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Thurgauerstrasse

Textil & Mode Center Plus


Masterarbeit HS20 | David Brückmann
Prof. Gion. A. Caminada
Kontext und den Baukosten. Es ist ein Versuch, die
Die Thurgauerstrasse befindet sich nord- dem Gebäude inhärente Logik der Ras-
östlich von Bahnhof Oerlikon. Die Strasse terung aufzunehmen und additiv Räume,
befindet sich zur Hälfte in Zürich und ab Materialien und Funktionen hinzuzufügen.
dem Glattpark in Opfikon. Entlang der Nicht im Sinne von einer postmodernen
Thurgauerstrasse befinden sich vorwiegend Ideologie heraus, sondern ebendiese zu
Bürobauten aus den 80er Jahren. Aus den prüfen und differenziert auf einen mensch-
Recherchen haben sich 3 Hauptpunkte lichen Massstab zu bringen. Das Raster
ergeben: bildet ein Gerüst, eine strukturelle Logik,
das jedoch unterschiedlichste Bedingun-
- Das Gebiet steht unter grossem Wandel. gen je nach Sonnenstand, Jahreszeit und
Es werden künftig viele Leute im Gebiet Nutzungsbedürfnissen bietet. Es kann wei-
wohnen. tergestrickt werden, um neuen Funktionen
- Die Gefahr der Bürobrachen ist nicht nur gerecht zu werden.
ein Thema von Zürich Nord, sondern ist Um einen Umgang mit ähnlichen Bürobau-
ein generelles Problem moderner Städte. ten zu erlangen, werden hier drei überge-
- Die Passanten und Benutzerinnen des ordnete Eingriffe vorgeschlagen, die situ-
Gebietes wünschen sich mehr Leben im ationsbedingt angepasst werden müssen:
Quartier oder eine modernere und attrak- Einen neuen Umgang mit den Innenhöfen,
tivere Arbeitsumgebung. eine Öffnung des Gebäudes für Wohnun-
gen und eine Neugestaltung der Fassade.
Als Antwort auf die Entwicklung in Zürich Diese drei Punkte werden in dieser Arbeit
West, soll sich auf den Brachen ein Gebäu- am TMC ausgearbeitet.
de öffnen für Menschen, die ihren Alltag Nebst der Architektur soll ein Gremium
selbst in die Hand nehmen wollen und das entstehen, welches die Interessen von
Leben als Hauptquelle ihres Schaffens an- Investorinnen und Mietern verhandelt.
sehen. Als offener Raum neben der Glatt- Die Community der Mieter kann sich am
park-Bubble soll ein fehlendes Puzzlestück Wandel der Gebäude beteiligen. Denn
für die Stadt geschaffen werden. die Nutzung muss erweitert werden, es
Der Entwurf soll sich konkret mit dem TMC soll keine monofunktionale Mieterschaft
(Textil- und Modecenter) auseinanderset- geben. Auf diese Intention wird nur kurz
zen und dennoch ein Vorschlag sein, wie zu Beginn eingegangen. Vielmehr wird der
man mit anderen, ähnlichen Orten umge- architektonische Umgang diesbezüglich
hen könnte. Dabei steht im Vordergrund, Fokus sein.
das Bestehende zu respektieren und mög-
lichst wenig zu verändern. Aus Respekt
gegenüber dem Bauerbe, der Komplexität

