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{{Infobox Formel-1-Rennwagen
[[Datei:Lotus 80 2008 Silverstone Classic.jpg|miniatur|hochkant=1.3|Lotus 80]]
| Bild = Lotus 80 2008 Silverstone Classic.jpg
Der '''Lotus 80''' war ein [[Formel 1|Formel-1]]-Rennwagen, den [[Team Lotus|Lotus]] [[Formel-1-Saison 1979|1979]] in der Weltmeisterschaft einsetzte.
| Bildunterschrift =
| Konstrukteur = {{GBR|Team Lotus|Lotus}}
| Designer = [[Colin Chapman]]<br />[[Peter Wright (Automobilkonstrukteur)|Peter Wright]]<br />[[Martin Ogilvie]]<br />[[Tony Rudd]]
| Vorgaenger = [[Lotus 79]]
| Nachfolger = [[Lotus 81]]
| Chassis = Monocoque aus Aluminiumlegierung
| Länge = 4630 mm
| Breite =
| Höhe =
| Radstand = 2789 mm
| Gewicht = 580 kg
| Reifen = [[Goodyear Tire & Rubber Company|Goodyear]]
| Benzin = Essex
| Fahrer = {{USA|Ziel=Mario Andretti}}<br />{{ARG|Ziel=Carlos Reutemann}}
| debut_rennen = ESP
| debut_jahr = 1979
| letzter_start = MON
| letztes_jahr = 1979
| starts = 2
| siege =
| poles =
| sr =
| punkte = 4
| podien = 1
| fuehrungs_runden =
| fuehrungs_km =
}}
 
Der '''Lotus 80''' war ein [[Formel 1|Formel-1-Rennwagen]] des [[Vereinigtes Königreich|britischen]] Rennstalls [[Team Lotus|Lotus]], der in der [[Automobil-Weltmeisterschaft 1979|Formel-1-Saison 1979]] eingesetzt wurde.
Der Lotus 80 wurde von [[Colin Chapman]], [[Martin Ogilvie]], [[Peter Wright (Automobilkonstrukteur)|Peter Wright]] und [[Tony Rudd]] konzipiert und entwickelt und sollte 1979 den erfolgreichen [[Lotus 79]] ersetzen. Die Konstrukteure versuchten den [[Bodeneffekt (Aerodynamik)|Ground Effekt]] noch effektiver zu gestalten und scheiterten. Die Seitenteile – und damit die Schürzen, die den Bodeneffekt erst möglich machten – wurden in einem Schwung über die Hinterräder nach hinten gezogen. Der Heckflügel war integraler Bestandteil des Chassis und so niedrig positioniert, dass er kaum über die Motorabdeckung hinausragte. Durch die aerodynamisch günstige Form der Karosserie wurde der [[Cosworth]]-V8-Motor optimal genutzt.
 
== Technische Daten ==
Der Wagen hatte auch unter der Nase Schürzen, die sich beim Fahren rasch abschliffen. Nach den ersten Testfahrten wurden die Frontschürzen wieder demontiert und durch eine konventionelle Frontpartie ersetzt. Das größte Problem waren aber die Hauptschürzen. [[Mario Andretti]] berichtete nach den Testfahrten, dass der Rennwagen zwar guten Vortrieb habe, in den Kurven jedoch extrem unruhig sei. Die Schürzen begannen beim Fahren durch die [[Gravitation]]skraft unter dem Auto zu pendeln, was zur Folge hatte, dass die Saugwirkung immer wieder unterbrochen wurde. Vor allem über Kurvenerhöhungen zu fahren war gefährlich. Trotz vieler Testfahrten konnte dieses Phänomen nicht ganz beseitigt werden.
Der Lotus 80 wurde von [[Colin Chapman]], [[Martin Ogilvie]], [[Peter Wright (Automobilkonstrukteur)|Peter Wright]] und [[Tony Rudd]] konzipiert und entwickelt und sollte für 1979 den [[Lotus 79]] ersetzen. Die Konstrukteure versuchten den [[Bodeneffekt]] noch besser zu nutzen und scheiterten. Die Seitenteile – und damit die Schürzen, die den Bodeneffekt erst möglich machten – wurden in einem Schwung zwischen den Hinterrädern nach hinten gezogen. Der Heckflügel war integraler Bestandteil des Chassis und so niedrig angebracht, dass er kaum über die Motorabdeckung hinausragte.
 
Der Wagen hatte auch unter der Nase Schürzen, die sich beim Fahren rasch abschliffen. Nach den ersten Testfahrten wurden die Frontschürzen wieder demontiert und durch eine konventionelle Frontpartie ersetzt. Das größte Problem waren aber die Hauptschürzen. [[Mario Andretti]] berichtete nach den Testfahrten, dass der Rennwagen zwar guten Vortrieb habe, in den Kurven jedoch extrem unruhig sei. Beim Fahren wurde die Strömung unter dem Auto instabil, was zur Folge hatte, dass die Saugwirkung immer wieder unterbrochen wurde. Vor allem durch überhöhte Kurven zu fahren war gefährlich. Trotz vieler Testfahrten konnte dieses Phänomen nicht ganz beseitigt werden. Der Öffentlichkeit vorgestellt wurde das Fahrzeug schließlich am 16. März 1979 in [[Brands Hatch]].
Dennoch gab der Lotus 80 beim [[Großer Preis von Spanien|Großen Preis von Spanien]] mit Andretti am Steuer sein Renndebüt, der mit dem Wagen prompt den dritten Rang erreichte. Nach den Rennen in [[Großer Preis von Belgien|Belgien]] und [[Großer Preis von Monaco|Monaco]] wurde der 80 aber zurückgezogen, um überarbeitet zu werden. Als sich herausstellte, dass sich der gefährliche Effekt nicht abstellen ließ, verzichtete das Team auf eine Weiterentwicklung und griff auf den bewährten Lotus 79 zurück. Der zweite Werksfahrer [[Carlos Reutemann]] hatte eine Rennteilnahme mit dem 80 abgelehnt und war immer mit dem 79 gefahren.
 
