„Hans Leyendecker“ – Versionsunterschied
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'''Hans Leyendecker''' (* [[12. Mai]] [[1949]] in [[Brühl (Rheinland)|Brühl
== Leben und Wirken ==
Nach dem [[Abitur]] machte er ein [[Volontariat]] beim ''[[Stader Tageblatt]],'' bei dem er bereits als Auszubildender [[Leitartikel]] schreiben durfte. Anschließend war er freier [[Journalist]] im bayerischen [[Eichstätt]]. Nach einem [[Geschichtsstudium]] war er [[Lokaljournalismus|Lokalredakteur]], Nachrichtenredakteur und [[Reporter]] bei der ''[[Westfälische Rundschau|Westfälischen Rundschau]]'' in [[Dortmund]]. 1979 wechselte er zum Nachrichtenmagazin ''[[Der Spiegel]],'' zunächst als Landeskorrespondent für [[Nordrhein-Westfalen]] in [[Düsseldorf]]. 1994 wurde er einer der Büroleiter des ''Spiegel'' in [[Bonn]] und 1995 [[Kolumnist]] und Ressortleiter für besondere Aufgaben in [[Hamburg]].
1982 deckte er mit der Titelgeschichte ''Wohin flossen die Flick-Millionen?'' den Parteispendenskandal um [[Hans Friderichs]] und [[Otto Graf Lambsdorff]] auf, die
Im Juli 1997 wechselte er nach einer Auseinandersetzung mit Spiegel-Chefredakteur [[Stefan Aust]] als Leitender Politischer Redakteur zur ''[[Süddeutsche Zeitung|Süddeutschen Zeitung]]''.
Leyendecker gehört dem Beirat von [[Transparency International]] an. 2001 war er Gründungsmitglied der Journalistenvereinigung [[Netzwerk Recherche]] und ist seither deren zweiter Vorsitzender.
Im August 2009 trug seine Recherche dazu bei, dass die Machenschaften von [[Doris Heinze]], der damaligen Chefin des [[Norddeutscher Rundfunk|NDR]]-Fernsehspiels, aufflogen. Im Verlauf der [[
2011 deckte Leyendecker auf, dass der Chef der [[Gauselmann
Im Herbst 2015 machte Leyendecker in einem Interview seine Überlegungen öffentlich, in den Ruhestand zu gehen.<ref name="Nachfolge">{{Internetquelle |autor=Ulrike Simon |url=http://www.rnd-news.de/Blog/DieMedienkolumne/Leyendecker-Nachfolge |titel=Investigativ-Chef: "Süddeutsche Zeitung" klärt Nachfolge von Leyendecker |werk=Redaktionsnetzwerk Deutschland |datum=2015-09-24 |abruf=2016-02-04}}</ref> Für 2016 kündigte er seinen Rücktritt als Leiter des SZ-Investigativressorts an.<ref>{{Internetquelle |autor=Jens Twiehaus |url=https://www.turi2.de/aktuell/turi2-tv-leyendecker-liebaeugelt-mit-abschied-vom-journalismus/ |titel=Leyendecker gibt Ressortleitung ab und liebäugelt mit Abschied vom Journalismus. |werk=turi2 |datum=2015-07-18 |abruf=2016-02-04}}</ref> Zum September 2016 trat [[Nicolas Richter]] seine Nachfolge an.<ref>{{Internetquelle |autor=Ulrike Simon |url=http://www.rnd-news.de/Blog/DieMedienkolumne/Medienkolumne7 |titel=Wer ist Nicolas Richter? |hrsg=Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) |datum=2017-02-23 |abruf=2017-05-14}}</ref>
Im Mai 2017 wurde der ehemalige Katholik<ref>[https://www.domradio.de/themen/kirchentag/2017-05-26/ex-katholik-als-neuer-kirchentagspraesident domradio.de]</ref> Leyendecker als Präsident des [[Deutscher Evangelischer Kirchentag 2019|37. Deutschen Evangelischen Kirchentages 2019]] in [[Dortmund]] benannt. Er trat an die Stelle von [[Frank-Walter Steinmeier]], der nach seiner Wahl zum Bundespräsidenten für das Ehrenamt nicht mehr zur Verfügung stand.<ref>evangelisch.de, [https://www.evangelisch.de/inhalte/144006/26-05-2017/journalist-hans-leyendecker-wird-praesident-des-kirchentages-2019 ''Journalist Hans Leyendecker wird Präsident des Kirchentages 2019''], 26. Mai 2017.</ref>
