Spiritual Unity
Spiritual Unity ist ein Musikalbum des US-amerikanischen Jazzsaxophonisten Albert Ayler, das er gemeinsam mit dem US-amerikanischen Jazzbassisten Gary Peacock und dem US-amerikanischen Schlagzeuger Sunny Murray als Albert Ayler Trio eingespielt hat. Es wurde für das ESP-Disk Label aufgenommen und war ein Schlüsselwerk des Free Jazz, das Ayler internationale Aufmerksamkeit brachte, da es so „schockierend anders“ war.[1] Das 1964 aufgenommenen und 1965 veröffentlichte Album hat in seiner Ursprungsversion insgesamt vier Titel, darunter zwei Versionen von Aylers bekanntester Komposition Ghosts.[2]
Spiritual Unity | ||||
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Studioalbum von Albert Ayler | ||||
Veröffent- |
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Aufnahme |
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Label(s) | ESP-Disk | |||
Format(e) |
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Titel (Anzahl) |
4 | |||
29:19 | ||||
Besetzung | ||||
Bernard Stollman | ||||
Studio(s) |
Variety Arts Recording Studio, New York City | |||
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Das Album
BearbeitenDie Aufnahme-Session, die zu Spiritual Unity führte, war ESP-Disks erste Aufnahme im Bereich Jazz. Sie fand am 10. Juli 1964 im Variety Arts Recording Studio, in der Nähe des Times Squares in New York City und nicht ganz professionellen Bedingungen statt. Die Session begann nach 13 Uhr am Nachmittag. Folgt man der Beschreibung des Plattenlabels „flüchtete der Toningenieur während der Session für einige Zeit aus dem Kontrollraum, kehrte aber rechtzeitig zurück, um das Band für die nächste Aufnahme zu wechseln.“ Und obwohl der Inhaber des ESP-Disk Labels, Bernard Stollman, eine Stereo-Aufnahme haben wollte, erhielt er nur eine Mono-Aufnahme, diese aber bestens aufgenommen und abgemischt. Die Musiker wurden gleich nach der Sitzung in einem nahe gelegenen Café bezahlt und unterzeichneten die Aufnahme-Vereinbarungen.[3]
Der Produktionsstab
Bearbeiten- Künstlerische Gestaltung – Jay Dillon
- Design – Jordan Matthews
- Illustration – Howard Bernstein
- Produzent – Bernard Stollman
Die Titelliste
BearbeitenAlle Kompositionen stammen von Albert Ayler.
- Ghosts: First Variation – 5:12
- The Wizard – 7:20
- Spirits – 6:46
- Ghosts: Second Variation – 10:01
Katalognummer: ESP-Disk – ESPS 1002
Die Rezeption
BearbeitenQuelle | Bewertung |
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Allmusic | [4] |
All About Jazz | [5] |
Pitchfork | [6] |
Penguin Guide to Jazz | [7] |
Der Musikkritiker Ekkehard Jost schrieb, dass „Aylers Negation fester Tonlagen ein Pendant findet in Peacocks und Murrays Negation des Taktes. In keiner Jazzformation dieser Zeit ist so wenig von einem konstanten Rhythmus zu hören […] Die absolute rhythmische Freiheit führt häufig zu drei unabhängigen rhythmischen Ebenen.“[8] Die Aufrechterhaltung dieser Qualitäten erfordert eine starke Interaktion der Gruppe. Ayler selbst sagte von dem Album: „Wir haben nicht gespielt, wir haben uns gegenseitig zugehört“.[1] Brian Morton und Richard Cook sagen zum Album: „Kurz wie es ist, bleibt es ein Musikalbum von unstillbarer Kraft und Autorität, aber es gibt auch Komik unter der Oberfläche und eine Menschlichkeit, die selten gewürdigt wird.“[9] The Penguin Guide to Jazz nahm das Album in die „Core Collection“ auf und verlieh ihm eine „Krone“.[10] Steve Huey vergab für Allmusic die Höchstwertung und meint: „Ein musikalischer Meilenstein, der wesentlich ist für ein grundlegendes Verständnis des Free Jazz.“[4] Auch The Rolling Stone Jazz Record Guide vergab 5 von 5 Sternen.[11]
Die Fachzeitschrift Jazzwise führt Spiritual Unity auf Platz 16 der 100 Jazz Albums That Shook the World.[12]
In der Aufstellung der 100 besten Jazz-Alben aller Zeiten der deutschsprachigen Ausgabe des Rolling Stone erreichte es Platz 81.[13]
Pitchfork wählte Spiritual Unity auf Platz 30 der 200 besten Alben der 1960er Jahre.[14]
Literatur
Bearbeiten- Valerie Wilmer: As Serious As Your Life: The Story of the New Jazz. Quartet, London, ISBN 0-7043-3164-0.
