Drafts by Dr Marcelo da Veiga
Seit den 1990er Jahren spielen in der öffentlichen Debatte um das Werk Rudolf Steiners seine vorg... more Seit den 1990er Jahren spielen in der öffentlichen Debatte um das Werk Rudolf Steiners seine vorgeblich rassistischen Äußerungen eine zentrale Rolle, weil dadurch die Anthroposophie und die von ihr inspirierten Praxisfelder in Gänze immer wieder diskreditiert worden sind. In diesem Essay zeigt Marcelo da Veiga, dass dieses pauschalisierende Vorgehen seitens zahlreicher Kritiker unstatthaft ist, da mithilfe dieser Argumentationsmuster viele andere bedeutende Vordenkerinnen und Vordenker der europäischen Geistesgeschichte und namentlich der Aufklärung von Kant und Hegel über Darwin und Marx bis hin zu Heidegger und Montessori ebenfalls abgelehnt und ignoriert werden müssten.
Um eine derartige allgemeine Verurteilung eines Großteils der neuzeitlichen Aufklärung zu vermeiden, plädiert da Veiga für einen differenzierten Umgang mit den heutzutage zu Recht problematisierten Aussagen bedeutender Persönlichkeiten der Vergangenheit: Es muss darum gehen, die bleibenden Verdienste der großen Aufklärer zu würdigen, indem ihre zentralen Gedanken und nach wie vor zukunftsweisenden Ideen herausgearbeitet werden – wohingegen verstörende Aussagen in der Regel als zeitbedingt und für die Beurteilung des Gesamtwerks insgesamt eher als marginal anzusehen sind.
Einen derartig sorgfältig abwägenden Umgang hat auch und gerade Rudolf Steiner verdient: Sein ungemein facettenreiches Gesamtwerk mit dem ihm eigenen philosophisch-anthroposophischen Fundament und seiner spirituellen Ausrichtung verdient nach wie vor breite Beachtung – die allerdings durch dogmatische Anhänger ebenso wie durch über das Ziel hinausschießende Kritiker immer wieder verhindert wird. Deshalb setzt sich der Autor für eine vorurteilsfreie Beschäftigung mit Steiners Werk ein, bei der einzelne irritierende Äußerungen nicht den Blick für die weit in die Zukunft reichenden Impulse im Sinne einer humanen Bewusstseinskultur trüben. (Prof. Dr. Volker Frielingsdorf)
Zu Zeiten Friedrich Schillers (1749-1805) schien die Welt noch überschaubar und fest gefügt. Sich... more Zu Zeiten Friedrich Schillers (1749-1805) schien die Welt noch überschaubar und fest gefügt. Sicher, es gab keinen Sozialstaat und Schillers Leben nach seiner Flucht aus Stuttgart war ständig von wirtschaftlicher Not bedroht. Dennoch, trotz des Aufruhrs um die Französische Revolution (1789) und um die kopernikanische Wende in der Philosophie (1781), galten noch die rigiden Sitten der Klassengesellschaft, die Bildung war noch in den Händen der Kirchen und der Bürger fühlte sich insgesamt als Untertan. Nichts von flüssiger Moderne (2000) im Sinne Zygmunt Baumans, in der jeder aufgerufen ist, sich zu definieren, sondern vorgegebene, wenngleich nicht mehr sehr stabile gesellschaftliche Verhältnisse prägten den Lebenslauf. Man stelle sich vor: Ein Baden-Württemberger müsste heute seinen Ministerpräsidenten fragen, ob und was er den studieren solle, bzw. was er für einen Anzug tragen dürfe. Der MP würde ihn dann anweisen, Jura zu studieren, Uniform zu tragen und die Finger von der Poesie zu lassen. Kaum zu glauben, aber für Friedrich Schiller war das noch gelebte Realität ̶ freilich war der Landesvater der Herzog Carl Eugen und nicht ein vom Landtag gewählter Ministerpräsident. Friedrich Schiller hat sich als Dichter und Denker profiliert, seinen Weg zur Poesie musste er sich aber ̶ aufgrund der herrschenden autoritären gesellschaftlichen Verhältnisse ̶ hart erkämpfen. Vielleicht liegt darin auch der Grund, warum er, nachdem er Jura und Medizin hinter sich gelassen hatte, nicht nur Dichter und Gelehrter blieb, sondern außerordentlich tief bewegt war von der Frage nach der gerechten gesellschaftlichen Ordnung und insbesondere der Freiheit. Schiller lebte in einer vornationalen Zeit, aber es war eine Zeit des nahenden Umbruchs. Es