Leyendecker ist verheiratet. Er hat fünf erwachsene Kinder und acht Enkel.<ref name="Nachfolge" /> Er lebt und arbeitet in [[Leichlingen (Rheinland)|Leichlingen]] im [[Bergisches Land|Bergischen Land]].▼
▲Leyendecker ist verheiratet
== Einschätzung von Wikileaks ==▼
Leyendecker erklärte im November 2010 in einem Interview des [[Schweizer Radio DRS]], er habe [[WikiLeaks]] anfangs für einen Segen gehalten. Später aber sei deutlich geworden, dass WikiLeaks kein investigativer Journalismus sei, weil Quellen nicht geprüft und auch nicht hinreichend geschützt würden. Leyendecker sagte wörtlich: „Ich halte WikiLeaks heute für einen Bastard.“<ref>DRS 4 Minute 1:04, [http://www.drs.ch/lib/player/radio.php?audiourl=rtmp%3A%2F%2Fcp23910.edgefcs.net%2Fondemand%2Fmpc%2Fdrs4%2F2010%2Faktuell_ausland%2F101130_wikileaks_leyendecker.mp3&sg=10007846&sh=10160317&type=popup&skin=srdrs]</ref> Im Deutschlandradio Kultur erläuterte er, dass [[Informant|Quellenschutz]] für den „investigativen Journalisten“ auch bedeute, Informanten vor der eigenen Eitelkeit zu schützen.<ref>[http://philipbanse.de/wp/pb016-ich-vs-leyendecker-zu-wikileaks/]</ref>▼
== Haltungen zu gesellschaftspolitischen Themen ==
== Blog-Kritik ==▼
Im Jahr 2007 löste Leyendecker Diskussionen über [[Weblog]]s aus, als er seine Wahrnehmung beschrieb, dass Blogger „Leute [seien], die zum Teil antidemokratisch sind, […] unqualifiziert zum Teil“. Weiter kritisierte er: „Ein Großteil der Sachen, die ich lese, ist böse, ist zynisch, ist verachtend, ist gegen jedermann“, und er forderte zur weiteren Beobachtung von Weblogs auf: „Nun wird man abwarten müssen, […] dass man das, was die Zeitung nicht leisten kann, was der Rundfunk nicht leisten kann, ob man das da hinbekommt“. Als positives Beispiel für ein Blog nannte er das [[Bildblog]], das „so verdienstvoll wie kaum etwas“ sei, und wünschte für seine Zeitung: „Ein Süddeutsche-Blog wäre wunderbar.“<ref>[http://literaturcafe.podspot.de/files/leyendecker_blogs.mp3 ''Weblog-Teil des Interviews mit Hans Leyendecker''] ([[MP3]], 2:57 min, 1,38 MB), 14. Oktober 2007; in: [http://www.literaturcafe.de/hans-leyendecker-gier-weblogs-journalismus-buchmesse-podcast/ ''Hans Leyendecker über ''Die große Gier'', Journalismus und Weblogs – Buchmesse-Podcast 2007'']. Auf: ''www.literaturcafe.de''.</ref>▼
▲=== Einschätzung von Wikileaks ===
▲Leyendecker erklärte im November 2010 in einem Interview des [[Schweizer Radio DRS]], er habe [[WikiLeaks]] anfangs für einen Segen gehalten. Später aber sei deutlich geworden, dass WikiLeaks kein investigativer Journalismus sei, weil Quellen nicht geprüft und auch nicht hinreichend geschützt würden. Leyendecker sagte wörtlich: „Ich halte WikiLeaks heute für einen Bastard.“<ref>DRS 4 Minute 1:04, [http://www.drs.ch/lib/player/radio.php?audiourl=rtmp%3A%2F%2Fcp23910.edgefcs.net%2Fondemand%2Fmpc%2Fdrs4%2F2010%2Faktuell_ausland%2F101130_wikileaks_leyendecker.mp3&sg=10007846&sh=10160317&type=popup&skin=srdrs drs.ch].</ref> Im [[DeutschlandRadio Kultur|Deutschlandradio Kultur]] erläuterte er, dass [[Informant|Quellenschutz]] für den „investigativen Journalisten“ auch bedeute, Informanten vor der eigenen Eitelkeit zu schützen.<ref>[http://philipbanse.de/wp/pb016-ich-vs-leyendecker-zu-wikileaks/ philipbanse.de].</ref>
