Vds 2000

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VdS 2000 : 2010-12 (04)


Leitfaden für den

Enthält die Ergänzung VdS 2000-S1 : 2013-05 (01)


Brandschutz im Betrieb
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)
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Die vorliegende Publikation ist unverbindlich. Die Versicherer können im Einzelfall auch andere
Sicherheitsvorkehrungen zu nach eigenem Ermessen festgelegten Konditionen akzeptieren, die
diesen technischen Spezifikationen oder Richtlinien nicht entsprechen.

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VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb

Leitfaden für den

Brandschutz im Betrieb
Enthält die Ergänzung VdS 2000-S1 : 2013-05 (01)

Inhalt
1 Einleitung .................................................................................................................................5
2 Verantwortung für den Brandschutz.........................................................................................5
2.1 Unternehmer ....................................................................................................................................5
2.2 Führungskräfte ................................................................................................................................6
2.3 Arbeitnehmer ...................................................................................................................................6
2.4 Brandschutzbeauftragter.................................................................................................................6
2.5 Fremdfirmen ....................................................................................................................................6
3 Schutzziele des Brandschutzes – Brandschutzkonzept ............................................................6
4 Baulicher Brandschutz .............................................................................................................7
4.1 Brandverhalten von Baustoffen .......................................................................................................7
4.2 Tragwerke.........................................................................................................................................8
4.3 Räumliche und bauliche Trennungen ..............................................................................................8
4.4 Dächer ............................................................................................................................................10
4.5 Nichttragende Außenwände ..........................................................................................................10
4.6 Sicherung von Öffnungen ...............................................................................................................11
4.7 Flucht- und Rettungswege ............................................................................................................15
4.8 Flächen für die Feuerwehr.............................................................................................................16
4.9 Löschwasserrückhaltung ..............................................................................................................16
5 Technischer Brandschutz .......................................................................................................16
5.1 Maßnahmen zur Branderkennung und Brandmeldung ...............................................................16
5.2 Feuerlöschanlagen.........................................................................................................................18
5.3 Brandbekämpfungseinrichtungen .................................................................................................21
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5.4 Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA).....................................................................................23


5.5 Schlüsseldepot ...............................................................................................................................23
6 Betrieblicher Brandschutz .....................................................................................................23
6.1 Betriebliche Brand- und Explosionsgefahren ...............................................................................23
6.2 Blitz- und Überspannungsschutz ..................................................................................................32
6.3 Hinweise zum Personenschutz ......................................................................................................33
6.4 Vorbeugende Maßnahmen zum Schutz von wichtigen Betriebsmitteln und Einrichtungen ........33
6.5 Schutz gegen Brandstiftung ..........................................................................................................34
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7 Organisatorischer Brandschutz ..............................................................................................35


7.1 Brandschutzmanagement .............................................................................................................35
7.2 Brandschutzbeauftragter...............................................................................................................36
7.3 Brandschutzordnung......................................................................................................................37
7.4 Alarmplan .......................................................................................................................................37
7.5 Feuerwehrplan ...............................................................................................................................38
7.6 Offenes Feuer und Rauchen...........................................................................................................38
7.7 Feuergefährliche Arbeiten .............................................................................................................39
7.8 Ausbildung und Unterweisung der Belegschaft ............................................................................39
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7.9 Brandschutzkontrolle im Betrieb ..................................................................................................40


7.10 Neubau - Umbau - Nutzungsänderungen .....................................................................................40
7.11 Außerbetriebsetzen von Brandschutzanlagen ..............................................................................41
7.12 Aufstellen einer nichtöffentlichen Feuerwehr ...............................................................................41
8 Beschäftigung von Fremdfirmen ............................................................................................42

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Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)

9 Verhalten im Brandfall ...........................................................................................................42


9.1 Verhalten bei Brandausbruch ........................................................................................................42
9.2 Zusammenarbeit mit der Feuerwehr ............................................................................................43
9.3 Sonstige Verhaltensmaßnahmen...................................................................................................43
10 Maßnahmen nach einem Brand ..............................................................................................43
11 Literatur / Quellen ..................................................................................................................44
11.1 Bezugsquellen ................................................................................................................................44
11.2 Literatur allgemein ........................................................................................................................44
11.3 Literaturangaben ...........................................................................................................................45
Anhang A - Muster-Checkliste ..........................................................................................................48
Vorbemerkung ..........................................................................................................................................48
Anhang B - Aushang gemäß VdS 2038................................................................................................66
Anhang C - Muster-Aushang gemäß DIN 14 096 ................................................................................67
Anhang D ...........................................................................................................................................68
VdS 2000-S1: Betriebsstilllegung
(Themenspezifische Ergänzung des Leitfadens zum Brandschutz im Betrieb – VdS 2000)................73
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VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb

1 Einleitung 2 Verantwortung für


den Brandschutz
Die Brandgefahr stellt eine ernste Bedrohung in-
dustrieller und gewerblicher Betriebe dar. Eine
2.1 Unternehmer
Feuer- und Feuer-Betriebsunterbrechungs-Ver-
sicherung vermag zwar den materiellen Schaden
eines Brandes auszugleichen; schwerer wiegen Arbeitsstätten müssen so eingerichtet und betrie-
häufig jedoch die nicht ersetzbaren Verluste, wie ben werden, dass von ihnen keine Gefährdungen
zum Beispiel solche an Leben, Gesundheit und für die Sicherheit und Gesundheit der Beschäf-
der natürlichen Lebensgrundlagen sowie Ver- tigten bei der Arbeit ausgehen.
lust von Marktanteilen oder die Abwanderung be-
währter Mitarbeiter. Hinweis: siehe

Zahlreiche und schwere Brandschäden in den J Betriebsicherheitsverordnung (BetrSichV)


letzten Jahren veranlassen aus diesem Grunde J Verordnung über Arbeitsstätten
den (Arbeitsstättenverordnung – ArbStättV)

J Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. Das Bauordnungsrecht der Bundesländer legt
(BDI) zudem fest, dass jeder Betreiber einer baulichen
und Anlage dafür sorgen muss, dass Leben, Gesund-
J Gesamtverband der Deutschen heit und Umwelt beim Anordnen, Errichten und
Versicherungswirtschaft e.V. (GDV), Betreiben von baulichen Anlagen nicht gefährdet
werden.
gemeinsam dazu aufzurufen, den Brand-
schutz in Betrieben mit angemessenen Mitteln Hinweis: siehe Bauordnungen der Bundesländer
zu verbessern. Der Brandgefahr im Betrieb
kann durch vorbeugende Maßnahmen - Brand- Um die zahlreichen Pflichten eines Unternehmens
schutzmaßnahmen - wirksam begegnet werden. sicher zu erfüllen, ist es zweckmäßig, die betrieb-
Die nachstehenden Ausführungen sollen Anre- lichen Aufgaben und Prozesse, z.  B. Arbeits-,
gung und Anleitung für einen effektiveren Brand- Informations- und Kommunikationsprozesse
schutz geben. jeweils durch eine Aufbau- und Ablauforganisa-
tion konkret festzulegen und zu dokumentieren.
Gesetzliche und behördliche Vorschriften sowie Die Zuordnung und Delegation von Aufgaben in
die Vereinbarungen mit dem Versicherer bleiben der hierarchischen Unternehmensstruktur führt
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unberührt. zu Anweisungs-, Auswahl- und Kontrollpflich-


ten hinsichtlich der Mitarbeiter und/oder Dritten.
Wirksame Risikoverbesserungen durch geeignete Aufbau- und Ablauforganisation müssen in re-
Brandschutzmaßnahmen werden von Feuerversi- gelmäßigen Abständen aktualisiert und bei be-
cherern in Abhängigkeit von objektspezifischen trieblichen Änderungen überprüft werden.
Gegebenheiten im Regelfall positiv bewertet.
Zivilrechtlich haftet das Unternehmen, gemäß
Angesichts der Verschiedenheit der Betriebe und den §§ 31 und §§ 823 BGB, für Handlungen seiner
ihrer unterschiedlichen Größe ist es nicht mög- Organe und der diesen gleichgestellten Personen.
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lich, ein allgemein gültiges Muster für die jeweils Ein Arbeitgeber kann sich nur unter den engen
erforderlichen Brandschutzmaßnahmen aufzu- Voraussetzungen des §  831 Abs. 1 Satz 2 BGB
stellen. für die Handlungen seiner Arbeitnehmer entlas-
ten (Auswahl- und Überwachungsverschulden).
Für weitergehende Information wird auf gesetz- Die strafrechtliche Verantwortung des Unterneh-
liche und behördliche Vorschriften sowie auf mens kann auch von seinen Mitarbeitern getra-
Richtlinien, Merkblätter und Literatur weiterer gen werden. Basis ist der jeweils gesellschafts-
Institutionen hingewiesen. und arbeitsrechtlich festgelegte innerbetriebliche
Aufgabenbereich des Mitarbeiters.
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Versicherungsrechtlich ist das Unternehmen als


Versicherungsnehmer gemäß z. B. den Allge-
meinen Bedingungen für die Feuerversicherung
verpflichtet, Brandschäden abzuwenden bzw. zu
mindern.

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Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)

2.2 Führungskräfte Brandschutzbeauftragter kann ggf. auch die ent-


sprechend qualifizierte Sicherheitsfachkraft sein,
Das Unternehmen kann seine Schutzpflichten die im Rahmen des Arbeitssicherheitsgesetzes
durch ausdrückliche, dokumentierte Übertragung ebenfalls für den Brandschutz zuständig sein
an Führungskräfte delegieren. Die Garantenstel- kann. Auch ein qualifiziertes Mitglied der
lung der Führungskräfte umfasst dann, im zuge- Werkfeuerwehr kann ggf. die Aufgaben eines
wiesenen Kompetenz- und Aufgabenbereich, die Brandschutzbeauftragten übernehmen.
Verantwortung für eine richtige Handlungsweise
bzw. deren bewusste Unterlassung. Die Grenzen 2.5 Fremdfirmen
der Aufgaben und Verantwortung müssen gegen-
einander klar abgegrenzt sein. Eine vollständige Bei Beschäftigung von Fremdfirmen ist ebenfalls
Übertragung der Verkehrssicherungspflicht ist der Unternehmer für die Einhaltung der Brand-
gemäß § 823 BGB nicht möglich. schutzmaßnahmen verantwortlich. Diese Verant-
wortung kann im Einzelfall auf die Fremdfirma
Hinweis: siehe übertragen werden (siehe hierzu auch Abschnitt 8).

J Gesetz über Ordnungswidrigkeiten (OWiG),


§ 9 „Handeln für einen anderen“ 3 Schutzziele des Brandschutzes
J Siebtes Buch Sozialgesetzbuch - Gesetzliche – Brandschutzkonzept
Unfallversicherung - (Artikel 1 des Gesetzes
vom 7. August 1996, BGBl. I S. 1254), das Durch Brandschutzmaßnahmen soll
zuletzt durch Artikel 5 des Gesetzes vom 22.
Dezember 2010 (BGBl. I S. 2309) geändert J die Entstehung von Bränden verhindert und
worden ist; § 15 Unfallverhütungsvorschriften die Ausbreitung von Feuer und Rauch be-
J Arbeitsschutzgesetz, § 13 „Verantwortliche grenzt werden,
Personen” Abs. 2 J erreicht werden, dass Brände möglichst schon
im Entstehen erkannt und bekämpft werden
2.3 Arbeitnehmer sowie
J Gefahren für Menschen, Umwelt und Sach-
Die Beschäftigten sind gemäß dem Arbeits- werte abgewendet und
schutzgesetz verpflichtet, nach ihren Möglich- J eine Unterbrechung der Unternehmenstätig-
keiten sowie gemäß der Unterweisung und Wei- keit verhindert bzw. minimiert werden.
sung des Arbeitgebers für die Sicherheit und
Gesundheit der Personen Sorge zu tragen, die Die Umsetzung dieser Schutzziele erfolgt mit Hil-
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von ihren Handlungen oder Unterlassungen bei fe eines Brandschutzkonzeptes.


der Arbeit betroffen sind; sie sind im Rahmen
seiner Befugnisse und Aufgaben somit auch für Ein wirkungsvoller Brandschutz kann nur durch
den Brandschutz verantwortlich. Nach dem Be- ein auf den Betrieb abgestimmtes Gesamtkon-
triebsverfassungsgesetz (§ 89 Arbeitsschutz und zept – auch ganzheitliches Brandschutzkonzept
betrieblicher Umweltschutz) hat auch die Arbeit- genannt – erreicht werden, in dem die in diesem
nehmervertretung einen permanenten Beitrag Leitfaden enthaltenen Einzelmaßnahmen optimal
zur Unternehmenssicherheit zu leisten. kombiniert werden. Damit soll neben der Gewähr-
leistung des Personenschutzes und Berücksich-
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Hinweis: siehe Betriebsicherheitsverordnung tigung des Umweltschutzes gemäß gesetzlichen


(BetrSichV) Vorgaben insbesondere erreicht werden:

J die Aufrechterhaltung der Produktions- und


2.4 Brandschutzbeauftragter
Lieferfähigkeit
J die Erhaltung der Marktstellung
Zur Sicherstellung betrieblicher Brandsicher- J die Vermeidung von Imageverlusten
heit hat sich die Ernennung eines persönlich und J die Sicherstellung von Sach- und Vermögens-
fachlich geeigneten Brandschutzbeauftragten be- werten
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währt (siehe auch Abschnitt 7.2). J Bewahrung der Kreditwürdigkeit


J Bewahrung der Versicherbarkeit
Hinweis: siehe Muster-Richtlinie über den bau- J Schaffen von Voraussetzungen einer günstigen
lichen Brandschutz im Industriebau (Muster-In- Prämiengestaltung in der Feuerversicherung.
dustriebaurichtlinie – M IndBauRL)

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VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb

4 Baulicher Brandschutz
Hohe Brandlasten und Abbrandverhalten der ver-
wendeten Baustoffe begünstigen die Brandaus-
breitung, erschweren die Brandbekämpfung und
führen damit in vielen Fällen zu Totalschäden.
Um dieser Gefahr zu begegnen, sollten deshalb
zur Errichtung von Bauwerken soweit möglich
nichtbrennbare Bau- und Dämmstoffe verwendet
werden.

Die Wirksamkeit der Maßnahmen des baulichen


Brandschutzes wird wesentlich beeinflusst von

J der Anordnung der räumlichen bzw. baulichen


Trennung,
J der Feuerwiderstandsfähigkeit baulicher Tren-
nungen und der Tragwerke,
J dem Brandverhalten der hierbei verwendeten
Abb. 1: Systematik des Brandschutzkonzeptes Baustoffe.

Dieses Konzept sollte durch bauliche, technische 4.1 Brandverhalten von Baustoffen
und organisatorische Maßnahmen des vorbeu-
genden und abwehrenden Brandschutzes kon- Das Brandverhalten von Baustoffen wird insbe-
kretisiert werden. sondere durch die Brennbarkeit nach DIN 4102-1
gekennzeichnet (siehe auch Tabelle 1).
Hinweis: siehe
Baustoffklasse
J Anlagen der Informationstechnologie (IT- Bauaufsichtliche Benennung
nach DIN 4102-1
Anlagen), Merkblatt zur Schadenverhütung A A1
(VdS 2007)
nichtbrennbare Baustoffe
J Brandschutz-Management, Leitfaden für die A2
Verantwortlichen im Betrieb und Unterneh-
men (VdS 2009) B
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B1 schwerentflammbare Baustoffe
J Baustellen, Unverbindlicher Leitfaden für ein
umfassendes Schutzkonzept (VdS 2021)
B2 normalentflammbare Baustoffe
J Holz bearbeitende und verarbeitende Be-
triebe, Richtlinien für den Brandschutz (VdS
B3 leichtentflammbare Baustoffe
2029)
J Brandschutz für Kühl- und Tiefkühllager, Leit- Tabelle 1: Baustoffklassen nach DIN 4102 und ihre
faden für die Planung, Ausführung und den bauaufsichtliche Benennung (ausgenommen Boden-
Betrieb (VdS 2032) beläge)
J Sicherheitsvorschriften für Betriebe des Gast-
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stättengewerbes (VdS 2056) Zur Errichtung von baulichen Anlagen sollten,


J Brandschutzkonzept für Hotel- und Beherber- soweit möglich, nichtbrennbare Baustoffe ver-
gungsbetriebe, Richtlinien für die Planung und wendet werden, um die Gefahren der Brandent-
den Betrieb (VdS 2082) stehung und der Brandausbreitung zu begrenzen.
J Krankenhäuser, Pflegeheime und ähnliche
Einrichtungen zur Unterbringung oder Be- Leichtentflammbare Baustoffe (Baustoffklasse
handlung von Personen, Richtlinien für den DIN  4102-B3) dürfen nach den Landesbauord-
Brandschutz (VdS 2226) nungen nicht verwendet werden; es sei denn, dass
J Rauchgas-Entschwefelungs-Anlagen (REA), sie in Verbindung mit anderen Baustoffen nicht
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Richtlinien für den Brandschutz (VdS 2371) mehr als leichtentflammbar eingestuft werden.
J Lagerung von Sekundärrohstoffen aus Kunst-
stoff, Brandschutztechnische Richtlinien (VdS Hinweis: siehe Technischer Leitfaden der Feuer-
2513) und Feuerbetriebsunterbrechungs-Versicherung,
J Abfallverbrennungsanlagen, Richtlinien für Risiken, Schutzziele, Schutzkonzepte und Schutz-
den Brandschutz (VdS 2515) maßnahmen (VdS 195)

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Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)

Die Baustoffklassen nach DIN 4102-1 sind durch Betriebsbereiche, die räumlich oder baulich von-
einen Verwendbarkeitsnachweis nach den Bau- einander getrennt werden sollten, sind u. a.:
ordnungen der Bundesländer zu dokumentieren.
J Produktion/Fertigung
Im Zuge europäischer Harmonisierung wer- J Lager für Rohstoff und Fertigwaren, Lager im
den Baustoffe als Bauprodukte bezüglich ihrer Freien und Gefahrstofflager
Brennbarkeit parallel zur DIN 4102-1 nach DIN J Energieversorgung, z. B. Kesselhaus
EN 13501 klassifiziert. Eine Gegenüberstellung J IT-Räume
dieser Klassen ist im Anhang D enthalten. J Verwaltung, Sozialgebäude.