gärte, nicht bloß, weil die Tage des Ancien Régime gezählt waren, sondern weil sich auf vielen Ebenen gewaltige kulturelle und gesellschaftliche Veränderungen ankündigten, deren Auswirkungen in vielfacher Hinsicht das 20. Und 21. Jh. bestimmen sollten und noch bestimmen. Noch lebten die Menschen überwiegend auf dem Land. Zugang zu Bildung war ein absolutes Privileg und kam jemand in den Genuß höherer Bildung, dann konnte er (sie nicht) nicht wie im Jahr 2017 zwischen 18.500 verschiedenen, sondern nur zwischen etwa fünf Studiengängen wählen. Es dauerte u.U. sehr lange, jemanden zu besuchen oder mit jemandem zu kommunizieren, denn man musste reiten, Kutsche fahren oder laufen, selber schreiben und den Brief per Postkutsche absenden und dann mitunter Wochen oder Monate auf Antwort warten. Schon gar nicht konnte man mal eben in Erfahrung bringen, was in der Nachbarstadt oder im Nachbarland, geschweige denn in anderen Kontinenten, passierte. Das Dasein war nicht schnelllebig, aber kurzlebig, denn Versorgung und Hygiene waren noch prekär, die Menschen wurden nicht sehr alt und es herrschte häufig Krieg. Das sei hier nur kurz notiert, weil wir heute schon Mühe haben, uns eine Welt von vor 25 Jahren, ohne Internet, Smartphone und Twitter, vorzustellen. Schillers Zeit war, wie gesagt, eine Zeit der großen Umbrüche: die Industrialisierung und die Technisierung des Lebens sowie der Siegeszug der Naturwissenschaften deutete sich schon an und das alte Modell der feudalen Klassengesellschaft erlitt in der französischen Revolution seinen ersten Infarkt und musste fortan auf die Intensivstation. Schiller hat sein Schaffen als Dichter mitten in diesen Umbrüchen verortet, indem er philosophisch und politisch fragte, wie der Mensch als Individuum ethisch und als Gesellschaftswesen gerecht sein kann. Seine Biographie war das Selbstexperiment, den eigenen Idealen zu entsprechen, und dafür nahm er Not und Verfolgung in Kauf. Er war ein Vorkämpfer von Freiheiten, deren Brisanz und Bedeutung für manch einen aus dem Blick zu geraten scheint. Wie sonst lassen sich Stilblüten wie beispielsweise der westliche Risikourlauber erklären, dem " Sicherheit und Recht und Freiheit der Heimat nur noch existentielle Langeweile bereiten." (Jens Jessen. Die Zeit Nr. 27, Feuilleton, S.35.) Es sind vor allem wohl westliche Zeitgenossen, die die Werte und Visionen, für die Schiller in Denken und Handeln eintrat, so nicht mehr spüren oder ermessen können und im Urlaub in Nordkorea und ähnlichen Ländern aus schierer Langeweile in der "Angstlust" (Jens Jessen) neue Reize suchen. Schiller litt sicher nicht an Langeweile, sondern an der unwürdigen Bevormundung durch den Obrigkeitsstaat und der autoritären Kirchengewalt. Schillers Beunruhigung und seine dichterischen und denkerischen Erkundungen der kulturellen und zivilisatorischen Spielräume können gerade heute nicht nur wegen der existentiellen
Wenn nach dem wissenschaftlichen Selbstverständnis der Steinerschen Anthroposophie gefragt wird, ... more Wenn nach dem wissenschaftlichen Selbstverständnis der Steinerschen Anthroposophie gefragt wird, dann erfordert dies zunächst einige begriffliche Vorklärungen. Unsere Gegenwart ist von der Wissenschaft dominiert, aber es ist keineswegs leicht, eine eindeutige Definition von Wissenschaft in der einschlägigen Literatur zu finden. Nicht minder schwierig ist es, einen allgemeinen Konsens darüber herzustellen, was mit "Anthroposophie" gemeint ist. Es ist daher sinnvoll, wenigstens im Rahmen dieser Abhandlung vorab zu erläutern, was diese Begriffe hier besagen. In Bezug auf den Begriff der Wissenschaft soll dabei anhand von Beobachtungssituationen, in denen Wissen entsteht oder mit Wissen gearbeitet wird, eine vorläufige Bestimmung vorgenommen werden. In Bezug auf den Begriff der Anthroposophie wird zunächst ein hermeneutischer Zugang gewählt, der Rudolf Steiners eigene Auffassung in dieser Sache präsentieren soll.
