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'''Palliative Care''' (englisch; von [[LateinischeEnglische Sprache|lateinischenglisch]]; ''von {{laS|cura palliativa''}}<ref>[[Michael Stolberg]]: ''„Cura palliativa“. Begriff und Diskussion der palliativen Krankheitsbehandlungin der vormodernen Medizin (ca. 1500–1850).'' In: ''Medizinhistorisches Journal.'' Band 42, 2007, S. 7–29.</ref> von {{lang|la|''palliare'' „mit|de=mit einem Mantel bedecken“bedecken}}; [[Englischeenglisch Sprache{{lang|en|engl.]] ''care'' „Fürsorge|de=Fürsorge, Versorgung, Betreuung, Aufmerksamkeit“Aufmerksamkeit}}), in Deutschland teils gleichbedeutend mit '''Palliativversorgung'''<ref>Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin: [https://www.dgpalliativmedizin.de/images/DGP_GLOSSAR.pdf Definitionen zur Hospiz- und Palliativversorgung].</ref><ref>Lukas Radbruch, Friedemann Nauck, Eberhard Aulbert: ''Grundlagen der Palliativmedizin. Definition, Entwicklung und Ziele.'' In: Eberhard Aulbert u.{{subst:Nnbsp}}a.und andere (Hrsg.): ''Lehrbuch der Palliativmedizin.'' Stuttgart 2012, S. 1–32, hier: S. 2.</ref> verwendet, ist ein international anerkanntes umfassendes Konzept zur Beratung, Begleitung und Versorgung schwerkranker Menschen jeden Alters mit einer nicht heilbaren, lebensbedrohlichen [[Grunderkrankung]].
 
Nach der Begründerin der modernen [[Hospizbewegung]] [[Cicely Saunders]] (1918–2005) geht Palliative Care mit einer bestimmten Haltung einher, die als Orientierung in und zwischen Organisationen verstanden werden kann.<ref>G. Bollig, M. Unger, P. Pani: ''Gibt es einen Unterschied zwischen Palliative Care und Palliativmedizin?'' In: ''Zeitschrift für Palliativmedizin.'' 066/2010, S. 311.</ref> So versteht sich Palliative Care auch, aber nicht ausschließlich als Alternative zu [[Kuration#Medizin|auf Heilung ausgerichteter Behandlung]] und bezieht sich ausdrücklich nicht nur auf die Patienten, die sich schon im letzten Stadium einer tödlichen Erkrankung befinden.<br />Zusätzlich beschäftigt sich Palliative Care mit Lehre und Forschung auf diesem Gebiet. Daraus entwickelten sich weitere wissenschaftliche Disziplinen, wie zum Beispiel [[Spiritual Care]], sowie Konzepte zur Vorsorge wie das [[Advance Care Planning|„Advance Care Planning“]] (ACP)]], für die letzte Lebensphase die „EndEnd-of-Life-Care“Care (EoLC) und für Angehörige die [[Trauerbegleitung]].
 
Die sich daraus ergebende praktische Palliativversorgung (oder '''palliative Versorgung''') ist eine Form der [[Care-Arbeit]], die von mehreren Einrichtungen des Gesundheitswesen angeboten und in [[interdisziplinär]]er Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen und auch [[ehrenamt]]lichen Helfern umgesetzt wird. Tragende Säulen sind hierbei unter anderen die [[Palliativmedizin]], die [[Palliativpflege]] und die [[Sterbebegleitung|Hospizarbeit]] (im Sinne einer psychosozialen Begleitung).<ref>{{Literatur |Hrsg=Stein Husebø, Gebhard Mathis (Hrsg.): ''|Titel=Was ist Palliativmedizin? Was ist Palliative Care?'' In: ''|Sammelwerk=Palliativmedizin:. Mitbegründet von E. Klaschik.'' |Verlag=Springer-Verlag, |Ort=Berlin/Heidelberg |Datum=2017, S. |Seiten=4. [[doi:|DOI=10.1007/978-3-662-49039-6]]; |ISBN =978-3-662-49038-9 }}</ref>
 
Werden Palliativ-Fachleute und erfahrene Helfer frühzeitig hinzugezogen, können Notfälle, Krisen und letztlich der Sterbeprozess besser bewältigt und damit gegebenenfalls ungewünschte oder unnötige Krankenhausaufenthalte vermieden werden.<ref>[{{Internetquelle |url=http://www.dhpv.de/tl_files/public/Service/Broschueren/Handreichung_ACP.pdf ''|titel=Advance Care Planning (ACP) in stationären Pflegeeinrichtungen. Eine Einführung auf Grundlage des Hospiz- und Palliativgesetzes (HPG).'' |werk=dhpv.de], abgerufen|abruf=2017-03-03 am 3. März 2017}}</ref> Außerdem konnte nachgewiesen werden, dass sich bei frühzeitiger palliativer Mitbehandlung die verbleibende Lebenszeit verlängern kann, und das bei verbesserter Lebensqualität.<ref>J.{{Literatur |Autor=Jan Gärtner, U. Wedding, B. Alt-Epping: ''|Titel=Frühzeitige spezialisierte palliativmedizinische Mitbehandlung.'' |Sammelwerk=Zeitschrift für Palliativmedizin |Band=17, |Nummer=2 |Ort=Stuttgart |Datum=2016, S. |Seiten=83–93. [https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/pdf/|DOI=10.1055/s-0042-103068.pdf Abstract], abgerufen am 5. März 2017}}</ref>
 
In vielen Ländern wurden daher eigene Konzepte mit überprüfbaren Kriterien für die Palliativversorgung entwickelt. Diese beziehen sich auf alle Bereiche der psychosozialen Begleitung und medizinisch-pflegerischen Versorgung, die den Schwerkranken beziehungsweise Sterbenden und seine Angehörigen unmittelbar betreffen. Schwerpunkte sind die [[Palliativmedizin#Symptome und Symptomkontrolle|Symptomkontrolle]] zur Linderung individuell empfundener Beschwerden und Unterstützung bei psychologischen, sozialen und spirituellen Bedürfnissen. Das Ziel ist, die bestmögliche [[Lebensqualität]] für den betroffenen Patienten und dessen Familie zu erreichen.
 
