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{{Belege fehlen|1=Die Zitate sind nicht mit Quellen belegt.}}
 
* Nach J. M. [[Joseph Marie Wronski|Hoëné Wronski]] (1776–1853) hat der Messianismus „die Hinführung der Menschheit zu ihrer wahren Bestimmung zum Ziel“. Er unterteilt diese Hinführung in drei Geschichtsepochen. Die erste Epoche umfasst die Zeit vonvom Alten Ägypten bis zur Französischen Revolution, in der die Natur und der Mensch noch in Harmonie miteinander standen. Die Zeit der Französischen Revolution läutet das Ende dieser harmonischen Beziehung ein und somit die zweite Epoche. Diese ist dadurch gekennzeichnet, dass Gefühl und Erkenntnis auseinanderklaffen, d. h. jegliche Art von sittlicher Bindung, Philosophie und Religion wurden durch die Französische Revolution aufgelöst und es gehört zur Aufgabe des Messianismus eine moralisch-geistige Wiedergeburt einzuleiten. Es soll ein Prozess entstehen, bei dem alle irdischen Hindernisse überwunden werden und an dessen Ende die Verwirklichung des Logos im Menschen steht. Dadurch wird es möglich zu erkennen, dass der christliche Offenbarungsgehalt der Vernunft entspricht und aus diesem Grund kommt es zu einer Wiederverbindung von Philosophie und Religion. So bildet die Gegenwart die letzte Geschichtsepoche, an deren Ende der Messianismus die Verwirklichung der absoluten Vernunft bewirkt.
* Auch für [[Moses Hess]], einen Mentor von [[Karl Marx]], wird der Messianismus zur Grundlage einer Geschichtsphilosophie. Er verwendet jedoch nicht den Begriff „Messianismus“, sondern spricht vielmehr von einer „[[Messianische Bewegungen|messianischen Bewegung]]“. Mit [[Baruch Spinoza|Spinoza]] begann die „Messiaszeit“ der Gegenwart, mit der [[Französische Revolution|Französischen Revolution]] ist sie ins „weltgeschichtliche Dasein getreten“; mit ihr beginnt die „Wiedergeburt der Völker“. Die letzte Epoche wird durch die messianische Epoche gebildet, in ihr werden die Errungenschaften der modernen Wissenschaft auf die sozialen Zustände angewandt und somit kann auch die Religion neu gestaltet werden.
* F. Huet sieht in Jesus den letzten und reinsten Vertreter der messianischen Idee Israels, welcher gleichzeitig mit dem religiösen auch das soziale [[Reich Gottes]] verkündet. Durch eine Verbindung von geistigen und materiellen Gütern, „soll eine Revolution herbeigeführt werden“.
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Des Weiteren wird der Begriff Messianismus auch als religionswissenschaftliche Kategorie begriffen. In ihm werden die unterschiedlichen Messias-Ideen zusammengefasst, um sie anschließend historisch-kritisch miteinander zu vergleichen.
* [[Franz Rosenzweig]] nannte die Erlösung des [[Christentum]]s eine geistige Umkehr des Einzelnen, „eine geheime Verwandlung der Seele“, wohingegen er in Bezug auf das [[Judentum]] von einer „messianischen Politik“ sprach.
* Nach [[Gershom Scholem]] liegt das Spezielle des jüdischen Messianismus’Messianismus darin, dass dieser sich „in der Öffentlichkeit vollzieht, auf dem Schauplatz der Geschichte und im Medium der Gemeinschaft“. Im jüdischen Messianismus bildet das Leben „im Aufschub“, das Warten und Hoffen auf das Kommen des Erlösers, sowohl die Stärke als auch die Schwäche, so wird das Warten mit einem Leben des Provisorischen und Vorläufigen bezahlt. Scholem spricht auch die „Abgründe“ des Messianismus an und warnt vor einer Idealisierung der Haltung der „heroischen“ messianischen Erwartung im Nachhinein: „Wir, die nicht mehr an Apologetik interessiert sind, und die die jüdische Geschichte nicht als ein Bilderbuch für kleine Kinder schreiben wollen, haben die Verpflichtung, uns um das Verständnis auch des Dunkelsten zu bemühen, was eine jüdische Seele erregen konnte. Dies Dunkelste aber sind die Abgründe des Messianismus, der ja für unsere Vorväter keineswegs jene idyllische Angelegenheit war, als die ihn die Umdeutungen der jüdischen Theologen des vorigen Jahrhunderts darzustellen liebten.“<ref>Gershom Scholem im ''Schocken-Almanach'', Jg. IV (5697). Berlin 1936, S. 44.</ref>
* Für [[Theodor W. Adorno]] wird die oberste Prämisse nicht durch das Warten auf die Erlösung gebildet, sondern vielmehr durch die Antizipation, denn es handelt sich um die Philosophie, welche „im Angesicht der Verzweiflung einzig zu verantworten ist“. Adorno meint damit den Versuch, alle Dinge so zu betrachten, wie sie im „Messianischen Lichte“ erscheinen würden.
 
== Siehe auch ==