ATV-DVWK-A 134 Planung Und Bau Von Abwasserpumpanlagen

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ATV-DVWK-Regelwerk

ATV-DVWK-A 134
Planung und Bau von Abwasserpumpanlagen
Juni 2000
ISBN 3-933707-47-1

Bearbeitung
Dieses Arbeitsblatt ist vom ATV-DVWK-Fachausschuss ES-3 „Abwasserpumpanlagen“ im
ATV-DVWK-Hauptausschuss ES “Entwässerungssysteme“ erarbeitet worden.
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Dem ATV-DVWK-Fachausschuss ES-3 gehören folgende Mitglieder an:

Dr.-Ing. Peter Evers, Essen


Dipl.-Ing. Heinz Haendel, München († 1997)
Dipl.-Ing. Peter H. Hanitsch, Frankfurt am Main (Stellv. Obmann)
Dipl.-Ing. Günther Koch, Stuttgart
Dipl.-Ing. Lutz Naupold, Bremen
Dipl.-Ing. Wolfgang Tochtermann, Berlin (Obmann)
Dipl.-Ing. Manfred Tornow, Berlin
Dipl.-Ing. Bernd Zander, Braunschweig

Außerdem haben mitgewirkt:

Dipl.-Ing. Hansjoachim Mahret, Berlin


Dipl.-Ing. Dietrich Warnow, Berlin

Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung in andere Sprachen, vorbehalten. Kein Teil
dieses Arbeitsblattes darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form
– durch Fotokopie, Mikrofilm oder irgendein anderes Verfahren – reproduziert oder in eine
von Maschinen, insbesondere von Daten-Verarbeitungsmaschinen, verwendbare Sprache
übertragen werden.

Benutzerhinweis
Dieses Arbeitsblatt ist das Ergebnis ehrenamtlicher,
technisch-wissenschaftlicher/wirtschaftlicher Gemeinschaftsarbeit, das nach den hierfür
geltenden Grundsätzen (Satzung, Geschäftsordnung der ATV und dem ATV-A400 )
zustande gekommen ist. Für dieses besteht nach der Rechtsprechung eine tatsächliche
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Vermutung, dass es inhaltlich und fachlich richtig sowie allgemein anerkannt ist.

Jedermann steht die Anwendung des Arbeitsblattes frei. Eine Pflicht zur Anwendung kann
sich aber aus Rechts- oder Verwaltungsvorschriften, Vertrag oder sonstigem Rechtsgrund
ergeben.

Dieses Arbeitsblatt ist eine wichtige, jedoch nicht die einzige Erkenntnisquelle für
fachgerechte Lösungen. Durch seine Anwendung entzieht sich niemand der Verantwortung
für eigenes Handeln oder für die richtige Anwendung im konkreten Fall; dies gilt
insbesondere für den sachgerechten Umgang mit den im Arbeitsblatt aufgezeigten
Spielräumen.

Vorwort
Vom Europäischen Komitee für Normung CEN wurde die von seinem Technischen Komitee
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TC 165 „Abwassertechnik“ erarbeitete Norm EN 752-6 „Entwässerungssysteme außerhalb


von Gebäuden, Teil 6: Pumpanlagen“ herausgegeben. Sie war als Europäische Norm in das
Deutsche Normenwerk als DIN EN 752-6 zu übernehmen. In Ergänzung hierzu wurde das
bisherige Arbeitsblatt ATV-A 134 „Planung und Bau von Abwasserpumpwerken mit kleinen
Zuflüssen“ vom ATV-Fachausschuss 1.3 „Abwasserpumpanlagen“ überarbeitet und ergänzt,
so dass es wie die Norm für kleine und große Abwasserpumpstationen einschließlich ihrer
Druckleitungen angewendet werden kann.

Das Arbeitsblatt ATV-DVWK-A 134 ergänzt die Norm DIN EN 752-6 und gibt weiter
gehende Hinweise und Anregungen, wie Pumpanlagen unter wirtschaftlichen
Gesichtspunkten geplant und gebaut werden können. Für Pumpanlagen bei
Druckentwässerungssystemen ist die DIN EN 1671 anzuwenden.

Es behandelt ausschließlich den Einsatz von Kreiselpumpen zur Abwasserförderung, wie


sie überwiegend eingesetzt werden. Dies schließt andere Förderaggregate (siehe
Kommunale Abwasserpumpwerke, Vulkan-Verlag) jedoch nicht aus. Die hier gemachten
Aussagen gelten gleichermaßen auch für derartige Pumpanlagen, soweit sie nicht andere
technische Lösungen bedingen. Es würde den Rahmen des Arbeitsblattes sprengen, auf sie
im Detail einzugehen.

Auch auf die Förderschnecke mit ihrem völlig anderen Förderprinzip und damit auch
anderen Baukonzept wurde verzichtet, obwohl gerade sie zur Hebung des Abwassers vor
Kläranlagen relativ häufig eingesetzt wird.

Die sie betreffenden speziellen Erfordernisse sind in der Norm DIN 1184
„Schöpfwerke/Pumpwerke“, Teil 4 „Schneckentrogpumpen – Richtlinien für die Planung“
festgeschrieben. Unter Beachtung der im vorliegenden Arbeitsblatt aufgezeigten
abwasserspezifischen Belange (z. B. Ex-Schutz) gelten sie gleichermaßen für
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Abwasserpumpanlagen.

Anlagen im Abwasserbereich werden in der Regel lange genutzt. Sie müssen zudem zum
Schutz der Gewässer vor Verunreinigung und zur Sicherung der Ortshygiene eine hohe
Verfügbarkeit haben. Dem Qualitätsgedanken wird eine hohe Bedeutung eingeräumt.
Kostenreduzierungen sind möglich. Sie dürfen aber nicht zu Lasten der Umwelt gehen.

Bei einem Vergleich sind immer sowohl die Investitions- als auch Betriebskosten mit den
sich aus beiden Komponenten ergebenden Jahreskosten zu betrachten.

1 Anwendungsbereich
Die Pumpanlage hat bei der Abwasserableitung ihre besondere Bedeutung dadurch, dass
sie durch die Vermeidung zu großer Tiefenlagen die Wirtschaftlichkeit eines
Entwässerungssystems verbessern kann. Sie ist weitgehend unabhängig von
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topographischen Verhältnissen und ermöglicht es, Abflüsse auch in höher gelegene


Vorfluter und Kanäle einzuleiten. Des Weiteren können mittels Pumpanlagen Abwässer aus
verstreut liegenden Einzugsgebieten zu an geeigneter Stelle liegenden Reinigungsanlagen
gefördert werden.

Zur Beschickung und besonders zur Entleerung von Regenbecken werden ebenfalls häufig
Abwasserpumpen eingesetzt, die überwiegend in die Beckenanlagen integriert werden
(siehe ATV-A 166). Für diese gilt das Arbeitsblatt sinngemäß, jedoch sind die technischen
Anforderungen den beckenspezifischen Belangen anzupassen (z. B. Laufradform,
Kugeldurchgang, kein Dauerbetrieb).

Pumpanlagen eignen sich in größeren Netzen auch zur Abflusssteuerung.

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass dieses Arbeitsblatt nicht dort anzuwenden
ist, wo Sonderentwässerungsverfahren zur Anwendung kommen. Diese Fälle werden im
Arbeitsblatt ATV-A 116 behandelt.

2 Planung und Bemessung


Die Pumpanlage muss so bemessen werden, dass bei Berücksichtigung
ausreichender Reserven die gleiche Entsorgungssicherheit wie bei Ableitung im
freien Gefälle erreicht wird.

Die an eine Abwasserpumpanlage zu stellenden Grundanforderungen sind ein


automatischer, störungsarmer Betrieb, bei dem die unhygienischen und gefährlichen
Wartungsarbeiten auf ein Minimum beschränkt bleiben.

Die für die Planung und Bemessung anzustellenden Vorbetrachtungen, die für die Auswahl
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von Gelände bzw. Standort ausschlaggebenden Faktoren sowie die für die Abmessungen
und Ausrüstung der Pumpanlage entscheidenden Kriterien sind ausführlich in der DIN EN
752 dargestellt. Die folgenden Hinweise dienen zur Ergänzung.

Die Trassenführungen der Ver- und Entsorgungsleitungen und deren Verlegungsart


sind mit den Trägern öffentlicher Belange abzustimmen. Geh-, Fahr- und
Leitungsrechte sind ggf. zu vereinbaren.

2.1 Bauart und -abmessungen der Pumpstation


Die Bauart und -abmessungen werden durch die Förderaufgabe (siehe Abschnitt 2.4), die
Art der Pumpenaufstellung (nass oder trocken) und entsprechend der Ausrüstung durch den
damit verbundenen Umfang an Nebenräumen (Traforaum, Schaltanlage, Tanklager),
Nebenanlagen (stationäre Kran-, Heizungs-, Lüftungsanlagen, Netzersatzanlage) sowie ggf.
weiterer erforderlicher Neben- (Lager, Werkstatt) und Sozialräume bestimmt. Auch die
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Anordnung der Pumpen in Trockenaufstellung (vertikal oder horizontal) hat Auswirkungen


auf die Bauwerksabmessungen.

In der Regel werden Abwasserpumpstationen mit Kreiselpumpen ausgerüstet. Sie


sind nicht selbstansaugend und sollten deshalb zur Vermeidung von
Störanfälligkeiten so tief aufgestellt werden, dass ihnen das Wasser im freien Gefälle
zuläuft. Es sollten grundsätzlich mindestens zwei Pumpen eingebaut werden.

Vor der Entscheidung, ob die Pumpen nass oder trocken aufgestellt werden, sollte sich der
Planer mit dem späteren Betreiber über die Unterschiede im Bau, in der Ausrüstung und
besonders im Betrieb der Pumpstation Klarheit verschaffen.

Bei der Nassaufstellung stehen Überflutungssicherheit und geringere Investitionskosten


vermehrt unhygienischen und zum Teil gefährlichen Wartungsarbeiten mit größerem
Personalaufwand gegenüber.

Des Weiteren ist die Entscheidung zu treffen, ob die Pumpstation mit einem Oberbau
versehen werden soll (siehe Abschnitt 3.4.3).

In Überflutungsgebieten muss der Oberbau so ausgeführt werden, dass bei


Hochwasser eine Gefährdung der Pumpstation ausgeschlossen ist.

Für kleinere Pumpanlagen bieten sich auch Fertigteilstationen in Komplettbauweise an. Sie
müssen den hier gestellten Anforderungen genügen.

Beispiele für die unterschiedlichen Bauarten sind in den Bildern 1 und 2 sowie Anlage 1
dargestellt.

Bild 1: Beispiele für Pumpwerksbauarten mit Pumpen in Trockenaufstellung(1)

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Bild 2: Beispiele für Pumpwerksbauarten mit Pumpen in Nassaufstellung(2)


Vor der Entscheidung für eine Lösung müssen neben den technischen,
umweltrelevanten, betrieblichen, personellen, sozialen, energetischen und sonstigen
Kriterien auch die finanziellen und wirtschaftlichen Auswirkungen der möglichen
Varianten in Betracht gezogen werden. Neben den Investitionskosten sind unbedingt
die Betriebs- und Kapitalkosten in die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung einzubeziehen!

2.2 Abwasserzufluss
Zur Bestimmung der Größe der Pumpstation muss der tägliche Abwasserzufluss
ermittelt werden. Er wird beeinflusst von:

– Art des Entwässerungsverfahrens (Misch- oder Trennverfahren),


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– Größe und Struktur des Einzugsgebietes,

– Anzahl der Einwohner,

– Anzahl und Art der angeschlossenen Industrie- und Gewerbebetriebe.

Der Zufluss wird dargestellt in einer Ganglinie, die den Abwasserzufluss im Verlauf eines
Tages wiedergibt (siehe Bilder 3 und 4).

Bild 3: Beispiele von Zuflussganglinien bei Trockenwetter, vorwiegend


Wohngebiet(3)
Bild 4: Beispiele von Zuflussganglinien bei Trockenwetter, starker
Industrieeinfluss(4)
Es können sich starke Unterschiede sowohl in der Charakteristik als auch in der
Tagesmenge zwischen Arbeits- und arbeitsfreien Tagen ergeben. Bei Regen muss mit
einem erhöhten Abwasseranfall gerechnet werden (siehe ATV-A 118).

Die Ganglinie ist die Basis für die Auslegung der Förderaggregate (Ermittlung der
Betriebspunkte, Auswahl der Pumpenart, Entscheidung zum Einsatz von Antrieben mit
einer, mehreren oder variablen Drehzahlen).

2.3 Ordinaten und Förderhöhen


Um eine Pumpanlage dimensionieren zu können, sind die Ordinate der Sohle des
Zulaufkanals, Ein- und Ausschaltordinate der Pumpen, die Auslaufordinate des Förderzieles
und der Verlauf des Geländes zwischen der Förderanlage und dem Förderziel von
wesentlicher Bedeutung.

Die Förderhöhe schließt neben den rein statischen Höhen auch die Reibungsverluste ein,
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die in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Fördermediums sowie der lichten Weite
und Länge der Druckleitung bestimmt werden. Darüber hinaus werden bei Förderung
mehrerer Pumpstationen in eine gemeinsame Druckleitung je nach dem augenblicklichen
Betrieb der einzelnen Anlagen unterschiedliche Förderhöhen auftreten, welche die
Pumpenauslegung beeinflussen (siehe Abschnitt 4.1.1).

2.4 Förderaufgabe
Als Förderaufgabe stellt sich z. B. die Funktion als Überpumpstation (Förderung des
Abwassers in ein anderes Einzugsgebiet), Anschlusspumpstation (Förderung in ein
Druckleitungsnetz gemeinsam mit anderen Pumpstationen), Pumpstation vor einer
Kläranlage, Regenbeckenentleerung usw.

Beim Einsatz von Abwasserpumpanlagen sind die Auswirkungen der Förderströme auf das
nachgeschaltete Entwässerungssystem (Freispiegel- oder Druckleitungssystem) mit ggf.
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weiteren angeschlossenen Systemen und die Abwasserreinigungsanlage zu beachten. Hier


spielen nicht nur hydraulische Aspekte wie z.B. Abflussvermögen (Überlastung auf Grund
von ungünstiger Linienführung, Höhenlage und/oder Dimension) eine Rolle, sondern auch
der Ist-Zustand der betroffenen Abwasserleitungen, d. h. Erneuerungen sind ggf.
vorzunehmen.

2.5 Erweiterungsmöglichkeiten
Bei der Planung ist zu bedenken, ob im Laufe der Zeit der zu erbringende Förderstrom
steigen muss. Ist dieser Fall gegeben, so muss die Möglichkeit einer späteren Erweiterung
berücksichtigt werden. Es kann z. B. genügen, unter Berücksichtigung der Motorleistung
später die Drehzahl der über Keilriemen angetriebenen Kreiselpumpe zu erhöhen oder das
Laufrad der Kreiselpumpe zu vergrößern; u. U. muss aber auch im Baukörper Platz für eine
größere oder zusätzliche Maschine vorgesehen werden. Ebenso kann die Verlegung einer
weiteren Druckleitung erforderlich werden (siehe auch Abschnitt 7.3).