== Konzept ==
Das Konzept Palliative Care beruht auf einem jahrhundertealten Prinzip: „Heilen manchmal, lindern oft, trösten immer.“<ref>[http://www.fvpc.at/SEITEN%202/3_aktarch_paltag/Bitschnau.pdf Karl W. Bitschnau, 2008]</ref><ref>{{Literatur |Autor=D. A. E. Shephard: ''|Titel=Principles and practice of palliative care.'' In: ''|Sammelwerk=Canadian Medical Association journal.''Journal |Band =116, |Nummer =5, März |Datum=1977,-03 S.&nbsp;|Seiten=522–526, |PMID =65206, {{PMC|PMC=1879355 |Sprache=en }}.</ref> In einer zunehmend technologisch orientierten Medizin begann ab dem letzten Drittel des 20. Jahrhunderts eine Rückbesinnung auf die Bedürfnisse schwerkranker Menschen, die über die rein körperliche Versorgung hinausgehen. Palliative Care berücksichtigt die aktuelle körperliche, seelische, soziale und spirituelle Situation und die daraus folgenden Bedürfnisse schwer und unheilbar erkrankter Menschen und ihres Umfeldes: Angehörige werden als nahestehende Begleiter des Schwerkranken miteinbezogen und erfahren ebenso wie der Patient Unterstützung und Zuwendung. Außerdem können sie dazu beitragen, den mutmaßlichen Willen des Kranken zu ergründen, wenn dieser nicht (mehr) für sich selbst sprechen kann und keine entsprechenden [[Patientenverfügung|Verfügungen]] vorliegen. Dies ist insofern von Bedeutung, als dass Bedürfnisse, Wunsch und Wille des Kranken die Grundlage für alle Behandlungs- und Pflegemaßnahmen sind.
 
Verschiedene, nicht nur im Gesundheitswesen tätige Berufsgruppen setzen Palliative Care in enger Vernetzung und in Hinblick auf Wunsch und Willen des Patienten um: Neben [[ehrenamt]]lichelichen Helfern, ärztlichem und Pflegepersonal beteiligen sich bei Bedarf auch Diätologen und Diätassistenten, Musik-, Kunst-, Atem- und Ergotherapeuten, Logopäden, Physiotherapeuten, Psychologen, Seelsorger, Sozialarbeiter und Sozialpädagogen.<ref>''{{Literatur |Titel=I care - Pflege'', |Verlag=Thieme Verlag, |Ort=Stuttgart |Datum=2015, |ISBN =978-3-13-165651-3, Seite|Seiten=818 818}}</ref> Hinzu kommen beteiligte Angehörige und ehrenamtliche Hospizhelfer. Palliative Care versteht sich ausdrücklich nicht als Behandlungs- und Betreuungsoption nur für die letzten Lebenstage, sondern als frühzeitig einsetzbare Begleitung der Betroffenen; im Idealfall schon ab Diagnosestellung einer tödlich verlaufenden Erkrankung.
 
Eine Grundhaltung der Palliative Care ist die Akzeptanz der Endlichkeit des Lebens. Daher wird das künstliche Verzögern des [[Sterben]]s abgelehnt, ebenso die aktive [[Sterbehilfe]].
 