- Ekkehard Jost: Free Jazz (= Studies in Jazz Research. Nr. 4). Universal Edition, 1975.
- Richard Cook: The Penguin Guide to Jazz Recordings. 8. Auflage. Penguin, New York 2006, ISBN 0-14-102327-9.
- J. Swenson: The Rolling Stone Jazz Record Guide. Random House/Rolling Stone, 1985, ISBN 0-394-72643-X.
- Brian Morton, Richard Cook: The Penguin Jazz Guide: The History of the Music in the 1000 Best Albums. Penguin Books Ltd., Kindle-Version, 2011, ISBN 978-0-14-195900-9.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Valerie Wilmer: As Serious As Your Life: The Story of the New Jazz. Quartet, London, ISBN 0-7043-3164-0, S. 105.
- ↑ Spiritual Unity. discogs.com, abgerufen am 31. Mai 2017.
- ↑ Spiritual Unity. espdisk.com, abgerufen am 31. Mai 2017.
- ↑ a b Spiritual Unity. allmusic.com, abgerufen am 31. Mai 2017 (englisch): „A landmark recording that’s essential to any basic understanding of free jazz.“
- ↑ Review von Mark Corroto auf allaboutjazz.com (abgerufen am 9. Dezember 2022)
- ↑ Review von Mark Richardson auf pitchfork.com (abgerufen am 9. Dezember 2022)
- ↑ Penguin Guide to Jazz: Crown Albums List auf tomhull.com (abgerufen am 9. Dezember 2022)
- ↑ Ekkehard Jost: Free Jazz (= Studies in Jazz Research. Nr. 4). Universal Edition, 1975, S. 128 (englisch): “Ayler’s negation of fixed pitches finds a counterpart in Peacock’s and Murray’s negation of the beat. In no group of this time is so little heard of a steady beat […] The absolute rhythmic freedom frequently leads to action on three independent rhythmic planes.”
- ↑ Brian Morton, Richard Cook: The Penguin Jazz Guide: The History of the Music in the 1000 Best Albums. Penguin Books Ltd., 2011, ISBN 978-0-14-195900-9 (englisch, books.google.de – Kindle-Version, eingeschränkte Ansicht): “Brief as it is, it remains a record of immitigable power and authority, but there is humour under the surface and a humanity that is rarely acknowledged”
- ↑ Richard Cook: The Penguin Guide to Jazz Recordings. 8. Auflage. Penguin, New York 2006, ISBN 0-14-102327-9, S. 54.
- ↑ J. Swenson: The Rolling Stone Jazz Record Guide. Random House/Rolling Stone, 1985, ISBN 0-394-72643-X, S. 16.
- ↑ The 100 Jazz Albums That Shook The World auf jazzwise.com (abgerufen am 9. Dezember 2022)
- ↑ Die 100 besten Jazz-Alben aller Zeiten auf rollingstone.de (abgerufen am 9. Dezember 2022)
- ↑ The 200 Best Albums of the 1960s auf pitchfork.com (abgerufen am 9. Dezember 2022)