Singular Plural
Nominativ die Analogie die Analogien
Genitiv der Analogie der Analogien
Dativ der Analogie den Analogien
Akkusativ die Analogie die Analogien

Worttrennung:

Ana·lo·gie, Plural: Ana·lo·gi·en

Aussprache:

IPA: [analoˈɡiː]
Hörbeispiele:   Analogie (Info)
Reime: -iː

Bedeutungen:

[1] allgemein: Ähnlichkeit, Entsprechung
[2] Linguistik: Bildung einer sprachlichen Form (eines Wortes) nach dem Vorbild einer anderen.

Herkunft:

im 15. Jahrhundert von lateinisch analogía → la entlehnt, das auf griechisch ἀναλογία (analogia→ grc „Übereinstimmung, Gleichung, Verhältnis“ zurückgeht[1], seinerseits gebildet zu ἀνάλογος (analogos→ grc „entsprechend, verhältnismäßig, sinngemäß“[2], das sich wiederum aus dem Präfix ἀνά (ana→ grc „hinauf, auf, gemäß“[3] und λόγος (logos→ grc „Wort, Sinn, Vernunft“[4] zusammensetzt[5]

Synonyme:

[1] Ähnlichkeit, Entsprechung
[2] paradigmatischer Ausgleich, Systemzwang

Gegenwörter:

[1] Unähnlichkeit
[2] Lautgesetz

Unterbegriffe:

[1] Gummituchanalogie
[2] Proportionalanalogie

Beispiele:

[1] „Das ist wichtig, weil man nun aus der Analogie mit anderen orientalischen Sprachen weiß, welche Einleitungsphrasen man darauf ungefähr wird suchen dürfen.“[6]
[1] „Das entspricht in genauer Konsequenz der neuen Denkart Kants und ist zumindest bei Novalis in weitgehender Analogie zur Mathematik entwickelt worden.“[7]
[1] „Erwachsene, die sich ihre eidetische Begabung erhalten haben, können gelegentlich über ihre eidetische Begabung introspektiv Aufschlüsse geben, die man dann zur kindlichen Eidetik in Analogie bringen kann.“[8]
[1] „Erwachsene, die sich ihre eidetische Begabung erhalten haben, können gelegentlich über ihre eidetische Begabung introspektiv Aufschlüsse geben, die man dann zur kindlichen Eidetik in Analogie bringen kann.“[9]
[2] Eine Wortform wie kindersprachlich „fliegte“ (z.B. nach: „siegte“) ist ein Beispiel für Analogie.
[2] Zur Analogie in der griechischen Antike: „Auch die jüngste zum Thema Analogie-Anomalie bekanntgewordene Arbeit geht von der Existenz der Kontroverse aus.“[10]
[2] „Da sie weitgehend auf dem Prinzip der Analogie beruhen, ist es auch möglich, bestimmte Bedeutungsveränderungen (-erweiterungen) vorauszusagen.“[11]
[2] „Die Junggrammatiker ließen somit den Sprachwandel von zwei Kräften beherrscht werden, den mit Naturnotwendigkeit herrschenden Lautgesetzen und der durchkreuzend von der Seele her eingreifenden Analogie, die freilich nur auftreten konnte, nicht mußte.“[12]
[2] „Durch Analogie zu diesen neuen Verben wurden auch viele Verben mit ursprünglich starker Flexion allmählich schwach flektiert.“[13]

Charakteristische Wortkombinationen:

[2] proportionale Analogie

Wortbildungen:

[1] analog
[2] analog, Analogiebildung, Analogiegesetz, analogisch, Analogist

Übersetzungen

Bearbeiten
[2] Wikipedia-Artikel „Analogie
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Analogie
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalAnalogie
[2] Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002. Stichwort: „Analogie“. ISBN 3-520-45203-0.
[2] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Analogie“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.
[2] Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Auflage Quelle & Meyer, Heidelberg 1985, Stichwort: „Analogie“. ISBN 3-494-02050-7.

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Analogie“, Seite 41.
  2. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 7. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2004, ISBN 3-423-32511-9, Seite 38
  3. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „ana-
  4. Gottwein "λόγος"
  5. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Analog
  6. Ernst Doblhofer: Die Entzifferung alter Schriften und Sprachen. Reclam, Stuttgart 1993, Seite 222. ISBN 3-15-008854-2.
  7. Knut Radbruch: Mathematik in den Geisteswissenschaften. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1989, ISBN 3-525-33552-0, Seite 53.
  8. Josef Feldner: Entwicklungspsychiatrie des Kindes: Aufbau und Zerfall der Persönlichkeit. Sringer, Wien 1955, Seite 8.
  9. Josef Feldner: Entwicklungspsychiatrie des Kindes: Aufbau und Zerfall der Persönlichkeit. Sringer, Wien 1955, Seite 8.
  10. Karl-Heinz Best: Probleme der Analogieforschung. Hueber, München 1973, S. 15.
  11. Thea Schippan: Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache. Niemeyer, Tübingen 1992, Seite 163. ISBN 3-484-73002-1.
  12. Walter Porzig: Das Wunder der Sprache. Probleme, Methoden und Ergebnisse der modernen Sprachwissenschaft. Dritte Auflage. Francke, Bern/München 1962, S. 286.
  13. Jacqueline Kubczak: Bakte oder buk, haute oder hieb? – Schwache oder starke Flexion. In: Sprachreport. Nummer Heft 4, 2016, Seite 24-31, Zitat Seite 24.