;Basisprinzipien der Palliative Care
[[Cicely Saunders]] formulierte 1977 folgende Basisprinzipien für die Palliative Care, in der die besondere hospizliche Haltung zum Ausdruck kommt (Übersetzung aus dem Englischen):<ref>{{Literatur |Autor=D. A. E. Shephard: ''|Titel=Principles and practice of palliative care.'' In: ''|Sammelwerk=Canadian Medical Association Journal.'' |Band =116, |Nummer =5, März |Datum=1977,-03 S.&nbsp;|Seiten=523, |PMID =65206, {{PMC|PMC=1879355 |Sprache=en }}.</ref>
# Die Behandlung des Patienten findet in unterschiedlicher Umgebung (ambulant, stationär, zu Hause, [[Pflegeheim]] o.&nbsp;a.) statt.
# Das Management erfolgt durch ein erfahrenes, professionelles, multidisziplinäres Team.
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== Entstehung des Begriffs ==
Palliative Care hat seinen Ursprung in der [[Hospizbewegung]], die in den 1960er Jahren im Vereinigten Königreich von [[Cicely Saunders]] begründet wurde. Saunders sprach zunächst von {{lang|en|''Care of the Dying''}},<ref>C.{{Literatur |Autor=Cicely Saunders: ''|Titel=Care of the Dying.'' In: ''|Sammelwerk=Nursing Times'', Oktober |Datum=1959, Vol.-10 |Band=9, S.|Seiten=960–961 |Sprache=en 960–61}}</ref> später verwendete sie den Begriff {{lang|en|''Hospice Care''}}.<ref>[http{{Internetquelle |url=https://www.bmj.com/content/suppl/2005/07/18/331.7509.DC1 ''|titel=Dame Cicely Saunders, founder of the modern hospice movement, dies.''], englisch, abgerufen am 27|werk=bmj.com November|sprache=en |abruf=2015-11-27}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Cicely Saunders |Titel=Hospice Care |Sammelwerk=The American Journal of Medicine, Volume |Band=65, Issue |Nummer=5, November |Datum=1978,-11 S|Seiten=726–728 |DOI=10.1016/0002-9343(78)90789-1 726–728|Sprache=en }}</ref> Durch das Buch ''On Death and Dying'' von [[Elisabeth Kübler-Ross]] erfuhr der kanadische Arzt [[Balfour Mount]] (* 1939) vom [[St Christopher'sChristopher’s Hospice]], das von Saunders gegründet worden war. Veranlasst durch eine krankenhausinterne Untersuchung zur Situation Sterbender, die erschütternde Ergebnisse zu Tage brachte, suchte Mount nach Wegen, die die unzulängliche Behandlung dieser Patientengruppe verbessern konnten. Er nahm Kontakt zu Saunders auf und [[Hospitation|hospitierte]] 1973 eine Woche lang im Londoner [[Hospiz]]. Beeindruckt von der dortigen Arbeit baute Mount im Royal Victoria Hospital Québec eine hospizähnliche Abteilung auf, zunächst im Rahmen eines [[Pilotprojekt]]es. Aufgrund der erfolgreichen Arbeit dieser Abteilung wurde sie ab 1976 offizieller Bestandteil des Hospitals.
 
Ursprünglich beabsichtigte Mount, diese erste Palliativeinrichtung innerhalb eines Akutkrankenhauses auch {{lang|fr|''hospice''}} zu nennen. Da der Begriff aber im Französischen schon durch die Bedeutung ''Pflegeheim''‚Pflegeheim‘ besetzt war, schuf Mount die Bezeichnung {{lang|en|''Palliative Care'' (französisch: |fr=''soins palliatifs'')}}.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.virtualhospice.ca/Assets/Bal%20Mount%20article_20090310154705.pdf |titel=A Moral Force: The Story of Dr. Balfour Mount |werk=The [[Ottawa Citizen]] |datum=2005-04-23 |zugriffabruf=2013-05-14 |format=PDF; 7&nbsp;kB |sprache=en}}</ref> In der Folge übernahmen Cicely Saunders und andere Experten sowie Organisationen, die auf diesem Gebiet tätig sind, den Begriff. Mit Palliative Care sollte deutlich werden, dass hospizliche Begleitung und Versorgung nicht nur innerhalb einer speziellen Einrichtung und nicht ausschließlich für Sterbende in deren letzten Lebenstagen und -stunden angeboten wird, sondern ebenso Menschen unterstützen möchte, die über Monate und Jahre von schwerer, unheilbarer Krankheit betroffen sind.<ref name="CSPC">{{Literatur |Autor=John Davy, Susan Ellis: ''|Titel=Counselling Skills in Palliative Care.'' |Verlag=Open University Press, |Ort=Philadelphia |Datum=2000; S.&nbsp;|Seiten=5–6 |Sprache=en }}</ref>
 
Eine Studie zur Historie der Palliativmedizin im [[The BMJ|British Medical Journal]] analysierte die ersten Verwendungen des Wortes 'palliative care' im 19ten Jahrhundert. Um einige Beispiele für frühere Verwendungen des Wortes „palliative care“ zu untersuchen, unternahmen [[Mark Taubert]] und Kollegen eine Literaturrecherche in den frühesten verfügbaren [[The BMJ|BMJ]]-Archivabschnitten, zwischen den Jahren 1840 und 1842. Dies gab einen Einblick in die Verwendung des Wortes in der medizinischen Literatur in der [[Viktorianisches Zeitalter|viktorianischen]] Zeit, Mitte des neunzehnten Jahrhunderts. Einige viktorianische Ärzte assoziierten das Wort palliativ damit, dass es keine Aussicht auf Heilung gab, sondern nur auf die Linderung der schlimmsten Symptome zum Beispiel der Tuberkuloseerkrankung ankam. Es gab jedoch schon früh Überlegungen, ob palliative Behandlungen in einigen Fällen sogar die Lebenserwartung der Patienten verlängern können.<ref>{{Literatur |Autor=Mark Taubert |Titel=An exploration of the word ‘palliative’ in the 19th century: searching the BMJ archives for clues |Sammelwerk=BMJ Supportive & Palliative Care |Band=3 |Nummer=26 |Verlag=BMJ Group |Ort=London |Datum=2013 |DOI=10.1136/bmjspcare-2012-000288 |Seiten=26-30}}</ref>
 
1985 führte das [[Royal College of Physicians]] im Vereinigten Königreich die ärztliche Spezialisierung ''Palliative Care Consultant'' ein,
womit einerseits die Ärzteschaft Palliative Care als neue Disziplin anerkannte, andererseits das medizinische Establishment damit einen Versuch unternahm, dieses Feld für sich als medizinisches Behandlungsgebiet – und nicht als ganzheitliches Umsorgungskonzept – zu reklamieren.<ref name="CSPC" />
 