▲=== Blog-Kritik ===
▲Im Jahr 2007 löste Leyendecker Diskussionen über [[Weblog]]s aus, als er seine Wahrnehmung beschrieb, dass [[Blogger]] „Leute [seien], die zum Teil antidemokratisch sind, […] unqualifiziert zum Teil“. Weiter kritisierte er: „Ein Großteil der Sachen, die ich lese, ist böse, ist zynisch, ist verachtend, ist gegen jedermann“, und er forderte zur weiteren Beobachtung von Weblogs auf: „Nun wird man abwarten müssen, […] dass man das, was die Zeitung nicht leisten kann, was der Rundfunk nicht leisten kann, ob man das da hinbekommt“. Als positives Beispiel für ein Blog nannte er das [[Bildblog]], das „so verdienstvoll wie kaum etwas“ sei, und wünschte für seine Zeitung: „Ein Süddeutsche-Blog wäre wunderbar.“<ref>[https://web.archive.org/web/20110918111140/http://
== Spiegel-Titelgeschichte zum GSG-9-Einsatz in Bad Kleinen ==
Am 27. Juni 1993 führte die Anti-Terroreinheit [[GSG 9 der Bundespolizei|GSG 9]] am Bahnhof von [[Bad Kleinen]] einen Einsatz durch, dessen Ziel die Festnahme führender [[Rote Armee Fraktion|RAF]]-Mitglieder war.<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.focus.de/kultur/medien/gastbeitrag-von-gabor-steingart-gsg9-einsatz-in-bad-kleinen-ex-generalbundesanwalt-wirft-spiegel-fake-news-vor_id_11476054.html |titel=GSG9-Einsatz in Bad Kleinen: Ex-Generalbundesanwalt wirft Spiegel "Fake News" vor |hrsg=Focus |datum=2019-12-19 |abruf=2019-12-21}}</ref> Bei dem Zugriff wurden die RAF-Terroristin [[Birgit Hogefeld]] festgenommen und ihr Mitstreiter Wolfgang Grams und ein GSG-9-Beamter erschossen (siehe [[GSG-9-Einsatz in Bad Kleinen]]).<ref name=":1">{{Internetquelle |url=https://www.cicero.de/kultur/bad-kleinen-der-verdraengte-medienskandal/54855 |titel=Der verdrängte Medienskandal |hrsg=Cicero |datum=2013-06-24 |abruf=2019-12-21}}</ref> Das Nachrichtenmagazin [[Der Spiegel]] widmete dem Einsatz daraufhin am 5. Juli 1993 seine Titelgeschichte „Der Todesschuß – Versagen der Terrorfahnder“,<ref name=":2">{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13679543.html |titel=„Tötung wie eine Exekution“ |hrsg=Der Spiegel |datum=1993-07-05 |abruf=2019-12-21}}</ref> die von Hans Leyendecker verfasst worden war.<ref name=":3">{{Internetquelle |url=https://www.deutschlandfunk.de/leyendecker-journalisten-muessen-zipfel-der-wahrheit-suchen.694.de.html?dram:article_id=64510 |titel=Leyendecker: Journalisten müssen Zipfel der Wahrheit suchen |hrsg=Deutschlandfunk |datum=2007-05-15 |abruf=2019-12-21}}</ref> Der zugehörige Artikel im Innenteil war mit der als Zitat gekennzeichneten Aussage „Tötung wie eine Exekution“ überschrieben und stellte die Behauptung auf, dass der bereits kampfunfähige RAF-Terrorist [[Wolfgang Grams]] durch die Elite-Polizisten aus nächster Nähe exekutiert worden sei. Leyendecker berief sich für diese Darstellung auf einen anonymen Zeugen, der selbst Polizeibeamter sei.<ref name=":2" />
