„Cameron County (Texas)“ – Versionsunterschied
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{{Infobox County (Vereinigte Staaten)
|COURTHOUSE_BILD= Old Cameron County Courthouse.jpg
|COURTHOUSE_ARTIKEL= Cameron County Courthouse
|BUNDESSTAAT= Texas
|COUNTY= Cameron County
|SITZ= [[Brownsville (Texas)|Brownsville]]
|GRUENDUNG= 1848
|GEBILDET_AUS= [[Nueces County]]
|EINWOHNER=
|STAND_EINWOHNER=
|FLAECHE= 3306
|WASSER_FLAECHE= 960
|VORWAHL= 001 210
|ADRESSE= Cameron County Courthouse<br />P.O. Box 2178<br />Brownsville, TX 78522-2178
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}}
Das '''Cameron County''' ist ein [[County (Vereinigte Staaten)|County]] im [[Vereinigte Staaten|US]]-[[Bundesstaat der Vereinigten Staaten|Bundesstaat]] [[Texas]]. Gelegen zwischen dem [[Golf von Mexiko]] und der Mündung des [[Rio Grande]] ist es das
== Geografie ==
[[Datei:Jackson Street, Harlingen, Texas, 1957.jpg|mini|links|Zentrum von Harlingen (1957)]]
[[Datei:02i - PORT ISABEL, TX from campsite 1-6-09 (10) (16656628891).jpg|mini|Hafen von Port Isabel]]
Das County liegt im äußersten Süden von Texas, grenzt im Süden an [[Mexiko]] und im Osten an den Golf von Mexiko. Es hat eine Fläche von 3306 Quadratkilometern, wovon 960 Quadratkilometer Wasserfläche sind.
Die beiden wichtigsten Zentren des Countys sind die direkt an der [[Grenze zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko|mexikanischen Grenze]] gelegene Metropole Brownsville (175.000 Einwohner) sowie das nordwestlich gelegene [[Harlingen (Texas)|Harlingen]] (65.000 Einwohner). Weitere Städte sind [[La Feria (Texas)|La Feria]], [[Los Fresnos]], [[Palm Valley (Texas)|Palm Valley]], [[Port Isabel]], [[Rio Hondo (Texas)|Rio Hondo]] und [[San Benito (Texas)|San Benito]], Ortschaften mit eigener Gemeindeverwaltung (Towns) [[Bayview (Texas)|Bayview]], Combes, Indian Lake, Laguna Vista, [[Los Indios]], Primera, Rancho Viejo, Santa Rosa sowie [[South Padre Island]]. Hinzu kommen rund zwei Dutzend rein zu Verwaltungszwecken zusammengefasste Gemeindungen. Besiedlungszentren sind die beiden [[Agglomeration|Ballungsräume]] Brownsville und Harlingen. Das Gros der [[City (Vereinigte Staaten)|Citys]] und [[Town (Vereinigte Staaten)|Towns]] liegt nördlich von Brownsville oder aber entlang der ''US-281'' im Tal des Rio Grande. Der ''[[Highway|US Highway]] 281'' ist eine der wichtigsten überregionalen Verbindungsstrecken. Darüber hinaus besteht Anschluss an den ''US Highway 83,'' die ''Texas State Highways 4, 48, 100, 107'' und ''345'' sowie die ''[[Interstate Highway|Interstate]] 69.''<ref name