Saunders bezeichnete Palliative Care als Philosophie, die nicht auf materiellen Möglichkeiten, sondern auf Haltungen und Kompetenzen basiere.<ref>C.{{Literatur |Autor=Cicely Saunders: ''|Titel=The evolution of palliative care.'' |Sammelwerk=Journal of the Royal Society of Medicine, September |Datum=2001;-09 |Band=94( |Nummer=9): |Seiten=430–432. PMCID: {{PMC|1282179}} PMID =11535742; abgerufen|PMC=1282179 am|Sprache=en 16. Januar 2019}}</ref>
 
Für die aus dem Englischen stammende Bezeichnung gibt es im Deutschen keine passende Übersetzung, die alle Facetten von Palliative Care in einem Begriff zusammenfasst. Eine 2008 erschienene Analyse der Fachliteratur ergab 37 englischsprachige und 26 deutschsprachige Definitionen zu den Begriffen Palliative Care und Palliativmedizin.<ref>[[Hans Christof Müller-Busch]]: ''Abschied braucht Zeit. Palliativmedizin und Ethik des Sterbens.'' Suhrkamp, Berlin 2012, S. 30.</ref> Hinzu kommt, dass Palliative Care in frühen Publikationen fälschlicherweise mit Palliativpflege übersetzt wurde.<ref>Andreas Heller, Sabine Pleschberger, Michaela Fink, Reimer Gronemeyer: ''Geschichte der Hospizbewegung in Deutschland.'' Der Hospiz Verlag, Ludwigsburg 2012, S. 301.</ref> Die entsprechenden Fachkreise haben daher den international gültigen Fachausdruck im Sinne der Definition der [[Weltgesundheitsorganisation]] (WHO) übernommen.<ref>G. Bollig, M. Unger, P. Pani: ''Gibt es einen Unterschied zwischen Palliative Care und Palliativmedizin?'' In: ''Zeitschrift für Palliativmedizin.'' 06/2010, S. 309</ref><ref>Gian Domenico Borasio: ''Über das Sterben. Was wir wissen. Was wir tun können. Wie wir uns darauf einstellen.'' C. H. Beck, München 2011, S. 174–178.</ref>
 
== Definitionen der Weltgesundheitsorganisation WHO ==
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Palliative Care ist…
:„…{{Zitat |Text=[…] die aktive, ganzheitliche Behandlung von Patienten mit einer progredienten, weit fortgeschrittenen Erkrankung und einer begrenzten Lebenserwartung zu der Zeit, in der die Erkrankung nicht mehr auf eine [[kurativ]]e Behandlung anspricht und die Beherrschung von Schmerzen, anderen Krankheitsbeschwerden, psychologischen die erfolgreiche Behandlung der Schmerzen und weiterer Symptome sowie die Hilfe bei psychologischen, sozialen und [[Spiritualität|spirituellen]] Problemen höchste Priorität besitzt.}}
 
2002 wurde diese Definition von einer neuen Version abgelöst. Danach ist Palliative Care
:„…{{Zitat |Text=[…] ein Ansatz zur Verbesserung der Lebensqualität von Patienten und deren Familien, die mit Problemen konfrontiert sind, die mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung einhergehen: durch Vorbeugen und Lindern von Leiden, durch frühzeitiges Erkennen, untadelige Einschätzung und Behandlung von Schmerzen sowie anderen belastenden Beschwerden körperlicher, psychosozialer und spiritueller Art.}}
 
== Zielgruppe ==
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Als sich in Deutschland die Hospizbewegung und parallel dazu auch die Palliativmedizin zu formieren begannen, orientierten sich die Initiatoren zunächst an englischen Einrichtungen, die schon Konzepte zur Begleitung der letzten Lebensphase Schwerkranker entwickelt hatten.<ref>{{Literatur |Autor=A. Heller, S. Pleschberger, M. Fink, R. Gronemeyer |Titel=Die Geschichte der Hospizbewegung in Deutschland. |Verlag=Der Hospizverlag |Ort=Ludwigsburg |Datum=2012 |ISBN= |Seiten=24-227}}</ref>
 
1983 wurde am Universitätsklinikum Köln die erste [[Palliativstation]] mit Unterstützung der [[Deutsche Krebshilfe|Deutschen Krebshilfe]] eingerichtet. Ihr war ein Hausbetreuungsdienst angeschlossen. 1986 wurde mit dem ''Haus Hörn'' das erste stationäre Hospiz in Aachen eröffnet. 1992 formierte sich die Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz (BAG Hospiz), die 2007 in [[Deutscher Hospiz- und PalliativVerband]] (DHPV) umbenannt wurde. Mit der Gründung der [[Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin|Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin]] (DGP) entstand 1994 die erste medizinische Fachgesellschaft, die ganz im Sinne von Palliative Care auch Angehörige nichtmedizinischer Berufsgruppen als Mitglieder zulässt. 2016 gab es nach Angaben des Deutschen Hospiz- und Palliativverbands e.&nbsp;V. 304 Palliativstationen/-einheiten, 235 stationäre Hospize und 1.500 ambulante Einrichtungen in der Bundesrepublik.<ref>{{Internetquelle |autor=Deutscher Hospiz- und Palliativverband e.&nbsp;V. |url=http://www.dhpv.de/service_zahlen-fakten.html |titel=Zahlen und Fakten |datum=2016 |zugriff=2016-08-08}}</ref>
 
