„Guatemala“ – Versionsunterschied

|STAATSOBERHAUPT = [[Liste der Präsidenten von Guatemala|Präsident]] [[AlejandroBernardo GiammatteiArévalo]]<ref>[https://www.deutschlandfunk.de/praesident-ar-valo-wird-nach-monatelangem-streit-vereidigt-100.html Präsident Arévalo wird nach monatelangem Streit vereidigt]</ref>

|EINWOHNER = 16,9 Millionen <small>([[Liste von Staaten und Territorien nach Einwohnerzahl#Liste|68.]]) (2020)<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.POP.TOTL?locations=GT |titel=Population, total |werk=World Economic Outlook Database |hrsg= [[Weltbank]] |datum=2022 |abruf=2023-05-01 |sprache=en}}</ref></small>

|BEV-ZUNAHME = + 1,5 %

|BEV-ZUNAHME-ZEITRAUM = <small>(Schätzung für das Jahr 2020)<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.POP.GROW |titel=Population growth (annual %) |werk=World Economic Outlook Database |hrsg= [[Weltbank]] |datum=2021 |abruf=2023-05-01 |sprache=en}}</ref></small>

|BIP = 20212022<ref name="BIP IMF">{{Internetquelle |url=https://www.imf.org/en/Publications/WEO/weo-database/20222023/October/download-entire-database |titel=World Economic Outlook Database October 20222023 |werk=World Economic Outlook Database |hrsg= [[Internationaler Währungsfonds]] |datum=20222023 |abruf=20232024-0510-0121 |sprache=en}}</ref>

* 8695 Milliarden USD <small>([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt|69.]])</small>

* 168188 Milliarden USD <small>([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt|77.]])</small>

* 45.688098 USD <small>([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf|113112.]])</small>

* 910.149076 USD <small>([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf|124125.]])</small>

|HDI = 0,627629 <small> ([[Index der menschlichen Entwicklung#Mittlere menschliche Entwicklung|135136.]]) (20212022)</small><ref name="HDI">{{Literatur |Hrsg=[[Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen]] |Titel=Table: Human Development Index and its components |Sammelwerk=Human Development Report 20212023/20222024 |Verlag=United Nations Development Programme |Ort=New York| |Datum=20222024 |ISBN=978-92-1-001640358870-73 |Sprache=en |Seiten=274276 |Online=https://hdr.undp.org/system/files/documents/global-report-document/hdr2021hdr2023-22pdf_124reporten.pdf#page=286290 |Format=PDF}}</ref>

{{Positionskarte+ | Guatemala | maptype=relief | width=330 | float=right | caption= | places=

{{Positionskarte~ | Guatemala | position=3 3 | lat=14.631667 | long=-90.523611 | region=GT | label='''[[Guatemala-Stadt]]'''}}

{{Positionskarte~ | Guatemala | position=6 6 | lat=14.305 | long=-90.785 | region=GT | label=<small>[[Escuintla (Guatemala)|Escuintla]]</small>}}

{{Positionskarte~ | Guatemala | position=2 2 | lat=15.473056 | long=-90.376944 | region=GT | label=<small>[[Cobán]]</small>}}

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{{Positionskarte~ | Guatemala | position=6 6 | lat=15.73 | long=-88.6 | region=GT | label=<small>[[Puerto Barrios|Puerto<br />Barrios]]</small>}}

{{Positionskarte~ | Guatemala | position=6 6 | lat=14.533333 | long=-91.5 | region=GT | label=<small>[[Mazatenango]]</small>}}

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{{Positionskarte~ | Y=74 | X= 26 | position=3 | label=<small>[[Lago de Atitlán|<span style="color:#2A6DB5">''Lago de Atitlán''</span>]]</small>}}

'''Guatemala''' ([{{IPA|gu̯ateˈmaːla}}], offiziell ''Republik Guatemala'', [[Spanische Sprache|spanisch]] ''República de Guatemala''), istsüdlich der bevölkerungsreichsteHalbinsel [[Staat]]Yucatán in [[Zentralamerika(Halbinsel)|Yucatán]] imgelegen, Südenist der Halbinselbevölkerungsreichste [[YucatánStaat]] (Halbinsel)|Yucatán[[Zentralamerika]]s. Guatemala grenzt iman Südostenzwei anOzeane – den [[HondurasPazifischer Ozean|Pazifik]], im SüdenWesten anund das zum [[ElAtlantischer SalvadorOzean|Atlantik]], im Norden angehörige [[MexikoKaribik|Karibische Meer]] und im Osten an– [[Belize]]. Das Land grenztsowie an zweivier OzeaneNachbarstaaten: im Osten an den [[Atlantischer Ozean|Atlantischen OzeanMexiko]] (im Norden, [[Golf von HondurasBelize]]), Teilim desNordosten, [[Karibik|Karibischen MeersHonduras]], und im SüdwestenSüdosten an denund [[PazifischerEl Ozean|Pazifischen OzeanSalvador]] im Süden.

In den 2010er Jahren entwickelte sich das Land unter mehreren rechtsgerichteten PräsidentenStaatschefs von einer bereits stark angeschlagenen [[Demokratie]] immer weiter in Richtung [[Diktatur]]. Vor allem seit 2020, mit der Machtübernahme vondurch Präsident [[Alejandro Giammattei]] als Präsident 2020 nehmennahmen die Probleme zu, bspw. werdenSo wurden beispielsweise Journalisten [[Politischer Gefangener|politisch inhaftiert]],<ref>[https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-06/guatemala-journalist-jose-ruben-zamora-regierungskritiker-haftstrafe ''zeit.de''], abgerufen am 15. Juni 2023.</ref> Richter angeklagt, die [[Korruption]] verurteilen,. undObwohl zur [[ParlamentsPräsidentschafts-_und_Pr%C3%A4sidentschaftswahl_in_Guatemala_2023 und Parlamentswahl in Guatemala 2023|Präsidentschaftswahl 2023]] wurden mehrere aussichtsreiche Gegenkandidaten nicht zugelassen wurden, wurde der [[Sozialliberalismus|sozialliberale]] Oppositionskandidat [[Bernardo Arévalo]] zum Präsidenten gewählt und 2024 vereidigt.

Guatemala liegt in Zentralamerika auf 15° 30'30′ Nord, 90° 15'15′ West. Damit befindet sich auch der [[Geographischer Mittelpunkt|geographische Mittelpunkt]] des [[amerika]]nischen Doppelkontinents in Guatemala, genauer in der Stadt [[Cuilapa]]. Die Fläche des Staates entspricht in etwa der Fläche der [[Neue Länder|neuen Bundesländer]] in Deutschland.

Es grenzt im [[Norden]] an Mexiko (962&nbsp;km gemeinsame Grenze), im [[Osten]] an Belize (266&nbsp;km), im [[Südost]]en an Honduras (256&nbsp;km) und im [[Süden]] an El Salvador (203&nbsp;km). Die Gesamtlänge der [[Politische Grenze|Grenze]] beträgt somit 1.6871687 Kilometer.

Die Region an der Pazifikküste wird als ''Costa Sur'' (Südküste) bezeichnet. Es handelt sich um einen 40 bis 50 Kilometer breiten, rund 240 Kilometer langen Flachland-Streifen, dessen natürliche Vegetation von [[Trockenwald]] geprägt ist. Die Küstenlinie ist kaum strukturiert und weist nur sehr vereinzelt [[Nehrung]]en auf. Der Strand besteht im Wesentlichenhauptsächlich aus schwarzem Sand. Die Küstenlandschaft besteht im Wesentlichen aus [[Marschland|Schwemmland]], das sich aus den Ablagerungen der Flüsse gebildet hat.