Das Monocoque des Fahrzeugs selbst war aus Aluminium und Titan in [[Sandwichbauweise]] mit Wabenkern gefertigt, was gegenüber dem Vorjahreswagen eine Gewichtsersparnis von 25&nbsp;kg erbrachte. Die Karosserie bestand aus einem einzigen abnehmbaren Stück und war aus [[glasfaser]]- und [[aramid]]verstärktem Kunststoff gefertigt worden. Der Radstand betrug 2789&nbsp;mm; die der Spurweite vorn 1700&nbsp;mm und hinten 1638&nbsp;mm.
Der Lotus 80 war der erste Lotus-Formel-1-Rennwagen seit 1972, der nicht schwarz und gold lackiert war. Der Sponsorvertrag mit [[John Player Special]] wurde nicht verlängert und die Lotus-Rennwagen erhielten wieder [[British Racing Green|Britisch Racing Green]]. Dazu kam das Logo des neuen Hauptsponsors [[Martini & Rossi]].
 
Angetrieben wurde der Lotus 80 von einem Ford-Cosworth DFV. Der wassergekühlte, nicht aufgeladene Achtzylinder-[[V-Motor]] mit 90° Bankwinkel mit einem Hubraum von 2993&nbsp;cm³ leistete rund 470 PS (345&nbsp;kW) bei einer Drehzahl von etwa 10.800/min. Das manuell zu schaltende, längs eingebaute Lotus-Hewland-Getriebe hatte fünf Vorwärtsgänge und einen Rückwärtsgang. Der Tank des Fahrzeuges fasste 175&nbsp;Liter. Alle Räder waren einzeln an [[Doppelquerlenker]]n aufgehängt. Die Stoßdämpfer wurden von [[Koni B. V.|Koni]] bezogen. Auf die Räder von Speedline waren Goodyear Slickreifen in den Dimensionen 11 × 13 Zoll vorn und 18,5 × 13 Zoll hinten montiert.
== Literatur ==
 
== Sponsor ==
* David Hodges: ''Rennwagen von A–Z nach 1945.'' Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3-613-01477-7.
Hauptsponsoren des Teams waren der Spirituosenhersteller [[Martini & Rossi|Martini]], das [[Monaco|monegassische]] Ölhandelsunternehmen [[Essex Overseas Petroleum Corporation|Essex]] sowie der Schweizer Uhrenhersteller [[Tissot]]. Lackiert war das Fahrzeug in [[British Racing Green]].
* [[Heinz Prüller]]: ''Grand Prix Story 79. Franzosen, Araber, Ferrari, Lauda.'' Orac u. a., Wien u. a. 1979, ISBN 3-85368-853-5.
 
== Saisonverlauf ==
Trotz genannter Probleme gab der Lotus 80 beim [[Großer Preis von Spanien 1979|Großen Preis von Spanien]] mit Andretti am Steuer sein Renndebüt, der mit dem Wagen prompt den dritten Rang erreichte. Nach den Rennen in [[Großer Preis von Belgien 1979|Belgien]], wo Andretti das Fahrzeug lediglich in einer Trainingssitzung gefahren hatte, und dem [[Großer Preis von Monaco 1979|Großen Preis von Monaco]] wurde der Rennwagen zurückgezogen und aerodynamisch überarbeitet. Doch auch diese Modifikationen vermochten nicht, das Fahrverhalten des Fahrzeugs entscheidend zu verbessern. Letztmals kam der Lotus 80 bei einem freien Training zum [[Großer Preis von Frankreich 1979|Großen Preis von Frankreich]] durch Andretti zum Einsatz. Danach wurde die Entwicklung des Fahrzeugs eingestellt. Der zweite Werksfahrer [[Carlos Reutemann]] hatte eine Rennteilnahme mit dem Lotus 80 abgelehnt und war immer mit dem 79 gefahren.
 
{| class="wikitable" style="text-align:center; font-size:100%;"
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! Fahrer
! Nr.
! 1 !! 2 !! 3 !! 4 !! 5 !! 6 !! 7 !! 8 !! 9 !! 10 !! 11 !! 12 !! 13 !! 14 !! 15
! Punkte
! Rang
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| colspan="2" | '''[[Automobil-Weltmeisterschaft 1979]]'''
{{Automobil-Weltmeisterschaft 1979}}
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{{Legende Rennergebnisse}}
 
== Literatur ==
* Jean-François Krause: Fahrzeugdatenblatt: ''Lotus 80-Ford. Die Fehlkonstruktion!'' In: ''Das große Formel-1-Archiv'', Weltbild Verlag Augsburg, o.&nbsp;S.
* Anthony Pritchard: ''Lotus: The Competition Cars-All the Racing Type Numbers from 1947 to the Modern Era'', Haynes Publishing Sparkford 2006, ISBN 978-1-84425-006-6, S. 172 f.
* Ulrich Schwab: ''Grand Prix. Die Rennen zur Automobil-Weltmeisterschaft 1979.'' Motorbuch Verlag Stuttgart 1979, ISBN 978-3-87943-687-3, S. 33–35.
 
== Weblinks ==
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|Navigationsleiste Formel-1-Rennwagen des Team Lotus
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}}
 
[[Kategorie:Rennwagen der Automobil-Weltmeisterschaft 1979]]
[[Kategorie:Formel-1-Rennwagen (Lotus)|80]]
[[Kategorie:Historischer Rennwagen|Lotus 080]]