Mit dem von der DGP entwickelten ''Basiscurriculum Palliative Care'' erschien 1996 eine Zusammenfassung der Schwerpunkte von Palliative Care. Dazu gehört unter anderem die kreative und individuelle Pflege, Medizin und soziale Arbeit, die die körperlichen, seelischen, sozialen und spirituellen Bedürfnisse des Schwerkranken und seines Umfeldes wahrnimmt und bei Bedarf mit Hilfe ambulanter und stationärer Einrichtungen angemessen unterstützt. Auf dieser Grundlage entwickelten sich die Fortbildungen im Bereich Palliative Care, die auf die verschiedenen Berufsgruppen zugeschnitten wurden. An verschiedenen Universitäten wurden inzwischen Masterstudiengänge für Palliative Care eingerichtet, unter anderen in Bremen, Dresden und Freiburg.
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Im November 2015 wurde das [[Gesetz zur Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung]] (HPG) im Deutschen Bundestag verabschiedet. Damit wird Palliative Care ausdrücklicher Bestandteil der Regelversorgung in der [[Gesetzliche Krankenversicherung|gesetzlichen Krankenversicherung (GKV)]] und [[Sterbebegleitung]] ausdrücklicher Bestandteil des Versorgungsauftrages der [[Pflegeversicherung]]. Versicherte haben gegenüber ihrer Krankenkasse Anspruch auf individuelle Beratung bei der Auswahl und Inanspruchnahme von Leistungen der Palliative Care. Außerdem soll [[Palliativpflege]], die innerhalb der [[Häusliche Krankenpflege|häuslichen Krankenpflege]] geleistet wird, für [[Sozialstation|Pflegedienste]] abrechenbar werden.<ref>[http://www.bmg.bund.de/ministerium/meldungen/2015/hpg-bt-23-lesung.html Bundesministerium für Gesundheit: ''Bundestag beschließt Gesetz zur Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung.''], abgerufen am 26. November 2015</ref>
 
2023 waren folgende Einrichtungen der Palliative Care vorhanden:<ref name="ZHP">[https://www.dhpv.de/zahlen_daten_fakten.html ''Zahlen zur Hospiz- und Palliativarbeit.''] Dhpv.de, Stand: 3. März 2023; abgerufen am 31. Januar 2024.</ref>
* ca. 340 Palliativstationen in Krankenhäusern, davon vier für Kinder- und Jugendliche
* 260 stationäre Hospize für Erwachsene
* 19 stationäre Hospize für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene
* 1.500 ambulante Hospizdienste
* 367 Teams der Spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV)
* 36 Teams der Spezialisierten ambulanten pädiatrische Palliativversorgung (SAPPV) für Kinder und Jugendliche.
 
Insgesamt absolvierten bis 2021 14.620 Mediziner die Zusatzausbildung Palliativmedizin.<ref name="ZHP" />
 
=== Österreich ===
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=== Schweiz ===
Die Krankenschwester und Erziehungswissenschaftlerin [[Rosette Poletti]] beschäftigte sich ab 1970 an der Ecole du Bon Secours in [[Genf]] mit Palliative Care. Nach Vortragsreisen von [[Elisabeth Kübler-Ross]] in der deutschen Schweiz entstanden in dieser Zeit verschiedene Freiwilligengruppen, darunter das Hospiz Aargau, die Zürcher Vereinigung zur Begleitung Schwerkranker und Freiwilligengruppen am Kantonsspital Baden.<ref>[{{Webarchiv|url=https://www.palliative.ch/de/palliative-care/die-geschichte-der-palliative-care/ |wayback=20160820154156 |text=''Die Geschichte der Palliative Care''; palliative.ch] |archiv-bot=2024-04-10 23:29:15 InternetArchiveBot }}; abgerufen am 20. August 2016</ref> 1975 löste das Strafverfahren gegen Oberarzt Urs [[Affäre Haemmerli|Haemmerli]] vom Zürcher [[Stadtspital Triemli|Triemlispital]] eine öffentliche Debatte über [[Passive Sterbehilfe|Sterbehilfe durch Unterlassen]] einer «künstlichen„künstlichen Lebensverlängerung»Lebensverlängerung“ aus. In der Folge verfasste die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften im November 2016 erstmals Richtlinien zur Sterbehilfe,<ref>[https://www.nzz.ch/schweiz/schweizer-geschichte/eklat-um-die-sterbehilfe-1.18483915 Christoph Wehrli: ''Die «Affäre„Affäre Haemmerli»Haemmerli“ – Eklat um die Sterbehilfe.'' In: Neue Zürcher Zeitung vom 16. Februar 2015]; abgerufen am 1. März 2017</ref> bald wurde aber auch die Gewährung von aktiver Sterbehilfe gefordert, woraufhin sich 1982 die Sterbehilfeorganisation [[Exit (Schweiz)|Exit]] gründete.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.zol.ch/ueberregional/kanton-zuerich/Vorreiter-der-passiven-Sterbehilfe-ist-tot/story/23723987 | wayback=20151103061346 | text=''Vorreiter der passiven Sterbehilfe ist tot.'' In: Zürcher Oberländer vom 25. August 2012}}, abgerufen am 1. März 2017</ref>
 
