Georg Stefan Troller
Georg Stefan Troller (* 10. Dezember 1921 in Wien) ist ein österreichisch-US-amerikanischer Schriftsteller, Fernsehjournalist, Drehbuchautor, Regisseur und Dokumentarfilmer, der seit 1949 seinen Lebensmittelpunkt in Frankreich hat. Seine subjektive Befragungsweise von Prominenten und anderen Personen wurde zum Vorbild vieler Journalisten, Dokumentarfilmer und Talkshow-Moderatoren.
Leben
BearbeitenGeorg Troller ist der zweite Sohn von Karl Troller, einem jüdischen Pelzhändler aus Brünn, der in der Neutorgasse im 1. Wiener Gemeindebezirk ein Geschäft betrieb, und von Vilma Troller, geborene Pick. Die Familie lebte dort am Rudolfsplatz und übersiedelte später nach Wien-Döbling.[1][2] In Wien besuchte er das Gymnasium. Im 1. Bezirk lernte Troller zunächst den Beruf des Buchbinders.[3] Als es 1938 zum Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich kam, floh er im Alter von 16 Jahren in die Tschechoslowakei und von dort nach Frankreich, wo er bei Kriegsausbruch interniert wurde. Beim Einmarsch der Deutschen gelang ihm mit zwei anderen Inhaftierten die Flucht aus dem Lager. Sie wollten per Anhalter über die Front und sich den Franzosen anschließen. Sie hatten dabei großes Glück, denn es hielten deutsche Soldaten auf Motorrädern und nahmen sie mit, ohne ihre Ausweise zu kontrollieren. Aus Angst vor Entdeckung vernichtete Troller seine Papiere in einem unbeobachteten Augenblick, was er später sehr bedauerte.[4] 1941 erhielt er in Marseille ein Visum für die USA. Die Eltern konnten über Portugal fliehen. Von 1941 bis 1943 war Troller als Buchbinder tätig. 1943 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und war bis 1946 US-Soldat. Er war am 29. April 1945 an der Befreiung und Dokumentation des KZ Dachau sowie am 1. Mai 1945 an der Einnahme Münchens beteiligt. Aufgrund seiner Deutschkenntnisse wurde er von der US-Armee bei der Vernehmung von Kriegsgefangenen eingesetzt. Zudem wurde er Reporter des Armeesenders Radio München.[5]
Nach Kriegsende versuchte Troller in Österreich heimisch zu werden, fühlte sich dort jedoch fremd. Beim Wiener Sender Rot-Weiß-Rot initiierte er die Sendereihe XY weiß alles. Danach kehrte er in die USA zurück und studierte von 1946 bis 1949 Anglistik mit Abschluss als B. A. an der University of California und Theaterwissenschaft an der Columbia University in New York, wo er 1949 einen Abschluss als M. A. erhielt.
Ein Fulbright-Stipendium für ein Studium an der Sorbonne in Paris führte Troller 1949 nach Europa. Er war 1951 für Vergleichende Literaturwissenschaft an der Sorbonne eingeschrieben, doch zum Studium kam es nicht mehr, da er ein Angebot des RIAS Berlin (Rundfunk im amerikanischen Sektor) erhielt, für den er fortan als Hörfunkreporter arbeitete. Ab 1952 war er für Medien aus den USA, Kanada, Österreich und der Bundesrepublik Deutschland Paris-Korrespondent (in Rundfunk, Fernsehen und Presse). In Deutschland wurde er vor allem als WDR-Fernsehreporter in seiner Sendung Pariser Journal (1962–1971) bekannt. Von 1971 an war Troller Sonderkorrespondent des ZDF mit Sitz in Paris. 1972 begann er die ZDF-Sendereihe Personenbeschreibung, in der er im Laufe von 22 Jahren prominente Künstler und unbekannte Zeitgenossen sowie ungewöhnliche Lebensschicksale vorstellte.
