Grundstoff

Stoff, der als Rohmaterialinput oder als Halbzeug für sekundäre Industrien verwendet wird

Grundstoffe (englisch primary commodities, französisch matériaux de base) sind unbearbeitete oder lediglich geringfügig bearbeitete materielle Güter, die als Vorleistungsgut für die Weiterverarbeitung oder als Endprodukt zum Verbrauch bestimmt sind.

Allgemeines

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Es handelt sich um Rohmaterial, Halbfabrikate, Halbzeuge oder Zwischenprodukte, die als Ausgangsmaterial für das verarbeitende Gewerbe dienen.[1] Der erweiterten volkswirtschaftlichen Definition der Havanna-Charta (März 1948) zufolge sind Grundstoffe „jedes Erzeugnis der Landwirtschaft, der Forstwirtschaft oder der Fischerei und jedes Mineral, einerlei, ob dieses Erzeugnis sich in seiner natürlichen Form befindet oder ob es eine Veränderung erfahren hat, die im Allgemeinen für den Verkauf in bedeutenden Mengen auf dem internationalen Markt notwendig ist“.[2]

Die Abgrenzung zwischen Rohstoffen, Grundstoffen und Halbfabrikaten ist schwierig, weil es sich um einen fließenden Prozess handelt; Industrierohstoffe sind stets auch Grundstoffe für einen weiteren industriellen Fertigungsprozess[3] über mehrere Verarbeitungsstufen. Auch Halbfabrikate nach der ersten Verarbeitungsstufe (wie Roheisen und Rohkupfer) werden ebenfalls noch als Grundstoffe betrachtet, weil sie Ausgangsstoffe für eine Weiterverarbeitung darstellen.

Im Wesentlichen unterscheidet man zwei Hauptgruppen von Grundstoffen:

Manche Grundstoffe wie Kohle bedürfen nach ihrem Abbau lediglich einer geringen Weiterverarbeitung, bevor sie dem Verbrauch zugeführt werden können. Eine wesentliche Weiterverarbeitung erfolgt dagegen in der Grundstoffindustrie.

Sonstiges

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Gotthard Oswald Marbach sah 1853 Grundstoffe als Synonym für chemische Elemente an, denn „Grundstoffe heißen in der Chemie diejenigen Stoffe oder Körper, welche noch nicht als chemische Verbindungen aus anderen Stoffen haben nachgewiesen, noch nicht weiter haben zerlegt werden können“.[6] Sie sind jedoch keine Grundstoffe, sondern Reinstoffe, die mit chemischen Methoden nicht mehr in andere Stoffe zerlegt werden können.

Literatur

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Siehe auch

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Wiktionary: Grundstoff – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Grundstoff. In: Duden online. Bibliographisches Institut, Mannheim, 2012, abgerufen am 15. November 2015.
  2. Volker Häfner, Gabler Volkswirtschafts-Lexikon, Band 1, 1983, S. 490
  3. Martin Brown, Stand und Entwicklungstendenzen des Supply Chain Managements in der deutschen Grundstoffindustrie, 2009, S. 23
  4. Verlag Dr. Th. Gabler, Gablers Wirtschaftslexikon, Band 3, 1984, Sp. 1906 f.
  5. Verlag Dr. Th. Gabler, Gablers Wirtschaftslexikon, Band 3, 1984, Sp. 1906 f.
  6. Gotthard Oswald Marbach, Physikalischen Lexikon: Encyklopädie der Physik und ihrer Hilfswissenschaften, Band 2, 1853, S. 596