Die Kronenblume (Calotropis gigantea), auch Madar-Strauch genannt, ist eine Pflanzenart in der Unterfamilie der Seidenpflanzengewächse (Asclepiadoideae) innerhalb der Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae).
Kronenblume | ||||||||||||
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Kronenblume (Calotropis gigantea) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Calotropis gigantea | ||||||||||||
(L.) Dryand. |
Vorkommen
BearbeitenCalotropis gigantea ist ursprünglich in Afrika und Südostasien beheimatet. Heutzutage ist die Kronenblume in vielen Ländern der Welt verwildert z. B. in Südamerika oder in der Karibik. Vor allem ist die Kronenblume in Brachland zu finden so z. B. auf ehemaligen Zuckerrohrfeldern im karibisch-südamerikanischen Raum.
Beschreibung
BearbeitenBei Calotropis gigantea handelt es sich um einen Strauch oder kleinen Baum, der Wuchshöhen von über drei Meter erreichen kann. Die kreuzgegenständigen, ungestielten oder kurz gestielten Laubblätter sind einfach, filzig behaart, silbrig-grün, 9 bis 15,8 cm lang und 4,5 bis 9,5 cm breit.
Die Blüten stehen in kompliziert aufgebauten Blütenständen zusammen. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig. Die fünf freien Kelchblätter sind 3 bis 7 mm lang. Die fünf an ihre Basis verwachsenen Kronblätter sind 15 bis 17 mm lang. Es ist nur ein Kreis mit fünf Staubblättern vorhanden. Die Staubfäden sind untereinander zu einer Röhre, mit dem Stempel und mit den Kronblättern verwachsen. Die fleischige Nebenkrone weist eine Länge von 11 bis 12 mm und einen Durchmesser von 6 bis 6,5 mm auf (darin unterscheidet sich diese Art von Calotropis procera bei der sie kürzer ist). Zwei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Die zwei Griffel sind an ihren Spitzen verwachsen.
Es werden blassgrüne, weichschalige Balgfrüchte gebildet, die eine Länge von 70 bis 100 mm und einen Durchmesser von bis zu 40 mm aufweisen. Sie entlassen bei Reife viele behaarte Samen, die durch den Wind verbreitet werden.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22.[1]
Nutzung
BearbeitenCalotropis gigantea wurde in der Volksmedizin vielfältig genutzt, beispielsweise zum Stoppen von Blutungen, für leichtere Geburten, und zum Schwangerschaftsabbruch.[3] Der klebrige Milchsaft wirkt insektizid[4] und durch seinen hohen Gehalt an Herzglykosiden toxisch[2], jedoch wirken verschiedene Inhaltsstoffe antiasthmatisch[4], sedativ und entzündungshemmend[3], gerinnungsfördernd[3], anti-diabetisch[5] und hemmen das Wachstum einiger Tumorzellen[6]. Einige der wichtigsten Inhaltsstoffe sind Uscharin und epi-Uscharin.[2] Weitere Bestandteile sind Cardenolide[6], Pregnanone[7], verschiedene Triterpene[8], und nichtproteinogene Aminosäuren, wie Giganticin[4].
Die Blätter wurden dem Damaszener Stahl zugesetzt. Die Bastfasern der Pflanze werden für Seile, Fischernetze und Papier verwendet. Die Samenfasern werden als Akon[9] z. B. als Rettungswestenfüllungen eingesetzt und sind für textile Anwendungen geeignet.
Literatur
Bearbeiten- B. Richardson: Beschreibung in der Western Australian Flora. (engl.)
- Bingtao Li, Michael G. Gilbert & W. Douglas Stevens: Asclepiadaceae in der Flora of China, Volume 16, S. 203: Calotropis gigantea - Online. (engl.)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Calotropis gigantea bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ a b c S. Parhira, G. Y. Zhu, R. W. Jiang, L. Liu, L. P. Bai, Z. H. Jiang: 2'-Epi-uscharin from the latex of Calotropis gigantea with HIF-1 inhibitory activity. In: Scientific reports. Band 4, 2014, S. 4748, doi:10.1038/srep04748, PMID 24756103.
- ↑ a b c R. Rajesh, C. D. Raghavendra Gowda, A. Nataraju, B. L. Dhananjaya, K. Kemparaju, B. S. Vishwanath: Procoagulant activity of Calotropis gigantea latex associated with fibrin(ogen)olytic activity. In: Toxicon : official journal of the International Society on Toxinology. Band 46, Nummer 1, Juli 2005, S. 84–92, doi:10.1016/j.toxicon.2005.03.012, PMID 15922393.
- ↑ a b c K. Pari, P. J. Rao, C. Devakumar, J. N. Rastogi: A Novel Insect Antifeedant Nonprotein Amino Acid from Calotropis gigantea In: Journal of natural products. Band 61, Nummer 1, Januar 1998, S. 102–104, doi:10.1021/np970255z, PMID 9548837.
- ↑ N. R. Rathod, H. R. Chitme, R. Irchhaiya, R. Chandra: Hypoglycemic Effect of Calotropis gigantea Linn. Leaves and Flowers in Streptozotocin-Induced Diabetic Rats. In: Oman medical journal. Band 26, Nummer 2, März 2011, S. 104–108, doi:10.5001/omj.2011.26, PMID 22043394, PMC 3191672 (freier Volltext).
- ↑ a b T. Lhinhatrakool, S. Sutthivaiyakit: 19-Nor- and 18,20-epoxy-cardenolides from the leaves of Calotropis gigantea. In: Journal of natural products. Band 69, Nummer 8, August 2006, S. 1249–1251, doi:10.1021/np060249f, PMID 16933890.
- ↑ Z. N. Wang, M. Y. Wang, W. L. Mei, Z. Han, H. F. Dai: A new cytotoxic pregnanone from Calotropis gigantea. In: Molecules. Band 13, Nummer 12, 2008, S. 3033–3039, doi:10.3390/molecules13123033, PMID 19052526.
- ↑ S. Thakur, P. Das, T. Itoh, K. Imai, T. Matsumoto: Latex extractables of Calotropis gigantea. In: Phytochemistry Band 23, 1984, S. 2085–2087.
- ↑ Eintrag zu Akon. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 29. August 2013.