Blattwerk
Von Heidrun Päulgen
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Über dieses E-Book
Die Erzählungen sind frei erfunden und mit Zutaten gewürzt, die das Leben bietet.
Heidrun Päulgen
Heidrun Päulgen, Jahrgang 1952, dichtet und schreibt Kurzgeschichten
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Buchvorschau
Blattwerk - Heidrun Päulgen
Phantasie will frei sein
sich entfalten
wie eine Pusteblume im Wind,
um irgendwo
neu Gestalt anzunehmen.
Für meine wunderbaren Jungs
Inhaltsverzeichnis
Unterwegs … in eine stille Welt
Wolkenbilder
Der Wind …,
Im März
Mit allen Sinnen
Geduld
Leben lernen
Nicht allein
Vergeben und Verzeihen
Der braune Koffer
Else und Karl Friedrich
Zwei Minuten
Traummann
Der verschollene Ehemann
Klara und Er
Erinnerung
Verlorene Seelen
Die Einsiedlerhütte
Weihnachten 1944
Flüchtlinge
Liah's Lächeln
Edda und Len
Leon
Brenda's cut
Mira
Tessie
Unfall mit Nebenwirkung
Robert
Schlange
Lachen ist gesund!
Klassentreffen
Zahnweh
Mir geht es gar nicht gut…
Heilig Abend
Die Weihnachtsgans
Unterwegs … in eine stille Welt.
Eintauchen in geschriebene Worte. Erdacht oder erlebt. Poetisch, erheiternd, oder wohltuend leise kommen sie daher, beflügeln mich, nehmen mich gefangen. Geschriebene Worte.
Unterwegs ... in der Natur, neue Wege erkunden, Atmen, Spüren, Staunen. Neue Aussichten und tiefere Einsichten bekommen. Meine Gedanken lernen fliegen. Die Sorgen rücken in weite Ferne. Ich finde Ruhe beim Wandern.
Unterwegs ... mit Freunden. Gute Gespräche. Auf verschlungenen Pfaden durch unsere Gedankenwelt reisen. Ansichten austauschen, Standpunkte erkennen, Nähe und Entfernung ausloten. Gefühle entdecken, Stimmungen wahrnehmen.
Unterwegs … dem Fluss der Zeit folgen, den Schiffen hinterher schauen bis zum Meer. Sehnsucht nach Ferne. Ganz gleich, auf welchen Wegen ich unterwegs bin, ich begegne dem Leben auf unterschiedlichen Pfaden. Geist, Körper und Seele tanken auf. Bereichert und von Lebenslust gestillt.
Wolkenbilder
An einem See liegend, beobachte ich vorbeiziehende Wolken, bestaune den ständigen Prozess der Veränderung.
Manche Wolken erinnern an ein Tier oder eher ein Schiff? In einer anderen Wolke erahne ich ein Gesicht. Letztendlich ähneln sie flüchtigen Gedanken, phantasievoll und irreal.
Sie bauen sich auf, verändern sich, segeln weiter oder lösen sich auf, werden vergessen.
Ich stehe auf, laufe zum See und tauche ein ins erfrischende Nass. Auch hier sehe ich Wolkenbilder, gespiegelt im Wasser, durch Wellen verzerrt. Verletzte Wolken, blitzende Gebilde. Ich verlasse das Wasser, wickle mich in mein Badetuch und entspanne in wärmender Sonne.
Alle Wolken sind verflogen.
Der Wind …,
ist ein Draufgänger, trägt die Worte fort, die ich dir zurufe. Er macht was er will.
Ist's ihm zu warm, legt er sich und rührt sich kaum. Wo ich ihn brauchen täte.
Ist es kalt indes, lässt er es noch kälter scheinen, schneidet mir in mein Gesicht.
Hat er Lust zu heiterem Spiel, treibt er die Wolken vor sich her, spielt mit den Blättern in den Zweigen, lässt Blütenblätter wie Konfetti regnen und Halme miteinander tanzen. Manchmal, im Übermut, lässt er Röcke der Frauen fliegen, bis die Spitzenhöschen blitzen, - so ein Schelm!
Er lässt die Wäsche auf der Leine flattern, dass ich sie heut' noch Bügeln kann.
Er spielt mit Windspielen, die ich ihm in den Garten gehängt habe, und erfreut Auge und Ohr.
Hat er üble Laune, dreht er durch, wird ein Wirbelwind, mutiert zum Sturm. Rüttelt und schüttelt an allem, was nicht Niet - und Nagelfest ist. Verschont weder Baum noch Haus, kennt kein Erbarmen.
Windhund, schimpfe ich, leg dich schlafen und gib endlich Ruh.
Aufräumen muss ICH
Im März
Der März scheint vielmehr der Frühling als der April. Eine immer wiederkehrende Sehnsucht nach Erneuerung erfasst die Menschen. Der Aufbruch in der Natur wird sichtbar. Die Bauern im Umland beginnen mit der Vorbereitung ihrer Felder. Traktoren rattern, es riecht nach aufgebrochener Erde. Eine imaginäre Aufbruchstimmung macht sich breit. Die Tage werden länger. Das frühe Jahr treibt uns an, beflügelt und inspiriert.
Kraniche, die in großen Formationen aus dem Süden zurückkehren, sind ein sicheres Zeichen für den beginnenden Frühling. Die Singvögel sind plötzlich wieder da und emsig mit Nestbau und Brut beschäftigt. Wie bezaubernd ihr Singen klingt. Ihr jubilieren am Himmel erinnert mich an Violinen. Es zieht mich in den Garten, um die ersten grünen Spitzen der Frühblüher zu entdecken. Schneeglöckchen und Krokusse, ich begrüße sie wie alte Freunde. Die verblühten Hyazinthen, die mir zum Geburtstag geschenkt wurden, pflanze ich ins Beet. Sie werden nächstes Jahr neu erblühen. Die ersten Sonnenstrahlen wärmen Gesicht und Seele. Nach und nach weicht das triste Grau der vergangenen Monate. Frisches Grün, Gelb und Violett erobert die Beete. Gänseblümchen verzaubern die Wiese mit ihren weißen Köpfchen. Ich denke an Kindertage, wo wir Blütenkränze daraus flochten. Die Natur erwacht, und alles ist erfüllt von neuem Leben. Jahr