Hinweise: siehe
4.2 Tragwerke
J Anlagen der Informationstechnologie, Merk-
Die tragenden Bauteile der baulichen Anlagen, wie blatt zur Schadenverhütung (VdS 2007)
z. B. Decken, Balken, Stützen und Wände, müssen J Brandschutz im Lager (VdS 2199)
in der Regel eine gemäß geltenden Landesbau-
ordnungen oder Sonderbauvorschriften oder dem Eine räumliche Trennung, z.  B. räumliche Kom-
Brandschutzkonzept ausreichende Feuerwider- plextrennung, ist anzustreben. Ist dies nicht zu
standsdauer nach DIN 4102-2 aufweisen und dem verwirklichen, können auch durch Komplextrenn-
Verwendbarkeitsnachweis bzw. den Angaben der wände oder Brandwände sowie feuerbeständige
DIN 4102-4 entsprechend ausgeführt werden. Da- Bauteile bauliche Trennungen geschaffen wer-
bei sind die brandschutztechnischen Anforderun- den.
gen an die Feuerwiderstandsklasse der Bauteile
u. a. von der Gebäudeklasse abhängig. Öffnungen in baulichen Trennungen, die einen
Betriebsfluss bzw. -ablauf ermöglichen, müssen
brandschutztechnisch mit allgemein bauauf-
4.3 Räumliche und bauliche Trennungen
sichtlich zugelassenen bzw. anerkannten Feuer-
schutzabschlüssen geschützt werden (siehe hier-
Die Zusammenfassung mehrerer Betriebsbe- zu auch Abschnitt 4.6).
reiche ohne brandschutztechnisch wirksame
bauliche Trennungen begünstigt die Brandaus-
4.3.1 Räumliche Trennung
breitung und führt häufig zu einer wesentlichen
Schadenvergrößerung bzw. zu einem Totalscha- Für eine räumliche Komplextrennung sind ggf.
den. Räumliche und bauliche Trennungen verhin- folgende Mindestabstände erforderlich:
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dern für die Dauer ihrer Feuerwiderstandsfähig-


keit eine Ausbreitung von Feuer und Rauch und Räumliche
begrenzen den Brand je nach Schutzzielen und Mindestabstand
Komplextrennung
dem Brandschutzkonzept
Zwischen Gebäuden
= Höhe des höheren
J auf den Brandentstehungsraum, mit einer Höhe von 5
Gebäudes
J auf einen Brandabschnitt bzw. Brandbekämp- bis 20 m
fungsabschnitt innerhalb des betroffenen zu Lägern brennbarer
Gebäudes, 20 m
Stoffe im Freien
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J auf das betroffene Gebäude,


J auf den betroffenen Komplex1 . zwischen sonstigen
Gebäuden und/oder 5m
Betriebe und ihre unterschiedlichen Nutzungs- Lägern
bereiche sollten deshalb durch die räumlichen Tabelle 2: Mindestabstände für räumliche Komplex-
bzw. baulichen Trennungen so unterteilt und trennung
gegliedert werden, dass betriebswichtige Be-
reiche selbstständige Brandabschnitte bilden.
Dabei sind neben den unmittelbaren thermischen Bei besonderen Risikoverhältnissen, z.  B. Hoch-
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Brandauswirkungen auch die Brandfolgeschäden regalanlagen, Explosionsgefahr, Gebäuden mit


durch korrosive Brandgase zu berücksichtigen. einer Gebäudehöhe von mehr als 20 m, hohe
Brandlasten auch im Freilager, können erhöhte
1 Ein Komplex wird von einem oder mehreren Gebäuden,
Gebäudeabschnitten oder Lagern im Freien gebildet, die Mindestabstände erforderlich werden, die im Ein-
untereinander keine, jedoch zu anderen Gebäuden, Gebäu- zelfall gesondert festzulegen sind.
deabschnitten oder Lagern eine räumliche oder bauliche
Trennung aufweisen.

8
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb

Bei der Beurteilung räumlicher Brandabschnitts- Komplextrennwände müssen auf Grund ihrer be-
trennung (bzw. Komplextrennung) zwischen Ge- sonderen brandschutz- und versicherungstech-
bäuden mit einem Abstand von 5 m soll analog nischen Bedeutung höhere Anforderungen erfül-
zu Lägern nichtbrennbarer Stoffe im Freien ins- len als Brandwände.
besondere die Ausführung der Außenwände be-
rücksichtigt werden. Erfahrungsgemäß können Komplextrennwände einschließlich der sie aus-
Außenwände aus nichtbrennbaren Stoffen be- steifenden Bauteile, wie z.  B. Riegel oder/und
sonders bei einem geringen zulässigen Abstand Stützen, entsprechen der Feuerwiderstandsklas-
zwischen Gebäuden die Gefahr einer Brandüber- se F 180-A nach DIN 4102 oder REI 180-MGDV.
tragung wirksam begrenzen.
Hinweis: siehe
Der Zwischenraum für den Mindestabstand darf
nicht zum Lagern und Abstellen brennbarer J Baulicher Brandschutz; Produkte und Anlagen
Stoffe, auch nicht für Fahrzeuge, benutzt werden. - Erläuterungen und Verzeichnisse in 10 Tei-
Wird im Zwischenraum brennbares Material gela- len, Teil 3 Konstruktive Bauteile (VdS 2097-3)
gert, so ist die räumliche Komplextrennung wir- J Brand- und Komplextrennwände, Merkblatt
kungslos. Im Brandfall kann dies durch Brandü- für die Anordnung und Ausführung (VdS 2234)
bertragung den Totalschaden des gesamten Be-
triebes zur Folge haben. Brandwände einschließlich der sie aussteifenden
Bauteile entsprechen der Feuerwiderstandsklas-
Gebäudeverbindende Bauteile (Brücken, Tunnel se F 90-A nach DIN 4102 oder REI 90-M nach DIN
etc.) heben eine räumliche Brandabschnittstren- EN 13501. Sie begrenzen Brandabschnitte.
nung nicht auf, wenn:
Komplextrennwände und Brandwände müssen im
J diese Bauteile grundsätzlich aus nicht brenn- Brandfall unabhängig von der Gebäudekonstruk-
baren Baustoffen bestehen, tion auch bei Einsturz eines Gebäudeteils stand-
J Zugänge beiderseits der Verbindung jeweils sicher bleiben und die Ausbreitung von Feuer und
mit feuerhemmenden Türen/Toren (T 30) so- Brandgasen auf andere Gebäude oder Gebäude-
wie einer allgemein bauaufsichtlich zugelas- abschnitte verhindern.
senen Feststellanlage gesichert sind,
J keine brennbaren Gegenstände im Zuge der
4.3.3 Feuerbeständig abgetrennte Räume
Verbindungsbauteile abgestellt, aufbewahrt
oder gelagert werden, Gebäudeabschnitte oder Räume innerhalb von
J eine Brandübertragung durch eine Winkel- Gebäuden gelten als feuerbeständig geschützt,
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

beeinflussung im Anschlussbereich der Ver- wenn sie durch feuerbeständige Wände und De-
bindungsbauteile an Gebäudeaußenwände, cken abgetrennt und deren notwendige Öffnungen
ausgeschlossen ist. feuerbeständig und ggf. rauchdicht geschützt sind
(siehe auch Abschnitt 4.6).
Anstelle von zwei feuerhemmenden Türen/Toren
ist es auch möglich, die Verbindung einseitig mit Innerhalb des Betriebes ist es über bauordnungs-
einer feuerbeständigen Tür bzw. einem feuerbe- rechtliche Bestimmungen hinaus empfehlens-
ständigen Tor (T 90) zu schützen. wert, Bereiche mit besonderer Brandgefahr oder
Abteilungen, die von besonderer betrieblicher Be-
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Hinweis: siehe deutung für die Aufrechterhaltung der Produktion


sind, in feuerbeständig abgetrennten Räumen un-
J Technischer Leitfaden der Feuer- und Feu- terzubringen. Dies können z. B. sein:
erbetriebsunterbrechungs-Versicherung,
Risiken, Schutzziele, Schutzkonzepte und J IT- und Prozesssteuerungsanlagen
Schutzmaßnahmen (VdS 0195) J elektrische Schalt- und Betriebsräume sowie
J Brand- und Komplextrennwände, Merkblatt Räume der Mess-, Steuer- und Regeltechnik
für die Anordnung und Ausführung (VdS 2234) (MSR)
J Lagerräume, z. B. für Gefahrstoffe, Archive
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4.3.2 Komplextrennwände/Brandwände J Zentrale für Hydraulik und Umlaufschmierung


J Feuerungs- und Heizungsanlagen
Komplextrennwände/Brandwände unterteilen J Betriebswerkstätten
Gebäude, Gebäudeabschnitte oder Läger im Frei- J haustechnische Anlagen wie Lüftungszentrale,
en in Komplexe/Brandabschnitte. Aufzugsmaschinenraum, zentrale Druckluft-
versorgung, Batterieladestation

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Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)

J Filteranlagen Bei einer „harten Bedachung“, deren Wider-


J Labore. standsfähigkeit gegen Flugfeuer und strahlende
Wärme nach DIN 4102-7 nachgewiesen ist, kann
Soweit im Einzelfall feuerbeständig abgetrennte im Fall einer direkten Brandeinwirkung z. B. eine
Räume technisch oder wirtschaftlich nicht re- Entflammung der Bedachung und eine Brand-
alisiert werden können, sind andere, geeignete ausbreitung über das Dach nicht ausgeschlossen
Brandschutzmaßnahmen erforderlich, wie z.  B. werden.
Einrichtungsschutzanlagen.
Bei Dächern mit nicht feuerwiderstandsfähiger
Hinweis: siehe Dachschalung sollte daher der weitere Dach-
aufbau beispielsweise mit nichtbrennbaren
J Anlagen der Informationstechnologie (IT- Baustoffen nach DIN  4102 oder Baustoffen mit
Anlagen), Merkblatt zur Schadenverhütung möglichst wenig brennbaren Bestandteilen und
(VdS 2007) günstigem Abbrandverhalten erfolgen, wie nicht-
J Holz bearbeitende und verarbeitende Be- brennbare Wärmedämmung und brandlastarme,
triebe, Richtlinien für den Brandschutz (VdS bitumenfreie Dachabdichtung.
2029)
J Technische Regeln für brennbare Flüssig- Hinweis: siehe
keiten TRbF 20 – Läger
J DIN 18234 Baulicher Brandschutz großflä-
4.4 Dächer chiger Dächer - Brandbeanspruchung von
unten
Dächer bestehen im Allgemeinen aus tragenden J Teil 1: Begriffe, Anforderungen und Prü-
Konstruktionen, Wärmedämmung und Dachab- fungen; Geschlossene Dachflächen
dichtungen. J Teil 2: Verzeichnis von Dächern, welche die
Anforderungen nach DIN 18234-1 erfüllen;
Wie Schadenerfahrungen zeigen, ist eine Vermin- Geschlossene Dachflächen
derung der Gesamtbrandlast der Dachkonstruk- J Teil 3: Begriffe, Anforderungen und Prü-
tion von Vorteil, sofern sie aus bauphysikalischen fungen, Durchdringungen, Anschlüsse und
Gründen zu vertreten ist. Eine Verminderung der Abschlüsse von Dachflächen
Gesamtbrandlast, die bei den risikorelevanten J Teil 4: Verzeichnis von Durchdringungen, An-
Dachkonstruktionen mit nicht feuerwiderstands- schlüssen und Abschlüssen von Dachflächen,
fähiger Dachschalung im Wesentlichen aus Kor- welche die Anforderungen nach DIN 18234-3
rosionsschutzanstrichen, Dampfsperren, Dämm- erfüllen
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und Klebstoffen sowie den Bestandteilen der


Dachabdichtung besteht, kann durch verschie- Bei Verwendung von mindestens feuerhem-
dene Maßnahmen erreicht werden. mender Dachschalung wird die Durchzündung
bzw. die Brandeintragung ins Gebäude so weit
Hinweis: siehe Brandschutzmaßnahmen für Dä- verzögert, dass dem dachoberseitigen Einsatz
cher; Merkblatt für die Planung und Ausführung von nichtbrennbaren Baustoffen geringere Be-
(VdS 2216) deutung zukommt.

Dächer sind bei der brandschutztechnischen Be- Hinweise: siehe


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wertung als System zu betrachten. Dabei lässt


das Brandverhalten der einzelnen Funktions- J Stahltrapezprofildächer, Planungshinweise für
schichten nur sehr bedingt einen Rückschluss den Brandschutz (VdS 2035)
auf das Brandverhalten des gesamten Daches zu. J Sandwichelemente als raumabschließende
Wand- und Dachbauteile; Brandschutz-
Das Brandverhalten wird wesentlich bestimmt Hinweise für die Planung, Ausführung und
durch die Brennbarkeit – insbesondere das Zer- Instandhaltung (VdS 2244)
setzungs- und Ausgasungsverhalten – der Bau-
stoffe im Dach während einer thermischen Belas- 4.5 Nichttragende Außenwände
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tung. Die brandschutztechnische Qualifizierung


einzelner Bestandteile des Dachaufbaus ermög- Bei der Errichtung von nichttragenden Außen-
licht keine Aussage zum Brandverhalten des ge- wänden sind grundsätzlich nichtbrennbare Bau-
samten Daches. stoffe zu bevorzugen. Zusätzliche Hinweise er-
geben sich aus den bauordnungsrechtlichen Be-
stimmungen, z. B. Bauordnung der Bundesländer

10
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb

(LBO), Sonderbauvorschriften und ergänzende


Hinweise der Versicherer.

Hinweis: siehe Sandwichelemente als raumab-


schließende Wand- und Dachbauteile; Brand-
schutz-Hinweise für die Planung, Ausführung und
Instandhaltung (VdS 2244)

4.6 Sicherung von Öffnungen

Alle Öffnungen sowie Durchführungen für Instal-


lationen (z.  B. elektrische Leitungen, Rohr- und
Lüftungsleitungen) in
Abb. 2: Beispiel für Hinweisschild “Feuerschutzab-
J Komplextrennwänden (KTW), schluss”
J Brandwänden (BW) und
J Wänden und Decken für feuerbeständig abge- Hinweis: siehe DIN 4102-5: Brandverhalten von
trennte Räume (siehe Abschnitt 4.3.3) Baustoffen und Bauteilen; Feuerschutzabschlüs-
se, Abschlüsse in Fahrschachtwänden und gegen
müssen feuerbeständig (fb) geschützt sein (siehe feuerwiderstandsfähige Verglasungen, Begriffe,
auch Tabelle 3). Anforderungen und Prüfungen

Auch während Bauarbeiten sind Durchbrüche


4.6.2 Rauchschutztüren
entsprechend zu sichern.
Rauchschutztüren sind selbstschließend und
Hinweis: siehe Baustellen, Unverbindlicher Leit- dazu bestimmt, die Ausbreitung von Rauch zu be-
faden für ein umfassendes Schutzkonzept (VdS hindern. Sie sind keine Feuerschutzabschlüsse
2021) nach Abschnitt 4.6.1.

Rauchschutztüren nach DIN 18095 gelten als ge-


4.6.1 Feuerschutztüren und -tore
regelte Bauprodukte und benötigen für ihre Ver-
Feuerschutztüren und Feuerschutztore sind wendung nur eine Übereinstimmungserklärung
selbstschließende Feuerschutzabschlüsse. Sie des Herstellers nach einer vorherigen Prüfung
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

müssen ihre Verwendbarkeit durch eine allge- durch eine anerkannte Zertifizierungsstelle. An-
meine bauaufsichtliche Zulassung nachweisen dere Rauchschutztüren müssen ihre Verwend-
und dementsprechend eingebaut werden. barkeit durch ein allgemeines bauaufsichtliches
Prüfzeugnis nachweisen.
Erfüllen Feuerschutztüren und Feuerschutztore
auch die Anforderungen an Rauchschutztüren, Hinweis: siehe DIN 18095
ist es möglich, die beiden nachgewiesenen Eig-
nungen zusammenfassend zu kennzeichnen. J Teil 1: Türen; Rauchschutztüren; Begriffe und
Anforderungen
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Feuerschutztüren und -tore müssen grundsätz- J Teil 2: Türen; Rauchschutztüren; Bauartprü-


lich geschlossen bleiben. Sofern ein längeres Of- fung der Dauerfunktionstüchtigkeit und Dicht-
fenstehen aus betrieblichen Gründen notwendig heit
ist, dürfen sie nur mit allgemein bauaufsichtlich J Teil 3: Rauchschutzabschlüsse; Anwendung
zugelassenen Feststellanlagen offen gehalten von Prüfergebnissen
werden (s. hierzu Abschnitt 4.6.4). Das Offenhal-
ten von Feuerschutztüren durch Holzkeile, Fest- Erfüllen Rauchschutztüren auch die Anforderun-
binden usw. ist verboten. Empfehlenswert ist es, gen an Feuerschutztüren und Feuerschutztore,
hierzu entsprechende Hinweisschilder an Türen ist es möglich, die nachgewiesenen Eignungen
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und Toren anzubringen (siehe auch Abb. 2). zusammenfassend zu kennzeichnen.

Der Schließbereich der Abschlüsse muss ständig


freigehalten werden und soll dementsprechend
deutlich gekennzeichnet sein, z.  B. durch Be-
schriftung, Fußbodenmarkierung o. ä.

