Über dieses E-Book
Es sind Geschichten und Gedichte aus dem persönlichen Umfeld. Jedoch auch frei erfundene, kurzweilige Episoden oder aus dem Internet überarbeitete lustige Vorlagen, die teils satirisch, teils ernst, aber immer mit einer Portion Selbstironie aufgezeigt sind.
Der gehetzte Rentner gibt dazu den Rahmen.
So mancher Leser wird sich in den Geschichten wiederfinden und schließlich begreifen, dass das Vergangene niemals beendet sein wird, dass Erinnerungen prägen. Auch im Rentenalter.
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Buchvorschau
Der gehetzte Rentner - Gerhard Gruner
V o r w o r t
Die Inhalte sind teilweise aus dem selbst Erlebten. Jedoch entspringen auch Geschichten und Gedichte der freien Inspiration. Ich bedanke mich bei meiner Familie für die zahlreichen Gemeinsamkeiten, die mich zu diesem Buch veranlassten und mir dafür den nötigen Freiraum überließen.
Richard hat das Rentenalter erreicht! Manch einer wünscht diesen Status vorzeitig. Er hat ihn! Nach der Kindheit und dem Arbeitsleben ist Richard in den dritten Stand aufgestiegen. In den begehrten Rentnerstand. Immer hat er sich den Ruhestand in allen Farbtönen ausgemalt. Endlich ausschlafen. Tun und lassen was man will. Keine Verantwortung für einen Betrieb am Hut haben. Reisen mit dem Wohnmobil so oft es einem danach ist. Hinaus in die Natur, soll zum Motto gereichen. Endlich intensiv die Umgebung vereinnahmen. Mit allen Sinnen das umher erfassen und sich treiben lassen. Zuvor ist seiner literarischen Ader noch ein Familienbuch entflossen, in dem die schöpferischen Werke aus den vergangenen Jahrzehnten verzeichnet sind. Gebührlich feierte Richard mit der Familie und Freunden den 65. Geburtstag. Der Jubilar legt den Hut an diesem Tag ab.
Fünfundsechzig, Hut ab
Fünfundsechzig und ein alter Hut.
Stets musste ich den tragen.
Auch ohne geht es mir ganz gut.
Er hat an mich noch manche Fragen.
Du wirfst deinen Begleiter raus?
Was schon ist übern Tag zu machen?
Bricht da nicht die lange Weile aus?
Schnell getan sind alltäglich Sachen.
Nein mein Kumpel, für dich die Ecke.
Hab weiterhin gar viel zu tun.
Von jetzt an manchen Geist ich wecke.
Für mich ist noch lang kein Ruhn.
Lange warst mein treuster Begleiter.
Werd mich trennen, so gern dich hab.
Das Leben geht auch ohne weiter.
Mit Achtung setz heute dich ab.
Eigentlich könnte er nach dem Gesetz sofort unter Abzug von Vorfristigkeitsabschlägen von Bord gehen. Beschloss doch die Regierung schon vor Zeiten, dass die Leute zu lange Leben. Das ist mit einem verlängerten Arbeitsleben auszugleichen. Für Richard bedeutet das 6 Monate mehr Solibeitrag für den seit 26 Jahren gebastelten Behördenaufbau in den neuen Bundesländern.
Im Prinzip egal, da noch viele Dinge zu erledigen sind, bleibt er für das halbe Jahr der Geschäftsleitung erhalten. Ein vorzeitiges Aufhören könnte den anstehenden Hallenneubau gefährden und im äußersten Fall eine Abwicklung für den Betrieb bedeuten. Ist das alles in den verbleibenden Monaten zu schaffen? Natürlich nicht. Damit beginnt für ihn ein anfängliches imaginäres Rentnerleben. Trotz der angespannten Lage kann sich Richard mit dem in ihm aufblühenden Gedanken anfreunden, sein zukünftiges literarisches Leben anzugehen.
Statt der Ruhe zu frönen, heißt es jeden Morgen raus aus den Federn und ab zur Arbeit. Der erste Betriebsteilumzug ist vor Jahren bereits geschehen. Der zweite Komplettumzug ist im Anrollen. Erforderliche Aktionen werfen ihre Schatten vorweg. Die Vergangenheit holt den angehenden Pensionär ein. Der Gesamtumzug setzt einen Neubau im größeren Umfang voraus. Die Pläne dazu sind fertig. Nur das Bauamt lehnt wegen einer Mischgebietsbebauung das Projekt ab. In aller Eile schiebt Richard einen gesetzlich angepassten kleineren Anbau nach. Die Baufristen drängen. Der Bauträger will endlich anfangen. Nur die Geschäftsführung dreht im Kreis. Die übergeordnete Leitungsebene nimmt sich für ihre zu erbringende Mitarbeit Zeit. Wie befürchtet, rutscht damit der Bauablauf vom Herbst in das Frühjahr. Die Hoffnung auf einen milden Winter mit Bautätigkeit tritt nicht ein. Lausig kalt zeigen sich die Wintermonate. Damit sind die Fertigstellung des Anbaus und der Umzug nicht mehr zum gesetzlichen Renteneintritt zu schaffen.
E r z ä h l u n g e n
Unsere Neubauwohnung
Trautes Heim – Glück allein, sagt ein altes Sprichwort.
