„Evangelische Verlagsanstalt“ – Versionsunterschied

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Evangelische Verlagsanstalt Leipzig mit neuer Verlagsstruktur: Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens (EVLKS) scheidet als Gesellschafter bei der EVA aus.
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Die '''Evangelische Verlagsanstalt''' –&nbsp;kurz auch ''EVA'' genannt&nbsp;– (heute in [[Leipzig]]) wurde 1946 in [[Ost-Berlin]] gegründet und ist ein [[Konfession|konfessionelleskonfession]]elles [[Medienunternehmen]]. Gesellschafter sind das [[Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik]] und die [[Evangelische Kirche in Mitteldeutschland]].<ref name="Gesellschafter">{{Internetquelle |url=https://www.sonntag-sachsen.de/evangelische-verlagsanstalt-leipzig-mit-neuer-verlagsstruktur |titel=Evangelische Verlagsanstalt Leipzig mit neuer Verlagsstruktur {{!}}|werk=[[Der DER SONNTAGSonntag (Sachsen)|Der Sonntag]] |datum=2020-12-10 |abruf=2021-05-17}}</ref> Der Geschäftsführer ist Sebastian Knöfel.<ref>[https://www.eva-leipzig.de/shop_content.php?coID=9 ''Impressum.''] In: ''eva-leipzig.de,'' abgerufen am 7. Januar 2021.</ref>
 
== BuchverlagGeschichte ==
=== GeschichteDDR, 1946–1989 ===
Das Sortiment umfasst zahlreiche theologisch-wissenschaftliche Veröffentlichungen, [[Religionspädagogik]], [[Gemeindeliteratur]] einschließlich [[Kalender]]n sowie christliche [[Belletristik]] mit den Schwerpunkten [[Biographie]]n und [[Erzählung]]en.<ref>[https://www.eva-leipzig.de/reihen.php ''Reihen und Editionen der Evangelischen Verlagsanstalt.''] In: ''eva-leipzig.de,'' abgerufen am 7. Januar 2021.</ref>
{{Belege fehlen}}
Unter der [[Lizenznummer]] 54 der [[Sowjetische Militäradministration in Deutschland|Sowjetischen Militäradministration]] wurde 1946 die Evangelische Verlagsanstalt GmbH mit Sitz in Berlin gegründet;<ref>{{Internetquelle |url=https://www.eva-leipzig.de/shop_content.php?coID=46 |titel=Evangelische Verlagsanstalt – 75 Jahre Evangelische Verlagsanstalt |werk=eva-leipzig.de |abruf=2024-01-19}}</ref> 1953 kam eine Verlagsabteilung in Leipzig hinzu. Erster Verlagsleiter wurde der spätere [[Kirchenrat]] [[Friedrich Bartsch]].
 
Die erste Veröffentlichung, das [[Weihnachtslied]]er<nowiki />buch ''Ihr Kinderlein kommet'', war trotz einer beachtlichen Startauflage von 28.000 Exemplaren sofort vergriffen.
== Zeitungen und Zeitschriften ==
In den folgenden Jahren stieg die Publikationszahl beständig an, so dass sich der Verlag schließlich zumzu einem der größten evangelischen VerlagVerlage Gesamtdeutschlands entwickelte.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.eva-leipzig.de/shop_content.php?coID=17 |titel=Evangelische Verlagsanstalt – Über uns |werk=eva-leipzig.de |abruf=2024-01-19}}</ref>
Bei der EVA erscheinen unter anderem die ''[[Theologische Literaturzeitung]]'', die ''[[Ökumenische Rundschau]]'', die ''[[Berliner Theologische Zeitschrift]]'' und die ''[[Praxis Gemeindepädagogik]]'' (vormals ''Die Christenlehre'').
 
Unter dem Dach der EVA veröffentlichten auch diejenigen evangelischen Privatverlage in der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]], die keine eigene Lizenz erhalten hatten; das Verlagsprofil war dementsprechend breit gefächert: von wissenschaftlicher [[Theologie]] über [[Gemeindeliteratur]], christlicher [[Belletristik]] bis hin zu [[Erbauungsliteratur]] und christlichen Kalendern. Einige Klassiker erscheinen bis heute, beispielsweise der ''Kirchliche Amtskalender'' oder der Tages[[abreißkalender]] ''Sonne und Schild''. Jedes Buch musste vor seiner Veröffentlichung die Prozedur der [[Zensur in der DDR]] durchlaufen: von Begutachtungen durch staatliche [[Zensur (Informationskontrolle)|Zensoren]] über teilweise monate- oder gar jahrelange Diskussionen mit dem Verlag bis hin zur [[Hauptverwaltung Verlage und Buchhandel|staatlichen Papierzuteilung]].
== Privatrundfunk ==
Die Evangelische Verlagsanstalt GmbH ist als Gesellschafterin an [[Privater Rundfunk|privaten Hörfunksendern]] beteiligt. Darüber hinaus arbeiten Mitarbeiterinnen der Evangelischen Verlagsanstalt als Kirchenfunkredakteurinnen in den sächsischen Sendern [[Hitradio RTL Sachsen|Hitradio RTL]] und [[Radio PSR]].
 
