Hammerschmiede (Neuendettelsau)
Hammerschmiede (fränkisch: Hamma-schmidn[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Neuendettelsau im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[3] Hammerschmiede liegt in der Gemarkung Aich.[4]
Hammerschmiede Gemeinde Neuendettelsau
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Koordinaten: | 49° 18′ N, 10° 48′ O |
Höhe: | 405 m ü. NHN |
Einwohner: | 6 (31. Dez. 2013)[1] |
Postleitzahl: | 91564 |
Vorwahl: | 09872 |
Lage von Hammerschmiede in Neuendettelsau
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Hammerschmiede
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Geografie
BearbeitenDie Einöde Hammerschmiede ist die erste an der Aurach gelegenen Mühle. Im Nordosten befindet sich der Hirtenbuck (429 m ü. NHN). An der Hammerschmiede führt die Staatsstraße 2410 vorbei, die zur Anschlussstelle 54 der A 6 bzw. zu einer Anschlussstelle der B 14 führt. Durch eine Gemeindeverbindungsstraße gelangt man nach Geichsenhof (0,6 km südlich) bzw. nach Aich (0,3 km nordwestlich).[5]
Geschichte
BearbeitenDer Ort wurde im Salbuch des Heilsbronner Klosters von 1402 als „molendium“ erstmals urkundlich erwähnt.[6] 1708 wurde sie von Johannes Schäff aus Wallersdorf erworben, der sie zur Hammerschmiede ausbaute. Bis 1799 blieb sie im Besitz der Familie Schäff. Zu diesem Zeitpunkt war Margarete Schäff zur Witwe geworden und heiratete den Schmiedegesellen Johann Adam Dörflein.[7]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehörte die Hammerschmiede zur Realgemeinde Aich. Das Anwesen hatte das brandenburg-ansbachische Klosterverwalteramt Heilsbronn als Grundherrn. Unter der preußischen Verwaltung (1792–1806) des Fürstentums Ansbach erhielt die Hammerschmiede bei der Vergabe der Hausnummern die Nr. 26 des Ortes Aich.[8] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Windsbach.[9]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Hammerschmiede dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Aich und der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Aich zugeordnet.[10]
1904 wurde das Anwesen versteigert, weil sich der damalige Besitzer Johann Georg Dörflein übernommen hatte. Der neue Besitzer Friedrich Wäger legte die Hammerschmiede still und nutzte die Mühle nur noch als Schrotmühle. Konrad Rottler, der Enkelsohn des Friedrich Wäger, willigte 1976 in die Stilllegung der Mühle ein, damit ein Straßendamm für die Staatsstraße 2410 errichtet werden konnte.[7]
Im Zuge der Gebietsreform wurde diese am 1. Januar 1972 nach Neuendettelsau eingemeindet.[11][9] Der Ort besteht heute aus einem Bauernhof und der ehemaligen Mühle.
Bau- und Bodendenkmäler
Bearbeiten- Hier gab es eine Siedlung der Jungsteinzeit.[12]
- Hammerschmiede 3: Scheune
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1836 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2007 | 2013 |
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Einwohner | 12 | 14 | * | 6 | 10 | 3 | 12 | 18 | 8 | 6 | * | 7 | 6 |
Häuser[13] | 1 | 2 | 2 | 1 | 2 | 2 | 2 | * | |||||
Quelle | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [23] | [24] | [25] | [1] |
Religion
BearbeitenDer Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Michael (Weißenbronn) gepfarrt.[8] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren ursprünglich nach St. Vitus (Veitsaurach) gepfarrt,[22] später war die Pfarrei Unsere Liebe Frau (Heilsbronn) zuständig, seit 1992 ist es die Pfarrei St. Franziskus (Neuendettelsau).[26]
Literatur
Bearbeiten- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, OCLC 872378821, S. 91.
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
- Manfred Keßler: Der Rittersitz zu Dettelsau im hohen und späten Mittelalter. Dissertation. Erlangen 2009, DNB 998940933, S. 369 (PDF; 11,1 MB).
- Hans Rößler (Hrsg.): Unter Stroh- und Ziegeldächern. Aus der Neuendettelsauer Geschichte. Freimund-Verlag, Neuendettelsau 1982, ISBN 3-7726-0110-3, S. 126–129 (Digitalisat [PDF]).
Weblinks
Bearbeiten- Hammerschmiede in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 3. September 2021.
- Hammerschmiede in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 14. September 2019.
- Hammerschmiede im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ a b Gemeindeverwaltung Neuendettelsau (Hrsg.): Neuendettelsau. Informationen, Behördenwegweiser. Neuendettelsau 2014, S. 7.
- ↑ E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 91. Dort folgendermaßen transkribiert: „haməʳschmidn“.
- ↑ Gemeinde Neuendettelsau, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 14. Juli 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 30. September 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 14. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ M. Keßler: Der Rittersitz zu Dettelsau im hohen und späten Mittelalter, S. 369.
- ↑ a b H. Rößler (Hrsg.): Unter Stroh- und Ziegeldächern, S. 126 ff.
- ↑ a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 827.
- ↑ a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 975.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Heilsbronn 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 963.
- ↑ Neuendettelsau > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 30. Oktober 2024.
- ↑ Denkmalliste für Neuendettelsau (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1840 wurden diese als Häuser und in den Jahren 1836 und von 1885 bis 1961 als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, OCLC 911053266, S. 165.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 144 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1041, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1205, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1093 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1157 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1195 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1021 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 751 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 170 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 327 (Digitalisat).
- ↑ Statistik der Einwohnerzahlen in den Ortsteilen. ( vom 8. September 2012 im Webarchiv archive.today) auf: neuendettelsau.eu
- ↑ Pfarrverband Heilsbronn. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 12. März 2023.