Geisterkenntnis und die Frage nach der Objektivität: Anthroposophie, ein zukünftiges Märchen, 2016
Die Rede vom Geistigen ist nicht neu und keine Erfindung der Anthroposophie. In der Vergangenheit... more Die Rede vom Geistigen ist nicht neu und keine Erfindung der Anthroposophie. In der Vergangenheit berief sie sich auf göttliche Eingebung oder Offenbarung, die dann von Propheten oder Religionsstiftern proklamiert und von den Menschen geglaubt wurde. Um den zunächst nur mündlich übermittelten, geoffenbarten Inhalt zu sichern, wurde er schließlich aufgeschrieben und durch kirchlichen oder politischen Zwang verbindlich und in manchen Fällen sogar unhinterfragbar gemacht. Der Zweifel oder gar die öffentliche Leugnung dieser "Wahrheit" wurden geächtet und die, die sie leugneten und bezweifelten, verfolgt. Mit der Aufklärung haben sich die Verhältnisse in Europa radikal gewandelt. Heute muss in der westlichen Welt niemand mehr an Gott oder geistige Welten glauben oder um sein Leben fürchten, wenn er sich zum Atheismus bekennt. Die westlichen Gesellschaften haben sich sogar soweit säkularisiert, dass, wie Giorgio Agamben und andere bemerken, außer dem schieren biologischen Leben kein übergeordnetes Ziel mehr bleibt. "Die Geschichtsmächte-Politik, Religion, Kunst und Philosophie-, die die Geschicke des Abendlandes gelenkt haben, sind spätestens seit dem Ersten Weltkrieg nicht mehr imstande, die Völker Europas für bestimmte Ziele zu mobilisieren. Ja, der Begriff ‚Volk' selbst hat seine Bedeutung verloren, und die Bevölkerungen, die an seine Stelle getreten sind, haben nicht die geringste Absicht, eine wie auch immer geartete historische Aufgabe zu übernehmen-und das ist vielleicht auch gut so, wenn man an die Aufgaben denkt, die den Völkern im 19. und 20. Jahrhundert zugedacht waren. Das ist der Kontext, in dem die gegenwärtige Vorherrschaft des Ökonomischen steht. In Ermangelung historischer Aufgaben ist das biologische Leben zum letzten politischen Auftrag des Abendlands erklärt worden. Es zeigt sich also, dass die Herrschaft des ökonomischen Paradigmas mit dem einhergeht, was man seit Foucault für gewöhnlich Biopolitik nennt: die Besorgung des Lebens als eminent politische Aufgabe." (Agamben, 2015) Aber auch in stark konservativen Gesellschaften, wie etwa in den USA, gilt zumindest die prinzipielle Religionsfreiheit bzw. gibt es die Möglichkeit, ein Leben frei von Religion und geistigen Werten zu führen. Wenn auch die Anerkennung von geistigen Werten zur bloßen Privatsache geworden ist, gibt es in den westlichen Gesellschaften eine stillschweigende Überzeugung von der Realität des Materiellen. Wer die konkrete Realität des Materiellen leugnet, wird zwar nicht verbannt oder verbrannt, aber gilt tendenziell als misfit. Geistiges kann heute ohne Probleme geleugnet werden und manche, wie Michael Schmidt-Salomon (2006), sehen sogar eine Aufgabe darin, mit missionarischem Eifer die Überwindung aller Religion und Metaphysik als neuen Humanismus zu propagieren. Die Realität des Geistigen gilt also als nicht erwiesen oder nicht erweisbar, die Realität des Physischen allerdings schon. Nur der subjektive Glaube macht den Bezug zu Geistigem überhaupt noch verbindlich,
Der Titel des Essays greift einen Gedanken aus dem Philosophieren J.G. Fichtes (1762-1814) auf un... more Der Titel des Essays greift einen Gedanken aus dem Philosophieren J.G. Fichtes (1762-1814) auf und radikalisiert ihn zugleich, indem er ihn auf die Zukunft hin umformuliert. Der Anlass dieser Darstellung ist eine Ringvorlesung an der Alanus Hochschule im Herbst 2017, bei der es um die philosophischen Wurzeln der Anthroposophie Rudolf Steiners (1861-1925) ging.