Das Wetter in der Region ist [[Subtropen|subtropisch]]-warm. Die monatlichen Durchschnittstemperaturen bewegen sich zwischen 15 °C im [[Winter]] und knapp 30 °C in den [[Sommer]]monaten Juli und August. Die [[Meeresoberflächentemperatur|Wassertemperatur]] ist konstant über 20 °C; die [[Niederschlag]]smengen variieren zwischen unter 40 mm im Winter- und teils über 70 mm im Sommerhalbjahr. Regenreichster Monat ist der September. Die Anzahl der [[Regentag]]e schwankt zwischen 2 und 6 und erreicht im September ihr Maximum mit durchschnittlich 8.<ref name
{{Klimatabelle
| TABELLE = links
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=== Bis Ende des 19. Jahrhunderts ===
[[Datei:Mapa del Virreinato de la Nueva España (1819).svg|mini|links|Ehemaliges Königreich von Neuspanien]]
Vor der Ankunft der [[Spanisches Kolonialreich|Spanier]] in Mexiko lebten in der Golfküstenregion beidseits des Rio Grando unterschiedliche [[Indianer Nordamerikas|Indianerstämme]] – teils aus der Sprachgruppe der [[Coahuiltec|Coahuilteken]], teils den [[Karankawa]] zugehörig, deren Stammesgebiet sich die Golfküste nordwärts bis zum heutigen [[
[[Datei:Palo Alto nebel.jpg|mini|Schlacht von Palo Alto (1846)]]
[[Datei:Zachary Taylor 2.jpg|mini|hochkant|Zachary Taylor (1848)]]
Ungeachtet dessen war das Gebiet bis zum Ausbruch der [[Texanischer Unabhängigkeitskrieg|Texanischen Revolution]] nur dünn besiedelt. Auch nach der Unterzeichnung des Vertrags von Velasco, in dem Mexiko die Unabhängigkeit der [[Republik Texas]] anerkannte, blieb die Oberherrschaft über das Gebiet nördlich des Rio Grande strittig. Bislang hatten mexikanische [[Ranching|Ranch]]-[[Großgrundbesitzer]] das zum mexikanischen [[Liste mexikanischer Staaten|Bundesstaat]] [[Tamaulipas]] zählende Gebiet als [[Weide (Grünland)|Weideland]] genutzt. Aus diesem Grund beanspruchte Mexiko dort weiter die Oberherrschaft. Eine endgültige Klärung brachte erst der [[Mexikanisch-Amerikanischer Krieg|Mexikanisch-Amerikanische Krieg]] zwischen 1846 und 1848. Bereits im Januar 1846 marschierte eine Streitmacht unter dem Kommando von General [[Zachary Taylor]] in das umstrittene Territorium zwischen dem [[Nueces River]] und dem Rio Grande ein und errichtete gegenüber Matamoros einen Vorposten – Fort Texas. Im Verlauf des Krieges wurde das Fort in Fort Brown umbenannt. Während des Krieges war das Gebiet des späteren Countys Schauplatz dreier bewaffneter Zusammenstöße: dem Gefecht bei Las Rucias am 25. April 1846, der Schlacht bei Palo Alto (8. Mai 1846) und der Schlacht bei Resaca de la Palma (9. Mai 1846).<ref name
[[Datei:Feld mit reifer Baumwolle.jpeg|mini|Baumwollfeld]]
Mit der Unterzeichnung des [[Vertrag von Guadalupe Hidalgo|Vertrags von Guadalupe Hidalgo]] wurde das Gebiet Teil der USA. Nur wenige Tage später – am 8. Februar 1848 – erfolgte die Gründung des Cameron County. Benannt wurde es nach Ewen Cameron, einem Offizier in der Armee der Republik Texas.<ref>Charles Curry Aiken, Joseph Nathan Kane: ''The American Counties: Origins of County Names, Dates of Creation, Area, and Population Data, 1950–2010.''
