„Der böse Bub Eugen“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Band
| Name = Der böse Bub Eugen / Eugen
| Bild = Eugen1987(YvonBaumann).jpg
| Bildbeschreibung = Stephan Ramming, Laurenz Müller &, Martin Fischer <br />(Foto: Yvon Baumann)
|Herkunft = [[Schaffhausen]], [[Schweiz]]
|Gründung = 1983
|Auflösung = 1998
|Neugründung =
|Genre = [[Punk (Musik)|Punk-Rock]], [[Rockmusik|Rock]], [[Indie-Rock|Indie]]
|Gründer1a = Stephan Ramming <small>(1983–1990)</small>
|Gründer1b = Gitarre, Gesang
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|Besetzung4b = Gitarre
}}
'''Der böse Bub Eugen''' war eine Schweizer Band, welche von 1983 bis 1990 als Trio existierte. Nachdem Bassist «Lenz» die Band verlassen hatte, erfolgte die Umbesetzung in ein Quartett und die Umbenennung in '''Eugen'''. Die Band löste sich 1998 auf. Mit der Single ''Pirmin'' (1988), die sich auf den Skirennfahrer [[Pirmin Zurbriggen]] bezieht, veröffentlichte die Band ein Lied, das die Bandsie auch schweizweit bekannt machte. In den 1980er Jahren wurde '''Der böse Bub Eugen''' als Schweizer Version der deutschen [[Punk (Musik)|Punk]]-[[Popmusik|Pop]]-Band [[Die Ärzte]] bezeichnet.
 
'''Der böse Bub Eugen''' war eine Schweizer Band, welche von 1983 bis 1990 als Trio existierte. Nachdem Bassist «Lenz» die Band verlassen hatte, erfolgte die Umbesetzung in ein Quartett und die Umbenennung in '''Eugen'''. Die Band löste sich 1998 auf. Mit der Single ''Pirmin'' (1988), die sich auf den Skirennfahrer [[Pirmin Zurbriggen]] bezieht, veröffentlichte die Band ein Lied, das die Band auch schweizweit bekannt machte. In den 1980er Jahren wurde '''Der böse Bub Eugen''' als Schweizer Version der deutschen [[Punk (Musik)|Punk]]-[[Popmusik|Pop]]-Band [[Die Ärzte]] bezeichnet.
 
== Der böse Bub Eugen ==
=== Die Anfänge: ''Der Pein'', ''TipEx'', ''Café Stalingrad'' ===
[[FileDatei:DerPein1981.jpg|miniatur|''Der Pein:'': Svend Müller &und Stephan Ramming, (1981)]]
Es begann in [[Thayngen]], wo Stephan Ramming 1980 mit Freunden vom Dorf die [[Punk in der Schweiz|Punkband]] ''Der Pein'' gründete und dort unter dem Künstlernamen «Rämi Hämorrid» Sänger und Texter war. 1994 erinnerte sich «Rämi» in einem Interview an seine Anfänge zurück: «Ende der siebziger Jahre war ich in Thayngen in der Sekundarschule. [...] Zu fünft gingen wir für die [[Radio SRF 2 Kultur|DRS-2-Sendung]] «Feedback» nach den Mittagsnachrichten ins Radiostudio. Wir spielten [[Dead Kennedys]], [[Dr. Feelgood]], [[The Vibrators|Vibrators]] und solche Sachen. Urs Musfeld, der die Sendung moderierte, fragte uns, ob wir nicht selbst Musik machen wollten. So fingen wir an.»<ref name="woz">E. M. Cuchulain: ''Gute Zeiten für den Schweizer Rock.''. In: ''[[WOZ Die Wochenzeitung|Die Wochenzeitung]].'', 25. Februar 1994, S. 17.</ref> Nach dem zehnten Konzert mit ''Der Pein'' - als Vorband der Bieler Gruppe ''Sozz'' in [[Baden AG|Baden]] - verliess «Rämi» ''Der Pein'' und gründete als Gitarre-Spieler die Band ''TipEx'', wo Laurenz «Lenz» Müller den Bass bediente (neben Stefan Winiger an den Keyboards und Maurus Gmür am Saxophon). ''TipEx'' spielte in der ganzen Schweiz Konzerte, veröffentlichte die Lieder «Lange lange Strasse lang» und «Schleicher» auf einer [[Split (Veröffentlichung)|Split]]-[[Single (Musik)|Single]] zusammen mit der Band ''Chaotik Th'' <ref>[https://www.discogs.com/de/release/4356533-Chaotik-Th-Tip-Ex-Chaotik-Th-Tip-Ex Gemeinschafts-Single von ''TipEx'' und ''Chaotik Th''] auf [[Discogs]].</ref> und war mit dem Song «Bahnhof» auf dem LP-Sampler «Rock Scene SH»<ref>[https://www.discogs.com/de/release/4920452-Various-Rock-Scene-SH Sampler «Rock Scene SH»] auf [[Discogs]].</ref> vertreten.
 
[[FileDatei:EugenMännli.jpg|mini|Eugen erblickt das Licht der Welt]]
Nach der Auflösung von ''TipEx'' 1983 machten «Rämi» und «Lenz» weiter Musik. Im Frühling 1983 stiess Schlagzeuger Martin «Fisch» Fischer dazu, um für das 1. Schaffhauser Sommertheater «Tam Tara Tam» die Musik zu schreiben. Parallel zur Arbeit für das Theater entstanden erste Songs, welche das Trio nach dem Theatersommer unter dem Namen ''Café Stalingrad'' unter anderem als Vorgruppe der deutschen Punkband [[Strassenjungs]] in [[Singen (Hohentwiel)|Singen]] zur Aufführung brachte; kurz darauf benannten sie sich schliesslich in ''Der böse Bub Eugen'' um. Der Bandname entstand so: In einer [[Latein]]stunde zeichnete «Lenz» ein [[Strichmännchen]] und schrieb spontan darunter „Eugen“«Eugen». Rämi ergänzte mit dem Stift „Der«Der böse Bub“Bub» und sagte: «So heisst unsere Band künftig.» Ihr erstes Konzert mit dem neuen Namen fand am 1. Januar 1984 im Frauengefängnis [[Hindelbank]] für die Insassinnen statt. Dazu Rämi rückblickend: «''Trotz Allem'' haben uns eingeladen, eine Drei-Frauen-Band aus [[Aarau]], Bass und Gesang, eine sehr tolle Band. Die hatten die Anfrage vom Gefängnis. Das Konzert war eine Art Neujahrsgeschenk der Gefängnisleitung an die Insassinnen, es waren vor allem Frauen aus Südamerika und Afrika – die haben sich gefreut, dass mal etwas los war. Es war anrührend.»<ref>Lurker Grand: ''Der böse Bub Eugen. Honigbrot und Marmelade – Punk in der Schweizer Provinz (Teil 1).'' In: ''[[Ox-Fanzine]] – Punkrock, Hardcore, Rock'n Roll.'' Nr. 169, Ox-Verlag, Solingen 2023, S. 55.</ref>
 
