Magyar Asztalitenisz Szövetség
Magyar Asztalitenisz Szövetség (MOATSZ) ist die Spitzenorganisation des ungarischen Tischtennissports. Der Sitz des Verbandes ist Budapest, Präsident ist seit 2013 Roland Nátrán[1], Generalsekretär seit 2019 Kristóf Lajtai[2].
Ungarn gehörte lange Zeit zu den führenden Nationen im Tischtennis.
Zeit vor Gründung des Verbandes
BearbeitenTischtennis wurde um 1900 in Ungarn eingeführt. Damals brachte der ehemalige Generalsekretär des Ungarischen Tennisverbandes János Kertész Tischtennisspiele aus England mit nach Ungarn. 1900 wurde das erste Klubturnier im nationalen Casino veranstaltet. Es war ein geschlossenes Turnier, an dem sich vorwiegend Adelige beteiligten. Das Turnier wurde 1901 im "Athletic Club" wiederholt.[3]
In bürgerlichen Kreisen wurde das Spiel später bekannt. 1902 übersiedelte der englische Fußballspieler Edward Shires, ein Vertreter von Schreibmaschinen, von Wien nach Budapest und zeigte hier erstmals das neue Spiel Tischtennis. Es fanden sich viele Interessenten. 1905 wurde die erste ungarische Meisterschaft durchgeführt, in der Béla Redlich siegte. Bis zur Gründung des Verbandes fanden noch weitere sieben Meisterschaften statt.
Gründung des Verbandes
BearbeitenIm Herbst 1924 gründeten 11 Vertreter von Tischtennisvereinen den Ungarischen Landesverband der Tischtennisspieler. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten Endre Nattán (* 26. Juli 1904; † 31. März 1980),[4] der später Generalsekretär wurde, Dániel Pécsi, Gyula Zuranyi, Zoltán Mechlovits und Roland Jacobi.
Ein Jahr später wurde die erste nationale Mannschaftsmeisterschaft durchgeführt; im ersten Länderkampf besiegte Ungarn Österreich mit 11:5. 1926 gehörte Ungarn zu den Nationen, welche die Gründung des Welttischtennisverbandes ITTF vorantrieben.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Verband am 11. April 1945 von György Lakatos und Ferenc Verebelyi wieder ins Leben gerufen.
Internationale Erfolge
BearbeitenBei der ersten Weltmeisterschaft 1926 in London gewann Ungarn sämtliche Titel:
- Herrenmannschaften: Goldmedaille
- Herreneinzel: Gold: Roland Jacobi, Silber: Zoltán Mechlovits
- Dameneinzel: Gold: Mária Mednyánszky
- Herrendoppel: Gold: Roland Jacobi / Dániel Pécsi; Silber: Zoltán Mechlovits / Béla von Kehrling
- Mixed: Gold: Zoltán Mechlovits / Mária Mednyánszky; Silber: Roland Jacobi / G. Gleeson (ENG)
In den Weltmeisterschaften vor dem Zweiten Weltkrieg war Ungarn mit 50 Goldmedaillen die erfolgreichste Nation. Auch nach dem Krieg gehörte Ungarn lange Zeit zu den stärksten Ländern in Europa.
Erfolgreichste Spieler
BearbeitenZu den erfolgreichsten Spielern zählen Victor Barna (22-mal Gold bei Weltmeisterschaften), Mária Mednyánszky (20-mal Gold), Miklós Szabados (15-mal Gold), Gizella Lantos-Gervai-Farkas (10-mal Gold), Anna Sipos (10-mal Gold) und Ferenc Sidó (9-mal Gold).
Weitere bekannte Sportler sind in der Kategorie „Tischtennisspieler (Ungarn)“ aufgeführt.
Nationale Meisterschaften
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Karl Schaper: Ungarischer Verband 50 Jahre alt, Zeitschrift DTS, 1974/21 Seite 20–22
- György Lakatos: Hungarian Jubilee - 50 Years On, Table Tennis News, Nr. 67, Dezember 1974, Seite 21–22 (englisch) Online (abgerufen am 26. Juli 2014)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Nátrán Roland maradt az asztalitenisz-szövetség elnöke. Magyar Asztalitenisz Szövetség, 3. April 2017, abgerufen am 23. Januar 2021 (ungarisch).
- ↑ Lajtai Kristóf az új főtitkár. Magyar Asztalitenisz Szövetség, 9. September 2019, abgerufen am 23. Januar 2021 (ungarisch).
- ↑ György Lakatos (Budapest) in The Table Tennis Collector 6 Seite 3 (PDF)
- ↑ Nattán Endre. In: Magyar Életrajzi Lexikon. Abgerufen am 23. April 2023 (ungarisch).
- ↑ Asztalitenisz: Felnőtt Országos Bajnokok ( vom 7. März 2018 im Internet Archive)
- ↑ Porträt auf der Webseite von TTC Berlin eastside: Bundesliga – Unsere Mannschaft 2013/2014 ( vom 22. Juli 2014 im Internet Archive) (abgerufen am 14. Mai 2023)
Weblinks
Bearbeiten- Website des Verbandes (ungarisch)
- Nationale ungarische Meisterschaften 1925 - 2007 (abgerufen am 23. Dezember 2018)
- Ungarische Mannschaftsmeisterschaften 1905–2007 (abgerufen am 23. Dezember 2018)
- Geschichte (abgerufen am 1. Januar 2019)