Aubach (Lohr)
Der Aubach ist ein gut zweiundzwanzig Kilometer langer Fluss im bayerischen Spessart. Er entspringt in Wiesen im Landkreis Aschaffenburg und mündet bei Partenstein im Landkreis Main-Spessart von rechts und Westen in die Lohr.
Aubach (Historisch: Wiesenbach) | ||
Der Aubach nach der Mündung des Lohrbaches, nördlich von Krommenthal | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 24522 | |
Lage | Sandsteinspessart
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Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Lohr → Main → Rhein → Nordsee | |
Quelle | in der Aubachquelle in Wiesen 50° 6′ 51″ N, 9° 21′ 49″ O | |
Quellhöhe | 398 m ü. NHN[1] | |
Mündung | in Partenstein in die LohrKoordinaten: 50° 2′ 18″ N, 9° 31′ 13″ O 50° 2′ 18″ N, 9° 31′ 13″ O | |
Mündungshöhe | 185 m ü. NHN[1] | |
Höhenunterschied | 213 m | |
Sohlgefälle | 9,5 ‰ | |
Länge | 22,4 km[2] | |
Einzugsgebiet | 128,29 km²[2] | |
Linke Nebenflüsse | Wiesbüttgraben | |
Rechte Nebenflüsse | Welzbach, Birklerbach, Mühlgraben, Röhrengrundgraben, Lohrbach | |
Mündung des Aubaches (rechts) in die Lohr (links), in Partenstein |
Name
BearbeitenDer ursprüngliche Name Wiesenbach geht auf die früheren Worte wise für Wiese und bach für Bach zurück. Der Name des Baches und des Ortes Wiesen haben den gleichen Ursprung. Der Bachname ging zum Teil auch auf den Ort Wiesthal über. Die heutige Form Aubach ist ein Synonym.[3]
Geographie
BearbeitenAubachquelle
BearbeitenDer Aubach entspringt auf etwa 398 m ü. NHN in Wiesen in der in Sandstein gefassten Aubachquelle. Sie gehört zu den größten Quellen im Spessart. Nach wenigen Metern vereinigt sich der Aubach von rechts mit seinem zweiten, gut 2 km langen Quellbach, dem Wiesbüttgraben. Dieser entspringt dem auf 436 m liegenden Wiesbüttsee, einem Hochmoor im Spessart. In Karten ist dieser Wiesbüttgraben oft als Oberlauf des Aubaches eingezeichnet, er führt aber im Sommer oft wenig, manchmal auch gar kein Wasser, so dass dann das trockene Bachbett erst von der Aubachquelle in Wiesen mit Wasser gespeist wird. Entsprechend wird der Wiesbüttsee auch als obere Aubachquelle angesehen.
Verlauf
BearbeitenNach seiner Quelle durchfließt der Aubach das Dorf Wiesen, wo er früher eine Getreidemühle betrieb. Hinter dem Ort unterquert er die Staatsstraße 2305 (Deutsche Ferienroute Alpen–Ostsee) und verläuft nach Südosten durch ein unberührtes Tal weiter, das zum Naturschutzgebiet Spessartwiesen gehört. Am Rande des Wiesener Forstes erreicht er die Grenze zum Landkreis Main-Spessart und fließt auf das Gebiet der Marktgemeinde Frammersbach.
Beim Ortsteil Habichsthal mündet dem Aubach an der ehemaligen Dorfmühle der Mühlgraben zu. Etwas unterhalb speist er die dort liegenden Aubachseen. Die linken Berghänge gehören zum gemeindefreien Gebiet Frammersbacher Forst, die auf der rechten Seite zum Heinrichsthaler Forst. An den Seen fließt der Aubach auf das Gemeindegebiet von Wiesthal ein.
Das Tal wird dort von der Kreisstraße MSP 21 begleitet und der Bach verläuft durch das Dorf Wiesthal. Unterhalb mündet ihm nach etwa 14 km aus dem Westen sein größter Zufluss zu, der aus Heinrichsthal kommende Lohrbach, und er läuft im Folgenden ungefähr in dessen Richtung weiter. Dabei wird er nach dem Ortsteil Krommenthal zweimal von Viadukten der Main-Spessart-Bahn überspannt. Die Bahnlinie und die Staatsstraße 2317 führen im weiteren Verlauf durch das Aubachtal. Auf beiden Seiten liegen die Berghänge im Partensteiner Forst.
In den ebenfalls zum Naturschutzgebiet Spessartwiesen gehörenden Langetalwiesen teilt sich der Bachlauf und der rechte Arm fließt durch einen angelegten offenen Natursteinkanal am Kahltal-Spessart-Radweg. In Partenstein unterhalb der Burg Bartenstein vereinigt sich dieser wieder mit dem linken und der Aubach mündet dann auf einer Höhe von 185 m ü. NHN von rechts und Westen in die Lohr.
In manchen älteren Karten ist der Aubach als ein linker Zufluss des Lohrbachs eingezeichnet.
Zuflüsse
Bearbeiten- Wiesbüttgraben[4] (linker Quellbach, zeitweilig trocken), 2,4 km, 6,1 km²
- Welzbach[5] (rechts, zeitweilig trocken), 0,4 km, 1,2 km²
- Birklerbach (rechts), 1,7 km, 7,4 km²
- Mühlgraben (rechts), 0,9 km, ca. 6 km²
- Röhrengrundgraben (rechts), 1,5 km, 2,4 km²
- Lohrbach (rechts), 11,3 km, 53,5 km²
Flusssystem Lohr
BearbeitenAubachseen
BearbeitenDie Aubachseen liegen im Aubachtal zwischen den Orten Habichsthal und Wiesthal. Es sind drei kleine Seen am linken Ufer des Aubaches, der sie auch speist. Der obere und mittlere See befindet sich auf der Gemarkung von Frammersbach, der untere gehört zu Wiesthal. Im Gewässer kommen Zander, Forellen, Schleien, Karpfen, Aale, Hechte und Weißfische vor. Die Seen haben eine Fläche von 13 ha, fassen rund 56000 m³ Wasser und sind vom Angelverein Frammersbach gepachtet. Die dort liegende Fischerhütte ist bewirtschaftet.
Zwischen 1972 und 1978 wurden die drei Seen vom Unternehmer Emil Kirsch angelegt. Ein Gedenkstein am oberen See erinnert an ihn. Er kaufte und tauschte in einem Wiesengebiet 144 Flurgrundstücke und musste auch den Aubach verlegen. Die Rohbauarbeiten waren innerhalb eines halben Jahres abgeschlossen. Kirsch war sich nicht sicher, ob die ausgehobene Fläche das Wasser halten würde oder es versickert.[6]
Geschichte
BearbeitenMühlen
Bearbeiten- Mühle in Wiesen
- Mühle unterhalb von Wiesen
- Fleckensteinsmühle
- Ruhmühle (Mühlhansenmühle)
- Kleine Mühle
- Schlagmühle
- Altmühle
- Neumühle
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Der Aubach auf dem BayernAtlas
- Karte des Einzugsgebietes bei den Grundlagendaten Fließgewässer Bayern, Bayerisches Landesamt für Umwelt
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
- ↑ a b Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Main, Seite 119 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 3,3 MB)
- ↑ Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0.
- ↑ Der See hat einen natürlichen Überlauf, der das Wasser über den Wiesbüttgraben ins Aubachtal leitet.
- ↑ Straßenname am Welzbach
- ↑ Beliebtes Ausflugsziel lockt Spaziergänger an. 6. August 2014, abgerufen am 30. Mai 2020.