Seit 1949 lebt Troller in Paris. Er ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin. 2019 erschien in der Literaturzeitschrift Sinn und Form die Druckfassung eines Gesprächs im Begleitprogramm zur Ausstellung »Kinder im Exil«, das am 5. Juli 2016 in der Akademie der Künste geführt wurde. Troller sagte hier: »Ich werde immer wieder gefragt, ob Frankreich oder Amerika meine Heimat ist: Eine Heimat kann man sich nicht wieder aufbauen, das funktioniert nicht.«[6]
Zu seinem 100. Geburtstag[7] wurde er in mehreren Hörfunk- und TV-Beiträgen gewürdigt. 2021 erhielt er nach zahlreichen früheren Ehrungen das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Im Mai 2023 verlieh der PEN Berlin dem 101-jährigen Troller die Ehrenmitgliedschaft.[8]
Die Kunst des Interviews
BearbeitenIn den 1940er Jahren schrieb Troller kurze Geschichten und Glossen in Paris (einige dieser Texte wurden erst zu Trollers 100. Geburtstag vom Filmwissenschaftler Wolfgang Jacobsen in dem Buch Der Unnötige veröffentlicht),[9] über die der Journalist Helmut Böttiger befand, bereits in ihnen bemerke man „die unverschnörkelte Direktheit, mit der Troller später in seinen Personenbeschreibungen im Fernsehen berühmt wurde, und den differenzierten, genauen Blick sowie die dialogische Kunst seines Pariser Journals“.[10] Nach eigenen Angaben führte Troller zwischen 1200 und 1500 Interviews.[11]
Im Jahr 1962 begann er im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks mit der Produktion des von der ARD gesendeten Pariser Journals. 1971 wurde er Sonderkorrespondent des ZDF in Paris. Dort begann er mit der siebzig Folgen umfassenden TV-Sendereihe Personenbeschreibung, die für das journalistische Genre des Interviews stilbildend wirkte. Anfänglich war seine betont subjektive Befragungsweise unter Fernsehredakteuren verpönt und nur geduldet, denn Dokumentationen hatten stets das Gebot der Neutralität zu erfüllen.[12] Allmählich wurde seine einfühlsame wie kritische Methode der Personenbefragung jedoch zum Vorbild für viele weitere Journalisten. Ein Beispiel ist die Gesprächsreihe Gero von Boehm begegnet …, die sich in jeder Folge nur einer Persönlichkeit widmete.
Troller war immer daran interessiert, die verborgenen persönlichen Geheimnisse der Interviewten aufzudecken. Die von Journalisten bediente Sensationslust bezeichnete er einmal selbstironisch als „Menschenfresserei, die vom warmen Blut ihrer Opfer lebt“.[13] Zu seinen Vorbildern zählte er Karl Kraus. Trollers primäre Triebfeder jedoch war es nach eigener Aussage immer, seine natürliche, durch Flucht und Verfolgung gesteigerte Menschenscheu zu überwinden. Indem er ausgewählten Menschen jene zeitlosen Fragen stelle, die er an sich selber habe, habe er damit auch seinen eigenen Erfahrungshorizont als Mensch und Filmemacher erweitert.[14]
Troller führte journalistische Gespräche mit Jean-Paul Belmondo, Edith Piaf, Konrad Adenauer, Ingrid Bergman, Orson Welles, Marlene Dietrich, Peter Handke, Ron Kovic, Pablo Picasso, Woody Allen, Josephine Baker, Lauren Hutton, Eduard VIII.[15][16] und vielen weiteren Persönlichkeiten der Zeitgeschichte.[17]
Privates
BearbeitenAus erster, geschiedener Ehe mit der britischen Journalistin Davina Hughes stammt seine älteste Tochter, Fenn. Ab 1976 war er mit der gebürtigen Hamburgerin Kirsten Lerche verheiratet und hatte mit ihr ebenfalls eine Tochter, Tonka. Seine zweite Frau starb 2018[18] und wurde auf dem Cimetière de Montmartre beigesetzt.[19]
An Originalschauplätzen drehte Troller eine nachdenkliche Selbstbeschreibung (in erweiterter Form 2009 bei Artemis & Winkler erschienen), die zu seinem 80. und 90. Geburtstag im Bayerischen Fernsehen gezeigt wurde.