Das zentrale Hochland, der ''Altiplano de Guatemala'', macht rund ein Viertel der Landesfläche aus, erreicht eine Breite von 100 bis 150 Kilometern und ist von mehreren von Nordwest nach Südost verlaufenden Gebirgsketten geprägt, unter anderem von der [[Sierra Madre de Chiapas]] im Süden und der [[Sierra de los Cuchumatanes]] im Norden des Hochlands. Teil der Sierra Madre de Chiapas ist eine Vulkankette. In ihrem Westen befindet sich einer der höchsten Vulkane Mittelamerikas, der [[Tajumulco]]. Mit seinen {{Höhe|4220|GT}} überragt er das ''Hochland von Guatemala''. In Richtung Osten nimmt die Höhe der Vulkane ab. Es handelt sich in der Mehrheit um vergleichsweise junge [[Schichtvulkan]]e, die durch das Aufeinandertreffen von [[Cocosplatte]], [[Karibische Platte|Karibischer]] und [[Nordamerikanische Platte|Nordamerikanischer Platte]] entstehen. Siehe hierzu auch [[Liste von Vulkanen in Guatemala]]. Das übrige Hochland liegt meist auf 1500 bis 3000 Metern Höhe. Der Untergrund setzt sich vor allem aus [[Granit]], und [[Schiefer]] sowie geologisch alten [[Kalkstein|Kalk-]] und [[Sandstein]]en aus dem [[Paläozoikum]] sowie deren Verwitterungsprodukten zusammen. Das Hochland ist von Grasflächen des [[Páramo (Vegetation)|Páramo]] und von [[Bergregenwald]] bedeckt. Der Altiplano ist die bevölkerungsreichste Region Guatemalas; unter anderem befindetbefinden sich dort die Hauptstadt sowieund die nächstgrößten Städte, die meist in klimatisch günstigen Tälern angelegt sind.

Das Gebiet östlich und nordöstlich der Hauptstadt bis an den Izabal-See und die Grenze zu Honduras und El Salvador wird als ''Oriente'' bezeichnet. Es handelt sich um ein überwiegend trockenes Gebiet. Der Páramo geht teilweise in [[Dornstrauchsavanne]] über. Lediglich am [[Río Motagua|Motagua]]-Fluss erstreckt sich eine fruchtbare Ackerbau-Region.

Die Regionen nördlich des zentralen Hochlands weisen gemäßigtes Klima, hohe Niederschlagsmengen und Übergänge zwischen tropischem Regenwald, Nebelwald und Berg-Regenwald auf. Die Landschaft ist vielerorts von stark ver[[Karst|verkarstetemkarst]]etem Kalkgestein geprägt.

Das Hochland ist von sehr unterschiedlichen Klimazonen geprägt. Wegen seiner Lage zwischen 1300 und 1800 Metern über dem Meer herrscht fast das ganze Jahr über ein mildes Klima mit Tagestemperaturen zwischen 18 und 28 Grad Celsius. In höheren Lagen kann die Lufttemperatur vor allem im Januar und Februar stark sinken. Darüber hinaus beginnt in den Bergen jedes Jahr Anfang Mai eine ausgeprägte Regenzeit mit täglichen, intensiven Regenfällen. Die Regenzeit endet im Oktober. Da die Passatwolken[[Passatwolke]]n im Wesentlichen im Nordstau des Hochlands abregnen, sind in den höhergelegenen Regionen des Altiplano lediglich 600 bis 1500 Millimeter Regen im Jahr zu verzeichnen.

Im [[Oktober 2005]] sorgte der [[Hurrikan Stan]] vielerorts für Überschwemmungen und Schlammlawinen. Laut [[Weltrisikobericht|WeltRisikoBericht]] 2021 liegt Guatemala auf Rang &nbsp;10 der Länder mit dem weltweit höchsten Katastrophenrisiko.

Rund 35 Prozent der Landesfläche sind von Wald bedeckt, 45,4 Prozent davon werden bewirtschaftet (Stand 2006). Die übrige Waldfläche steht unter Naturschutz. Größtes Schutzgebiet ist das [[Maya-Biosphärenreservat]] im Norden des Landes. Der Naturschutz wird allerdings in allen Landesteilen chronisch missachtet, so dasssodass ein zunehmender Waldverlust zu verzeichnen ist.

Der nördliche Teil des Landes ist größtenteils von [[Tropischer Regenwald|tropischem Regenwald]] bedeckt. Der zentrale Landesteil besteht hingegen auf Grundwegen der starken Trockenheit und großer Höhe aus Kiefernsavanne, während die Gebirgsseiten hauptsächlich tropische Berg- und Nebelwälder aufweisen. Die Binnenhochländer sind trockener und verfügen über typische Savannenvegetation mit Grasfluren und einzelnen Bäumen sowie an gewissen Stellen auch Mischwälder aus Kiefern und Eichen. Das Tiefland an der Küste des [[Pazifik]]s ist im Osten mit Trockenwald, im Westen mit tropischem Feuchtwald bewachsen, während das Tiefland am Karibischen Meer auch tropischen Feuchtwald aufweist. An den Küsten sind auch kleine [[Mangrove (Ökosystem)|Mangrovenwälder]] vorhanden.

Vor allem in den bewaldeten Tiefländern gibt es eine reiche Artenvielfalt. Obwohl seltener geworden, findenfindet sichman [[Affen]] und [[Tapir]]e genauso wie [[Ozelot]]s, [[Jaguar]]e und [[Nabelschwein]]e. Unter den Reptilien des Regenwalds sind insbesondere zahlreiche Schlangenarten sowie [[Krokodil]]e und [[Leguane]] hervorzuheben. Auch gibt es in den Regenwäldern zahlreiche Vogelarten. DerZum Beispiel ist der etwa 35&nbsp;cm große [[Quetzal (Vogel)|Quetzal]] – &nbsp;das Wappentier von Guatemala &nbsp;– zum Beispiel mit seinen grün schillernden Federn, die bis zu einem Meter lang werden können, einer der farbenprächtigsten Vögel des tropischen Regenwalds.

=== BallungsgebieteStädte ===

Im Jahr 20212023 lebten 5253 Prozent der Einwohner Guatemalas in Städten.<ref name="BevStadt">{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.URB.TOTL.IN.ZS?locations=GT |titel=Urban population (% of total population) |hrsg=[[Weltbank]] |abruf=20232024-0510-0121 |sprache=en}}</ref> Das Hochland ist das kulturelle und bevölkerungsreichste Zentrum Guatemalas. In einem tiefergelegenen Teil dieser Hochlandregion liegt die heutige Hauptstadt [[Guatemala-Stadt]]. Die wichtigsten Städte haben folgende Einwohnerzahlen (Stand 1.&nbsp;Oktober 2013):

