„Llullaillaco“ – Versionsunterschied
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{{Infobox Berg
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|DOMINANZ = 264.53
|DOMINANZ-BEZUG = [[Tres Cruces]]
|SCHARTENHÖHE = 2344
|SCHARTE =
|BREITENGRAD = 24/43/12/S
|LÄNGENGRAD
|REGION-ISO
|TYP
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▲| ERSTBESTEIGUNG = [[1. Dezember]] [[1952]] durch die Chilenen Bión González León und Juan Harseim
▲| LETZTE ERUPTION = [[1877]]
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▲| NORMALWEG =
▲| BESONDERHEITEN = Dritthöchster Vulkan der Erde, zugleich ihr zweithöchster aktiver Vulkan
}}
Der '''Llullaillaco''' (auch: '''Llullayllacu''') an der Grenze zwischen [[Argentinien]] und [[Chile]] ist mit {{Höhe|6739}} nach dem [[Ojos del Salado]], dem erloschenen [[Monte Pissis]] und dem ebenfalls erloschenem [[Tres Cruces]] der vierthöchste [[Vulkan]] und vor dem [[Guallatiri]] in Chile der zweithöchste ''aktive'' Vulkan der Erde. Indianische Bauten auf seinem Gipfel gelten als die höchstgelegenen [[Archäologischer Fund|archäologischen Funde]] der Welt.
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== Geografie und Geologie ==
Der Berg liegt im [[Nationalpark]] Llullaillaco in einer abgelegenen Region der [[Atacamawüste]]. Ausgangspunkte für Besteigungen sind die Wüstenoase [[San Pedro de Atacama]] in Chile und [[San Antonio de los Cobres]] in Argentinien. Als einer der höchsten Berge der [[Anden]] und „Dach der Atacamawüste“ ist der Gipfel permanent schneebedeckt, gleichzeitig ist er der höchste [[Gletscher|unvergletscherte]] Gipfel der Welt.
Die Entwicklung dieses Vulkanes wird in zwei Phasen unterteilt:
* ''Llullaillaco I'', der ursprüngliche Vulkan, der seit dem [[Pleistozän]] existiert, besteht heute aus zwei stark erodierten [[Caldera (Krater)|
* ''Llullaillaco II'' ist der heute inaktive und gut erhaltene Vulkankegel, der in den Jahren 1854, 1868 und letztmals 1877 ausgebrochen ist. Damit gilt der Llullaillaco als höchster in historischer Zeit aktiver Vulkan.
== Geschichte ==
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Der Name Llullaillaco bedeutet auf [[Quechua]] „Schmutzige (llullay) Lagune (llaco oder yaco)“, weil der Vulkan, von Osten betrachtet, hinter einer Salzpfanne aufragt.
Seine Form macht den Llullaillaco zu einer imposanten Erscheinung. Weiterhin ist das aus seinen Flanken austretende Quellwasser eine wichtige Lebensgrundlage in der ansonsten äußerst trockenen Atacamawüste. Der Llullaillaco war daher für die präkolumbianische Bevölkerung ein [[heiliger Berg]], die „Wohnung der Götter“ und Fruchtbarkeitssymbol.<ref>{{Literatur |
Vermutlich bestiegen die [[Inka]]s den Llullaillaco schon vor dem Jahr 1500. Auf seinem Gipfel errichteten sie ausgedehnte Bauten, die zu religiösen Zwecken und Opferungen verwendet wurden. Unter anderem sind eine Treppe, diverse kleine steinerne Häuser und Terrassen bis heute als Ruinen erhalten.
Die erste neuzeitliche Besteigung erfolgte am 1. Dezember 1952 durch die Chilenen Bión González León und Juan Harseim. In den Jahren 1953 und 1954 gelang [[Hans-Ulrich Rudel]], Karl Morghen und Rolf Dangl ebenfalls eine Besteigung, welche Rudel anfangs für eine Erstbesteigung hielt, da er auf dem Gipfel keine Hinterlassenschaften der Chilenen vorfand.
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1958 und 1961 erkundete der Österreicher [[Matthias Rebitsch]] die archäologischen Stätten und unternahm erste Grabungen in den Gebäuderudimenten, ohne deren Zweck und Bedeutung aufklären zu können. Es handelt sich um die höchstgelegene archäologische Fundstätte der Welt.
Im März 1999 entdeckten Archäologen und Bergsteiger einer Expedition der [[National Geographic Society]] unter Leitung des US-amerikanischen Anthropologen [[Johan Reinhard]] drei tiefgefrorene [[Mumie|Kindermumien]], deren Alter später mit rund 500 Jahre bestimmt wurde. Das Team arbeitete 13 Tage unter widrigen Umständen, wie Schneestürmen und Kälte bis −37 °C, an der Bergung der Mumien und legte zusätzlich zahlreiche Artefakte frei: 20 bekleidete und 16 unbekleidete Kunstfiguren sowie Dutzende anderer Beigaben wie Statuetten, Töpferwaren, Beutel mit Lebensmitteln und [[Cocastrauch|
Im Rahmen einer Miniexpedition des ÖAV Innsbruck im Jahr 2002 bestiegen Klaus Springfeld, Gunter Jürschik, Peter Krois sowie Federico Norte und Alejandro Lewis aus Salta den Heiligen Berg entlang des Wegs der Inka-Priester. Sie fanden die Rundhütten sowie den Zeremonienplatz mit der Opferstätte der Inkas bestens erhalten vor. Von den Grabungen aus dem Jahr 1999 war nichts mehr erkennbar.
2005 erfolgte die Erstbesteigung einer neuen Route von der Südwestseite aus durch [[Manfred Buchroithner]], Martin Frey und Reinhold Lazar.<ref>Manfred F. Buchroithner & Reinhold Lazar: Llullaillaco 2005: Nido del Condor, eine Routenerstbegehung; Mitteilungen 2020, [[Akademische Sektion Graz]]
== Siehe auch ==
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== Literatur ==
* [[John Biggar]]: ''The Andes: A Guide For Climbers.''
* Michael R. Kelsey: ''Climber's and Hiker's Guide to the World's Mountains & Volcanoes.''
* Reinhold Lazar: ''Die höchst gelegene Klimastation der Erde am Llullaillaco (6739m).''
* Eckehard Radehose: ''Traumberge Amerikas: Alaska bis Feuerland.''
* [[Mathias Rebitsch]]: ''Sonnenopferstätten der Inka bis in 6700 m.''
* [[Johan Reinhard]]: ''Das eisige Grab'', National Geographic Magazine Deutschland, Nr. 11/1999, S. 78–97.
* Johan Reinhard: ''The Ice Maiden: Inca Mummies, Mountain Gods, and Sacred Sites in the Andes.''
* [[Hans-Ulrich Rudel]]: Von den Stukas zu den Anden, Druffel-Verlag, 1956/1963
== Weblinks ==
{{Commons}}
* {{GVP|355110|}}
* [http://www.maam.gob.ar/ Museum für Hochgebirgsarchäologie in Salta] (spanisch)
* [http://www.portaldesalta.gov.ar/ARQUEO/M1.htm Institut für Höhenarchäologie der Katholischen Universität in Salta] (spanisch)
* {{Webarchiv |
* {{
== Einzelnachweise ==
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