2.6 Mindestkugeldurchgang
Die Erfahrungen haben gezeigt, dass bei Kanalnetzen eine Textil-Ballenbildung nicht
auszuschließen ist. Dennoch kann auf Rechenanlagen verzichtet werden, sofern die
geeignete Pumpenart und genügend große freie Querschnitte in der gesamten
Fördereinrichtung gewählt werden.

Um eine sichere Förderung zu gewährleisten, wird ein freier Kugeldurchgang von 100mm
sowohl für die Fördereinrichtung als auch für die Armaturen und die Druckleitung
empfohlen. Die Verwendung speziell entwickelter verstopfungsarmer Laufräder mit einem
freien Querschnitt unter 100mm (siehe Abschnitt 4) und entsprechende Wahl des
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Leitungsdurchmessers ist zu prüfen.

Die Pumpen kleiner Abwasserpumpstationen sind daher nicht nur nach den Zuflüssen zu
dimensionieren, sondern Verstopfungsunempfindlichkeit und die Mindestgeschwindigkeit
sind ebenfalls maßgebende Größen. Das kann im Verhältnis zum Abwasserzufluss zur
Überdimensionierung der Pumpen führen.

Eine lichte Weite von 80 mm für die Druckleitung sollte nicht unterschritten werden.

Kleinere Kugeldurchgänge in Verbindung mit Zerkleinerern und entsprechenden


Leitungsdurchmessern sollten nur in Sonderfällen zur Anwendung kommen, z. B. für die
Entsorgung einzelner Liegenschaften, für die aus wasserwirtschaftlichen, technischen oder
wirtschaftlichen Gründen der Anschluss an eine zentrale Anlage angestrebt wird (siehe
ATV-A 116, ATV-A 200). Zerkleinertes Gut kann zu verstärkten Ablagerungen in Kanälen
und Druckleitungen führen. Auch in den Kläranlagen können bei verstärktem Anfall
zerkleinerten Gutes vielfältige Probleme auftreten. Der Einsatz von Zerkleinerern sollte
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daher bereits bei der Planung mit dem Betreiber und gegebenenfalls mit der
Zulassungsbehörde geklärt werden.

2.7 Strömungsgeschwindigkeit und lichte Weite der


Druckleitung
Bei der Festlegung der Strömungsgeschwindigkeit in der Druckleitung sind folgende
Gesichtspunkte zu berücksichtigen:

Die untere Grenze der Strömungsgeschwindigkeit sollte zwischen 0,5m/s bei größerer und
1,0m/s bei geringerer täglicher Gesamtförderzeit der angeschlossenen Pumpstationen
liegen. Abhängig von der Abwasserzusammensetzung muss bei langen Stillstandszeiten
eine höhere Strömungsgeschwindigkeit gewählt werden.

Eine zu geringe Strömungsgeschwindigkeit führt zu Ablagerungen und damit zu


Querschnittsverminderungen, so dass die Verstopfungsgefahr zunimmt.

Die Höchstgeschwindigkeit des Förderstromes ist abhängig von der Nennweite. Für eine
Leitungslänge bis ca.500m sollten folgende Geschwindigkeiten nicht überschritten werden:

lichte Weite in mm 80 100 150 200

Geschwindigkeit in m/s 2,0 2,0 2,2 2,4

Förderstrom in l/s 10 16 40 75

Strömungsgeschwindigkeiten größer 2,5m/s sollten vermieden werden.

Bei Leitungen von mehr als 500m Länge sind entsprechend geringere Geschwindigkeiten

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zur Vermeidung von unzulässigen Druckstößen z. B. bei Pumpenausfall zu bevorzugen.


Druckstoßuntersuchungen sollten vorgenommen werden.

Durch eine Wirtschaftlichkeitsberechnung ist die optimale Nennweite zu bestimmen und


diese mit den obigen Richtwerten zu vergleichen.

Bei der Festlegung des Durchmessers der Druckleitung ist darauf zu achten, dass die lichte
Weite von der Nennweite eines Rohres je nach Werkstoff erheblich abweichen kann.

2.8 Schaltzahl der Pumpenaggregate und Bemessung des


Saugraumes
Das verfügbare Saugraumvolumen für den Einsatz von Kreiselpumpen mit fester Drehzahl
errechnet sich zwischen Ein- und Ausschaltpegel wie folgt
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Q pm
V = 0,9
Z
V = Volumen in m3
Qpm = mittlerer Pumpenförderstrom in l/s
Z = Schaltzahl pro Stunde

Schaltzahlen von 15 pro Stunde sollten nicht überschritten werden.

Die Schaltzahl ist abhängig von der Standfestigkeit der mechanischen und
elektrotechnischen Anlagenteile, besonders der Elektromotoren (siehe Abschnitt 5.3).

2.9 Anfaulung des Abwassers


Bei vergleichsweise kleinen täglichen Fördermengen und langen Druckleitungen ist die
Verweilzeit des Abwassers in der Druckleitung sehr groß und daher die Gefahr der
Anfaulung des Abwassers gegeben. Es kommt zu stärkeren Geruchsentwicklungen, und die
Aggressivität des Abwassers nimmt zu. Bei der Wahl des Rohrwerkstoffes muss die
mögliche biogene Schwefelwasserstoff-Korrosion berücksichtigt werden.

Ausführliche Hinweise für Gegenmaßnahmen sind im Merkblatt ATV-M 168 beschrieben.

3 Bautechnik
Pumpstationen, Hebewerke und Pumpstellen sind Bauwerke, die aus einem Tiefbauteil und
möglichst auch aus einem Hochbauteil bestehen. Für den Bau von kleineren
Abwasserpumpstationen kommen auch Fertigteilschächte zum Einsatz.

Für die Art der Bauausführung sind entscheidend mitbestimmend die Art des Baugrundes
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und die Grundwasserverhältnisse.

3.1 Gründungsverfahren
Vor Baubeginn sind Untersuchungen über den Baugrund und vorhandene
unterirdische Einbauten durchzuführen. Auch verbindlich geplante, in der Nähe
befindliche Bauvorhaben Anderer müssen berücksichtigt werden.

Als wesentliche Beurteilungskriterien sind zu ermitteln:

– Bodenart (bindig, nicht bindig, rollig u. a. nach DIN 18196 und DIN 18300),

– Bodenstruktur (Einlagerungen aller Art),

– Tragfähigkeit,
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– Setzungsverhalten,

– Grundwasser (Andrang, Spiegelschwankungen, Nutzungen bzw.


Nutzungsbeschränkungen),

– umliegende Bebauung,

– Last abtragende Verkehrsflächen,

– Aggressivität von Boden und Grundwasser,

– Altlasten.

Entsprechend den so ermittelten Gegebenheiten lassen sich für den Bau des Tiefbauteils
verschiedene Gründungsverfahren anwenden:

– geböschte Baugrube,

– verbaute Baugrube (z. B. Berliner Verbau),

– gespundete Baugrube,

– Brunnengründung (Senkkasten),

– Druckluftgründung.

3.2 Standsicherheitsnachweis
Die Standsicherheit ist

– für die Baugrube und

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– für das Bauwerk selbst nachzuweisen.

Dabei kann es erforderlich sein, den Nachweis für den Bauzustand (z. B.
Auftriebssicherheit) und für den fertigen Zustand getrennt durchzuführen.

Der Beton muss wasserundurchlässig gemäß DIN 1045 sein und hohen Widerstand
gegen chemischen Angriff durch Verwendung von Zementen mit hohem
Sulfatwiderstand nach DIN 1164, Teil 1, aufweisen. Lastenannahmen sind nach DIN
1055 zu treffen. Zur Begrenzung der Rissbreiten und zur besseren Rissverteilung ist eine
Rissbeschränkungsbewehrung vorzusehen. Die Betondeckung im Tiefbauteil sollte
mindestens 4cm betragen.

Für die Auftriebssicherheit muss mit dem Faktor m = 1,1 gerechnet werden, wobei
der höchste mögliche Grundwasserspiegel bzw. Hochwasserstand zu
berücksichtigen ist. Dabei darf die Erdreibung oder das Gewicht demontierbarer
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Einbauteile nicht berücksichtigt werden. Der Nachweis auf Wasserdruck ist sowohl auf
Wasserdruck von innen als auch von außen zu führen.

Der höchstmögliche Wasserstand im Saugraum muss mit Oberkante Gelände


angenommen werden.

Da bei Abwasser mit aggressiven Stoffen zu rechnen ist, sind zur Beurteilung des
Angriffsgrades die in der DIN 4030 angegebenen Richtwerte zu beachten.

In der Regel sind die oberen Grenzwerte zu berücksichtigen, um einer evtl. ungünstigen
Änderung der Abwasserzusammensetzung Rechnung zu tragen (seit geraumer Zeit stellt
man Schäden an bestehenden Bauwerken fest, die auf eine veränderte Zusammensetzung
der Abwässer zurückzuführen sind). Entsprechende Bestimmungen der DIN 1045 über
Betondeckung, Wasserzementfaktor, Betongefüge u.a. sind daher zu berücksichtigen.

3.3 Bautenschutzmaßnahmen
Die beste Schutzwirkung wird durch die Qualität des Werkstoffes selbst erreicht. Bei sehr
stark aggressiver Wasser- oder Bodenbeschaffenheit bzw. Gefahr von biogener
Schwefelwasserstoff-Korrosion können zusätzliche Schutzmaßnahmen in Form von
Anstrichen, Beschichtungen oder Verkleidungen erforderlich werden.

3.4 Gestaltung des Bauwerkes


(siehe hierzu Anlage 1)

Grundsätzlich ist auf ausreichende überflutungssichere Zugänge zu allen und


Freiräume um die Betriebseinrichtungen zu achten, die bedient, gewartet bzw.

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instandgesetzt werden müssen.

3.4.1 Saugraum
Zuläufe in den Saugraum sind so zu gestalten, dass:

– Lufteintrag in die Pumpen,

– Strippen von Gasen,

– Feststoffanhäufungen auf Einbauten sowie

– ungünstige Anströmung der Pumpen

vermieden werden.

Der Saugraum ist so auszubilden, dass keine Toträume entstehen und Ablagerungen
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vermieden werden (Neigung > 60°). Bei Ausführung in Beton ist dieser sorgfältig zu
verdichten und mit einem Verbundestrich unter Verwendung von Zement mit hohem
Sulfatwiderstand abzudecken, der zu glätten ist. In Sonderfällen kann eine zusätzliche
säurefeste Beschichtung oder eine keramische Auskleidung sinnvoll sein. Geschlossene
Saugräume müssen mit einer wirksamen Lüftung ausgerüstet sein (siehe Abschnitt
4.12). Hinsichtlich Saugraumvolumen siehe Abschnitt 2.8.

3.4.2 Maschinenraum
Die Raummaße ergeben sich aus den Maschinenabmessungen, den Freiräumen um die
Maschinen und dem Platzbedarf für die Treppe. Für die Pumpen sind in den darüber
liegenden Decken Montageöffnungen anzuordnen. Der Fußboden ist rutschhemmend
auszuführen. Ein Pumpensumpf (siehe Abschnitt 4.10) zur Pumpenraumentwässerung ist
vorzusehen. Hinsichtlich der Lüftung siehe Abschnitt 4.11.

3.4.3 Oberbau, Zugänge


Der Oberbau mit Zugängen muss überflutungssicher sein. Er ermöglicht die
Unterbringung von:

– Elektroanlagen,

– Netzersatzanlagen,

– stationären Lüftungsanlagen,

– Ersatzteilen,

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– nicht stationären Betriebsgeräten,

– sozialen Einrichtungen

und gewährleistet jederzeit einen witterungsunabhängigen und sicheren Zugang zu


Pumpen- und Saugraum.

Der Raumbedarf für die Anlagen der Energieversorgung (siehe Abschnitt 5.2) ist zu
berücksichtigen.

Der Saugraum und der zugehörige Lüfterraum müssen vom Freien aus zugänglich
sein, und ihre Türen dürfen nur nach außen geöffnet werden können. Ein Zugang vom
Pumpenraum aus ist nicht zulässig.

Lediglich der Schaltraum und die Toiletten können über den Pumpenraum betreten werden.
An der Decke ist eine Kranschiene oder Lastöse, bemessen für das größte Montageteil,
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vorzusehen. Bei größeren Pumpstationen kann auch eine Krananlage erforderlich sein
(siehe Abschnitt 4.13).

Sämtliche Räume sind so auszustatten, dass sie wartungs- und pflegearm sind.

3.4.4 Treppen, Leitern, Steigeisen, Podeste


Nicht ebenerdig liegende Pumpenräume sollten mit Treppen versehen werden. Steil- und
Wendeltreppen sind zu vermeiden, d. h. sie sind nur bei sehr beengten Platzverhältnissen
eine Alternative.

Die Treppen sind entsprechend den Empfehlungen der Unfallversicherungsträger zu


gestalten. Steigleitern und Steigeisen sind nur in Ausnahmefällen einzubauen. Sie sind
grundsätzlich ab 5m Gesamtlänge mit einer Absturzsicherung zu versehen. Oberhalb der
Einsteigstellen mit Leitern sind einsteckbare oder herausziehbare Haltestangen von
mindestens 1m Länge bzw. Festhaltebügel vorzusehen.

Steigleitern sollten im Saugraum unterhalb des Wasserspiegels nicht fest eingebaut


werden, sondern klappbar oder herausnehmbar sein. Sie dürfen nicht aus Aluminium
bestehen. Anstelle eines Rückenschutzes sind die Steigleitern mit einer Steigschutzschiene
oder anderen Sicherungseinrichtungen auszurüsten. Bei besonders tiefen Saugräumen
empfiehlt sich der Einbau eines Zwischenpodestes. Als Material bietet sich ebenso wie für
Geländer der korrosionsbeständige Stahl Werkstoff-Nr.1.4571 an.

3.4.5 Heizung/Entwärmung
Alle Räume sind frostfrei zu halten. Bei der Berechnung des Wärmebedarfs ist die
Wärmeabgabe der elektrischen Anlagen und Geräte einzubeziehen. In besonderen Fällen

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kann eine Entwärmung erforderlich werden (siehe auch Abschnitt 5.3.1).

3.4.6 Fenster, Türen


Fenster und Türen sind möglichst einbruchs- und zerstörungssicher zu gestalten. Auf
Fenster kann verzichtet werden, wenn anderweitig für ausreichende Be- und Entlüftung
sowie Beleuchtung der Räume gesorgt ist.

3.4.7 Erdung
Die Erdungsanlage ist so zu bemessen, dass bei den im Fehlerfalle auftretenden
Erdschlussströmen die Erderspannung bei Wechselstrom 50V und bei Gleichstrom
120V nicht überschreitet. Um den notwendigen Widerstand zu erreichen, sind in
Bauwerken Fundamenterder und ggf. zusätzlich im Freigelände vermaschte
Erdungsnetze zu verlegen. Die VDE-Vorschriften sind zu beachten (siehe Abschnitt
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5.5).

