Fujitsu
Fujitsū
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Rechtsform | Kabushiki-gaisha (Aktiengesellschaft) |
ISIN | JP3818000006 |
Gründung | 20. Juni 1935 |
Sitz | Minato, Tokio, Japan |
Leitung | Takahito Tokita (CEO)[1] |
Mitarbeiterzahl | 124.000 (2022)[1] |
Umsatz | 3,71 Bio. Yen (23,1 Mrd. Euro) (2022)[1] |
Branche | IT-Dienstleister, Computerhersteller, Elektrotechnik, Informationstechnik |
Website | www.fujitsu.com |
Stand: 31. März 2023 |
Fujitsu K.K. (jap. 富士通株式会社, Fujitsū kabushiki-gaisha, engl. Fujitsu Limited) ist ein im Nikkei 225 gelisteter japanischer Technologiekonzern. Schwerpunkte der Produkte und Dienstleistungen sind Informationstechnologie, Telekommunikation, Halbleiter und Netzwerke.
Fujitsu-Gruppe in Europa
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Europa ist Fujitsu mit den folgenden Tochterunternehmen am Markt vertreten:
- Fujitsu Services
- Fujitsu Technology Solutions (FTS)
- Fujitsu Telecommunications Europe
- Fujitsu Software
- Fujitsu Systems Europe
- Fujitsu Ten
- Fujitsu Europe
- Fujitsu Electronics Europe (FEEU).
Als lange Zeit einziger Hersteller von Office- und Home-Computern betrieb Fujitsu die Endproduktion eines Teils der Geräte in Deutschland im Werk Augsburg.[2][3] Die Endproduktion im Werk Augsburg wurde allerdings Ende September 2020 geschlossen, andere bislang dort angesiedelte Bereiche wie Service und Support werden seitdem mit rund 350 Beschäftigten an einem neuen Standort in Augsburg weitergeführt.[4] Weitere Standorte in Deutschland sind Berlin, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Karlsruhe (Entwicklung), Kösching, Laatzen, München (Sitz), Neckarsulm, Nürnberg, Sömmerda, Stuttgart, Ulm, Walldorf und Würzburg.[5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1935 wurde das Unternehmen in Tokio als Hersteller für Telefonzubehör unter dem Namen Fuji Tsūshinki Seizō (富士通信機製造) gegründet. Es entstand aus dem Kommunikationsbereich der Fuji Denki Seizō K.K. (富士電機製造株式会社, engl. Fuji Electric Company, heute: Fuji Denki Holdings), das wiederum ein Joint Venture von Furukawa Denki Kōgyō (古河電気工業) mit Siemens war. Der Name Fuji wurde dabei zusammengesetzt aus Furukawa und Jīmensu (japanisch für die Aussprache von Siemens als [ ]).
1952 wurde die im Zweiten Weltkrieg unterbrochene Zusammenarbeit mit Siemens wieder aufgenommen. 1967 entstand der Name Fujitsu aus den Komponenten Furukawa (Fu), Siemens (ji) und Tsushinki (tsu). Bis 1961 bestand das Logo, das sich das Unternehmen mit seinem Mutterunternehmen teilte, auch aus einem eingekreisten überlagerten „f“ und einem „S“ – als Symbol für die beiden Joint-Venture-Partner des Mutterunternehmens.[6]
Von 1999 bis 2009 arbeitete man mit Siemens im IT-Bereich (Server, Notebooks, Desktop-PCs etc.) im Joint Venture Fujitsu Siemens Computers (FSC) zusammen. 2009 wurden die 50-%-Siemens-Anteile an FSC von Fujitsu übernommen, und man benannte die Tochter in Fujitsu Technology Solutions um.
2009 wurde die Festplatten-Sparte an Toshiba verkauft.[7]
Anfang November 2017 wurde ein Joint Venture mit dem chinesischen PC-Hersteller Lenovo zur Entwicklung und Herstellung von Client-Geräten (Client Computing Devices, CCD) abgeschlossen und eine Übernahme Lenovos einer Mehrheit an der Fujitsu-Tochter Fujitsu Client Computing Limited (FCCL) vereinbart.[8]
Britischer Post-Skandal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das von Fujitsu entwickelte und betriebene IT-System Horizon stand im Mittelpunkt einer Serie von Justizirrtürmern, bei denen von 1999 bis 2015 mehr als 900 leitende Beschäftigte der britischen Post zu Unrecht wegen Diebstahls, falscher Buchführung und Betrugs verurteilt wurden, obwohl die Defizite in ihren Filialen in Wirklichkeit auf Fehler der Fujitsu-Software zurückzuführen waren. 2019 entschied der britische High Court, dass die Fujitsu-Software fehlerhaft war, und 2020 leitete die Regierung eine öffentliche Untersuchung ein. Im Januar 2024 kämpften einige Opfer noch immer um die Aufhebung ihrer Urteile bzw. um Entschädigungen.[9]
Datenschutz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rolf Werner, Vorsitzender der Geschäftsführung, äußerte in einem Interview – unter Bezugnahme auf die umstrittenen Geheimdienstaktivitäten – das Kundenversprechen „Wir sind NSA-frei“.[10]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Fujitsu Facts. Abgerufen am 13. August 2023.
- ↑ Fujitsu-Werk in Augsburg: PC-Produktion geht auch fair. In: heise online. Abgerufen am 16. Dezember 2015.
- ↑ Der Produktionsstandort Deutschland – Das Fujitsu-Werk in Augsburg – Fujitsu Deutschland. In: fujitsu.com. Abgerufen am 16. Dezember 2015.
- ↑ Nach Werksschließung: 350 Fujitsu-Stellen bleiben erhalten. Abgerufen am 26. August 2020.
- ↑ Standorte - Fujitsu Deutschland. Abgerufen am 3. Oktober 2020.
- ↑ シンボルマークの変遷 - Fujitsu Japan. Abgerufen am 2. März 2019.
- ↑ Peter Marwan: Fujitsu verkauft Festplattenproduktion an Toshiba. 17. Februar 2009, abgerufen am 26. März 2020.
- ↑ Computerworld.ch: Lenovo und Fujitsu schliessen PC-Joint-Venture. Abgerufen am 2. März 2019.
- ↑ Jemma Slingo: Post Office 'attacked and disparaged' sub postmasters, judge finds. In: Law Gazette. Abgerufen am 10. Januar 2020 (englisch). ; Jemma Slingo: Post Office IT contractor faces prosecution after judge's 'grave concerns' about evidence. In: Law Gazette. Abgerufen am 10. Januar 2020 (englisch). ;Fujitsu put pressure on UK government to sign off troubled Horizon project, public inquiry hears. In: ComputerWeekly.com. Abgerufen am 5. Januar 2024 (englisch). ; Pippa Crerar: Ministers scramble to clear names of victims of Post Office Horizon scandal The Guardian, 8. Januar 2024; Fujitsu may have to repay ‘fortune’ spent on Post Office scandal, Chalk says The Guardian, 11. Januar 2024.
- ↑ Süddeutsche Zeitung: „Wir sind NSA-frei“. Abgerufen am 28. Dezember 2020.