Spiegeltanz

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Der Spiegeltanz ist ein häufiges Motiv in Ballett, Gesellschaftstanz, Pantomime, Slapstick und wird im übertragenen Sinn auch in der Literatur verwendet.

Definition

Im Kern besteht ein Spiegeltanz aus spiegelgleichen Bewegungen eines Paars, das sich gegenübersteht. Mit dem Spiegeltanz wird die Kunst der synchronen Bewegung gezeigt, als wäre ein Tänzer ein Spiegelbild des anderen. Oft sind Spiegeltänze mit einer Handlung verbunden, in der eine Figur meint, ihr Spiegelbild zu sehen.

Als komischer Effekt (oder auch als Horroreffekt) wirkt ein Bruch mit dieser Synchronität, weil dann das Spiegelbild lebendig wird.

Beispiele

Der Spiegeltanz gehört bereits zu den Lazzi der Commedia dell'Arte und erscheint häufig in Pantomime und Ballett des 18. und 19. Jahrhunderts. Die Hauptfigur aus der Oper Silvana (1810) von Carl Maria von Weber vollführt einen auf den Bühnen des 19. Jahrhunderts beliebten Spiegeltanz.

Ein berühmter Spiegeltanz im Film ist derjenige von Groucho und Harpo aus Die Marx Brothers im Krieg (1933) der Marx Brothers.

Seltener sind Spiegeltänze mit wirklichen Spiegeln, die dem Schattenboxen ähneln. Im Volkstanz gibt es Tanzspiele mit Spiegeln.

Im übertragenen Sinn kann der Spiegeltanz ein Symbol für Abhängigkeit, Ausweglosigkeit (so wie die Spiegelfechterei), Eitelkeit (vgl. Vanitas) oder Naivität sein.

Ein 1994 erschienener Science-Fiction-Roman von Lois McMaster Bujold heißt Spiegeltanz.