3.4.8 Blitzschutz
Zum Schutz von Menschen und Anlagen müssen Gebäude von Pumpstationen mit
einer Blitzschutzanlage versehen sein. Dabei dürfen gemäß ABB (Ausschuss für
Blitzableiterbau) sowohl für Auffangeinrichtungen als auch für Ableitungen metallische
Konstruktionsteile der Dächer und Fassaden in die Blitzschutzanlage einbezogen werden,
wenn sie mit dieser zuverlässig verbunden werden. Die Ableitungen der Blitzschutzanlage
sind über „Trennstücke“ mit der Erdungsanlage zu verbinden (siehe Abschnitt 5.5).

Zur weitgehenden Verhinderung von Schäden durch Blitzeinwirkung sollte die


Blitzschutzanlage nach der Norm DIN IEC 61024-1-2, VDE 0185 Teil 102 errichtet werden
(siehe Anhang).

3.4.9 Äußere Gestaltung und Außenanlagen


Die Zufahrt zur Pumpstation ist in ihrer Breite und ihrer Befestigung den örtlichen
Erfordernissen ausreichend anzupassen.

Der Hochbau sollte sich in Größe, Form sowie der Verwendung von Werkstoffen z.B. für
die Außenfassade der Umgebung anpassen. Als Sicht- und Emissionsschutz haben sich
Pflanzstreifen von einigen Metern Breite bewährt (siehe Anlage 1). Mit Blick auf die spätere
Unterhaltung der Außenanlagen ist bei der Planung darauf zu achten, dass diese möglichst
geringen Aufwand verursacht.

Bei sensiblen Standorten empfiehlt es sich, bereits bei der Planung Architekten und

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Landschaftsgärtner hinzuzuziehen.

3.4.10 Anschlüsse von Rohrleitungen, Schutzrohren u. ä. an das


Bauwerk
Jede starre, erdverlegte Leitung, die zwischen zwei Punkten mit unterschiedlichen
Setzungen fixiert ist, muss gelenkig angeschlossen werden. Das trifft beispielsweise zu
für Zulaufkanäle, die vom Zulaufbauwerk zum Pumpwerk verlaufen.

Rohrdurchführungen durch Wände und Decken sind durch geeignete Maßnahmen


abzudichten.

4 Maschinentechnik
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4.1 Kreiselpumpen

4.1.1 Auslegung der Pumpen


Für die Auslegung der Pumpen ist der Abschnitt 2 „Planung und Bemessung“ maßgebend.
Die Förderhöhe setzt sich zusammen aus:

– dem Höhenunterschied (Hgeo) zwischen dem Höchstpunkt im druckseitigen System und


dem Wasserspiegel im Saugraum,

– dem Vordruck (Hvor), z. B. durch Förderung in eine bereits anderweitig beströmte


Druckleitung, und

– der Verlusthöhe (Hv) in den Leitungen und Armaturen.

Wegen Pegeländerungen im Auslauf und im Saugraum sowie eines schwankenden


Vordruckes ergibt sich ein Bereich der Rohrleitungskennlinien gemäß Bild 5.

Der Betriebsbereich der Pumpe liegt zwischen den Schnittpunkten der Drosselkurve mit der
höchsten und niedrigsten Rohrkennlinie. Bei der Auswahl der Pumpe ist im Fall eines
Verbund- oder Parallelbetriebes auf eine möglichst steile Drosselkurve zu achten.

Bild 5: Förderdiagramm Kreiselpumpe(5)


Die Anpassung an einen veränderten Zufluss kann durch Änderung der Drehzahl und
darüber hinaus durch Änderung des Laufraddurchmessers vorgenommen werden.

Bei allen Pumpen sollte das Kavitationsverhalten überprüft werden, um Kavitation,


Geräusche, unruhigen Lauf und Materialabtrag zu vermeiden.

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Ein Maß für das Kavitationsverhalten ist der NPSH-Wert (net positive suction head), d. h.
die Netto-Energiehöhe (= absolute Energiehöhe abzüglich der Verdampfungsdruckhöhe) im
Eintrittsquerschnitt des Pumpenlaufrades. Verglichen wird der NPSH-Wert der Anlage
(NPSHA) mit dem NPSH-Wert der Pumpe (NPSHR). In jedem Fall muss NPSHA > NPSHR
sein.

Den NPSHR-Wert muss der Pumpenhersteller nennen. Angestrebt werden sollte zur
Sicherheit gegen Kavitation bei Abwasserpumpen das Verhältnis

NPSHA
≥1,3
NPSHR

Weitere Einzelheiten können der DIN 24260, Teil 1 „Kreiselpumpen und


Kreiselpumpenanlagen“, entnommen werden.
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4.1.2 Laufradformen und Kugeldurchgang


Zur Förderung ungereinigten Abwassers mit Grob- und Faserstoffbeimengungen werden
speziell geformte Laufräder eingesetzt (siehe Bilder 6 bis 9), die Verstopfungen und
Zopfbildungen weitgehend vermeiden sollen.

Das Kanalrad kommt als Ein- und Mehrkanalrad zum Einsatz.

Das Einkanalrad (siehe Bild 6) hat folgende Eigenschaften:

– gleich bleibender freier Kugeldurchgang vom Eintritt Saugstutzen bis Ausgang


Druckstutzen der Pumpe entsprechend dem Kugeldurchgang des Laufrades,

– Wirkungsgrad in der Regel niedriger als bei Mehrkanalrädern,

– hydraulische Unwucht, die nur bezogen auf einen definierten Betriebspunkt weitgehend,
aber aufwändig, kompensiert werden kann. Eine Drehzahl über 1450min -1 sollte
vermieden werden, bei großen Laufrädern sollte die Drehzahl 1000min -1 nicht
überschreiten.

Bild 6: Einkanalrad(6)
Das Mehrkanalrad (siehe Bild 7) ist in der Regel ein Zwei- oder Dreikanalrad. Es zeichnet
sich im Vergleich zum Einkanalrad durch folgende Merkmale aus:

– Es werden größere Förderhöhen erreicht.

– Ein statisches und dynamisches Auswuchten ist relativ einfach durchzuführen. Höhere
Drehzahlen und dadurch bedingt auch größere Förderhöhen sind möglich.

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– Ein drehzahlvariabler Betrieb ist problemloser.

– Geräusch- und schwingungsarmer Lauf sind leichter zu erreichen.

Es ist jedoch verstopfungsanfälliger als das Einkanalrad, weil bei gleichem Förderstrom die
freien Kugeldurchgänge der Laufradkanäle kleiner sind.

Bild 7: Mehrkanalrad(7)
Das Schneckenkanalrad (siehe Bild 8) ist ein halbaxiales Einschaufelrad mit schrauben-
bzw. schneckenförmigem Eintrittsteil. Es ist sehr laufruhig und wird deshalb bis zu
Drehzahlen von 3000min -1 eingesetzt.

Bild 8: Schneckenkanalrad(8)
Das Freistromrad (siehe Bild 9) wirkt nur indirekt auf das Fördermedium ein. Es kann bei
der Abwasserförderung bei Drehzahlen bis 3000min -1 eingesetzt werden. Die Kennlinie ist
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meist flacher und der Wirkungsgrad niedriger als bei den anderen Laufrädern.

Bild 9: Freistromrad(9)
Alle genannten Laufradformen sind im Prinzip für den Einsatz in rechenlosen
Pumpstationen geeignet, unter der Voraussetzung, dass die Anforderungen des Abschnittes
2.6 erfüllt werden. Sie werden üblicherweise bis zu folgenden Druckwerten im Betriebspunkt
eingesetzt:

– Einkanalrad bis 4 bar,

– Schneckenkanalrad bis 6 bar,

– Mehrkanalrad bis 10 bar,

– Freistromrad bis 10 bar.

Die Strömungsgeschwindigkeit in den Laufradkanälen sollte nach Möglichkeit 2 m/s nicht


unterschreiten, weil sonst die Gefahr der Pumpenverstopfung sehr groß ist.

4.1.3 Konstruktionshinweise
Bei einer trocken aufgestellten Abwasserpumpe (siehe Bild 10) sollten ausreichend große
Reinigungsöffnungen an den Saug- und Druckstutzen vorgesehen sein, so dass
Verstopfungen durch Hineingreifen mit der Hand in die Pumpe beseitigt werden können. Bei
kleinen Pumpen sollte die Größe der Reinigungsöffnungen an die Pumpennennweite
heranreichen. Bei größeren Pumpen sollte sie 180 bis 200mm betragen.

Bild 10: Schnittbild einer horizontal aufgestellten Kreiselpumpe(10)

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Längere Standzeiten und Reparaturmöglichkeiten werden durch eine auswechselbare


Schleißwand im Bereich des Saugmundes des Pumpengehäuses und einen Schleißring auf
der Gegenseite am Laufrad erreicht. Bei großen Pumpen sollten sie grundsätzlich
vorgesehen werden. Bei diesen ist auch druckseitig, d. h. auf der Lagerseite des
Pumpengehäuses, eine auswechselbare Schleißwand empfehlenswert.

Es ist darauf zu achten, dass jedes Laufrad auf seiner druckseitigen Laufradscheibe mit
Rückenschaufeln versehen ist.

Die Abdichtung der Pumpe im Bereich der Welle kann mittels Stopfbuchs- oder
Gleitringdichtung geschehen. Wird eine Stopfbuchsdichtung verwendet, so ist darauf zu
achten, dass die Wellenschutzhülse hoch abriebfest ist und Dichtungspackungen ohne
größere Demontagen leicht zu wechseln sind.

Beurteilungskriterien beim Einsatz von Gleitringdichtungen, auch bei Tauchmotorpumpen,


sind ein kurzer Abstand zwischen Laufrad und erstem Lager sowie der Einsatz speziell
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ausgebildeter Gleitringdichtungen, die insbesondere Abwasser nicht an die Andruckfedern


der Dichtungen gelangen lassen (Verschmutzungsgefahr). Ein Geber, der einen eventuellen
Wassereintritt in das Sperröl signalisiert, das die Gleitringdichtung schmiert und kühlt sowie
einen unmittelbaren Abwassereintritt in den Motorraum verhindern soll, sollte eingebaut
sein.

4.1.4 Aufstellungsart
Bei der Aufstellung der Pumpen muss zwischen horizontaler und vertikaler Pumpe
unterschieden werden. Auch Tauchmotorpumpen können in Trockenaufstellung eingesetzt
werden und somit bei entsprechender Ausführung der elektrischen Anschlüsse die
Abwasserförderung auch bei Überflutung des Pumpenraumes sicherstellen. Bei ihrem
Einsatz in Trockenaufstellung ist die Frage der Wärmeabfuhr des Motors mit dem
Pumpenhersteller zu klären.

4.1.4.1 Horizontal aufgestellte Pumpen (Trockenaufstellung)


Bei der horizontalen (siehe Bild 11) ist die Raum sparende Ausführung die Pumpe mit
aufgesatteltem Motor, die darüber hinaus noch weitere Vorteile bietet.

Bild 11: Trocken und horizontal aufgestellte Kreiselpumpe mit aufgesatteltem


Motor(11)
So ist bei Antrieb der Pumpe über Keilriemen durch Änderung des
Übersetzungsverhältnisses eine leichte Anpassung an einen evtl. geänderten Zulauf
möglich, Kontrollen und bestimmte Reparaturen an der Pumpe sind wesentlich einfacher.

Die Pumpe sollte einen Grundrahmen haben. Der Bock für die Aufstellung des E-Motors ist
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lösbar mit Schrauben zu befestigen.

Zum Spannen der Keilriemen muss der Motor nachstellbar montiert werden. Durch die
kompakte Bauweise ist das Aggregat wesentlich schwingungsunempfindlicher. Auch die
Aufstellung einer Pumpe mit Motor in Blockbauweise ist möglich.

4.1.4.2 Vertikal aufgestellte Pumpen (Trockenaufstellung)


Die vertikale Aufstellungsart (siehe Bild 12) bietet eine größere Überflutungssicherheit durch
den höher gesetzten E-Motor.

Bild 12: Trocken und vertikal aufgestellte Kreiselpumpe(12)


Die Verbindung zwischen Pumpe und Motor ist zur Aufnahme von Ausrichttoleranzen und
zur Schwingungs- und Stoßdämpfung stets elastisch auszubilden.
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4.1.4.3 Tauchmotorpumpen (Nassaufstellung)


Kommt eine Tauchmotorpumpe in Nassaufstellung (siehe Bild 13) zum Einsatz, so sind
einige Besonderheiten zu beachten. Saugräume sind explosionsgefährdete Bereiche.
Gemäß Vorschrift des Verbands der Berufsgenossenschaften (VBG) sind Pumpengehäuse
und abwasserberührte Teile aus Aluminiumlegierungen in explosionsgefährdeten
Anlagenteilen von Abwasseranlagen der Zone 0 und 1 nicht zugelassen. Der Motor muss
grundsätzlich nach VDE 0170/0171 explosionsgeschützt sein, und zwar in der Regel in
E Ex dII BT3. Reinigungsöffnungen am Gehäuse entfallen. Jede nass aufgestellte Pumpe
sollte ohne Entleerung des Saugraumes und ohne Verbinden bzw. Lösen von Schrauben an
ihrem Druckstutzen ein- und ausgebaut werden können. Die dazu benötigten Einbauteile
sind in besonders starkem Maß dem Korrosionsangriff ausgesetzt. Sie sollten aus nicht
rostendem Stahl, Werkstoff-Nr. 1.4571, bestehen, auch Schrauben, Bolzen und Muttern.

Bild 13: Schnittbild einer nass und vertikal aufgestellten


Tauchmotorpumpe(13)

4.2 Pumpenantriebe
Zum Antrieb der Pumpen werden fast ausschließlich Elektromotoren eingesetzt. Es kann
jedoch aus Gründen der Entsorgungssicherheit, einer unsicheren Energieversorgung oder
zur Spitzenabdeckung geboten sein, eine weitere Antriebsart, z. B. Verbrennungsmotoren,
einzusetzen.

4.2.1 Elektromotoren (E-Motoren)


Für Kreiselpumpen sollte der E-Motor (siehe Abschnitt 5.3.1) für den Grenzleistungsbedarf

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des festgelegten Betriebsbereiches ausgelegt werden. Dasselbe gilt für die Kupplung
zwischen Pumpe und Motor. Wo ein steigender Abwasseranfall zu erwarten ist, ist es
jedoch zweckmäßig, evtl. den Motor und die Kupplung, auf alle Fälle jedoch den
zugehörigen elektrischen Teil der Anlage, entsprechend der Erweiterungsfähigkeit der
Pumpe stärker auszulegen.

Folgende Leistungsreserven sollten im Hinblick auf eine ausreichende Durchzugskraft zur


Vermeidung von Laufradblockierungen mindestens vorgesehen werden:

Leistungsbedarf der Pumpe Leistungsreserve des


in kW Antriebsmotors

bis 7,5 ca. 50%

7,5 – 20 ca. 25%


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20 -50 ca. 15%

über 50 ca. 10%

Bei Druckleitungen mit Heberwirkung und solchen, die bei jedem Anfahren ganz oder
teilweise gefüllt werden müssen, ist der dafür benötigte erhöhte Leistungsbedarf zusätzlich
zu berücksichtigen.