Fashion Square Häuser bestehend Häuser projektiert

200 500

GSEducationalVersion
Community Eigentümer sind alt und nicht mehr an der
Um eine Antwort auf den Wandel im Branche interessiert, sondern an ihrer Ren-
Gebiet und die freiwerdenden Büroge- te. Doch die gebaute Struktur würde einen
bäude zu finden, braucht es neben dem Wandel zulassen.
Gestaltungswillen der Architektinnen eine Aus diesen Gründen ist es wichtig, dass in
TMC +
Organisation und eine Gesellschaft, die das erster Linie eine organisatorische Umstruk-
Projekt trägt. Diese Community müsste im turierung stattfindet, die den Nutzenden
ersten Schritt entstehen, um die Weiter- Stockwerkeigentümer Vorstand Community und den Eigentümerinnen Vorteile bringt.
entwicklung der Bürogebäude zu ermög- Dabei soll das Produkt ergebnisoffen ent-
lichen. Interessen Interessen Zusammensetzung wickelt werden. Wobei die Händler und
Auf finanzieller Ebene soll die Arbeit ein Hohe Rendite Lebendiges und funktionierendes Bewohner und Bewohnerinnen Bewohnerinnen mitgestaltend wirken.
Antwortversuch sein, wie man mit der Sichere Altervorsorge Haus Fashion-Square Die Stockwerkeigentümer werden ihr Besitz
renditeorientierten Immobilienbranche als Anteil an der Organisation behalten.
Starke Community Kleinunternehmen
Gastrobetriebe
umgehen kann. Eine Inspiration dabei ist Problem Aufgaben Coworking Space Dank einer Vollbesetzung, einer optimier-
eine andere Branche, in der gemeinnützige Branche ist im Wandel, TMC wurde Kuratieren der Comunity Sport und Freizeitcenter ten Flächennutzung und einer starken
Unternehmen mit der Qualität ihrer Pro- Community wird der Marktwert gesteigert.
für ein Modell in den 70er Jahren Anlässe organisieren Urban Garden
konzipiert
dukte Grossunternehmen einholen: Open Diese Organisation besteht aus Eigentü-
Management der
Viel Leerstand, ungeordneter Wandel Mehrfachvermietung Interessen
Source Programme. Sie sind für die Nut- Unstimmigkeiten unter den Interessen der Community bearbeiten Ideen Entwickeln auch mit merinnen und Nutzern. Sie tritt als Kura-
zenden kostenlos und durch eine starke Eigentümern und weiterleiten kleinem Budget torin der Community auf und vermittelt
Community, die bei der Entwicklung teil- Tragbare Miete zwischen den unterschiedlichen Interes-
nimmt und möglichst schnell Probleme er- sensgruppen. Zudem ist sie verantwortlich
Vorteile durch Sanierung Finanzierung Private Rückzugsorte
Kein Leerstand Mieten Viel gemeinsamer Raum
kennt und lösen kann, konkurrenzfähig. Mit Effizientere Flächennutzung durch Investment Eigentümer Mitgestaltung des Gebäudes für regelmässige Anlässe und sorgt für den
dem Ziel, ein freies und den Bedürfnissen mehrfachvermietung - Steigerung (Abschreibungen) Erhalt einer lebendigen Gemeinschaft.
von Nutzern angepasstes Programm zu des Marktwertes Premiumuser Neben gängigen Finanzierungsmöglichkei-
Administrativer Aufwand an
entwerfen, ohne finanzielle Nutzerbindung. ten für ein solches Projekt, können kleinere
Crowdfunding kleiner Projekte
Community abgegeben Aufgaben
Gönner für Kulturelle Anlässe
Der grosse Vorteil solcher Programme ist Vielfältige Nutzung, stabilere 2 mal Im Jahr werden die Eingriffe oder Events von der Community
ein starkes Netzwerk, in dem viele Akteure getragen werden. Crowdfunding oder
Investition - keine Abhängigkeit einer Gemeinsamen flächen von dem
Zusammensetzung FashionSquare benötigt
neue Probleme und Anforderungen erken- Spenden sind interessante Mittel, das Ge-
Branch
Experten Umzugs Fest
Gebäude wird für Zukunft aufgerüstet
nen und reagieren können. Die Analogie Eigentümer Projekt-Entwicklung im Halbjahrestakt bäude weiter zu entwickeln.
zum Immobilienmarkt ist zu prüfen, doch Teilen der Community
Das Format dieser Arbeit ist nicht dazu
der Wert einer funktionierenden Commu- Änderungen gedacht, diese Vorhaben vollumfänglich
Anzahl besitzender m2 neu in Anteile
nity müsste bei der Renditeberechnung an der Community
durchzudenken.
berücksichtigt werden. Ansprechpartner ist der TMC Nun soll ein architektonischer Beitrag zum
Das TMC wurde 1978 gegründet. Der Be- Vorstand Wandel der Thurgauerstrasse erarbeitet
trieb wurde für die damalige Textilindustrie werden, wobei darauf geachtet wird, dass
massgeschneidert, doch heute leidet es das Produkt ergebnisoffen gestaltet wird
unter diesen Strukturen. Die Unbeweg- und die Nutzenden ihren Beitrag zum
lichkeit liegt an der Organisation des Wandel leisten können.
Gebäudes und der Stockwerkeigentümer-
GSEducationalVersion

