Honiara [engl. Hauptstadt des unabhängigen Inselstaates der Salomonen im südwestlichen Pazifischen Ozean.
] istHoniara | ||
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Koordinaten | 9° 26′ 0″ S, 159° 57′ 0″ O | |
Symbole | ||
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Basisdaten | ||
Staat | Salomonen | |
Hauptstadtbezirk | Honiara | |
ISO 3166-2 | SB-CT | |
Fläche | 22 km² | |
Einwohner | 84.520 (2017) | |
Dichte | 3.841,8 Ew./km² | |
Teilansicht von Honiara
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Geografische Lage
Honiara ist eine Hafenstadt an der Nordküste der Insel Guadalcanal. Der Ort liegt an der Mündung des Flusses Matanika. Honiara ist auch Hauptstadt der Provinz Guadalcanal, obwohl der Hauptstadtbezirk nicht Teil der Provinz ist.
Stadtgliederung
Honiara gliedert sich in zwölf wards,[1] die sich nach drei electoral districts (Wahlbezirke) gruppieren. Von den wards liegen sechs östlich des Flusses Matanika, und sechs westlich, wobei das westliche Flussufer die Grenze bildet.[2] Das Stadtzentrum liegt westlich des Flusses Matanika. Zentraler Stadtbezirk ist Cruz mit nur 232 Einwohnern (2009), mit zahlreichen Verwaltungsgebäuden und Geschäften. China Town, ein Stadtviertel am Ostufer des Flusses Matanika, ist Teil des wards Mataniko. Landseitig grenzt der Hauptstadtbezirk an allen Seiten an den Distrikt Tandai der Provinz Guadalcanal. Die einzelnen wards, von West nach Ost, gruppiert nach electoral districts, mit Einwohnerzahlen des Zensus vom 16. November 2009:
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Stadtbild
Honiara erstreckt sich hauptsächlich rund 12 km lang entlang eines schmalen Küstenstreifens an einer Hafenbucht. Zahlreiche Häuser der unteren Bevölkerungsschicht entstanden an den bewaldeten Hängen, die den schmalen Küstenstreifen nach Süden hin abschließen. Die Mendana Avenue, benannt nach dem Entdecker der Salomonen, ist die Hauptverkehrs- und Hauptgeschäftsstraße, die sich östlich des Flusses als Kukum Highway fortsetzt. Das Geschäftszentrum wird durch mehrere kleine Rasenflächen mit Denkmälern und Grünanlagen, von denen der Police Memorial Park einer der größten ist, aufgelockert. Verkehrsampeln sind in Honiara nicht vorhanden. Straßenschilder oder Hausnummern sucht man in den meisten Fällen vergebens.
Geschichte
Vor der Entstehung Honiaras tobte an dieser Stelle eine blutige Schlacht des Zweiten Weltkriegs: die Schlacht um Guadalcanal. Die heutige Hafenbucht der Stadt bekam ihren Namen Ironbottom Sound (deutsch: Eisengrund-Bucht) nach den etwa 50 Kriegsschiffen, die hier während der Kämpfe zwischen Amerikanern und Japanern versenkt wurden. Nach der Einnahme der Insel durch die Amerikaner entstand hier 1943 eine Militärbasis, aus der sich ab 1945 die neue Stadt Honiara entwickelte,[3] begünstigt durch die vorhandenen Infrastruktureinrichtungen. Immer mehr Menschen siedelten sich an der Küste zwischen den heutigen Stadtvierteln Kukum und Point Cruz an.[4] Da die bisherige Hauptstadt der Salomonen, Tulagi auf der gleichnamigen Insel, im Krieg fast vollständig zerstört worden war, erklärten die Briten Honiara anstelle von Tulagi zum Regierungssitz, um die Baulichkeiten der Militärbasis für ihre Zwecke nutzen zu können. Gegen Ende der 1950er Jahre zählte die Stadt 3.550 Einwohner.[5] Als die Salomonen am 7. Juli 1978 in die Selbständigkeit entlassen wurden, blieb Honiara Regierungssitz.
Klima
Das Klima ist tropisch, die durchschnittliche Tagestemperatur liegt bei gleichbleibend 28 Grad Celsius, die Wassertemperaturen bei 26 bis 29 Grad. Feuchtere Perioden sind vorwiegend zwischen November und April, diese sind aber nicht sehr ausgeprägt. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge pro Jahr liegt bei 2000 mm und damit etwas niedriger als im Durchschnitt der Salomonen (3000 mm). Zum Vergleich: das Niederschlagsmittel in Deutschland liegt bei 760 mm.
Wirtschaft und Verkehr
Honiara ist durch einen internationalen Flughafen, Honiara International Airport (bis November 2003 Henderson Airfield), der etwa 10 Kilometer östlich der Stadt liegt, touristisch erschlossen. Der Flughafen ersetzte das amerikanische Flugfeld aus dem Zweiten Weltkrieg.
Durch einen Hafen wird der Kontakt zur lokalen Inselwelt aufrechterhalten. Der Hafen wird von Zeit zu Zeit auch von Kreuzfahrtschiffen angelaufen.