Im Jahr 2022 nahm er die österreichische Staatsbürgerschaft wieder an.[20]
„Österreicher jüdischer Herkunft, den Nazis nur knapp entkommen, heute als Amerikaner in Paris lebend, fühlt sich Troller dem deutschen Sprachraum zugehörig“, heißt es auf dem Klappentext eines Buches über ihn.[21]
Werke
BearbeitenRegie
Bearbeiten- 1962–1971: Pariser Journal (50 Folgen)
- 1967: Seemann im Sattel (2-teilige Biografie Jack Londons)
- 1968: Wolf ohne Halsband. Bilder aus dem Leben von Paul Gauguin
- 1968: Tierra y Libertad! Die Mexikanische Revolution
- 1971–1993: Personenbeschreibung (70 Folgen à 1 Porträt)
- 1971: Am Rande der bewohnbaren Welt – Das Leben des Dichters Arthur Rimbaud
- 1972: La Violencia. Gewalt in Guatemala
- 1973: Knef '73. Was sie sagt, was sie singt und wie man über sie spricht
- 1978: Schauplätze der Weltliteratur. Madame Bovary in der Normandie
- 1980: Vive la vie. Arthur Rubinstein im Gespräch
- 1981: Karl Kraus – verhaßt, verliebt. (Auch Drehbuch)
- 1984: Die rote Jungfrau. Aus dem Leben der kommunistischen Mystikerin Simone Weil
- 1984: Robert Badinter – Das Ende der Guillotine. (Auch Drehbuch)
- 1985: Stan Rivkin – Der letzte Kopfgeldjäger. (Auch Drehbuch)
- 1991: Père Aristide – Letzte Chance für Haiti. (Auch Drehbuch)
- 1992: Guatemala – Land im Todesfieber
- 1993: Mord aus Liebe. (Auch Drehbuch)
- 1993–1999: Zeugen des Jahrhunderts (je eine Sendung mit Gisèle Freund, Georg K. Glaser, Nachum Tim Gidal, George Weidenfeld, Paul Parin)
- 1995: Liebe in Hollywood. (Auch Drehbuch)
- 1995: Unter Deutschen. Eindrücke aus einem fremden Land. (Auch Drehbuch)
- 1998: Wolfgang Clement. Ein deutscher Politiker. (Auch Drehbuch)
- 1998–2003: Hollywood-Profile. (Je ein Film über Lauren Hutton, John Malkovich, Isabella Rossellini, Kirk Douglas, Woody Allen, Andy García) (Auch Drehbuch)
- 1999: Bennent mal vier – Porträt einer berühmten Familie. (Auch Drehbuch)
- 2001: Selbstbeschreibung. An Originalschauplätzen in Wien, Prag und Paris („Autobiofilmie“ nach eigener Buchvorlage, vgl. 1988, 2009)
- 2001: Amok! (Auch Drehbuch)
- 2003: Loki Schmidt – Leben als Abenteuer
- 2004: Tage und Nächte in Paris. (Auch Drehbuch)[22]
Drehbücher
Bearbeitenaußerhalb eigener Regiearbeiten
- 1973: Ein junger Mann aus dem Innviertel. Regie: Axel Corti. Dokumentarspiel über die Jugend von Adolf Hitler
- 1976: Der junge Freud. Regie: Axel Corti
- 1981: Wohin und zurück – An uns glaubt Gott nicht mehr. Trilogie über die eigene Emigration, Regie: Axel Corti, Drehbuch zusammen mit Axel Corti
- 1986: Wohin und zurück – Santa Fe. Regie: Axel Corti, Drehbuch zusammen mit Axel Corti. Buchausgabe: Santa Fe – Ein Drehbuch. Fernsehspiel-Bibliothek, Residenz-Verlag, Salzburg 1985
- 1986: Wohin und zurück – Welcome in Vienna. Regie: Axel Corti, Drehbuch zusammen mit Axel Corti
- 2002: Gebürtig. Mit Robert Schindel[23]
- 2009: Wohin und zurück – Die Axel-Corti-Trilogie. Buchausgabe der drei Drehbücher An uns glaubt Gott nicht mehr, Santa Fe und Welcome in Vienna. Mit einem Nachwort von Ruth Beckermann. Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft.