Steiners Wirken ist nicht ohne Grund vor allem aus praktischen Zusammenhängen wie Pädagogik, Medizin, Ökolandwirtschaft bekannt. Der Zugang zu seinen philosophischen Ideen bleibt bislang verstellt und wird durch das Hinblicken auf seine vielen Darstellungen übersinnlicher Vorgänge, die sich dem wissenschaftlichen Denken vollständig zu entziehen scheinen, erschwert
Papers by Dr Marcelo da Veiga
Journal of Psychology Research
Those who are concerned with higher education often find themselves confronted with the claim of ... more Those who are concerned with higher education often find themselves confronted with the claim of its benefit: In the light of almost common opinion, higher education mainly seems to be the suitable means in a struggle for economic welfare. Seemingly, its function is to provide competitive advantage for the individual as well as for nations. The following article intends to show that such an implicit but nevertheless influential view is based on a distorted concept of education and therefore cannot but fail in mastering present and future challenges of society and global development. The article will propose another, more comprehensive view of education instead, which not only means an adaptation to the necessities of worldwide economic competition but also includes the development of spiritual capacities which can enable us to reflect our present problems and their foundations in a more substantial, holistic way. It will sketch some anthropological premises of Rudolf Steiner’s pedag...
CADERNOS DE PESQUISA: PENSAMENTO EDUCACIONAL, 2012
Este artigo analisa a influência de Schiller na concepção de liberdade da Pedagogia Waldorf. A qu... more Este artigo analisa a influência de Schiller na concepção de liberdade da Pedagogia Waldorf. A questão da liberdade coloca o próprio eu como objeto. Steiner investiga - inspirado em Schiller - uma forma de conhecimento seguro onde a vontade, livre de determinismos, possa se expressar. A disposição estética da mente torna-se o meio de superação de unilateralidades. Os impulsos da matéria e da forma são limitações humanas. O estado lúdico é a expressão do verdadeiro ser humano. A concepção da liberdade estética estabelece o desafio de uma conciliação entre o ser humano ideal e temporal. O determinismo da dualidade só é superado num terceiro estado, que se torna fenômeno a partir de um posicionamento efetivado pelo indivíduo. O estado estético da consciência humana transcende a sensibilidade e a razão, é uma capacidade nova e que precisa ser adquirida. A concepção de um ser ideal em cada ser humano inspirou Steiner na fundamentação da Pedagogia Waldorf. Para os docentes Waldorf, a auto...
Este artigo apresenta o resultado da pesquisa empirica da tese de doutorado sobre a Pedagogia Wal... more Este artigo apresenta o resultado da pesquisa empirica da tese de doutorado sobre a Pedagogia Waldorf, onde professores revelam o que significa para eles educar para a liberdade. Este estudo empregou as tecnicas da entrevista semiestruturada com professores Waldorf brasileiros. Os dados obtidos dos participantes foram gravados, transcritos e interpretados pelo pesquisador utilizando categorias de analise. Os resultados mostraram uma discussao da educacao para liberdade como desenvolvimento integral do pensar, do sentir e do querer. O dogmatismo foi apontado como o principal desafio a ser superado para uma verdadeira compreensao da Pedagogia Waldorf. Os participantes discutiram a questao da importacao de elementos culturais inadequados ao contexto brasileiro. O desafio da Pedagogia Waldorf e aliar suas metas teoricas ao contexto onde professores e escolas estao inseridos. Para isto, a questao curricular deve ser abordada de modo flexivel e vinculado aos ideais desta filosofia de educ...