Honiara ist der Hauptsitz der Solomon Airlines und der South Pacific Forum Fisheries Agency. Industrie findet sich in Form mehrerer Getränkefabriken, u. a. einer Brauerei und einer Keksfabrik. Exportgüter, die hauptsächlich über den Seeweg transportiert werden, sind Kokosnüsse, Kopra und Fisch. Die wichtigsten Handelspartner sind Malaysia, Japan, Südkorea und Taiwan.
Verwaltung
Die Salomonen sind in zehn verschiedene Gouvernements (entspricht den deutschen Bundesländern) eingeteilt; eines davon ist Honiara, das vom Honiara Town Council verwaltet wird. Damit ist es das flächenmäßig kleinste Gouvernement; die anderen neun verwalten die 997 Inseln des Staates.
Nach gewalttätigen Unruhen im Jahr 2000 wird die Verwaltung unter der Leitung australischer Teams neu organisiert und funktionsfähig gemacht. Internationale Gruppen, darunter auch europäische, unterstützen den Aufbau in den verschiedensten humanitären Bereichen.
Religionen
Die Hauptreligion der Insel ist das Christentum (mit 96 % aller Gläubigen); seit dem 22. Dezember 1978 ist Honiara Erzdiözese.
Sehenswürdigkeiten
Das Parlamentsgebäude, ein Bau von 1993 in der Form klassischer Palmwedel-Rundbauten, bietet den 50 Parlamentariern des Insel-Staats eine komfortable Arbeitsumgebung. Das Gebäude kann nach Absprache mit den Wachen besichtigt werden; offizielle Besichtigungstouren gibt es jedoch nicht.
Die meisten markanten Gebäude befinden sich in der Mendana Avenue, der Hauptverkehrs- und Hauptgeschäftsstraße Honiaras. Das 1970 gegründete National Museum enthält unter anderem Sammlungen zu Tanz, Körpermalereien und traditionellen Waffen der Salomonen.[6] Die katholische Heilig-Kreuz-Kathedrale wurde 1975–78 erbaut.[7] Weitere markante Gebäude sind das Rathaus (City Council), die Markthalle, die anglikanische St.-Barnabas-Kathedrale und die achteckige Wesley United Church. Die anglikanische All Saints Church, die ursprüngliche Kathedrale von Honiara, erhielt ihre heutige Form 1971.[8] Vor ihr befindet sich unter einem Schutzdach eine große Trommel, mit der die Gläubigen zum Gottesdienst gerufen werden.
Der Botanische Garten ist bekannt für seine große Vielfalt an Orchideen. Zudem ist die Sammlung von tropischen Busch- und Regenwaldpflanzen sehenswert.
Schulen und Universitäten
- Honiara International School in Honiara (auch für Nicht-Einheimische); bis 6. Klasse (grade 6); Unterricht nach Lehrplan von Queensland / Australien (seit 2003; davor nach New South Wales / Australien); etwa 150 Schüler, davon etwa die Hälfte Ausländer.
- Der Campus der University of the South Pacific befindet sich im Osten der Stadt. Mehrere der Gebäude wurden im traditionellen Stil der Salomonen erbaut und haben Pfähle und Stelen, die mit den für die Salomonen typischen Schnitzereien verziert sind.
Lebensverhältnisse
- Unzuverlässige Stromversorgung (Notstromaggregate sind üblich)
- Trinkwasserversorgung zumindest teilweise über Regenwasserzisternen auf Hausdächern
- Malaria ist endemisch
- Großes Müllproblem in den Straßen
- Medizinische Versorgung ist sehr schlecht: 3–4 Ärzte mit Privatpraxen; ein Krankenhaus bietet Grundversorgung. Zahnärzte: Basisversorgung; Spezialisten nur im Ausland.
Sport
Alle Spiele der höchsten Fußballliga, der Telekom S-League (ausgerichtet von der Solomon Islands Football Federation), finden im Lawson-Tama-Stadion statt. Zudem organisiert die Honiara Football Association die HFA League, die sich in die Premier League, die Division One und die Division Two aufteilt. Sie werden in der Regel mehrere Wochen vor Beginn der S-League ausgerichtet. Die Begegnungen werden in den Spielstätten Lawson Tama, AE Soccer Ground Ranadi und dem King George VI Ground ausgetragen.
Klimatabelle
Honiara | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Honiara
Quelle: wetterkontor.de
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Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statoids: Provinces of Solomon Islands
- ↑ Honiara City Council: HCC Ward Map
- ↑ https://law.uq.edu.au/files/27216/UQChapter3British%20Solomon%20Islands%20Protectorate.pdf
- ↑ Mark Honan: Solomon Islands, S. 92. Hawthorn 1997
- ↑ http://www.solomonencyclopaedia.net/biogs/E000133b.htm
- ↑ Bernd Helms: Pazifische Inseln, S. 25. München 1981.
- ↑ Mark Honan: Solomon Islands, S. 95. Hawthorn 1997
- ↑ http://www.solomonencyclopaedia.net/biogs/E000008b.htm