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88Tom (Diskussion | Beiträge)
Habe bei der Literaturliste die Daten des entsprechenden Buchs von Hans-Ulrich Rudel ergänzt.
K Form, typo
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| DOMINANZ-BEZUG = [[Tres Cruces]]
| SCHARTENHÖHE = 2344
| SCHARTE=
| BREITENGRAD = 24/43/12/S
| LÄNGENGRAD = 68/32/13/W
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Der '''Llullaillaco''' (auch: '''Llullayllacu''') an der Grenze zwischen [[Argentinien]] und [[Chile]] ist mit {{Höhe|6739}} nach dem [[Ojos del Salado]], dem erloschenen [[Monte Pissis]] und dem ebenfalls erloschenem [[Tres Cruces]] der vierthöchste [[Vulkan]] und vor dem [[Guallatiri]] in Chile der zweithöchste ''aktive'' Vulkan der Erde. Indianische Bauten auf seinem Gipfel gelten als die höchstgelegenen [[Archäologischer Fund|archäologischen Funde]] der Welt.
 
[[BildDatei:Llullaillaco Sunset.jpg|links|mini|Sonnenuntergang am Llullaillaco (2006)]]
 
== Geografie und Geologie ==
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Die Entwicklung dieses Vulkanes wird in zwei Phasen unterteilt:
* ''Llullaillaco I'', der ursprüngliche Vulkan, der seit dem [[Pleistozän]] existiert, besteht heute aus zwei stark erodierten [[Caldera (Krater)|KraterKratern]]n mit zugehörigen Lavaströmen, von denen einige bis zu 20 km Länge erreichen. Die Lavaströme fließen hauptsächlich in westlicher Richtung.
* ''Llullaillaco II'' ist der heute inaktive und gut erhaltene Vulkankegel, der in den Jahren 1854, 1868 und letztmals 1877 ausgebrochen ist. Damit gilt der Llullaillaco als höchster in historischer Zeit aktiver Vulkan.
 
== Geschichte ==
[[BildDatei:Chozas dobles.jpg|right|mini|Archäologische Ausgrabungen im Gipfelbereich des Llullaillaco]]
[[BildDatei:El Niño, momias de Llullaillaco, Salta.jpg|right|mini|El Niño, eine der Mumien, in [[Salta (Stadt)|Salta]], [[Argentinien]]]]
Der Name Llullaillaco bedeutet auf [[Quechua]] „Schmutzige (llullay) Lagune (llaco oder yaco)“, weil der Vulkan, von Osten betrachtet, hinter einer Salzpfanne aufragt.
 
Seine Form macht den Llullaillaco zu einer imposanten Erscheinung. Weiterhin ist das aus seinen Flanken austretende Quellwasser eine wichtige Lebensgrundlage in der ansonsten äußerst trockenen Atacamawüste. Der Llullaillaco war daher für die präkolumbianische Bevölkerung ein [[heiliger Berg]], die „Wohnung der Götter“ und Fruchtbarkeitssymbol.<ref>{{Literatur | Autor=Karl Gratzl | Titel=Mythos Berg. Lexikon der bedeutenden Berge aus Mythologie, Kulturgeschichte und Religion | Auflage= | Verlag=Hollinek | Ort=Purkersdorf | JahrDatum=2000 | ISBN=3-85119-280-X |Seiten=216-217}}</ref>
 
Vermutlich bestiegen die [[Inka]]s den Llullaillaco schon vor dem Jahr 1500. Auf seinem Gipfel errichteten sie ausgedehnte Bauten, die zu religiösen Zwecken und Opferungen verwendet wurden. Unter anderem sind eine Treppe, diverse kleine steinerne Häuser und Terrassen bis heute als Ruinen erhalten.
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Im Rahmen einer Miniexpedition des ÖAV Innsbruck im Jahr 2002 bestiegen Klaus Springfeld, Gunter Jürschik, Peter Krois sowie Federico Norte und Alejandro Lewis aus Salta den Heiligen Berg entlang des Wegs der Inka-Priester. Sie fanden die Rundhütten sowie den Zeremonienplatz mit der Opferstätte der Inkas bestens erhalten vor. Von den Grabungen aus dem Jahr 1999 war nichts mehr erkennbar.
 
2005 erfolgte die Erstbesteigung einer neuen Route von der Südwestseite aus durch [[Manfred Buchroithner]], Martin Frey und Reinhold Lazar.<ref>Manfred F. Buchroithner & Reinhold Lazar: Llullaillaco 2005: Nido del Condor, eine Routenerstbegehung; Mitteilungen 2020, [[Akademische Sektion Graz]] des [[Österreichischer Alpenverein|ÖAV]], S. 27–31.</ref>
 
== Siehe auch ==
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== Literatur ==
* [[John Biggar]]: ''The Andes: A Guide For Climbers.'', 2. AuflAuflage., BigR Publishing (Andes), 1999, S. 144–145, ISBN 0-9536087-0-0, S. 144–145.
* Michael R. Kelsey: ''Climber's and Hiker's Guide to the World's Mountains & Volcanoes.'', 4. AuflAuflage., Kelsey Publishing, 2001, S. 1196–1197.
* Reinhold Lazar: ''Die höchst gelegene Klimastation der Erde am Llullaillaco (6739m).'', inIn: [[Robert Kostka]], ''Aconcagua und die Anden bis zum Wendekreis des Steinbocks.'', 1. AuflAuflage., Weishaupt Verlag, 2006, S. 53–57, ISBN 3-7059-0229-6, S. 53–57.
* Eckehard Radehose: ''Traumberge Amerikas: Alaska bis Feuerland.'', 2. AuflAuflage., [[Bergverlag Rother]], 2002, S. 147–151, ISBN 3-7633-3006-2, S. 147–151.
* [[Mathias Rebitsch]]: ''Sonnenopferstätten der Inka bis in 6700 m.'', inIn: Rudi Mayr, ''Stille Abenteuer zwischen Anden und Himalaya.'', 1. AuflAuflage., Steiger Verlag, 1985, S. 41–57, ISBN 3-85423-039-7, S. 41–57.
* [[Johan Reinhard]]: ''Das eisige Grab'', National Geographic Magazine Deutschland, Nr. 11/1999, S. 78–97.
* Johan Reinhard: ''The Ice Maiden: Inca Mummies, Mountain Gods, and Sacred Sites in the Andes.'', 1. AuflAuflage., National Geographic Society, 2005, ISBN 0-7922-6838-5.
* [[Hans-Ulrich Rudel]]: Von den Stukas zu den Anden, Druffel-Verlag, 1956/1963
 
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* [http://www.maam.gob.ar/ Museum für Hochgebirgsarchäologie in Salta] (spanisch)
* [http://www.portaldesalta.gov.ar/ARQUEO/M1.htm Institut für Höhenarchäologie der Katholischen Universität in Salta] (spanisch)
* {{Webarchiv | url=http://www.uni-graz.at/geowww/geo/geoweb_magazin_artikel_detail.php?recordID=26 | wayback=20070930135431 | text=Bericht über die Errichtung der höchstgelegenen Temperaturmessstation der Welt (Llullaillaco, 6739&nbsp;m) |wayback=20070930135431}} aus geoWEB Graz – Institut für Geographie und Raumforschung, Graz
* {{youTubeYouTube |id= gNltvA0oPog |titletitel= LLULLAILLACO (Gefilmt mit einer Drohne) |zabruf=2020-02-17 }}
 
== Einzelnachweise ==