11
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)

Feuerwider- KTW BW fb fh Erforderlicher


standsklasse Wand/ Wand/ Verwendbarkeitsnachweis
Decke3) Decke
Tür/Tor/Klappe T 90 X2) X X - Allgem. bauaufsichtl. Zulassung
T 30 - - x Für T 30 Türen auch DIN 18082

Abschluss im Zuge T 90 X X X - Allgem. bauaufsichtl. Zulassung


bahngebundener für die gesamte Bauart ein-
Förderanlage 4) schließlich der Steuerung
T 30 - - X

Abschluss für T 90 X X X - Allgem. bauaufsichtl. Zulassung


pneumatische für die gesamte Bauart ein-
Förderleitungen T 30 - - X4) schließlich der Steuerung
Feststellanlage - X X X X Allgem. bauaufsichtl. Zulassung
2) 5)
Brandschutz- F 90 X X X - Allgem. bauaufsichtl. Zulassung
verglasung für die gesamte Bauart ein-
F 30 - - X6) schließlich der Scheiben,
Rahmen, Dichtungen und Befe-
G 90 - X5/7) X7) - stigungen; Einbau der Brand-
schutzverglasung nur in Bauteile
G 30 - - X6/7) gemäß der Zulassung
Kabelabschottung S 90 X X X - Allgem. bauaufsichtl. Zulassung
S 30 - - - X
Rohrabschottung/ R 90 X X X - Allgem. bauaufsichtl. Zulassung
Rohrummantelung R 30 - - - X
Installationskanal/ I 90 X X X - Allgem. bauaufsichtl. Prüf-
-schacht zeugnis oder Ausführung nach
I 30 - - - X DIN 4102-4
Lüftungsleitung L 90 X8) X8) X8) - Allgem. bauaufsichtl. Prüf-
zeugnis oder Ausführung nach
L 30 - - X8) X8) DIN 4102-4
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

Absperrvorrichtung K 90 X8) X8) X8) - Allgem. bauaufsichtl. Zulassung


für Lüftungsleitung K 30 - - X 8)
X 8) (bisher Prüfzeichen)

1) Feuerschutzabschlüsse dürfen grundsätzlich nur in die Wände und/oder Decken eingebaut werden, die im zugehörigen
Verwendbarkeitsnachweis für die Feuerschutzabschlüsse ausdrücklich angegeben sind. Weitere konkrete Anforderungen
sind in den Landesbauordnungen (LBO), ergänzenden Rechtsverordnungen und Verwaltungsvorschriften, in DIN 4102
und im Verwendbarkeitsnachweis enthalten. Öffnungen in Wänden und Decken, die Brandbekämpfungsabschnitte nach
DIN 18230 trennen, müssen in der Feuerwiderstandsdauer gesichert werden, die auch die Bauteile selbst aufweisen müs-
sen (siehe hierzu auch Muster-Industriebaurichtlinie).
2) Nach dem Merkblatt VdS 2234 sollten in Komplextrennwänden maximal vier Öffnungen für Feuerschutztüren und -tore
sowie Brandschutzverglasungen mit einer gesamten Fläche von 22 m² bzw. einem gesamten Flächenanteil von 10 % vor-
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handen sein. Abschottungen für Kabel- und Rohrdurchführungen bleiben bei der Ermittlung der Anzahl und der Fläche
von Öffnungen unberücksichtigt.
3) Öffnungen in Wänden und Decken der feuerbeständig abgetrennten Räume (siehe auch Abschnitt 4.3.3) sind mit feuerbe-
ständigen Feuerschutzabschlüssen zu sichern.
4) Derzeit gibt es noch keine feuerhemmenden Feuerschutzabschlüsse im Zuge bahngebundener Förderanlagen und Feuer-
schutzabschlüsse für pneumatische Förderleitungen, die allgemein bauaufsichtlich zugelassen sind.
5) Nach den Landesbauordnungen kann die zulässige Größe der einzelnen Brandschutzverglasung beschränkt sein, z. B. auf
1 m2 bzw. 10 % der Brandwand.
6) Einzelne, kleinere Öffnungen, wenn bezüglich des Brandschutzes keine Bedenken bestehen.
7) Über die Zulässigkeit von G-Verglasungen (z. B. in Flucht- und Rettungswegen, ab 1,80 m über dem Fußboden) entschei-
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den die zuständigen örtlichen Bauaufsichtsbehörden in jedem Einzelfall.


8) Die Anordnung der feuerwiderstandsfähigen Lüftungsleitungen und Brandschutzklappen richtet sich nach dem jeweiligen
Brandschutzkonzept, vgl. auch Richtlinien über brandschutztechnische Anforderungen an Lüftungsanlagen.

Tabelle 3:Brandschutzanforderungen an Schutzmaßnahmen für betriebsnotwendige Öffnungen1) gemäß der DIN


4102 und Empfehlungen der GDV-Publikation2) (VdS 2034)

12
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb

4.6.3 Feuerschutzabschlüsse im Zuge Mit Feststellanlagen ausgerüstete Feuerschutz-


bahngebundener Förderanlagen abschlüsse müssen außerhalb der Betriebszeit
(Förderanlagenabschlüsse) geschlossen sein.

Führen Förderanlagen durch die baulichen Tren- Der Schließbereich der Abschlüsse muss ständig
nungen nach Abschnitt 4.3.2 und 4.3.3, müssen die freigehalten werden und deutlich gekennzeichnet
hierfür notwendigen Öffnungen mit Feuerschutz- sein, z. B. durch Beschriftung, Fußbodenmarkie-
abschlüssen geschützt werden. Diese Abschlüsse rung o. ä. Erforderlichenfalls ist durch konstruk-
müssen die Öffnungen im Brandfall auch unter tive Maßnahmen sicherzustellen, dass Leitungen,
Berücksichtigung aller möglichen Störeinflüsse Lagergüter oder Bauteile (z. B. Unterdecken oder
des Förderanlagenbetriebes (z.  B. Stromausfall deren Bestandteile) nicht in den freizuhaltenden
und das gleichzeitige Stehenbleiben eines Förder- Bereich hineinfallen können. (siehe Abb. 3).
gutes im Schließbereich des Abschlusses) sichern
und unverzüglich verschließen.
4.6.5 Brandschutzverglasungen
Förderanlagenabschlüsse müssen allgemein Sind Öffnungen in baulichen Trennungen nach Ab-
bauaufsichtlich zugelassen sein und dement- schnitt 4.3.2 und 4.3.3 mit Sichtkontakt erforder-
sprechend ausgeführt werden. Sie müssen nach lich, müssen sie mit Brandschutzverglasungen
ihrem betriebsfertigen Einbau durch einen aner- geschützt werden.
kannten Sachverständigen (z. B. von VdS oder an-
derer vergleichbarer Einrichtung) abgenommen Brandschutzverglasungen bestehen im Wesent-
werden (Abnahmeprüfung). Hierbei ist die ein- lichen aus einem oder mehreren lichtdurchläs-
wandfreie Funktion der Förderanlagenabschlüs- sigen Elementen, die in einen Rahmen und mit
se im Zusammenwirken aller Komponenten zu Halterungen, Dichtungen sowie Befestigungsmit-
prüfen. Über diese Prüfung ist ein Abnahmepro- teln in die umgebenden Bauteile einzubauen sind.
tokoll anzufertigen. Außerdem sind regelmäßige Sie müssen als System ihre Verwendbarkeit durch
Prüfungen entsprechend der allgemeinen bau- eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung
aufsichtlichen Zulassung erforderlich. Die Ergeb- nachweisen oder den Angaben der DIN  4102-4
nisse dieser Prüfungen sind in einem Prüfbuch zu Abschnitt 8.4 entsprechen.
vermerken.
F-Verglasungen sind dazu bestimmt, entspre-
Hinweis: siehe Abnahmeprüfung der Feuer- chend ihrer Feuerwiderstandsdauer die Ausbrei-
schutzabschlüsse im Zuge bahngebundener För- tung von Feuer und Rauch, sowie den Durchtritt
deranlagen; Merkblatt für den Baulichen Brand- der Wärmestrahlung zu verhindern.
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

schutz (VdS 2223)


G-Verglasungen können entsprechend ihrer
Feuerwiderstandsdauer nur die Ausbreitung von
4.6.4 Feststellanlagen
Feuer und Rauch sowie konvektiver Wärme ver-
Feststellanlagen sind Vorrichtungen, mit denen hindern; der Durchtritt der Wärmestrahlung wird
Feuerschutztüren und -tore sowie Förderanla- lediglich behindert.
genabschlüsse aus betrieblich erforderlichen
Gründen offen gehalten werden können. Sie be- Brandschutzverglasungen können Mehrfachfunk-
stehen aus Feststellvorrichtung, Branderken- tionen, z. B. durchwurf-, durchbruch- und durch-
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nungselement und Auslösevorrichtung sowie schusshemmende Eigenschaften aufweisen, die


einer Energieversorgung. Sie bewirken beim An- gesondert nachzuweisen sind.
sprechen des Branderkennungselementes das
selbsttätige Schließen der Abschlüsse. Hinweis: siehe

Feststellanlagen müssen ihre Verwendbarkeit J DIN 4102: Brandverhalten von Baustoffen und
durch eine allgemeine bauaufsichtliche Zulas- Bauteilen; Teil 4: Zusammenstellung und An-
sung nachweisen und entsprechend den Bestim- wendung klassifizierten Baustoffe, Bauteile
mungen der Zulassung ausgeführt werden. Nach und Sonderbauteile Teil 13: Brandschutzver-
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dem betriebsfertigen Einbau ist eine Abnahme- glasungen; Begriffe, Anforderungen und Prü-
prüfung durchzuführen. Außerdem sind regelmä- fungen
ßige Prüfungen entsprechend der Zulassung er-
forderlich. Die Ergebnisse dieser Prüfungen sind
in einem Prüfbuch zu vermerken.

13
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)

Legende:
1 Branderkennungselemente mit Überwachungszei-
chen
2 Auslösevorrichtung mit Überwachungszeichen
3 Elektrische Haltemagnete mit Überwachungszei-
chen
4 Haftplatten
5 Schalter für Handauslösung mit Hinweis “Tür Zu”
6 Hydraulische Türschließer
7 Schließfolgeregler
8 Schild mit folgenden Angaben:
Bezeichnung der Feststellanlage, Überwachungs-
zeichen, Zulassungsnummer, Hersteller,
Name des 3rüfers, 'atum der Abnahme
9 Hinweisschild: Schließbereich freihalten
10 Kennzeichnung des für den Schließvorgang erfor-
derlichen Bereichs
11 Elektromagnetischer Türfeststeller mit Überwa-
chungszeichen
12 Sicherheitszone
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

Abb. 3: Beispiele für Feststellanlagen und Freihalten des Schließbereichs bei Feuerschutzabschlüssen mit
Feststellanlagen
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4.6.6 Durchführungen elektrischer Leitungen eine Nachbelegung der Kabel und Wiederherstel-
lung der Abschottung ohne große Aufwand er-
Führen Kabel durch Wände und Decken nach möglichen, der Vorzug gegeben werden.
Abschnitt 4.3.2 und 4.3.3, müssen die Öffnungen
mit bauaufsichtlich zugelassenen Kabelabschot- Es ist empfehlenswert, alle Kabelabschottungen
tungen geschützt sein. in regelmäßigen Abständen zu überprüfen.

Unmittelbar nach dem Abschluss einer eventu- Hinweis: siehe Muster-Richtlinie über brand-
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ellen Nachinstallation ist der zulassungsgemäße schutztechnische Anforderungen an Leitungsan-


Zustand der Kabelabschottungen wieder herzu- lagen (Muster-Leitungsanlagen-Richtlinie MLAR)
stellen. Ist eine Nachinstallation z.  B. im Zuge
einer geplanten Betriebserweiterung abzusehen,
sollte den Bauarten der Kabelabschottung, die

14
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb

4.6.7 Rohrleitungen falls sind zusätzlich Maßnahmen des Explosions-


schutzes zu berücksichtigen (s. Abschnitt 6.1).
Um eine Übertragung von Feuer und Rauch über
die Rohrleitungen, die durch die baulichen Tren- Hinweis: siehe Muster-Richtlinie über brand-
nungen nach Abschnitt 4.3.2 und 4.3.3 hindurch- schutztechnische Anforderungen an Leitungsan-
führen, zu verhindern, müssen besondere Vorkeh- lagen (Muster-Leitungsanlagen-Richtlinie MLAR)
rungen getroffen werden. Hierzu gehören z. B. die
Rohrabschottungen oder Rohrummantelungen,
4.6.9 Lüftungsleitungen
deren Eignung und Feuerwiderstandsdauer nach
DIN  4102-11 durch eine bauaufsichtliche Zulas- Führen Leitungen von raumlufttechnischen Anla-
sung oder ein allgemeines bauaufsichtliches gen durch mehrere brandschutztechnisch abge-
Prüfzeugnis nachgewiesen sind. trennte Bereiche, sind besondere Brandschutz-
maßnahmen erforderlich. Hierzu gehören
Durchführungen von nichtbrennbaren Rohrlei-
tungen sind nach anerkannten Regeln der Tech- J feuerbeständige Ausführung oder Ummante-
nik und technischen Baubestimmungen zu si- lung der Lüftungsleitungen oder
chern. Eine Durchführung von Rohrleitungen aus J Anordnung von Absperrvorrichtungen gegen
nichtbrennbaren Baustoffen – ausgenommen die Übertragung von Feuer und Rauch (Brand-
Aluminium – mit einem Außendurchmesser bis schutzklappen).
160  mm und für nichtbrennbare Medien gilt als
feuerbeständig, wenn die Öffnungen z.  B. durch Brandschutzklappen mit einer thermischen Aus-
vollständiges Umschließen mit nichtbrennbaren lösevorrichtung, die in der Regel eine Nenn-Aus-
Baustoffen, wie Mineralfaser, Mörtel oder Sand- lösetemperatur von 72  °C aufweist, verhindern
tassen, verschlossen sind. nicht die Ausbreitung von “kalten Rauchgasen”.

Für die Sicherung von Durchführungen von Rohr- Bestehen im Rahmen des Brandschutzkonzeptes
leitungen mit brennbaren Medien wie Brenn- höhere Anforderungen an den Personen- und
stoff- und Gasleitungen sind die erforderlichen Sachschutz (insbesondere bei Vorhandensein von
Brandschutzmaßnahmen, wie das Absperren der gegenüber Rauchgasen empfindlichen Gütern),
brennbaren Medien im Brandfall, im Einzelnen sind die Brandschutzklappen zusätzlich über
festzulegen. Erforderlichenfalls sind zusätzlich Rauchmelder anzusteuern. Dies kann dezentral,
Maßnahmen des Explosionsschutzes zu berück- an den einzelnen Klappen oder zentral gesche-
sichtigen (s. Abschnitt 6.1). hen (Brandmeldeanlage, Gebäudemanagement-
system, Gebäudeleittechnik).
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

Hinweis: siehe
Brandschutzklappen müssen einen Verwendbar-
J Muster-Richtlinie über brandschutztechnische keitsnachweis in Form einer “Allgemeinen bau-
Anforderungen an Leitungsanlagen (Muster- aufsichtlichen Zulassung” haben und entspre-
Leitungsanlagen-Richtlinie MLAR) chend eingebaut, betrieben und instand gehalten
J DIN 4102: Brandverhalten von Baustoffen werden.
und Bauteilen; Teil 11 Rohrummantelungen,
Rohrabschottungen, Installationsschächte Lüftungsanlagen sollten im Brandfall abgeschal-
und -kanäle sowie Abschlüsse ihrer Revisi- tet und nicht zur Entrauchung verwendet werden.
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onsöffnungen; Begriffe, Anforderungen und


Prüfungen Hinweis: siehe

4.6.8 Pneumatische Förderleitungen J Lüftungsanlagen im Brandschutzkonzept;


Merkblatt für Planung, Ausführung und Be-
Durchführungen von pneumatischen Förderlei- trieb (VdS 2298)
tungen müssen mit bauaufsichtlich zugelassenen J Muster-Richtlinie über brandschutztechnische
Feuerschutzabschlüssen gesichert werden. Bei Anforderungen an Lüftungsanlagen (Muster-
brennbarem Fördergut wie Holzspänen, Stäuben, Lüftungsanlagen-Richtlinie MLüAR)
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Stoffen, Papierschnitzeln und Tabak sind weiter


gehende Schutzmaßnahmen zur Verhinderung 4.7 Flucht- und Rettungswege
einer Brandweiterleitung innerhalb der Leitung
durch Funken und Glutnester erforderlich. Hierzu Jede Arbeitsstätte und jeder Aufenthaltsraum
gehören z.  B. Funkenlöschanlagen, Funkenaus- eines Gebäudes muss im Brandfall durch zwei
scheider, Schnellschlussschieber. Erforderlichen- voneinander unabhängige Flucht- bzw. Rettungs-

15
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)

wege zu verlassen sein. Anordnungen und Ausbil- Zur Bemessung von Löschwasser-Rückhaltean-
dung der Flucht- und Rettungswege werden auf lagen beim Lagern wassergefährdender Stoffe
der Grundlage der Bauordnung und der Verord- steht die gleichnamige Richtlinie (LöRüRL) zur
nung für Arbeitsstätten festgelegt. Verfügung. Der Geltungsbereich der LöRüRL be-
schränkt sich auf die Lagerung wassergefähr-
Flucht- und Rettungswege sind gleichzeitig auch dender Stoffe. Sie greift zudem nur dann, wenn
Angriffswege für die Feuerwehr und dürfen we- bestimmte Mengenschwellen überschritten sind.
der verstellt noch durch nachträgliche Umbauten,
Einbauten und Erweiterungen von Anlagen in ih- Das Löschwasser-Rückhaltekonzept muss in je-
rer Funktion eingeschränkt werden. dem Fall in die Einsatzpläne der betrieblichen
Gefahrenabwehr eingebunden sein, damit im
Hinweis: siehe Einsatzfall ein reibungsloser Ablauf der erforder-
lichen Maßnahmen (z. B. kurzfristiger Einsatz von
J Verordnung über Arbeitsstätten (ArbStättV) Löschwasserschotts) gewährleistet ist. Für ggf.
J Arbeitsstättenregel ASR 2.3: Fluchtwege und im Gefahrenfall notwendige Maßnahmen müs-
Notausgänge, Flucht- und Rettungsplan sen entsprechend geschultes Personal in ausrei-
chender Zahl zur Verfügung stehen und die Ver-
4.8 Flächen für die Feuerwehr antwortlichkeiten festgelegt sein.

Die Zugänglichkeit zum Grundstück und zum Ge- Hinweis: siehe


bäude ist für die Feuerwehr eine der Grundvo-
raussetzungen für den erfolgreichen Lösch- und J Richtlinien zur Brandschadensanierung,
Rettungseinsatz. Auf dem Grundstück und am Richtlinien für den Umweltschutz (VdS 2357)
Gebäude müssen deshalb Feuerwehrzufahrten, J Leitlinien für den Umgang mit verunreinigtem
Durchfahrten, Aufstellflächen für Hubrettungs- (kontaminiertem) Löschwasser (VdS 2557, in
fahrzeuge und Bewegungsflächen vorhanden Vorbereitung)
sein.
5 Technischer Brandschutz
Anforderungen an Flächen für die Feuerwehr sind
in den jeweiligen Landesbauordnungen bzw. Aus- Zur Sicherstellung erforderlicher Brandsicherheit
führungsverordnungen geregelt. In einigen Bun- und zur Ergänzung von baulichen Brandschutz-
desländern wird hierfür die DIN  14090 herange- maßnahmen stehen die unterschiedlichsten ma-
zogen. nuellen und automatischen Brandschutzanlagen
als auch Brandbekämpfungseinrichtungen zur
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

Hinweis: siehe Verfügung.