Guatemala hatte 20202022 etwa 1617,94 Millionen Einwohner.<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.POP.TOTL?locations=GT |titel=Population, total |werk=World Economic Outlook Database |hrsg=[[Weltbank]] |datum=2023 |abruf=2024-10-21 |sprache=en}}</ref> Das jährliche Bevölkerungswachstum lag beibetrug 1,54 %. Zum Bevölkerungswachstum trug ein Geburtenüberschuss (Geburtenziffer: 2320,9 pro 1000 Einwohner<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.DYN.CBRT.IN?locations=GT |titel=Birth rate, crude (per 1,000 people) |werk=World Bank Open Data |hrsg= Weltbank |datum=20222024 |sprache=en |abruf=20222024-1110-3021}}</ref> vs. Sterbeziffer: 46,78 pro 1000 Einwohner<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.DYN.CDRT.IN?locations=GT |titel=Death rate, crude (per 1,000 people) |werk=World Bank Open Data |hrsg=Weltbank Weltbank|datum=20222024 |sprache=en |abruf=20222024-1110-3021}}</ref>) bei. Die Anzahl der Geburten pro Frau lag 20202022 statistisch bei 2,54, die der Region Lateinamerika und die Karibik betrug 1,98.<ref name="Gebrat">{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.DYN.TFRT.IN?locations=GT |titel=Fertility rate, total (births per woman) |werk=World Bank Open Data |hrsg= Weltbank |datum=20232024 |sprache=en |abruf=20232024-0510-0121}}</ref> Die [[Lebenserwartung]] der Einwohner Guatemalas ab der Geburt lag 20202022 bei 7168,87 Jahren.<ref name="LebErw">{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.DYN.LE00.IN?locations=GT |titel=Life expectancy at birth, total (years) |werk=World Bank Open Data |hrsg= Weltbank|datum=2023 |sprache=en|abruf=2023-05-01}}</ref> (Frauen: 75,5<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.DYN.LE00.FE.IN?locations=GT |titel=Life expectancy at birth, female (years) |werk=World Bank Open Data |hrsg= Weltbank|datum=20232024 |sprache=en|abruf=2023-05-01}}</ref>, Männer: 68,3<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.DYN.LE00.MA.IN?locations=GT |titel=Life expectancy at birth, male (years) |werk=World Bank Open Data |hrsg= Weltbank|datum=2023 |sprache=en|abruf=20232024-0510-0121}}</ref>). Der [[Median]] des Alters der Bevölkerung lag im Jahr 20202021 bei 22,91 Jahren.<ref>{{Internetquelle |url=https://population.un.org/wpp/Download/StandardSpecialAggregates/PopulationEconomicTrading/ |titel=World Population Prospects 20192022 -– Population Dynamics -– Download Files |hrsg= [[Hauptabteilung Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen]] |datum=20202021 |sprache=en |abruf=20222024-0410-2421}}</ref> Im Jahr 20202023 waren 3331,59 Prozent der Bevölkerung unter 15 Jahre alt,<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.POP.0014.TO.ZS?locations=GT |titel=Population ages 0-140–14 (% of total population) |werk=World Bank Open Data |hrsg= Weltbank |datum=20232024 |sprache=en |abruf=20232024-0510-0121}}</ref> während der Anteil der über 64-Jährigen 4,9 Prozent der Bevölkerung betrug.<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.POP.65UP.TO.ZS?locations=GT |titel=Population ages 65 and above (% of total population) |werk=World Bank Open Data |hrsg=Weltbank Weltbank|datum=20232024 |sprache=en |abruf=20232024-0510-0121}}</ref>

|+ Bevölkerungsentwicklung<ref name="WorldPopulationProspects">{{Internetquelle |url=https://esa.un.org/unpd/wpp/DataQuery |titel=World Population Prospects – Population Division – United Nations |abrufoffline=2018-11-23ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20171019211611/https://esa.un.org/unpd/wpp/DataQuery/ |archiv-datum=2017-10-19 |offlineabruf=ja |archiv2024-bot=202002-06-10 10:23:14 InternetArchiveBot 05}}</ref>

|2020<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.POP.TOTL |titel=Population, total |werk=World Economic Outlook Database |hrsg= [[Weltbank]] |datum=2021 |abruf=2022-04-24 |sprache=en}}</ref>

56,0 % der Guatemalteken sind [[Mestizen]]. Die europäisch-indianische Bevölkerungsgruppe trägt im Gegensatz zu den anderen Ländern Mittelamerikas die Bezeichnung ''Ladinos''. Weitere 41,7 Prozent der Gesamtbevölkerung sind Angehörige der Völkergruppe der [[Maya]] und 1,8 % sind Xinka (nicht zu den Maya gehörige Indigene). Mehr als 20 indigene Volksgruppen werden im Land gezählt. Der Rest der Bevölkerung ist [[Asien|asiatischer]] Abstammung oder zählt zu den [[Garifuna]], an der Karibikküste lebenden [[Zambo|Nachkommen]] von Angehörigen der indigenen Völker der [[Kariben]] und [[Arawak]] sowie entflohener [[Sub-Sahara-Afrika|schwarzafrikanischerafrika]]nischer Sklaven der Insel [[St. &nbsp;Vincent]].<ref name="census2018-A5">{{Internetquelle |url=https://www.censopoblacion.gt/explorador |titel=Resultados del Censo 2018 |titelerg=Cuadro A5 – Población total por pueblos |werk=censopoblacion.gt |hrsg=Instituto Nacional de Estadística |datum=2018 |sprache=es |archiv-url=https://web.archive.org/web/20200416035709/https://www.censopoblacion.gt/explorador |archiv-datum=20200416 |abruf=2024-10-22}}</ref>

Alleinige Amtssprache Guatemalas ist [[Spanische Sprache|Spanisch]].<ref>Artikel 143 der Verfassung [https://es.m.wikisource.org/wiki/Constitución_de_Guatemala]</ref> Es ist die Sprache der [[Mestize]]n und der europäischstämmigen Bevölkerung und ist die Muttersprache von rund 70 % der Guatemalteken. Daneben sind weitere sieben Sprachen anerkannt. Dazu zählen neben einigen [[Maya-Sprachen]] (darunterwie dieder [[Kekchí-Sprache]] und dieder [[Quiché-Sprache]] oder K’iche’ mit jeweils über 1 Million Sprechern) beispielsweise auch die [[Arawak-Sprachen|Arawak-Sprache]] der Garifuna, das [[Garifuna (Sprache)|Igñeri]]. Bei den Garifuna, die enge Verbindungen mit Belize unterhalten, ist auch Englisch mit karibischem Einschlag sehr weit verbreitet. Die [[Xinca]]-Sprache wird nur noch von einigen älteren Menschen gesprochen. Hinzu kommen weitere Maya-Sprachen, die teilweise starke regionale Unterschiede aufweisen. Insgesamt werden in Guatemala 53 verschiedene indigene Sprachen und Idiome gesprochen, davon 22 Maya-Sprachen:

| style="text-align:right;"| 82.640

| style="text-align:right;"| 9.613

| style="text-align:right;"| 444.954

| style="text-align:right;"| 832.968

| style="text-align:right;"| 411.089 || style="text-align:right;" | 3,0 %

| style="text-align:right;"| 16.663 || style="text-align:right;" | 0,1 %

|

| Maya:

| style="text-align:right;"|

| style="text-align:right;"|

| style="text-align:right;"| 406 || style="text-align:right;" | < 0,1 %

| style="text-align:right;"| 83.574

| style="text-align:right;"| 95.315

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| style="text-align:right;"| 716.101

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| style="text-align:right;"| 477.717

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| style="text-align:right;"| 590.641 || style="text-align:right;" | 4,4 %

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| style="text-align:right;"| 2.891

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| style="text-align:right;"| 11.273

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| style="text-align:right;"| 6.973

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| style="text-align:right;"| || style="text-align:right;" |

| style="text-align:right;"| 63.237

| style="text-align:right;"| 78.498

| style="text-align:right;"| 72.436 || style="text-align:right;" | 0,5 %

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| style="text-align:right;"| || style="text-align:right;" |

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Guatemala hat eine sehr hohe Analphabetenquote von 21 %. Aus diesem GrundDeshalb werden diverse Hilfsprogramme wie [[Probigua]] organisiert, die mehrheitlich auf private Spenden angewiesen sind.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/fields/2103.html#136 |titel=The World Factbook —– Central Intelligence Agency |sprache=en |abruf=2017-07-15 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20161124171442/https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/fields/2103.html#136 |archiv-datum=2016-11-24 |offlineabruf=ja |archiv2024-bot=202210-11-10 11:35:30 InternetArchiveBot 22}}</ref>

Ungefähr 47 Prozent der Bevölkerung sind [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholisch]], etwa 35 Prozent gehören [[Protestantismus|protestantischen]] Kirchen an (vor allem [[Evangelikalismus|unabhängige evangelikale Kirchen]]).<ref>Clifton L. Holland: {{Webarchiv |url=http://www.prolades.com/cra/regions/cam/gte/guat_polls_1990-2012.pdf |wayback=20150924082428 |text=Archivierte''PUBLIC KopieOPINION |archiv-bot=2022-11-10POLLS 11:35:30ON InternetArchiveBotRELIGIOUS AFFILIATION IN GUATEMALA: 1990–2012.''}}. In: ''prolades.com.'' 28.&nbsp;November 2012, abgerufen am 22.&nbsp;Oktober 2024.</ref> In die christliche [[Folklore]] des Landes sind viele Rituale der [[Maya]] eingeflossen ([[Synkretismus]]). So finden sich zum Beispiel häufig Opfergaben für christliche Heilige auf den Kirchenstufen, wie sie früher [[Götter der Maya|Mayagottheiten]] dargebracht wurden ''(siehe auch [[Mesoamerika#Ethnische Religionen der Gegenwart|Ethnische Religionen Mesoamerikas]])''. Ein bekanntes Beispiel für den starken kulturellen Einfluss der ehemaligen Kolonialmacht Spanien sind die großen Festumzüge während der Karwoche ([[Semana Santa]]) in Antigua, die denjenigen im spanischen Sevilla ähneln.