=== Seit der Wende, 1989 bis heute ===
== Geschichte 1946–1989 ==
Mit der [[Wende und friedliche Revolution in der DDR|friedlichen Revolution in der DDR]] und der [[Deutsche Wiedervereinigung|deutschen Wiedervereinigung]] änderte sich auch die Situation der EVA grundlegend. Nach einem Gesellschafterwechsel wurde der Verlagssitz 1991 nach Leipzig verlegt. Mit Wirkung vom 1. Januar 2010 übernahm das Hansische Druck- und Verlagshaus GmbH Frankfurt (HDV) die Mehrheit der Anteile an der Evangelischen Verlagsanstalt GmbH Leipzig (EVA) aus dem Besitz des bisherigen Alleingesellschafters, der [[Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens|Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens]] (EvLKS). Die EvLKS bleibtblieb bis 2020 als Gesellschafter an dem Verlag beteiligt<ref name="Gesellschafter" /> und ist Alleingesellschafter der [[Evangelisches Medienhaus GmbH Leipzig]], welche die publizistischen Aktivitäten der sächsischen Landeskirche bündelt. Anstelle der EvLKS trat die [[Evangelische Kirche in Mitteldeutschland]] als Gesellschafter ein.<ref name="Gesellschafter" />
Unter der [[Lizenznummer]] 54 der [[Sowjetische Militäradministration in Deutschland|Sowjetischen Militäradministration]] wurde 1946 die Evangelische Verlagsanstalt GmbH mit Sitz in Berlin gegründet; 1953 kam eine Verlagsabteilung in Leipzig hinzu. Erster Verlagsleiter wurde der spätere [[Kirchenrat]] [[Friedrich Bartsch]].
 
Bis zum 60-jährigen Bestehen im Jahr 2006 erschienen rund 11.000 Titel mit einer Gesamtauflage von etwa 150 Millionen Exemplaren.<ref>Kurzporträt in: ''angezettelt – Informationsblatt des Sächsischen Literaturrates e.&nbsp;V.'', Heft 2/2017, Leipzig, {{ZDB|2028597-8}}, S.&nbsp;14.</ref> Die Verlagsanstalt zählt mit etwa 180 Neuerscheinungen pro Jahr und über 1000 lieferbaren Titel zu den größten konfessionellen Verlagen im deutschsprachigen Raum.<ref>{{Literatur |Autor=Angelika Beyreuther |Titel=75 Jahre Evangelische Verlagsanstalt |Hrsg=Erwin König |Sammelwerk=Fachbuchjournal |WerkErg=Fach- und Sachbuch, Rezension, Porträt, Interview |Band=13 |Nummer=1 |Verlag=B.I.T.-Verlag GmbH |Ort=Wiesbaden |Datum=2021 |Sprache=de |Seiten=22 f. |ISSN=1867-5328 |Kommentar=als Volltext – und als [https://fachbuchjournal.partica.online/fachbuchjournal/fachbuchjournal-1-2021/flipbook/24/ Scan] im Flipbook |Online=[https://www.fachbuchjournal.de/75-jahre-evangelische-verlagsanstalt/ fachbuchjournal.de] |Abruf=2021-09-12}}</ref>
Die erste Veröffentlichung, das [[Weihnachtslied]]er<nowiki />buch ''Ihr Kinderlein kommet'', war trotz einer beachtlichen Startauflage von 28.000 Exemplaren sofort vergriffen.
Die Verlagsanstalt ist institutionelles Mitglied des [[Forum Thomanum]] Leipzig e.&nbsp;V.<ref>[https://www.forum-thomanum.de/forum-thomanum-e-v/mitglied-werden ''Mitglied werden.''] In: ''forum-thomanum.de,'' abgerufen am 14. November 2016.</ref>
In den folgenden Jahren stieg die Publikationszahl beständig an, so dass sich der Verlag schließlich zum größten evangelischen Verlag Gesamtdeutschlands entwickelte.
 