J Muster-Richtlinien über Flächen für die Feu- Die Brandschutzanlagen sollten nach den aner-
erwehr (MRFlFW) kannten Regeln der Technik geplant, errichtet,
J DIN 14 090: Flächen für die Feuerwehr auf betrieben und geprüft werden.
Grundstücken
Bei der Risikobewertung in der Industrie-Feuer-
4.9 Löschwasserrückhaltung und Feuer-Betriebsunterbrechungs-Versiche-
rung können Brandschutzanlagen von den Feuer-
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Das Erfordernis der Rückhaltung verunreinigten versicherern positiv bewertet werden.


Löschwassers ergibt sich aus dem Besorgnis-
Grundsatz des Wasserrechtes § 19 g, Abs. 1 (Was-
5.1 Maßnahmen zur Branderkennung und
serhaushaltsgesetz – WHG) in Verbindung mit
Brandmeldung
der Regelung des § 3 der Anlagenverordnung.
Maßnahmen zur Vermeidung von Löschwasser-
schäden werden notwendig, wenn im Brandfall in Je früher ein Brand entdeckt und gemeldet wird,
Verbindung mit Löschwasser schädliche Stoffe, desto wirkungsvoller kann er bekämpft werden
insbesondere wassergefährdende Stoffe, freige- und desto geringer ist der Schaden.
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setzt werden können. Dabei ist es gleichgültig,


ob diese Stoffe als Betriebsstoffe vorhanden sind
5.1.1 Nichtautomatische Brandmeldung
oder erst durch den bzw. im Zusammenhang mit
dem Brandfall entstehen können. Während der normalen Arbeitszeit kann im All-
gemeinen davon ausgegangen werden, dass ein
Brand in Produktionsbereichen und Büroräumen

16
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb

von den anwesenden Mitarbeitern schnell ent- entdecken und melden einen Entstehungsbrand
deckt wird. Hierfür sollten zur Brandmeldung im bereits im Anfangsstadium, unabhängig von der
gesamten Betrieb Telefone verfügbar sein. Die Anwesenheit von Personen auf dem Betriebs-
Rufnummern der Feuerwehr oder der betriebsin- grundstück.
ternen Feuermeldestelle sollten an jedem Appa-
rat deutlich sichtbar angebracht sein. Automatische Brandmeldeanlagen sollten u. a. bei
besonders brandgefährdeten oder brandempfind-
Alternativ kann eine Feuermeldung auch von lichen Anlagen, wie Schaltanlagen, EDV-Anlagen
Hand über Handfeuermelder (Druckknopf-Feu- oder anderen wichtigen Anlagen, die nicht ständig
ermelder) erfolgen. Diese Melder sind vorzugs- mit Personal besetzt sind, installiert werden.
weise im Verlauf von Rettungswegen, z. B. an
den Ausgängen ins Freie anzuordnen. In beson- Automatische Brandmeldeanlagen können auch
ders gefährdeten Bereichen oder in Abhängigkeit zur Ansteuerung von Feuerlöschanlagen nach
von Nutzung und Beschaffenheit eines Gebäudes Abschnitt 5.2 verwendet werden.
sollten die Abstände untereinander nicht mehr als
40 m betragen. Sie müssen von der Anzahl und Um auch während der betriebsfreien Zeit den
vom Anbringungsort her so angeordnet sein, dass Löschkräften, z. B. Feuerwehr, die Chance für
eine Person nicht mehr als maximal 30  m zum eine wirksame und schnelle Brandbekämpfung
nächsten Handfeuermelder zurücklegen muss. durch frühzeitige Alarmierung zu ermöglichen,
Die Melder müssen den einschlägigen Normen bevor es zu einem Großbrand kommt, empfiehlt
entsprechen. es sich, die automatische Brandmeldeanlage auf
eine ständig besetzte Stelle aufzuschalten, z.  B.
Hinweise: siehe DIN EN 54-11: Brandmeldeanla- Feuerwehrleitstelle, Werkschutzleitstelle oder
gen; Teil 11: Handfeuermelder Pförtner.

Besteht nur eine betriebsinterne Meldestelle, so Automatische Brandmeldeanlagen müssen den


muss diese ständig besetzt und von den Betriebs- anerkannten Regeln der Technik entsprechen.
bereichen über Telefon oder Brandmeldeanlage
(z. B. Handfeuermelder) jederzeit erreichbar sein. Hinweise: siehe
Von hier muss jederzeit eine Alarmierung der
zuständigen Feuerwehr erfolgen können. Brand- J DIN 14675: Brandmeldeanlagen – Aufbau und
schutzpläne, Alarmpläne, Sicherheitsdatenblät- Betrieb
ter und sämtliche Anschriften der im Brandfall zu J DIN VDE 0800: Fernmeldetechnik
alarmierenden Personen und Stellen sollten dort J DIN VDE 0833-2: Gefahrenmeldeanlagen für
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

verfügbar sein. Die Brandschutzpläne sollten da- Brand, Einbruch und Überfall, Teil 2: Festle-
rüber hinaus an der Anlaufstelle der Feuerwehr gungen für Brandmeldeanlagen (BMA)
bereit liegen. J Richtlinien für automatische Brandmeldean-
lagen, Planung und Einbau (VdS 2095), enthält
In Produktions- und Lagerbereichen ohne ständig DIN VDE 0833-2 (VDE 0833 Teil 2)
anwesendes Personal besteht die Gefahr, dass ein J Richtlinien für die Ansteuerung von Feuer-
Brand über längere Zeit unentdeckt bleibt. Des- löschanlagen (VdS 2496)
halb sollten diese Bereiche grundsätzlich über- J Schutzmaßnahmen gegen Überspannung für
wacht werden. Am besten eignen sich hierzu au- Gefahrenmeldeanlagen (VdS 2833)
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tomatische Brandmeldeanlagen. Sind diese nicht J Vernetzung (Zusammenschaltung) von Brand-


vorhanden, sind regelmäßige Kontrollen durch melde-Alt- und Neuanlagen, Merkblatt (VdS
Werkschutz oder Wachpersonal zu empfehlen. 2878)
J Projektierung von Ansaugbrandmeldern,
Das für die Überwachung vorgesehene Personal Merkblatt (VdS 3435)
ist auf besondere Gefahrenquellen des Betriebes,
wie Feuerstätten, laufende Anlagen, eingeschal- Um die Zuverlässigkeit der automatischen Brand-
tete Heizgeräte usw. nachdrücklich hinzuweisen. meldeanlage sicherzustellen und Falschalarme
möglichst auszuschließen, sollte sie nach VdS-
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Richtlinien für Brandmeldeanlagen und unter


5.1.2 Automatische Brandmeldung
Verwendung von VdS oder einer vergleichbaren
Nach der Statistik ist die Wahrscheinlichkeit eines Einrichtung anerkannten Komponenten geplant
Großbrandes umso höher, je später der Brand und eingebaut sowie betrieben werden.
entdeckt und entsprechende Löschkräfte alar-
miert werden. Automatische Brandmeldeanlagen

17
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)

Alle Einrichtungen zum Entdecken und Melden 5.2.1 Sprinkleranlagen


von Bränden müssen regelmäßig überprüft und
gewartet sowie instandgesetzt werden, wenn Sprinkleranlagen sind selbsttätig und selek-
Mängel bei der Wartung und/ oder Prüfung fest- tiv wirkende Feuerlöschanlagen. Sie schützen
gestellt sind. Gebäude und Gebäudeinhalt durch ein flächen-
deckendes und räumlich verteiltes Rohrlei-
tungsnetz, das in regelmäßigen Abständen mit
5.2 Feuerlöschanlagen
„Sprinklern“ (automatischen Sprühdüsen) verse-
hen ist. Die Öffnungen von Sprinklern sind durch
Grundsätzlich können Feuerlöschanlagen auto- thermische Auslöseelemente im Bereitschaftszu-
matisch oder manuell ausgelöst und jeweils als stand verschlossen die jeweils als mit Flüssigkeit
Raumschutz- oder Einrichtungsschutzanlagen gefüllte Glasfässchen oder Schmelzlote ausge-
(Objektschutzanlagen) ausgeführt werden. führt sein können. Im Brandfall können nur dieje-
nige Sprinkler öffnen, bei denen die Auslösetem-
Selbsttätige ortsfeste Feuerlöschanlagen können peratur durch die Brandhitze überschritten ist.
Brände im Entstehungsstadium erkennen, mel-
den und bekämpfen. Sie sind insbesondere dann Durch Zumischung von löschaktiven Substanzen,
erforderlich, wenn ein rechtzeitiger und wirk- z. B. filmbildenden Schaummittel (AFFF), lässt
samer manueller Löschangriff durch die Feuer- sich der Anwendungsbereich von Sprinkleranla-
wehr nicht möglich ist. Bei Betriebsbereichen mit gen durch die Erhöhung der Löschwirksamkeit
hoher Brandbelastung und Wertkonzentration, vergrößern.
bei denen im Brandfall eine rasche Ausbreitung
von Feuer und Rauch möglich und hoher Schaden Hinweis: siehe VdS CEA-Richtlinien für Sprinkler-
zu erwarten ist, sind selbsttätige ortsfeste Feuer- anlagen: Planung und Einbau (VdS CEA 4001)
löschanlagen dringend zu empfehlen.
5.2.2 Sprühwasser-Löschanlagen
In Industrie- und Gewerbebetrieben haben sich
vor allem Sprinkleranlagen als automatische und Sprühwasser-Löschanlagen sind Feuerlösch-
stationäre Feuerlöschanlagen gut bewährt. In anlagen mit ortsfest verlegten Rohrleitungen,
Abhängigkeit von dem zu schützenden Betriebs- die im Gegensatz zu Sprinkleranlagen mit offe-
bereich können aber auch selbsttätige Sprühwas- nen Löschdüsen versehen sind. Sie werden dort
ser-, Gas-, Schaum- oder Pulverlöschanlagen installiert, wo im Brandfall mit einer schnellen
eingesetzt werden. Brandausbreitung zu rechnen ist, z. B. Kabelkanä-
le, Förderbände, Spänesilos; Theaterbühnen usw..
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

Feuerlöschanlagen sollten den anerkannten Re-


geln der Technik entsprechen. Sie sind regelmäßig Die Auslösung der Sprühwasser-Löschanlagen
zu warten, von unabhängiger Stelle zu überprüfen erfolgt i. d. R. über eine automatische Brandmel-
und bei festgestellten Mängeln umgehend instand deanlage.
zu setzen sowie den veränderten Risiken infolge
von z. B. veränderten Nutzungen anzupassen. Durch Zumischung von filmbildenden Schaum-
mittel (AFFF) lässt sich die Löschwirksamkeit
Darüber hinaus sollte ein Betriebsbuch für die z.B. bei Kunststoffen verbessern.
Feuerlöschanlage geführt werden. Das Betriebs-
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buch dient dazu, über den gesamten Zeitraum Hinweis: siehe


des Betriebes hinweg sowohl den allgemeinen
Zustand als auch alle sonstigen Geschehnisse im J Richtlinien für Sprühwasser-Löschanlagen;
Zusammenhang mit der Löschanlage zu doku- Planung und Einbau (VdS 2109)
mentieren. J Richtlinien für Halbstationäre Sprühwasser-
Löschanlagen, Teil1: Planung und Einbau (VdS
Hinweis: siehe 2395-1)

J Betriebsbuch für Wasserlöschanlagen Sprühwasser-Löschanlagen mit Feinsprühdü-


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(VdS 2212) sen (Wassernebel-Löschanlagen) erzeugen sehr


J Betriebsbuch für Inertgas- und Pulverlösch- kleine Wassertropfen (Wassernebel). Die große
anlagen (VdS 2240) Oberfläche eines Tropfenschwarms führt zu einer
J Richtlinien für die Ansteuerung von Feuer- hohen Wärmebindung und damit zu einer guten
löschanlagen (VdS 2496) Löschwirksamkeit.

18
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb

Jedoch sind Feinsprühlöschanlagen aufgrund Hinweis: siehe


der kleinen Tropfengröße empfindlich gegenüber
Luftströmungen und Sprühbehinderungen und J Richtlinien für CO2-Feuerlöschanlagen: Pla-
ziehen u. U. wegen der speziellen Anlagentechnik nung und Einbau (VdS 2093)
einen erhöhten Wartungsaufwand nach sich. J Einrichtungsschutz für elektrische und elek-
tronische Systeme, Planung und Einbau (VdS
Anmerkung: Die wissenschaftlichen und tech- 2304)
nischen Grundlagen dieses Löschprinzips sind J Richtlinien für Feuerlöschanlagen mit nicht
zurzeit für den allgemeinen Löschanlageneinsatz verflüssigten Inertgasen: Planung und Einbau
noch nicht umfassend erforscht. Der Einsatz von (VdS 2380)
Feinsprühdüsen wird deshalb nur für solche Fäl- J Richtlinien für Feuerlöschanlagen mit halo-
le empfohlen, bei denen die Wirksamkeit durch genierten Kohlenwasserstoffen: Planung und
Löschversuche nachgewiesen wurde. Für den Einbau (VdS 2381)
Schutz von z. B. Kabelkanälen, -schächten und
-räumen wurde die Wirksamkeit dieses Lösch- 5.2.4 Pulverlöschanlagen
prinzips auf Basis einer im Vergleich zu her-
kömmlichen Löschanlagen reduzierten Wasser- Pulverlöschanlagen werden ortsfest dort einge-
leistung nachgewiesen. Die bisherigen Erkennt- setzt, wo bei Bränden von Flüssigkeiten, Gasen
nisse lassen erwarten, dass unter bestimmten und bestimmten Chemikalien mit anderen Lösch-
Voraussetzungen eine gute Löschwirkung beim mitteln kein sicherer Löscherfolg gewährleistet ist.
Einrichtungsschutz zu erzielen ist. Beispielhaft
seien Turbinen, Spanplattenpressen und Nass- Das in Behältern gelagerte Löschpulver (je nach
lackieranlagen genannt. Der deutlich reduzierte Einsatzfall ABC-, BC- oder D-Pulver) wird im
Wasserbedarf ist insbesondere auch im Hinblick Fall der Anlagenauslösung durch Treibgas unter
auf die zu beurteilende Umweltschutzproblema- Druck gesetzt, über ein Rohrnetz zu den Lösch-
tik durch kontaminierte Löschwasser ein wesent- düsen geführt und von dort aus über den Brand-
licher Vorteil gegenüber alternativen Löschanla- herd verteilt. Befinden sich im Löschbereich
genkonzepten. Menschen, so muss neben der Alarmierung eine
Verzögerungszeit angesteuert werden, die das si-
chere Verlassen des Raumes gewährleistet. Erst
5.2.3 Gaslöschanlagen
nach Ablauf dieser Zeit darf das Löschpulver frei-
Hierunter sind Löschanlagen mit Inertgasen (CO2, gegeben werden.
Argon, Stickstoff sowie Gemische daraus) oder
halogenierten Kohlenwasserstoffen (so genannte Da Löschpulver nach seinem Einsatz starke Ver-
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

chemische Löschgase) zu verstehen. Sie werden schmutzungen hinterlässt, sollte es nur zum Ein-
dort eingebaut, wo das Löschmittel „Wasser” un- satz kommen, wenn keine Alternative möglich
geeignet ist, z.  B. in Bereichen mit brennbaren ist. Auf keinen Fall sollten elektronische Einrich-
Flüssigkeiten (Lackieranlagen, Lackläger usw.) tungen mit derartigen Anlagen geschützt werden.
und elektrischen/elektronischen Anlagen.
5.2.5 Schaumlöschanlagen
Die Löschwirkung einer Gaslöschanlage beruht
auf dem Prinzip, dass durch das Eindringen ei- Schaumlöschanlagen können dort eingesetzt
ner ausreichenden Menge des Löschgases in werden, wo mit Wasser keine hinreichenden
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den Schutzbereich eine Löschgaskonzentration Löscherfolge erzielt werden können, z.  B. bei
aufgebaut wird, bei der ein Verbrennungsvorgang brennbaren Flüssigkeiten.
nicht mehr ablaufen kann. Diese Konzentration
muss ggf. über eine längere Zeit aufrecht erhal- Grundsätzlich kann Löschschaum je nach dem
ten werden, um eine Rückzündung des Brand- Grad der Verschäumung, der von den eingesetz-
stoffes zu verhindern. Die Herabsetzung des ten Schaumerzeugern und dem Schaummittel
Sauerstoffgehaltes macht Personenschutzmaß- bestimmt wird, in Schwer-, Mittel- und Leicht-
nahmen erforderlich, deren Umfang vom einge- schaum eingeteilt werden. Für die Löschwirk-
setzten Löschgas und der Sauerstoffkonzentrati- samkeit – im Wesentlichen ein Kühl- und Trenn-
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on bestimmt und durch die Sicherheitsregeln der effekt – ist die Höhe der abdeckenden Schaum-
gewerblichen Berufsgenossenschaften festgelegt schicht entscheidend.
wird.
Bei Bränden polarer Flüssigkeiten (Isopropylal-
kohol, Azeton u. ä.) müssen Sonder-Schaummit-
tel eingesetzt werden.