Um 1980 begannen der Geriater Charles Henri Rapin und die Krankenschwester Anne Marie Panosetti am Centre des Soins Continus im Kanton Genf (heute Hôpital de Bellerive in Collonge) erstmals damit, palliative Medizin, Pflege und Begleitung umzusetzen.<ref>[{{Webarchiv|url=http://www.hug-ge.ch/medecine-palliative/histoire-du-service |wayback=20160820154159 |text=''Medecine palliative: Histoire du service.'' www.hug-ge.ch] |archiv-bot=2022-12-25 07:13:13 InternetArchiveBot }}, französisch; abgerufen am 20. August 2016</ref><ref>[{{Webarchiv|url=https://www.palliative.ch/fileadmin/user_upload/palliative/magazin/2008_3.pdf |wayback=20160820154201 |text=Gilbert Zulian: ''Docteur Charles-Henri Rapin. Gériatre, professeur de médecine, éthicien et pionnier des soins palliatifs, homme de cœur et de défis (1947–2008).''] |archiv-bot=2024-04-10 23:29:15 InternetArchiveBot }}, französisch; abgerufen am 20. August 2016. In: palliative-ch 3/2008, S. 42</ref>
 
Im Jahr 1988 wurde die Fachgesellschaft palliative ch gegründet, anfangs unter dem Namen Schweizerische Gesellschaft für Palliative Medizin, Pflege und Begleitung (SGPMP). Sie zählt mit ihren zehn Regionalgesellschaften rund 2000 Mitglieder, die sich unter anderem aus Pflegenden, Ärzten, Seelsorgern und freiwilligen Sterbebegleitern zusammensetzen.<ref>[{{Webarchiv|url=http://www.palliative.ch/index.php?id=73&L=4%252525252C |wayback=20140512225855 |text=palliative.ch: Fachgesellschaft] |archiv-bot=2024-04-10 23:29:15 InternetArchiveBot }}, abgerufen am 13. März 2013</ref>
 
2009 haben das [[Bundesamt für Gesundheit]] und die [[Schweizerische Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren|Gesundheitsdirektorenkonferenz]] eine gemeinsame „Nationale Strategie Palliative Care“ für die Jahre 2010–2012 verabschiedet, um Palliative Care angesichts der wegen einer veränderten Altersstruktur zunehmenden Zahl schwerkranker, pflegebedürftiger Menschen in der letzten Lebensphase im Schweizer Gesundheits- und Sozialwesen zu verankern. Im Januar 2010 begann die Umsetzung in den fünf Teilprojekten Versorgung, Finanzierung, Sensibilisierung, Bildung und Forschung sowie einem übergreifenden Teilprojekt zur Definition der Leitlinien. Die palliative Versorgung in der Schweiz geschieht anhand einer Matrixstruktur mit einem ambulanten Bereich, einem Langzeit- oder Hospizbereich sowie einem akuten Stationärbereich.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.palliative-ostschweiz.ch/fileadmin/user_upload/01wir_ueber_uns/pdf_download_alle_dokumente/2009_10_UEbersicht_Versorgungsstruktur.pdf | wayback=20150606220140 | text=Matrixstruktur Palliative Care Versorgung Schweiz}} (PDF; 64,2&nbsp;kB)</ref>
Um 1980 begannen der Geriater Charles Henri Rapin und die Krankenschwester Anne Marie Panosetti am Centre des Soins Continus im Kanton Genf (heute Hôpital de Bellerive in Collonge) erstmals damit, palliative Medizin, Pflege und Begleitung umzusetzen.<ref>[http://www.hug-ge.ch/medecine-palliative/histoire-du-service ''Medecine palliative: Histoire du service.'' www.hug-ge.ch], französisch; abgerufen am 20. August 2016</ref><ref>[https://www.palliative.ch/fileadmin/user_upload/palliative/magazin/2008_3.pdf Gilbert Zulian: ''Docteur Charles-Henri Rapin. Gériatre, professeur de médecine, éthicien et pionnier des soins palliatifs, homme de cœur et de défis (1947–2008).''], französisch; abgerufen am 20. August 2016. In: palliative-ch 3/2008, S. 42</ref>
 
Am 25. Oktober 2012 wurde die „Nationale Strategie“ um drei Jahre bis 2015 verlängert.<ref>[{{Webarchiv|url=http://www.palliative.ch/fileadmin/user_upload/palliative/publikum/2_PalliativeCare/2_7_Kurzversion_Nationale_Strategie_Palliative_Care_DE.pdf |wayback=20160305193019 |text=Kurzfassung Nationale Strategie Palliative Care 2013–2015] |archiv-bot=2024-04-10 23:29:15 InternetArchiveBot }} (PDF; 360 &nbsp;kB)</ref>
Im Jahr 1988 wurde die Fachgesellschaft palliative ch gegründet, anfangs unter dem Namen Schweizerische Gesellschaft für Palliative Medizin, Pflege und Begleitung (SGPMP). Sie zählt mit ihren zehn Regionalgesellschaften rund 2000 Mitglieder, die sich unter anderem aus Pflegenden, Ärzten, Seelsorgern und freiwilligen Sterbebegleitern zusammensetzen.<ref>[http://www.palliative.ch/index.php?id=73&L=4%252525252C palliative.ch: Fachgesellschaft], abgerufen am 13. März 2013</ref>
2015 wurde im [[Hospiz]] Zürcher Lighthouse der Dachverband Hospize Schweiz gegründet, die mit ihren Mitgliedern eine neue Definition und Kriterien für stationäre Hospize erarbeitet hat. Demnach sollen Hospize als ''sozialmedizinische Institution mit Palliative-Care-Auftrag'' bezeichnet werden.<ref>[https://www.hospize-schweiz.ch/angebot-hospize/ Dachverband Hospize Schweiz], Abgerufenabgerufen am 23. November 2018.</ref>
 