Este artigo apresenta a pesquisa empirica da tese de doutorado sobre a Pedagogia Waldorf, onde pr... more Este artigo apresenta a pesquisa empirica da tese de doutorado sobre a Pedagogia Waldorf, onde professores revelam o que significa para eles educar para a liberdade. Este estudo empregou as tecnicas da entrevista semiestruturada com professores Waldorf brasileiros. Os dados obtidos dos participantes foram gravados, transcritos e interpretados pelo pesquisador utilizando categorias de analise.
RoSE – Research on Steiner Education, 2011
Rose Research on Steiner Education, Dec 29, 2011
Resumo: este artigo apresenta a concepcao de liberdade em Steiner que e estruturada pela teoria f... more Resumo: este artigo apresenta a concepcao de liberdade em Steiner que e estruturada pela teoria fenomenologica do conhecimento baseada em Goethe. Compreender as leis do conhecimento e um pre-requisito, antes de haver um suporte as acoes no mundo. O estado de excecao na observacao do pensar fundamenta o passo inicial de um individualismo etico. A inversao da regra de ouro pode ser facilmente mal compreendida, ela e valida dentro de um processo de desenvolvimento do eu. Buscar o ideal da propria individualidade e um processo existencial que faz parte da autoeducacao dos docentes. Palavras-chave: liberdade. Pedagogia Waldorf. Steiner. fenomenologia.
RoSE – Research on Steiner Education, 2016
Die Rede vom Geistigen ist nicht neu und keine Erfindung der Anthroposophie. In der Vergangenheit... more Die Rede vom Geistigen ist nicht neu und keine Erfindung der Anthroposophie. In der Vergangenheit berief sie sich auf gottliche Eingebung oder Offenbarung, die dann von Propheten oder Religionsstiftern proklamiert und von den Menschen geglaubt wurde. Um den zunachst nur mundlich ubermittelten, geoffenbarten Inhalt zu sichern, wurde er schlieslich aufgeschrieben und durch kirchlichen oder politischen Zwang verbindlich und in manchen Fallen sogar unhinterfragbar gemacht. Der Zweifel oder gar die offentliche Leugnung dieser „Wahrheit“ wurden geachtet und die, die sie leugneten und bezweifelten, verfolgt.
Educação em Revista
Este artigo apresenta as convergências e divergências entre Paulo Freire e Rudolf Steiner em suas... more Este artigo apresenta as convergências e divergências entre Paulo Freire e Rudolf Steiner em suas concepções de educação, liberdade e sociedade. A análise abrange os níveis macro, meso e microssocial. A trimembração do organismo social é a concepção steineriana de sociedade que parte do conceito de individualidade e de fundamentos epistemológicos próprios. Na perspectiva macrossocial, os autores convergemna relação educação e liberdade como independência do Estado e do mercado. No nível mesossocial -institucional-a ideia de autoadministração escolar de Steiner coaduna com os ideais democráticos de Freire. Na interação microssocial há a maior afinidade entre os autores na educação para a liberdade como processo maiêutico, porém, com pontos de vista diferenciados.
Educação e Filosofia
Este artigo apresenta o conceito de liberdade em Schelling e suas influências na concepção de ind... more Este artigo apresenta o conceito de liberdade em Schelling e suas influências na concepção de individualismo ético em Steiner. Schelling explorou nos princípios primordiais da concepção do si-mesmo a essência da liberdade humana. Steiner partiu deste ponto, mas considerou a razão como insuficiente para acessar seguramente o si-mesmo. Para Steiner, a qualidade da consciência que apreende o real do si-mesmo é o pensar intuitivo, que pressupõe um processo de observação fenomenológica da consciência. Este é o ponto de partida do seu individualismo ético, que tornou-se o referencial evolutivo de sua concepção de educação, a Pedagogia Waldorf.