== Produkte ==
Unter dem Dach der EVA veröffentlichten auch diejenigen evangelischen Privatverlage in der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]], die keine eigene Lizenz erhalten hatten; das Verlagsprofil war dementsprechend breit gefächert: von wissenschaftlicher [[Theologie]] über Gemeindeliteratur, christlicher Belletristik bis hin zu [[Erbauungsliteratur]] und christlichen Kalendern. Einige Klassiker erscheinen bis heute, beispielsweise der ''Kirchliche Amtskalender'' oder der Tages[[abreißkalender]] ''Sonne und Schild''. Jedes Buch musste vor seiner Veröffentlichung die Prozedur der [[Zensur in der DDR]] durchlaufen: von Begutachtungen durch staatliche Zensoren über teilweise monate- oder gar jahrelange Diskussionen mit dem Verlag bis hin zur staatlichen Papierzuteilung.
Das Sortiment des Buchverlags umfasst zahlreiche theologisch-wissenschaftliche Veröffentlichungen, [[Religionspädagogik]], [[Gemeindeliteratur]] einschließlich [[Kalender]]n sowie christliche [[Belletristik]] mit den Schwerpunkten [[Biographie]]n und [[Erzählung]]en.<ref>[https://www.eva-leipzig.de/reihen.php ''Reihen und Editionen der Evangelischen Verlagsanstalt.''] In: ''eva-leipzig.de,'' abgerufen am 7. Januar 2021.</ref>
 
Bei der EVA erscheinen Zeitungen und Zeitschriften, unter anderem die ''[[Theologische Literaturzeitung]]'', die ''[[Ökumenische Rundschau]]'', die ''[[Berliner Theologische Zeitschrift]]'' und die ''[[Praxis Gemeindepädagogik]]'' (vormals ''Die Christenlehre'').
== Geschichte seit 1989 ==
Mit der [[Wende und friedliche Revolution in der DDR|friedlichen Revolution in der DDR]] und der [[Deutsche Wiedervereinigung|deutschen Wiedervereinigung]] änderte sich auch die Situation der EVA grundlegend. Nach einem Gesellschafterwechsel wurde der Verlagssitz 1991 nach Leipzig verlegt. Mit Wirkung vom 1. Januar 2010 übernahm das Hansische Druck- und Verlagshaus GmbH Frankfurt (HDV) die Mehrheit der Anteile an der Evangelischen Verlagsanstalt GmbH Leipzig (EVA) aus dem Besitz des bisherigen Alleingesellschafters, der [[Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens|Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens]] (EvLKS). Die EvLKS bleibt an dem Verlag beteiligt und ist Alleingesellschafter der [[Evangelisches Medienhaus GmbH Leipzig]], welche die publizistischen Aktivitäten der sächsischen Landeskirche bündelt.
 
Die Evangelische Verlagsanstalt GmbH ist als Gesellschafterin an [[Privater Rundfunk|privaten Hörfunksendern]] beteiligt. Darüber hinaus arbeiten Mitarbeiterinnen der Evangelischen Verlagsanstalt als Kirchenfunkredakteurinnen in den sächsischen Sendern [[Hitradio RTL Sachsen|Hitradio RTL]] und [[Radio PSR]].
Bis zum 60-jährigen Bestehen im Jahr 2006 erschienen rund 11.000 Titel mit einer Gesamtauflage von etwa 150 Millionen Exemplaren.<ref>Kurzporträt in ''angezettelt – Informationsblatt des Sächsischen Literaturrates e.&nbsp;V.'', Heft 2/2017, Leipzig, {{ZDB|2028597-8}}, S.&nbsp;14.</ref>
 
== Literatur ==
Die Verlagsanstalt ist institutionelles Mitglied des [[Forum Thomanum]] Leipzig e.&nbsp;V.<ref>[https://www.forum-thomanum.de/forum-thomanum-e-v/mitglied-werden ''Mitglied werden.''] In: ''forum-thomanum.de,'' abgerufen am 14. November 2016.</ref>
* Gretel Bouchette: ''Christliche Adventskalender in der Deutschen Demokratischen Republik.'' In: Tina Peschel: ''Adventskalender. Geschichte und Geschichten aus 100 Jahren'' (= [[Museum Europäischer Kulturen]] [Hrsg.]: ''Schriftenreihe.'' Band 7). Verlag der Kunst, Husum 2009, ISBN 978-3-86530-114-7, S. 115–12, hier: ''Evangelische Verlagsanstalt,'' S. 117–118.
 
== Weblinks ==
* [https://www.eva-leipzig.de/ Homepage der Evangelischen Verlagsanstalt.]
 
== Quellen ==
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[[Kategorie:Verlag (Leipzig)]]
[[Kategorie:Protestantismus in der DDR]]
[[Kategorie:Christliche Organisation (DDR)]]
[[Kategorie:Gegründet 1946]]