Bücher, Hörbücher
Bearbeiten- Autobiographie
- Selbstbeschreibung. Rasch & Röhring, Hamburg 1988, ISBN 978-3-89136-149-8
- Selbstbeschreibung. Ergänzte Neuauflage, Artemis & Winkler, Düsseldorf 2009, ISBN 978-3-538-07276-3, auch selbst verfilmt
- Unterwegs auf vielen Straßen. Erlebtes und Erinnertes, Edition Memoria, Köln 2016, ISBN 978-3-930353-36-1
- Meine ersten 100 Jahre. Neue Geschichten und Berichte, Edition Memoria, Köln 2021, ISBN 978-3-930353-41-5
- Paris, Frankreich, Wien
- Pariser Journal. Ein unkonventioneller Parisführer. Marion von Schröder, Hamburg 1966
- Pariser Gespräche. Prominenteninterviews. Marion von Schröder, Hamburg 1967
- Mein Paris. Bildband. Fischer, Frankfurt am Main 1970. Überarbeitete Ausgabe ebenda 1973
- Pariser Geschichten. Schwann, Düsseldorf 1972
- Frankreich: Schönheiten und Schätze. Umschau, Frankfurt 1984
- mit Artur Kittlitz jr: Unbekanntes Paris. Jenseits von Montparnasse. Ein Spaziergang durch das letzte „Pariser Dorf“. Düssel-Art, Düsseldorf 2000, ISBN 3-9806851-1-X
- Dichter und Bohemiens. Literarische Streifzüge durch Paris. Artemis & Winkler, Düsseldorf 2003, ISBN 3-538-07149-7
- Inhaltsangabe von 3sat - Das fidele Grab an der Donau. Mein Wien 1918–1938. Artemis & Winkler, Düsseldorf 2004, ISBN 3-538-07188-8. Auch als von Troller gesprochene Audio-CD: Delta Music, Frechen 2006, ISBN 3-86538-227-4
- Paris geheim. Artemis & Winkler, Düsseldorf 2008, ISBN 978-3-538-07262-6
- Pariser Geschichten. Hörbuch, Patmos Audio, Düsseldorf 2009, ISBN 978-3-491-91295-3
- Pariser Esprit. Anaconda, Köln 2010, ISBN 978-3-86647-474-1
- Ein Traum von Paris: Frühe Texte und Fotografien. Corso, Wiesbaden 2017, ISBN 978-3-7374-0743-4
- Begegnungen und Personenbeschreibungen
- mit Robert Lebeck (Fotograf): Der Abenteurer. Das kurze, wilde Leben des Jack London. Bertelsmann, Gütersloh 1968, DNB 458444049.
- Personenbeschreibung: Tagebuch mit Menschen. Rasch & Röhring, Hamburg 1990
- Ihr Unvergesslichen. 22 starke Begegnungen. Artemis & Winkler, Düsseldorf 2006, ISBN 3-538-07216-7
- Lebensgeschichten. Die Stars, Die Heiligen, Die Poeten, Die Sünder, Die Autoren, Die Künstler. Artemis & Winkler, Düsseldorf 2007, ISBN 978-3-538-07247-3
- Liebe, Lust und Abenteuer. 97 Begegnungen meines Lebens. Corso, Wiesbaden 2019, ISBN 978-3-7374-0754-0
- Erzählung
- Vogelzug zu anderen Planeten: Der kleine Prinz und sein Fuchs treffen Pinocchio, Max und Moritz, Lolita und weitere, Karl Rauch, Düsseldorf 2011, ISBN 978-3-7920-0153-0
- Der Unnötige. Frühe Texte, Verbrecher Verlag, Berlin 2022, ISBN 978-3-95732-537-2
Auszeichnungen
Bearbeiten- 1965: Sonderpreis der Landesregierung Nordrhein-Westfalen für Pariser Journal
- 1966: Goldene Kamera der Zeitschrift Hörzu, für hervorragende Fernseharbeit
- 1967: Adolf-Grimme-Preise, in Gold für die WDR-Dokumentation Paris 1925 – Shakespeare & Co. und für die NDR-Produktion Cinq Colonnes à la Une
- 1967: Goldene Nymphe von Monte Carlo für Paris 1925
- 1968: Berliner Kunstpreis
- 1969: Sonderpreis der Landesregierung Nordrhein-Westfalen beim Adolf-Grimme-Preis 1969, für die Fernsehsendung Wolf ohne Halsband – Bilder aus dem Leben des Paul Gaugin