Die katholische Kirche des Landes gliedert sich organisatorisch in zwei Kirchenprovinzen, die den Erzbischöfen von [[Erzbistum Guatemala|Guatemala]] und [[Erzbistum Los Altos Quetzaltenango-Totonicapán|Los Altos]] unterstehen, sowie zwei [[Apostolisches Vikariat|Apostolischen Vikariaten]]. Bis zur Mitte des 20. &nbsp;Jahrhunderts war die katholische Kirche des Landes auf einen streng antikommunistischen Kurs ausgerichtet und unter anderem 1954 maßgeblich am Sturz der Regierung und an der Errichtung der Militärdiktatur beteiligt. In den 1950er-Jahren setzte ein erheblicher Zustrom von Missionaren aus Europa und den USA ein, so dasssodass Priester mit ausländischer Staatsbürgerschaft bald die Mehrheit des Klerus stellten. Von den ausländischen Missionaren ging eine Unterstützung für Sozialreformen durch die Kirche aus. Ende der 1960er-Jahre nahm die Kritik der Geistlichkeit an der Militärregierung erheblich zu. Am Ende des Jahres 1976 begann eine Serie von Morden an Geistlichen und im Kirchendienst tätiger Laien durch das Militär und [[paramilitär]]ische [[Todesschwadron]]en.

Die Gesundheitsausgaben des Landes betrugen im Jahr 20192021 6,29 % des Bruttoinlandsprodukts.<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SH.XPD.CHEX.GD.ZS?locations=GT |titel=Current health expenditure (% of GDP) |werk=World Bank Open Data |hrsg= Weltbank |datum=20232024 |sprache=en |abruf=20232024-0510-0121}}</ref> Im Jahr 2020 praktizierten in Guatemala 12,48 Ärztinnen und Ärzte je 10.000 Einwohner.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.who.int/data/gho/data/themes/topics/health-workforce |titel=Global Health Workforce statistics database |werk= The Global Health ObservatoryWHO.int |hrsg= [[Weltgesundheitsorganisation]] |datum=20222024 |sprache=en |abruf=20232024-0510-0122}}</ref> Die Sterblichkeit bei unter 5-jährigenJährigen betrug 20212022 2322,01 pro 1000 Lebendgeburten.<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SH.DYN.MORT?locations=GT |titel=Mortality rate, under-5 (per 1,000 live births) |werk=Worlddata.worldbank.org Bank|hrsg=Weltbank Open|datum=2024 Data|sprache=en |abruf=2024-10-22}}</ref> Die [[Lebenserwartung]] der Einwohner Guatemalas ab der Geburt lag 2022 bei 68,7 Jahren<ref name="LebErw" /> (Frauen: 71,8,<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.DYN.LE00.FE.IN?locations=GT |titel=Life expectancy at birth, female (years) |werk=data.worldbank.org |hrsg=Weltbank |datum=2024 |sprache=en |abruf=2024-10-21}}</ref> Männer: 65,7<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.DYN.LE00.MA.IN?locations=GT |titel=Life expectancy at birth, male (years) |werk=data.worldbank.org |hrsg=Weltbank |datum=20232024 |sprache=en |abruf=20232024-0510-0121}}</ref>).

Die Bezeichnung (früher im Romanischen auch „Goathemala“ geschrieben) leitet sich vom [[Tolteken|toltekischen]] ([[Nahuatl]]-) Wort ''Cuauhtēmallān'' ab, was so viel wie „Land der Bäume“ bedeutet. Es gibt aber noch mindestens 16 andere Theorien zur Entstehung des Namens Guatemala.<ref>Ingrid Roldán Martínez: {{Webarchiv |url=http://www.prensalibre.com/pl/domingo/archivo/revistad/2006/marzo06/260306/dhistoria.shtml |wayback=20080617061335 |text=Revista„De Dbosques –y PrensaLibreotros nombres.“}} In: ''prensalibre.com.'' 2004, abgerufen am 22.&nbsp;Oktober 2024.<!-/ref> So könnte Guatemala aus dem [[Breiapfelbaum]], dem sogenannten Kuautemalli in der Sprache Nahuátl, entstanden sein. Eine weitere Theorie besagt, dass Guatemala von ''Coctemalan'', der Wolfsmilchpflanze, hergeleitet wurde. Dieses Yerba-Mala Bot(Wolfsmilchgewächse) generatedgab titlees vermehrt rund um [[Iximché]], einer vorspanischen [[Maya]]stadt. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass der Name von ''Guhate-zmal-ha'', dem ''Berg des dampfenden Wassers'', abstammt.<ref>}}[http://www.etymologie.info/~e/g_/gt-______.html ''Etymologie, Etimología, Étymologie, Etimologia, Etymology, (griech.) etymología, (lat.) etymologia, (esper.) etimologio GT Guatemala, Guatemala, Guatemala, Guatemala, Guatemala, (esper.) Gvatemalo.''] In : ''etymologie.info.'' 3:&nbsp;Juli 2024, abgerufen am 22.&nbsp;Oktober 2024.</ref>

Nach der europäischen [[Konquistador|Eroberung]] ''(Conquista)'' blieb das Land bis 1821 [[Spanisches Kolonialreich|spanische Kolonie]]. In der Kolonialzeit bildete Guatemala ein Verwaltungsgebiet ''(Intendencia)'' innerhalb des gleichnamigen [[Generalkapitanat Guatemala|Generalkapitanats Guatemala]] (auch „Königreich Guatemala“ genannt), das ganz [[Zentralamerika]] und [[Chiapas]] umfasste und dessen Hauptstadt Guatemala-Stadt war. Es war zusammen mit dem Generalkapitanat Mexiko Teil des [[Vizekönigreich Neuspanien|Vizekönigreichs Neuspanien]]. Nach der Unabhängigkeitserklärung vom 15. &nbsp;September 1821 wurde das Königreich Guatemala vom ersten [[Kaiserreich Mexiko (1821–1823)]] bis zu dessen Zusammenbruch als Nachfolgestaat Neuspaniens beansprucht, allerdings nicht effektiv kontrolliert. Von 1823 bis 1839 war Guatemala Teil der [[Zentralamerikanische Konföderation|Zentralamerikanischen Konföderation]]. Erst 1840 entstand der unabhängige Staat Guatemala auf dem Gebiet der früheren Intendantur.

Die erste Zeit der jungen Republik von 1841 bis 1871 war gekennzeichnet durch konservative Regimes an der Macht, deren HauptzieleHauptziel eine behutsame wirtschaftliche Modernisierung bei Beibehaltung der hierarchischen Gesellschaftsordnung der Kolonialzeit warenwar.

