„Herbern (Ascheberg)“ – Versionsunterschied

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[[File:Pfarrkirche St. Benedikt Herbern 21.11.2010 15-30-07.JPG|thumb|right|Pfarrkirche St. Benedikt im November 2010]]
 
{{Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland
'''Herbern''' ist ein Ort in [[Ascheberg]], [[Kreis Coesfeld]],[[ Nordrhein-Westfalen]]. Seit der kommunalen Neugliederung 1975 wurde die ehemals selbstständige Gemeinde Teil von Ascheberg. Die Einwohnerzahl beträgt zirka 5.400.<ref>[http://www.herbern.de/7x2x0.xhtml Geschichte von Herbern, abgerufen am 25. Oktober 2009]</ref>
| Ortsteil = Herbern
| Gemeindeart =
| Gemeindename = Ascheberg (Westfalen)
| Alternativanzeige-Gemeindename = Ascheberg
| Ortswappen = DEU Herbern COA.svg
| Breitengrad = 51.741136
| Längengrad = 7.661668
| Bundesland = DE-NW
| Höhe =
| Höhe-von =
| Höhe-bis =
| Fläche =
| Einwohner = 5268
| Einwohner-Stand-Datum = 2021-12-31
| Einwohner-Quelle = <ref name="Einwo2021">{{Internetquelle |autor=kluempel.c |url=https://www.ascheberg.de/rathaus-politik/gemeinde-ascheberg/statistik/ |titel=Statistik |werk=Gemeinde Ascheberg |sprache=de-DE |abruf=2023-09-07}}</ref>
| Eingemeindungsdatum =
| Postleitzahl1 = 59387
| Postleitzahl2 =
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| Vorwahl2 =
| Lagekarte =
| Lagekarte-Beschreibung =
[[File:| Bild = Pfarrkirche St. Benedikt Herbern 21.11.2010 15-30-07.JPG|thumb|right|Pfarrkirche St. Benedikt im November 2010]]
| Bild-Beschreibung = Pfarrkirche St. Benedikt im November 2010
| Poskarte = Deutschland Nordrhein-Westfalen
}}
 
'''Herbern''' ist ein Ort in [[Ascheberg (Westfalen)|Ascheberg]], [[Kreis Coesfeld]], [[ Nordrhein-Westfalen]]. Seit der kommunalen Neugliederung 1975 wurde(§ 14 [[Münster/Hamm-Gesetz]]) ist die ehemals selbstständige Gemeinde Teil von Ascheberg. Die Einwohnerzahl beträgtbetrug zirkaam 531.400.<ref>[http://www.herbern.de/7x2x0.xhtml GeschichteDezember von2021 Herbern, abgerufen am 255268.<ref Oktobername="Einwo2021" 2009]</ref>
 
== Geschichte ==
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 889 in einem Dokument des [[Kloster Werden|Klosters Werden]]. Der Ort ist an der alten Handelsstraße Münster – Dortmund – Köln, der heutigen [[Bundesstraße 54]], gelegen.
 
Um das Jahr 1600 hatte Herbern mehr als 2000 Einwohner. Die Bevölkerung litt unter den Begleitumständen des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] und einer [[Pest]]epidemie im Jahr 1635. Ihre Anzahl wurde auf 300 fast dezimiert. Etwa um 1820 war die Einwohnerzahl von etwa 2000 wieder erreicht. Bis 1974 stieg sie auf rund 4700 etwa gleichmäßig an.<ref>Heinrich A. Mertens und Josef Limbach: ''Aus der Geschichte des Kreises Lüdinghausen 1803–1974.'' Verlag Lonnemann, Selm, 1974, ohne ISBN</ref>
David von Schlebrügge war bis 1816 Bürgermeister von Herbern. Anschließend wurde er zum Landrat des neuen [[Kreis Lüdinghausen|Kreises Lüdinghausen]] bestimmt.
 
David von Schlebrügge war bis 1816 Bürgermeister von Herbern. Anschließend wurde er zum Landrat des neuen [[Kreis Lüdinghausen|Kreises Lüdinghausen]] bestimmt. 1820 stieg die Einwohnerzahl auf
Um das Jahr 1600 hatte Herbern mehr als 2000 Einwohner. Die Bevölkerung litt unter den Begleitumständen des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] und einer [[Pest]]epidemie im Jahr 1635. Ihre Anzahl wurde auf 300 fast dezimiert. Etwa um 1820 war die Einwohnerzahl von etwa 2000 wieder erreicht. Bis 1974 stieg sie auf rund 4700 etwa gleichmäßig an.<ref>Heinrich A. Mertens und Josef Limbach: ''Aus der Geschichte des Kreises Lüdinghausen 1803–1974.'' Verlag Lonnemann, Selm, 1974, ohne ISBN</ref>
etwa 2000 Personen.
 