- 1973: Adolf-Grimme-Preise mit Silber für Personenbeschreibung: Sean MacStiofain – Tödliche Träume in Irland (zusammen mit Carl-Franz Hutterer)
- 1973: Österreichischer Volksbildungspreis, für das Dokumentarspiel Junger Mann aus dem Innviertel – Adolf Hitler
- 1974: Fernsehpreis der Österreichischen Erwachsenenbildung (Volksbildung) (und weitere zwei Male)
- 1975: Erich-Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie
- 1981: Goldener Gong für Begegnung im Knast, gemeinsam mit seinem Team
- 1983: UNDA Österreich-Preis
- 1986: Goldener Gong für Wohin und zurück, gemeinsam mit Axel Corti und seinem Team
- 1986: Erster Preis des Eduard-Rhein-Preises
- 1986: Fernsehfilmpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste für die Folgen Santa Fe und Welcome in Vienna von Wohin und Zurück
- 1987: Goldene Nymphe von Monte Carlo für Wohin und zurück
- 1987: Adolf-Grimme-Preis mit Gold für Wohin und zurück, Folge2: Santa Fé (zusammen mit Axel Corti und Gernot Roll)
- 1987: Oscar-Nominierung für Welcome in Vienna durch Österreich
- 1990: Bambi
- 1991: Besondere Ehrung beim Adolf-Grimme-Preis
- 1991: Honorarprofessor des Freistaates Bayern
- 1994: Telestar für John Callahan
- 2001: Ben-Witter-Preis
- 2002: Ehrenpreis im Deutsch-Französischen Journalistenpreis, initiiert vom SR
- 2002: Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für sein Pariser Journal
- 2004: Axel-Corti-Preis
- 2005: Theodor-Kramer-Preis der Theodor Kramer Gesellschaft
- 2010: Stern auf dem Boulevard der Stars in Berlin
- 2014: Schillerpreis der Stadt Mannheim
- 2017: Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
- 2021: Ehrenpreis des Deutschen Dokumentarfilmpreises
- 2021: Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland[24]
- 2023: Ehrenmitglied von PEN Berlin[8]
Literatur
Bearbeiten- Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who's who. 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 1262.
- Gero von Boehm: Georg Stefan Troller. 7. November 2004. Interview in: Begegnungen. Menschenbilder aus drei Jahrzehnten. Collection Rolf Heyne, München 2012, ISBN 978-3-89910-443-1, S. 415–425.
- Susanne Marschall, Bodo Witzke: „Wir sind alle Menschenfresser.“ Georg Stefan Troller und die Liebe zum Dokumentarischen. BoD, Norderstedt 2012, ISBN 978-3-8423-6377-9.
- Christian Hißnauer: Personen beschreiben, Leben erzählen – Die Fernsehporträts von Georg Stefan Troller und Hans-Dieter Grabe. Springer VS, Wiesbaden 2017, ISBN 978-3-658-17316-6
- Marion Neumann, Die Hoffnung der hoffnungslosen Fälle. Ein Gespräch mit Georg Stefan Troller über Heimat, Emigration und Verwandlung. In: Sinn und Form 1/2019, S. 136–139
- Christoph Amend: «Alte Freunde sind erstaunt, dass ich immer noch da bin». Der Autor Georg Stefan Troller, 98, blickt zurück auf sein Jahrhundertleben, in: Zeit-Magazin, Beilage zu Die Zeit, Hamburg, Nr. 6, 30. Januar 2020, S. 14 bis 23.
Filmporträts
Bearbeiten- Georg Stefan Troller und sein Pariser Journal. Porträt, Deutschland, 29 Min., Buch und Regie: Heinrich Breloer, Produktion: WDR, Erstsendung: 31. August 1995 beim WDR, Inhaltsangabe von Breloer.