Mit der Oktoberrevolution 1944 und dem Sturz des damaligen Diktators [[Jorge Ubico]] (1931–1944) begann ein demokratisches Jahrzehnt in Guatemala. Präsident [[Juan José Arévalo|Arévalo]] (1944–1949) demokratisierte das Land, führte die Pressefreiheit ein und implementierte den ersten Arbeiterkodex in der Geschichte Guatemalas. Unter seinem Nachfolger [[Jacobo Arbenz]] (1950–1954) wurden umfangreiche Landreformen durchgeführt. Zu dieser Zeit besaßen rund 2 % aller Großgrundbesitzer ca. 70 % des landwirtschaftlich nutzbaren Landes.

Das US-amerikanische Außenministerium initiierte eine Kampagne gegen Guatemala. Die [[CIA]] intervenierte daraufhin im Juni 1954 in Zusammenarbeit mit oppositionellen guatemaltekischen Militärs ([[Operation PBSUCCESS]]). LangeViele Jahre lang wurde angenommen, dass diese Kampagne auf Intervention der [[United Fruit Company]] (UFC) erfolgteerfolgt war. Die UFC hatte in Guatemala ihre größten Plantagen und war zudem noch Eignerin der [[International Railways of Central America]] und des damals einzigen Karibikhafens des Landes, Puerto Barrios. Die kürzlich freigegebenen Akten der CIA über die Aktion lassen jedoch den Einfluss der United Fruit Company eher gering erscheinen. Nach diesen Informationen sollte die Intervention eher als Teil der [[Truman-Doktrin]] betrachtet werden, um einer vermuteten kommunistischen Bedrohung aus Zentralamerika vorzubeugen.

Das aktive und passive [[Frauenwahlrecht in Südamerika, Mittelamerika und Mexiko|Frauenwahlrecht]] entwickelte sich in mehreren Stufen zwischen 1945 und 1985: Die Verfassung von 1879 hatte das direkte aktive Wahlrecht festgelegt. Es galt für alle männlichen Alphabeten über 21 Jahre bzw. für diejenigen Männer, die über ein Amt, eine Rente oder sonstiges Einkommen verfügten. Mit der Verfassung von 1945 und dem Wahlgesetz von 1946 wurde das [[Frauenwahlrecht]] eingeführt; allerdings unterschied man verschiedene Ebenen des Wahlrechts: Für männliche Alphabeten über 18 Jahre bestand Wahlpflicht, wohingegen das geheime Wahlrecht für weibliche Alphabeten optativoptional war; für männliche Analphabeten war die Wahl geheim, aber öffentlich.<ref name="Bendel363364" /> 1956 wurde die geheime Wahl bei Wahlpflicht für Männer und Frauen eingeführt, die des Lesens und Schreibens mächtig waren; für männliche Analphabeten bestand keine Wahlpflicht; weibliche Analphabeten durften nicht wählen.<ref name="Bendel363364">Petra Bendel, Michael Krennerich: ''Guatemala.'' In: Dieter Nohlen (Hrsg.): ''Handbuch der Wahldaten Lateinamerikas und der Karibik'' (= ''Politische Organisation und Repräsentation in Amerika.'' Band 1). Leske + Budrich, Opladen 1993, ISBN 3-8100-1028-6, S. 359–388, S. 363–364.</ref> Auch das passive Frauenwahlrecht wurde erst nach Jahrzehnten im selben Umfang wie das Wahlrecht für Männer erreicht: Ein eingeschränktes passives Frauenwahlrecht, das Frauen ausschloss, die nicht lesen und schreiben konnten, wurde 1946 eingeführt.<ref name="ipu-913406" /> Auch nach den rechtlichen Veränderungen 1956 durften Analphabetinnen nicht gewählt werden.<ref name="ipu-913406" /><ref name="Martin157">Mart Martin: ''The Almanac of Women and Minorities in World Politics.'' Westview Press Boulder, Colorado, 2000, S. 157.</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://data.ipu.org/node/69/elections/historical-data-on-women?chamber_id=13406 |titel=– New Parline: the IPU’s Open Data Platform (beta) |werk=data.ipu.org |datum=1956-03-01 |sprache=en |abruf=2018-10-02}}</ref> Die Verfassung von 1965 dehnte das passive Wahlrecht zwar auf alle Bürgerinnen und Bürger aus, aber für Frauen, die nicht lesen und schreiben konnten, war die Stimmabgabe immer noch nicht verpflichtend. Erst die Verfassung von 1985 stellte bei den Bedingungen für das Wahlrecht vollständige Gleichheit zwischen Frauen und Männern her.<ref name="ipu-913406">{{Internetquelle |autor= |url=https://data.ipu.org/node/69/elections/historical-data-on-women?chamber_id=13406 |titel=– New Parline: the IPU’s Open Data Platform (beta) |werk=data.ipu.org |datum=1956-03-01 |sprache=en |abruf=2018-10-02}}</ref>

Nach Angaben der Kommission für historische Aufklärung sind die Regierungstruppen und verbündete [[Paramilitär]]s für 93 % der Gewalt in dem Konflikt verantwortlich und Guerillagruppen für 3 % (4 % sind nicht identifiziert).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.usip.org/publications/1997/02/truth-commission-guatemala |titel=Truth Commission: Guatemala |werk=USIP.org |datum=1997 |sprache=en |abruf=2023-05-01}}</ref>

Spätestens seit den 1960er Jahren besteht auch ein Konflikt um das Nachbarland Belize, dessen Territorium von Guatemala ganz oder teilweise beansprucht wird (→ [[Territorialkonflikt zwischen Belize und Guatemala]]). Als Belize sich nach der Unabhängigkeit 1981 um Aufnahme in die Vereinten Nationen bewarb, stimmte Guatemala in der UN-Vollversammlung als einziger von 145 anwesenden Mitgliedsstaaten dagegen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.un.org/en/ga/search/view_doc.asp?symbol=A/36/PV.13 |titel=United Nations General assembly Thirty-Sixth Session: 13th Plenary Meeting: Agenda Item 20: Admission of New Members to the United Nations |datum=1981-09-25 |sprache=en |offline=1 |abruf=2019-05-11}}</ref>

Guatemala ist gemäß Verfassung eine [[Präsidiale Demokratie|präsidentiell-demokratische]] [[Republik]]. Die Verfassung vom 15. &nbsp;Januar 1986 legt die Trennung zwischen [[Legislative]] ([[Congreso de la República]], das Parlament), [[Exekutive]] (Präsident und Vize-Präsident) und [[Judikative]] (Oberster Gerichtshof) fest. Das Parlament und der Präsident werden alle vier Jahre gewählt, stimmberechtigt sind alle Bürger ab achtzehn Jahren, ausgenommen aktive Angehörige des Militärs. Der oberste Gerichtshof wird vom Parlament für vier Jahre bestimmt.

Wie die meisten lateinamerikanischen Staaten verfügt allerdings auch Guatemala allerdings über keine historisch gewachsene demokratische, politische Tradition. Die Parteienlandschaft ist wenig stabil, viele Parteien lösen sich nach einer Legislaturperiode auf oder verschwinden in der Bedeutungslosigkeit. Bezeichnend dafür ist der starke Einfluss gesellschaftlicher Gruppen außerhalb des Parteiensystems, insbesondere des Militärs und der Unternehmer. Seit dem knappen Sieg des Ex-Generals [[Otto Pérez Molina]] bei der [[Präsidentschaftswahl in Guatemala 2011]] regierten nur noch rechtsgerichtete Politiker das Land, die [[Korruption]] nahm zu. In den 2010er Jahren entwickelte sich das Land so von einer bereits stark angeschlagenen [[Demokratie]] immer weiter in Richtung [[Diktatur]].