Am 19. Januar 1835 wurde in Herbern der – damals – letzte [[Wolf]] in Westfalen vom Gastwirt Josef Hennemann in der Nähe des Gehöfts Lümke erlegt. Der [[Taxidermie|Balg]] des Wolfs ist im [[LWL-Museum für Naturkunde|Naturkundemuseum Münster]] ausgestellt.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.ruhrnachrichten.de/staedte/herbern/1843-im-muensterlaendischen-Herbern-Als-der-letzte-Wolf-Westfalens-geschossen-wurde;art1766,2603019 | titel=1835 im münsterländischen Herbern: Als der letzte Wolf Westfalens geschossen wurde | autor=Sylvia vom Hofe | hrsg=Ruhr Nachrichten | datum=2015-01-23 | zugriff=2015-02-07}}</ref><ref>{{Internetquelle | url=http://www.zum-letzten-wolf.de/ | titel=Geschichte des Hauses “Zum Wolfsjäger” | autor= | hrsg=Hotel Restaurant Zum Wolfsjäger | datum= | zugriff=2015-02-07}}</ref>
=== Judenrettung ===
Zur Zeiten der Judenverfolgung in der NS-Zeit wurde die Jüdin [[Marga Spiegel]] mit ihrer Tochter Karin auf dem Hof Aschoff in Herbern versteckt und somit vor der drohenden Deportation in ein Zwangslager bewahrt. Dort konnten sie zwei Jahre unter falschem Namen leben und sich bis zum Ende des Krieges in Sicherheit bringen. Obwohl Heinrich Aschoff NSDAP-Mitglied war, durfte sich ihr Mann Menne Spiegel in den Ställen verstecken. Sie schrieb über diese Geschehnisse ein Buch „Retter in der Nacht. Wie eine jüdische Familie in einem münsterländischen Versteck überlebte.“, welches im Jahre 2009 unter dem Titel [[Unter Bauern – Retter in der Nacht]] verfilmt wurde.
 
ZurZu Zeiten der Judenverfolgung in der NS-Zeit wurde die Jüdin [[Marga Spiegel]] mit ihrer Tochter Karin auf dem Hof Aschoff von [[Heinrich Aschoff]] in Herbern versteckt und somit vor der drohenden Deportation in ein Zwangslager bewahrt. <!-- Dass Heinrich Aschoff NSDAP-Mitglied gewesen sein soll, scheint eine Freiheit des Drehbuchs zu sein; ein Beleg findet sich dafür nicht --> Dort konnten sie zwei Jahre unter falschem Namen leben und sich bis zum Ende des Krieges in Sicherheit bringen. Obwohl Heinrich Aschoff NSDAP-Mitglied war, durfte sich ihr Mann Menne Spiegel in den Ställen verstecken. Sie schrieb über diese Geschehnisse ein Buch „Retter in der Nacht. Wie eine jüdische Familie in einem münsterländischen Versteck überlebte.“, welches im Jahre 2009 unter dem Titel ''[[Unter Bauern – Retter in der Nacht]]'' mit [[Veronica Ferres]] in der Hauptrolle verfilmt wurde.
== mit Herbern verbunden ==
 
* [[Melchior Westhues]], Tierarzt, Hochschullehrer, früherer Rektor der [[Ludwig-Maximilians-Universität München]]
Bis 1974 stieg die Einwohnerzahl auf rund 4700 an.<ref>Heinrich A. Mertens und Josef Limbach: ''Aus der Geschichte des Kreises Lüdinghausen 1803–1974.'' Verlag Lonnemann, Selm, 1974, ohne ISBN</ref> Am 1. Januar 1975 wurde Herbern in die Gemeinde Ascheberg eingegliedert.<ref>{{BibISBN|3170032631|Seite=314}}</ref>
* [[Fritz Ligges]], Vielseitigkeits- und Springreiter
 
== Sehenswürdigkeiten ==
[[FileDatei:Auferstehungskirche Herbern 21.11.2010 15-19-19.JPG|thumb|rightmini|Auferstehungskirche in Herbern im November 2010]]
 
