„Internetsexsucht“ – Versionsunterschied
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'''Internetsexsucht''' (Synonyme: Cybersexsucht, Onlinesexsucht) ist eine spezielle Form von [[Sexsucht]] bzw. von [[Internetsucht]] mit den spezifischen Kriterien ''Kontrollverlust'' und ''subjektiver Leidensdruck''. Da zum Beispiel [[Cybersex]] neue Möglichkeiten der Sexualität
Der
Cybersexsucht kann man als eine von drei Spielformen der Internetsucht verstehen, die als [[substanzungebundene Sucht]] gilt. Zu ihr zählen die Online-[[Spielsucht]], die Internetsexsucht und das exzessive [[Chat]]ten.<ref>Jerald J. Block: [http://ajp.psychiatryonline.org/cgi/content/full/165/3/306 ''Issues for DSM-V: Internet Addiction.''] In: ''The American Journal Of Psychiatry.'' Band 165, Nr. 3, März 2008, S. 306–307, [[doi:10.1176/appi.ajp.2007.07101556]].</ref>
Als häufige Motive sehen die Experten fehlende sexuelle Befriedigung, das Gefühl von Einsamkeit und
== Prävalenz ==
Schätzungen sprechen von 400.000 Internet-Sexsüchtigen in Deutschland und 40.000 in Österreich. Neun Zehntel davon sind Männer. Diese Schätzungen werden von der US-amerikanischen Studie
Bis 2016 gab es in dem medizinischen Diagnosesystem der [[Weltgesundheitsorganisation]] (dem [[ICD-10]]) keine Möglichkeit, Internetsexsucht als solche zu diagnostizieren. Um dennoch diese Störung behandeln zu können, weichen Psychotherapeuten auf die Kategorie F52.8 – sonstige [[sexuelle Funktionsstörung]], nicht verursacht durch eine organische Störung oder Krankheit – aus.<ref>{{Literatur |Autor=Richard B. Krueger |Titel=Diagnosis of hypersexual or compulsive sexual behavior can be made using ICD-10 and DSM-5 despite rejection of this diagnosis by the American Psychiatric Association |Hrsg= |Sammelwerk=Addiction |Band=111 |Nummer=12 |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2016 |ISBN= |Seiten=2110-2111}}</ref> Nach der Neuauflage des [[ICD-11|ICD]] in der elften Fassung wird mit dem zwanghaften Sexualverhalten (Code: 6C72) zukünftig auch direkt die Internetsexsucht beschrieben. Als Symptome gelten dabei u. a. wiederholter Kontrollverlust, negativer Einfluss auf das Familien- oder Arbeitsleben sowie die Beeinträchtigung des Sozialverhaltens.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Zwanghaftes-Sexualverhalten-wird-eine-Krankheit-255668.html |titel=Zwanghaftes Sexualverhalten wird eine Krankheit |werk=ÄrzteZeitung |hrsg= |datum=2019-05-16 |abruf=2020-12-09 |sprache=de}}</ref>
== Therapie ==
Es gibt bisher keine speziell auf Internetsexsucht zugeschnittene wissenschaftlich evaluierte Therapie. Viele Therapieansätze lehnen sich aber an die Behandlung bereits besser evaluierter Suchttherapien an.<ref>{{Literatur |Autor= Raphaela Basdekis-Jozsa|Titel=Stoffliche und nichtstoffliche Süchte: Komorbiditäten von abhängigem Verhalten |Sammelwerk=Suchttherapie |Band=4 |Nummer=2 |Datum=2003-06 |ISSN=1439-9903 |DOI=10.1055/s-2003-39574 |Seiten=56–64 }}</ref> Forscher an der [[Justus-Liebig-Universität Gießen]] arbeiten über die angeschlossene Hochschulambulanz seit Jahren mit Patienten, die unter Internetsexsucht leiden, und entwickeln ein Therapiemanual, das speziell auf diese Erkrankung zugeschnitten ist.<ref>[https://www.uni-giessen.de/fbz/fb06/psychologie/weitere-inst/Ambulanz/vtambulanz/Behandlungsschwerpunkte/Inhaltsverzeichnis ''Sexsucht.''] - Informationsseite zu Sexsucht der Justus-Liebig-Universität Gießen; Auf: ''uni-giessen.de''; zuletzt abgerufen am 5. Mai 2021.</ref><ref>Sascha Zoske: [https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/psychologen-der-universitaet-giessen-erforschen-sexsucht-16432832.html ''Wenn die Lust zur Qual wird.'' S. 15] - Frankfurter Allgemeine Zeitung; Auf: ''faz.net''; Aktualisiert am 15. Oktober 2019; zuletzt abgerufen am 5. Mai 2021.</ref>
== Siehe auch ==
* [[Pornosucht]]
* [[Hypersexualität]]
== Literatur ==
* [https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.3109/16066359.2011.588351 Internet sex addiction: A review of empirical research, Mark D. Griffiths, 2011]
▲== Weblinks ==
== Einzelnachweise ==
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