Wie der ''Der böse Bub Eugen'' damals funktionierte, erklärte «Rämi» in einem ''[[Fanzine]]''-Interview von 1988: «Jeder ist extrem unersetzlich, denn ''Eugen'' lebt von der extremen Unterschiedlichkeit der drei Musiker. Ich glaube, wir haben ein sehr seltsames Verhältnis untereinander. Jeder besitzt andere Stärken und Schwächen [...]. ‹Fisch› ist ein guter Musiker (er wird sich sogar klassisch ausbilden lassen demnächst). ‹Lenz› am Bass hat viel Ahnung vom [[Groove (Musik)|Groove]] in einem Song und kann sich mit akribischer Beharrlichkeit für die kleinen aber feinen Details interessieren. Ich an der Gitarre bin eigentlich gar kein Musiker, dafür bringe ich Ideen für die Songs und Texte. [...] Eigentlich haben wir immer ein ziemlich angespanntes Verhältnis untereinander, und es ist oft schwierig, dass das Ganze im Gleichgewicht bleibt. Aber andererseits gibt diese Reibung auch unheimlich Energie ab. Gerade [[Liveact|live]] sprühen da schon mal die Funken und fliegen Späne.»<ref name="weiler">Markus Weiler: ''Der böse Bub Eugen. Uuauu - NaNaNaNa - Uua.''. In: ''Manuskript - Punkmagazin.'', Nr. 2, Eigenverlag, Geilenkirchen 1988, S. 28.</ref>
 
=== Kassetten-Veröffentlichungen ===
Als in den frühen 1980er-Jahren die ersten [[Kompaktkassette|Kassetten]]-Vierspurgeräte auf den Markt kamen, wurde die Veröffentlichung von Musik ohne den kostspieligen Weg von [[Tonstudio]]-Miete, [[Schallplatten]]-Produktion und Vertrieb möglich. Die Kassetten-Aufnahmen wurden zur Alternative zum grossen Musikbusiness. Das Kassettenlabel ''Calypso Now'' aus [[Biel/Bienne|Biel]], gegründet 1983 von Rudi Tüscher, veröffentlichte beispielsweise bis 1989 unter dem Radar der grossen Labels rund 200 Kassetten-[[Musikalbum|Alben]].<ref>Patou J. Foetisch: ''Liner Notes «Squares and Crossings» von [[Nordland (Band)|Mario Scherrer]].''. Dee Dee'sDee’s Picks Releases, 11. September 2022.</ref><ref>[https://www.discogs.com/de/label/147065-Calypso-Now Calypso Now] auf [[Discogs]].</ref> Diesen Weg der Musikproduktion und des Vertriebes wählten auch ''Der böse Bub Eugen''. So nahm die Band an Weihnachten 1983 in ihrem Proberaum das erste [[Demoaufnahme|Demo]] auf und veröffentlichtenveröffentlichte die Lieder auf Kassette.<ref>[https://www.discogs.com/de/release/24715352-Der-Böse-Bub-Eugen-Der-Böse-Bub-Eugen-Demo-83 Erstes Demoband von ''Der böse Bub Eugen''] auf [[Discogs]].</ref> Stephan Ramming sagte 2016 im Rückblick: «Im Vergleich zu heute musste man als [[Indie-Rock|Indie]]-Band in den 1980er-Jahren vermehrt selbst Hand anlegen: Wir haben Kassetten aufgenommen und diese zum Teil sogar bei uns zu Hause vervielfältigt. Die Hüllen haben wir dann mit der Kopiermaschine kopiert und danach von Hand zugeschnitten. Anschliessend haben wir die Exemplare an Konzerten selbst unters Volk gebracht.»<ref>[https://www.srf.ch/radio-srf-virus/aktuell/so-sah-die-schweizer-indie-rock-szene-in-den-80er-jahren-aus Stephan Ramming über die Indie-Rock-Szene in den 1980er-Jahren ] auf [[Radio SRF Virus]]. 5. Februar 2016.</ref> Im Laufe ihrer Bandgeschichte haben ''Der böse Bub Eugen'' insgesamt sechs Kassetten-Alben und eine Kassetten-Single («Der lange Mann» / «Leichenwagen», 1984) herausgegeben. Auf dem Sampler «Chart Attack» (1986), herausgegeben von ''Calypso Now'', war ''Der böse Bub Eugen'' mit den Liedern «Alles» und «Nimm diese Blume» vertreten.
 
=== EP ''Der böse Bub Eugen'' ===
[[FileDatei:Eugen1984 Raemi.jpg|miniatur|«Rämi», «Lenz» und «Fisch», (1984)]]
Im Frühling 1984 hatte «Rämi» die ersten drei Konzerte der Berliner Band [[Die Ärzte]] in der Schweiz mit ''Der böse Bub Eugen'' als Vorband organisiert (im ''Totentanz'' Basel, in der ''[[Rote Fabrik|Roten Fabrik]]'' Zürich und im ''Fasskeller'' Schaffhausen). Im Herbst fuhr die Band nach [[Berlin]], um Lieder für eine [[Extended Play|EP]] aufzunehmen. Auf das ''Vielklang''-Studio kam man durch Empfehlung der ''Ärzte'', die dort ihre erste Single aufgenommen hatten. Im Studio kümmerte sich der [[Tontechniker]] Matsge Bröckel um die Schweizer, die noch wenig Ahnung von Studio-Aufnahmen hatten. Die EP enthielt schliesslich sechs Songs, darunter «Leichenwagen» und «Marlowe», einen Song über den Tod der literarischen Detektivfigur [[Philip Marlowe]] von [[Raymond Chandler]]. Ebenfalls veröffentlicht wurde die Kassette-Single «Der lange Mann» / «Leichenwagen» (auf ''Calypso Now''). «Der lange Mann» erhielt in der Radiosendung [[Sounds (Hörfunksendung)|Sounds!]] auf dem neuen Sender [[Radio SRF 3|DRS 3]] mit Moderator [[François Mürner]] viel [[Airplay]] und machte ''Der böse Bub Eugen'' bekannter.
 