Der Bericht führte zu umfassenden politischen Verwerfungen. So erklärte der damalige Bundesinnenminister [[Rudolf Seiters]] ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]) am 4. Juli 1993 seinen Rücktritt, nachdem er einen Vorabdruck des Artikels gelesen hatte und davon ausging, dass eine Untersuchung sich über Monate hinziehen werde.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.noz.de/deutschland-welt/politik/artikel/830/0507-ein-seiters-von-ten#gallery&0&0&830 |titel=Rudolf Seiters: Ich bin mit mir im Reinen |hrsg=Neue Osnabrücker Zeitung |datum=2013-07-03 |abruf=2019-12-21}}</ref> Zwei Tage später wurde der amtierende Generalbundesanwalt [[Alexander von Stahl]] durch Bundesjustizministerin [[Sabine Leutheusser-Schnarrenberger]] ([[Freie Demokratische Partei|FDP]]) entlassen.<ref name=":0" />
In der Folge ergaben sich jedoch Zweifel an der Richtigkeit des geschilderten Sachverhalts. So kam die [[Staatsanwaltschaft Schwerin]] zu dem Ergebnis, dass „durchgreifende Zweifel“ an der Aussage des anonymen Zeugen bestünden. Seine Schilderung weiche von den Aussagen der anderen Beteiligten „unüberbrückbar“ ab. Die Schilderung sei letztlich „nicht von höherem Beweiswert als ein anonym weitergetragenes Gerücht“. Auch eine rechtsmedizinische Untersuchung der [[Westfälische Wilhelms-Universität Münster|Universität Münster]] kam zu dem Schluss, dass das Blutspritzerbild vor Ort auf einen [[Suizid]] zurückzuführen sei.<ref name=":1" /> Hans Leyendecker selbst nahm im Nachgang Abstand von der Exekutionsthese und nannte den Artikel eine „verheerende Geschichte“<ref name=":3" /> sowie seinen „verheerendsten Fehler“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/spiegel-titelgeschichte-der-todesschuss-aufklaerungskommission-untersucht-enthuellung-von-1993/25347308.html |titel=Aufklärungskommission untersucht Enthüllung von 1993 |hrsg=Der Tagesspiegel |datum=2019-12-18 |abruf=2019-12-21}}</ref> Die Folgen seien gewesen, „dass eine Reihe von Leuten zurückgetreten sind, und eigentlich hätte ich auch gefeuert werden müssen.“<ref name=":3" /> Leyendecker beharrte jedoch darauf, dass es den in Rede stehenden Informanten gegeben habe. Dieser habe ihm jedoch nicht die Wahrheit gesagt, wofür er sich bereits „unzählige Male entschuldigt“ habe.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.morgenpost.de/politik/article227945267/Spiegel-Kommission-ermittelt-gegen-Starreporter-Leyendecker.html |titel=Spiegel-Kommission ermittelt gegen Starreporter Leyendecker |hrsg=Berliner Morgenpost |datum=2019-12-18 |abruf=2019-12-21}}</ref>
Nachdem der Spiegel im Zuge der Affäre um teilweise erfundene Artikel durch den Redakteur [[Claas Relotius]] eine Aufklärungskommission eingerichtet hatte, die sich mit fehlerhafter Berichterstattung befassen soll, regte der frühere Generalbundesanwalt Alexander von Stahl an, dass sich die Kommission auch mit dem Spiegel-Artikel zu Bad Kleinen auseinandersetzen solle.<ref name=":0" /> Der ehemalige Bundesinnenminister [[Rudolf Seiters]] schloss sich dem an und forderte, die Identität des Informanten offenzulegen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.focus.de/politik/deutschland/seiters-zweifelt-an-aussagen-leyendeckers-falsche-spiegel-story-brachte-minister-zu-fall-schwere-vorwuerfe-gegen-starreporter_id_11479406.html |titel=Falsche "Spiegel"-Story brachte Minister zu Fall: Schwere Vorwürfe gegen Starreporter |hrsg=Focus |datum=2019-12-20 |abruf=2019-12-21}}</ref> Das Nachrichtenmagazin kündige daraufhin an, die entsprechende Geschichte von der Kommission überprüfen lassen zu wollen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/der-fall-claas-relotius-unsere-lehren-ein-jahr-spaeter-a-1302247.html |titel=Ein Jahr Relotius-Skandal |hrsg=Der Spiegel |datum=2019-12-20 |abruf=2019-12-21}}</ref> Konkret soll der Frage nachgegangen werden, ob es wirklich einen Informanten aus dem Sicherheitsapparat oder nur einen anonymen Anrufer gegeben habe.