Es ist zu prüfen, ob zum Schutz der Druckleitungen vor möglichen Druckstößen (siehe
Abschnitt 2.7) oder um unzulässig hohe Einschaltströme der Pumpenmotoren zu vermeiden
besondere Maßnahmen erforderlich sind.

Hierzu gehört der so genannte Sanftanlasser für Käfigläufer-Motoren. Er verhindert die für
Pumpe und Motor unerwünschten Belastungsspitzen.

Er sollte auch mit der Umkehrfunktion, d. h. einem Sanftauslauf ausgestattet sein.

Soll neben einem Sanftanlauf und -auslauf zusätzlich die Drehzahl veränderbar sein, so
empfiehlt sich der Einsatz statischer Frequenzumformer (Umrichter). Mit ihnen können auch
Tauchmotoren und explosionsgeschützte Motoren drehzahlveränderbar betrieben werden.
Die mögliche Drehzahlveränderung ist mit dem Pumpenhersteller zu klären, dabei ist die
Strömungsgeschwindigkeit in den Laufradkanälen zu beachten (siehe Abschnitt 4.1.2)

Beim Einsatz eines statischen Frequenzumrichters sollte der Motor aufgrund erhöhter
Wärmeverluste eine Leistungsreserve von 10 bis 15 % haben. Bei niedriger Drehzahl kann
eine Fremdbelüftung des Motors notwendig werden. Um ihn vor unzulässiger Erwärmung zu
schützen, sollten die Wicklungen mit Thermofühlern, d. h. sogenannten Kaltleitern,

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überwacht werden.

4.2.2 Verbrennungsmotoren
Als Verbrennungsmotoren werden in der Regel Dieselmotoren mit einer Nenndrehzahl von
1500min -1 eingesetzt. Ihre Drehzahl ist verstellbar, aber für eine wirtschaftliche Fahrweise
sollte ihr genutzter Drehzahlverstellbereich nicht unter 75% der Nenndrehza hl gehen, das
heißt ein mechanisches Zwischengetriebe wird u. U. erforderlich.

Für kleine Leistungen bilden Motor und Getriebe häufig eine Einheit, die mittels elastischer
Kupplung mit der Pumpe zu verbinden ist.

Bei Dieselmotoren höherer Leistung sind Getriebe und Pumpe durch eine elastische
Kupplung miteinander zu verbinden. Die Verbindung zwischen Dieselmotor und Getriebe
sollte über eine Gelenkwelle geschehen. Sie kann Achsabweichungen, wie sie bei jeweils
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gesonderten Fundamenten nach längerer Zeit nicht auszuschließen sind, ausgleichen.

Ein Rückwärtsdrehen des Dieselmotors ist unter allen Umständen zu verhindern!

Überwiegend werden wassergekühlte Dieselmotoren mit innerem und äußerem


Kühlwasserkreislauf zum Einsatz kommen. Ölkühler für Getriebe höherer Leistung sind in
das Kühlsystem einzubeziehen.

Zur Abfuhr der Strahlungswärme der Dieselmotoren und zur Heranführung ausreichender
Verbrennungsluft sind die Räume, in denen sie aufgestellt sind, mit Zu- und Abluftöffnungen
für Außenluft zu versehen. Bei Dieselmotoren höherer Leistung und/oder kleineren Räumen
können zusätzlich Zu- und Abluftgebläse erforderlich werden.

Vorsorgemaßnahmen für den Winterbetrieb sind zu treffen.

Dieselaggregate erzeugen hohe Geräuschpegel, das heißt im Interesse des


Betriebspersonals und der Umwelt sind bauliche Maßnahmen zur Minderung der
Emissionswerte vorzusehen. Die Genehmigungsbehörde wird u. U. Auflagen erteilen. Der
Umfang der zu treffenden Maßnahmen hängt von der Lage des Aufstellungsraumes und der
Nutzungsausweisung des Gebietes im Flächennutzungsplan ab, in dem die Pumpstation
liegt. Die zu treffenden Maßnahmen erstrecken sich auf:

– Körperschall dämmende Maschinenlagerung,

– Körper- und Luftschall dämmende Konstruktionen in der Abgasableitung,

– Luftschall hemmende Einbauten in den Zu- und Abluftleitungen,

– Luftschall dämmende Ausrüstung der Wände, Decken und Türen.

Die Abgasleitungen sind mit einem entsprechenden Material zu isolieren, das eine
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Oberflächentemperatur der fertigen Isolierung von ≤ 70°C gewährleistet.

Mit der Genehmigungsbehörde ist zu klären, welche Grenzwerte der Luftschadstoffe im


Dieselabgas eingehalten werden müssen. Es können ggf. Rußfilter oder katalytische
Abgasreiniger erforderlich werden.

Die Dieselmotorenanlage muss den Bestimmungen der gültigen Verordnungen zur


TALuft und TALärm des Bundesimmissionsschutzgesetzes genügen.

Für die Energieversorgung des Dieselmotors ist die Kraftstoffbevorratung mitzuplanen. Sie
sollte aus Vorratsbehältern und einem Tagesbehälter bestehen. Der Tagesbehälter sollte so
hoch angeordnet werden, dass dem Dieselmotor der Kraftstoff zufließt.

Für einen sicheren Betrieb von Dieselmotoranlagen ist eine gewisse Anzahl von
Überwachungsmeldungen unverzichtbar. Hierzu gehören:
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– Kraftstoffbehälter überfüllt,

– Kraftstoffmangel,

– Kühlwassertemperatur zu hoch,

– Kühlwassermangel,

– Schmieröldruck zu niedrig bzw. Schmierölmangel (Notabschaltung!).

4.3 Rohrleitungen in der Pumpstation


Für den einwandfreien Betrieb trocken aufgestellter Pumpen muss die Saugleitung
stets leicht steigend zur Pumpe verlegt werden. Die Nennweite der Saugleitung sollte
mindestens dem Durchmesser des Saugmundes der Pumpe entsprechen und nicht weniger
als 100m m betragen. Auf der Druckseite der Pumpen sind in Fließrichtung gesehen
ein Rückflussverhinderer und danach ein Absperrschieber vorzusehen.

Ebenso ist bei einer trocken aufgestellten Pumpe in der Saugleitung immer ein
Absperrschieber einzubauen. Nur so wird sichergestellt, dass bei der Beseitigung einer
Verstopfung oder Reparatur einer Pumpe oder eines Rückflussverhinderers der
Förderbetrieb nicht unterbrochen werden muss.

Die Einbindungen der Pumpen-Druckleitungen müssen immer horizontal in die


Hauptleitung erfolgen (siehe Bild 14), da sich sonst die senkrechte Rohrleitung durch
absetzbare Stoffe zusetzt.

Bild 14: Einbindung der Pumpendruckleitung(14)


Für den Fall der Pumpenraumüberflutung bzw. des totalen Pumpenausfalls sollte für eine
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transportable Pumpe ein Druckrohr-Notanschluss vorgesehen werden. Der Notanschluss


sollte mindestens in DN100 und als kurzer, senkrecht nach oben abgehender Stutzen mit
Absperrschieber und Blindflansch überflutungs- und frostsicher sowie leicht zugänglich
angeordnet werden.

Bei Einsatz von Stahl als Rohrmaterial für Druckleitungen innerhalb der Pumpstation sollte
dieses aus Korrosionsgründen dickwandig sein. Auf einen inwandigen Korrosionsschutz
kann dann verzichtet werden. Bei Nassaufstellung von Pumpen und dort, wo später
Erneuerungen nur unter schwierigen Bedingungen möglich sind, wird die Verwendung von
Werkstoff-Nr. 1.4571 empfohlen.

Rohrleitungshalterungen sollten in kurzen Abständen angeordnet und besonders stabil


ausgeführt werden. Bei längeren Rohrleitungen sollten sie in Längsrichtung verschiebbar
sein (Wärmedehnung). Die Rohrleitungen müssen außerdem immer so verankert sein, dass
sie keine Kräfte auf die Pumpe übertragen.
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Zur einwandfreien Montage, d. h. zum spannungsfreien Anschluss, zum Ausgleich von


Längentoleranzen und zur Vermeidung von Beschädigungen der Dichtungen sollten je nach
den Erfordernissen lose oder feststellbare Ausbaustücke bzw. Kompensatoren in den
Rohrleitungen eingebaut werden. Ausbaustücke können aber oft auch durch geeignete
Anordnung der Rohrleitung vermieden werden, so dass Rohrbögen mit Flansch ihre
Aufgabe mit übernehmen.

Alle Anstriche sind unter Beachtung des Merkblattes ATV-M 263 durchzuführen.

Größere Wanddurchführungen sind, wenn eine absolute Dichtung (z. B. gegen


Grundwasser) erforderlich ist, als Mauerflanschrohre mit einem oder mehreren
Mauerflanschen auszuführen. Diese sind grundsätzlich von vornherein mit einzuschalen, da
bei nachträglichem Einbau Dichtungsschwierigkeiten auftreten können.

4.4 Absperrschieber
Bei den Absperrschiebern wird zwischen den Ausführungen mit innen und außen liegendem
Spindelgewinde unterschieden (siehe Bild 15).

Bild 15: Keilschieber mit innen bzw. außen liegendem Spindelgewinde(15)


Zu bevorzugen ist die Ausführung mit außen liegendem Spindelgewinde, da durch
Herausnehmen der Spindelmutter und des Spindelgewindes aus dem Abwasserbereich
starker Verschleiß verhindert wird und die Spindel leicht zu fetten ist. Allerdings sind die
größeren Bauhöhen zu beachten. Als Gehäusewerkstoff ist wegen der wesentlich höheren
Bruchsicherheit duktiles Gusseisen (GGG) gegenüber Grauguss (GG) zu bevorzugen.

Bei Absperrschiebern mit Kraftantrieben ist darauf zu achten, dass die maximal mögliche

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Stellkraft den Absperrschieber nicht beschädigen kann.

Zur Vermeidung der Korrosion an Bauelementen der Schieber werden für den Einsatz im
Abwasser folgende Materialien empfohlen:

Spindel: nichtrostender Stahl Werkst.-Nr. 1.4571

Spindelmutter: zinkfreie Gussbronze Werkst.-Nr. 2.1060

Sitzringe: zinkfreie Gussbronze Werkst.-Nr. 2.1060

Speziell die Keil- und Plattenschieber eignen sich aufgrund ihrer Bauart für ein kontrolliertes
Schließen und Öffnen (siehe DIN EN 752-6, Abschnitt 9.3)

Absperrklappen eignen sich nicht für Schmutzwasser, da sich Textilien um Welle und
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Klappe legen und den Schließvorgang behindern können.

4.4.1 Weich dichtende Schieber


Diese Schieber haben einen geraden Durchgang ohne Schiebersack und eine elastische
Abdichtung (siehe Bild 16).

Sie eignen sich besonders als Absperrschieber überall dort, wo sie fast ausschließlich
geöffnet sind.

Ablagerungen, die sich bei Keilschiebern im Schiebersack absetzen und verhärten würden
(gilt nur bei horizontalem Einbau), werden damit vermieden. Zum Drosseln sind weich
dichtende Schieber jedoch nicht geeignet.

Bild 16: Weich dichtender Schieber(16)


Die Abmessungen der weich dichtenden Schieber entsprechen je nach Nenndruck den
Keilschiebern. Die Werkstoffe für Spindel und Spindelmutter sollten auch hier die
vorgenannten sein.

4.4.2 Plattenschieber
Plattenschieber (siehe Bild 17) zeichnen sich durch folgende Vorteile aus:

– sehr kurze Baulänge,

– alle Einbaulagen sind zulässig,

– leichtes Nachstellen der Schieberblattdichtung,

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– Spindel und Spindelmutter befinden sich auch bei nicht steigender Spindel außerhalb des
Abwasserstromes,

– der Plattenschieber ist auch als Drosselschieber lieferbar,

– Schneidwirkung bei Feststoffen im Abwasser,

– Kostengünstig.

Bild 17: Plattenschieber(17)

4.4.3 Keilschieber
Der Keilschieber (siehe Bild 15) ist sehr robust und hat sich im rauen Abwasserbetrieb
bewährt. Ausgenommen davon ist jedoch der Schieber mit zweiteiligem (elastischem) Keil,
bei dem sich das Schieberblatt mit Textilien vollsetzen kann.
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Die Absperrschieber sind bis DN600 in der DIN3352, Teile 1 – 8, genormt.

4.5 Rückflussverhinderer
Der Rückflussverhinderer darf bei voll geöffnetem Zustand den Durchgang von Feststoffen
nicht behindern. Hierfür eignet sich besonders die Rückschlagklappe (siehe Bild 18) mit
Gehäuse aus Grauguss oder duktilem Gusseisen. Das letztgenannte ist zu bevorzugen. Sie
sollte mit Hebel und Gewicht ausgestattet sein. Sie bietet so die Möglichkeit, die Förderung
der Pumpe zu beurteilen. Bei kleinen Nennweiten (< 150 mm) mit niedriger statischer
Wassersäule kann durch Anheben der Klappe mittels Hebel auch eine Rückspülung
eingeleitet werden. Wo eine Rückschlagklappe wegen eines zu geringen Öffnungsgrades
infolge zu geringer Strömungsgeschwindigkeit versagt, sollte ein Kugelrückschlagventil
eingesetzt werden.

Bild 18: Rückschlagklappe(18)

4.6 Pumpenentlüftung
Durch Förderung der Kreiselpumpe bis zum saugseitigen Abreißen des Förderstroms bzw.
durch undichte Stopfbuchsen entleert sich die trocken aufgestellte Kreiselpumpe nach ihrem
Abschalten zum Saugraum. Sollte der Rückflussverhinderer unmittelbar oder in nur geringer
Höhe über dem Pumpendruckstutzen angeordnet sein, bleibt das Pumpengehäuse mit Luft
gefüllt.

Da Kreiselpumpen in einem derartigen Zustand normalerweise nicht fördern können,


müssen sie vorher entlüftet werden. Hierzu muss die Entlüftungsleitung bei horizontaler
Aufstellung der Pumpe vom höchsten Punkt des Pumpengehäuses bzw. bei vertikaler

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Aufstellung der Pumpe von der Druckleitung möglichst kurz vor dem Rückflussverhinderer
abgehen.

Die Entlüftungsleitung sollte im Saugraum enden. Sie ist dabei im Pumpenraum so hoch zu
führen, dass auch bei maximalem Wasserstand im Saugraum noch eine einwandfreie
Entlüftung möglich ist (siehe Anlage 1).

Zur Vermeidung einer Förderung im Bypass durch die Entlüftungsleitung und ihrer
dabei mit Sicherheit innerhalb kürzester Zeit eintretenden Verstopfung muss die
Leitung innerhalb des Maschinenhauses ein Absperrorgan erhalten, das selbsttätig
mit dem Anfahren der Pumpe geschlossen und beim Abschalten der Pumpe mit einer
Zeitverzögerung (Zeit, bis das Laufrad der Pumpe zum Stillstand gekommen ist)
geöffnet wird. Als Absperrorgane eignen sich Magnet- oder Quetschventile.