=== Album ''Regen im Park'' ===
Das Album «Regen im Park» wurde im Januar 1986 aufgenommen und abgemischt, wieder im Berliner ''Vielklang''-Studio mit Matsge Bröckel. Erneut erhielt die Band viel Airplay, diesmal mit den Songs «Gaudenz meint», «Novembertag» und «Seemann». Musikalisch waren darauf auch erstmals [[Wave (Musik)|Wave]]-Anleihen zu hören. Die Stimmung der Lieder war diesmal eher melancholisch, was sich besonders beim Lied «Gaudenz meint» zeigte, da es nur aus Gesang, [[Akkordeon|Handorgel]] und [[Marimba|Marimbaphon]]phon bestand. Tony Lauber schrieb in den ''[[Luzerner Neuste Nachrichten|Luzerner Neusten Nachrichten]]'' vom 17. April 1986: «Eine kühle, melancholische Stimmung durchzieht ‹Novembertag›, den vielleicht schönsten Song der Platte. Da werden unspektakuläre Alltäglichkeiten beobachtet. Der ernste Grundton dieses Stückes scheint mir bezeichnendebezeichnend für eine LP, der die oft naive Unbeschwertheit des Debüts abgeht. Es brodelt unter der vermeintlich beschaulichen Provinzoberfläche.»<ref>Tony Lauber: ''Die Rettung kommt aus der Provinz.''. In: ''[[Luzerner Neuste Nachrichten ]].'', 17. April 1986.</ref> War die Vorgänger-EP noch im Eigenverlag erschienen, kümmerte sich diesmal das Zürcher Label ''Organik'' im ''RecRec''-Vertrieb um das Album. In Deutschland nahm das [[Weser Label|Weser-Label]] aus [[Bremen]] «Regen im Park» unter Lizenz. Im Frühsommer 1986 wurden im Proberaum Schaffhausen die Lieder «Alles» und «Nimm diese Blume» für den Kassettensampler «Chart Attack» aufgenommen; im Herbst folgten «Augen wie Revolver» und «Mädchen vom anderen Stern», welche als 7"-[[Single (Musik)|Single]] in rotem Vinyl auf dem Weser-Label erschienen.
 
=== Album ''Nimmerland'' ===
[[FileDatei:Eugen1988 Raemi.jpg|miniatur|'''Der böse Bub Eugen''', (1988)]]
In der Schweiz spielte ''Der böse Bub Eugen'' 1987 über 40 Konzerte. Am 29. März gastierte die Band in der [[Rote Fabrik|Roten Fabrik]] in Zürich. Das Konzert wurde von [[Radio SRF 3]] im Rahmen von «Live uf dr Gass» übertragen. Im Juli desselben Jahres und im Januar 1988 wurden zehn neue Lieder für das Album «Nimmerland» aufgenommen. Die Band wollte genügend Zeit haben, um die nächste LP zu produzieren, und dies ohne finanziellen Druck. Produziert und abgemischt wurde «Nimmerland» in [[Wetzikon]] von Jon Langford, Gründungsmitglied der Punkband [[Mekons|The Mekons]] aus [[Leeds]]; ''Der böse Bub Eugen'' lernte Langford in [[St. Gallen]] an einem Konzert mit ''The Three Johns'' kennen. Das Cover des Albums zeigt ein Ölbild der Schaffhauser Künstlerin Anna Meyer («Nonnen II», Öl auf Holz).
 
Die Single-Auskopplung «Pirmin»<ref>[https://www.discogs.com/de/release/2717740-Der-Böse-Bub-Eugen-Pirmin ''Single «Pirmin»] beiauf Discogs.'']</ref> erschien kurz vor den [[Olympische Spiele|Olympischen Winterspielen]] 1988 in [[Calgary]] und war eine Art [[Hommage]] an den Skirennfahrer [[Pirmin Zurbriggen]], der als Favorit nach [[Kanada]] reiste. Der Text über Pirmins schönes Lachen und seine [[Papst]]besuche hüpfte allerdings zwischen übertriebenem Lob und leisem Spott hin und her. Dazu war in den Medien zu lesen: «Ein ‹Rämi›-Song sorgt für Gesprächsstoff, weil er sich über den ‹heiligen› Pirmin Zurbriggen lustig macht. ‹Ich wollte Pirmin nicht verletzen, denn als Sportler faszinierte er mich - ich bin früher selbst Skirennen gefahren. Wenn er aber glaubt, [[Kondom|Pariser]] seien des Teufels, weil sie dem [[Papst]] nicht passen, finde ich das schon sehr naiv›, erklärte ‹Rämi›.»<ref name="tele">Reinhold Hönle: ''Ihr Name ist Eugen.''. In: ''[[Tele (Schweizer Zeitschrift)|Tele]].'', 2. Dezember 1993, S. 39.</ref> Vor Zurbriggens Abflug nach Kanada überreichtüberreichte die Band dem Skirennfahrer eine Single; das Bild der Übergabe wurde damals von etlichen Schweizer Zeitungen abgedruckt.
 
Die «Nimmerland»-Tournee umfasste weit über 40 Konzerte, rund 20 davon im Rahmen einer ''M-Tournee'', gesponsert von [[Migros-Kulturprozent]]. Im selben Jahr erschien ebenfalls die EP «Bad Boy Eugen» mit vier Songs. Darunter englische Versionen ihrer Songs «Kein Blick zurück» («Nowhereland»), «Bei Mosers» («At Mosers») und der Song «How does it feel to feel» aus dem Jahre 1967 der englischen Band [[The Creation]]. Ebenfalls 1988 erschien die [[Split (Veröffentlichung)|Split]]-Kassette ''Der böse Bub Eugen / Guz''; darauf waren 12 Songs von ''Der böse Bub Eugen'' und 17 Songs von [[Olifr M. Guz|Oliver Maurmann]], Sänger, Songschreiber, Gitarrist und Frontmann der [[Die Aeronauten|Aeronauten]].
 