<ref>{{Internetquelle |url=https://meedia.de/2019/12/20/ein-jahr-nach-relotius-spiegel-richtet-zum-jahresanfang-2020-eine-ombudsstelle-ein/ |titel=Ein Jahr nach Relotius: “Spiegel” richtet zum Jahresanfang 2020 eine Ombudsstelle ein |hrsg=Meedia |datum=2019-12-20 |abruf=2019-12-21}}</ref>
Der Aufklärungskommission liegt das Tonbandprotokoll eines anonymen Anrufs vor, bei dem sich der Anrufer als ein am Einsatz beteiligter Polizeibeamter ausgab. Der Anrufer soll aber laut Leyendecker nicht der Informant aus der Titelgeschichte gewesen sein.<ref>[https://www.welt.de/wirtschaft/article204520812/Spiegel-prueft-Leyendecker-Recherche-ueber-Bad-Kleinen.html ''„Spiegel“ rollt 26 Jahre alte Recherche neu auf''] welt.de, 22. Dezember 2019.</ref><ref>[https://www.focus.de/politik/deutschland/politik-eine-mordsgeschichte_id_11514528.html ''Eine Mordsgeschichte''] focus.de, 16. Januar 2020.</ref> Eine Untersuchung kam zu dem Ergebnis, dass die Aussagen des Informanten aus der Titelgeschichte und die des Anrufers identisch sind. Leyendecker zufolge sollen die beiden sich abgesprochen haben.<ref>[https://www.focus.de/kultur/medien/der-mord-der-keiner-war-das-ist-ja-grauenvoll_id_11661198.html ''Wie die Lüge von der Hinrichtung des RAF-Manns Grams in die Medien kam''] focus.de, 15. Februar 2020.</ref> Im Oktober 2020 wurde der Abschlussbericht der Aufklärungskommission veröffentlicht. Während der damalige Chefredakteur [[Hans Werner Kilz]] die Aussage über einen zweiten Informanten bestätigte, sprachen laut der Aufklärungskommission die Aussagen von weiteren Spiegel-Redakteuren, der Gesprächsverlauf des Telefongesprächs, die wörtliche Übereinstimmung der Aussagen des vermeintlichen Informanten mit denen des anonymen Anrufers, und das jahrelange Schweigen Leyendeckers über eine zweite Quelle gegen die Existenz eines zweiten Informanten. Sie kam zu dem Ergebnis, dass Leyendeckers Version mit großer Wahrscheinlichkeit nicht die tatsächlichen Abläufe wiedergibt, es im Gegenteil als Quelle für die Behauptung einer Exekution eben nur einen anonymen Telefonanrufer gebe, was gegen journalistische Standards verstößt.<ref>[https://cdn.prod.www.spiegel.de/media/8f1fd57a-6c4a-4506-b806-f4416b567386/Abschlussbericht_Der_Todesschuss.pdf ''Der Todesschuss''] spiegel.de, 29. Oktober 2020.</ref><ref>[https://www.welt.de/kultur/medien/article218945686/Spiegel-gesteht-Fehler-bei-Titelgeschichte-zu-Bad-Kleinen-ein.html ''„Spiegel“ gesteht „journalistische Fehler“ bei Titelgeschichte zu Bad Kleinen ein''] welt.de, 29. Oktober 2020.</ref>
== Auszeichnungen ==
* 2000: Auszeichnung „Aufrechter Gang“ des Landesverbandes der [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]] Nordrhein-Westfalen
* 2001: Sonderpreis des [[Wächterpreis der deutschen Tagespresse|Wächterpreises der deutschen Tagespresse]], verliehen von der [[Stiftung „Freiheit der Presse“]] für Leistungen im Zusammenhang der Aufdeckung der [[CDU-Spendenaffäre]]
* 2002 zeichnete ihn die Vereinigung italienischer Journalisten mit dem Microfono-D’Argento-Preis aus.