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Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)

Hinweis: siehe Richtlinien für Schaum-Löschan- 5.2.8 Funkenlöschanlagen


lagen: Planung und Einbau (VdS 2108)
Funkenlöschanlagen erkennen Funken, die durch
Fremdkörper, stumpfe Werkzeuge u. ä. im Bear-
5.2.3 Halbstationäre Feuerlöschanlagen
beitungsprozess entstehen können und in pneu-
Halbstationäre Löschanlagen sind Löschanlagen, matische Förderleitungen gelangt sind. Sie lö-
die nicht in allen Teilen ortsfest installiert sind. schen diese Funken durch Einsprühen von klei-
Sie werden in der Regel erst durch die Zuführung nen Wassermengen in den Förderstrom. Dadurch
des Löschmittels wirksam. werden nach geschalteten Betriebseinrichtungen
wie Filteranlagen und Spänebunkern etc. vor
Voraussetzung für den wirksamen Betrieb ei- Brand- und Explosionsgefahren geschützt.
ner halbstationären Löschanlage ist eine Ab-
stimmung der Löschanlage auf die vorhandene In vielen Fällen können die Funkenlöschanlagen
Brandlast und die hinreichende Leistungsfähig- die Funken bei laufender Produktion ohne jede
keit der Feuerwehr. Darunter sind insbesondere Betriebsunterbrechung ablöschen. Funkenmel-
zu verstehen: der ermöglichen das Auslösen weiterer Siche-
rungs- und Steuerungsfunktionen, wie die Umlei-
J die vollständige Überwachung des geschütz- tung von Förderströmen zur Funkenausscheidung
ten Bereiches durch eine automatische und das automatische Abschalten von Anlagen-
Brandmeldeanlage, die zu der Feuerwehr teilen.
durchgeschaltet ist
J eine für den erfolgreichen Einsatz der halb- Hinweis: siehe Richtlinien für Funkenerken-
stationären Löschanlage entsprechend kurze nungs-, Funkenausscheidungs- und Funken-
Hilfsfrist der zuständigen Feuerwehr, von 5 bis löschanlagen: Planung und Einbau (VdS 2106)
maximal 8 min, die in der Regel nur von einer
Werkfeuer sichergestellt werden kann
5.2.9 Selbsttätige Sonderlöschanlagen
J eine ausreichende Löschwasserversorgung
durch die Feuerwehr. In Abhängigkeit von Brandgefahren, u. a. der vor-
handenen Brandlast, kann der Einsatz von selbst-
Hinweis: siehe Richtlinien für Halbstationäre tätigen Sonderlöschanlagen in Betracht kommen,
Sprühwasser-Löschanlagen, Teil1: Planung und z. B. bei gewerblichen Küchen mit Friteusen,
Einbau (VdS 2395-1) Fettpfannen, Aerosolabscheidern und zugehö-
rigen Abluftanlagen.
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

5.2.7 Einrichtungsschutzanlagen
Sauerstoffreduzierungsanlagen
Einrichtungsschutzanlagen sind selbsttätige Feu-
erlöschanlagen, die einzelne Maschinen oder An- Die Wirkungsweise der Sauerstoff-Reduzie-
lagen schützen und durch eine gezielte Brander- rungsanlagen beruht auf der Absenkung der Sau-
kennung und -bekämpfung eine ggf. vorhandene erstoffkonzentration in einem Raum. Dabei wird
Raumschutzanlage ergänzen. Geeignete Anwen- die Sauerstoffkonzentration durch die Zuführung
dungsbereiche für Einrichtungsschutzanlagen von Inertgasen gezielt auf einen Wert eingestellt,
sind u. a.: bei dem potenziell brennbare Stoffe nicht mehr
entzündet werden können. Als Inertgas kommt
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J Elektrische und elektronische Schalt- und insbesondere Stickstoff in Frage.


Steuereinrichtungen und IT-Anlagen
J Beschichtungssysteme für elektrostatisches Aufgrund der dauernden Absenkung der Sau-
Pulver- und Lackauftragen erstoffkonzentration sind in jedem Einzelfall die
J Funkenerosionsanlagen und mit brennbaren Notwendigkeit und Art von ggf. erforderlichen
Kühlschmierstoffen arbeitende Maschinen Personenschutzmaßnahmen zu prüfen.
J Härtebäder
J Laboreinrichtungen. Sauerstoff-Reduzierungsanlagen sollen für be-
stimmte Anwendungen die Funktionen einer
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Hinweis: siehe Einrichtungsschutz für elektrische Löschanlage übernehmen bzw. ergänzen. Sie
und elektronische Systeme, Planung und Einbau sollen nicht dazu dienen, Maßnahmen im Bereich
(VdS 2304) des Explosionsschutzes zu ersetzen. Sie können
nicht eingesetzt werden, wenn ein Lagergut den
Sauerstoff selber mit in einen möglichen Verbren-
nungsprozess einbringt, bzw. für einen exother-

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VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb

men Prozess kein Sauerstoff benötigt wird. Ein- 5.3 Brandbekämpfungseinrichtungen


richtungen zum Lagern von Peroxyden, Spreng-
stoffen usw. können durch eine Sauerstoff-Redu- Brandbekämpfungseinrichtungen, z.B. Feuerlö-
zierungseinrichtung nicht geschützt werden. scher, Löschdecken, Wandhydranten usw., dienen
in erster Linie der Selbsthilfe bei der Brandbe-
Sinnvoll dagegen kann ein Schutz von rauchemp- kämpfung durch anwesende Personen und müs-
findlichen und hochwertigen Wirtschaftsgütern sen gut sichtbar und leicht zugänglich angeordnet
sein, z. B. bei medizinischen Produkten, Textili- werden.
en. Dies gilt auch für den Schutz von Gebäuden,
bei denen eine konventionelle Löschanlage keine Die Standorte aller Brandbekämpfungseinrich-
optimale Lösung darstellt, z. B Tiefkühllager, Ge- tungen sind deutlich und dauerhaft zu kennzeich-
fahrstofflager, EDV-Räume. nen.

Hinweis: siehe Richtlinien für Inertisierungs- und Hinweis: siehe BGV A 8 (VBG 125): Berufsgenos-
Sauerstoffreduzierungsanlagen, Planung und senschaftliche Vorschriften – Sicherheits- und Ge-
Einbau (VdS 3527) sundheitsschutzkennzeichnung am Arbeitsplatz

5.2.10 Schutz von Filtern und Silos 5.3.1 Feuerlöscher


Zum Schutz von Filtern und Silo sind vorrangig Zur Bekämpfung von Entstehungsbränden ist
Maßnahmen zur Vermeidung von Zündquellen eine ausreichende Anzahl von hierfür geeigneten
durch Rauchen, Schweißen, funkenreißende Be- Feuerlöschern bereitzuhalten. Diese sollten in al-
arbeitungsverfahren, heiße Oberflächen, Überhit- len Räumen und Anlagen, in denen Brände mög-
zung des Lagergutes, elektrische Betriebsmittel, lich sind, vorhanden sein. Informationen über die
statische Aufladung, Selbstentzündung oder Fun- Bauarten, Eignung und erforderliche Anzahl von
ken durch metallische Fremdkörper zu ergreifen. Feuerlöschern enthalten die „Regeln für die Aus-
rüstung von Arbeitsstätten mit Feuerlöschern“
Können zündfähige Funken nicht vollständig aus- sowie die Arbeitsstättenverordnung mit der Ar-
geschlossen werden, sind zusätzliche Schutz- beitsstättenrichtlinie ASR 13/1,2 Feuerlöschein-
maßnahmen erforderlich. Diese sind abhängig richtungen.
von den sicherheitstechnischen Kenngrößen der
vorliegenden Stoffe. Hinweis: siehe

Anzustreben ist, zündfähige Funken schon vor Er- J Regeln für die Ausrüstung von Arbeitsstätten
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

reichen von Filter- und Siloanlagen zu erkennen, mit Feuerlöschern (VdS 2001)
abzulöschen oder auszuscheiden (s. Abschnitt J VdS-anerkannte Feuerlöscher, Verzeichnis
5.2.8). Weitere Schutzmaßnahmen sind z. B.: (VdS 2002)
J Anlagen der Informationstechnologie (IT-
J Explosionsunterdrückungsanlagen Anlagen), Merkblatt zur Schadenverhütung
J Löschmittelsperren (Einbringen von Löschpul- (VdS 2007)
ver in Förderstrecken) J Brandschutz-Management, Leitfaden für die
J Inertgas-Feuerlöschanlagen Verantwortlichen im Betrieb und Unterneh-
J Inertisierungsanlagen men (VdS 2009)
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J Schaumlöschanlagen
J Sprühwasser-Löschanlagen (nur begrenzt Bei größerer Brandgefahr sollten leistungsfähige
einsetzbar) fahrbare Löschgeräte bereitgestellt werden.

Welche Schutzmaßnahmen bzw. Schutzkombina- Bei der Ausstattung von Betrieben mit Feuer-
tionen zweckmäßig sind, muss im Einzelfall er- löschern können unter bestimmten Vorausset-
mittelt werden. zungen Wandhydranten mit einem formstabilen
Schlauch angerechnet werden.
Hinweis: siehe Inertisierung von Silos im Brand-
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fall; Merkblatt zur Schadenverhütung (VdS 2154) Feuerlöscher müssen regelmäßig, mindestens
alle zwei Jahre, durch einen Sachkundigen ge-
prüft werden. Bei hohen Brandrisiken oder
starker Beanspruchung des Löschers, z. B. durch
Umwelteinflüsse, können kürzere Zeitabstände
erforderlich sein.

21
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)

Hinweis: sieh DIN 14 406-4: Tragbare Feuerlö- alle 2 Jahre instand gehalten und sollten aus
scher; Instandhaltung Gründen der Frostsicherheit zu Beginn der Frost-
periode überprüft und, sofern Wasser enthalten
Feuerlöscher müssen typgeprüft (DIN EN 3) und ist, entleert werden.
gemäß 97/23/EWG (EG-Druckgeräterichtlinie)
zertifiziert sowie CE-gekennzeichnet sein.
5.3.3 Löschdecken
Nach der Benutzung sind Feuerlöscher unver- Löschdecken sollten in Bereichen vorhanden sein,
züglich instand zu setzen. in denen von ihrer Wirksamkeit beim Löschein-
satz ausgegangen werden kann, z.  B. Lackiere-
reien, Laboratorien und Großküchen.
5.3.2 Löschwasserleitungen und Feuerlösch-
Schlauchanschlusseinrichtungen
Anmerkung: Zur Bekämpfung von Fettbränden,
(Wandhydranten)
wogegen Feuerlöscher der Brandklasse F einge-
In Gebäuden sollten Wandhydranten installiert setzt werden können, sind nach neueren Untersu-
werden. Sie sind frostgeschützt und möglichst chungen der Berufsgenossenschaften die derzeit
an den Eingängen zu den Betriebsräumen oder verfügbaren Löschdecken ungeeignet.
an sonstigen sicher erreichbaren Stellen so an-
zuordnen, dass jeder Punkt der zu schützenden
5.3.4 Notduschen
Räume über die angeschlossenen Schläuche
wirksam erreicht werden kann. Körperduschen zum Löschen von Kleiderbrän-
den müssen in Laborräumen und ähnlichen Be-
Werden diese Anlagen in frostgefährdeten Be- triebsbereichen vorhanden sein, in denen ständig
reichen eingebaut, sind besondere Anlagenteile Personen beschäftigt sind und brennbare Flüs-
zu verwenden (Steigleitungen nass-trocken). sigkeiten oder ätzende Stoffe verwendet werden.
Bau und Ausrüstung müssen den berufsgenos-
Bevorzugt sollten Wandhydranten mit einem senschaftlichen Anforderungen entsprechen.
formstabilen 1”-Schlauch und entsprechendem
Strahlrohr eingesetzt werden. Hinweise: siehe

Hinweis: siehe DIN EN 671-1: Ortsfeste Lösch- J ASR 39/1,3: Mittel und Einrichtungen zur er-
anlagen; Schlauchanlagen; Schlauchhaspeln mit sten Hilfe
formstabilem Schlauch J BGR 120 (ZH 1/119): Berufsgenossenschaft-
liche Regeln für Sicherheit und Gesundheit
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

Werden Wandhydranten auch zum Schutz bei bei der Arbeit - Richtlinien für Laboratorien;
Flüssigkeitsbränden, Brandklasse  B, eingesetzt, Anhang 1, Löschmittel für Brände
so sind Schaum-Wasser-Hydranten einzusetzen. J DIN 12899-1: Laboreinrichtungen; Notdu-
schen-Einrichtungen, Körperduschen, Sicher-
Besonders bei mehrgeschossigen Gebäuden heitstechnische Anforderungen, Prüfungen,
sollten „trockene Steigleitungen” vorgesehen J DIN 12899-2: Laboreinrichtungen; Notdu-
werden, die über spezielle Entnahmeeinrich- schen-Einrichtungen, Augenduschen, Sicher-
tungen in den einzelnen Stockwerken verfügen heitstechnische Anforderungen, Prüfungen
und in die die Feuerwehr im Einsatzfall Wasser
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einspeist, um das Auslegen von Schläuchen zu 5.3.9 Löschwasserversorgung


ersparen.
Die Bereitstellung der Löschwasserversorgung
Es ist ggf. eine Druckerhöhungspumpe mit gesi- (Grundschutz) ist in den entsprechenden Feuer-
cherter Energieversorgung vorzusehen. schutzgesetzen der Bundesländer geregelt und
Aufgabe der Gemeinde. Darüber hinaus gehender
Trockene Steigleitungen sollten aus Gründen der Löschwasserbedarf, zum Beispiel für Feuer-
Frostsicherheit zu Beginn der Frostperiode über- löschanlagen, muss ggf. vom Betreiber bereitge-
prüft und, sofern Wasser enthalten ist, entleert stellt werden.
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werden.
Hinweis: siehe DVGW Arbeitsblatt W 405: Bereit-
Wandhydranten und Schläuche müssen in re- stellung von Löschwasser durch die öffentliche
gelmäßigen Zeitabständen gewartet und nach Trinkwasserversorgung - Arbeitsblatt
DIN 14461 mindestens jährlich fachgerecht über-
prüft werden. Trockene Steigleitungen müssen

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VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb

Richtwerte für den allgemeinen Löschwasserbe- in der Wand bzw. geeignete Ventilatoren und Lei-
darf unter Berücksichtigung der baulichen Nut- tungen zur Entrauchung ausreichend zu dimensi-
zung und der Gefahr einer Brandausbreitung sind onieren und entsprechend anzuordnen.
in den technischen Regeln DIN 1988-6 enthalten.
Hinweis: siehe
Bei unzureichender Wasserversorgung durch das
öffentliche Versorgungsnetz sind weitere Wasser- J VdS CEA 4020: Natürliche Rauch- und Wärme-
entnahmemöglichkeiten vorzusehen, z. B. aus abzugsanlagen (NRA), Planung und Einbau
besonderen Löschwasserbehältern, Teichen, auf- J Zusammenwirken von Wasserlöschanlagen
gestauten Bächen, Seen, Hafenbecken. und Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA),
Merkblatt zum Brandschutz (VdS 2815)
Empfehlenswert sind Ringleitungssysteme in J Sicherstellung der Qualität für Rauch- und
mindestens DN  150 und daran angeschlossene Wärmeabzugsanlagen, Merkblatt (VdS 3433)
Hydranten im Abstand von nicht mehr als 80  m
untereinander. 5.5 Schlüsseldepot

Die Hydranten sollten als Überflurhydranten aus- Schlüsseldepots (SD) dienen dazu, den berech-
geführt werden, da diese im Vergleich zu Unter- tigten hilfeleistenden Kräften mit den darin auf-
flurhydranten leichter auffindbar, schneller ein- bewahrten Schlüsseln den gewaltfreien Zugang
satzbereit sind und im Winter auch nicht einfrie- zu einem Objekt zu ermöglichen. Diese Schlüs-
ren. Unterflurhydranten müssen von Verschmut- sel sind gegen unbefugten Zugriff geschützt und
zungen sowie von Schnee und Eis freigehalten überwacht; sie sind bei einer Brandmeldung für
werden. die Feuerwehr schnell erreichbar. VdS-anerkann-
te oder von einer vergleichbaren Einrichtung an-
Die Standorte von Hydranten sind grundsätzlich erkannte Systeme für Schlüsseldepots sind zu
freizuhalten und zu kennzeichnen. empfehlen.