Während des [[Sezessionskrieg|Amerikanischen Bürgerkriegs]] versuchte die [[Konföderierte Staaten von Amerika|Konföderation]], sich die Lage des Countys zunutze zu machen, um die [[Seeblockade]] der [[Nordstaaten]] aufzubrechen. 1864 besetzten Bundestruppen kurzzeitig die Region; [[Confederate States Army|konföderierten Verbänden]] gelang es allerdings, sie wieder zu vertreiben. Im Mai 1865 wurde eine der letzten Landschlachten des Krieges auf dem Gebiet von Cameron County ausgetragen – die Schlacht von Palmito Ranch. Die wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung stagnierte nach dem Ende des Krieges. Eine neue [[Eisenbahnstrecke|Eisenbahnlinie]] zwischen [[San Antonio]] und [[Laredo (Texas)|Laredo]] lenkte den Handel ab. Eine direkte Eisenbahnverbindung nach Norden wurde erst zu Anfang des [[20. Jahrhundert]]s fertiggestellt – die 1904 in Betrieb genommene ''[[Missouri Pacific Railroad|St. Louis, Brownsville und Mexico Railway]]''. Die Wirtschaft basierte in den Nachkriegsjahrzehnten weiter auf [[Zucht|Viehzucht]] – betrieben meist von relativ wohlhabenden Grundbesitzern. Als weiterer wichtiger Faktor kam die [[Landwirtschaft]] hinzu. Der zunächst vielversprechende Anbau von [[Mais]], [[Baumwolle]], [[Gemüse]] und [[Obst]] stagnierte in den 1880ern zwar zeitweilig, nahm aber im Zug neu erprobter [[Bewässerung]]ssysteme erneut an Fahrt auf.<ref name
Die Beziehungen zwischen den beiden ethnischen Hauptgruppen – [[Weiße (Vereinigte Staaten)|Weißen]] und [[Latino]]s – verliefen bis in die 1880er- und 1890er-Jahre weitgehend konfliktfrei. Ebenso wie im Rest des unteren Rio-Grande-Tals waren die beiden Bevölkerungsgruppen in etwa gleich stark. [[Interkulturelle Ehe]]n waren weit verbreitet; ebenso die Angleichung [[Kulturelle Identität|kultureller Vorlieben]]. Die [[Elite]]n des Countys bestanden ebenfalls zu gleichen Teilen aus spanischsprechenden [[Mestize]]n und [[Angloamerikanisch|Anglos]]. Der Anschluss an das Eisenbahnnetz Richtung Norden im Jahr 1904 löste in der Folge jedoch [[Spekulation (Wirtschaft)|Landspekulationsaktivitäten]] in großem Stil aus. Neuzuzügler aus dem Norden – teils mit Sonderzügen herbeigebracht – kauften billiges [[Grundeigentum|Land]] auf. Ein Effekt war die Kommerzialisierung der Landwirtschaft mittels neuer ausgedehnter Bewässerungssysteme, [[Straße]]n sowie der Nutzung von [[Lastkraftwagen|LKWs]]. Der wirtschaftliche Wandel veränderte auch das bestehende gesellschaftliche Gefüge. Während das Klima vor 1900 von Angleichung sowie gegenseitigem [[Respekt]] geprägt war, brachten die neuen Ansiedler aus dem [[Mittlerer Westen|Mittleren Westen]] und Norden separatistische, abgrenzende Verhaltensformen mit in den Süden. Viele der Neuankömmlinge sahen ihre mexikanischen Nachbarn als [[Rassentheorie|rassisch]] minderwertig an. De-facto-[[Rassentrennung|Segregation]] – getrennte [[Kirche (Bauwerk)|Kirchen]], [[Schule]]n und [[Restaurant]]s für Hispanics und Angloamerikaner – setzte sich in immer breiterem Ausmaß durch.<ref name
=== 20. und 21. Jahrhundert ===
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Verstärkt wurden die Spannungen zwischen den beiden Hauptethnien unter anderem auch durch das aggressive Vorgehen von Viehzüchtern und [[Texas Rangers (Polizei)|Texas-Rangers]]-Einheiten gegen den [[Diebstahl|Viehdiebstahl]] entlang der Grenze. Unter dem Kommando von [[Leander Harvey McNelly|Leander H. McNelly]] hatten die Texas Rangers bereits in den 1870ern eine Spezialeinheit im Cameron County stationiert. Die in der Folge etablierte Praxis, [[Verbrechen|Banditen]] über die mexikanische Grenze hinaus zu verfolgen, belastete das Verhältnis zwischen den beiden Staaten nicht unerheblich.