„Pterygium conjunctivae“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Pterygium Slitlamp.jpg|thumbmini|Pterygium conjunctivae]]
[[Datei:Pterygium.png|mini|Pterygium nach Verletzung]]
Unter einem '''Pterygium conjunctivae''' (vvon. griechgriechisch. ''pteryx'' „Flügel“, und lat.lateinisch ''coniungere'' „verbinden“), dem '''Flügelfell der Bindehaut''', wird in der [[Augenheilkunde]] eine gefäßhaltige Gewebswucherung der [[Bindehaut]] verstanden, die auf die [[Hornhaut]] übergreift. Das [[Pterygium]] (Flügelfell) ist operabel und in der Regel [[Benignität|gutartig]], neigt allerdings zu [[Rezidiv]]en.
 
Diese Wucherung ist eine oft dreieckige Bindehautfalte im [[Augenlid|Lidspaltenbereich]], die meist von der Nasenseite aus in Richtung Hornhautzentrum wächst. Anfänglich kann sie ein reibendes Fremdkörpergefühl verursachen, stört aber in der Regel nicht. Tritt eine Verschiebung der keilförmigen Wucherung vom Hornhautrand zur Hornhautmitte auf, so dass eine Herabsetzung der [[Sehschärfe]] droht, ist eine operative Behandlung indiziert, die auch [[ambulant]] durchführbar ist. In ausgeprägten Fällen eines Pterygium conjunctivae kann eine Verziehung der Hornhaut auftreten, die zu einer [[Astigmatismus (Medizin)|Hornhautverkrümmung]] führt. Durch eine Bewegungseinschränkung des Augapfels kann es zu [[Diplopie|Doppelbildern]] kommen.
 
[[Datei:Pterygium.jpg|thumbmini|Entfernung eines Pterygium conjunctivae]]Diese durchscheinende Verdopplung der Bindehaut kann durch Sonnenstrahlung hervorgerufen werden und tritt gehäuft bei Menschen auf, die viel im Freien arbeiten.
 
Das Pterygium kann spontan auftreten, aber auch Folge verschiedener Krankheiten und Verletzungen sein.
== Weblinks ==
 
* [https://www.uniklinik-freiburg.de/augenklinik/augenklinik/hornhaut-und-bindehauterkrankungen/erkrankungen/pterygium.html Universität Freiburg] Pterygium (Flügelfell)
Insbesondere tritt es als narbiger Restzustand (Narbenpterygium, '''Leukom''', die bereits im [[Papyrus Ebers]] bekannte und dort mit Schildkrötenhirn und Honig örtlich zu behandelnde<ref>Carl Hans Sasse: ''Geschichte der Augenheilkunde in kurzer Zusammenfassung mit mehreren Abbildung und einer Geschichtstabelle'' (= ''Bücherei des Augenarztes.'' Heft 18). Ferdinand Enke, Stuttgart 1947, S. 10.</ref> „weiße Narbe der Hornhaut“) nach Verletzungen auf, kann Folge von Augeninfektionen, insbesondere Herpes simplex sein und Restzustand bei den bullösen Dermatosen der Haut (Pemphigusgruppe) sein.
 
Daher sollte immer eine Ursachensuche erfolgen und entsprechende Behandlung der Grunderkrankung erfolgen, insbesondere um eine sukzessive Erblindung zu verhindern.
 
Der persische Arzt [[Rhazes]] behandelte um das Jahr 900 das Flügelfell durch eine chirurgische Abtragung mittels eines Federkiels.<ref>Carl Hans Sasse: ''Geschichte der Augenheilkunde in kurzer Zusammenfassung mit mehreren Abbildung und einer Geschichtstabelle.'' 1947, S. 28 f.</ref>
 
== Siehe auch ==
* [[Pterygium-Syndrom]]
* [[Pseudopterygium]]
 
== Literatur ==
* Th. Axenfeld (Begr.), H. Pau (Hrsg.): ''Lehrbuch und Atlas der Augenheilkunde.'' Unter Mitarbeit von R. Sachsenweger u. a., S. 198 ff., Stuttgart: Gustav Fischer Verlag, Stuttgart 1980, ISBN 3-437-00255-4
* M. E. Cameron,: ''Research Article: Histology of pterygium: an electron microscopic study.'' In: ''Br J Ophthalmol.'' Band 1983;67:604-608, {{1983, S. 604–608, [[doi|:10.1136/bjo.67.9.604}}]]
 
== Weblinks ==
* [https://www.uniklinik-freiburg.de/augenklinik/augenklinik/hornhaut-und-bindehauterkrankungen/erkrankungen/pterygium.html Universität Freiburg] Pterygium (Flügelfell)
 
== Einzelnachweise ==
*M. E. Cameron, Research Article: Histology of pterygium: an electron microscopic study. Br J Ophthalmol 1983;67:604-608, {{doi|10.1136/bjo.67.9.604}}
<references />
 
{{Gesundheitshinweis}}