- „Wir sind alle Menschenfresser“. Georg Stefan Troller und seine Personenbeschreibungen. Gesprächsdokumentation, Deutschland, 123 Min., Buch und Regie: Bodo Witzke, ZDF 1998
- Georg Stefan Troller: Selbstbeschreibung. 2001, 80 Min. (Verfilmung seiner Autobiografie von 1988)
- Auslegung der Wirklichkeit – Georg Stefan Troller, Österreich, 120 Min, Regie, Buch und Produktion: Ruth Rieser, 2021 (Weltpremiere beim DOK.fest München 2021)[25][26]
- Michaela Wilhelm-Fischer: Georg Stefan Troller - Das geheime Drehbuch. Dokumentation, WDR, 2021, 60 Min. Hauptmotiv ist das Interview von Andreas Bönte mit dem fast Hundertjährigen.
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über Georg Stefan Troller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Georg Stefan Troller bei IMDb
- Georg Stefan Troller bei filmportal.de
- Georg Stefan Troller im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- „Mein Kriegsende“, WDR, 6. Mai 2005, Erinnerungen Trollers an 1945
- Radio-Porträt über Georg Stefan Troller in der Ö1-Sendereihe Chronisten, Reporter, Aufklärer aus dem Jahr 2002.
- Interviews
- „Ein ‚Menschenfresser‘ in Paris.“ ( vom 10. August 2011 im Internet Archive) In: Rencontres, 1. September 2006
- „Frauen lügen wie gedruckt.“ ( vom 29. September 2007 im Internet Archive) In: Netzeitung, 27. März 2007, 2. ( vom 22. Juni 2007 im Internet Archive), 3. ( vom 8. Mai 2012 im Internet Archive), 4. ( vom 5. Juli 2007 im Internet Archive), 5. Teil ( vom 22. November 2008 im Internet Archive)
- „Sie ließen mich ein Jahr Kartoffeln schälen.“ In: Tagesspiegel, 1. März 2009
- „Wie erfährt man die Wahrheit, Herr Troller?“ In: FAZ, 9. Dezember 2011
- Langfassung des Interviews aus der Reihe ... im Gespräch mit Gero von Boehm. Ferner ist eine gekürzte Fernsehfassung in der ZDF-Reihe Zeugen des Jahrhunderts abrufbar.
- Spiegel-Gespräch: »Die ganzen Filme sind auch Schreie nach Liebe«, Der Spiegel, 11. September 2021, S. 48–54
- Georg Stefan Troller über sein Leben: „Ich darf nicht verzeihen“, taz, 10. Dezember 2021
- phoenix persönlich: Georg Stefan Troller zu Gast bei Michael Krons, Phoenix (auf Youtube), 9. April 2022, 30'
- Regiearbeiten
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ G. S. Troller: Selbstbeschreibung, S. 9, 2010, (PDF; 114 kB)
- ↑ Roman Tschiedl: Georg Stefan Troller: Kindheit im Wiener „Fetz’nviertel“, Ö1 Leporello, 5. Juli 2017.
- ↑ Mein Leben als Buchbinder. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. 8. Juli 2012, Bilder und Zeiten (Z1-Z2)
- ↑ Moritz Aisslinger und Harald Wieser: „So alt bin ich nun auch nicht“ (Interview mit Georg Stefan Troller). In: DIE ZEIT Nr. 35 vom 15. August 2024. S. 42–43.
- ↑ Michaela Wilhelm-Fischer: Georg Stefan Troller - Das geheime Drehbuch. 2021 in der Reihe Zeuge der Zeit, ein Biografie-Film mit G.S.T., Minute 7
- ↑ [1] Marion Neumann, Die Hoffnung der hoffnungslosen Fälle. Ein Gespräch mit Georg Stefan Troller über Heimat, Emigration und Verwandlung. In: Sinn und Form 1/2019, S. 136–139.
- ↑ Christine Lehnen: Georg Stefan Troller zum 100. Geburtstag. In: dw.com. 10. Dezember 2020, abgerufen am 18. Februar 2024.
- ↑ a b Journalistenlegende Troller Ehrenmitglied von PEN Berlin. In: ORF.at. 18. Mai 2023, abgerufen am 18. Mai 2023.