<ref>Jay Robert Nash: ''Encyclopedia of Western Lawmen & Outlaws''. Da Capo Press, Boston 1994, ISBN 978-0-306-80591-2, S. 205/206 und 224; auszugsweise online bei [https://books.google.de/books?id=xNIdCgAAQBAJ&pg=PA205&lpg=PA205&dq=Leander+H.+McNelly+%26+Cameron+County&source=bl&ots=9yTT3jt4Vn&sig=LzQ0cIp7n8HU4c-yYXhqxMvBPYc&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjikuOBqdfYAhXD26QKHWA5DiYQ6AEITTAE#v=onepage&q=Leander%20H.%20McNelly%20%26%20Cameron%20County&f=false Google Books] (engl.)</ref> Die [[Mexikanische Revolution]] sowie die von der Regierung [[Woodrow Wilson|Wilson]] verfolgte Politik der Nichtanerkennung sowie Stärke-Demonstration verschärfte die angespannte Situation zusätzlich. 1913 stationierte Wilson eine große Streitmacht entlang der Grenze. Am 24. Februar 1913 eskalierte die Lage bei Brownsville in Form kleinerer Grenzgefechte. Im April 1915 startete vom nahe der Stadt gelegenen Armeestützpunkt Fort Brown ein [[Aufklärungsflugzeug|Erkundungsflug]] mit dem Ziel, Erkenntnisse über die Stärke der Verbände des nordmexikanischen Revolutionsführers [[Pancho Villa]] zu gewinnen. Im Oktober 1915 zerstörten Banditen die [[Gleis|Bahngleise]] nördlich von Brownsville, brachten einen Zug zum Entgleisen, raubten die Passagiere aus und töteten einen Soldaten sowie zwei Fahrgäste. 1916 startete General [[John J. Pershing|John Pershing]] eine großangelegte [[Strafexpedition]] gegen die Verbände von Pancho Villa. In einer Stärke von 10.000 Mann rückten amerikanische Verbände auf mexikanisches Gebiet vor. Das gesteckte Ziel – die Ausschaltung von Villa – erreichte die Expedition allerdings nicht. Aufgrund der [[Erster Weltkrieg|Lage in Europa]] sowie der finanziellen Belastungen ordnete Präsident Wilson 1917 das Ende der militärischen Aktivitäten an. Kleinere Scharmützel mit mexikanischen Irregulären fanden allerdings bis 1919 statt.<ref>[https://www.globalsecurity.org/military/ops/mexican_expedition.htm ''Mexican Eypedition'']. GlobalSecurity.org, aufgerufen am 12. Januar 2018 (engl.)</ref>
Der über ein Jahrzehnt währende Bürgerkrieg in Mexiko sowie die zahlreichen [[Kriegsflüchtling]]e veränderten auch die Bevölkerungszusammensetzung im Cameron County. Die [[Einwohnerzahl|Einwohneranzahl]], die im Jahr 1900 um die 16.000 betrug, schnellte nach oben und verdoppelte sich von 1920 bis 1930 von über 36.000 auf über 77.000. Im Zuge der gesellschaftlichen Verwerfungen nach der [[Fin de Siècle|Jahrhundertwende]] hatte sich auch die tonangebende Elite im Cameron County verändert. Das von dem Demokraten James B. Wells etablierte [[Paternalismus|paternalistische]] System, welches auf Interessensausgleich basierte, wurde ersetzt durch eine neue, großteils ortsfremde Elite, welche sich mit der gewachsenen Kultur innerhalb der Region wenig identifizierte. Während der [[Prohibition in den Vereinigten Staaten|Prohibitionszeit]] avancierte Brownsville zu einem beliebten Einfuhrhafen für illegal ins Land gebrachten [[Getränk#Alkoholische Getränke|Alkohol]]. Zusätzlich wurde die Stadt Anlaufpunkt für Touristen, welche das [[Prohibition
Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] war Cameron County ein wichtiges Nahrungsproduktions- und -exportzentrum. In den [[Zweiter Weltkrieg#Nachwirkungen|Nachkriegsjahren]] expandierte die Landwirtschaft weiter. Trotz Rückgangs der [[Betrieb]]sanzahl stieg das Produktionsvolumen weiter. Als ein weiterer Wirtschaftsfaktor kam die Gewinnung fossiler Energien hinzu. Die letzten Spuren der Rassentrennung wurden mit der Schließung von separaten Schulen für Kinder von [[Wanderarbeiter]]n in den 1970er Jahren beseitigt. Der spätere Zustrom von Flüchtlingen aus [[Mittelamerika|Mittel-]] und [[Südamerika]] verstärkte allerdings erneut die Spannungen in der Region. Besonders ausgeprägt war das Flüchtlingsproblem in Harlingen, wo 1988 und Anfang 1989 mehrere hundert [[Flüchtling]]e in einem heruntergekommenen [[Hotel]]gebäude und auf der Straße lebten. Viele arme Hispanics – besonders Neuankömmlinge aus Mexiko und [[Zentralamerika]] – leben in ethnischen Enklaven und Elendsvierteln, von denen viele nicht über [[Elektrischer Strom|Strom]] und [[Wasserversorgung|fließendes Wasser]] verfügen.<ref name