schaft, die Entwicklung erschwert. Manche


Neue Erschliessung um den Hof.
Potential Analyse des Bestandes 4 Steigzonen, Kontaktzonen zwischen den Nutzungen
det das Gebäude auf einer visuellen und
Das TMC weist eine Stützen-Platten Struk- vertikalen Ebene und stärkt das Gefühl
tur auf, in einem Grundraster basierend auf eines zusammengehörigen Komplexes.
dem Parkfeld von 2.5 Metern Breite. Die Somit entsteht im Inneren des TMC eine
Stützen sind jeweils 7.5 Meter voneinander Geschäftswelt mit neuen vertikalen Bezü-
entfernt. Das Fassadenband basiert auf gen und an der Südfassade entsteht eine
einem Viertel des Rasters. Wohnschicht, die dem TMC ein neues,
Die starke Rasterung erinnert an die Vor- Dachflächen für Urban Gardening
Sprot und Aussenraum
offenes Gesicht verleihen kann.
stellungen von Superstudio. Jedoch bietet Das polyfunktionale Gebäude erhält auf
nicht jedes Feld die gleiche Qualität. Be- verschiedenen Ebenen mehrere Eingänge.
lichtung, Erschliessung, Ausblick und Lärm Die neue Eingangssituation verändert sich
sind Faktoren, welche die Felder diversi- dadurch, dass der dunkle Haupteingang
fizieren. Wir konnten für diese Arbeit ein geöffnet und durch weitere Eingänge er-
Büro im TMC beziehen. Dadurch wurden gänzt wird. Die Verbindung zwischen den
die Qualitäten und die Mängel des Ge- TMC3, Trendhouse und der Galleria wird
bäudes im Alltag erlebbar. Die markanten gestärkt.
Höfe, der Zugang zu den Dachflächen, die Und als letztes Element ist die Zugäng-
Abwicklung der Fassade, der Blick auf die lichkeit auf die Dachterrassen ein zentrales
Glarner Alpen, das wachsende Oerlikon, Markthalle um Innenhöfe Element. Somit kommt allen die Vorzüge
die Weitsicht bis nach Kloten und den Uet- der Weitsicht zugute und die Bewohnerin-
mit Büros / Showroom

liberg sind spezifische Qualitäten, die der nen können auf de Dächern ihren Garten
Standort zu bieten hat. Diese Eigenheiten Galleria als Ergänzung zum Fashion Square
pflegen. Die obersten Garagendecks könn-
sollen gestärkt und bewahrt werden. Südost-Fassade gesäumt von Wohnungen ten für urbane Landwirte genutzt werden.
Die architektonische Neuorganisation Diese Ansätze sind planerisch schwierig
basiert darauf, den zentralen Korridor in umzusetzen, daher konzentriert sich diese
eine Trennschicht zu wandeln. Diese dient Arbeit primär auf die Neuorganisation der
beidseitig als Rückwand im Gebäudein- Wohnung und der Hofflächen. Die restli-
nern und übernimmt Funktionen, die ohne chen Aufgaben benötigen weniger die Ge-
Tageslicht auskommen. Durch Nischen, staltung der Architekten, sondern vielmehr
Stauräume und Nasszellen bietet sie trotz Erschliessung neu Gestalten der Wille der Community.
oder wegen der Dunkelheit einen Kontrast
zu den Räumen an der Fassade.
Die neue Zirkulation um die Höfe verbin-
8. Obergeschoss

Wohnung bestehend

Lüftung

7. Obergeschoss

Showroom / Büro

Grosswohnung mit Dachzugang

Erweitertes Raumprogramm wegungen ins Gebäude gebracht, welche


Das bisherige TMC besteht grösstenteils 6. Obergeschoss
die Rhythmen des Gebäudes erweitern.
aus Ausstellungsräumen für die Textil- und Atelier Im Erdgeschoss und dem ersten Ober-
Modebranche. Verglichen mit der Stadt ist 0.00 m2

geschoss sollen neu Messeflächen vor-


die Diversität dadurch stark reduziert. Wäre gesehen werden, die während den zwei
Bar / Restaurant mir Dachterasse

dies nur ein Einzelfall, würde das kein Pro- Wochen für das TMC reserviert sind. Die
Atelierwohnung

blem darstellen. Doch die Thurgauerstrasse Händler können ihre Ware auf diesen
Studentenwohung mit Dachterasse für Alle