=== Album ''Himmel, Hölle und der Fisch'' ===
[[FileDatei:EugenBiel1988 Raemi.jpg|miniatur|«Fisch», «Lenz» und« Rämi» in [[Biel/Bienne|Biel]], (1988)]]
Im Herbst 1988 begann die Band mit der Arbeit am Album «Himmel, Hölle und der Fisch». Die Musik war beeinflusst von eher rockigen Sounds, was vor allem den vielen Konzerten geschuldet war. Im März 1989 nahm man zehn Songs im neuen ''Vielklang''-Studio mit MatzgeMatsge Bröckel in Berlin auf; abgemischt wurde das Album abermals von Jon Langford. Im September erschien «Zehn Jahre» als Single-Auskopplung. Ein Rezensent schrieb dazu: «Die LP ‹Himmel, Hölle und der Fisch› von 1989 war die Schweizer Antwort auf die frisch getrennten [[Die Ärzte|Ärzte]]... Ich habe die Platte geliebt, besonders den Song ‹Zehn Jahre›, in dem Die Ärzte sogar erwähnt werden... Gute Story, sensationelle Melodie!»<ref>[https://hitparade.ch/song/Der-Boese-Bub-Eugen/Zehn-Jahre-58454 Rezension] auf [[hitparade.ch]].</ref> [[Fehlfarben]]-Sänger [[Peter Hein]] schrieb im Dezember 1989 in der [[Düsseldorf]]er Zeitschrift ''Überblick'': «Erst jetzt, in diesem unsäglichen gesamtdeutschen Karneval, kann mir diese Platte wieder Trost spenden. Das ‹Legoland› [erster Song des Albums] ist grösser als die BRD! [...] Welchen Aspekt der Platte hervorheben? Die kraftvolle, gitarrendominierte Produktion von Jon Langford? Die amerikanischen Einflüsse, die [[Rheinfall|Wasserfall]]-Gitarren (kein Wunder aus Schaffhausen), manche fast balladenhafte, von [[Grant Hart]] inspirierten Stücke? Das Fischige? Die Stimmung zwischen [[Die Ärzte|Ärzten]] und [[Die Toten Hosen|Hosen]]?»<ref>Peter Hein in: ''Überblick.'', Dezember 1989.</ref> Und die Zeitschrift ''[[Bolero (Magazin)|Bolero]]'' schrieb rückblickend: «Das letzte Album in Trio-Formation. Fast schon [[Metal]]rock, dennoch verschmitzt, lausbübisch und mit sensationellen Texten.»<ref>Bruno Affentranger: ''Boule Vard Music.''. In: ''[[Bolero (Magazin)|Bolero Men]].'', 1. März 2011, S. 11.</ref>
 
Im Hinblick auf die [[Volksinitiative (Schweiz)|Volksabstimmung]] der [[Gruppe für eine Schweiz ohne Armee|GSoA]] über die Abschaffung der [[Schweizer Armee]] im Herbst 1989 steuerte ''Der böse Bub Eugen'' den Song «Erwin» (eine textlich abgeänderte Version von «Pirmin») auf dem Sampler «Stop The Army 25./26. Nov. 1989 Ja•Oui•Si (Volume 1)» bei. Rund 50 Konzerte der «Himmel, Hölle und der Fisch»-Tournee führten abermals durch die ganze Schweiz, aber auch nach Deutschland und Österreich. Schon während der erfolgreichen Konzertreise begann sich aber abzuzeichnen, dass die Lebensentwürfe der drei Musiker nicht mehr mit der Weiterführung der Band zusammenpasstezusammenpassten. Und so beschloss «Lenz» im Frühling 1990 die Band zu verlassen. 1989, auf dem Höhepunkt, fuhren sie für eine Deutschlandtournee nach [[Bonn]]. Als sie dort ankamen, stieg der Bassist in den nächsten Zug und fuhr zurück in die Provinz, und die Band zerfiel, und nie mehr sprachen die Bandmitglieder über das, was passiert war.<ref>Kevin Brühlmann: ''Dorfpunks im Legoland.'' In: ''[[Schaffhauser AZ]].'' 21. September 2023, S. 16.</ref> Die letzte Veröffentlichung von ''Der böse Bub Eugen'' war schliesslich die Kassette «Picknick im Lärm - Live», aufgenommen am 3. Februar 1990 im Jugendhaus [[Chur]].
 
== Eugen ==
=== Neubesetzung und Namensänderung ===
Suzanne Zahnd ([[Bassgitarre|Bass]]) und Peter «Bächi» Bächtold ([[Gitarre]]) stiessen Ende 1990 zu «Rämi» und «Fisch». 1991 erschien die erste Single mit drei Songs in neuer Formation als ''Eugen'': «Feste fallen» / «Wolke 9» / «Fernsehturm». Die Presse nahm den Wechsel innerhalb der Band positiv auf; so meinte die ''[[Basler Zeitung]]'': «Sie singen deutschsprachige Lieder über den Alltag. Sie erzählen Geschichten, die einem passieren, ‹wenn man aus dem Fenster schaut oder in der Strasse geht›. Vom ursprünglichen Namen ''Der böse Bub Eugen'' ist [...] zwar nur noch ''Eugen'' übriggeblieben, die Musik des Quartetts zeichnet sich jedoch unverändert durch Weltschmerz, Hoffnung, Zuversicht und eine Prise Naivität aus.»<ref>''Weekend.''. In: ''[[Basler Zeitung]].'', 30. November 1996, S. 39.</ref> Und auf den Liner-Notes des [[Kompilation (Musik)|Samplers]] ''Nimmerland: Alperose & Rockgitarre - Die Volksmusik der anderen Schweiz'' war zu lesen: «Die Buben aus dem Schaffhausen waren die Schweizer Meister des naiven, ungelenken Pops mit Charme und Ironie. Heute heissen sie nur noch ''Eugen'', die Gitarren lärmen lauter, doch Eugen sei Dank, es geht ihnen bestens.»<ref>Marcel Gamma: ''Liner Notes «Nimmerland: Alperose & Rockgitarre - Die Volksmusik der anderen Schweiz».''. Sound Service, 1993.</ref>
 