Probleme im Alltag bereiten auch die Grenzanlagen – vor allem für die unmittelbaren Anlieger. 180 Kilometer der bislang 1000 Kilometer langen und ein Drittel des Grenzverlaufs zu Mexiko abdeckenden [[Kordon (Festung)|Mauer]] liegen in Texas.<ref>[http://www.deutschlandfunkkultur.de/leben-hinterm-grenzzaun.979.de.html?dram:article_id=226750 ''Leben hinterm Grenzzaun'']. Deutschlandfunk Kultur, 1. November 2012.</ref> Die Pläne von [[Präsident der Vereinigten Staaten|US-Präsident]] [[Donald Trump|Trump]], die Grenzanlagen erheblich auszubauen, werden von den Grenzanwohnern in der Region Brownsville eher in resignierender Form hingenommen.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/mauer-127.html ''Grenze zwischen USA und Mexiko: Wahlkampf trifft Realität'']. Andreas Horchler, tagesschau.de, 7. März 2017.</ref>
== Demografie und Politik ==
{{US Census Population
| title = Bevölkerungswachstum<ref name
Cameron County, Texas</ref>
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| 1930 = 77540
|1950= 125170▼
| 1940 = 83202
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▲| 1950 = 125170
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▲| 1960 = 151098
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▲| 1990 = 260120
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▲| 2000 = 335227
▲| 2010 = 406220
| 2020 = 421017
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[[Datei:Son of white migrant worker putting on overalls 8b37248v.jpg|mini|hochkant|Sohn eines Wanderarbeiters (1939)]]
Noch im Jahr 1860 lag die [[Demografie|Einwohneranzahl]] im nur vierstelligen Bereich, um 1900 bei ungefähr 16.000. Bedingt unter anderem durch die Fluchtbewegungen während und nach der Mexikanischen Revolution verdoppelte sie sich von 1920 bis 1930 – von rund 36.000 auf rund 77.000. Ein weiterer signifikanter Anstieg fand in den Jahrzehnten während und nach dem Zweiten Weltkrieg statt. Unterbrochen lediglich von einem kurzen Zurückgang in den 1960ern, stieg sie von rund 125.000 im Jahr 1950 auf über 400.000 im Jahr 2010.<ref name
Laut [[United States Census Bureau|Zensus]] aus dem Jahr 2016 betrug die Einwohnerzahl des County 418.785 Personen. 202.517 davon waren [[Mann|männlich]], 216.268 [[Frau|weiblich]]. 286.191 Einwohner waren älter als 18 Jahre, 132.594 Einwohner [[Kindheit|Kinder]] oder [[Jugend]]liche, 51.812 Einwohner älter als 65 Jahre. Der ermittelte [[Medianalter|Altersmedian]] von 31,3 Jahren liegt deutlich unter demjenigen der Vereinigten Staaten insgesamt (37,7 Jahre) und fast 3 Jahre unter dem für Gesamt-Texas (34,2 Jahre). Stärkste Bevölkerungsgruppe sind die Lateinamerikaner: Unabhängig von der Frage zur Zensus-Deklaration [[Race (United States Census)|Race]] bezeichneten sich 372.685 Einwohner oder 89 % als [[Hispanics|Hispanic]] oder Latino. Die überwiegende Mehrheit klassifizierte sich als Mexikaner; rund 12.000 gaben eine andere Herkunft an. Mit 40.622 oder 9,7 % sind [[Weiße (Vereinigte Staaten)|Weiße]] die zweitstärkste Bevölkerungsgruppe. 2.580 oder 0,6 % waren [[Asiatische Amerikaner|asiatischer]] Herkunft, 1.597 oder 0,4 % [[Afroamerikaner]], 371 oder 0,1 % klassifizierten ihre ethnische Zugehörigkeit als nordamerikanische Indianer. 767 oder 0,2 % gaben an, zwei oder mehr Ethnien angezugehören.<ref name
Laut Quickfacts-Infos auf ''census.gov'' betrug das [[Mittleres Einkommen|Medianeinkommen]] pro [[Privathaushalt|Haushalt]] 34.578 [[US-Dollar]] (USD).<ref name