* 2004 bekam er den von der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] ausgelobten [[Gustav-Heinemann-Bürgerpreis]].
* 2006: [[Erich-Fromm-Preis]] (gemeinsam mit [[Heribert Prantl]])
* 2007 wurde Leyendecker zusammen mit
* 2007 wurde Leyendecker zusammen mit [[Klaus Ott]] und [[Markus Balser]] für „Siemens-Schmiergeldskandal“ in der Süddeutschen Zeitung mit dem [[Henri-Nannen-Preis]] ausgezeichnet.
* Im Jahr 2012 lehnte Leyendecker zusammen mit Klaus Ott und [[Nicolas Richter (Journalist)|Nicolas Richter]] von der Süddeutschen Zeitung den ihnen zuerkannten ''Henri-Nannen-Preis'' ab, und zwar aus Protest gegen die zugleich vorgenommene Auszeichnung von Redakteuren der Bild-Zeitung (der Protest richtete sich ausdrücklich nicht gegen die Personen der Redakteure, sondern gegen den "Tabubruch", dass erstmals eine Boulevardzeitung ausgezeichnet wurde).<ref>vgl. z.B. [http://www.sueddeutsche.de/medien/investigativer-journalismus-bild-journalisten-erstmals-mit-nannen-preis-ausgezeichnet-1.1355523 Investigativer Journalismus "Bild"-Journalisten erstmals mit Nannen-Preis ausgezeichnet sueddeutsche.de, 11. Mai 2012].</ref><ref>vgl. z.B. [http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/sz-lehnt-henri-nannen-preis-ab-a-832759.html Protest gegen "Bild" SZ-Redakteure lehnen Henri-Nannen-Preis ab spiegel.de, 11. Mai 2012].</ref>▼
* 2010 wurde Leyendecker zusammen mit Klaus Ott und Nicolas Richter für „Stoibers Erbe wird zum Alptraum“ mit dem Helmut-Schmidt-Preis ausgezeichnet.
* 2015 wurde Leyendecker vom [[Medium Magazin]] mit dem Preis ''Journalist des Jahres'' für sein Lebenswerk ausgezeichnet.<ref>{{Internetquelle | url= http://meedia.de/2015/12/15/sz-enthueller-hans-leyendecker-wird-bei-journalisten-des-jahres-fuer-sein-lebenswerk-geehrt/ | titel=SZ-Enthüller Hans Leyendecker wird bei „Journalisten des Jahres“ für Lebenswerk geehrt | werk=Meedia | datum=2015-12-15 | zugriff=2016-02-03}}</ref>▼
* 2010 wurde Leyendecker zusammen mit Martin Kotynek und Nicolas Richter der puk-Journalistenpreis für die Beiträge über den NDR-Drehbuchskandal verliehen.
▲* Im Jahr 2012 lehnte Leyendecker zusammen mit Klaus Ott und [[
▲* 2015 wurde Leyendecker vom [[Medium Magazin]] mit dem Preis ''Journalist des Jahres'' für sein Lebenswerk ausgezeichnet.<ref>{{Internetquelle |
* 2017 wurde Leyendecker mit dem Ehren-Leuchtturm des Netzwerks Recherche ausgezeichnet.
