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Marlene Dietrich starb am 6. Mai 1992 im Alter von 90 Jahren in Paris, nachdem sie zwei Tage zuvor einen zweiten [[Schlaganfall]] erlitten hatte. Dietrich wurde nach einer großen Trauerfeier in der [[La Madeleine (Paris)|Pariser ''Madeleine'']] in Berlin mit großer Anteilnahme der Bevölkerung auf dem [[Friedhof Schöneberg III]] in einem schlichten Grab in der Abt. 34–363 nahe der Grabstätte ihrer Mutter in der Abt.&nbsp;17–486 beigesetzt. Die Grabstätte gehört zu den [[Ehrengrab|Ehrengräbern]] des Landes Berlin. Die Grabinschrift ''Hier steh ich an den Marken meiner Tage'' ist eine Zeile aus dem [[Sonett]] ''Abschied vom Leben'' vom seinerzeit schwer verwundeten Dichter [[Theodor Körner (Schriftsteller)|Theodor Körner]].<ref>Gedichttext: {{Webarchiv |url=http://www.lyrikwelt.de/gedichte/koernerg1.htm |text=''Karl Theodor Körner. Abschied vom Leben''. |wayback=20170512044950 |archiv-bot=2018-12-01 06:50:06 InternetArchiveBot}} lyrikwelt.de</ref>
 
In den Tagen nach ihrem Tod war sie nur noch bei wenigen als „Vaterlandsverräterin“ umstritten. Leserbriefschreiber und die Schauspielerin [[Evelyn Künneke]] kritisierten sie und, eine geplante Gedenkveranstaltung wurde-&nbsp;– offiziell aus organisatorischen Gründen-&nbsp;– abgesagt. Noch 1996 gab es in Berlin Kontroversen um die Benennung einer Straße nach ihr.
 
Der damalige Berliner [[Bezirk Tiergarten]] gab 1997 dem zentralen Platz zwischen den neuerbauten [[Potsdamer Platz|Potsdamer-Platz]]-Arkaden, Hotel [[Grand Hyatt]] und Musicaltheater/Casino den Namen „Marlene-Dietrich-Platz“.<ref>{{LuiseLexStr|art=a|bez=2|id=M740|kaupert=Marlene-Dietrich-Platz-10785-Berlin|name=Marlene-Dietrich-Platz}}</ref> Die Widmung lautet: „Berliner Weltstar des Films und des Chansons. Einsatz für Freiheit und Demokratie, für Berlin und Deutschland“. Zu ihrem 100.&nbsp;Geburtstag im Jahr 2001 entschuldigte sich das Land Berlin offiziell für die Anfeindungen. [[Posthum]] erhielt sie am 16.&nbsp;Mai 2002 die [[Ehrenbürger]]schaft Berlins.
 
== Wirkung und Rezeption ==
=== Stilikone ===
=== StilikoneMarleneMarlene Dietrich gilt als der Inbegriff einer Stilikone. Sie schaffte es jahrzehntelang, sich immer wieder optisch neu zu erfinden, zu inszenieren und modische Trends zu setzen. Dabei verkörperte sie Glamour, Eleganz und Perfektion. Für großes Aufsehen sorgte sie erstmals in der wohl berühmtesten Szene des Films ''Der Blaue Engel'' von 1930, in der sie in ihrer Rolle als Nachtklubsängerin in [[Strapse]]n, [[Pumps]] und mit einem Zylinder auf dem Kopf auf einem Fass sitzt, ihr rechtes Bein mit den Armen vor der Brust anwinkelt und das Lied ''[[Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt]]'' singt. Durch die Szene wurde sie zum Sexsymbol und ihre langen Beine zu ihrem Markenzeichen. In Hollywood angekommen, begann die bis dahin eher drall wirkende Dietrich mit ihrer Verwandlung zur Femme fatale. Sie nahm etwa 30&nbsp;Pfund ab, ließ sich die feinste Garderobe schneidern und perfektionierte ihr Make-up; ihre hohen, dünngezupften Augenbrauen zog sie mit schwarzem [[Kajal]] nach, trug mehrere Schichten Lidschatten auf, um ihre Augen größer wirken zu lassen und schminkte sich einen herzförmigen Kussmund. Für die Betonung ihrer hohen Wangenknochen ließ sie sich vier Backenzähne ziehen.<ref>{{Der Spiegel |ID=16694734 |Autor=[[Hellmuth Karasek]] |Titel=Der ungeliebte Engel |Jahr=2000 |Nr=25}}</ref>
 
[[Datei:Bundesarchiv Bild 102-14627, Marlene Dietrich.jpg|mini|Marlene Dietrich (1933)]]
In ''Marokko'', ihrem ersten Hollywoodfilm aus dem Jahr 1930, küsste sie im [[Smoking]] eine andere Frau. Damit revolutionierte Dietrich nicht nur die Modewelt, sondern brach gleichzeitig mit der tradierten Geschlechterrolle.<ref>Zugleich wurde sie zu einer Lesben- und Schwulenikone, denn zur damaligen Zeit wurde Homo- bzw. Bisexualität noch kaum thematisiert. Das [[Terzett]] ''Wenn die beste Freundin'' mit [[Margo Lion]] und [[Oskar Karlweis]] aus dem Jahr 1928, das von einer [[Ménage-à-trois]] handelt, ist eines der wenigen frühen Werke auf Schallplatte, das sich des Themas annahm.</ref> Bis dahin war der Smoking ein den Männern vorbehaltenes Kleidungsstück. Dietrich zeigte sich jedoch auch privat in Herrenbekleidung und ließ sich vielfach in Anzug und Krawatte fotografieren. Die von ihr getragenen, weit geschnittenen und hoch in der Taille sitzenden Stoffhosen wurden so oft kopiert, dass sie unter dem Begriff [[Marlene-Hose]] Einzug in viele Modelexika gefunden haben. Ihr maskuliner Kleidungsstil verlieh ihr eine [[Androgynie|androgyne]] Ausstrahlung, von der sich Frauen und Männer gleichermaßen angezogen fühlten. [[Kenneth Tynan]], einer ihrer Freunde, schrieb über sie: “She has sex but no positive gender.”<ref>Peter B. Flint: [https://www.nytimes.com/1992/05/07/us/marlene-dietrich-90-symbol-of-glamour-dies.html?pagewanted=all ''Marlene Dietrich, 90, Symbol of Glamour, Dies''.] In: ''[[New York Times]]'', 7.&nbsp;Mai 1992.</ref> („Sie hat Sexappeal, aber keine klare Geschlechtsidentität.“)