Ebenso wie Südtexas insgesamt sowie das Rio Grande Valley im Besonderen ist auch das Cameron County eine traditionelle Hochburg der [[Demokratische Partei (Vereinigte Staaten)|Demokratischen Partei]]. Mit Ausnahme der [[Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1848|Wahlen 1848]], [[Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1896|1896]], [[Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1952|1952]], [[Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1956|1956]], [[Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1972|1972]] und [[Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1988|1988]] gingen demokratische [[Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten|Präsidentschaftskandidaten]] stets als Sieger hervor. Dies gilt auch für die [[Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2016|2016]]: Während Donald Trump den Bundesstaat mit einer klaren Mehrheit von 52 % (gegenüber 43 % für [[Hillary Clinton]]) gewann, stimmten in Cameron County 64,5 % für Clinton und lediglich 32 % für Trump.<ref name
== Wirtschaft und Bildung ==
[[Datei:Harlingen Cold Storage.jpg|mini|Kühlhaus in Harlingen]]
[[Datei:Boca Chica Dunes.JPG|mini|Tourismus: Sanddünen bei
Dank verbesserter Bewässerungsanlagen ist die Landwirtschaft nach wie vor ein bestimmender Wirtschaftsfaktor im County. Die landwirtschaftlich Produktpalette umfasst unter anderem: [[Mais]], [[Zuckerrohr]], [[Heu]], [[Sojabohnen]], [[Zwiebel]]n, [[Kohl]], [[Karotte]]n, [[Melone]]n, [[Paprika]], [[Gurke]]n, [[Tomate]]n, [[Grapefruit]]s, [[Orange (Frucht)|Orangen]] und [[Pekannuss|Pekannüsse]]. [[Hausrind|Rinder-]] und [[Hausschwein|Schweinezucht]] kommen als ergänzende Sektoren hinzu. Ein großer Teil des nichtlandwirtschaftlichen Einkommens kommt aus der Weiterverarbeitung von Obst und Gemüse sowie [[Fischerei]]-Produkten. Hinzu kommen [[Leichtindustrie]] sowie die Förderung von [[Erdöl]] und [[Erdgas]]. Ein weiterer Faktor – vor allem in den küstennahen Ortschaften und Städten – ist der Tourismus. Angezogen vom milden Klima sowie den vergleichsweise niedrigen [[Lebenshaltungskosten]], kommen speziell in den Wintermonaten Tausende von Besuchern. Die Grenzmetropole Brownsville dient darüber hinaus aus „Tor zu Mexiko“ für Touristen und Käufer.<ref name
Die ersten Schulen im Gebiet des County wurden bereits vor dem Bürgerkrieg gegründet. Eine der ersten war das 1852 von Melinda Ranklin gegründete ''Rio Grande Female Institute''. Andere frühe Schulen waren die von katholischen Nonnen gegründete Mädchenschule ''Villa María'' und das Pendant für Jungen, die ''St. Joseph’s Academy''. Bis 1904 war die Anzahl der Schulen im County auf 59 angewachsen. Da für die Schulen von Hispanics gemeinhin weniger Geld ausgegeben wurde, war die Bildungsqualität dort im Allgemeinen schlechter. In den frühen 1990er-Jahren waren im County elf [[Bildungssystem in den Vereinigten Staaten|Schulbezirke]] präsent mit 60 [[Bildungssystem in den Vereinigten Staaten#Elementary School|Grundschulen]], dreizehn [[Middle School (Vereinigte Staaten)|Mittelschulen]], elf [[Highschool|Oberschulen]] und drei Sonderschulen. Hinzu kamen unterschiedliche [[Privatschule]]n mit insgesamt rund 4000 Schülern. Als Einrichtungen mit [[College]]-Status hinzu kommt ein Ableger der in [[Edinburg (Texas)|Edinburg]] im benachbarten Hidalgo County ansässigen ''[[University of Texas-Pan American]]'' in Brownsville hinzu und das ''Texas State Technical Institute'' in Harlingen. Trotz der im County vorhandenen Einrichtungen galt das [[Bildungsniveau]] noch in den 1990er-Jahren als relativ niedrig – weswegen viele besser ausgebildete junge Menschen aus dem Gebiet wegzogen.<ref name
== Sehenswürdigkeiten und Kultur ==
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* ''Palo Alto Battlefield National Historical Park'' – eine Gedenkanlage zur Erinnerung an die Schlacht von Palo Alto.