* [[Pfarrkirche St. Benedikt]]: In Herbern befindet sich die dreischiffige nachgotische Katholische Pfarrkirche St. Benedikt, die 1666 an Stelle des bereits seit 1188 bestehenden Baus errichtet wurde. Der Turm hingegen fußt noch auf dem Originalbau und wurde erst 1708 vollendet. Im 19. Jahrhundert wurde St. Benedikt nochmals im [[neuromanisch]]en Stil umgebaut. Seit 2006 befindet sich im Kirchenfoyer eine Stempelstelle des ''westfälischen Jakobswegs''. Der baltisch-westfälische Jakobsweg wurde am 7. April 2008 am Schloss Westerwinkel eröffnet.
* In Herbern wurde im Jahr 1952 die Auferstehungskirche gebaut<ref>http://www.ev-kirche-herbern.de/Geschichte/geschichte.html</ref>, die von der Evangelischen Kirchengemeinde in Herbern genutzt wird. Die Gemeinde ist als dritter Bezirk der Evangelischen Kirchengemeinde Werne angegliedert.<ref>http[https://www.ev-kirche-herbernwa.de/Kontaktlokales/kontaktherbern/auferstehungskirche-herbern-feiert-geburtstag-2655848.html ''Auferstehungskirche Herbern feiert Geburtstag''], auf: wa.de vom 7. Dezember 2012, abgerufen am 16. September 2017.</ref>
* [[Schloss Westerwinkel]] undmit demeinem englischen Landschaftspark
* [[Haus Itlingen]]
 
== Wirtschaft ==
* Raguse GmbH, Hersteller medizinischer Spezialverbände und Wundverschlüsse, ca.zirka 50 von 500 Angestellten in Herbern, Tochterfirma in Rumänien<ref>''Westfälischer Anzeiger'' vom 25. November 2010, Seite 14, "''Raguse GmbH expandiert, Heimisches Unternehmen investiert drei Millionen Euro am Standort Herbern"</ref> <ref>Homepage Raguse-GmbH[http://www.raguse.de/]''</ref>
 
== Verkehr ==
Herbern liegt an der [[Bundesstraße 54|B 54]] und nahe der [[Bundesautobahn 1|A 1]], die nächste Autobahnabfahrt ist [[Hamm-Bockum-Hövel|Hamm-Bockum]]/[[Werne]]. Ascheberg wird von einer Regionalbahn-Linie [[Hellweg-Netz#RB 50 – Der Lüner|RB 50 – Der Lüner]] bedient.
 
== Persönlichkeiten ==
=== Söhne des Ortes ===
* [[Karl-Heinz Thiemann]] (* 1933), Opernsänger
* [[Melchior Westhues]] (* 6. März 1896; † 10. November 1971 in München), Tierarzt, Hochschullehrer, früherer Rektor der [[Ludwig-Maximilians-Universität München]]
* [[Hermann Wette]] (* 16. Mai 1857; † 10. August 1919 in Wiesloch), Arzt und Schriftsteller
 
=== mitMit Herbern verbunden ===
* [[Johannes Bauermann]] (* 24. Juni 1900 in [[Görlitz]]; † 11. März 1987 in Herbern), langjähriger Leiter des Staatsarchivs Münster, Honorarprofessor für Historische Hilfswissenschaften an der Universität Münster sowie Vorsitzender der [[Historische Kommission für Westfalen|Historischen Kommission für Westfalen]]
* [[Hansi Küpper]] (* 20. Februar 1961 in [[Essen]]), deutscher Fußballkommentator, ehemaliger Fußballer des SV Herbern
* [[Fritz Ligges]] (* 29. Juli 1938 in Asseln; † 21. Mai 1996 in Herbern), Vielseitigkeits- und Springreiter
* [[Jutta Richter]] (* 30. September 1955 in Burgsteinfurt), Autorin von Kinder- und Jugendliteratur, lebt in Herbern
* Julius Schwieters, Heimatforscher und Autor, 1886 Kaplan in Herbern<ref>{{Internetquelle |url=https://www.history-st-benedikt.herbern.de/PfarrerinHerbern_Onlinefassung_Rohzustand.htm#_Toc277950646 |titel=Pfarrer in Herbern |abruf=2024-08-08}}</ref>
* [[Oliver Uschmann]] (* 30. Mai 1977 in [[Wesel]]), Schriftsteller und Journalist
 
== Einzelnachweise ==
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== Weblinks ==
{{Commonscat|Herbern|Herbern|3=s}}
* [http://www.herbern.de/ LinkHomepage zurvon HomepageHerbern]
 
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[[Kategorie:Ort im Kreis Coesfeld]]
[[Kategorie:Ort im Münsterland]]
[[Kategorie:Ascheberg (Westfalen)]]
[[Kategorie:Ehemalige Gemeinde (Kreis Coesfeld)]]
[[Kategorie:Gemeindeauflösung 1975]]