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verbringen (Deutsch)

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Verb, unregelmäßig

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Person Wortform
Präsens ich verbringe
du verbringst
er, sie, es verbringt
Präteritum ich verbrachte
Konjunktiv II ich verbrächte
Imperativ Singular verbringe!
verbring!
Plural verbringt!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
verbracht haben
Alle weiteren Formen: Flexion:verbringen

Worttrennung:

ver·brin·gen, Präteritum: ver·brach·te, Partizip II: ver·bracht

Aussprache:

IPA: [fɛɐ̯ˈbʁɪŋən]
Hörbeispiele:   verbringen (Info),   verbringen (Info),   verbringen (Österreich) (Info)
Reime: -ɪŋən

Bedeutungen:

[1]
[a] fortbringen, hinwegschaffen
[b] heimlich, diebisch wegschaffen
[c] für sich zusammentragen
[d] im weitesten Sinne: an einen unbekannten Ort schaffen, zu einer unbekannten Stelle führen
[e] übertragen: durch Vergeudung, Verschwendung, Verausgabung vertun, fortschaffen
[f] übertragen: abschaffen, aus der Welt schaffen; umbringen
[2] veraltet
[a] vollbringen, zur Vollendung bringen
[b] etwas ausführen, unternehmen
[3] Schriftdeutsch, besonders Amtssprache; ansonsten mündlich veraltend
[a] etwas, jemanden an irgendeinen Ort schaffen, hinwegschaffen, hinwegbringen
[b] jemandem etwas an einen bestimmten Ort zuschicken, liefern
[c] jemanden, etwas weisungsgemäß einer staatlichen beziehungsweise gerichtlichen Stelle übergeben, ausliefern
[4] besonders mit Angaben von Zeit und Zeiträumen (Jugend, Alter, Leben, Ferien, Wochenende, usw.): eine Zeitdauer verstreichen lassen; Zeit für etwas verwenden
[5] verbringen mit: beschäftigt sein; sich einer Sache widmen

Herkunft:

(ältere regionale Varianten) mitteldeutsch verbrengen, niederdeutsch vorbringen
strukturell: Ableitung zum Verb bringen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) ver- „fort, hinweg“

Synonyme:

[1b] entführen, entwenden
[1c] an sich bringen, beiseitelegen, zurücklegen
[1d] verstecken, verbergen, verlegen, (Quasisynonym) beiseiteschaffen; geleiten
[1e] durchbringen, verprassen, verschwenden, veruntreuen
[3a] befördern, bringen, transportieren
[3b] ausliefern, zustellen
[3c] überstellen, verlegen
[4] verleben, verweilen
[5] zubringen

Beispiele:

[1d] Der Marschall hat die entwendeten Briefe, die er ihm aus der Brust zog, damit ein anderer sie nicht verbrächte noch verwendte, bis zur weiteren Erkundigung zu sich genommen.
[1e] Sie verbringen unnütz ihren bescheiden Reichtum um zu sagen darnach: sie können keine Erbeit kriegen.
[1f] Nichtsnütziges Gesinde und Deern werden zumeist von edelen Herrn, wenn sie unzufrieden, verbracht.
[2] Gott stärke euch im festen Glauben und verbring in euch sein angefangen Werk.
[2b] So ward verbracht deß Herrn und auch der Frauen Wille.
[3a] Die Waren werden an Bord des Cargo-Flugzeugs verbracht.
[3a] Im Hamburger Hafen werden täglich Container an Land verbracht.
[3a] Mitte März 2007 wurden nach Medienangaben 1.300 Kulturschätze von Europa zurück nach Afghanistan verbracht.
[3b] In ihrer Tätigkeit verbringt sie täglich Zustellungen.
[3c] Die Verurteilten wurden direkt vom Gerichtssaal in eine Gefängniszelle verbracht.
[4] Seit langem verbringt sie mal wieder eine sorgenlose Zeit.
[4] Drei Stunden verbrachten sie auf dem Konzert.
[4] „Dragan ist Freigänger, arbeitet draußen für die Stadtwerke. Das bedeutet, man darf auch ein bisschen Freizeit draußen verbringen.[1]
[4] „Alicias Eltern, beide 1943 in Königsberg geboren, verbrachten ihre ersten zwei Lebensjahre überwiegend in Luftschutzkellern und auf der Flucht.“[2]
[4] „Ich spazierte zum Friedhof und verbrachte die Zeit damit, die Inschriften auf den Grabsteinen zu lesen.“[3]
[5] Den ganzen Nachmittag verbrachte ich mit Aufräumen.

Charakteristische Wortkombinationen:

[3a] die Ware in ihr Lager verbringen
[3c] jemanden in eine Anstalt verbringen
[4] Zeit verbringen, eine (schöne, unangenehme) Zeit verbringen, seine Zeit verbringen mit, die Ferien verbringen, seinen Urlaub verbringen, den Sommer, Winter verbringen, seinen Lebensabend verbringen, seine Freizeit verbringen, ein Wochenende verbringen, eine Stunde verbringen

Wortbildungen:

Verbringer, Verbringung

Übersetzungen

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[1, 2, 4, 5] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „verbringen
[1, 3, 4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „verbringen
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalverbringen
[4, 5] The Free Dictionary „verbringen

Quellen:

  1. Ben Tewaag: 313. 1. Auflage. Random House, Köln 2012, ISBN 978-3-442-83004-6, Seite 25.
  2. Anne-Ev Ustorf: Wir Kinder der Kriegskinder. Die Generation im Schatten des Zweiten Weltkriegs. 4. Auflage. Herder, Freiburg/Basel/Wien 2013, ISBN 978-3-451-06212-4, Seite 145. Erste Veröffentlichung 2008.
  3. Huldar Breiðfjörð: Schafe im Schnee. Ein Färöer-Roman. Aufbau, Berlin 2013, ISBN 978-3-351-03534-1, Seite 95. Isländisches Original 2009.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: vorbringen