Dort, wo ein Rückflussverhinderer so hoch angeordnet wird, dass die Luft aus der Pumpe
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durch den steigenden Wasserspiegel in das Druckrohr verdrängt werden kann, ist keine
Entlüftungsleitung erforderlich. Bei den nass aufgestellten Tauchmotorpumpen ist dies
häufig der Fall.

4.7 Zulaufschieber
Aus folgenden Gründen ist es erforderlich, den Saugraum einer Pumpstation vom Zulauf zu
trennen:

– für Reinigungsarbeiten im Saugraum bzw. zum Herausholen von Sperrgut und


Feststoffen aus dem Saugraum,

– für Sichtkontrollen im Saugraum sowie Überprüfung von Pegelschaltern und anderen


Messgeräten im Saugraum sowie Messfahrten zur Ermittlung des Pumpenförderstromes,

– zum Trockenlegen des Saugraumes für notwendige Instandhaltungsarbeiten.

Beim Bau einer Abwasserpumpstation ist deshalb von vornherein ein Zulaufschieber
vorzusehen. Bei einer kleinen Abwasserpumpstation ist zur Bedienung ein Handantrieb
möglichst mit Flursäule über Terrain ausreichend. Bei einem größeren Werk sollte der
Schieber einen elektrischen Stellantrieb, explosionsgeschützt in der Klasse EEx dII BT3,
erhalten. Der zweckmäßigste Schieber ist der gehäuselose mit außen liegender
Gewindespindel, der in einem Kanalschacht untergebracht werden kann. Er ist wegen der
Dichtheit so in den Schacht einzubauen, dass die Schieberplatte vom Wasser, d. h. von der
Zulaufseite gegen den Rahmen gedrückt wird.

Gewindespindel, Gestänge sowie alle Schrauben, auch die Ankerschrauben, sollten aus
Werkstoff-Nr. 1.4571 oder gleichwertig hergestellt werden. Die Spindelmutter, Dichtungen
und Führungsrollen sollten aus einer zinkfreien Bronze, z. B. Werkstoff-Nr. 2.1060,
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bestehen.

4.8 Wasserversorgungsanlagen
Gemäß VBG 54 (UVV 25) müssen in Pumpstationen Waschgelegenheiten mit
fließendem Wasser vorhanden sein. In den Durchführungsanweisungen zur VBG 54 (ZH
1/177) sind weitere Angaben zu finden. Darüber hinaus wird insbesondere Wasser für
Reinigungszwecke im Maschinen- und Saugraum benötigt (siehe hierzu auch Abschnitt
4.9).

Bei der Errichtung der Wasserversorgungsanlagen muss zwischen einem


Trinkwasseranschluss und einem Nichttrinkwasseranschluss unterschieden werden.

Ist ein Trinkwasseranschluss beabsichtigt, so müssen neben den jeweiligen


Vorschriften der Länder und Wasserversorgungsunternehmen auch die DIN1988
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sowie das DVGW-Arbeitsblatt W 345 beachtet werden.

4.9 Abspritzanlagen
Um den Pumpenraum einer Pumpstation mit trocken aufgestellten Pumpen reinigen zu
können, sollte ein Wasseranschluss vorgesehen werden.

Zum Reinigen des Saugraumes wird ein Förderstrom von 4bis 6m 3/h benötigt. Als
Entnahmeventil eignet sich ein Feuerhahn, an den ein Schlauch DN25 mit D-Strahlrohr
nach DIN14365 angeschlossen werden kann.

Wegen der Korrosionsgefahr sollte die Abspritzleitung im Saugraum aus Kunststoff PE hart
nach DIN19533 oder nichtrostendem Stahl Werkstoff-Nr.1.4571, PN10, bestehen.

Die Leitungsbefestigung sollte ebenfalls mit Kunststoff- bzw. besser mit Niro-Stahl-Schellen
(Werkstoff-Nr. 1.4571 oder gleichwertig) erfolgen. Die dazu verwendeten Schrauben
müssen unbedingt auch aus nicht rostendem Stahl der gleichen Qualität bestehen.

Die Abspritzleitung im Saugraum darf mit einer Trinkwasserleitung nach DIN1988,


Teil4, nur mittelbar über einen Wasserbehälter und eine nachgeschaltete
Druckerhöhungsanlage verbunden sein. Lediglich ein vom DVGW zugelassener
Rohrtrenner, der selbsttätig eine 20mm lange Rohrunterbrechung sichtbar herstellt, sobald
der Wasserdruck unter einen bestimmten Sicherheitswert fällt, darf im Kurzzeitbetrieb
ebenfalls verwendet werden. Die DIN1988, Teil 5, gibt weitere Auskünfte.

Bei mehreren gleichartigen Anlagen kann auch eine transportable Abspritzanlage


gegebenenfalls mit Wassertank zum Einsatz kommen.

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4.10 Maschinenraumentwässerung
Zur Ableitung von Leck- bzw. Abspritzwasser und zur Pumpenentleerung ist an der
tiefsten Stelle des Maschinenraumes ein Pumpensumpf anzulegen und eine leichte
Tauchmotorpumpe mit möglichst großem freien Laufraddurchgang und automatischer
Niveauschaltung an eine feste Leitung so anzuschließen, dass sie jederzeit bei Verstopfung
von Hand leicht herausgenommen und gereinigt werden kann. Die Leitung muss so
verlegt sein, dass ein Überhebern zum Maschinenraum verhindert wird, d. h. in der
Regel mit einem Schwanenhals über die höchstmögliche Rückstauordinate des
Abwasserzulaufes.

Die Entwässerungspumpe sollte unmittelbar hinter dem Druckschlauch einen


Rückflussverhinderer erhalten. Der Einbau eines Absperrschiebers in die feste Leitung ist
zweckmäßig.
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Die Größe des Pumpensumpfes richtet sich nach der ausgewählten Pumpe. Er sollte die
Abmessungen von 500 x 500mm und eine Tiefe von 300mm nicht unterschreiten.

4.11 Lüftungsanlagen für Maschinenräume


Gemäß VBG 54 (UVV 25) müssen Räume von Abwasserbehandlungsanlagen sowie
Regenbecken und Pumpensümpfe (Saugräume) mit einer wirksamen Lüftung
ausgerüstet sein. In den Durchführungsanweisungen der VBG 54 sind Angaben über die
Art der Lüftung zu finden.

Bei einem oberirdischen Baukörper reicht für die Belüftung eines kleinen Maschinenraumes
meist die Fenster- und im Übrigen Schachtlüftung aus. Alle Zu- und Abluftöffnungen sind
zum Freien hin mit je einem Vogel- und Wetterschutzgitter zu versehen, wobei das
Wetterschutzgitter außen vor dem Vogelschutzgitter sitzen muss. Weitere Hinweise enthält
die VDI-Richtlinie 3803.

Liegt ein Maschinenraum weit unter Geländeniveau, so sollte für einen fünffachen
stündlichen Zwangsluftwechsel gesorgt werden. Dieser ist am zweckmäßigsten mit einem
Abluftventilator und entsprechenden Nachströmöffnungen zu erreichen.

4.12 Lüftungsanlagen für Saugräume


Umschlossene Räume von Abwasserableitungsanlagen bzw. Pumpensümpfe
(Saugräume) müssen gemäß VBG 54 mit einer wirksamen Lüftung ausgerüstet sein
(siehe Abschnitt 4.11).

Für den Saugraum einer kleinen Abwasserpumpstation wird in der Regel ein stationärer

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oder transportabler mechanischer Belüfter ausreichend sein. Die verdrängte Luft muss über
einen ausreichend bemessenen freien Querschnitt abströmen können. Bei größeren
Pumpstationen sollten sowohl ein mechanischer Be- als auch Entlüfter eingebaut werden.

Grundsätzlich ist bei Lüftungsanlagen zu beachten, dass sich zwischen Zu- und
Abluftbereich kein Kurzschluss ausbildet.

Sowohl die äußeren Zuluft- als auch die Abluftöffnungen sind so anzuordnen, dass
durch austretende Gase die Nachbarschaft weder gefährdet noch belästigt wird. Bei
Pumpstationen mit Oberbau sollten sie also möglichst hoch liegen, wobei die
Austrittsöffnung des Abluftkanals sich über dem Dachfirst (sofern vorhanden), also
außerhalb eines möglichen Windschattens befinden sollte.

Die Lüfter sollten zweckmäßigerweise in gesonderten oberirdischen Räumen fest installiert


sein. Diese Räume sind, wie auch der Saugraum, als explosionsgefährdet zu betrachten
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und müssen deshalb eine natürliche Diagonalbelüftung erhalten.

Alle waagerechten Luftkanäle sind mit leichtem Gefälle so zu verlegen, dass sich bildendes
Kondenswasser zum Lüfter bzw. Saugraum hin ablaufen kann. Jeder Lüfter selbst ist an
dem Tiefpunkt seines Gehäuses mit einer Ablaufleitung zu versehen, die in den
Lüftungskanal zum Saugraum mündet. So wird vermieden, dass sich im Lüfter Wasser
sammeln kann, das u. U. sogar noch gefriert und zu seiner Zerstörung führt.

Alle Kanalstücke untereinander und natürlich auch die Verbindungen mit dem Lüfter
müssen dicht miteinander verbunden sein. Auf diesen Punkt sind die montierenden
Firmen eindringlich hinzuweisen.

Die Luftverteilung muss so ausgebildet sein, dass die Luft sowohl etwa 1m über dem
Boden des leeren Saugraumes als auch über dem maximalen Wasserstand des
Saugraumes austreten kann.

Lüfter und Luftkanäle sind aus einem korrosionsbeständigen Werkstoff herzustellen.

4.13 Hebezeuge
Krananlagen werden zum Ein- und Ausbau von Maschinenanlagen benötigt. Bei kleineren
Pumpstationen ohne Oberbau ist zu prüfen, ob mobile Hebezeuge zum Einsatz kommen
können, anderenfalls sollte ein Säulendrehkran vorgesehen werden. In kleineren
Pumpstationen mit Oberbau kann die Hebeeinrichtung als Einträger-Laufkatze mit
eingehängtem Flaschenzug ausgebildet werden. Der Kranträger ist dabei so zu führen,
dass die schwersten Anlagenteile möglichst direkt auf den Montageplatz aufgesetzt werden
können. Bei größeren Pumpstationen sollte ein Zweiträger-Laufkran mit Laufkatze in der
Maschinenhalle installiert werden. Damit wird ein Aufnehmen bzw. Absetzen einer Last im
gesamten Hallenbereich möglich. Während das Längs- und Querverfahren durchaus von
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Hand erfolgen kann, wird für den Hub ein elektrischer Antrieb insbesondere dann von Vorteil
sein, wenn die Pumpen sehr tief aufgestellt sind. Zu beachten ist, dass für Krananlagen
> 1t, die fest installiert sind, eine Kranwartungsbühne, die transportabel oder auch
fest eingebaut sein kann, für Wartung, Reparatur und die gesetzlich
vorgeschriebenen Prüfungen unerlässlich ist.

Zur Bemessung der Krananlage und lichten Höhen des Oberbaues sind Höhe und Gewicht
der einzubringenden Maschinenteile einschließlich Anbinde- sowie Konstruktionshöhe der
Hubeinrichtung, der Laufkatze und des Kranträgers zu prüfen. Dabei sind eventuelle
spätere Erweiterungen der Maschinenanlage zu bedenken.

Die Baustatik muss alle Verkehrslasten und ständigen Lasten berücksichtigen.

Vor der ersten Inbetriebnahme, nach Umbauten und bei Hebezeugen mit Traglast über 1t
mindestens einmal jährlich muss die gesamte Krananlage durch einen Sachverständigen
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geprüft werden.

5 Elektrotechnik
(siehe hierzu auch Anlage 2)

5.1 Äußere und bauliche Voraussetzungen


Elektrotechnische Einrichtungen, insbesondere Schaltanlagen, müssen trocken,
frost-, staub- und schadstofffrei untergebracht werden.

Werden elektrotechnische Einrichtungen als Schaltschränke im Freien aufgestellt, muss


zusätzlich auf deren wartungsfreundliche Zugänglichkeit sowie auf Schutz vor
Beschädigungen durch Straßenverkehr und Vandalismus geachtet werden. Schaltanlagen
und Transformatoren dürfen nicht in überflutungsgefährdeten Bereichen aufgestellt werden.

Räume mit elektrotechnischen Einrichtungen sind zu be- und entlüften bzw. zu


entwärmen, so dass ihre Funktion sichergestellt bleibt.

Elektrotechnische Anlagen dürfen nur für einen eng begrenzten Kreis ausgebildeter oder
speziell unterwiesener Fachleute zugänglich sein. Die elektrischen Betriebsräume und
auch die Schaltanlagen, soweit sie nicht in elektrischen Betriebsräumen aufgestellt
sind, müssen unter Verschluss gehalten werden.

Alle Türen zu elektrischen Betriebsräumen müssen mit einem Panikschloss (Fluchtschloss)


ausgerüstet werden, welches sich von innen auch in verschlossenem Zustand ohne
Hilfsmittel öffnen lässt.

Hinweise für die Gestaltung und Bemessung elektrischer Betriebsräume finden sich in den
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einschlägigen VDE-Vorschriften.

Dem Schutz der Bauwerke vor Öl, Säure, Überdruck sowie dem Brandschutz ist Rechnung
zu tragen.

Bodenbeläge müssen isolierend und durchschlagsicher für die entsprechende


Betriebsspannung sein. Die Beläge dürfen nicht zu statischer Aufladung führen.

5.2 Energieversorgung
Die Energieversorgung wird in der Regel aus dem Niederspannungsnetz (400/230V,50Hz)
des zuständigen EVU (=Energieversorgungsunternehmen) erfolgen. Es kann aber auch die
Versorgung aus dem Mittelspannungsnetz 20, 10 oder 6kV, in Ausnahmefällen 30kV un d
mehr, erforderlich sein. Ist eine besonders hohe Betriebs- bzw. Versorgungssicherheit
erforderlich, sollte man zwei unabhängige Einspeisungen, auf zwei getrennten Kabeltrassen
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verlegt und gegen gemeinsames Einschalten verriegelt, vorsehen (erhebliche Mehrkosten!).

Für die Sicherung der elektrischen Energieversorgung einer Abwasserpumpstation muss so


früh wie möglich der Anschlusswert ermittelt und Kontakt mit dem zuständigen EVU
aufgenommen werden.

Die Klärung der Versorgungsverhältnisse muss sofort nach Festlegung der


wesentlichen Verbraucher, also in einem sehr frühen Stadium, mit dem zuständigen
EVU erfolgen, da sie erheblichen Einfluss auf das Raumprogramm, die Kosten und die
Gestaltung der Pumpstation haben.

Jedes EVU stellt zur Ermittlung des Anschlusswertes Antragsformulare zur Verfügung, in
die die notwendigen Daten wie Anzahl und Leistung der einzelnen Verbraucher eingetragen
werden.