Einer 2022 erschienenen Habilitationsschrift mit dem Titel „Recht und Medizin am Lebensende“ ist zu entnehmen, dass die im Krankenversicherungsrecht angelegte Unterfinanzierung von Palliative Care zur Folge hat, dass der Zugang zu Palliative Care in der Schweiz ungenügend ist. Aus dem in Art. 12 der [[Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft|Bundesverfassung]] verankerten Recht auf Hilfe in Notlagen fließt ein Anspruch auf Zugang zu Palliative Care. Zur Gewährleistung dieses Anspruchs müssen die regulatorischen Vorgaben zur Finanzierung von Palliative Care in verschiedenen Bereichen angepasst werden.<ref>{{Literatur |Autor=Daniel Hürlimann |Titel=Recht und Medizin am Lebensende |Verlag=Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG |Datum=2022-04-11 |ISBN=978-3-8487-8914-6 |DOI=10.5771/9783748929710 |Online=https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/9783748929710/recht-und-medizin-am-lebensende |Abruf=2022-04-18}}</ref>
2009 haben das [[Bundesamt für Gesundheit]] und die [[Schweizerische Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren|Gesundheitsdirektorenkonferenz]] eine gemeinsame „Nationale Strategie Palliative Care“ für die Jahre 2010–2012 verabschiedet, um Palliative Care angesichts der wegen einer veränderten Altersstruktur zunehmenden Zahl schwerkranker, pflegebedürftiger Menschen in der letzten Lebensphase im Schweizer Gesundheits- und Sozialwesen zu verankern. Im Januar 2010 begann die Umsetzung in den fünf Teilprojekten Versorgung, Finanzierung, Sensibilisierung, Bildung und Forschung sowie einem übergreifenden Teilprojekt zur Definition der Leitlinien. Die palliative Versorgung in der Schweiz geschieht anhand einer Matrixstruktur mit einem ambulanten Bereich, einem Langzeit- oder Hospizbereich sowie einem akuten Stationärbereich.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.palliative-ostschweiz.ch/fileadmin/user_upload/01wir_ueber_uns/pdf_download_alle_dokumente/2009_10_UEbersicht_Versorgungsstruktur.pdf | wayback=20150606220140 | text=Matrixstruktur Palliative Care Versorgung Schweiz}} (PDF; 64,2&nbsp;kB)</ref>
 
Verschiedene Stiftungen unterstützen Einrichtungen der Palliative Care: die [[Christian und Inge Kracht Stiftung]], die Margrit Weisheit-Stiftung und die Silvia und Ernst Ita Stiftung mit jeweiligem Sitz in Zürich sowie die Pro Pallium – Schweizer Palliativstiftung für Kinder und junge Erwachsene mit Sitz in Bern.<ref>[https://www.edi.admin.ch/edi/de/home/fachstellen/eidgenoessische-stiftungsaufsicht/stiftungsverzeichnis.exturl.html/aHR0cHM6Ly9lc3YuZGVpbW9zLmNoL3dlYi9SZXN1bHRz.html?freeText=Palliative+care&lang=de&keyWord=- Stiftungsverzeichnis des Eidgenössischen Departements des Innern.] Edi.admin.ch; abgerufen am 1. Februar 2024.</ref>
Am 25. Oktober 2012 wurde die „Nationale Strategie“ um drei Jahre bis 2015 verlängert.<ref>[http://www.palliative.ch/fileadmin/user_upload/palliative/publikum/2_PalliativeCare/2_7_Kurzversion_Nationale_Strategie_Palliative_Care_DE.pdf Kurzfassung Nationale Strategie Palliative Care 2013–2015] (PDF; 360 kB)</ref>
2015 wurde im [[Hospiz]] Zürcher Lighthouse der Dachverband Hospize Schweiz gegründet, die mit ihren Mitgliedern eine neue Definition und Kriterien für stationäre Hospize erarbeitet hat. Demnach sollen Hospize als ''sozialmedizinische Institution mit Palliative-Care-Auftrag'' bezeichnet werden.<ref>[https://www.hospize-schweiz.ch/angebot-hospize/ Dachverband Hospize Schweiz], Abgerufen am 23. November 2018.</ref>
{{siehe auch|Christian und Inge Kracht-Stiftung}}
 
== Zugang zu Angeboten der Palliativversorgung in Deutschland ==
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== Europäische und internationale Organisationen ==
Die ''European Association for Palliative Care'' (EAPC) vereint fast 50 Dachverbände und Fachgesellschaften aus 27 europäischen Ländern.<br />In Deutschland sind das der [[Bundesverband Kinderhospiz|Bundesverband Kinderhospiz]] e.&nbsp;V.]], die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin und der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband e.&nbsp;V., in Österreich der Dachverband Hospiz Österreich (DVHÖ) und die Österreichische Palliativgesellschaft (OPG), in der Schweiz Palliative ch (Société Suisse de Médecine et de Soins Palliatifs).<ref>{{Webarchiv | url=http://www.eapcnet.eu/Corporate/AbouttheEAPC/EAPCmemberassociations.aspx | wayback=20150715165856 | text=Mitgliederliste der EAPC}}, abgerufen am 15. Juli 2015</ref> Ziele sind unter anderen, die Ausbildung auf allen Ebenen der Gesundheitssysteme im Bereich Palliative Care zu unterstützen, diesbezügliche Interessen zu vertreten, die Forschung und evidenzbasierte Praxis der Palliative Care zu fördern und die Zusammenarbeit zwischen den Anbietern, Organisationen, Institutionen und Einzelpersonen zu verbessern. Die EAPC entwickelt unter anderem Leitlinien für verschiedene Bereiche der Palliative Care, unterhält ein Forschungsnetzwerk und eine Reihe von Arbeitsgruppen, die sich mit speziellen Themen befassen, und richtet regelmäßig Kongresse aus.
 