=== Ein Lied für Mani Matter ===
Nach ersten Konzerten in der neuen Besetzung folgte 1992 die zweite Single: «Für immer klein» / «Scars» / «Lied für Mani». «Lied für Mani» wurde zudem als 7"-Vinyl veröffentlicht. Auf der Coverrückseite war zu lesen, dass Drohbriefe direkt an Stephan Ramming nach [[Feuerthalen]] zu senden sind; Grund dafür war seine Kritik an den vielen [[Mani Matter]]-Rock-Adaptionen, welche in der [[Kompilation (Musik)| Kompilation]] «Matter-Rock» gipfelte.<ref>[https://www.discogs.com/de/release/378977-Various-Matter-Rock-Hommage-à-Mani-Matter Matter Rock - Hommage à Mani Matter] auf [[Discogs]].</ref>. InIm «Lied für Mani» regte sich «Rämi», der ansonsten hochdeutsch zu singen pflegt, in fast lupenreinem [[Berndeutsch|Bärndütsch]] über den Grossteil der [[Coverversion]]en auf und textete unter anderem folgendes Statement gegen die Kommerzialisierung von Matters Liedgut: «Uf sim Grab hei si tanzet, wie wenn [[Volksfest|Chilbi]] wär. Und niemer hät ne ghört wien er rüeft: ‹Losed zue! Höred mit dem Gschrey uf - Löd my in Rue!›» «Rämi» erklärte dazu: «Bei vielen Versionen passte die Musik zum Text wie Schoggisauce zu Kalbsbratwurst. Matters Geist kam dabei natürlich unter die Räder.»<ref>Reinhold Hönle:name="tele" ''Ihr Name ist Eugen''. In: ''[[Tele (Schweizer Zeitschrift)|Tele]]'', 2. Dezember 1993, S. 39.</ref>
 
=== Album ''Gute Zeiten'' ===
1993 schrieb die Zeitschrift ''[[Tele (Schweizer Zeitschrift)|Tele]]'' über den Wechsel vom ''Bösen Bub Eugen'' zu ''Eugen'': «Und obwohl sich die Gruppe - inzwischen durch Ersatzfrau Suzanne und Leadgitarrist ‹Bächi› zum Quartett angewachsen - jetzt nur noch ''Eugen'' nennt, ist ‹Lenz› für seinen ehemaligen Schulkameraden ‹Rämi› nicht der böse Bub. ‹Es war zwar schmerzhaft, als er aufhörte. [...] ‹Rämi› und ‹Fisch› wollten ''Eugen'' nicht sterben lassen, bei der Wiederbelebung aber auch nichts überstürzen. Die neue Formation sollte in Ruhe zusammenwachsen. So liess man die Fans drei lange Jahre auf «Gute Zeiten» (Albumtitel) warten.»<ref>Reinhold Hönle:name="tele" ''Ihr Name ist Eugen''. In: ''[[Tele (Schweizer Zeitschrift)|Tele]]'', 2. Dezember 1993, S. 39.</ref> Dieses neue Album mit 13 Songs nahm das Quartett im ''Shanti''-Studio inim bernischen [[Iseltwald]] auf. Wie bei allen Aufnahmen in der neuen Besetzung fungierte auch diesmal Tom Etter als Produzent. Das Cover von «Gute Zeiten» gestaltete wiederum die Schaffhauser Künstlerin Anna Meyer. Die Rezensionen für ''Gute Zeiten'' fielen positiv aus. So schrieb der ''[[Blick (Zeitung)|Blick]]'': «''Der böse Bub Eugen'', wie sich das Schaffhauser Quartett früher nannte, hauen mit trockenem Gitarrenrock, [[Psychedelic Rock|Psychedelic]], [[Pogo]] und bitterbösen Texten mächtig auf den Putz. Gitarrist ‹Rämi›, der alle Songs schreibt, lässt nichts und keinen aus, mokiert sich über die Kumpels von einst, die jetzt sechs Riesen verdienen und [[Auto-Partei]] wählen (‹Das ist nicht gut›), oder er wettert über die ‹Böse Welt› und den [[Radioaktiver Niederschlag|schwarzen Regen]]. ''Eugen'' alias ‹Rämi› singt hochdeutsch statt Dialekt.»<ref>''EUGENEugen: Gute Zeiten.''. In: ''[[Blick (Zeitung)|Blick]].'', 24. Dezember 1993, S. 15.</ref> Die ''[[WOZ Die Wochenzeitung|Die Wochenzeitung]]'' meinte: «Ramming beobachtet, beschreibt, kritisiert. Der [[Germanistik]]student kurz vor dem Abschluss, der sein Leben mit Teilzeitarbeit als Journalist bei der [[Sozialdemokratische Partei der Schweiz|sozialdemokratischen]] Presse verdient, versteht mit der deutschen Sprache vorzüglich umzugehen, weit über dem Branchendurchschnitt. Ein trockener Erzähler. Musikalisch gehört ''Eugen'' [...] zur Schar der modernen RockerInnen mit Ursprung beim [[Punk (Musik)|Punk]].»<ref>E. M.Cuchulain:name="woz" ''Gute Zeiten für den Schweizer Rock''. In: ''[[WOZ Die Wochenzeitung|Die Wochenzeitung]]'', 25. Februar 1994, S. 17.</ref> Und der ''[[Tages-Anzeiger]]'' bewertete: «Das [[Pubertät|pubertäre]] Prädikat ‹der böse Bub› ist weg. Geblieben ist ein reiferer ''Eugen''. [...] Zusammengehalten werden die Extreme durch das, was Eugen schon als bösen Buben ausmachte. Die Unaufdringlichkeit. Ulkige und derzeit modische Sounds wie die ‹Flöte› vom alten [[Casio-Synthesizer|Casio-Keyboard]] sind diskret eingebettet. Ramming wirkt nicht wie ein superbelesener Deutschstudent, wenn er literarisch wird. Noch weniger wirkt er pathetisch, wenn er laut wird.»<ref>Matthias Bachmann: ''Böse Welt - Gute Songs.'' In: ''[[Tages-Anzeiger]].'', 19. Dezember 1993.</ref>
 