Die Leistungsfähigkeit einer betrieblichen Lösch- Hinweise: siehe


wasserversorgung ist regelmäßig zu überprüfen.
J Schlüsseldepots (SD), Anforderungen an Anla-
Um die ständige Betriebsbereitschaft der Hy- geteile (VdS 2105)
dranten zu gewährleisten, sollten diese in re- J Schlüsseldepots (SD), Planung, Einbau und
gelmäßigen Abständen gewartet werden. Dabei Instandhaltung (VdS 2350)
sollten bewegliche Teile und Kupplungen gegebe- J VdS-anerkannte Schlüsseldepots und Adapter,
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

nenfalls eingefettet und die Funktion der selbst- Verzeichnis (VdS 2139)
tätigen Entwässerungseinrichtung aus Frost-
schutzgründen überprüft werden. 6 Betrieblicher Brandschutz
Der betriebliche Brandschutz ist ein wesentlicher
5.4 Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA)
Bestandteil des Brandschutzkonzeptes. Sein Ziel
ist die Vermeidung und Minimierung der sich aus
Rauch- und Wärmeabzugsanlagen können in der verwendeten Produktionstechnik und den Be-
Brandfällen triebsabläufen ergebenden Risikopotenziale.
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J die Sicherung der Fluchtwege gegen Verrau-


6.1 Betriebliche Brand- und
chung,
Explosionsgefahren
J den gezielten Löschangriff der Feuerwehr,
J den Schutz der Gebäudekonstruktion, der Ein-
richtungen und des Inhalts, z. B. durch Verzö- Häufig sind für die Produktion und für betrieb-
gerung des Feuerübersprungs und liche Entwicklungs- oder Prüfvorgänge brenn-
J die Herabsetzung der durch Brandgase und bare Stoffe sowie Wärmequellen erforderlich.
thermische Zersetzungsprodukte verursach-
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ten Brandfolgeschäden. Aufgabe des betrieblichen Brandschutzes ist es,


schon im Planungsstadium mögliche Brand- und
ermöglichen oder erleichtern. Hierfür ist es u. a. Explosionsgefahren zu erkennen und in der Kon-
erforderlich, Rauchabschnitte durch die Unter- sequenz
teilung des Dachraumes mit Rauchschürzen zu
bilden, die Zu- und Abluftöffnungen im Dach oder

23
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)

J brandgefährliche Arbeitsverfahren durch we- schränken ist ein ausreichender Schutzabstand


niger brandgefährliche zu ersetzen, einzuhalten. Möglich ist auch eine Ummantelung
J brennbare Stoffe von möglichen Zündquellen mit nichtbrennbaren Dämmstoffen. Trocknen,
zu trennen, Lagern oder Ablegen von brennbaren Stoffen auf
J brennbare Stoffe in Produktionsbereichen auf Öfen und heißen Anlagenteilen ist nicht gestattet.
ein Minimum zu begrenzen.
Ortsfeste und ortsveränderliche Warmlufterzeu-
Für die Risikobeurteilung sind nachstehende ger, gasbetriebene Heizstrahler, Heizungsanlagen
häufige Brandursachen wichtig: mit Hell- oder Dunkelstrahlern sowie elektrische
Wärme- und Wärmestrahlgeräte müssen den
J Selbstentzündungen anerkannten Regeln der Technik entsprechen.
J Explosionen Die Herstellerangaben in den Aufstellungs- und
J maschinelle Einrichtungen mit besonderem Bedienungsanleitungen, insbesondere die vorge-
Gefahrenpotenzial (z. B. Anlagen mit Wärme- schriebenen Sicherheitsabstände zu brennbaren
trägeröl) Stoffen (auch zu Baustoffen) sind einzuhalten und
J elektrische Geräte und Anlagen ggf. durch bauliche Maßnahmen zu gewährleisten.
J sonstige Licht- und Wärmequellen Direktbefeuerte, ortsveränderliche Feuerungsan-
J brennbare Stoffe, Flüssigkeiten und Gase lagen stellen eine besondere Brandgefahr dar.
J Blitzschlag Sie sollten deshalb grundsätzlich nicht verwendet
werden. Falls ihre Verwendung im Ausnahmefall
Anmerkung: Die Reihenfolge der Aufzählung be- notwendig ist, ist dies nur mit Genehmigung der
deutet keine Wertung. Betriebsleitung und unter Beachtung besonderer
Sicherheitsmaßnahmen, wie
Im Folgenden wird auf Gefahren aufmerksam ge-
macht und auf Möglichkeiten der Gefahrenminde- J standsichere Aufstellung von Flüssiggasfla-
rung hingewiesen. schen,
J Mindestabstände zu brennbaren Stoffen (min-
destens 2 m),
6.1.1 Feuerungs- und Erhitzungsanlagen J nur beaufsichtigter Betrieb,
Bei Aufstellung und Betrieb von Feuerungs- und
Erhitzungsanlagen sind die entsprechenden Ver- zulässig.
ordnungen der Länder zu beachten. Feuerstätten
für feste Brennstoffe über 50  kW dürfen nur in Hinweis: siehe
feuerbeständig abgetrennten Heizräumen auf-
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

gestellt werden. Heizräume dürfen grundsätzlich J DIN EN 416-1: Gasgeräte-Heizstrahler – Dun-


nicht anderweitig genutzt werden. kelstrahler mit einem Brenner mit Gebläse für
gewerbliche und industrielle Anwendung
Hinweis: siehe J DIN EN 419-1: Gasgeräte-Heizstrahler – Hell-
strahler mit einem Brenner ohne Gebläse für
J Musterbauordnung (MBO), § 42 Feuerungs- gewerbliche und industrielle Anwendung
anlagen, sonstige Anlagen zur Wärmeerzeu- J DIN 3372-2: Gasverbrauchseinrichtungen;
gung, Brennstoffversorgung Heizstrahler mit Brennern ohne Gebläse, für
J Muster-Feuerungsverordnung (M-FeuVO) Freianlagen
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J DVGW G 638-1: Heizungsanlagen mit Heiz-


Feuerstätten einschließlich ihrer Feuerungsein- strahlern ohne Gebläse (Hellstrahlern) Pla-
richtungen sowie Sicherheitseinrichtungen gel- nung – Installation - Betrieb und Instandset-
ten als betriebssicher, wenn sie die Kennzeichen zung
DIN, DIN-DVGW oder DVGW tragen. Darüber hi- J DVGW G 638-2: Heizungsanlagen mit Dunkel-
naus ist die CE-Kennzeichnung unerlässlich. strahlern; Planung, Installation, Betrieb
J Elektrowärmegeräte und Elektroheizungsan-
Ortsfeste Feuerungsanlagen innerhalb von Be- lagen, Richtlinien zur Schadenverhütung (VdS
triebsräumen sind so auszuführen und aufzu- 2279)
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stellen, dass benachbarte Bauteile oder Stoffe


nicht durch Wärmeleitung, Wärmestrahlung oder Sicherheitseinrichtungen dürfen nicht unwirksam
durch Einwirkung von glimmenden Teilen, Fun- gemacht werden. Bei Auftreten von Störungen an
ken oder Flammen entzündet werden können. Zu Feuerungsanlagen sind die Anlagen unverzüglich
Anlagenteilen, wie Dampfleitungen, Auspufflei- abzuschalten, die Betriebsleitung zu verständigen
tungen, Rauchrohren, Kaminwänden und Wärme-

24
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb

und die Anlagen erst nach Beheben der Störung stimmungen des Verbandes der Elektrotechnik
durch Fachpersonal wieder in Betrieb zu nehmen. Elektronik Informationstechnik e.V. – VDE) oder
gleichwertiger Sicherheit entsprechen. Elek-
Brennstoffvorräte dürfen nur bis zu den behörd- trische Geräte müssen den für sie geltenden Pro-
lich zugelassenen Höchstlagermengen gelagert duktnormen genügen.
werden.
Elektrische Anlagen dürfen nur von Elektrofach-
Alle Wärmegeräte und -anlagen müssen mindes- kräften errichtet werden. Für deren Betrieb gilt
tens einmal jährlich von einer Fachkraft geprüft DIN VDE 0105.
werden. Festgestellte Mängel sind unverzüglich
zu beseitigen. Nach DIN VDE 0105 müssen die elektrischen An-
lagen in ordnungsgemäßem Zustand gehalten
werden.
6.1.2 Maschinelle Einrichtungen
Maschinelle Einrichtungen, z. B. Elektrische Anlagen sind regelmäßig, entspre-
chend den VDE-Bestimmungen, den Unfallverhü-
J Dampfkesselanlagen, tungsvorschriften und den mit dem Versicherer
J Einbrenn- und Trockenöfen, vereinbarten Sicherheitsvorschriften zu prüfen.
J Lackieranlagen,
J Antriebsmaschinen (Elektro- oder Verbren- Eine Überprüfung der elektrischen Anlagen kann
nungsmaschinen), gemäß Klausel 3602 im Feuerversicherungsver-
J Fördereinrichtungen, trag vereinbart sein.
J Kompressoranlagen,
J Härtebäder, Anmerkung: Das Erhalten des ordnungsgemäßen
J Funkenerosionsmaschinen, Zustandes bedingt im Allgemeinen nicht, dass
J Hydraulikanlagen und bestehende Anlagen den Anforderungen der spä-
J Wärmeträgeranlagen ter in Kraft getretenen Sicherheitsvorschriften
jeweils angepasst werden, es sei denn, das Wei-
bergen auf Grund ihrer spezifischen Eigenschaf- terbestehen des bisherigen Zustandes bedeutet
ten besondere Gefahren, z. B. stark erhitzte Ober- eine Gefahr für Personen oder Sachen, oder die
flächen, brennbare Gase und Dämpfe, Umgang Anpassung wird in den gesetzlichen oder behörd-
mit brennbaren Stoffen (Öle, Kraftstoffe), Über- lichen Sicherheitsvorschriften, den VDE-Bestim-
hitzung durch Reibung (heiß laufende Lager oder mungen oder den Sicherheitsvorschriften der
Rollen). Feuerversicherer ausdrücklich gefordert.
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

Zur Abwehr dieser Gefahren sind in Abhängigkeit Hinweis: siehe


der objektspezifischen Gegebenheiten folgende
Maßnahmen möglich: J Sicherheitsvorschriften für Starkstromanla-
gen bis 1000 Volt (VdS 2046)
J Unterbringung der Anlagen in eigenen, feuer- J Berufsgenossenschaftliche Vorschriften – Elek-
beständig abgetrennten Räumen trische Anlagen und Betriebsmittel (BGV A 3)
J Anbringen von Hitzeschildern und Abschran-
kungen Funkenbildende Maschinen, elektrische Licht-
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J Drehzahlüberwachung (z. B. bei Förderein- bögen sowie Erhitzung schadhafter oder über-
richtungen) lasteter Anlagenteile können eine Brandgefahr
J Temperatur-Überwachungseinrichtungen darstellen.
J Überlastschutzeinrichtungen
J Installation von Feuerlöschanlagen (Raum- Daher dürfen
und Einrichtungsschutz) J Sicherheitsabstände elektrischer Betriebs-
J Sofortmaßnahmen beim Austritt brennbarer
mittel zu brennbaren Materialien nicht unter-
Stoffe oder bei Überhitzung (Verriegelungen
schritten,
durch technische Verknüpfungen in der Mess-, J Sicherungen nicht geflickt oder überbrückt,
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Steuer- und Regelungstechnik). J Leitungen nicht behelfsmäßig verlegt und


J elektrische Betriebsmittel, die zur Befesti-
6.1.3 Elektrische Geräte und Anlagen
gungsfläche hin offen sind, nicht auf brenn-
barer Unterlage montiert
Elektrische Anlagen müssen mindestens den
anerkannten Regeln der Elektrotechnik (Be- werden.

25
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)

Es sind Es dürfen nicht mehrere Verlängerungsleitungen


hintereinander geschaltet werden, da sie sich un-
J Maßnahmen zum Schutz bei Isolationsfehlern zulässig erwärmen können.
nach den „Richtlinien zur Schadenverhütung
– Störungsarme Elektroinstallation“ in feuer- Lagergut sollte so gestapelt werden, dass von den
gefährdeten Betriebsstätten, diesen gleich- Leuchten ein Mindestabstand von 0,5 m eingehal-
zustellenden Risiken sowie in elektrischen ten wird. Bei Strahlerleuchten sollten die vom
Anlagen, in denen auf eine Isolationsmessung Herstellern angegebenen Sicherheitsabstände
verzichtet wird, einzubauen und auf allen Ka- oder, wenn diese fehlen, ein Mindestabstand von
bel- und Leitungswegen Schutzleiter mitzu- 1 m eingehalten werden.
führen,
J Motorschutzeinrichtungen zu verwenden Bei der Anbringung von Leuchten auf brennbarer
(Temperatur-Überwachungseinrichtungen/ Befestigungsfläche oder in der Nähe brennbarer
Motorvollschutz), Materialien sind hierfür geeignete Ausführungen
J Notausschalter vorzusehen. auszuwählen. Weitere Hinweise sind in „Richtli-
nien für den Brandschutz - Elektrische Leuchten“
Sicherheitseinrichtungen und die für die Sicher- und “Richtlinien für Niedervolt-Beleuchtungs-
heit erforderlichen Schutz- und Überwachungs- anlagen und -systeme” enthalten.
einrichtungen müssen in ordnungsgemäßem
Zustand erhalten werden; sie dürfen weder un- Für elektrische Wärmegeräte sollten die Richtli-
wirksam gemacht noch unzulässig verstellt oder nien für Elektrowärmegeräte und Heizungsanla-
verändert werden. gen beachtet werden.

Es ist darauf zu achten, dass alle Kabel- und Lei-


6.1.4 Batterie-Ladeanlagen
tungsdurchführungen durch Wände und Decken
verschlossen sind. Batterie-Ladeanlagen sind Laderäume, Ladesta-
tionen und Einzelladegeräte sowie die zum Laden
Hinweise zur Schadenverhütung bei feuergefähr- erforderlichen elektrischen Einrichtungen.
deten Betriebsstätten und diesen gleichgestell-
ten Risiken sind in der Publikation “Elektrische Obwohl Ladegeräte im Allgemeinen mit niedrigen
Anlagen in feuergefährdeten Betriebstätten und Gleichspannungen betrieben werden, können
diesen gleichzustellende Risiken; Richtlinien zur durch Windungs- und Körperschlüsse Zündener-
Schadenverhütung” (VdS 2033) gien und -temperaturen entstehen, die die brenn-
baren (Isolier-) Stoffe entzünden.
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

Die Überprüfung kann nach der GDV-Publikation,


VdS 2134 “Verbrennungswärme der Isolierstoffe Beim Ladevorgang von Nassbatterien entsteht
von Kabel und Leitungen” vorgenommen werden. Wasserstoff (H2), der zusammen mit Raumluft ein
explosionsfähiges Gemisch (Knallgas) mit weitem
Die Verwendung privater elektrischer Geräte, Explosionsbereich (4-76  Vol.%) bildet, das durch
z.  B. Kaffeemaschinen, Tauchsieder, Radioge- Funken, wie sie z. B. bei elektrischen Schaltvor-
räte, Kühlschränke, ist grundsätzlich im Betrieb gängen entstehen, oder heiße Oberflächen ge-
zu verbieten. Andernfalls muss in jedem Fall zündet werden kann.
gewährleistet sein, dass es sich um geeignete
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Geräte handelt, die ordnungsgemäß betrieben Gefahrerhöhend ist der Umstand, dass Ladege-
werden, am besten unter Aufsicht. Zudem ist es räte nutzungsbedingt außerhalb der allgemeinen
erforderlich, dass regelmäßig Prüfungen durch Arbeitszeit unbeaufsichtigt betrieben werden und
eine Elektrofachkraft durchgeführt werden. Hier- somit Fehler nicht rechtzeitig erkennbar sind.
für trägt der Unternehmer Verantwortung.
Allgemeine Schutzmaßnahmen sind:
Kopierer und Büromaschinen, wie Personalcom-
puter, sind nach Dienstende abzuschalten (evtl. J Ladegeräte müssen auf nichtbrennbaren
über eine Abschaltzeituhr). Geräte, die unbeauf- Unterlagen (Blech, Steinplatten, Brand-
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sichtigt betrieben werden, müssen, entsprechend schutzplatten) abgestellt oder an eine Wand
den Herstellerangaben, für den Dauerbetrieb ge- aus nichtbrennbaren Baustoffen angehängt
eignet sein. Fehlen solche Angaben, sind die Ge- werden.
räte nicht für den Dauerbetrieb geeignet. J Ladegeräte sollten durch die Benutzer täglich
auf sichtbare Beschädigungen und jährlich

26
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb

bzw. im Rahmen der Revision der elektrischen J Der Ladeplatz sollte, soweit möglich, als
Anlagen geprüft werden. Ladebox mit Seitenwänden (nichtbrennbar,
wärmebeständig, standsicher, z. B. Mauer-
In Abhängigkeit der Nutzung und Größe des Auf- werkswand, Gipsdielen-, -kartonwand), die
stellraumes sollten mehrere Ladegeräte (je nach mindestens 1 m über Oberkante Ladegerät
Standort ab ca. fünf Einzelgeräten) in einer zen- reichen, ausgeführt werden.
tralen Ladestation aufgestellt werden, die im
Wesentlichen folgenden Anforderungen genügen Hinweis: siehe Batterieladeanlagen für Elektro-
sollte: fahrzeuge, Richtlinien zur Schadenverhütung
(VdS 2259)
J Die Unterbringung erfolgt in einem eigenen
feuerhemmend abgetrennten Raum.
6.1.5 Selbstentzündung
J Die Belüftung muss entweder durch eine aus-
reichende natürliche Belüftung (Anordnung Einige Stoffe neigen in bestimmten chemischen
des Raumes an einer Außenwand mit groß- Zusammensetzungen oder in feiner Verteilung,
flächigen Dauer-Zu- und -Abluftgittern über besonders in Gegenwart von Katalysatoren, zur
dem Boden und unterhalb der Raumdecke) Selbstentzündung. Gebrauchte Putzlappen oder
oder durch eine Zwangsbe- und -entlüftung verschmutztes Sägemehl (z.  B. durch Öl, Lacke,
(ca. 5-facher Luftwechsel, elektrolytbestän- Lösemittel, Kleber) sind in dieser Hinsicht be-
dig - Säure-Schutzanstrich -, explosionsge- sonders gefährlich. Sie sind in nichtbrennbaren
schützt) erfolgen. Behältern mit dicht schließendem Deckel aufzu-
J Die Gasaustrittsöffnungen der Batterien beim bewahren und nach Arbeitsschluss aus den Be-
Ladevorgang müssen mindestens 1 m von triebsräumen zu entfernen.
funkenbildenden Betriebsmitteln (Schalter,
Ladegerät) entfernt sein. Zum Aufnehmen von ausgelaufenen Ölen, La-
J Die elektrische Installation sollte entspre- cken, Klebern, Lösemitteln sollten nur hierfür
chend Feuchträumen (IP 54, Fehlerstrom- geeignete nichtbrennbare Bindemittel verwendet
Schutzeinrichtung (RCD)) ausgebildet sein. und sachgerecht entsorgt werden.
J Die Ladestation muss als erhöht brand- und
explosionsgefährdeter Betriebsbereich ge- Hinweis: siehe Allgemeine Sicherheitsvorschrif-
kennzeichnet und ausgebildet werden (in ten der Feuerversicherer für Fabriken und ge-
Fluchtrichtung aufschlagende Türen, Rauch- werbliche Anlagen (VdS 2038)
verbot, keine offenen Zündquellen, Begren-
zung ggf. vorhandener Oberflächentempera-
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

6.1.6 Sonstige Licht- und Wärmequellen


turen, z. B. Heizungen, auf Tmax. 200 °C).
J Die Ladestation muss als Lagerverbotszone Licht- und Wärmequellen, die durch Wärmeüber-
gekennzeichnet werden. tragung (Leitung oder Strahlung) in der Lage sind,
J Die Ladestation sollte durch eine Brandmel- in ihrer unmittelbaren Nähe gelagerte brennbare
deanlage mittels Wärmedifferenzialmelder Stoffe zu zünden, bedürfen besonderer Beachtung.
überwacht werden.
Brennende Kerzen, z. B. auf Adventskränzen und
Einzelgeräte sollten mindestens folgende Bedin- -gestecken, Öllämpchen und dergleichen sind in
gungen erfüllen: Betriebsräumen, z. B. Büro-, Betriebs- und Werk-
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statträumen sowie anderen nicht gestattet.