5.2.1 Energieversorgung mit einer Spannung bis 1000 V


(Niederspannung)
Je nach örtlichen Gegebenheiten ergibt sich für die Niederspannungsversorgung
(Ns-Versorgung) ein vom jeweiligen EVU abhängiger maximal möglicher Anschlusswert
(Richtwert etwa 10 bis 50kVA). Schon aus Kostengründen sollte versucht werden,
möglichst mit einer Ns-Versorgung (im allgemeinen Drehstrom 400/230V) auszukommen,
ohne sich betrieblich einzuschränken.

Bild 19: Grundformen für Fertigstationen(19)

5.2.2 Energieversorgung mit einer Spannung über 1000 V


(Mittelspannung)
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Lassen die Versorgungsverhältnisse eine Niederspannungsversorgung nicht zu, ist eine


Mittelspannungsversorgung erforderlich. Mittelspannungsschaltanlagen sind in jedem Falle
in einem abgeschlossenen elektrischen Betriebsraum aufzustellen. Für
Mittelspannungsanlagen sind ein oder mehrere Transformatoren erforderlich. Für kleinere
Trafoleistungen werden fabrikfertig montierte Kleinschaltanlagen (Kompaktanlagen)
angeboten (s. Bild 19).

Die Schaltanlagen für Spannungsebenen über 1000V sollten zum Schutze des Personals
nur als störlichtbogensichere Anlagen nach Pehla-Richtlinie Nr. 2, Kriterium 1 bis 6, mit fest
eingebauten Schaltgeräten oder in Fahrwagentechnik (Ausfahrtechnik) zum Einsatz
kommen.

Damit die Schaltgeräte auch bei Ausfall des Netzes noch bedienbar und auch die
entsprechenden Meldungen erhalten bleiben, empfiehlt es sich, sowohl die Antriebe der
Schaltgeräte als auch die Steuerung und Meldung netzunabhängig (Batterie) zu gestalten.
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5.2.3 Verbrauchsmessung
Diese wird in der Regel vom EVU beigestellt und montiert. Der Aufbau der Messung sowie
der Platzbedarf hängen von der zur Anwendung kommenden Spannungsebene ab und
haben damit Einfluss auf das Raumprogramm. Es ist mit dem EVU zu klären, wo die
Stromverbrauchsmessung installiert werden soll.

5.3 Schaltanlagen, Antriebe und Geräte


Niederspannungsschaltanlagen werden normalerweise in Form von normierten
Stahlblech-Schrankanlagen, zur Erhöhung des Personenschutzes in störlichtbogensicherer
Ausführung, erstellt.

In der Regel wird Einschubtechnik, sonst Einsatztechnik für den Leistungsteil verwendet.

Zur Steuerung und Überwachung der Maschinen können für die Realisierung von
Grundschaltungen und -verriegelungen Motorsteuerkarten (Elektronik) benutzt werden.

Übergeordnete Schaltungen werden durch Einsatz von speicherprogrammierbaren


Steuerungen (SPS) verwirklicht.

Der unvermeidliche Blindstromanteil sollte mit festen oder regelbaren


Blindstromkompensationen kompensiert werden.

Für spätere Erweiterungen sollte eine Platz- und Leistungsreserve von 15 – 20%
vorgesehen werden.

Alle Schaltanlagen sind überflutungssicher zu installieren.

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5.3.1 Hauptantriebe
Als Antriebsmotoren für die Abwasserpumpen (siehe Abschnitt 4.2.1) sollten möglichst
Drehstrom-Käfigläufermotoren mit kleinem Einschaltstrom vorgesehen werden.

Zum Schutz des Motors gegen Überlast können Wicklungsfühler vorgesehen werden. Bei
Antrieben mit betriebsbedingt langen Stillstandszeiten und bei hoher Luftfeuchte kann eine
Stillstandsheizung sinnvoll sein.

Der Schutzart IP 54 ist der Vorzug zu geben.

Jeder Antrieb erhält einen Steuerungswahlschalter mit den Stellungen HAND – AUS –
AUTOMATIK.

EIN- und AUS-Schaltungen der Pumpen erfolgen niveauabhängig, in Sonderfällen kann


noch der Förderstrom über- bzw. unterlagert werden. Betriebszustände müssen auf der
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Schalttafel erkennbar sein. Pumpentauschschalter, Strommesser und


Betriebsstundenzähler sollten eingebaut werden. Außerdem erhält jeder Antrieb einen (oder
mehrere) verriegelnden NOTAUS-Taster vor Ort, welcher direkt in die Steuerung eingreift.

Störungen bewirken immer das unverzügliche Stillsetzen des Antriebs. Dabei geht die
Steuerung immer in Selbsthaltung, einen selbsttätigen Wiederanlauf nach eingetretener
Störung darf es nicht geben.

Die Änderung der Pumpendrehzahl ist durch polumschaltbare Motoren (2 oder 3


Drehzahlen) oder mit Umrichter-Antrieben (stufenlos, gleichzeitig Anlasser im unteren
Drehzahlbereich) möglich.

Umrichter-Antriebe erzeugen Wärme und Geräusche, die gegebenenfalls abgeführt


bzw. gedämmt werden müssen. Darüber hinaus erzeugen Umrichter Oberwellen im Netz.
Die Netzrückwirkungen dieser Oberwellen müssen kompensiert werden.

Es ist zu beachten, dass sich bei Drehzahlverstellung alle Kennlinien der Pumpen
verändern.

Für den Automatik-Betrieb der Pumpen bestehen folgende Möglichkeiten:

– Förderkontrolle
Die Förderung der Pumpe wird überwacht.

– Trockenlaufschutz
Es wird verhindert, dass die Pumpe den Wasserstand im Saugraum unter ein zulässiges
Niveau absenkt und dadurch trocken läuft.

– Gleichzeitiger Anlauf
Gleichzeitiger Anlauf großer Verbraucher wird zur Vermeidung von kostenträchtigen
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Lastspitzen unterbunden.

– Reservepumpe bei Störung


Bei Störung der Betriebspumpe übernimmt die Reservepumpe automatisch den Betrieb.

– Fördermengen- bzw. -druckregelung

– Parallelbetrieb mehrerer Pumpen

– Wiedereinschaltsperre
Das sofortige Wiedereinschalten eines Antriebes nach betriebsmäßiger Abschaltung wird
zeitabhängig unterbunden, um unzulässige Erwärmung der E-Komponenten und/oder
Schweranlauf zu vermeiden.

– Öl- und Kühlwasserüberwachung

– Alternierende Einschaltung
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Bei jedem neuen Einschaltimpuls wird in vorgewählter Reihenfolge ein anderer Antrieb
eingeschaltet.

5.3.2 Nebenantriebe
Nebenantriebe sind u. a.:

– Stellantriebe für Armaturen,

– Saugraumventilatoren, ggf. Pumpenraumventilatoren,

– Entwässerungspumpe für den Pumpenraum,

– Druckerhöhungspumpe für Abspritzanlagen,

– Fett- oder Ölpumpen für die Lagerschmierung,

– Hebezeug,

– Drucklufterzeuger.

5.3.3 Nebenanlagen
Hierunter fallen:

– Elektrische Heizung zur Frostfreihaltung,

– Beleuchtungsanlagen, zusätzlich Notlichtleuchten,

– Batterieanlagen,

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– Steckvorrichtungen für Drehstrom 400V bis 63A, Wechselstrom 230V/16A und


Kleinspannung 25V/10A,

– Warmwasserbereiter für Sanitärobjekte,

– Messtechnik-Anschlüsse, Sicherungsabgänge 230 V,

– Reserveabgänge; für jede Spannungsebene 1 bis 3 Reserveabgänge.

5.3.4 Bedien- und Beobachtungssystem


Erfassung von Betriebs- und Störmeldungen:

Betriebsmeldungen sollten einzeln optisch, Störmeldungen einzeln optisch und


zusammen akustisch angezeigt werden. Die Störmeldungen können ggf. zu einer
Sammelstörmeldung zusammengefasst werden.
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Ein Prüftaster für alle Leuchtanzeigen wird empfohlen.

Die Fernübertragung von Betriebs- und Störungsmeldungen sowie Statussignalen kann z.


B. über eigene Kabel oder Mietleitungen erfolgen.

Die Fernübertragung ist jedoch nur dann sinnvoll, wenn man über Möglichkeiten zur
Entgegennahme oder zum turnusmäßigen Abruf dieser Informationen sowie zu deren
betrieblichen Verarbeitung verfügt. Sie bietet außerdem die Möglichkeit einer
Fernsteuerung.

Ein Fernsprechanschluss ist erforderlich, ersatzweise Personenruf oder


Betriebsfunk. In jedem Fall muss das in der Pumpstation tätige Personal erreichbar
sein bzw. muss Verbindung mit der Leitzentrale aufnehmen können.

5.4 Ersatzenergieversorgung
Je nach Sicherheit der Energieversorgung, Möglichkeiten der Abwasserrückhaltung im
Störfall und betrieblicher Bedeutung der Pumpstation im Entwässerungssystem kann eine
mobiles oder eine stationäres, automatisiertes Netzersatzgerät erforderlich werden.

– Mobiles Aggregat
Dieses erfordert eine Meldung des Störfalles an zentraler Stelle, eine Möglichkeit, das
Aggregat schnell und unkompliziert anzutransportieren sowie an die Schaltanlage
anzuschließen, wobei gleichzeitig die Netztrennung erfolgen und verriegelt werden muss.

– Automatisiertes Aggregat
Automatisierte Netzersatzanlagen schalten sich sofort nach Spannungsausfall ein und
nach Netzwiederkehr zeitverzögert ab. Zur turnusmäßigen Pflege muss die Möglichkeit

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geschaffen werden, die Netzersatzanlage unter Last mehrere Stunden lang zu betreiben.

– Sonderfälle
Die Energieversorgung des ganzen Werkes oder Teilen davon kann mit Hilfe eines
stationären, automatisierten Stromerzeugers erfolgen (siehe Abschnitt 4.2.2).

5.5 Schutzarten und Vorschriften


Alle Geräte und Installationen müssen den einschlägigen VDE- und VBG-Vorschriften
sowie den technischen Anschlussbedingungen (TAB) des zuständigen EVU
entsprechen.

Es ist eine VDE-gemäße Erdung der gesamten Anlage incl. der nicht zum
Betriebsstromkreis gehörenden leitfähigen Anlagenteile mit Hilfe des bauseits
vorgesehenen Fundamenterders und ggf. zusätzlicher Erder durchzuführen (siehe
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Abschnitt 3.4.7).

Potenzialausgleich zwischen allen leitfähigen Teilen muss durchgeführt werden,


wobei der Blitzschutz mit in den Ausgleich einzubeziehen ist.

Der Blitzschutz nach ABB ist für Hochbauten erforderlich (siehe Abschnitt 3.4.8).

5.5.1 Explosionsschutz
Bei der Pumpstation sind in der Regel Saugraum, Zulaufkammer und ggf. Lüfterraum
explosionsgefährdete Bereiche.

Die Betriebsmittel darin müssen so gebaut und die Anlagen so errichtet und
betrieben werden, dass sie keine Explosion verursachen können.

Nach der zeitlichen und örtlichen Wahrscheinlichkeit des Vorhandenseins gefährlicher


explosionsfähiger Atmosphäre werden in explosionsgefährdeten Bereichen die Zonen 0, 1
und2 unterschieden.

Als „explosionsgefährdete Betriebsstätten“ gelten alle Räume oder Bereiche, in denen sich
nach den örtlichen oder betrieblichen Verhältnissen explosionsfähige Atmosphäre
ansammeln kann. Im Bereich der Abwasserpumpstationen sind sie im Allgemeinen der
Zone 1 zuzuordnen, so dass die Ex-Verordnung anzuwenden ist.

5.5.2 Berührungsschutz
Um das in einer Pumpstation tätige Personal vor den Folgen eines elektrischen Unfalls wie

– Durchströmungsunfall,

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– Lichtbogenunfall oder

– Durchströmungsunfall mit an sich ungefährlichen Strömen

zu schützen, ist folgender Berührungsschutz erforderlich:

– Schutz bei direktem Berühren,

– Schutz gegen direktes Berühren,

– Teilweiser Berührungsschutz,

– Schutz bei indirektem Berühren.

Schutzmaßnahmen bei indirektem Berühren sind bei allen elektrischen Anlagen oder
Geräten grundsätzlich erforderlich (siehe Abschnitt 3.4.7).

Schutzmaßnahmen ohne Schutzleiter:


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– Schutzisolierung,

– Schutzkleinspannung,

– Schutztrennung.

Schutzmaßnahmen mit Schutzleiter:

– Schutzerder,

– Nullung,

– Schutzleitungssystem,

– Fehlerspannungs- (FU)-Schutzschaltung,

– Fehlerstrom (Fl)-Schutzschaltung.

6 Messtechnik
Die äußeren Voraussetzungen sind praktisch identisch mit denen der Elektrotechnik. Die
Geber-Geräte müssen jedoch in der Regel vor Ort eingebaut werden. Deshalb ist bei diesen
Geräten ein hoher Aufwand zum Schutz vor Feuchtigkeit, Kälte, Staub, Korrosion durch
Schadstoffe, mechanische Beschädigung sowie ggf. Explosionsschutz zu betreiben.

Beim Einsatz elektronischer Bauteile sind Bedingungen zu schaffen, welche es erlauben,


dass elektrische Ausrüstungen verschiedener Art und Konstruktion nebeneinander
existieren.

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6.1 Pegelmesseinrichtungen
Pegelmesseinrichtungen werden für die Feststellung des jeweiligen Wasserstandes auf der
Zulaufseite bzw. in Sonderfällen auch auf der Auslaufseite und für die automatische
Steuerung der Förderaggregate benötigt.

Folgende Messverfahren werden angewendet:

– elektrische Druckaufnehmer,

– Echolot.

6.2 Förderdruckmesseinrichtungen
Druckmesseinrichtungen werden für die Feststellung der Druckhöhe an der Pumpe bzw.
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des Druckes in der Druckleitung benötigt.

Für die Saug- und Druckmessung eignen sich elektrische Druckaufnehmer, die direkt an die
Druckleitung angeflanscht werden. Eine weitere Möglichkeit zur Messung des Druckes
besteht im Einsatz von Rohrfeder-Manometern in überdrucksicherer Ausführung nach
DIN 16005 mit einer Dämpfungseinrichtung und verstärktem Zeigerwerk sowie
Reinwasservorlage.

6.3 Durchflussmesseinrichtungen
Fest eingebaute Durchflussmesseinrichtungen sind dann einzusetzen, wenn eine
fortlaufende Messung des Förderstromes für eine genaue Ermittlung der Förderleistung der
Pumpstation notwendig ist. Die herstellerspezifischen Einbaubedingungen (z. B.
Beruhigungsstrecken) sind zu beachten.

Magnetisch-Induktive Durchflussmessung (MID)

Das Messverfahren arbeitet berührungslos, daher zuverlässig und wartungsarm. Das


Messsystem ist darüber hinaus als einziges eichfähig.