=== Album ''Cool (und aber auch sexy)'' ===
[[FileDatei:Eugen1996.jpg|miniatur|Suzanne Zahnd, Stephan Ramming, Martin Fischer, Peter Bächtold, (1996)<br />(Foto: Reto Klink)]]
1996 landete ein neuer Song (''(Ellai dihai)'') von ''Eugen'' auf dem Sampler ''Ohrewürm Vol. 2 - 17 Neue Kinderlieder von Schweizer Bands''. Ein Jahr später ging die Band ins ''Star-Track''-Studio in Schaffhausen und nahm 10 Songs für das neue Album ''Cool (und aber auch sexy)'' auf. Gewidmet war die Platte Daniel Walder, dem verstorbenen Co-Gründer des ''RecRec''-Vertriebes und -Labels. Die ''[[Basler Zeitung]]'' schrieb nach der Veröffentlichung: «Das neue Songmaterial zeigt, dass ''Eugen'' sich weiterentwickelt und in einem Atemzug mit der [[Hamburger Schule (Popmusik)|Neuen Hamburger Schule]] genannt werden darf/muss. ''Eugen'' würde bestens zusammen mit [[Tocotronic]] oder [[Blumfeld (Rockband)|Blumfeld]] in einen Liederabend passen. Aber am Sonntag war ''Eugen'' alleine mit einer Schar von Fans, von denen deren zwei sogar [[Pogo]] tanzen mochten, was wiederum ‹Rämi› zum Kommentar reizte, dass es doch gut sei, dass die 80er vorbei seien. Der ‹Rämi› macht eine gute Figur auf der Bühne. Schicke Hose, oranges Hemd. Eine Mischung aus [[Elvis Costello]] und [[Heiner Müller]], sagte jemand. Eine gute Mischung. Da sieht und hört man gerne hin respektive zu. Denn ''Eugen'' ist cool und aber auch sexy. Wenn ''Eugen'' noch eine Orgel hätte, 'nen’nen [[Moog-Synthesizer|Moog]] möglicherweise, dann wäre die Gruppe perfekt und bestimmt definitiv die beste Band der Schweiz. Auf jeden Fall: ''Eugen'' macht Musik, die Sinn macht. Keine Musik, die nicht wichtig ist. Und das ist schon viel.»<ref>Max Küng: ''«Eugen» gastierte in der Kuppel.''. In: ''[[Basler Zeitung]].'', 16. April 1996, S. 31.</ref> Und die ''[[Berner Zeitung]]'' notierte: «Auch ''Eugen'' klingt immer noch nach Produzent Tom Etter. Doch bei ''Eugen'' sind dessen sphärische Sounds und das Schlagwerk, das der Klangtüftler im Schaffhauser ''Star-Track''-Studio gern roh in hallend leeren Tonräumen scheppern lässt, nur Klangkulisse. Diese Kulisse ist im Vergleich zur vorangegangenen Platte ‹Gute Zeiten› (1993) mit Fingerspitzengefühl verfeinert worden und weist - erwachsener - zugleich kantigere Konturen auf. Da ist mehr Platz für Suzanne Zahnds minimal und effektvoll akzentuierenden Bass oder für Peter Bächtolds aufreizende Gitarren-Zwängereien. Protagonistin in diesem Rocktheater ist nach wie vor die Stimme Stephan Rammings - eine eher hohe, monotone, notorisch näselnde Stimme konsequent deutscher, saurer bis bitterer Zunge [...] Die Lyrik ist durchgestylt, die Präzision, mit der Schlagzeuger ‹Fisch› den Wörterraspler Ramming bei Tempo hält, ist vollendet, das Zusammenspiel in der Band überhaupt von langer Erfahrung geprägt.»<ref>Tina Uhlmann: ''Kantig (und aber auch beschwingt).''. In: ''[[Berner Zeitung]].'', 9. März 1996, S. 25.</ref>
 
Die letzte Veröffentlichung der Band war schliesslich die EP «Es sagt du zu mir». Darauf waren fünf [[Remix]]e (unter anderem von [[Hans Platzgumer]]) des gleichnamigen Songs aus dem Album ''Cool (und aber auch sexy)'' zu hören.
 
=== Auflösung ===
Nach der Tournee mit «Cool (und aber auch sexy)», die unter anderem als Vorband der [[Die Goldenen Zitronen|Goldenen Zitronen]] auch durch Deutschland führte, löste sich die Band im Frühling 1998 auf. Angesprochen auf die Gründe dazu erklärte «Rämi» in einem Interview 2016: «Ich hatte irgendwie einfach keine Ideen mehr gehabt.»<ref>[https://www.srf.ch/audio/interview/interview-raemi-der-boese-bub-eugen-raumpatrouille-rimini?uuid=d7453a5d-42a9-4b6b-b1fa-c66af3f2459b Stephan Ramming über das Ende von ''Eugen''] in einem Interview (bei 22:40) auf [[Radio SRF Virus]]. 5. Februar 2016.</ref> «Lenz» Müller und Martin Fischer waren später auch Mitglied in der Zürcher Gruppe ''Fifty Foot Mama'' (2005 - 20092005–2009) mit der Sängerin [[Nadja Zela]].<ref>''Gruppenbild mit Dame.'' In: ''[[Der Bund]].'', 7. Dezember 2007.</ref> Martin Fischer spielte später bei verschiedenen weiteren Projekten, so bei ''Papst & Abstinenzler''<ref>[http://papstundabstinenzler.ch HomepageWebsite] der Band ''Papst & Abstinenzler''] .</ref> oder ''Ahh Wa!'' <ref>[https://www.ahhwa-musik.com HomepageWebsite] der Band ''Ahh wa! '']</ref>
 
