„Parallelwelt“ – Versionsunterschied
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=== Mittelalter ===
Im [[Mittelalter]] dominierte generell die Einwelttheorie. Strittig war, ob die Einzigkeit der Welt und die Beschaffenheit der Schöpfung eine Notwendigkeit ist oder Gott auch andere Welten erschaffen könnte, wenn er wollte. Die Autorität der antiken philosophischen Tradition, sowohl der platonischen als auch der aristotelischen, fiel zugunsten der Notwendigkeit ins Gewicht. Gegen die Notwendigkeitshypothese wandten sich aber Theologen, die darin eine unstatthafte Einschränkung von Gottes Allmacht und Entscheidungsfreiheit sahen. Sie meinten, Gott habe die bestehende Gestalt des Kosmos aus einer Reihe von Möglichkeiten ausgewählt. Dieser Ansicht waren u. a. der einflussreiche islamische Theologe [[al-Ghazālī|al-Ghazali]] und der jüdische Denker [[Maimonides]]. Unter den christlichen Gelehrten entwickelten insbesondere [[Petrus Johannes Olivi]] und [[Richard von Mediavilla]] die Lehre, dass Gott mehrere Welten erschaffen könne. Sie gingen aber davon aus, dass er nur eine tatsächlich erschaffen hat. Die aristotelische Auffassung, der zufolge die Existenz von mehr als einer Welt prinzipiell unmöglich ist, wurde 1277 [[Pariser Verurteilungen|kirchlich verurteilt]].<ref>Siehe dazu Ernst Behler: ''Einwelttheorie/Mehrweltentheorie''. In: ''Historisches Wörterbuch der Philosophie'', Band 2, Basel 1972, Sp. 423–425, hier: 423 f.</ref>
=== Frühe Neuzeit ===
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=== Moderne ===
{{Hauptartikel|Mögliche Welt}}
Mögliche
In der neueren Debatte über den ontologischen Status stehen sich hauptsächlich zwei Positionen gegenüber: der [[Aktualismus (Philosophie)|Aktualismus]] und der Possibilismus, possibilistische Realismus oder [[Modaler Realismus|modale Realismus]]. Aus aktualistischer Sicht existieren konkrete Objekte nur in der gegebenen Welt ''(actual world)'', während alle anderen Welten nur abstrakt existieren. Dadurch ist die gegebene Welt vor allen anderen Welten als aktual (tatsächlich) ausgezeichnet. Die Gegenposition, deren namhaftester Vertreter [[David Kellogg Lewis|David Lewis]] ist, lehnt eine solche Auszeichnung einer bestimmten Welt ab. Dieser Sichtweise zufolge sind Aussagen über Tatsächlichkeit keine Aussagen über die Welt, auf die sie sich beziehen, sondern nur Aussagen über die Position des Sprechenden, so wie „hier“ und „jetzt“ nur Aussagen über die räumliche bzw. zeitliche Position des Sprechenden und nicht über Stellen in Raum und Zeit sind. Demnach kommt allen möglichen, aus der Sicht des Sprechers nichtaktualen Welten eine ebenso wirkliche Existenz zu wie der für den Sprecher gegebenen Welt. Das Wort „existieren“ wird für beide im selben Sinn verwendet. Lewis stellt sich die Parallelwelten als raumzeitlich und kausal isoliert vor. Er argumentiert gegen Überschneidungen der Parallelwelten und gegen die Annahme von ''Trans-World-Individuals'': Obwohl es zu jedem Individuum dieser Welt ihm mehr oder weniger ähnliche Gegenstücke ''(counterparts)'' in anderen Welten gibt, handelt es sich nicht um ''ein'' Individuum, das zugleich verschiedenen Welten angehört. In der Auseinandersetzung mit Kritik an seiner Theorie wendet sich Lewis auch gegen (anscheinend) vermittelnde Positionen wie die von [[Robert Stalnaker]], die in Wirklichkeit aktualistisch seien. Solche Positionen nennt er ''ersatz modal realism'' oder ''ersatzism'' („Ersatzismus“). Er meint, die „Ersatzisten“ könnten ihr Versprechen nicht einlösen, dass ihre Modelle dasselbe leisteten wie der echte modale Realismus, ohne dessen ontologische Konsequenzen in Kauf nehmen zu müssen.<ref>Die Position von Lewis ist dargelegt in seiner Untersuchung ''On the Plurality of Worlds'', Oxford 1986. Zur Debatte darüber siehe die Übersichtsdarstellung von Scott A. Shalkowski: ''Modality, Philosophy and Metaphysics of''. In: Donald M. Borchert (Hrsg.): ''Encyclopedia of Philosophy''. 2. Auflage. Band 6. Detroit 2006, S. 280–289, hier: 284–288.</ref>
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* In der Serie ''[[The Magicians (Fernsehserie)|The Magicians]]'' kommen ebenfalls verschiedene Paralleluniversen, unter anderem das fiktive Land Fillory sowie durch alternative Zeitlinien veränderte Handlungsstränge, vor.
* Das aus mehreren Serien (z. B. ''[[Arrow (Fernsehserie)|Arrow]]'', ''[[The Flash (Fernsehserie)|The Flash]]'' und ''[[Supergirl (Fernsehserie)|Supergirl]]'') bestehende [[Arrowverse]] spielt auf Earth Prime innerhalb eines Multiversums, in dem zudem andere Serien (z. B. ''[[Stargirl (Fernsehserie)|Stargirl]]'' und ''[[Titans (2018)|Titans]]'') auf anderen Erden spielen.
* In der Phase
* Computerspielserie ''[[The Legend of Zelda]]
=== Abgrenzung zwischen Paralleluniversum und ähnlichen Erzählthemen ===
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In einigen Märchen und Erzählungen kommt der Hauptdarsteller zwar in Berührung mit einer „Anderwelt“, doch entspricht diese eher einem anders gearteten „Jenseits“, einer Märchenwelt oder Traumwelt, als einem Paralleluniversum.
Eine
==== Alternativweltgeschichte ====
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* [[Alan Guth]]: ''Die Geburt des Kosmos aus dem Nichts. Die Theorie des inflationären Universums''. Droemer, München 1999, ISBN 3-426-26618-0
* Tobias Hürter, Max Rauner: ''Die verrückte Welt der Paralleluniversen''. Piper, München/Zürich 2011, ISBN 978-3-492-26407-5
* [[Michio Kaku]]: ''Im Paralleluniversum: Eine kosmologische Reise vom Big Bang in die 11. Dimension.''
* [[
* [[Lisa Randall]]: ''Verborgene Universen. Eine Reise in den extradimensionalen Raum.'' 3. Auflage, Fischer, Frankfurt 2006, ISBN 978-3-10-062805-3
* Tom Siegfried: ''The Number of the Heavens: A History of the Multiverse and the Quest to Understand the Cosmos'', Harvard UP 2019
* [[Rüdiger Vaas]]: ''Inflation der Universen''. In: ''Bild der Wissenschaft'' 2005, Nr. 11
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{{Wiktionary}}
* {{Alpha Centauri|176}}
* [
* [http://www.fictionfantasy.de/themenbereich-parallele-welten Parallelwelten in der phantastischen Literatur und im Film]
* [https://www.heise.de/newsticker/meldung/Multiversums-Idee-feiert-Jubilaeum-148004.html Multiversums-Idee feiert Jubiläum] – Artikel von [[heise online]] vom 5. Juli 2007.
* [http://space.mit.edu/home/tegmark/crazy.html 4 Ebenen der Paralleluniversen von Max Tegmark]
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