Vor allem seit der Machtübernahme von [[Alejandro Giammattei]] als Präsident nach den [[Präsidentschaftswahl in Guatemala 2019|Wahlen 2019]] wird die Demokratie im Land abgeschafft, bspw. werden Richter, die [[Korruption]] verurteilen, angeklagt, und zur [[Präsidenschaftswahl in Guatemala 2023|Präsidentschaftswahl 2023]] wurden mehrere aussichtsreiche Gegenkandidaten nicht zugelassen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-05/guatemala-praesidentschaftswahl-kandidat-ausschluss-verfassungsgericht |titel=Guatemala schließt Favoriten von der Präsidentenwahl aus |abruf=2023-05-27}}</ref> Nach [[Präsidentschafts- und Parlamentswahl in Guatemala 2023|Stichwahl am 20.&nbsp;August 2023]] wurde [[Bernardo Arévalo]] zum Präsidenten gewählt.<ref>{{Literatur |Autor=Susanne Koelbl |Titel=Guatemala: Bernardo Arévalo ist Präsident geworden – kann er sich durchsetzen? |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2024-02-27 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/guatemala-bernardo-arevalo-ist-praesident-geworden-kann-er-sich-durchsetzen-a-b72515e9-9a9b-47e5-8f1d-5cd17eb24c19 |Abruf=2024-04-17}}</ref>

|[[Fragile States Index]]||style="text-align:right"|77,3 <small>von 120</small>|| style="text-align:right" |64 <small>von 179</small>||Stabilität des Landes: erhöhte Warnung<br /><small>0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend<br />Rang: 1 = fragilstes Land / 179 = stabilstes Land</small>||2023<ref>{{Internetquelle |url=https://fragilestatesindex.org/countryglobal-data/ |titel=Fragile States Index: Global Data |hrsg= [[Fund for Peace]] |datum=20222023 |abruf=20232024-0510-0121 |sprache=en}}</ref>

|[[Demokratieindex (The Economist)|Demokratieindex]]||style="text-align:right"|4,6847 <small>von 10</small>||style="text-align:right"|98100 <small>von 167</small>||Hybridregime<br /><small>0 = autoritäres Regime / 10 = vollständige Demokratie</small>||20222023<ref>{{Internetquelle |url=https://infographics.economist.com/20232024/democracy-index-20222023/index.html |titel=The Economist Intelligence Unit’s Democracy Index |hrsg=[[The Economist]] Intelligence Unit |datum=20222023 |abruf=20232024-0510-0121 |sprache=en}}</ref>

|[[Freedom House#„Freedom in the World“|Freedom in the World Index]]||style="text-align:right"|4946 <small>von 100</small>||style="text-align:right"|—||Freiheitsstatus: teilweise frei<br /><small>0 = unfrei / 100 = frei</small>||20232024<ref>{{Internetquelle |url=https://freedomhouse.org/countries/freedom-world/scores |titel=Countries and Territories |hrsg=[[Freedom House]] |datum=20232024 |abruf=20232024-0510-0121 |sprache=en}}</ref>

|[[Rangliste der Pressefreiheit]]||style="text-align:right"|4842,123 <small>von 100</small>|| style="text-align:right" |127138 <small>von 180</small>||Schwierige Lage für die Pressefreiheit<br /><small>100 = gute Lage / 0 = sehr ernste Lage</small>||20232024<ref>{{Internetquelle |url=https://rsf.org/en/index |titel=20222024 World Press Freedom Index |hrsg=[[Reporter ohne Grenzen]] |datum=20222024 |abruf=20222024-1110-3021 |sprache=en}}</ref>

|[[Korruptionswahrnehmungsindex]] (CPI)||style="text-align:right"|2423 <small>von 100</small>||style="text-align:right"|150154 <small>von 180</small>||0 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber||20222023<ref>{{Internetquelle |url=https://www.transparency.de/cpi/cpi-20222023/cpi-20222023-tabellarische-rangliste/ |titel= CPI 20222023: Tabellarische Rangliste |hrsg= [[Transparency International]] Deutschland e.&nbsp;V. |datum=20232024 |abruf=20232024-0510-0121 |sprache=en}}</ref>

Guatemala gab 2017 knapp 0,4 Prozent seiner Wirtschaftsleistung oder 284 Mio. US-Dollar für seine Streitkräfte aus.<!-- <ref>{{Internetquelle |url=https://www.sipri.org/ |titel=Home {{!}} SIPRI |sprache=en |abruf=2017-07-10}}</ref> Ein Beleg für die Aussage ist nicht erkennbar. Falls möglich, kann ja ein Deeplink nachgereicht werden. -->

[[Datei:Hospitalnacional.JPG|mini|230px|„Eigentum des nationalen Krankenhauses von Antigua G.“ (Antigua, Guatemala)]]

Guatemala ist die größte Volkswirtschaft in [[Mittelamerika]], aber auch eine der ärmsten. Das [[Bruttoinlandsprodukt]] (BIP) für 2017 wird auf 75,7 Milliarden US-Dollar geschätzt. In [[Kaufkraftparität]] beträgt das BIP 137,8 Milliarden US-Dollar oder 8100 US-Dollar je Einwohner. Das reale Wachstum betrug 2,8 %. Das Einkommen ist aber sehr ungleich verteilt. Rund 54 Prozent der Bevölkerung lebten in Armut, 13 Prozent in extremer Armut. In den zehn Jahren von 2006 bis 2016 hatte sich die Armutsquote gar von 51 auf 59 Prozent erhöht und die Hälfte der Kinder sind chronisch [[Mangelernährung|mangelernährt]].<ref>NZZ, 5. Januar 2016, Seite 2.</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Thomas Kruchem |url=https://www.deutschlandfunkkultur.de/mangelernaehrung-in-guatemala-die-verhaengnisvolle.979.de.html?dram:article_id=361972 |titel=Mangelernährung in Guatemala -– Die verhängnisvolle Tradition der Maya |werk=Deutschlandfunk Kultur |hrsg=DeutschlandfunkKultur.de |datum=2016-08-04 |abruf=2021-01-23 |sprache=de-DE}}</ref>

Darüber hinaus trägt diese Wirtschaftsform in Guatemala zur zunehmenden Proletarisierung der Landbevölkerung bei, deren Möglichkeiten sich durch traditionelle Landwirtschaft zu versorgen, stetig geringer werden. EinenEin Sprung in dieser Entwicklung von landwirtschaftlicher zu industrieller Produktion fand während der Bürgerkriegsjahre und vor allem von 1982 bis 1983 statt. In dieser Zeit wurden viele ländliche Strukturen zerstört, wodurch auf dem Arbeitsmarkt eineviele große Zahl neuerneue und günstigergünstige Arbeitskräfte verfügbar wurdewurden.

Im [[Global Competitiveness Report|Global Competitiveness Index]], der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes misst, belegt Guatemala Platz 84 von 137 Ländern (Stand 2017–2018).<ref>{{Literatur |Titel=At a Glance: Global Competitiveness Index 2017–2018 Rankings |Sammelwerk=Global Competitiveness Index 2017–2018 |Datum= |Online=https://reports.weforum.org/global-competitiveness-index-2017-2018/at-a-glance-global-competitiveness-index-2017-2018-rankings/ |Abruf=2017-12-06}}</ref> Im [[Index für wirtschaftliche Freiheit]] belegt das Land 2017 Platz 74 von 180 Ländern.<ref>[https://www.heritage.org/index/ranking]</ref>

|1980|| 19,43 Mrd.||2.693|| 3,7 %||10,7 %||n.&nbsp;v.

|20091985||92 23,4369 Mrd.||62.456896||0−0,56 %||119,92 %||23 %n.&nbsp;v.

|20101990||96 31,2490 Mrd.||63.578443||2 3,91 %||338,90 %||24 %n.&nbsp;v.

|20111995||102 43,3231 Mrd.||64.844161|| 4,24 %||6 8,24 %||24 %n.&nbsp;v.