Meine Frau und ich freuten uns über die zugewiesene Neubauwohnung. Hörte das wechselseitige Kampieren zwischen den Wohnheimen und den Elternhäusern endlich auf. Die Freude minderte sich nicht durch die ohrenbetäubenden Bohrgeräusche aus allen Etagen. Wir mit den Nachbarn sind Erstbezieher in dem frisch fertiggestellten Wohnblock, liebevoll Platte genannt. Man kann sich vorstellen, wie es abends oder an den Wochenenden zur Sache ging. Hier noch ein Bild, da noch eine Gardinenstange. Jedes Zimmer verlangte mindestens eine installierte Lampe. Meist bestand der Baukörper aus Beton. Seine Festigkeit brachte manchen zur Verzweiflung. Vor allem, wenn man nicht die notwendige Schlagbohrmaschine besaß. Einmal musste ein jeder die letzte Bohrung vollzogen haben.
Als das Haus in dieser Hinsicht zur Ruhe kam, fingen andere Übel an. Musste einer vernehmlich niesen, hörte man manchmal einen „Gesundheit" rufen. Kein Laut blieb ungehört. Ebenfalls ließ sich das rhythmische Quietschen der Betten nach kurzer Zeit der jeweiligen Wohnung zuordnen. Außerdem lernten wir den Schichtwechsel einiger Mitbewohner kennen. Besonders beliebt ist Krügers Ablauf. Der schob wohl nur Spätschichten. Kurz vor Mitternacht kommt besagter zu Hause an. Erst knallt die Eingangstür, dann bebt das Treppenhaus unter den schweren Tritten. Oben angekommen poltert er gegen die Wohnungstür. In so einer Verfassung, in der sich der Nachbar immer wieder zeigt, würde ich selbst das Schlüsselloch kaum finden. Die Ehefrau muss allnächtlich die Tür so energisch aufreißen, dass Krüger ab und zu zum Schluss den Flur ausmisst. Das einsetzende Begrüßungsgezeter seiner Angebeteten beendet den Tag. Danach können alle entspannt weiterschlafen. Der Erwartungsdruck auf die mitternächtliche Lärmkulisse weicht damit. Dieses sensible Gebäude birgt auch schöne Seiten. Früh kann man nie verschlafen. Lehmanns Wecker rasselt uns in den Morgen. Er besitzt sicher ein Unikat von einer solchen Scheppertonne. Die wird bestimmt noch auf einen Teller gestellt. Der Resonanzboden verstärkt effektiv den Klangeffekt. Der gute Mann wird ansonsten nicht rechtzeitig aus dem Schlaf kommen.
Trapp, trapp, trapp, schwapp. Ein vernehmbares helles Zischen zeigt an, dass er soeben das Spülklosett benutzte. Daraufhin warte ich, wie er die Morgentoilette hinter sich bringt. Ein kurzes Krähen des Wasserhahnes signalisiert die Katzenwäsche. Ein langes dumpfes Gurgeln des Abflusses dagegen eine ausgiebige Körperpflege. Wobei Letzteres selten vorkommt. Richtig wach werde ich, wenn Ulrichs in den Trabant einsteigen. Krach, peng, krach, peng, die Türen sind zu. Su, su, su, su, die Batterie lässt über den Anlasser grüßen. Es ist erstaunlich, wie er jeden Tag die Geduld zum Starten des Autos aufbringt. Anschließend kommt das Warmlaufen des Motors. Das ständige Spiel mit dem Gaspedal, wumm, wumm, wumm, bewirkt mehr Geräuschpegel, als je ein Wecker hervorbringen kann. Es fehlen nur noch die quietschenden Startreifen. Doch das holt man aus dem Trabi bei aller Anstrengung niemals heraus. Jetzt bin ich an der Reihe. Die unter und neben mir haben sich bestimmt mit der Zeit an meine Akustik gewöhnt. Ein Haus besteht eben nur als toter Gegenstand. Erst der lebende Inhalt befördert es zu einem Klangkörper besonderer Art. Nachmittags sowie am frühen Abend sind Kinder die Akteure der Töne. Sie beherrschen die Bandbreite vom Lachen über Quietschen, grelles Schreien bis hin zum Ausdauerheulen.
Dank der prima Schallübertragung durch die Betonwände durfte ich zum Freund des Nachbarkindes aufrücken. Direkt an unser Wohnzimmer grenzt das Kinderzimmer der Nachbarsfamilie. Wieder einmal übte laut vernehmbar der Nachbar mit dem Sohn Mathematik. Er musste sich der nachhaltigen Begriffsstutzigkeit seines Stammhalters schon die Haare gerauft haben, bis es zu der entscheidenden Frage kam: „Wie viel ist 7 mal 8?" Stille, dann alle möglichen Angebote von der überzeugten 48, einer nachdenkliche 52, zur fraglichen 58. Nur das Ergebnis kam nicht.
„Wenn du jetzt nicht gleich die Lösung weißt, setzt es Backpfeifen", rief wütend der Vater. Mein Herz schnürte sich zusammen. In diesem Augenblick durchbrach ich eine strenge Regel, die da lautet, niemals in die Angelegenheiten der Nachbarn einmischen.
„56", platzte es lautstark aus mir heraus.
„Danke", kam als Antwort von dem Kleinen zu mir rüber.
Seit dem Tag schaut mich der von gegenüber nur noch scheel an. Sein Sohn grüßt