Das russische Heer (russischСухопутные войска Российской ФедерацииSuchoputnyje woiska Rossijskoi Federazii, deutsch ‚Bodentruppen der Russischen Föderation‘) sind die Landstreitkräfte der russischen Streitkräfte. Sie wurden nach dem Zerfall der Sowjetunion ab 1992 gegründet und bildeten sich aus Teilen der früheren Sowjetarmee, die zu Anfang der 1990er-Jahre im Abzug aus mehreren Ländern des ehemaligen Ostblocks und der Sowjetunion begriffen war. Das Heer bildet heute die größte Teilstreitkraft der russischen Streitkräfte.
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Russisches Heer (russischСухопутные войска Российской Федерации)
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Infolge von Umstrukturierungen war zwischen 1997 und 2001 sogar das Kommando der Landstreitkräfte abgeschafft, was ihr Gewicht als Teilstreitkraft stark minderte.[2] Als Ergebnis der letzten Militärreform von 2008 wurden die Landstreitkräfte organisatorisch in vier Militärbezirke gegliedert, die seit 1. Dezember 2010 als Vereinigte Strategische Kommandos (russ.: Objedinjonnoje strategitscheskoje komandowanije, OSK) bezeichnet werden:
Die Landstreitkräfte bestehen aus Bodenkampfeinheiten (Motorisierte Schützen, Panzern, gepanzerten Fahrzeugen, Transportern und Luftabwehreinheiten) und Hubschraubern, da die gesamten Armeefliegerkräfte kürzlich in die Zuständigkeit der Luftstreitkräfte übergeben wurde.[3]
Die Luftlandetruppen, russ. WDW (Wosduschno-dessantnyje woiska, russisch: Воздушно-десантные войска = ВДВ, englisch VDV) sind direkt dem Oberkommando der Streitkräfte unterstellt.
2006 umfassten die Landstreitkräfte ca. 395.000 Soldaten, darunter etwa 190.000 Wehrpflichtige (Stand: 2006).[4]
Die Regierung strebt an, das Heer bis Mitte der 2010er-Jahre grundlegend zu modernisieren. Trotz des russischen Siegs im Georgienkonflikt 2008 wurden Mängel in Ausrüstung und Organisation deutlich. Wladislaw Putilin, der Vize-Chef der militärisch-industriellen Kommission, gab im Dezember 2008 bekannt, dass die gesamten Streitkräfte insgesamt 400 neue Waffensysteme erhalten sollen. Das dafür zur Verfügung stehende Budget beläuft sich auf über 100 Milliarden Euro. Für das Heer sollen etwa 300 neue Panzer und 2000 weitere Militärfahrzeuge sowie neue Handfeuerwaffen AK-12 und Ratnik-Ausrüstung beschafft werden.[7] Im Jahr 2013 gab Russland offiziell 4,4 % seiner Wirtschaftsleistung für den Verteidigungshaushalt aus.[8]
Sollte im russischen Heer ab 2016 den T-90 ablösen. Im Dezember 2021 soll mit der Serienproduktion begonnen worden sein, erste Exemplare sollen ab 2023 geliefert werden.[10]
Weitere Exemplare als Pionierpanzer mit der Bezeichnung IMR-2, als Bergepanzer mit der Bezeichnung BREM-1 und als Minenräumpanzer mit der Bezeichnung BMR-3M
↑Russian Military Reform 1992–2002, hrsg. von Anne C. Aldis and Roger Mc Dermott, Routledge, London und New York, 2003, Beitrag Michael Orr, S. 131–133.