Im Jahr 2019 wurde ihr Vizepräsident, der Leiter der Palliativmedizinischen Abteilung des Universitätsklinikums Erlangen, Christoph Ostgathe, zum Präsidenten der EAPC gewählt.<ref>''Deutsches Ärzteblatt.'' Band 116, Heft 29/30, (22. Juli) 2019, S. B 1147.</ref>
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Die International Association for Hospice & Palliative Care (IAHPC) verfolgt die gleichen Ziele wie die EAPC weltweit. Sie veröffentlicht als [[Non-Profit-Organisation]] unter anderem kostenlos das ''Manual of Palliative Care.''<ref>[http://hospicecare.com/about-iahpc/publications/manual-of-palliative-care/ Manual of Palliative Care], abgerufen am 15. Juli 2015 (englisch)</ref>
 
Das erste europäische Forschungszentrum, das European Palliative Care Research Centre (PRC) an der [[Technisch-Naturwissenschaftliche Universität Norwegens|Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität Norwegens]] und am St. Olavs Hospital (Trondheim University Hospital), koordiniert seit 2009 europäische, nordamerikanische und australische Forscher und Forschungsgruppen; unter anderem mit dem Ziel, die Symptombehandlung insbesondere bei Schmerz und [[Kachexie]] zu verbessern.<ref>[{{Webarchiv|url=https://www.ntnu.edu/prc/about-prc |wayback=20170302112009 |text=ntnu.edu/prc/about-prc] |archiv-bot=2024-04-10 23:29:15 InternetArchiveBot }}, abgerufen am 1. März 2017 (englisch)</ref>
 
== Siehe auch ==
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* [[Claudia Bausewein]], Susanne Roller, Raymond Voltz (Hrsg.): ''Leitfaden Palliative Care. Palliativmedizin und Hospizbetreuung.'' Elsevier München, 5. Aufl. 2015, ISBN 978-3-437-23313-5.
* G. Bollig, M. Unger, P. Pani: ''Gibt es einen Unterschied zwischen Palliative Care und Palliativmedizin?'' In: ''Zeitschrift für Palliativmedizin.'' 06/2010, S. 304–313.
* [[Andreas Heller (Theologe)|Andreas Heller]] u.&#8239;a.und andere (Hrsg.): ''Wenn nichts mehr zu machen ist, ist noch viel zu tun. Wie alte Menschen würdig sterben können.'' Freiburg im Breisgau 2007.
* Martina Kern, [[Monika Müller (Pädagogin)|Monika Müller]], Klaus Aurnhammer: ''Basiscurriculum Palliative Care.'' 2. überarb. Auflage. Pallia Med Verlag, Bonn 2007, ISBN 978-3-99315-408-0.
* {{Literatur |Hrsg=Cornelia Knipping (Hrsg.): ''|Titel=Lehrbuch Palliative Care.'' |Verlag=Huber, |Ort=Bern |JahrEA=2006; |Auflage=2. Auflage ebenda |Datum=2007, |ISBN =978-3-456-84460-2. }}
* {{Literatur |Autor=Sabine Pleschberger: ''|Titel=Palliative Care: Ein Versorgungskonzept für sterbende Menschen.'' |Reihe=Veröffentlichungsreihe des Instituts für Pflegewissenschaft an der Universität Bielefeld (IPW), |BandReihe=113 |Datum=2001, {{ISSN|ISSN=1435-408X}}. [|Online=https://www.uni-bielefeld.de/gesundhwfakultaeten/ag6gesundheitswissenschaften/ag/ipw/downloads/ipw-113.pdf Online]}}
* {{Literatur |Hrsg=Maria Wasner, Sabine Pankofer (Hrsg.): ''|Titel=Soziale Arbeit in Palliative Care.'' |Verlag =W. Kohlhammer |Ort=Stuttgart |Datum=2014, |ISBN =978-3-17-023807-7 }}
 
== Weblinks ==
* [httphttps://www.eapcnet.eu/Corporate/AbouttheEAPC.aspx European Association for Palliative Care About the EAPC] (englisch)
* [httphttps://hospicecare.com/home/ International Association for Hospice & Palliative Care] (englisch)
* [httphttps://www.who.int/cancer/palliative/definition/en/ WHO Definition Palliative Care], (englisch, abgerufen am 16. Juni 2011)
* [https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Leitlinien/Palliativmedizin/Version_2/GGPO_Palliative_Care_ShortVersion_2.2.pdf ''Extended S3 Guideline Palliative care for patients with incurable cancer.'' Version 2.2, September 2020 (englisch)]
 
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Palliativmedizin]]
[[Kategorie:Pflege und Betreuung]]
[[Kategorie:Arbeitsfelder, Handlungskonzepte und Methoden (Soziale Arbeit)]]
[[Kategorie:Sterbebegleitung]]
[[Kategorie:Medizinethik]]