Schein
Schein (Deutsch)
Substantiv, m
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | der Schein | die Scheine |
Genitiv | des Scheins des Scheines |
der Scheine |
Dativ | dem Schein dem Scheine |
den Scheinen |
Akkusativ | den Schein | die Scheine |
Worttrennung:
- Schein, Plural: Schei·ne
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] Plural selten: schwaches Leuchten (Schimmer) bis helles grelles Blenden
- [2] Bescheinigung, Geldnote, Quittung, schriftlicher Nachweis
- [3] Plural selten: äußeres Bild von einem Objekt, auch mit Zweifel bezüglich der Richtigkeit, auch bezogen auf das Verhalten einer Person möglich
Abkürzungen:
Herkunft:
- [1] althochdeutsch scīn → goh, mittelhochdeutsch schīn → gmh (siehe auch „scheinen“) für „(stumpfer) Glanz“ oder „Schimmer“;[1][2] belegt seit dem 9. Jahrhundert[3]
- [2] spätmittelhochdeutsch abgeleitet von [1] im Sinne sichtbarer Beweis, schriftlicher Beweis, belegt seit dem 15. Jahrhundert[4]
- [3] von [1] im Sinne von „aussehen wie“, „trügendes Aussehen“, belegt seit dem 15. Jahrhundert[5]
Synonyme:
Sinnverwandte Wörter:
- [1] Blendung, Glanz, Schimmer
- [3] Illusion, Schall und Rauch, Spiegelung
Gegenwörter:
Oberbegriffe:
Unterbegriffe:
- [1] Feuerschein, Kerzenschein, Lampenschein, Lichtschein, Mondenschein/Mondschein, Sonnenschein, Sternenschein, Vorschein
- [2] Banknote, Geburtsschein
- [2] Angelschein, Anteilschein, Anteilsschein, Arbeitsschein, Bestellschein, Bezugsschein, Entlassungsschein, Erlagschein, Fahrschein, Flugschein, Führerschein, Geldschein, Grundschein, Gutschein, Jagdschein, Leistungsschein, Lieferschein, Lottoschein, Optionsschein, Parkschein, Passierschein, Persilschein, Rücksendeschein, Schuldschein, Seminarschein, Sendeschein, Sitzschein, Spielschein, Taufschein, Teilnahmeschein, Totoschein, Trainerschein, Urlaubsschein, Versicherungsschein, Zahlschein, Zulassungsschein (→ Scheckkartenzulassungsschein)
- [3] Anschein
Beispiele:
- [1] Der Schein ihrer Taschenlampen konnte die Dunkelheit kaum durchdringen.
- [1] Im Schein der Straßenlaterne sah man die Schneeflocken niederrieseln.
- [2] Der Bankangestellte gab mir die 8000 Euro in kleinen Scheinen.
- [2] Zum Abschluss der Vorlesung bekam der Student seinen Schein.
- [2] „Er besah sich den Schein genau und beroch ihn.“[6]
- [2] „Scheine hatte ich ja mehr als genug.“[7]
- [3] Sie ging zum Schein auf das Angebot ein.
- [3] Alle Freundlichkeit, die man mir so offen entgegenbrachte, war nur Schein.
Redewendungen:
- [3] der Schein trügt – sich von jemandem oder etwas aufgrund des ersten Eindrucks ein falsches Bild machen
- [3] mehr Schein als Sein
Wortbildungen:
- Adjektive: [3] scheinbar, scheinheilig, scheintot
- Substantive:
- [1] Scheinwerfer
- [3] Erscheinung; Scheinangriff, Scheinarchitektur, Scheinargument, Scheinbild, Scheindebatte, Scheindemokratie, Scheinehe, Scheinfirma, Scheinidentität, Scheininskribient, Scheinpartnerschaft, Scheinstaat, Scheintod, Scheinwelt
Übersetzungen
- [1–3] Wikipedia-Artikel „Schein“
- [1–3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Schein“
- [1, 3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schein“
- [*] früher auch bei canoonet „Schein“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Schein“
- [1–3] The Free Dictionary „Schein“
- [1–3] Duden online „Schein“
Quellen:
- ↑ Duden online „Schein“
- ↑ Duden online „scheinen“
- ↑ Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995, ISBN 3-423-03358-4 , Stichwort „scheinen“.
- ↑ Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995, ISBN 3-423-03358-4 , Stichwort „scheinen“.
- ↑ Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2 , Stichwort: „scheinen“.
- ↑ Jens Rehn, Nachwort von Ursula März: Nichts in Sicht. Schöffling, Frankfurt/Main 2018, ISBN 978-3-89561-149-0, Seite 116.
- ↑ Ulla Hahn: Wir werden erwartet. Roman. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2017, ISBN 978-3-421-04782-3, Seite 241.