== Stil ==
Der Musikstil der Band wurde vor allem bis 1990 wiederholt mit [[Punk (Musik)|Punkrock]] in Verbindung gebracht, teilweise sogar mit den [[Die Ärzte| Ärzten]] verglichen. Obwohl die E-Gitarre das dominante Instrument blieb, entstanden aber auch immer wieder ruhige, beinahe volkstümliche Songs («Gaudenz meint», «Pirmin»). Die ''[[WOZ Die Wochenzeitung| Wochenzeitung]]'' beschrieb die Art der Musik wie folgt: «''Eugen'' wurde auf dem Marsch durch die Jahre von den Rockströmungen seit Anfang der achtziger Jahre geprägt, markant ist die Affinität zum musikalischen Geschehen im Vor-[[House]]-Deutschland: rockig bis trashig, schleppende Gitarrengewitter bis leichter Gitarrenpop, deutschsprachiges Liedgut, nicht gar so leicht zugänglich wie [[Baby Jail]]'s’s «Tubel Trophy», nicht wie die berndeutschen Bands, ‹die die HörerIn emotional packen› (Ramming), jedoch mit fein formulierten Beobachtungen und Gedanken über die [[Agglomeration]]en, die wir bewohnen. Geschichten aus dem Leben mit einem skeptischen, bisweilen schwermütigen Tenor, aber durchaus mit subtiler [[Ironie]], die auch den eigenen Blickwinkel schön relativiert.»<ref>E. M.Cuchulain:name="woz" ''Gute Zeiten für den Schweizer Rock''. In: ''[[WOZ Die Wochenzeitung|Die Wochenzeitung]]'', 25. Februar 1994, S. 17.</ref> Eher untypisch für eine SchweizerbandSchweizer Band singen ''Der böse Bub Eugen'' und ''Eugen'', von Ausnahmen abgesehen, [[Standarddeutsch|Hochdeutsch]]. «Rämi» erklärte diese Eigenheit wie folgt: «Nun, schon als ‹Lenz› und ich [...] angefangen haben Musik zu machen, haben wir in Deutsch gesungen, weil das einfach das Naheliegendste war, und dabei sind wir eigentlich geblieben. Deutsch hat auch den Vorteil, dass man die Leute direkt anspricht, und das merkt man auch an den [[Gig (Auftritt)|Gigs]] [...], eben nicht nur auf den Bumbum-Rhythmus.»<ref>Markus Weiler:name="weiler" ''Der böse Bub Eugen. Uuauu - NaNaNaNa - Uua''. In: ''Manuskript - Punkmagazin'', Nr. 2, Eigenverlag, Geilenkirchen 1988, S. 28.</ref>
 
== Trivia ==
* Auf die Interviewfrage, was die Band noch verrücktesVerrücktes machen will, antwortete «Rämi» 1988: «Ein Gratiskonzert auf dem [[Matterhorn]].»<ref>Markus Weiler:name="weiler" ''Der böse Bub Eugen. Uuauu - NaNaNaNa - Uua''. In: ''Manuskript - Punkmagazin'', Nr. 2, Eigenverlag, Geilenkirchen 1988, S. 28.</ref>
* Der Song «Strasse runter» (Album «Nimmerland», 1988) wurde vom Schweizer Filmemacher [[Samir (Regisseur)|Samir]] in seinem Spielfilm «Filou» verwendet.
* Mit dem Lied «[[Kasper|Chaschper]]» (gemeint war der damalige [[Bundesrat (Schweiz)|Bundesrat]] [[Kaspar Villiger]]), der ein [[Flugzeug|Flugi]] will, stattdessen aber eins aufs [[Gesäß|Fudi]] bekommt, landete ''Eugen'' im Frühling 1993 nicht nur auf dem «Stop [[McDonnell Douglas F/A-18 Hornet|F/A-18]]-Sampler» der [[Gruppe für eine Schweiz ohne Armee|GSoA]], sondern auch auf dem [[Schweizer Radio und Fernsehen|DRS]]-[[Schwarze Liste|Index]].<ref>Reinhold Hönle:name="tele" ''Ihr Name ist Eugen''. In: ''[[Tele (Schweizer Zeitschrift)|Tele]]'', 2. Dezember 1993, S. 39.</ref> Der Kommentar der Band im CD-Booklet dazu: «Wir sind für eine Schweiz ohne F/A-18, weil ''Eugen'' gegen die Abgabe von [[Kriegsspielzeug]] an Kleinkinder und andere Bundesräte ist!»<ref>Stephan Ramming: ''Liner Notes «Stop F/A-18-Sampler».''. Sound Service, 1993.</ref>
* 1996, anlässlich des 100. Geburtstags von [[Friedrich Glauser]], realisierte Stephan Ramming das Theaterprogramm «Chabis!»; eine Mischung aus Glauser-Texten und Live-Musik. Ausgewählt wurden Abschnitte aus der ''[[Die Fieberkurve|Fieberkurve]]'', dem ''[[Gourrama]]''-Manuskript sowie den Erzählungen ''[[Studer-Kurzgeschichten#«Knarrende Schuhe»|Knarrende Schuhe]]'' und ''König Zucker''.<ref>Manfred Papst: ''Chabis! - Lieder und Texte von und zu Friedrich Glauser.'' In: ''[[Neue Zürcher Zeitung]].'', 1. Februar 1996, S. 50.</ref>
* Im Jahre 2009 suchte das Internet-Portal ''78s'' die beste Schweizer Musik. Nominiert waren auf Platz 5 ''Der böse Bub Eugen'' (vor Musikern wie [[Grauzone (Band)|Grauzone]], [[Mani Matter]], [[Stiller Has]] oder [[Yello]]) mit ihrem Song «Leichenwagen» aus dem Jahr 1984.<ref>''Findet «78s» die grösseren Hits?'' In: ''[[News (Zeitung)|News]].'', 19. August 2009, S. 21.</ref>
 
== Diskografie ==
[[Datei:Doppel LP Eugen.jpeg|mini|hochkant=1.5|Cover der Best-of-Doppel-LP ''Vielleicht auch ganz anders'']]
'''Alben mit «TipEx»'''
* 1982: ''Rock Scene SH'' → Song: ''Bahnhof'' ([[Kompilation (Musik)|Kompilation]]-[[Schallplatte|LP]])
* 1983: ''Chaotik Th / TipEx'' → Songs: ''Lange lange Strasse lang'' / ''Schleicher'' ([[Split (Veröffentlichung)|Split]]-[[Single (Musik)|Single]] mit der Band ''Chaotik Th'')
 
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* 1989: ''Himmel, Hölle und der Fisch'' (CD / LP / MC)
* 1990: ''Picknick im Lärm - Live'' (MC)
* 2023: ''Vielleicht auch ganz anders'' (Doppel-LP)
 
 
'''Singles von «Der böse Bub Eugen»'''
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* 1993: ''Gute Zeiten'' (CD / LP)
* 1997: ''Cool (und aber auch sexy)'' (CD / LP)
* 1997: ''Es sagt du zu mir - Remixe'' (EP)
 
'''Singles von «Eugen»'''
Zeile 128:
* 1992: ''Für immer klein / Scars / Lied für Mani'' (CD)
 