ist gesäumt von solchen Gebilden. Dieser Flächen feilbieten. Für Verkäufe ausser-
monofunktionalen Ausrichtung soll ent- 5-2 Regelgeschoss halb dieser Verkaufswochen können diese
gegenwirkt werden. Somit wird einerseits Messefläche Common Space Räume für kürzere Ausstellungen genutzt
das TMC die Abhängigkeit von der Textil- Lichthof als Kletterhalle werden.
brache abwerfen und die Diversität wird Showroom an Innenhof
Um einen flexiblen Umzug zu ermöglichen,
sich erhöhen. Auf den 60‘000 Quadrat- könnten Einrichtungen entwickelt werden,
metern des TMCs soll eine stadtähnliche, welche als Lager funktionieren und bei Be-
Waschküche

Zürich TMC TMC Neu


polyfunktionale Organisation entstehen. darf an der Messe aufgestellt werden kön-
Atelierwohung mit Angrenzender Gewerbefläche

Dadurch ergeben sich neue Synergien. nen. Für das Bauen dieses Inventars steht
Kleinwohnungen

Beispielsweise profitiert ein Nähatelier von Trendhouse und TMC 3 Showroom und Wohngemeinschaften
ein hausinterner Schreiner zur Verfügung,
Kunden des TMCs. Noch wichtiger erschei- Leerstand welcher für den Trockenbau der Wohnun-
nen die Nutzungszeiten des Gebäudes. Im 1. Obergeschoss
gen zuständig ist. Die Werkstatt steht offen
Moment wird das Gebäude zu Geschäfts- Sportbereich für diejenigen, die ihre Wohnung oder ihre
zeiten genutzt. An den Wochenenden Wohnen Möbel selbst gestalten möchten.
und abends ist es grösstenteils leer. Dazu Um den zentralen Hof sind kleinere und
Showroom

kommt, dass es nur zweimal im Jahr, bei mittlere Verkaufsflächen angeordnet und
Messebereich CoworkingSpace

den Verkäufen für die Winter- und Som- im 6. und 7. Geschoss sind bis zu 700
Aussenbereich / Neue Erschliessung 1. OG

Showroom Büro
merkollektion, voll ausgelastet ist. Dazwi- Quadratmeter grosse Flächen für grössere
schen passiert relativ wenig. Zudem leiden Unternehmen gedacht.
viele kleine Unternehmen unter den hohen Die anderen zwei Höfe sind aufgeteilt in
Mietkosten, die sie jährlich für diese zwei Erdgeschoss
Gastro Messe Gewerbe einen Werk- und Freizeithof. Die erweiter-
lukrativen Wochen ausgeben müssen. Galleria Showroom
te Nutzung erlaubt die Gastrobetriebe zu
Durch neues Wohnen, KMUs, Coworking- erhöhen, die von der rasant wachsenden
spaces und Ateliers werden zusätzliche Be- Nachbarschaft ebenfalls profitieren.
Werkstadt / Schreinerei für Trennwände und TMC-Möbel

Lager
Common Space / Food Trucks / Showfläche

Restaurant Bar

Restaurant Bar

Parking
Gewerbe / Werkstatt

TMC Showroom

Andere
Bestand Bleibende Strucktur Addierte Elemente

1. Öffentliche Innenhöfe 2. Wohnung und Trennschicht 3. Fassade

ARCHITEKTONISCHER EINGRIFF
1. ÖFFENTLICHE INNENHÖFE
4. OG - ÖFFENTLICH
7.5 30
7.5 30 60

Wohnen Showroom Büro Gastro Messe Gewerbe Lager Parking Anderes


Wohnen Showroom Büro Gastro Messe Gewerbe Lager Parking Anderes

LÄNGSSCHNITT HOF I + III - OPTIMIERTE FLÄCHENNUTZUNG

GSEducationalVersion
7.5 7.5 30 30 60 60

Wohnen Showroom Büro Gastro Messe Gewerbe Lager Parking Anderes

Wohnen Showroom Büro Gastro Messe Gewerbe Lager Parking Anderes

QUERSCHNITT HOF II + III- OPTIMIERTE FLÄCHENNUTZUNG

GSEducationalVersion
HOF I
HOF II
HOF III
2. WOHNPRINZIP
4. OG - PRIVAT
1.875 1.875 2.50 2.50 2.50 7.50 3.75

