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'''Enrico Paribeni''' (geboren am [[4. September]] [[1911]] in [[Rom]]; gestorben am [[4. Oktober]] [[1993]] in [[San Casciano in Val di Pesa]]) war ein [[Italien|italienischer]] [[Klassische Archäologie|Klassischer Archäologe]].
 
Enrico Paribeni, Sohn des Archäologen [[Roberto Paribeni]] (1876–1956) und dessen Frau Francesca Cicconetti, erhielt eine sorgfältige Erziehung, die ihn zu einem herausragenden Zeichner und guten Pianisten machte. Bereits früh hatte er in seinem akademisch geprägten Elternhaus Gelegenheit, vielfältige Kontakte zu italienischen und ausländischen Wissenschaftlern zu knüpfen.
 
Nach dem Besuch des [[Istituto Massimiliano Massimo]], einer [[Jesuiten|jesuitischen]] Schuleinrichtung in Rom, studierte er an der [[Universität La Sapienza]] bei dem [[Alte Geschichte|Althistoriker]] [[Gaetano De Sanctis]], dem [[Kunstgeschichte|Kunsthistoriker]] [[Pietro Toesca]] und den [[Klassische Archäologie|Archäologen]] [[Giulio Emanuele Rizzo]] und [[Giulio Quirino Giglioli]], bei dem er 1932 mit der ''[[Doktor#Italien|Laurea]]'' abschloss. Seine Ausbildung setzte er von 1932 bis 1934 an der [[Scuola Archeologica Italiana di Atene]] fort und nahm in dieser Zeit unter anderem an der Ausgrabung von [[Poliochni]] teil. Für seine weitere Entwicklung prägend war in [[Athen]] die Begegnung mit [[Alessandro Della Seta]], der seit 1919 die ''Scuola Archeologica di Atene'' leitete, eine zutiefst humane Persönlichkeit besaß und sich der griechischen Antike mit herausragender Intuition und profunder philologischer Kenntnis widmete.
 
Im Winter 1934/35 nahm Paribeni als Assistent von [[Evaristo Breccia]] an der Ausgrabung von [[El-Hibe]] in [[Ägypten]] teil und publizierte den Vorbericht zu den Ausgrabungsergebnissen. Mit einem Stipendium des ''Istituto storico-archeologico di Rodi'' kam er 1936 nach [[Rhodos]], um die lokale antike Keramikproduktion zu untersuchen. In dieser Zeit begann er, seine Forschungen und seine wissenschaftlichen Interessen ganz auf die [[Antikes Griechenland|griechische Antike]] zu konzentrieren. Damit stellte er sich in bewussten Gegensatz nicht nur zu den Neigungen seines Vaters, sondern vor allem auch der staatlich zelebrierten Römerverehrung des [[Italienischer Faschismus|italienischen Faschismus]]. Intensiv beschäftigte sich Paribeni mit [[John D. Beazley|Beazleys]] ''Attische Vasenmaler des rotfigurigen Stils'', mit [[Ernst Langlotz|Langlotz’]] ''Frühgriechische Bildhauerschulen'' und den ''Necrocorinthia'' des wenig älteren [[Humfry Payne]].
 
Der Militärdienst führte Paribeni Anfang 1937 als Inspektor der Altertumsverwaltung in die italienische Kolonie [[Kyrenaika#Die italienische Herrschaft|Cyrenaica]]. Nach erfolgreicher Bewerbung erhielt er noch 1937 die Inspektorenstelle der Soprintendenz von [[Florenz]], die er jedoch erst 1938 antrat. In Florenz kam er mit [[Ranuccio Bianchi Bandinelli]] in Kontakt und eine von wechselseitiger Wertschätzung geprägte Beziehung begann. Der Stelle in Florenz folgte 1939 die Inspektorenstelle bei der Soprintendenz von Rom. Im Jahr 1941 wurde Paribeni zum Oberkommando der italienischen Streitkräfte in Griechenland abgestellt und diente bei der italienischen Gesandtschaft in Athen. Weil er sich weigerte, unter der [[Repubblica Sociale Italiana]] zu dienen, wurde er 1943 interniert.
 
Vor der Deportation gerettet, trat er im August 1944 wieder seine Stelle bei der Soprintendenz in Rom an. Von 1953 bis 1955 war er Direktor des [[Museo Nazionale Romano]], 1955 übernahm er die Soprintendenz für [[Forum Romanum]] und [[Palatin (Rom)|Palatin]], die er bis 1964 innehatte.
Seine Berufung auf einen Lehrstuhl in Italien wurde lange hintertrieben, bis Bianchi Bandinelli im Jahr 1964 die Philosophische Fakultät der [[Universität Florenz]] von Eignung und Vorzügen Paribenis überzeugen konnte. Paribeni wurde auf den Lehrstuhl für Archäologie und Kunstgeschichte der griechischen und römischen Antike berufen und lehrte dort bis 1981.
 
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== Literatur ==
* Domenico Musti: ''[httphttps://www.treccani.it/enciclopedia/enrico-paribeni_%28Enciclopedia-Italiana%29/ Paribeni, Enrico].'' In: ''Enciclopedia Italiana.'' Appendix 5. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1994.
* Gabriella Capecchi, Orazio Paoletti, Carlotta Cianferoni, Anna Maria Esposito, Antonella Romualdi (Hrsg.): ''In memoria di Enrico Paribeni.'' Bretschneider, Rom 1998.
* Gabriella Capecchi: ''[httphttps://www.treccani.it/enciclopedia/enrico-paribeni_%28Dizionario-Biografico%29/ Paribeni, Enrico].'' In: ''[[Dizionario Biografico degli Italiani]].'' Band 81. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2014.
 
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