'''Kompilationen mit «Der böse Bub Eugen» / «Eugen»'''
* 1989: ''Stop The Army Vol. 1'' → Song: ''Erwin''
* 1993: ''Nimmerland: Alperose & Rockgitarre - Die Volksmusik der anderen Schweiz'' → Song: ''Gaudenz meint''
* 1993: ''Stop F/A-18 - CH-Benefit-Sampler'' → Song: ''Chaschper''
* 1996: ''Ohrewürm Vol. 2 - 17 Neue Kinderlieder von Schweizer Bands'' → Song: ''Ellai dihai''
* 1997: ''Willkommen Zuhause'' → Song: ''Einfach''
* 1997: ''Mega Fisch Hits – 15 Jahre [[Weser Label]]'' → Song: ''Augen wie Revolver''
* 2016: ''Falscher Ort, falsche Zeit'' → Songs: ''Ich will alles'' / ''Wieder Sommer''
 
'''Veröffentlichungen mit Stephan Ramming'''
* 1990: '''«Raumpatrouille Rimini»''', mit [[Olifr M. Guz|Oliver Maurmann]]: ''Landung Im Sommer'' → Songs: ''Hallo! Erde'' / ''Fernweh'' / ''Wieder Sommer'' (7"-Single)
* 1990: '''«Am Atlantik»''', mit Oliver Maurmann (MC)
* 1996: '''«Chabis! Lieder und Texte von und zu [[Friedrich Glauser]]»''', mit Martin Fischer, Daniel Kasztura, Tom Etter und Oliver Maurmann (CD)
 
== Literatur ==
* Markus Weiler: ''Der böse Bub Eugen. Uuauu - NaNaNaNa - Uua.''. In: ''Manuskript - Punkmagazin mit Interviews, Geschichten, Gedichten, Comix, Fotos, Meinungen, Obscures.'', Nr. 2, Eigenverlag, Geilenkirchen 1988, S. 28.
* Reinhold Hönle: ''Ihr Name ist Eugen.''. In: ''[[Tele (Schweizer Zeitschrift)|Tele]].'', 2. Dezember 1993.
* Matthias Bachmann: ''Böse Welt - Gute Songs.'' In: ''[[Tages-Anzeiger]].'', 19. Dezember 1993.
* E. M. Cuchulain: ''Gute Zeiten für den Schweizer Rock.''. In: ''[[WOZ Die Wochenzeitung|Die Wochenzeitung]].'', 25. Februar 1994.
* Arthur Ulmer: ''Rockzentrum am Rand.''. In: ''[[Facts]].'', 11. Mai 1995.
* [[Manfred Papst]]: ''Chabis! - Lieder und Texte von und zu [[Friedrich Glauser]].'' In: ''[[Neue Zürcher Zeitung]].'', 1. Februar 1996.
* Christian Pauli: ''Wie einem die Schweiz entgegendampft - Samstagsinterview mit Stephan Ramming über [[Friedrich Glauser]], [[Wachtmeister Studer]], Rockmusik und die Schweiz.''. In: ''[[Der Bund]].'', 3. Februar 1996.
* Lurker Grand (Hrsg.): ''Hot Love – Swiss Punk & Wave 1976–1980.''. Edition Patrick Frey, Zürich 2006., ISBN 3-905509-62-8.
* [[Samuel Mumenthaler]]: ''50 Jahre Berner Rock.''. Vorwort von [[Polo Hofer]]. [[Zytglogge Verlag]], Oberhofen 2009, ISBN 978-3-7296-0796-5.
* Lurker Grand, André P. Tschan: ''Heute und danach - The Swiss Underground Music Scene of the 8080’s.'s''. Edition Patrick Frey, Zürich 2012, ISBN 978-3-905929-21-8.
* Lurker Grand: ''Die Not hat ein Ende - The Swiss Art of Rock.''. Edition Patrick Frey, Zürich 2015, ISBN 978-3-905929-77-5.
* Stefan Künzli: ''Schweizer Rock Pioniere - Eine Spurensuche in den rebellischen Gründerjahren.''. [[Zytglogge Verlag]], Oberhofen 2021, ISBN 978-3-7296-5069-5.
* Lurker Grand: ''Der böse Bub Eugen. Honigbrot und Marmelade – Punk in der Schweizer Provinz (Teil 1 bis 3).'' In: ''[[Ox-Fanzine]] – Punkrock, Hardcore, Rock'n Roll.'' Nr. 169/170/171, Ox-Verlag, Solingen 2023, S. 52–55/S. 64–68/S. 98–101.
* Frank Heer: ''Dorfpunks.'' In: ''[[NZZ am Sonntag]].'' 17. September 2023, S. 65.
* [[Kevin Brühlmann]]: ''Dorfpunks im Legoland.'' In: ''[[Schaffhauser AZ]].'' 21. September 2023, S. 16–20.
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|Der böse Bub Eugen (Band)|audio=0|video=0}}
* [https://www.instagram.com/derboesebubeugen_official/ Instagram-Kanal ''Der böse Buben Eugen'']
* [https://www.facebook.com/profile.php?id=100095046185214 Facebookseite ''Der böse Buben Eugen'']
* [https://www.youtube.com/@der_boese_Bub_Eugen Youtube-Kanal ''Der böse Buben Eugen'']
* {{Discogs|1040224-Der-Böse-Bub-Eugen|Der Böse Bub Eugen}}
* {{Discogs|228601-Eugen|Eugen}}
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* Song [https://www.youtube.com/watch?v=8tRBpPaMBT8&t=3s ''Ich will alles''] auf [[YouTube]]
* [https://www.srf.ch/radio-srf-virus/aktuell/so-sah-die-schweizer-indie-rock-szene-in-den-80er-jahren-aus Stephan Ramming über die Indie-Rock-Szene in den 1980er-Jahren] auf [[Radio SRF Virus]]
* [https://www.srf.ch/audio/interview/interview-raemi-der-boese-bub-eugen-raumpatrouille-rimini?uuid=d7453a5d-42a9-4b6b-b1fa-c66af3f2459b Interview mit Stephan Ramming] auf [[Radio SRF Virus]]
* Homepage von Lurker Grand [https://swisspunk.ch SwissPunk – Everything about Punk in Switzerland]
 
* [https://www.srf.ch/audio/regionaljournal-zuerich-schaffhausen/letztes-lebenszeichen-vom-boesen-buben?partId=12446080 Interview mit Stephan Ramming zur Doppel-LP ''Vielleicht auch ganz anders''] auf [[Schweizer Radio und Fernsehen|Radio SRF]]
 
* HomepageWebsite von Lurker Grand [https://swisspunk.ch SwissPunk – Everything about Punk in Switzerland]
 
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Schweizerische Band]]
[[Kategorie:Rockband]]
[[Kategorie:Musik (Schaffhausen)]]
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