* [[Golfplatz|Golfplätze]]: der ''Rancho Viejo Country Club'' in Rancho Viejo und der ''South Padre Island Golf Club'' auf der gleichnamigen Insel.
* [[Museum|Museen]]: In Brownsville beheimatet sind die beiden Einrichtungen ''Historic Brownsville Museum'', das ''Children’s Museum of Brownsville'', das ''Brownsville Heritage Museum'' und das ''Stillman House Museum''. Das ''Historic Brownsville Museum'' ist im ehemaligen Depot der ''[[Southern Pacific Rail Corporation|Southern Pacific Railroad]]'' untergebracht, einem 1952 stillgelegten und im spanischen [[Kolonialstil]] errichteten Funktionsbau.<ref>
* [[Theater]]: In Brownsville zu finden sind: das ''Jacob Brown Auditorium, The Arts Center'' und das ''Camille Lightner Playhouse''.
* [[Festival]]s und [[Festzug|Paraden]]: Im Oktober findet in Brownsville jährlich das ''Latin Jazz Festival'' statt. Am 4. Juli veranstaltet die Stadt eine Parade zum [[Unabhängigkeitstag (Vereinigte Staaten)|Unabhängigkeitstag]].
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* Im Cameron County liegen vier Stätten, die den Status einer [[National Historic Landmark]] haben: ''Fort Brown'', ''Palmito Ranch Battlefield'', ''Palo Alto Battlefield'' und ''Resaca de la Palma Battlefield''.<ref>[https://www.nps.gov/history/nhl/find/statelists/tx/TX.pdf ''Listing of National Historic Landmarks by State: Texas'']. [[National Park Service]], abgerufen am 25. Januar 2018.</ref>
Die bekannten Persönlichkeiten aus dem County kommen fast ausnahmslos aus Brownsville. Hierzu gehören unter anderem: die langjährige demokratische [[Kongress der Vereinigten Staaten|Kongressabgeordnete]] [[Grace Napolitano]] (die ihre politische Karriere allerdings in [[Kalifornien]] absolvierte), der Science-Fiction-Schriftsteller [[Bruce Sterling]] und der [[Country-Musik]]er [[Kris Kristofferson]]. Nicht aus dem County stammt der im US-Staat [[Michigan]] geborene [[Rock ’n’ Roll|Rock-’n’-Roll]]-Musiker [[Bill Haley]]. Allerdings verbrachte Haley seinen Lebensabend auf seinem Anwesen in Harlingen – wo er 1977 hin zog und am 9. Februar 1981 verstarb.<ref>[http://www.valleymorningstar.com/news/local_news/pioneer-haley-almost-forgotten-in-harlingen/article_dc5d9ca6-2b4c-545b-841d-801063667085.html ''Pioneer Haley almost forgotten in Harlingen'']{{Toter Link |url=http://www.valleymorningstar.com/news/local_news/pioneer-haley-almost-forgotten-in-harlingen/article_dc5d9ca6-2b4c-545b-841d-801063667085.html |date=2023-12 |archivebot=2023-12-02 02:27:07 InternetArchiveBot}}. Bruce Lee Smith, Valley Morning Star, 6. Februar 2009 (engl.)</ref>
== Sonstiges ==
