Sönke Sönksen
Sönke Sönksen (* 2. März 1938 in Meldorf; † 15. November 2024[1]) war ein deutscher Springreiter.
Sönke Sönksen Medaillenspiegel | ||
---|---|---|
Sönke Sönksen beim Maimarkt-Turnier Mannheim 2014 | ||
Deutschland | ||
Olympische Sommerspiele | ||
Silber | 1976 | Mannschaft (mit Kwept) |
Europameisterschaften | ||
Bronze | 1975 | Einzel (mit Kwept) |
Gold | 1975 | Mannschaft (mit Kwept) |
Deutsche Meisterschaften | ||
Silber | 1975 | Herrenwertung (mit Kwept) |
Gold | 1978 | Herrenwertung (mit Kwept) |
Werdegang
BearbeitenSönksen wurde als Sohn einer Bauernfamilie aus dem dithmarscher Meldorf geboren. In dem elterlichen Betrieb waren Pferde vorhanden, auf denen er das Reiten erlernte. Nach dem Tagesgeschäft blieb das Reiten als Freizeitvergnügen, später bekam Sönksen die Möglichkeit des regelmäßigen Trainings. Sein Trainer hierbei war zwölf Jahre lang Otto Hinrichs.[2]
Im Jahr 1966 wechselte Sönksen in den Stall des Fleischwaren-Fabrikanten und Reitstallinhaber Werner Stockmeyer, da dieser einen Bereiter suchte. Bereits im Jahr 1965 hatte Sönksens Vater das Pferd Odysseus an Stockmeyer verkauft, das nach dem Stallwechsel erneut in den Beritt von Sönke Sönksen gelangte. Mit diesem gewann er im Jahr 1967 den Großen Preis von Neumünster. Bis zum Tod von Werner Stockmeyer verblieb Sönksen in dessen Stall in Versmold.[3][4][5]
In den 1970er-Jahren zählte er zu den erfolgreichsten Springreitern Deutschlands,[6] in diesem Jahrzehnt errang er auch seine großen Championatserfolge: Bei den deutschen Meisterschaften 1975 erreichte er mit Kwept den zweiten Platz.[7] Im selben Jahr durfte er für Deutschland bei den Europameisterschaften in München mit Kwept (aus dem Stall Stockmeyer) starten: Mit der Mannschaft gewann er die Goldmedaille, in der Einzelwertung gewann er die Bronzemedaille.[2][8] Ein Jahr später nahm er, ebenfalls mit Kwept, an den Olympischen Spielen 1976 teil und gewann mit der Mannschaft die Silbermedaille.[9] Sönksen und die Equipe wurden für diesen Erfolg mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet.[10]
Sein vierter großer Championatserfolg folgte 1978 mit Kwept: in diesem Jahr gewann er die Goldmedaille der Deutschen Meisterschaft.[11] Nach dem Tod von Werner Stockmeyer im Jahr 1979 wurde dessen Stall aufgelöst. Sönksen wurde anschließend für 13 Jahre von den Lebensmittelwerken Rau aus Hilter unterstützt.[5]
Nach Abschluss seiner Karriere nahm er 1992 einen Trainerposten beim DOKR an der Seite des damaligen Bundestrainers der Springreiter, Herbert Meyer an und war bis 2001 rund 50 Mal Equipechef für deutsche Mannschaften bei Nationenpreisen.[6][12] Auch nach Ende dieser Trainertätigkeit beim DOKR war Sönksen als Trainer und Equipechef für deutsche Mannschaften, bevorzugt bei den Nationenpreisen von Hickstead, Dublin und Spruce Meadows, aktiv. Zudem war Sönke Sönksen seit dem Ende seiner aktiven Sportlerkarriere als Wertungsrichter für Springprüfungen tätig.[13]
Aus der Trainertätigkeit von Sönke Sönksen gingen mehrere erfolgreiche Reiter hervor: So arbeitete zum Beispiel die Deutsche Meisterin von 2009 (Damenwertung), Rebecca Golasch, bei Sönksen im Stall.[14] Sönksens erfolgreichster Schüler ist der frühere deutsche Disziplintrainer Springreiten, Heinrich-Hermann Engemann.[15]
Weblinks
Bearbeiten- Sönke Sönksen in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
- Foto: Sönke Sönksen mit Kwept, Olympische Spiele 1976
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Trauer um Sönke Sönksen. In: Deutsche Reiterliche Vereinigung. 15. November 2024, abgerufen am 15. November 2024.
- ↑ a b Sönke Sönksen Internationales Sportarchiv 28/2010 vom 13. Juli 2010, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- ↑ VR Classics 2010 – Vorschau: Notizen aus der Vergangenheit… ( vom 16. April 2015 im Internet Archive), Auszug aus Pferd+Sport 02/10, Seite 12 (PDF-Dokument; 1,5 MB)
- ↑ Turnierreiten / Preise: Klötze und Kommerz, Der Spiegel, 7. Juli 1969
- ↑ a b Pferdemann von Kopf bis Fuß (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Haller Kreisblatt, 4. September 2010
- ↑ a b Sönke Sönksen wurde 70, Pressemeldung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, 8. März 2008, abgerufen auf reitwelten.de
- ↑ Jasper Nissen: Großes Reiter- und Pferdelexikon, Bertelsmann Lexikon Verlag, 1977, ISBN 3-570-04580-3, Seite 462
- ↑ Die goldenen siebziger Jahre: Boom im Reitsport, sportliche Erfolge überall ( vom 9. Januar 2009 im Internet Archive), Werner Popken (pferdezeitung.com)
- ↑ Medaillenträger Olympische Spiele von 1912-2004 ( vom 13. Februar 2009 im Internet Archive), Deutsche Reiterliche Vereinigung
- ↑ Stadt Landshut, Sportchronik 1974-76: ... 1976 Empfang der deutschen Olympiamannschaft im Oktober beim Bundeskanzler Helmut Schmidt und Auszeichnung mit dem Silbernen Lorbeerblatt,
- ↑ 16.-17. Februar 2001: Springtraining mit Soenke Soenksen, hippoline.lu
- ↑ Link auf: Besuch beim Olympia-Helden, CJD-Hauptschüler treffen den früheren Reiter Sönke Sönksen (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Haller Kreisblatt, 24. März 2006
- ↑ UNI BENE – Offizielles Programmheft zum 50. Maimarkt-Turnier 2013 ( des vom 21. Januar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Seite 137: Reise mit Lolita
- ↑ DM Springen Reiterinnen: Erster Meistertitel für Rebecca Golasch, horsemode.com, 14. Juni 2009
- ↑ Porträt: Trainer Heinrich-Hermann Engemann ( des vom 10. Juni 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Sönksen, Sönke |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Springreiter und Trainer |
GEBURTSDATUM | 2. März 1938 |
GEBURTSORT | Meldorf |
STERBEDATUM | 15. November 2024 |