Ultraschall- Durchflussmessung

Es sind Durchflussmessungen mit Hilfe des Doppler-Effektes verfügbar. Diese Systeme


sind jedoch deutlich ungenauer als die MID und nicht eichfähig.

Durchflussüberwachung

Im Abwasserbereich sind Durchflussüberwachungen durch die Signale der MID bzw. die
Klappenstellung der Rückschlagklappe möglich.

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6.4 Messwertübertragung
Die elektrische Übertragung der Messwerte erfolgt über elektronische Messumformer, die
den Messwert in einen proportionalen eingeprägten Gleichstrom von 0...20mA oder
4...20mA bzw. von 0...10V umformen.

7 Abwasserdruckleitungen

7.1 Druckleitungen
Druckleitungen dienen dem Transport des Abwassers von der Pumpstation zum
Bestimmungsort. Pumpe und Druckleitung sind als hydraulische Einheit zu behandeln. Der
Zusammenhang ist durch die Pumpenkennlinie (Drosselkurve) einerseits und die
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Rohrleitungskennlinie andererseits gegeben (siehe Abschnitt 4.1.1).

Die Druckleitung muss den auf das System wirkenden Innen- und Außendruck
dauerhaft und schadlos aufnehmen können. Dazu gehören, wenn keine anderen
Sicherungsmaßnahmen getroffen werden, auch die Drücke transienter Vorgänge (z. B.
Druckstoß).

7.2 Leitungsführung
Grundsätzlich soll die Druckleitung die kürzestmögliche Verbindung zwischen der
Pumpstation und der Ausmündungsstelle darstellen.

Die Leitung sollte möglichst geradlinig mit stetigem Verlauf der Höhenlage verlegt werden,
um durch geringe Richtungsänderungen die hydraulischen Verluste niedrig zu halten. Es ist
anzustreben, wenn das Gelände es zulässt, die Leitung stetig steigend auszubilden, um
mitgeführte Luft zum Leitungsende zu transportieren.

Faulstoffe im Abwasser können zur H2S-Bildung und damit zu einer Gefährdung der
Rohrinnenwandung führen. Besonders der Einsatz von zementgebundenen Werkstoffen
(Betonrohre, Faserzement-, ZM-Auskleidung) ist hier problematisch (siehe ATV-M 168).

Druckleitungen müssen in frostsicherer Tiefe oder entsprechend geschützt verlegt


werden. Die erforderliche Scheitelüberdeckung liegt in Deutschland zwischen 0,8m und
1,5m.

Aus statischen Gründen (siehe ATV-A 127) kann angesichts extremer Verkehrsbelastung
auch eine größere Mindestüberdeckung notwendig werden. Weitere
Sicherungsmaßnahmen können in Form von Schutzrohren oder Betonummantelung zur

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Anwendung kommen.

An ausgeprägten Hochpunkten müssen Druckleitungen mit Be- und


Entlüftungsarmaturen ausgerüstet werden.

Die Belüftung ist notwendig, damit die Leitung vollständig entleert bzw. eine Rückströmung
durch Heberwirkung unterbunden werden kann. Die Entlüftung wird zum kontrollierten
Füllen der Leitung benötigt. Bei gefüllten Rohrleitungen ist sie erforderlich, um mitgerissene
Luft oder die durch Gasbildung entstehenden Gaspolster entfernen zu können. Gaspolster
können infolge Einengung des Strömungsquerschnitts zu höheren Energieverlusten führen.

Läuft die Leitung im Reparaturfall bei Stillstand der Pumpen aufgrund von geodätischem
Gefälle nicht von selbst leer, sind an geeigneten Tiefpunkten Entleerungsleitungen mit
Anschluss an die Schmutz- oder Mischwasserkanalisation bzw. für Saugwagen vorzusehen.

Kontrollöffnungen, z. B. für Rohrinspektionen mittels Kamera, Be- und Entlüftungs- sowie


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Entleerungsarmaturen, sind zweckmäßigerweise in Schächten unterzubringen, die mit


einem Pumpensumpf in der Sohle ausgestattet sein sollten.

7.3 Bemessung
Aufgrund des durch die hydraulische Berechnung ermittelten Förderstromes wird der
erforderliche Rohrdurchmesser bestimmt (siehe Abschnitt 2.6 und 2.7).

Nach dem statisch und dynamisch wirkenden Innendruck wird die Druckstufe des zu
verwendenden Rohres festgelegt. Sowohl die Nennweiten (DN) der Rohre als auch die
Druckstufen (PN) müssen DIN2401 bzw. DIN2402 entsprechen.

Die Mindest- und Höchstgeschwindigkeiten des Förderstromes sind zu beachten. Des


Weiteren gelten die Ausführungen unter Abschnitt 2.7.

Da der durch den Abwasseranfall bedingte Förderstrom erheblichen Schwankungen


unterworfen ist, kann es sinnvoll sein, ggf. statt einer Druckleitung eine zweite (oder mehr)
zu verlegen, die gleichzeitig als Reserveleitung dienen kann. Der Rohrwerkstoff wird
bestimmt durch die hydraulischen, mechanischen und chemischen Beanspruchungen, die
sich innen und außen auswirken können.

Die Rohrwanddicke ist von der erforderlichen Druckstufe, den äußeren Belastungen und der
Werkstoffart abhängig.

Der hydrostatische Druck wird aus dem geodätischen Höhenunterschied bestimmt. Die
hydraulische, dynamische Belastung resultiert aus dem durch die einzelnen
Rohrreibungsverluste zusammengesetzten Druckverlust und den instationären
Druckänderungen (Druckstöße).

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Der gesamte dynamische Druckverlust setzt sich zusammen aus dem Druckverlust durch
Rohrreibung und den Einzelverlusten durch Armaturen, Formstücke, wie z. B. Krümmer,
Querschnittsveränderungen und Abzweigstücke, sowie durch Verluste an Ein- und
Ausläufen. Einzelheiten siehe ATV-Handbuch „Bau und Betrieb der Kanalisation“.

7.4 Beanspruchungen
Druckleitungen unterliegen den unterschiedlichsten Beanspruchungen. Sie werden
verursacht durch:

– Transport und Lagerung,

– Einbau,

– äußere Kräfte,
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– innere Kräfte,

– Temperatur,

– Abrasion,

– Korrosion.

Bei den Beanspruchungen durch Transport und Lagerung, Einbau sowie durch äußere
Kräfte unterscheidet sich eine Abwasserdruckleitung nicht von Trinkwasserleitungen.
Wesentliche Hinweise sind DINEN1610, DIN4124 und DIN19630 zu entnehmen.

Bei den inneren Kräften wird besonders auf die Beanspruchung durch Druckstöße
hingewiesen. Druckstöße entstehen infolge instationärer Strömungsvorgänge beim Ein- und
Ausschalten von Pumpen, Ändern der Pumpendrehzahl oder Schieberstellung und Ausfall
des Pumpenantriebes. Physikalische Grundlagen und Berechnungsverfahren für
Druckstöße sind im DVGW-Merkblatt W 303 enthalten.

Bei Abwasserdruckleitungen wird das Druckstoßproblem dadurch verstärkt, dass das


Abwasser Gase bilden kann, die sich an Hochpunkten zu Gaspolstern vereinigen.
Druckstöße, die in Anwesenheit von Gaspolstern auftreten, sind nicht berechenbar. Deshalb
sind die Hochpunkte von Abwasserdruckleitungen auch während des Betriebes
turnusmäßig zu überprüfen und ggf. zu entlüften.

Abgesehen von äußeren Temperaturbeanspruchungen, gegen die eine Rohrleitung durch


entsprechende Mindestüberdeckung bzw. Isolierung zu schützen ist, kann bei wechselnden
oder auch dauernden höheren Temperaturen des Fördermediums eine zusätzliche
Beanspruchung der Rohrleitung auftreten. Der Rohrwerkstoff ist hier besonders sorgfältig
auszuwählen.

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Abrasion tritt bei Druckleitungen auf, wenn im Abwasser verstärkt mineralische Stoffe
vorkommen. Auswirkungen sind besonders im Bereich von Umlenkungen und
Drosselstellen zu erwarten. Es kann erforderlich werden, ihnen durch
Wanddickenverstärkung, z. B. durch Wahl einer höheren Nenndruckstufe in dem kritischen
Bereich, zu begegnen.

7.5 Rohrwerkstoffe
Das in Abwasserdruckleitungen zu transportierende Medium kann im Gegensatz zu
Trinkwasser nicht genau beschrieben werden. Abwasser kann viele fäulnisfähige Stoffe
enthalten, so dass sich frische und ältere Abwässer in ihrem Verhalten gegenüber manchen
Werkstoffen unterscheiden. Daher ist die Werkstoffwahl unter Berücksichtigung der
örtlichen Verhältnisse zu treffen. Ggf. sind entsprechende Vorbehandlungen und
Rohrschutzmaßnahmen vorzusehen.
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Als Werkstoffarten stehen zur Verfügung:

– metallische Werkstoffe,

– zementgebundene Werkstoffe,

– keramische Werkstoffe und

– Kunststoffe.

7.6 Korrosion und Korrosionsschutz


Wesentliche abwasserspezifische Angriffe sind bei Abwasserdruckleitungen vor allem auf
die Innenwand zu erwarten. Dabei sind die Abwasserzusammensetzung und ihre
zeitabhängige mögliche Veränderung von Bedeutung sowie die evtl. Aggressivität bei Teil-
(bei Gasbildung in den Scheitelpunkten) oder Vollfüllung der Druckleitung.

Dabei ist zu beachten, dass Abwasserdruckleitungen aus bestimmten Werkstoffen auch


Teile wie Formstücke, Dichtungen und Armaturen aus anderen Werkstoffen enthalten.

Korrosionsanfällige Rohrwerkstoffe müssen durch Innen- und Außenisolierungen


geschützt werden. So erhalten Stahlrohre außen eine Polyethylen-Umhüllung oder
Beschichtungen mit Polyurethan-Teer und innen eine Epoxydharz- oder
Zementmörtelauskleidung. Bei Druckrohren aus duktilem Gusseisen werden außen
Spritzverzinkung, Bitumenanstrich oder Epoxydharz-Beschichtung und innen
Zementmörtelauskleidung verwendet. Stahlbeton- und Faserzementrohre erhalten in vielen
Fällen, beispielsweise bei der Gefahr von Sulfidbildung im Abwasser und bei höherem
Sulfatgehalt des Erdreichs, einen zusätzlichen Anstrich auf Bitumenbasis oder aus

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Epoxydharz (siehe DIN4030).

8 Inbetriebnahme
Zur Inbetriebnahme muss die Dokumentation aller Anlagenteile komplett vorliegen
(siehe ATV-A 148).

8.1 Pumpstation
Der Inbetriebnahme der Pumpstation müssen Abnahmen mit Funktionsprüfung und
Probeläufen der einzelnen Anlagenteile vorangehen. Hieran haben Verantwortliche der
Planung und Bauausführung, des Betriebes und aus Gewährleistungsgründen auch
Beauftragte der Hersteller- bzw. Lieferfirmen teilzunehmen.
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Vor Inbetriebnahme der elektrischen Anlage sind alle Kurzschluss- und


Überstromschutzvorrichtungen auf eine richtige Einstellung und ein sicheres
Ansprechen zu prüfen. Alle Schalt- und Steuervorgänge sind zunächst ohne
Belastung (Kaltprüfung) durchzuführen. Erst dann kann die Anlage zum Betrieb
freigegeben werden.

Die Pumpen sind im Allgemeinen bereits vor der Auslieferung einem Prüfstandsversuch im
Herstellerwerk unterworfen worden. Diese Werksabnahme dient der Prüfung, ob die
garantierten Förderdaten erreicht werden. Der Probelauf in der Pumpstation soll
demgegenüber Aufschluss über ihr mechanisches und hydraulisches Verhalten,
Schwingungsfreiheit, Lagererwärmung und richtiges Arbeiten der Nebeneinrichtungen
(Schmierung, Kühlung, Lüftung, evtl. Regelung/Steuerung, Anzeigen) unter den örtlichen
Einbauverhältnissen geben.

Im einzelnen sind als Kontrolle empfohlen:

– Spannungsfreie Montage,

– Endlagen- und Drehmomenteinstellung,

– Pumpendrehrichtung,

– Pumpenfolgeschaltung,

– Drehzahlverstellung,

– Entlüftung des Pumpengehäuses,

– Dichtheit,

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– Geräusche,

– Schwingungen,

– Temperaturen,

– Druckstöße,

– RS-Klappenschlag,

– MSR-Technik,

– Fernüberwachung und -steuerung,

– Ersatzenergieversorgung.

Unter voller Belastung sollten die Pumpen mindestens 2Stunden getestet werden. Steht
zum Probelauf nicht genug Wasser zur Verfügung, erweist es sich als vorteilhaft, wenn das
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vorhandene Wasser über eine Umlaufleitung im Kreis gepumpt werden kann.

Für die Inbetriebnahme und den späteren Betrieb ist es notwendig, dass sich das
Betriebspersonal schon während der Montage genaue Kenntnisse der
Anlagentechnik erworben hat und eingewiesen ist.

Nach der Funktionsprüfung kann die Pumpstation in Betrieb genommen werden.

Dabei sind die Bedingungen der Druckleitungsinbetriebnahme zu beachten.

In der Anlaufphase (ca.4Wochen) empfiehlt es sich, den gesamten Betriebsablauf


verstärkt zu
überwachen, da erfahrungsgemäß in dieser Zeit vermehrt Fehler an den Anlagenteilen
auftreten.

8.2 Druckleitung
Eine Innendruckprüfung der Druckleitung entsprechend DIN4279 ist vor der
Inbetriebnahme vorzunehmen. Zur Inbetriebnahme sind die manuell zu betätigenden
Entlüftungsarmaturen zu öffnen und während des Füllvorganges zu beaufsichtigen.

Bei Zuschaltungen von Druckleitungen zum vorhandenen Netz mit unterschiedlichen


Druckpotenzialen ist zu beachten, dass durch zu schnelles Öffnen oder Schließen der
Schieber Druckstöße entstehen, die zu Druckrohrschäden führen können. Nachdem ein
Fließen nicht mehr wahrnehmbar ist, kann der Schieber langsam ganz geöffnet werden.
Beim Schließen ist sinngemäß zu verfahren.

Unmittelbar nach Inbetriebnahme einer neuen Druckleitung sollte die erste


Druckrohrkennlinie aufgenommen werden. Sie dient der Ermittlung einer sinnvollen und
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wirtschaftlichen Bemessung und der Beurteilung des Einsatzes der in diese Druckleitung
fördernden Pumpen.

9 Hinweise auf Normen, Richtlinien, Arbeitsblätter,


Merkblätter (Auswahl)
Die nachfolgend aufgeführten Unterlagen sind in dem vorstehenden Arbeitsblatt erwähnt
worden bzw. müssen in der jeweils gültigen Fassung u. a. bei Entwurf und Bau einer
Abwasserpumpanlage berücksichtigt werden.

