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=== Das Kopftuch im privaten und öffentlichen Diskurs ===
Aus linguistischer und diskursanalytischer Perspektive versucht [[Peter Kühn]] herauszuarbeiten, dass der Streit um das Kopftuch als Stellvertreterdebatte angesehen werden muss. Es geht imihm nicht in erster Linie darum, eine Position für oder wider das Kopftuchtragen nachzuweisen, sondern um den Diskurs über das Kopftuch in unserer Gesellschaft. Dabei zeigt sich, dass das Kopftuch als Symbol mit polysemem Symbolwert anzusehen ist. Die Alltags- und Mediendiskurse sind dabei vor allem durch kulturkonträre Symbolisierungen gekennzeichnet. So gilt beispielsweise für die einen das Kopftuch als Symbol der Unterdrückung, für die anderen ist es dagegen ein Symbol der Befreiung. Symbolisierungen, die mit dem Kopftuch in den Diskursen transportiert werden, wirken als Diskussionsblockaden: Im augenblicklichen Kopftuchstreit stehen sich Kulturpositionen unvereinbar gegenüber. Peter Kühn gibt jedoch auch Hinweise, wie der scheinbar unauflösbare Konflikt zwischen den bipolaren Positionen aufgeweicht werden könnte. Hierzu muss der Kulturbegriff neu definiert werden, ein Kulturbegriff, der über Symbolisierungen auf Herkunft, Abgrenzung oder Fremdheit ausgerichtet ist, ist zu statisch. Kultur muss mit [[Dirk Baicker]] demgegenüber verstanden werden als "niemals stattfindende Ankunft". Symbolisierungen, wie sie in der Auseinandersetzung um das Kopftuch typisch sind, verhindern solche interkulturellen Kommunikationsprozesse.
 
=== Wissenschaftliche Analysen Rommelspachers ===