Dornier Do 17

zweimotoriges deutsches Bombenflugzeug der 1930er und 1940er Jahre
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Die Dornier Do 17 war ein deutsches Kampfflugzeug des Zweiten Weltkrieges. Der zweimotorige Schulterdecker des Herstellers Dornier hatte ein doppeltes Seitenleitwerk und ein einziehbares Fahrwerk mit Heckrad. Sie war zunächst als Schnellverkehrsflugzeug konzipiert und wurde dann vor allem als Militärflugzeug (Bomber) entwickelt, gebaut und eingesetzt. Die Entwicklung der Do 17 geht auf eine Ausschreibung des Heereswaffenamtes von 1932 zurück.

Dornier Do 17
Dornier Do 17Z des KG 76, 1940
Dornier Do 17Z des KG 76, 1940
Typ Bomber
Entwurfsland

Deutsches Reich NS Deutsches Reich

Hersteller Dornier
Erstflug 23. November 1934
Indienststellung 1937
Produktionszeit

August 1936 bis Oktober 1940

Stückzahl 2.055

Ein zunächst als Do 15 ausgearbeiteter Entwurf wurde abgelehnt. Die geänderte Do 17 wurde vom gerade geschaffenen Reichsluftfahrtministerium mit einem Prototypenauftrag für zwei Exemplare angenommen. Bald nach der Machtübernahme startete das NS-Regime die Aufrüstung der Wehrmacht. Der Erstflug der Do 17 erfolgte am 23. November 1934. Der außerordentlich schlanke Rumpf trug ihr den Namen „Fliegender Bleistift“ ein.

Flugtests ergaben die Brauchbarkeit der Maschine auch für den militärischen Einsatz. Von vornherein waren sowohl V-Motoren als auch Sternmotoren als Antrieb vorgesehen. Die Do 17 MV1, ein für den Hochgeschwindigkeitsflug ausgelegter Prototyp, gewann 1937 beim Internationalen Flugtreffen in Dübendorf bei Zürich den internationalen Alpenrundflug für mehrsitzige Militärflugzeuge und internationale Aufmerksamkeit. Die Kampfeinsätze von 32 Do 17 (spanischer Spitzname „Bacalao ('Stockfisch')“) bei der Versuchsbomberstaffel 88 und der Aufklärungsstaffel 88 der Legion Condor erbrachten zahlreiche neue Erkenntnisse.

Do 17E als Schleppflugzeug für DFS 230-Lastensegler 1943

Die Do 17 wurde in mehreren Varianten von August 1936 bis Oktober 1940 produziert; die ab 1939 gebaute Do 17Z war die leistungsfähigste und mit einer Stückzahl von mindestens 535 Maschinen aus Neuproduktion die numerisch stärkste. Ab Ende 1940 wurde die Do 17 in den Bombereinheiten zunehmend durch neuere Typen wie die Junkers Ju 88 und die Heinkel He 111 mit höherer Bombenzuladung und Reichweite ersetzt. Die verbliebenen einsatzfähigen Flugzeuge wurden zum Teil in Aufklärungsflugzeuge (Z-3), Schulflugzuge (Z-4), Wettererkunder (Z-5) und Nachtjäger (Z-7, Z-10, maximal neun Stück) umgerüstet oder an verbündete Staaten (Bulgarien, Finnland, Rumänien) abgegeben.

Als letzte Version der Do 17 wurde von Dezember 1939 bis Januar 1941 die Dornier Do 215 in 101 Exemplaren produziert. Bei der Do 215 handelt es sich im Prinzip um eine Do 17Z mit flüssigkeitsgekühlten V12-Reihenmotoren des Typs Daimler-Benz DB 601.

Einige Do 17 gingen auch in den Export: 33 an Jugoslawien (1937/38), zehn an Bulgarien (1940), eine an Kroatien (1942), zehn an Rumänien (1942) und zwei an die Türkei (1942). Jugoslawien bestellte 1937 siebzig Do 17K, von denen ein Großteil in Lizenz gefertigt werden sollte. Von diesem Los baute Dornier 20 Stück (andere Quellen sprechen von 36); DFA in Kraljevo lieferte bis zum Beginn der Kampfhandlungen zwischen dem Deutschen Reich und Jugoslawien (Balkanfeldzug (ab 6. April 1941)) mindestens 30 weitere Maschinen (die Erfahrungen mit der Do 17 führten später zum jugoslawischen Projekt Zmaj R-1).

Die Erfahrungen mit der Do 17 flossen bei Dornier in die Entwicklung des schweren zweimotorigen Bombers Dornier Do 217. Obwohl die Do 217 dem Vorgänger im Aussehen ähnelte, war sie eine komplette Neuentwicklung.

Produktion der Do 17 für die Luftwaffe:

Version Dornier Henschel Blohm & Voss Siebel Summe
E 268 131     399
F 98   29 51 178
M 200       200
P 8 100 149 73 330
U 15       15
Z-1 45 65 1 2 113
Z-2 74 205 26 77 382
Z-3 251 50 47 20 368
Summe 959 551 252 223 1.985

Technische Daten (Do 17 Z-2)

 
Eine Do 17Z des Stab/KG 3 1940
 
Do 17Z-1 1940 während des Frankreichfeldzuges
  • Spannweite: 18,00 m
  • Länge: 15,80 m
  • Höhe: 4,60 m
  • Flügelfläche: 55 m²
  • Antrieb: 2 Sternmotoren Bramo 323 P mit je 1000 PS
  • Höchstgeschwindigkeit: 410 km/h in 4000 m (bei 8000 kg)
  • Dienstgipfelhöhe: 8200 m (bei 8000 kg)
  • Reichweite: 1160 km mit 500 kg Bomben, etwa 660 km bei 1000 kg Bombenlast
  • Maximales Abfluggewicht: 8500 kg (8850 bis 9000 kg bei Überlast)
  • Besatzung: 4 Mann
  • Bewaffnung: je ein oder zwei 7,92-mm-MG schwenkbar in Seiten-, Bug-, Rücken- und Bauchstationen; 1000 kg Bombenlast intern

Erhaltene Maschinen in Museen

Bisher gibt es kein erhaltenes vollständiges Exemplar in Museen. Lediglich Teile des Flugzeugs werden ausgestellt. Im Sommer 2007 fand man im niederländischen Teil des Wattenmeers ein gut erhaltenes Wrack einer Do 215 B-5 (einer Variante der Do 17 Z). Aber im Jahr darauf entdeckte man im Schlick des Ärmelkanals bei Goodwin Sands ein gut erhaltenes Wrack einer Dornier Do-17 Z-2, das wahrscheinlich am 26. August 1940 dort versank. [1] [2]. Im Mai 2013 begann die Bergung des Wracks, das ab voraussichtlich 2015 im Royal Air Force Museum in London-Hendon ausgestellt wird. [3][4]

Literatur

  • Karl Kössler: Do 17, die wirkliche Entstehungsgeschichte. S. 74–99, Fliegerrevue extra, Nr.18, Heft 4/2007.
Commons: Dornier Do 17 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,755950,00.html
  2. http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/1620914/
  3. spiegel.de 3. Mai 2013, abgerufen am 4. Mai 2013: Wrack im Ärmelkanal: Briten wollen deutschen Weltkriegsbomber bergen
  4. Dornier 17: Salvaging a rare WWII plane from the seabed BBC News 3. Mai 2013, abgerufen am 4. Mai 2013

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