Wohntyp - L Wohntyp - M Wohntyp - S


Zusätzliche Rasterung der Trockenbausystem der Wohntrennwände Individuelle Gestaltung der
Fassade ermöglicht flexible Umbau und Erweiterung durch Nutzende Wohnräume
Grundrissgestaltung denkbar

INDIVIDUELLE GESTALTUNG DES WOHNRAUMES


AXONOMETRIE WOHNUNG L
WOHNUNG L
AXONOMETRIE WOHNUNG M
WOHNUNG M
AXONOMETRIE WOHNUNG S
WOHNUNG S
3. FASSADE
1 4

2 5

3 8 9 6

1. Grundstrucktur 4. Leichtes Element, Belichtung 7. Rastererweiterung TMC


2. Statisch notwendiges Element 5. Offenes Element 8. Ausnahme Raster 1
3. Gestaltungselemente 6. Geschlossenes Element 9. Ausnahme Raster 2

INDIVIDUELLER AUFBAU DER BALKONSCHICHT


BESTEHENDE FASSADE - ISOLIERT

GSEducationalVersion
NEUE FASSADE MIT AUSSENRAUM

GSEducationalVersion
ERWEITERTER WOHNRAUM
FASSADE
TMC +
TMC +
Masterarbeit HS 2020 - David Brückmann
Thurgauerstrasse
Prof. Gion. A. Caminada

Die Thurgauerstrasse befindet sich nordöstlich von Bahnhof


Oerlikon. Die Strasse befindet sich zur Hälfte in Zürich und ab
dem Glattpark in Opfikon. Entlang der Thurgauerstrasse befin-
den sich vorwiegend Bürobauten aus den 80er Jahren. Aus den
Recherchen haben sich 3 Hauptpunkte ergeben:

- Das Gebiet steht unter grossem Wandel. Es werden künftig


viele Leute im Gebiet wohnen.
- Die Gefahr der Bürobrachen ist nicht nur ein Thema von Zü-
rich Nord, sondern ist ein generelles Problem moderner Städte.
- Die Passanten und Benutzerinnen des Gebietes wünschen sich
mehr Leben im Quartier oder eine modernere und attraktivere
Arbeitsumgebung.

Als Antwort auf die Entwicklung in Zürich West, soll sich auf
den Brachen ein Gebäude öffnen für Menschen, die ihren Alltag
selbst in die Hand nehmen wollen und das Leben als Haupt-
quelle ihres Schaffens ansehen. Als offener Raum neben der
Glattpark-Bubble soll ein fehlendes Puzzlestück für die Stadt
geschaffen werden. Der Entwurf soll sich konkret mit dem TMC
(Textil- und Modecenter) auseinandersetzen und dennoch ein
Vorschlag sein, wie man mit anderen, ähnlichen Orten umge-
hen könnte. Dabei steht im Vordergrund, das Bestehende zu
respektieren und möglichst wenig zu verändern. Aus Respekt
gegenüber dem Bauerbe, der Komplexität und den Baukos-
ten. Es ist ein Versuch, die dem Gebäude inhärente Logik der
Rasterung aufzunehmen und additiv Räume, Materialien und
Funktionen hinzuzufügen. Nicht im Sinne von einer postmo-
dernen Ideologie heraus, sondern ebendiese zu prüfen und
differenziert auf einen menschlichen Massstab zu bringen. Das
Raster bildet ein Gerüst, eine strukturelle Logik, das jedoch
unterschiedlichste Bedingungen je nach Sonnenstand, Jahres-
zeit und Nutzungsbedürfnissen bietet. Es kann weitergestrickt
werden, um neuen Funktionen gerecht zu werden. Um einen
Umgang mit ähnlichen Bürobauten zu erlangen, werden hier
drei übergeordnete Eingriffe vorgeschlagen, die situationsbe-
dingt angepasst werden müssen:

1. Einen neuen Umgang mit den Innenhöfen


2. Eine Öffnung des Gebäudes für Wohnungen
3. Eine Neugestaltung der Fassade.

Diese drei Punkte werden in dieser Arbeit am TMC ausgearbei- Grundriss Regelgeschoss (oben)
tet. Nebst der Architektur soll ein Gremium entstehen, welches Situation Zürich Nord (links)
die Interessen von Investorinnen und Mietern verhandelt. Die
Community der Mieter kann sich am Wandel der Gebäude be-
teiligen. Denn die Nutzung muss erweitert werden, es soll kein
monofunktionales Gebäude bleiben.

Innehöfe

Wohnen

Fassade

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