Cameron County ist Heimat des größten Teils der US-amerikanischen [[Ozelot]]-Population. Dabei handelt es sich um die Unterart ''L. p. albescens'', die nur im südlichen [[Texas]] und im nordöstlichen [[Mexiko]] vorkommt und deren Gesamtpopulation auf weniger als 250 Tiere geschätzt wird. [[Straßenverkehrsunfall|Verkehrsunfälle]] stellen heute die Hauptbedrohung dieser Unterart dar. Als Schutzmaßnahmen wird unter anderem im Cameron County die [[Ufer#Uferböschung|Uferböschungen]] entlang von [[Wassergraben|Bewässerungsgräben]] nicht mehr gemäht. Das erhöht zwar die Wartungs- und Bestandserhaltskosten an diesen Wassergräben. Für die Ozelote sollen hierdurch aber wesentliche [[Wildwechsel]] geschaffen werden.<ref>Mel Sunquist und Fiona Sunquist: ''Wild Cats of the World''. The University of Chicago Press, Chicago 2002, ISBN 0-226-77999-8, S. 125.</ref>
== Orte im Cameron County ==
Das Cameron County ist in 18 Gemeinden unterteilt, davon 8 ''Citys'', 9 ''Towns'' und eine ''Village''. Zu Statistikzwecken führt das [[U.S. Census Bureau]] 34 [[Census-designated place]]s. Diese besitzen keine Selbstverwaltung.
'''[[City (Vereinigte Staaten)|
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* [[Brownsville (Texas)|Brownsville]]
* [[Harlingen (Texas)|Harlingen]]
* [[La Feria (Texas)|La Feria]]
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* [[Los Fresnos]]
Zeile 231 ⟶ 234:
|}
'''[[Town (Vereinigte Staaten)|Towns]]'''
{| style="width:30%"
|-
|
* [[Bayview (Texas)|Bayview]]
Zeile 247 ⟶ 250:
|}
'''[[Village (Vereinigte Staaten)|Village]]'''
{| style="width:65%"
|-
|
* [[Rangerville]]
|}
'''[[Census-designated place|Census-designated places (CDP)]]'''
{| style="width:65%"
|-
|
* [[Arroyo Colorado Estates]]
Zeile 297 ⟶ 300:
|}
'''[[Gemeindefreies Gebiet#Vereinigte Staaten|Unincorporated Communitys]]'''
{| style="width:25%"
|-
|
* [[Arroyo City]]
Zeile 304 ⟶ 307:
|}
'''[[Geisterstadt|Ghost Town]]'''
{| style="width:15%"
|-
|
* [[Santa Rita (Texas)|Santa Rita]]
Zeile 312 ⟶ 315:
== Galerie ==
<gallery>
Queen Isabella Causeway.jpg|Verbindung zwischen dem Festland und der Barriereinsel South Padre Island
Brnelizand10thst.jpg|Innenstadt von Brownsville
Palo alto 0028.JPG|Palo-Alto-Erinnerungspark
Historic American Buildings Survey, Bill Engdahl for Hedrich-Blessing, Photographers, February, 1979 KITCHEN. - Browne-Wagner House, 245 East Saint Charles Street, Brownsville, HABS TEX,31-BROWN,3-11.tif|Küche in Brownsville (circa 1933)
Zeile 330 ⟶ 333:
* [https://tshaonline.org/handbook/online/articles/hcc04 Eintrag zum Cameron County in ''The Handbook of Texas Online''] (englisch)
{{NaviBlock
{{Navigationsleiste Countys in Texas}}▼
|Navigationsleiste Metropolregionen in Texas
}}
{{Lesenswert|31. Januar 2018|173430683}}
[[Kategorie:Gegründet 1848]]
[[Kategorie:Metropolregion (Vereinigte Staaten)|Brownsville-Harlingen]]
|