* 2017 bekam Leyendecker den Ehrenpreis des Verbandes Freier Berufe.
== Schriften ==
* {{Literatur |Autor=[[Wolfram Bickerich]], [[Jürgen Leinemann]], Hans Leyendecker |Titel=Bruder Johannes: Herausforderer Rau |Verlag=Rowohlt Verlag |Ort=Reinbek |
* {{Literatur |
* {{Literatur |Autor=Hans Leyendecker, [[Richard Rickelmann]] |Titel=Exporteure des Todes. Deutscher Rüstungsskandal in Nahost |Verlag=Steidl Verlag |Ort=Göttingen |
* {{Literatur |Autor=Hans Leyendecker, Richard Rickelmann, Georg Bönisch |Titel=Mafia im Staat. Deutschland fällt unter die Räuber |Verlag=Steidl Verlag |Ort=Göttingen |
* Georg Bönisch, Hans Leyendecker: ''Das Geschäft mit der Sterbehilfe''. Steidl Verlag, Göttingen 1993, ISBN 3-88243-255-1.
* {{Literatur |Autor=
* {{Literatur |Autor=Hans Leyendecker, Heribert Prantl, [[Michael Stiller (Journalist)|Michael Stiller]] |Titel=
* {{Literatur |Autor=Hans Leyendecker |Titel=Die
* {{Literatur |Autor=
* {{Literatur |Autor=Rudolf Gerhardt, Hans Leyendecker |Titel=
* {{Literatur |Autor=Hans Leyendecker |
* {{Literatur |Autor=Hans Leyendecker |Titel=Die große Gier – Korruption, Kartelle, Lustreisen: Warum unsere Wirtschaft eine neue Moral braucht |Verlag=Rowohlt |Ort=Berlin |Datum=2007 |ISBN=978-3-87134-594-4}}
== Weblinks ==
* {{IMDb|nm2194982}}
* {{DNB-Portal|122353099}}
* [https://www.dctp.tv/filme/der-oeffentlichkeitsmacher ''Der Öffentlichkeitsmacher''], Interview in ''dctp.tv'', 28. Dezember 2003.
* [
* [http://web.archive.org/web/20140225193856if_/http://www.netzwerkrecherche.de/dokumente/vortrag-dortmund-leyendecker.pdf Hans Leyendecker: Die dunkle Seite der Macht ausleuchten] (PDF-Datei; 84 kB)
* [
* [https://web.archive.org/web/20090703113227/http://www.mediaculture-online.de/Sonstiges.1492+M58d044a19af.0.html O-Ton eines Vortrags von Hans Leyendecker: Die selbstverliebte vierte Macht]
* [
* [https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/feiertagsgespraech/hans-leyendecker-100.amp WDR 5 (Westdeutscher Rundfunk) ''Feiertagsgespräch'' vom 10. Juni 2019: ''"Mit Vertrauen kommen Sie weiter"'']
== Einzelnachweise ==
<references />
{{Navigationsleiste Präsidenten des DEKT}}
{{Normdaten|TYP=p|GND=122353099|LCCN=n/86/90849|VIAF=49275892}}▼
{{SORTIERUNG:Leyendecker, Hans}}
[[Kategorie:Autor]]▼
[[Kategorie:Sachliteratur]]▼
[[Kategorie:Journalist (Deutschland)]]
[[Kategorie:Träger des Henri-Nannen-Preises]]▼
[[Kategorie:Investigativjournalist]]
[[Kategorie:Zeitungsjournalist]]
[[Kategorie:Kolumnist]]
[[Kategorie:Korrespondent]]
▲[[Kategorie:Autor]]
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[[Kategorie:Literatur (21. Jahrhundert)]]
▲[[Kategorie:Sachliteratur]]
[[Kategorie:Kirchentagspräsident]]
[[Kategorie:Person (Leichlingen (Rheinland))]]
[[Kategorie:Person (Spiegel-Verlag)]]
[[Kategorie:Person (
[[Kategorie:Person (Süddeutsche Zeitung)]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1949]]
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