9.1 Verdingungsordnung für Bauleistungen, VOB


Teil C, Allgemeine Technische Vorschriften für Bauleistungen:
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DIN 18 017 Teil 1 Lüftung von Bädern und Spülaborten ohne Außenfenster durch Schächte und Kanäle
ohne Motorkraft; Einzelschachtanlagen

DIN 18 300 Erdarbeiten

DIN 18 303 Verbauarbeiten

DIN 18 304 Rammarbeiten

DIN 18 305 Wasserhaltungsarbeiten

DIN 18 306 Entwässerungskanalarbeiten

DIN 18 331 Beton und Stahlbetonarbeiten

DIN 18 335 Stahlbauarbeiten

DIN 18 336 Abdichtung gegen drückendes Wasser

DIN 18 363 Anstricharbeiten

DIN 18 364 Korrosionsschutzarbeiten an Stahl- und Aluminiumbauten

DIN 18 379 Lüftungstechnische Anlagen

DIN 18 381 Gas-, Wasser- und Abwasserinstallationsarbeiten innerhalb von Gebäuden

DIN 18 382 Elektrische Kabel- und Leitungsarbeiten in Gebäuden

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9.2 Normen
DIN 4045 Abwassertechnik Begriffe

DIN EN 752 Entwässerungssysteme außerhalb von Gebäuden


Teile 1-7

DIN EN 1671 Druckentwässerungssysteme außerhalb von Gebäuden

9.2.1 Baunormen
DIN 1045 Beton und Stahlbetonbau; Bemessung und Ausführung
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DIN 1055 Lastenannahmen für Bauten


Teile 1 bis 6

DIN 1084 Überwachung (Güteüberwachung) im Beton- und Stahlbetonbau


Teile 1-3

DIN 1164 Portland-, Eisenportland-, Hochofen- und Trasszement; Begriffe, Bestandteile,


Teile 1,2,8, Anforderungen, Lieferung

DIN 1986 Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke, Technische Bestimmungen f


den Bau

DIN 1988 Trinkwasser-Leitungsanlagen in Grundstücken; Technische Bestimmungen für den


Bau und Betrieb

DIN 2000 Zentrale Trinkwasserversorgung; Leitsätze für Anforderungen an Trinkwasser,


Planung, Bau und Betrieb der Anlagen

DIN 2001 Leitsätze für die Einzel-Trinkwasserversorgung

DIN 4030 Beurteilung betonangreifender Wässer, Böden und Gase

DIN 4124 Baugruben und Gräben – Böschungen, Arbeitsraumbreiten, Verbau

DIN 18 196 Erdbau, Bodenklassifikation für bautechnische Zwecke und Methoden zum Erkennen
von Bodengruppen

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9.2.2 Rohre und Armaturen


DIN 1333 Zahlenangaben

DIN 2448 Nahtlose Stahlrohre

DIN 2440 Stahlrohre; Mittelschwere Gewinderohre

DIN 2458 Geschweißte Stahlrohre

DIN 2614 Zementmörtelauskleidungen für Gussrohre, Stahlrohre und Formstücke

DIN 2605 Rohrbogen zum Einschweißen


Teile 1-2

DIN 3352 Schieber


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Teile 1-8

DIN 4032 Betonrohre und -formstücke

DIN 4035 Stahlbetonrohre und zugehörige Formstücke aus Stahlbeton

DIN 4279 Innendruckprüfung von Druckrohrleitungen für Wasser


Teile 1-10

DIN 8061 Rohre aus PVC hart (Polyvinylchlorid hart); allgemeine Güteanforderungen, Prüfung

DIN 8062 Rohre aus PVC hart (Polyvinylchlorid hart); Maße

DIN 8063 Rohrverbindungen und Rohrleitungsteile für Druckrohrleitungen aus Polyvinylchlorid


Teile 1-12 hart (PVC hart)

E DIN 8074 Rohre aus Polyethylen hoher Dichte (PE-HD); Maße

E DIN 8075 Rohre aus Polyethylen hoher Dichte (PE-HD); allgemeine Güteanforderungen,
Prüfung

E DIN 8077 Rohre aus PP (Polypropylen); Maße

DIN 8078 Rohre aus Polypropylen (PP); allgemeine Qualitätsanforderungen, Prüfung

DIN 14 365 Mehrzweckstahlrohre PN 16


Teile 1-2

DIN 19 532 Rohrleitungen aus weichmacherfreiem Polyvinylchlorid (PVC hart, PVC-U) für die
Trinkwasserversorgung

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DIN 19 533 Rohrleitungen aus PE hart (Polyäthylen hart) und PE weich (Polyäthylen weich) für d
Trinkwasserversorgung

DIN 19 534 Rohre und Formstücke aus weichmacherfreiem Polyvinylchlorid (PVC-U) mit
Steckmuffe, für Abwasserkanäle und -leitungen

DIN 19 537 Rohre und Formstücke aus Polyäthylen hoher Dichte (PE hart) für Abwasserkanäle
und -leitungen

DIN 19630 Richtlinien für den Bau von Rohrleitungen

DIN 19 800 Asbestzementdruckrohre und -formstücke für Druckrohrleitungen


Teil 1

DIN 19 850 Faserzementrohre und -formstücke für Abwasserkanäle


Teile 1-2
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DIN 30 675 Äußerer Korrosionsschutz von erdverlegten Rohrleitungen


Teile 1-2

DIN EN 295 Steinzeugrohre und Formstücke sowie Rohrverbindungen für Abwasserleitungen und
-kanäle

DIN EN 545 Rohre, Formstücke, Zubehörteile aus duktilem Gusseisen und ihre Verbindungen für
Wasserleitungen

DIN EN 639 Allgemeine Anforderungen für Druckrohre aus Beton, einschließlich Rohrverbindung
und Formstücke

DIN EN 640 Stahlbetondruckrohre und Betondruckrohre mit verteilter Bewehrung (ohne


Blechmantel) einschließlich Rohrverbindungen und Formstücke

DIN EN 642 Spannbetondruckrohre mit und ohne Blechmantel einschließlich Rohrverbindungen,


Formstücke und besondere Anforderungen an Spannstahl für Rohre

DIN EN 764 Druckgeräte, Terminologie und Symbole-Druck, Temperatur, Volumen

DIN EN 1032 Mechanische Schwingungen – Prüfverfahren zur Ermittlung der


Ganzkörperschwingungen von beweglichen Maschinen

DIN EN 1299 Mechanische Schwingungen und Stöße – Schwingungsisolierung von Maschinen

DIN EN 1610 Verlegung und Prüfung von Abwasserleitungen und -kanälen

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9.2.3 Maschinentechnik
DIN 1184 Schöpfwerke/Pumpwerke, Schneckentrogpumpen – Richtlinien für die Planung
Teil 4

DIN 1944 Abnahmeversuche an Kreiselpumpen

DIN 24 260 Kreiselpumpen und Kreiselpumpenanlagen; Begriffe, Formelzeichen, Einheiten


Teil 1

DIN 24 293 Kreiselpumpen – Technische Unterlagen – Begriffe, Lieferumfang, Ausführung

DIN 45 635 Geräuschmessung an Maschinen


Teil 1
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9.2.4 Messtechnik
DIN 1319 Grundbegriffe der Messtechnik

DIN 16005 Überdruckmessgeräte mit elastischem Messglied für die allg. Anwendung

EN 837-1 Druckmessgeräte

EN 837-3 Druckmessgeräte mit Platten- und Kapselfeldern

VDE 0410 VDE-Bestimmung für elektrische Messgeräte; Sicherheitsbestimmung für anzeigend


und schreibende Messgeräte und Zubehör

9.2.5 Elektrotechnik
VDE 0100 Bestimmungen für das Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis 10
V

VDE 0105 Betrieb von Starkstromanlagen

sowie u.a.:

DIN EN 50 110 Betrieb von Starkstromanlagen


Teil 1

VDE 0160 Ausrüstung von Starkstromanlagen mit elektronischen Betriebsmitteln

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sowie u.a.:

DIN EN 61 800 Drehzahlveränderbare elektrische Antriebe


Teil 3

VDE 0165 Errichten elektrischer Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen

sowie u.a.:

DIN EN 60 079 Elektrische Betriebsmittel für gasexplosionsgefährdete Bereiche


Teil 10

VDE 0170/0171 Elektrische Betriebsmittel für explosionsgefährdete Bereiche

sowie u.a.:

DIN EN 50 014 Elektrische Betriebsmittel für explosionsgefährdete Bereiche; Allgemeine


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Bestimmungen

DIN EN 50 015 Elektrische Betriebsmittel für explosionsgefährdete Bereiche; Ölkapselung

DIN EN 50 016 Elektrische Betriebsmittel für explosionsgefährdete Bereiche; Überdruck-


kapselung

DIN EN 50 017 Elektrische Betriebsmittel für explosions-gefährdete Bereiche; Sandkapselung

DIN EN 50 018 Elektrische Betriebsmittel für


explosionsgefährdete Bereiche; Druckfeste Kapselung

DIN EN 50 019 Elektrische Betriebsmittel für explosionsgefährdete Bereiche; erhöhte


Sicherheit

DIN EN 50 020 Elektrische Betriebsmittel für explosionsgefährdete Bereiche; Eigensicherheit

DIN EN 50 021 Elektrische Betriebsmittel für explosionsgefährdete Bereiche; Betriebsmittel der


Zündschutzart

DIN EN 50 039 Elektrische Betriebsmittel für explosionsgefährdete Bereiche; Eigensichere elektrisch


Systeme

DIN IEC Blitzschutz baulicher Anlagen


61024-1-2;
VDE 0185
Teil 102

VDE 0266 Halogenfreie Kabel mit verbessertem Verhalten im Brandfall

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VDE 0660 Niederspannungs-Schaltgeräte

sowie u.a.:

DIN EN 60 439 Niederspannungsschaltgeräte -Kombinationen


Teile 1-5

DIN EN 60 947 Niederspannungsschaltgeräte


Teile 1-7

VDE 0670 Wechselstromschaltgeräte für Spannungen über 1 kV

VDE 0800 Fernmeldetechnik


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9.3 Richtlinien, Arbeitsblätter, Merkblätter

9.3.1 der ATV


ATV-A 105 Hinweise für die Wahl des Entwässerungsverfahrens (Mischverfahren/Trennverfahre

ATV-A 110 Richtlinien für die hydraulische Dimensionierung und den Leistungsnachweis von
Abwasserkanälen und -leitungen

ATV-A 116 Besondere Entwässerungsverfahren Unterdruckentwässerung – Druckentwässerung

ATV-A 118 Richtlinien für die hydraulische Berechnung von Schmutz-, Regen- und
Mischwasserkanälen

ATV-A 127 Richtlinie für die statistische Berechnung von Entwässerungskanälen und -leitungen

ATV-A 128 Richtlinien für die Bemessung und Gestaltung von Regenentlastungen in
Mischwasserkanälen

ATV-A 142 Abwasserkanäle und -leitungen in Wassergewinnungsgebieten

ATV-A 148 Dienst- und Betriebsanweisung für das Personal von Abwasserpumpwerken,
-druckleitungen und Regenbecken

ATV-A 200 Grundsätze für die Abwasserentsorgung in ländlich strukturierten Gebieten

ATV-A 241 Bauwerke der Kanalisation

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ATV-A 166 Bauwerke der zentralen Regenwasserbehandlung und -rückhaltung -Konstruktive


Gestaltung und Ausrüstung

ATV-M 168 Korrosion von Abwasseranlagen – Abwasserableitung –

ATV-M 176 Bauwerke der zentralen Regenwasserbehandlung und -rückhaltung -Hinweise und
Beispiele zur konstruktiven Gestaltung und Ausrüstung (in Vorbereitung)

ATV-M 263 Empfehlungen zum Korrosionsschutz von Stahlteilen in Abwasserbehandlungsanlag


durch Beschichtungen und Überzüge

9.3.2 des DVGW


DVGW W 345 Schutz des Trinkwassers in Wasserrohrnetzen vor Verunreinigung
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DVGW W 302 Hydraulische Berechnung von Rohrleitungen und Rohrnetzen

DVGW W 303 Dynamische Druckänderungen in Wasserversorgungsanlagen

DVGW W 342 Werkseitig hergestellte Zementmörtelauskleidungen für Guss- und Stahlrohre

9.3.3 des VDI


VDI 2058 Beurteilung von Arbeitslärm in der Nachbarschaft

VDI 3743 Emissionskennwerte technischer Schallquellen – Pumpen – Kreiselpumpen


Bl. 1

VDI 3803 Raumlufttechnische Anlagen Bauliche und technische Anforderungen

9.3.4 des VDMA


VDMA 24 261 Pumpen – Benennung nach Wirkungsweise und konstruktiven Merkmalen –
Teil 1 Kreiselpumpen

VDMA 24 297 Kreiselpumpen, Technische Anforderungen, Richtlinien

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Anhang
Anhang 1: Beispiel einer Pumpstation mit Kreiselpumpen in horizontaler Trockenaufstellung

Anhang 2: Prinzipschaltbild
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Endnotes

1 (Popup - Popup-Verknüpfung)

Bild 1: Beispiele für Pumpwerksbauarten mit Pumpen in Trockenaufstellung


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2 (Popup - Popup-Verknüpfung)

Bild 2: Beispiele für Pumpswerkbauarten mit Pumpen in Nassaufstellung

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3 (Popup - Popup-Verknüpfung)
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Bild 3: Beispiele von Zuflussganglinien bei Trockenwetter, vorwiegend Wohngebiet

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4 (Popup - Popup-Verknüpfung)
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Bild 4: Beispiele von Zuflussganglinien bei Trockenwetter, starker Industrieeinfluss

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5 (Popup - Popup-Verknüpfung)

Bild 5: Förderdiagramm Kreiselpumpe


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Bild 6: Einkanalrad

Bild 7: Mehrkanalrad
7 (Popup - Popup-Verknüpfung)
6 (Popup - Popup-Verknüpfung)
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Bild 9: Freistromrad
Bild 8: Schneckenkanalrad
8 (Popup - Popup-Verknüpfung)

9 (Popup - Popup-Verknüpfung)
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10 (Popup - Popup-Verknüpfung)

Bild 10: Schnittbild einer horizontal aufgestelten Kreiselpumpe


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11 (Popup - Popup-Verknüpfung)

Bild 11: Trocken und horizontal aufgestellte Kreiselpumpe mit aufgesatteltem

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Motor

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12 (Popup - Popup-Verknüpfung)
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Bild 12: Trocken und vertikal aufgestellte Kreiselpumpe

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13 (Popup - Popup-Verknüpfung)
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Bild 13: Schnittbild einer nass und vertikal aufgestellten Tauchmotorpumpe

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14 (Popup - Popup-Verknüpfung)

Bild 14: Einbindung der Pumpendruckleitung


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15 (Popup - Popup-Verknüpfung)
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Bild 15: Keilschieber mit innen bzw. außen liegendem Spindelgewebe

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16 (Popup - Popup-Verknüpfung)

Bild 16: Weich dichtender Schieber


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Bild 17: Plattenschieber
17 (Popup - Popup-Verknüpfung)
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Bild 16: Rückschlagklappe
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Bild 19: Grundformen für Fertigstationen


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