J Im Umkreis von 2,5 m (bei feuer-, explosi-
ons- und explosivstoffgefährdeten Bereichen, Hinweis: siehe Elektrowärme, Merkblatt zur
soweit generell zulässig, mindestens 5 m) um Schadenverhütung (VdS 2278)
die Ladestelle (Ladegerät und Fahrzeug mit
Batterie) herum (auch oberhalb) dürfen keine
6.1.7 Lagerung und Verwendung brennbarer
brennbaren Materialien gelagert werden bzw.
Stoffe
vorhanden sein.
J Ladegeräte dürfen keinesfalls in oder an Re- Innerhalb von Produktionsbereichen dürfen ma-
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galen aufgestellt werden. ximal die für den Fortgang der Arbeit nötigen
J Der Ladeplatz sollte mittels Farbmarkie- brennbaren Materialien aufbewahrt werden. Be-
rungen (gelb-schwarze Bodenmarkierung) urteilungskriterium sollte dabei der so genann-
oder Absperrgitter dauerhaft und sichtbar ab- te Tagesbedarf (max. 24 h), bezogen auf eine
getrennt und gekennzeichnet werden. 8-Stundenschicht, sein. Neben den eingesetzten

27
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)

Rohstoffen sollten auch die gefertigten Halbzeuge Kellerräume dennoch zu Lagerzwecken genutzt
und Fertigprodukte beurteilt werden. werden, so sind besonders kleine Brandabschnit-
te vorzusehen. Für eine schnelle Bekämpfung
Die über den Tagesbedarf bzw. die Tagesproduk- sollten Brandmeldeanlagen, Feuerlöschanlagen
tion hinausgehenden Mengen sollten in brand- und maschinelle Rauchabzugseinrichtungen in-
schutztechnisch getrennten Bereichen gelagert stalliert werden.
werden.
6.1.7.1 Brennbare feste Stoffe
In Lagerräumen sollte das Lagergut so angeord-
net werden, dass planmäßige Verkehrswege und Die Verwendung brennbarer Verpackungsmittel
damit Brandschneisen sowie Angriffswege für die sollte möglichst eingeschränkt werden. In die-
Feuerwehr freigehalten werden. Die Teillager- sem Zusammenhang ist der Einsatz von Schaum-
flächen sollten dabei 200 m² und die Seitenlänge kunststoffen besonders kritisch zu überprüfen.
eines Stapels 20 m nicht überschreiten.
Für die über den Tagesbedarf hinausgehende
Hinweis: siehe Brandschutz im Lager (VdS 2199) Verpackungsmittelmenge sollte die Unterbrin-
gung in einem separaten, brandschutztechnisch
Grundsätzlich sollten für brennbare Stoffe kleine abgetrennten Lagerbereich erfolgen.
Teillagerflächen und geringe Stapelhöhen ange-
strebt werden. Grundsätzlich sind bei der Lagerung und Ver-
wendung von brandschutztechnisch kritischen
Stoffen, wie Peroxyde, Magnesium, Natrium oder
Phosphor die gesetzlichen Bestimmungen des
Chemikaliengesetzes, der Gefahrstoffverord-
nung, der Betriebssicherheitsverordnung und der
zugehörigen Technischen Regeln zu beachten.
Weitere Hinweise sind den Sicherheitsdatenblät-
tern der Produkte zu entnehmen. Gefährliche
Stoffe sollten in separaten, brandschutztechnisch
getrennten Räumen gelagert werden.

Hinweis: siehe

J Gesetz zum Schutz vor gefährlichen Stoffen


Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

ChemG – Chemikaliengesetz
J Verordnung zum Schutz vor Gefahrstoffen
GefStoffV – Gefahrstoffverordnung
Abb. 4: Beispiel für ein feuerbeständiges Brandschutz- J Technische Regeln für Gefahrstoffe (TRGS)
system (F90) mit DIBt - Zulassung zur sicheren Aufbe- J Verordnung über Sicherheit und Gesundheits-
wahrung von Gefahrstoffen, Quelle DENIOS AG schutz bei der Bereitstellung von Arbeitsmit-
teln und deren Benutzung bei der Arbeit, über
Werden brennbare und nichtbrennbare Stoffe Sicherheit beim Betrieb überwachungsbedürf-
zusammen gelagert, empfiehlt es sich, mit den tiger Anlagen und über die Organisation des
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nichtbrennbaren Stoffen die Lagerflächen der betrieblichen Arbeitsschutzes


brennbaren Stoffe zu unterteilen (Lagerorganisa- BetrSichV – Betriebssicherheitsverordnung
tion). J Technische Regeln für Betriebssicherheit
(TRBS)
Im Rahmen eines innerbetrieblichen Logistik- und
Lagerkonzeptes sollten hochwertige Werkzeuge, 6.1.7.2 Brennbare Flüssigkeiten
Modelle, Halbzeuge, Fertigwaren etc. und/oder
Produkte, die gegen Wärme- oder Rauchgase be- Bisher sind brennbare Flüssigkeiten gemäß der
sonders empfindlich sind, nicht mit brennbarem Verordnung über brennbare Flüssigkeiten (VbF)
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Verpackungsmaterial oder ähnlichem zusammen klassifiziert. Im Rahmen der europäischen Har-


gelagert werden. monisierung des Gefahrstoffrechtes werden die
Rechtsvorschriften für die stofflichen und be-
Da Kellerbrände besonders schwer zu beherr- trieblichen Aspekte neu geordnet und jeweils in
schen sind, sollten in Kellerräumen möglichst we- der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) und der
nig brennbare Stoffe aufbewahrt werden. Sollten

28
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb

Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) ge- Sicherheit beim Betrieb überwachungsbe-


trennt geregelt. dürftiger Anlagen und über die Organisation
des betrieblichen Arbeitsschutzes (Betriebssi-
Die GefStoffV sieht für die Einteilung der brenn- cherheitsverordnung – BetrSichV)
baren Flüssigkeiten drei Gefahrenklassen vor: J Verordnung zum Schutz vor Gefahrstoffen (Ge-
fahrstoffverordnung - GefStoffV)
J hochentzündlich,
J leichtentzündlich und Die Lagerung und Handhabung brennbarer Flüs-
J entzündlich. sigkeiten bedarf hinsichtlich der notwendigen
Sauberkeit und Ordnung besonderer Beachtung.
Die Zuordnung der entzündlichen Flüssigkeiten
zu den Gefahrenklassen erfolgt nach dem Flamm- Für Um- und Abfüllarbeiten sind geeignete Hilfs-
punkt der Flüssigkeit: mittel, z. B. fest installierte Pumpen und Rohrlei-
tungen, zu verwenden.
J hochentzündlich: Flüssigkeiten mit einem
Flammpunkt unter 0 °C Behälter mit brennbarer Flüssigkeit dürfen nicht
J leichtentzündlich: Flüssigkeiten mit einem in Ausgüsse und Kanäle entleert werden. Bei Ver-
Flammpunkt von 0 °C bis unter 21 °C arbeitung und Lagerung von brennbaren Flüs-
J entzündlich: Flüssigkeiten mit einem Flamm- sigkeiten, die leichter als Wasser sind, sowie von
punkt von 21 °C bis 55 °C. Flüssigkeiten mit leicht entzündlichen Lösungs-
mitteln (z.  B. Farben und Lacke) sind vor der
VbF Kanalisation Abscheider für Leichtflüssigkeiten
oder gleichwertige Sicherungen anzuordnen, um
EU-Gefahrstoffrecht Explosionen in der Kanalisation zu vermeiden.
Gefahren- Flamm-
klassen punkt Brennbare Flüssigkeiten (auch Reste) dürfen am
< 0°C: Arbeitsplatz nur in besonders gekennzeichneten
hochentzündlich Sicherheitsschränken vorübergehend aufbewahrt
AI < 21 °C werden. Die Lagerung von brennbaren Flüssig-
< 21°C:
keiten ist u. a. in Abhängigkeit der Gefahrenklas-
leichtentzündlich
se, der Gebindeform und der Lagermengen in der
> 21 °C Betriebssicherheitsverordnung und den dazuge-
A II entzündlich
< 55 °C hörigen technischen Regeln (TRBS) im Detail ge-
> 55 °C regelt. Dies betrifft auch notwendige bauliche und
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

A III nicht mehr geregelt! anlagentechnische Schutzmaßnahmen.


< 100 °C
< 0°C:
Bei der Verarbeitung und Lagerung brennbarer
hochentzündlich
< 21 °C Flüssigkeiten ist für die Räume oder Bereiche und
B (wasser- < 21°C: die Anlagenteile eine Zoneneinteilung entspre-
löslich) leicht entzündlich chend der Betriebssicherheitsverordnung vorzu-
> 21 °C nehmen (s. 6.1.8).
Entzündlich
< 55 °C
Die Zoneneinteilung nach der Betriebssicher-
Tabelle 4: Einstufung brennbarer Flüssigkeiten
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heitsverordnung ist die Grundlage für eine explo-


sionsschutzgerechte Installation der elektrischen
Flüssigkeiten mit einem Flammpunkt von über 55 Betriebsmittel für Licht- und Kraftanlagen.
°C bis 100 °C sind kein Gefahrstoff in Bezug auf
Entzündlichkeit im Sinne der BetrSichV. Zur Vermeidung von Zündgefahren durch sta-
tische Elektrizität sind geeignete Maßnahmen,
Eine Unterscheidung hinsichtlich der Mischbar- u. a. vollständige Erdung (Potenzialausgleich), Er-
keit mit Wasser, wie in der bislang gültigen VbF, höhung der Leitfähigkeit von Stoffen etc. zu tref-
erfolgt nicht mehr. fen. Damit die Aufladung von Anlagenteilen sicher
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verhindert wird, ist es eine unabdingbare Forde-


Hinweis: siehe rung, dass alle leitfähigen Anlagenteile über ei-
nen Ableitwiderstand < 106 Ohm geerdet werden.
J Verordnung über Sicherheit und Gesundheits-
schutz bei der Bereitstellung von Arbeitsmit- Neben den Maßnahmen des Brand- und Explosi-
teln und deren Benutzung bei der Arbeit, über onsschutzes sind die erforderlichen Maßnahmen

29
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)

des Umweltschutzes (Sammelbehälter, Auffang- gen für Gase müssen zu anderen Gebäuden, die
einrichtungen etc.) zu beachten. nicht dem Betrieb der Gasanlage dienen, sowie zu
Brandlasten außerhalb der Gasanlage und zu öf-
Grundsätzlich sollte geprüft werden, ob leichtent- fentlichen Verkehrswegen ausreichende Schutz-
flammbare flüssige Stoffe durch nichtbrennbare abstände einhalten.
Produkte oder solche mit geringerer Gefahrklas-
se ersetzt werden können. Die Anlagen für Gase müssen frei zugänglich
sein, Flucht- und Rettungswege sowie Wege zur
Es ist anzustreben, die Produktionsanlagen Brandbekämpfung sind frei zu halten. Grundsätz-
(Tankanlagen, Rührwerke, Lackieranlagen Teile- lich sollten Anlagen zum Melden von Gasgefahren
Reinigungsanlagen etc.) in eigenen, feuerbestän- vorhanden sein.
dig abgetrennten Betriebsteilen unterzubringen.
Anlagen im Freien müssen von außen so zu-
Die betreffenden Räume sollten grundsätzlich gänglich sein, dass eine wirksame Bekämpfung
mit automatischen Systemen zur Branderken- austretender Gase möglich ist. Der Zutritt Unbe-
nung ausgerüstet werden. Darüber hinaus ist der fugter ist sicher zu verhindern.
Einsatz von Gaswarneinrichtungen, Einrichtungs-
oder Raumschutzanlagen zu empfehlen.
6.1.8 Explosionen
Absaugleitungen sind möglichst aus nichtbrenn- Brennbare Gase, Dämpfe oder Stäube, mit Luft
baren, korrosionsbeständigen Stoffen herzustel- oder einem anderen Oxidationsmittel gemischt,
len und regelmäßig instand zu halten. können schon durch geringe Zündenergie zu
schnell verlaufender Verbrennung unter plötz-
licher starker Wärme- und Druckentwicklung (Ex-
6.1.7.3 Brennbare Gase
plosion) angeregt werden. Neben Schäden durch
Anlagen für brennbare Gase müssen den ein- die Druckwirkung ist auf Grund der sehr raschen
schlägigen technischen Regeln entsprechen. Sie Wärmefreisetzung häufig mit großflächigen Fol-
dürfen nur von Fachleuten errichtet und gewartet gebränden zu rechnen.
werden.
Während sich die Explosionseigenschaften von
Anlagenteile mit brennbaren Gasen müssen aus Stoffen auf Grund ihrer physikalischen und tech-
nichtbrennbaren Baustoffen, Anlagenteile mit nischen Eigenschaften ergeben, erfordert die Be-
anderen Gasen zumindest aus schwerentflamm- urteilung der in einem Bereich bestehenden Ex-
baren Stoffen bestehen. plosionsgefahr Ermessensentscheidungen. Dabei
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

wird unterstellt, dass im Rahmen der Beurteilung


In Gebäuden dürfen Druckgasbehälter nur in einer Explosionsgefahr eine Entzündung eventu-
besonders hergerichteten und in ihrer Bauaus- ell vorhandener explosionsfähiger Atmosphäre
führung genehmigten Räumen mit besonderer stets möglich ist.
Kennzeichnung gelagert werden. Dabei sind Be-
hälter mit brennbaren Gasen von solchen mit Diese Beurteilung wird in einem Explosions-
brandfördernden Gasen mit einem Abstand von schutzdokument nach § 6 der Betriebssicher-
mindestens 2 m getrennt zu lagern. heitsverordnung vorgenommen. Aus diesem
Explosionsschutzdokument muss insbesondere
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Lagerräume für ortsbewegliche Druckgasbehälter hervorgehen, dass die Explosionsgefährdungen


(Druckgasflaschen) sind besonders zu kennzeich- ermittelt und einer Bewertung unterzogen wor-
nen. Der Zugang ist Unbefugten zu untersagen. den sind, dass angemessene Vorkehrungen ge-
troffen werden, um die Ziele des Explosionsschut-
Druckgasbehälter sollen in Betriebsräumen nur zes zu erreichen, welche Bereiche entsprechend
dann aufgestellt werden, wenn andere Möglich- Anhang 3 der Betriebssicherheitsverordnung in
keiten nicht in Frage kommen. Der Aufstellungs- Zonen eingeteilt wurden und für welche Bereiche
ort ist in diesem Fall deutlich zu kennzeichnen. die Mindestvorschriften gemäß Anhang 4 der Be-
Druckgasbehälter müssen so aufgestellt wer- triebssicherheitsverordnung gelten.
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den, dass sie ausreichend standsicher sind. Lee-


re Druckgasbehälter dürfen in Betriebsräumen Ist die Möglichkeit einer Explosion gegeben, sind
nicht gelagert werden. gemäß den “Regeln für die Vermeidung der Ge-
fahren durch explosionsfähige Atmosphäre” fol-
Die Rohrleitungen für Gase sind entsprechend gende Explosionsschutzmaßnahmen möglich, um
ihrem Durchflussstoff zu kennzeichnen. Anla-

30
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb

das Entstehen einer Explosion zu verhindern oder Zone 21


die Auswirkungen einer Explosion zu minimieren: ist ein Bereich, in dem sich bei Normalbetrieb
gelegentlich eine gefährliche explosionsfähige
J Maßnahmen, die die Bildung gefährlicher Atmosphäre in Form einer Wolke aus in der Luft
explosionsfähiger Atmosphäre verhindern enthaltenem brennbaren Staub bilden kann.
oder einschränken (sog. primärer Explosions-
schutz). Hierzu zählen z. B. Zone 22
J Verzicht auf die Verwendung brennbarer ist ein Bereich, in dem bei Normalbetrieb eine ge-
Stoffe, fährliche explosionsfähige Atmosphäre in Form
J Begrenzung der Stoffmenge oder der Kon- einer Wolke aus in der Luft enthaltenem brenn-
zentration des Stoffes, baren Staub normalerweise nicht oder aber nur
J Inertisierung des Bereiches, oder kurzzeitig auftritt.
J Verhinderung oder Einschränkung der

Bildung explosionsfähiger Atmosphäre in J Installation und Einsatz von explosionsge-


der Umgebung von Apparaturen durch ver- schützten elektrischen Betriebsmitteln
fahrenstechnische, bauliche, konstruktive J Potenzialausgleich
oder lüftungstechnische Maßnahmen sowie J In der Praxis ist es nahezu unmöglich, alle
durch messtechnische Überwachungsmaß- Zündquellen zu erkennen und auszuschließen.
nahmen. Aus diesem Grund sollten Schutzmaßnahmen
dieser Art mit weiteren Explosionsschutzmaß-
Da die zuvor aufgeführten Maßnahmen das Ziel nahmen gekoppelt werden.
haben, das Entstehen einer Explosion auszu- J Maßnahmen, die die Auswirkung einer Explo-
schließen, stellen sie die wirksamsten Schutz- sion auf ein unbedenkliches Maß beschränken
maßnahmen dar. (so genannter tertiärer Explosionsschutz).
Hierzu zählen insbesondere Maßnahmen wie
J Maßnahmen, die eine Entzündung gefähr- J explosionsfeste Bauweise,

licher explosionsfähiger Atmosphäre ver- J explosionsdruckstoßfeste Bauweise,

hindern (sog. sekundärer Explosionsschutz). J Explosionsdruckentlastung,

Hierzu zählen z. B.: J Explosionsunterdrückung und

J Vermeiden von Zündquellen J Explosionsentkopplung.