Journal of Psychology Research, 2017
Contemporary higher education has been largely defined by the economy and by its capacity to gene... more Contemporary higher education has been largely defined by the economy and by its capacity to generate employment and income. At no other time has there been such an overwhelming need to review the objectives of higher education. Growing social inequality, despite the progress of science and technology, together with progressive environmental degradation, demand a review of the objective of education aimed merely at gaining knowledge and techniques for adaptation to the world of work. This study aims to discuss higher education as a contribution to self-transformation towards a greater commitment to others. This relationship will be approached based on the discipline of Educational Psychology, which is offered for bachelors' degrees and is concerned with theories regarding human development and learning.
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Drafts by Dr Marcelo da Veiga
Um eine derartige allgemeine Verurteilung eines Großteils der neuzeitlichen Aufklärung zu vermeiden, plädiert da Veiga für einen differenzierten Umgang mit den heutzutage zu Recht problematisierten Aussagen bedeutender Persönlichkeiten der Vergangenheit: Es muss darum gehen, die bleibenden Verdienste der großen Aufklärer zu würdigen, indem ihre zentralen Gedanken und nach wie vor zukunftsweisenden Ideen herausgearbeitet werden – wohingegen verstörende Aussagen in der Regel als zeitbedingt und für die Beurteilung des Gesamtwerks insgesamt eher als marginal anzusehen sind.
Einen derartig sorgfältig abwägenden Umgang hat auch und gerade Rudolf Steiner verdient: Sein ungemein facettenreiches Gesamtwerk mit dem ihm eigenen philosophisch-anthroposophischen Fundament und seiner spirituellen Ausrichtung verdient nach wie vor breite Beachtung – die allerdings durch dogmatische Anhänger ebenso wie durch über das Ziel hinausschießende Kritiker immer wieder verhindert wird. Deshalb setzt sich der Autor für eine vorurteilsfreie Beschäftigung mit Steiners Werk ein, bei der einzelne irritierende Äußerungen nicht den Blick für die weit in die Zukunft reichenden Impulse im Sinne einer humanen Bewusstseinskultur trüben. (Prof. Dr. Volker Frielingsdorf)
Steiners Wirken ist nicht ohne Grund vor allem aus praktischen Zusammenhängen wie Pädagogik, Medizin, Ökolandwirtschaft bekannt. Der Zugang zu seinen philosophischen Ideen bleibt bislang verstellt und wird durch das Hinblicken auf seine vielen Darstellungen übersinnlicher Vorgänge, die sich dem wissenschaftlichen Denken vollständig zu entziehen scheinen, erschwert
Papers by Dr Marcelo da Veiga
Um eine derartige allgemeine Verurteilung eines Großteils der neuzeitlichen Aufklärung zu vermeiden, plädiert da Veiga für einen differenzierten Umgang mit den heutzutage zu Recht problematisierten Aussagen bedeutender Persönlichkeiten der Vergangenheit: Es muss darum gehen, die bleibenden Verdienste der großen Aufklärer zu würdigen, indem ihre zentralen Gedanken und nach wie vor zukunftsweisenden Ideen herausgearbeitet werden – wohingegen verstörende Aussagen in der Regel als zeitbedingt und für die Beurteilung des Gesamtwerks insgesamt eher als marginal anzusehen sind.
Einen derartig sorgfältig abwägenden Umgang hat auch und gerade Rudolf Steiner verdient: Sein ungemein facettenreiches Gesamtwerk mit dem ihm eigenen philosophisch-anthroposophischen Fundament und seiner spirituellen Ausrichtung verdient nach wie vor breite Beachtung – die allerdings durch dogmatische Anhänger ebenso wie durch über das Ziel hinausschießende Kritiker immer wieder verhindert wird. Deshalb setzt sich der Autor für eine vorurteilsfreie Beschäftigung mit Steiners Werk ein, bei der einzelne irritierende Äußerungen nicht den Blick für die weit in die Zukunft reichenden Impulse im Sinne einer humanen Bewusstseinskultur trüben. (Prof. Dr. Volker Frielingsdorf)
Steiners Wirken ist nicht ohne Grund vor allem aus praktischen Zusammenhängen wie Pädagogik, Medizin, Ökolandwirtschaft bekannt. Der Zugang zu seinen philosophischen Ideen bleibt bislang verstellt und wird durch das Hinblicken auf seine vielen Darstellungen übersinnlicher Vorgänge, die sich dem wissenschaftlichen Denken vollständig zu entziehen scheinen, erschwert