|20122000||107 56,3002 Mrd.||74.026809||3 2,05 %||3 6,80 %||2419 %

|20132005||113 73,0610 Mrd.||75.249582|| 3,73 %||4 9,31 %||2521 %

|20142010||119 96,9024 Mrd.||76.529578||4, 2,9 %|| 3,49 %||24 %

|2015||126,21 Mrd.||7.766|| 4,1 %|| 2,4 %||24 %

|2016||131,74 Mrd.||7.945|| 3,1 %|| 4,4 %||25 %

|2017||137,80 Mrd.||8.145|| 2,8 %|| 4,4 %||24 %

Hauptexportgut des Landes ist [[Kaffee]]. In der Saison 2012/13 wurden 3,7 Millionen Sack à 60 Kilogramm ausgeführt. Guatemala ist damit der weltweit siebtgrößte Kaffee-Exporteur. Weitere wichtige Exportgüter sind Textilien, Zucker, [[Dessertbanane|Bananen]] (1,5 Millionen Tonnen Produktion im Jahr 2008) und [[Grüner Kardamom|Kardamom]]. Trotz des mengenmäßig geringeren Umfangs gegenüber den Landwirtschaftsprodukten machen Textilien mit 13 Prozent (2013) den größten Einzelposten unter den Exporteinnahmen aus. Daneben werden Edelsteine und Metalle, Chemikalien, [[Baumwolle]], [[Palmöl]], Nüsse, [[Tabak]], [[Naturkautschuk|Kautschuk]], [[ätherische Öle]], [[VECESA|Fahrräder]] und [[Rum]] exportiert. Von sehr kleinemniedrigem Niveau aus werden Gemüse, Früchte und Zierpflanzen immer wichtiger.

Die exportorientierte Landwirtschaft wird überwiegend von Großbetrieben mit abhängigen Bauern betrieben. Diese Großbetriebe werden meist seit Ende des 19. &nbsp;Jahrhunderts von großbürgerlichen Familien betrieben. Im dicht besiedelten Altiplano konzentriert sich die durch kleine Familienbetriebe mit häufig nur weniger als einen Hektar großen Nutzflächen geprägte ertragsschwache Landwirtschaft. Im dünn besiedelten, großflächigen Petén im Norden des Landes gibt es Bemühungen zum [[Landesausbau]], um Teile der Bevölkerung aus dem dicht besiedelten Altiplano dorthin umsiedeln zu lassen.

[[Datei:Lago Atitlàn.JPG|mini|200px|Der Atitlansee]]

Der Tourismus hat sich seit dem Ende des Bürgerkriegs 1996 zu einem wichtigen Wirtschaftszweig entwickelt. Touristische Anziehungspunkte des Landes sind der [[Atitlán-See]], die alte Hauptstadt [[Antigua Guatemala]], die antike Mayastadt [[Tikal]] im Petén, der [[Izabal|Lago Izabal]] mit dem [[Río Dulce (Guatemala)|Rio Dulce]] und [[Livingston (Izabal)|Livingston]] an der Karibikküste, sowie einige andere sehenswerte Städte wie [[Quetzaltenango]] und [[Chichicastenango]] im Hochland. Guatemala macht auch interessant, dass das Land zahlreiche Klimazonen und unterschiedliche Landschaften aufweist, die eine reiche Flora und Fauna hervorgebracht haben. Im Hochland ist das Klima für Mitteleuropäer und Nordamerikaner angenehm.

Die Industrie weist wegen der mangelnden und mangelhaften Infrastruktur sowie demdes geringen VorhandenseinVorhandenseins von Investitionskapital ein niedriges Produktionsniveau auf. So muss beispielsweise trotz der Existenz eigener Erdölvorkommen Treibstoff in großem Umfang importiert werden, da die beiden seit Jahren im Bau befindlichen Raffinerien bis heute nicht fertiggestellt worden sind.

Bis 1990 wurde Strom in Guatemala zu 92 Prozent durch [[Wasserkraftwerk]]e erzeugt und nur zu 8 Prozent aus [[Fossile Brennstoffe|fossilen Brennstoffen]]. In den 90er1990er Jahren wurden dann jedoch vorwiegend [[Heizkraftwerk]]e gebaut, so dasssodass 1996 nur noch 55 % des Stroms aus [[Erneuerbare Energie|erneuerbaren Energiequellen]] erzeugt wurden.<ref>US Aid, Dokument Nr. 20523, {{Webarchiv |url=http://www.usaid.gov/pubs/usaid_eval/pdf_docs/pnabs550.pdf |wayback=20110606041532 |text=PDF}}.</ref> Bis 2013 sank dieser Wert weiter auf 40 Prozent. Bei den erneuerbaren Energien spielten neben der Wasserkraft auch die Kogeneration durch die Verbrennung von [[Bagasse]] in Zuckerrohrfabriken sowie die Nutzung von [[Geothermie]] eine Rolle. Kogeneration in der Zuckerindustrie in Guatemala wird seit 1992 praktiziert. Hierzu wurden vorhandene [[Dampfkessel]] durch moderne Hochdruckkessel ersetzt und der Verbrauch an Prozessdampf gesenkt.<ref>{{Toter Link| |url=http://www.issct.org/engiabstracts%20L.htm |text=''Improvements in Guatemala cogeneration to increase electrical output .''}}. In: ''issct.org.''</ref>

[[Photovoltaik]] wird in geringem Maße genutzt. Die Energiewirtschaft Guatemalas ist überwiegend [[privatwirtschaft]]lich verfasst.<ref>[{{Toter Link |url=http://www.renewablesb2b.com/ahk_germany/de/portal/index/marketstudies/show/ed641502c6b8177d |text=''Zielgruppenanalyse Guatemala 2009, Solarenergie, Wasserkraft und Windkraft, Deutsch-Guatemaltekische Handelskammer, November 2009].''}}. In: ''renewablesb2b.com.''</ref> Um die Verwendung erneuerbarer Energien zu forcieren, wurde 2003 ein Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien verabschiedet, das unter anderem eine zehnjährige Steuerbefreiung für entsprechende Investitionen vorsieht.<ref>[http://www.oas.org/dsd/reia/Documents/reeep/Guatemala-Perspectivas_REEEP.pdf Marta Rivera, REEEP Mexico City 2005] (PDF; 3,9&nbsp;MB)</ref>

Aufgrund der ländlichen Gesellschaftsstruktur Guatemalas beträgt der Anteil von Holz und Holzkohle am Energieverbrauch der privaten Haushalte 90 %.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Torsten Eßer]] |url=https://www.matices-magazin.de/archiv/43-mobilitaet/erneuerbare-energie/ |titel=Keine Nachhaltigkeit ohne Entwicklung |titelerg=Erneuerbare Energien in Zentralamerika |werk=matices-magazin.de |abruf=2020-04-06}}</ref>

Zwei internationale Straßen verbinden Guatemala mit [[El Salvador]] und [[Mexiko]]. Die legendäre [[Panamericana]] durchquert das Land in einer Länge von 511&nbsp;km von [[San Cristóbal Frontera]] über [[Guatemala-Stadt]], [[Chimaltenango (Guatemala)|Flores]], [[Huehuetenango]] nach [[Malacatán]]. Sie folgt der Centroamericana CA-1. Die zweite, die Carretera del Pacifico, führt über [[Escuintla (Guatemala)|Escuintla]], [[Mazatenango]], [[Coatepeque (Quetzaltenango)|Coatepeque]] nach [[Ciudad Tecún Umán|Tecún Umán]]. Die Carretera Interoceánica verbindet [[Puerto San José]] am [[Pazifik]] mit [[Puerto Barrios]] am [[Atlantik]]. Sie führt auch über Guatemala-Stadt. Von dieser Straße zweigt eine Verbindung nach [[Honduras]] ab, eine weitere erschließt [[Alta Verapaz]] und kurz vor Puerto Barrios führt eine neue Straße nach [[Flores (Guatemala)|Flores]] in [[Petén]]. Alle wichtigen Departmentsstädte sind über asphaltierte Straßen verbunden. Insgesamt sind aber von dem 17.621&nbsp;km (2016) langen Straßennetz nur 43 Prozent asphaltiert.