- ↑ Der Unnötige. Frühe Texte. In: Verbrecher Verlag. Abgerufen am 18. Mai 2023.
- ↑ deutschlandfunk.de: Georg Stefan Troller - Im Wühlkasten von Paris. Abgerufen am 18. Mai 2023.
- ↑ Holfelder, Moritz, Bayerischer Rundfunk: Besuch in Paris: Porträt des Dokumentarfilmers Georg Stefan Troller | BR.de. (Interview, Audio) 4. Mai 2017, abgerufen am 4. Mai 2017 (ab 1:26).
- ↑ Ein „Menschenfresser“ in Paris ( vom 10. August 2011 im Internet Archive), Rencontres, 1. September 2006.
- ↑ In: Georg Stefan Troller: Selbstbeschreibung, Artemis & Winkler, Düsseldorf 2009, S. 343.
„Denn am Ende – habe ich es einmal gesagt, muß ich auch dazu stehen – sind wir ja alle Menschenfresser. Wir ernähren uns vom warmen Blut unserer Beute, um uns selbst damit zu stärken, das ist der psychologische Vorgang, welches Schutzmäntelchen immer wir ihm umhängen mögen: das der Aufklärung, des Mitleidens oder auch der Sozialreportage.“ - ↑ Joachim Mischke: „Reporter-Legende. Im Porträt: Georg Stefan Troller – Wer fragt, lebt“, Hamburger Abendblatt, 27. Juni 2009. Zitat im letzten Abschnitt.
- ↑ Duke of Windsor (Edward VIII) Interview in German | 1966 auf YouTube, abgerufen am 25. April 2023 (deutsch).
- ↑ Georg Stefan Troller trifft den Herzog von Windsor. In: welt.de. 16. Oktober 2022, abgerufen am 25. April 2023.
- ↑ Zeuge der Zeit: Georg Stefan Troller – Das geheime Drehbuch Hausbesuch bei Georg Stefan Troller in dessen Pariser Wohnung aus Anlass seines 100. Geburtstags, (59 Min.), 2021. Interview: Andreas Bönte. Buch und Regie: Michaela Wilhelm-Fischer. Redaktion: Helge Freund. Eine Produktion von BR Fernsehen
- ↑ Josef Königsberg: Verschollene Fotos von Georg Stefan Troller: „Das war mein Paris. Das Paris von gestern“. In: Spiegel Online. 9. Dezember 2018, abgerufen am 2. Juni 2019 (Interview).
- ↑ Georg Stefan Troller: Spiegel-Gespräch mit Hauke Goos und Alexander Smoltczyk, In: Der Spiegel. Nr. 37 vom 11. September 2021, S. 54.
- ↑ phoenix persönlich: Georg Stefan Troller zu Gast bei Michael Krons. In: youtube.com. Phoenix, 8. April 2022, abgerufen am 12. April 2022.
- ↑ Susanne Marschall, Bodo Witzke: „Wir sind alle Menschenfresser.“ Georg Stefan Troller und die Liebe zum Dokumentarischen. BoD, Norderstedt 2012, ISBN 978-3-8423-6377-9 (Klappentext).
- ↑ „Tage und Nächte in Paris“, kickfilm.de.
- ↑ Presseheft zu „Gebürtig“, 2004, PDF-Datei, 24 S. Die Handlung spielt im Jahr 1987. Österreich zur Zeit der Waldheim-Ära.
- ↑ Peter Stephan Jungk: Der sanfte Tausendsassa. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 10. Dezember 2021
- ↑ Stefan Fischer: Ein richtiges Leben. Dokumentarfilm über Georg Stefan Troller In: Süddeutsche.de vom 5. Mai 2021, abgerufen am 16. Mai 2021.
- ↑ Auslegung der Wirklichkeit – Georg Stefan Troller beim DOK.fest München 2021
Personendaten | |
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NAME | Troller, Georg Stefan |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Schriftsteller, Fernsehjournalist und Dokumentarfilmer |
GEBURTSDATUM | 10. Dezember 1921 |
GEBURTSORT | Wien |