Guatemala besaß einst ein Eisenbahnnetz mit der Spurweite von 914&nbsp;mm in seiner größten Ausdehnung von 896&nbsp;km. Neben der bereits erwähnten Strecke gehörten noch die Hauptlinien [[Guatemala-Stadt]] – [[Escuintla (Guatemala)|Escuintla]] – [[Puerto San José]], die Zentralbahn [[Santa María de Jesús|Santa Maria]] (bei Escuintla) – [[Mazatenango]] – [[Retalhuleu]] – [[Coatépeque]] – [[Ayutla (San Marcos)|Ayutla]] (heute Tecún Umán) und [[Zacapa]] – [[Anguiatu]] (an der Grenze zu [[El Salvador]]) dazu. Weitere Nebenlinien waren [[Ocós]] – Ayutla, [[Champerico]] – [[Caballo Blanco]] (bei Retalhuleu), [[San Antonio]] – [[Palo Gordo]] (bei Mazatenango) und [[Mulua]] (bei Retalhuleu) – [[San Felipe (Retalhuleu)|San Felipe]]. Anschluss an dieses Bahnnetz hatten noch die Bananenbahnen [[Bananera]] – [[Quirigua]] an der Nordbahn und [[Rio Bravo]] – [[Tiquisate]] – [[Izabal]] an der Zentralbahn (Karte)<ref>{{cite web |url=https://www.openstreetmap.org/?relation=2906766 |title=Relation: FC Mexicano (2906766) |publisher=openstreetmap.org |language=en |accessdate=2019-04-25}}</ref>.

Das Eisenbahnzeitalter begann in Guatemala 1877 mit dem Bau der Bahn von [[Puerto San José]] nach [[Escuintla (Guatemala)|Escuintla]]. 1904 wurde die Guatemala Railroad gegründet, eine von der [[United Fruit Company]] initiierte Gründunginitiiert. Diese trieb den Bau der oben genannten Bahnen voran, um die von der United Fruit Company in Guatemala erworbenen Ländereien zu erschließen. Die Gesellschaft ging 1912 in der [[International Railways of Central America]] auf. Die Bahngesellschaft gehörte Jahrzehntejahrzehntelang zu einem hervorragend gemanagten Bahnsystem. Durch falsche politische Weichenstellungen (einseitige Bevorzugung der Straße) begann allerdings in den 60er Jahren der Abstieg. 1968 übernahm der Staat die damals nahezu bankrotte Bahn. Die staatliche Ferrocarriles Guatemaltecos ([[FEGUA]]) übernahm den Betrieb. Zur Konsolidierung wurden die ersten Nebenlinien eingestellt. Trotzdem setzte sich die Abwärtsbewegung fort und im März 1996 wurde der Restverkehr eingestellt. Die US-amerikanische [[Railroad Development Corporation]] konnte eine Konzession erwerben, die 50 Jahre laufen sollte. Der Gesellschaft gelang es, die Strecke der Nordbahn von [[Puerto Barrios]] nach [[Guatemala-Stadt]] wieder in Betrieb zu nehmen. Allerdings scheiterten die Bemühungen um eine Wiederinbetriebnahme weiterer in der Konzession vorgesehener Strecken. Nach Streitigkeiten zwischen der Railroad Development Corporation und der Regierung folgte 2007 die oben erwähnte Einstellung des Betriebs. (Karte)<ref>{{cite web | url=https://www.openstreetmap.org/?relation=3786259 | title=Relation: 3786259 | publisher=openstreetmap.org |language=en |accessdate=2019-04-25}}</ref>). Innerhalb der Hauptstadt werden seit 2021 Teile des bestehenden Schienennetzes für ein Metro-System namens ''Metro Riel'' umgerüstet.<ref>{{cite web |url=https://www.railjournal.com/regions/central-south-america/guatemala-city-lrt-right-of-way-agreement-signed/ |title=Guatemala City LRT right-of-way agreement signed |date=2019-07-31 |accessdate=2024-07-23 |language=en}}</ref>

Guatemala hat zwei große Häfen, über die der größte Teil der Exporte abgewickelt wird, [[Puerto Santo Tomás de Castilla|Puerto Santo Tomás]] am Atlantik in der Nähe von [[Puerto Barrios]] gelegen und [[Puerto Quetzal]], der zu [[Puerto San José]] gehört, am Pazifik. Dazu kommt noch der kleine Pazifikhafen von [[Champerico]], der für die Kaffeeanbaugebiete um [[Retalhuleu]] und [[San Felipe (Retalhuleu)|San Felipe]] wichtig ist/war und ist.

Im Jahr 2021 nutzten 50,8 Prozent der Einwohner Guatemalas das Internet.<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/IT.NET.USER.ZS?locations=GT |titel=Individuals using the Internet (% of population) |werk=data.worldbank.org |hrsg=[[Weltbank]] |abruf=2023-05-01 |sprache=en}}</ref>

Vom europäischen Impressionismus und Expressionismus, u.&nbsp;a. auch von [[Pablo Picasso]], ist das Werk von [[Carlos Valenti]] geprägt, dem nur eine Schaffensperiode von nur fünf bis sechs Jahren vergönnt war. Weit verbreitet ist seit den 1930er Jahren die [[Wandmalerei]] (''muralismo''), teils traditionell-„naiv“ wie in [[San Juan La Laguna]], teils im Stil der mexikanischen Schule ([[Rina Lazo]] und [[Carlos Mérida]]), aber auch illusionistisch oder abstrakt ([[Luis Díaz (Maler)|Luis Díaz]]).

* {{Literatur |Autor=Patricia Delmar |Titel=Guatemala -– Regenbogenland |Verlag=Studia |Ort=Innsbruck |Datum=2021 |ISBN=978-3-9910-5005-6}}

* {{Literatur |Autor=Berthold Riese |Titel=Die Maya -– Geschichte, Kultur, Religion |Auflage=8 |Verlag=C.H.Beck |Ort=München |Datum=2018 |ISBN=978-3-406-72724-5}}

* {{Literatur |Autor=Barbara Honner, René Meier, Volker Alsen |Titel=Reise Know-How Reiseführer Guatemala |Auflage=11 |Verlag=Reise Know-How Verlag Peter Rump |Ort=Bielefeld |Datum=2018 |ISBN=978-3-8317-3038-4}}

* {{Literatur |Autor=Ralf Leonhard |Titel=Zentralamerika -– Porträt einer Region |Verlag=Ch. Links Verlag |Ort=Berlin |Datum=2016 |ISBN=978-3-8615-3917-9}}

* Dirk Bornschein: ''In den Tentakeln der Macht. Vergangenheitspolitik im Prozess der Demokratisierung Guatemalas (1990–2007).''. Mensch-und-Buch-Verlag (MBV), Berlin 2010, ISBN 978-3-86664-747-3.

* Wulf Köpke, Bernd Schmelz (HgHrsg.): ''Herz der Maya. Guatemala.''. Museum für Völkerkunde, Hamburg 2010, ISBN 978-3-9812566-2-8.

* [[Evolution der Gewalt]], Dokumentarfilm, Österreich 2011, 77 minMin., Buch/Regie: Fritz Ofner

{{Wikinews|Kategorie:wikt = Guatemala|Guatemala}}

* [https://www.auswaertiges-amtbpb.de/dethemen/servicekriege-konflikte/dossier-kriege-konflikte/laender54783/guatemala-node/ Kriege Länderinformationenund -Konflikte – Guatemala] desvon deutschenKarsten [[AuswärtigesBechle, Amt|AuswärtigenBundeszentrale Amtes]]für politische Bildung (Hrsg.), 2021