J Unterteilung der gefährdeten Bereiche in Zo- Diese Maßnahmen zielen darauf ab, dass alle ex-
nen: (s. BetrSichV/BGR 104) plosionsgefährdeten Anlagen im Explosionsfall
den zu erwartenden Druckbelastungen stand-
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

Zone 0 halten und die Explosion keine Schadenauswir-


ist ein Bereich, in dem gefährliche explosionsfä- kungen auf die Umgebung zeigt. Das Auftreten ei-
hige Atmosphäre als Gemisch aus Luft und brenn- ner Explosion wird durch diese Maßnahmen nicht
baren Gasen, Dämpfen oder Nebeln ständig, über verhindert.
lange Zeiträume oder häufig vorhanden ist.
Hinweis: siehe
Zone 1
ist ein Bereich, in dem sich bei Normalbetrieb ge- J TRBS 2152/TRGS 720: Gefährliche explosions-
legentlich eine gefährliche explosionsfähige At- fähige Atmosphäre; Allgemeines
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mosphäre als Gemisch aus Luft und brennbaren J TRBS 2152, Teil 1/TRGS 721: Beurteilung der
Gasen, Dämpfen oder Nebeln bilden kann. Explosionsgefährdung
J TRBS 2152, Teil 2/TRGS 722: Vermeidung oder
Zone 2 Einschränkung gefährlicher explosionsfähige
ist ein Bereich, in dem bei Normalbetrieb eine Atmosphäre
gefährlich explosionsfähige Atmosphäre als Ge- J BGR 104: Explosionsschutz-Regeln; Regeln
misch aus Luft und brennbaren Gasen, Dämpfen für das Vermeiden der Gefahren durch explo-
oder Nebeln normalerweise nicht oder aber nur sionsfähige Atmosphäre mit Beispielsamm-
kurzzeitig auftritt. lung
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Zone 20
ist ein Bereich, in dem gefährliche explosionsfä-
hige Atmosphäre in Form einer Wolke aus in der
Luft enthaltenem brennbaren Staub ständig, über
lange Zeiträume oder häufig vorhanden ist.

31
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)

6.1.9 Folienschrumpfen 6.2 Blitz- und Überspannungsschutz

Das Schweißen und Schrumpfen von Folien stellt Bauliche Anlagen, die besonders blitzgefährdet
eine besondere Brandgefahr dar, weil in Tem- sind oder bei denen Blitzschlag zu schweren Fol-
peraturbereichen gearbeitet wird, die über der gen führen kann, sind mit Blitz- und Überspan-
Zündtemperatur der meisten brennbaren Stoffe nungs-Schutzeinrichtungen nach den geltenden
liegen können. Brandschutztechnisch besonders DIN VDE Bestimmungen zu versehen. Hierzu ge-
kritisch ist das Schrumpfen mit offener Flamme. hören insbesondere

Wegen der besonderen Gefahr sollte untersucht J bauliche Anlagen, die die Umgebung wesent-
werden, ob ein weniger gefährliches Verpackungs- lich überragen,
verfahren, z. B. Wickelverfahren mit Stretchfolien J bauliche Anlagen, die besonders brand- und
ohne Heißdrahtschneider, Umreifungsverfahren explosionsgefährdet sind und
mit Stahl- oder Kunststoffbändern oder Umhül- J bauliche Anlagen für Personenansammlung.
lungen mit Netzen eingesetzt werden kann. Ist
dies nicht möglich, sind Schrumpfverfahren mit Weiterhin empfehlen sich Blitz- und Überspan-
indirekter Beheizung zu bevorzugen. nungs-Schutzmaßnahmen für

Bei Installation und Betrieb von Folienschweiß- J bauliche Anlagen mit Gefahrenmeldeanlagen
und Schrumpfeinrichtungen sind folgende und
Schutzmaßnahmen dringend zu empfehlen: J bauliche Anlagen mit elektrischen und elek-
tronischen Einrichtungen, wie z. B. EDVA.
J Anlagen sind möglichst in brandschutztech-
nisch abgetrennten Räumen aufzustellen. Ist Eine Übersicht von baulichen Anlagen, die risi-
dies nicht möglich, sind mindestens 5 m breite koorientiert mit Blitz- und Überspannungsschutz
Abstandsflächen zu Bereichen mit brennbaren auszuführen sind, enthalten GDV-Publikationen
Stoffen zu schaffen und durch Farbstreifen zur Schadenverhütung.
deutlich zu markieren. Diese Abstandsflächen
sind immer freizuhalten. Hinweis: siehe
J Frisch geschrumpfte Einheiten sind vor dem
Einlagern zum Auskühlen zwischen zu lagern, J DIN EN 623P5 (VDE 0185 -305) Blitzschutz
z. B. in einem eigenen, feuerbeständig abge- J Risikoorientierter Blitz- und Überspannungs-
trennten Raum oder im Abstand zu anderen schutz, Richtlinien zur Schadenverhütung (VdS
Lagergütern. 2010)
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

J Bei Materialstau oder sonstigen Betriebsstö- J Blitz- und Überspannungsschutz in elektri-


rungen ist die Wärmezufuhr automatisch zu schen Anlagen, Richtlinien zur Schadenverhü-
unterbrechen. tung (VdS 2031)
J Folienschweißanlagen sind regelmäßig zu rei-
nigen und zu warten, brennbare Abfälle sind Grundvoraussetzung für einen wirkungsvollen
kontinuierlich zu entfernen. Blitzschutz ist ein konsequenter Blitzschutz-Po-
J Nur mit der Anlage vertraute Mitarbeiter sind tentialausgleich, der auch innerhalb der Gebäude
zur Bedienung und Beaufsichtigung der Anla- vermascht ist. In diesem sind die
ge einzusetzen.
Heruntergeladen von IP 196.179.226.19 am 10.06.2022 - 14:37

J Feuerlöscheinrichtungen sind in ausrei- J Schutzleiter der elektrischen Anlage,


chender Anzahl griffbereit anzubringen. J Erdungsanlage,
J Folienschrumpfarbeiten sind möglichst eine J Ableitungen der Überspannungsschutzgeräte
Stunde vor Betriebsschluss zu beenden, um der energie- und informationstechnischen
mögliche Glimmnester rechtzeitig erkennen Netze,
zu können. Bei Betriebsende ist eine Nach- J Schirme von Leitungen und Kabeln,
kontrolle erforderlich. J metallene Gebäudekonstruktionen, Rohrlei-
tungen und Kanäle sowie die
J äußere Blitzschutzanlage
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einzubeziehen.

Nach Fertigstellung der Anlage hat der Er-


richter dem Auftraggeber die ordnungsgemäße
Ausführung nach den geltenden Blitzschutzbe-

32
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb

stimmungen schriftlich zu bestätigen. Zugleich 6.3 Hinweise zum Personenschutz


ist eine Baubeschreibung mit entsprechender
Zeichnung auszuhändigen. Fachgerecht errich- Flucht- und Rettungswege sowie Notausgänge
tete Blitzschutzanlagen sind fast wartungsfrei müssen als solche gut sichtbar gekennzeichnet
und können bei normaler Umweltbelastung er- und jederzeit in ihrer vorgeschriebenen Breite
fahrungsgemäß über mehrere Jahrzehnte ihre freigehalten werden.
Schutzfunktion erfüllen.
Hinweis: siehe BGV A8 - Sicherheits- und Ge-
Um diese dauerhaft aufrecht zu erhalten, sollte sundheitsschutzkennzeichnung am Arbeitsplatz
darauf geachtet werden, dass
Rettungswege und Notausgänge dürfen weder
J Fang- und Ableitungen nicht beschädigt oder verstellt noch durch nachträgliche Umbauten und
unterbrochen und Erweiterungen von Anlagen in ihrer Funktion ein-
J der Blitzschutz-Potenzialausgleich und die geschränkt werden.
Überspannungs-Schutzmaßnahmen wirksam
Türen im Verlauf von Rettungswegen dürfen
sind. grundsätzlich nicht verschlossen sein. Besteht
ein besonderes betriebliches Interesse an der Zu-
Nach baulichen Veränderungen oder Beschä- trittskontrolle, so dürfen diese Türen mit bauauf-
digung durch z. B. Sturm, Schnee, Gewalt oder sichtlich genehmigten Zutrittssicherungen aus-
dergleichen ist das Blitzschutzsystem durch eine gestattet werden.
Fachkraft instand zu setzen bzw. zu ergänzen. Die
Aufsichtsbehörden können weitere Festlegungen Hinweis: siehe EltVTR - Richtlinie über elek-
zur Instandhaltung (Prüfung) der Anlage treffen. trische Verriegelungssysteme von Türen in Ret-
tungswegen
Wird die elektrische Anlage durch Ableiter ge-
gen Überspannungen geschützt, sind deren Entsprechend der Verordnung für Arbeitsstätten
Kennmelder / Funktionsanzeigen sowie evtl. vor- sind ggf. Flucht- und Rettungspläne vorzuberei-
handene vorgeschaltete Überstromschutzorgane ten und auszuhängen.
nach jedem Gewitter zu kontrollieren. Hat ein
Kennmelder/Funktionsanzeige ausgelöst, ist der Hinweis: siehe Arbeitsstättenverordnung
Ableiter zerstört und muss durch eine Elektro-
fachkraft ausgewechselt werden. Überstrom- Je nach Größe und Übersichtlichkeit des Betriebs
schutzorgane, die ausgelöst haben, sind zu erset- sind Alarmeinrichtungen mit optischen oder
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

zen bzw. einzuschalten. akustischen Alarmmitteln empfehlenswert. Die


Alarmmittel sollten so geschaltet sein, dass sie
Hinweis: siehe sektionsweise ausgelöst werden können.

J Blitzschutz durch Blitzableiter, Merkblatt zur Hinweis: siehe


Schadenverhütung (VdS 2006)
J Blitz- und Überspannungsschutz in elektri- J DIN 33404-3: Gefahrensignale für Arbeitsstät-
schen Anlagen, Richtlinien zur Schadenverhü- ten
tung (VdS 2031) J Normenreihe DIN VDE 0833: Gefahrenmelde-
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anlagen für Brand, Einbruch und Überfall


Weitere Hinweise zur Errichtung vom Blitzschutz-
system, bestehend aus dem „äußeren Blitzschutz” 6.4 Vorbeugende Maßnahmen zum Schutz
und „inneren Blitzschutz” und zur Risikobeurtei- von wichtigen Betriebsmitteln und
lung, ob ein Blitzschutzsystem notwendig ist, sind Einrichtungen
enthalten in:
Brände führen neben materiellen Schäden häufig
J DIN EN 50164 (DIN VDE 0185): Blitzschutzbau- auch zu einem längeren Betriebsstillstand. Ne-
teile ben Sachschäden an Gebäuden und Betriebsein-
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J VDE Schriftenreihe, Band 44 Blitzschutzanla- richtungen kann z. B. durch den Verlust bzw. die
gen; Erläuterungen zu DIN VDE 0185 Beschädigung von wichtigen Daten, Program-
J DIN V EN V 61 024-1 / VDE V 0185-100: Blitz- men, Konstruktionszeichnungen, Modellen, For-
schutz baulicher Anlagen; Allgemeine Grund- men und Werkzeugen sowie Angebots- und Auf-
sätze tragsunterlagen der Betriebsablauf gestört oder
gänzlich unterbrochen werden. Durch die daraus

33
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)

resultierenden Folgeschäden kann die Existenz Die in diesen Richtlinien beschriebenen vorbeu-
eines Betriebes gefährdet werden. genden Brandschutzmaßnahmen (baulich, tech-
nisch, betrieblich und organisatorisch) können
Datenverarbeitungsanlagen, z.  B. für die Steu- erheblich zur Schadenbegrenzung beitragen.
erung von Produktions- und Transportanlagen, Besonders vorteilhaft sind hierbei automatische
sollten von den übrigen Betriebsräumen mindes- Feuerlösch- und Brandmeldeanlagen.
tens feuerbeständig abgetrennt sein. Für die Da-
tensicherung ist ein spezielles Datensicherungs- Um Maßnahmen gegen Brandstiftungen fest-
konzept erforderlich. Sicherungskopien sollten legen zu können ist es erforderlich, durch eine
in einem feuerbeständig abgetrennten Daten- systematische, in regelmäßigen Zeitabständen
sicherungsraum oder besonderen Datensiche- zu aktualisierende Analyse des Betriebes den Ge-
rungsschränken aufbewahrt werden. Alternativ fährdungsgrad zu ermitteln. Hierzu sind Check-
ist die Aufbewahrung in einem anderen Komplex listen, s. Anhang A, eine wertvolle Hilfe, die im
möglich. Gleiches gilt auch für andere wichtige Grundsatz die folgenden Hauptelemente umfas-
Unterlagen (z. B. Konstruktionszeichnungen, Pa- sen sollten:
tente, Qualitätssicherungsdokumente oder Re-
zepturen). Auch hier sollten Duplikate hergestellt J Risikobeurteilung
und nach den vorgenannten Gesichtspunkten ge- J Schutz gegen unbefugtes Betreten
lagert werden. J Organisatorische Sicherungsmaßnahmen.

Schalt- und Steuerzentralen und andere für den 6.5.1 Risikobeurteilung


Betriebsablauf wichtige Anlagen sollten mög-
lichst feuerbeständig von umgebenden Räumen Betriebe und insbesondere deren Lagerbereiche
abgetrennt werden. In Abhängigkeit von den Ver- sind sowohl durch Brandstiftung von außen als
fügbarkeitsanforderungen können weitere Siche- auch durch Brandstiftung von innen (eigenes Per-
rungsmaßnahmen erforderlich sein, wie sonal und betriebsfremde Personen) in hohem
Maß verwundbar. Brandstiftung tritt auch oft in
J Brandmeldeanlagen, Verbindung mit Diebstählen oder Einbrüchen auf
J Feuerlöschanlagen, (Vertuschung, Frust). Besonders gefährdet sind
J schnelle Verfügbarkeit wichtiger Ersatzteile, Betriebe, die an abgelegener Stelle oder in pro-
J Aufbau von Ausweichmöglichkeiten (z. B. blematischen Innenstadtbereichen liegen. Außer-
Sicherungskopien, Ausweichrechenzentrum). dem ist das Risiko höher, wenn Fremdfirmen im
Betrieb oder auf dem Betriebsgelände arbeiten.
Grundlage zur Festlegung von Schutzmaßnah- Weiterhin sollte berücksichtigt werden, ob es be-
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

men ist der Einfluss betriebswichtiger Anlagen reits früher im Betrieb oder in der Nachbarschaft
auf die Produktions- bzw. Liefermöglichkeiten zu ungeklärten Bränden oder Brandstiftungen
des Betriebes. gekommen ist.

6.5 Schutz gegen Brandstiftung 6.5.2 Schutz gegen unbefugtes Betreten


Der wirksamste Schutz gegen Brandstiftung von
Brandstiftung ist eine der häufigsten Schaden- außen ist ein auf die Situation des Betriebs an-
ursachen. Die Gefahr einer Brandstiftung kann gepasster Schutz gegen unbefugtes Betreten. Die
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reduziert werden, wenn die potenziellen Bedro- jeweils erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen


hungsbilder und die entsprechenden Reaktions- sollten möglichst schon in der Planungsphase
weisen schon im Vorfeld bedacht und beachtet vorgesehen werden. Hierzu gehören:
werden. Der Werkschutz sollte daher Bestandteil
des betrieblichen Sicherheitskonzeptes sein. J stabile Einfriedung (Umzäunung mit Über-
steigsicherung)
Einen 100%igen Schutz gegen Brandstiftung gibt J bauliche Gebäudesicherung (massive Wände,
es nicht. sichere Türen und Fenster)
J Beleuchtung von Gebäuden, Freiflächen und
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Positives Betriebsklima und Motivation der Mitar- Außenbereichen


beiter als auch eine positive Perspektive für den J technische Gebäude- und Geländesicherung
wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens ver- (Einbruchmeldeanlagen, Überwachungssys-
ringern ein mögliches Brandstiftungsrisiko. teme, Freilandüberwachung).

34
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb

6.5.3 Organisatorische Sicherungsmaßnahmen Eine einfache und zugleich wirksame Maßnahme


ist Ordnung und Sauberkeit. Hierzu gehören z. B.
Organisatorische Maßnahmen können eine
Brandstiftung erschweren. In diesem Zusam- J Brandlasten auf das absolut notwendige Mini-
menhang haben sich beispielsweise die nachfol- mum beschränken,
gend aufgeführten Maßnahmen als wirksam he- J Verpackungsmaterialien sofort nach dem Aus-
rausgestellt: packen entfernen,
J Arbeitsplätze und sonstige Betriebsräume re-
J ständige Bewachung des Grundstücks gelmäßig reinigen,
(am besten mit Wachhund) J Staubablagerungen in Zwischenböden, Ka-
J Zugangskontrolle durch Werkschutz belkanälen, Lüftungsleitungen (Gefahr von
J tägliche Abfallbeseitigung aus den Betriebs- Schwelbränden und mögliche Staubexplosi-
räumen und sichere Aufbewahrung bzw. si- onen) sowie Ablagerungen in Absauganlagen,
cherer Verschluss leicht entflammbarer Stoffe Lüftungsleitungen, Farbspritzständen und La-
J Sammlung von brennbaren Abfällen in im ckieranlagen regelmäßig beseitigen,
Freien aufgestellten, geschlossenen Container J Abfälle täglich aus den Betriebsräumen ent-
oder anderen Behältnissen. Der Abstand der fernen und bis zur Entsorgung brandsicher
Abfallsammelstelle sollte mindestens 10 m lagern,
von Gebäuden entfernt liegen (mindestens 5 m J ölige Putzlappen in nichtbrennbaren Behäl-
bei Müllpresscontainern) tern mit dichtschließendem Deckel sammeln,
J keine Lagerung brennbarer Materialien auf J brennbare Stoffe nicht an Außenwänden la-
Rampen, unter Vordächern oder direkt am gern, da ein Brand von hier aus auf das Ge-
Gebäude bäude übergreifen könnte; es ist ein Mindest-
J keine Lagerung brennbarer Materialien im un- abstand von 5 m erforderlich,
mittelbaren Bereich der Außenumzäunung J Anlagen und Einrichtungen zur Brandbe-
J keine Aufbewahrung von Geldbeträgen im kämpfung, z. B. Zugänge zu Brandschutzan-
Unternehmen in der betriebsfreien Zeit (z. B. lagen, Zufahrten und Aufstellflächen sowie
Kaffeekasse) Angriffswege der Feuerwehr, Hydranten im
J sicherer Verschluss von Schlüsseln und Werk- Freien freihalten und kennzeichnen.
zeugen.
7.1 Brandschutzmanagement
Hinweis: siehe Aufstellen von Müllpresscontai-
nern; Richtlinien für den Brandschutz (VdS 2207) Brandschutzmanagement umfasst die Art und
Weise, wie Brandschutzmaßnahmen geplant, or-
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

ganisiert und in der Praxis ausgeführt werden.


7 Organisatorischer Brandschutz Grundlage ist die Kenntnis der Brandgefahren,
die sich z.  B. aus einer Gefährdungsanalyse er-
Der organisatorische Brandschutz ist darauf aus- geben, und die Brandschutzanforderungen, die
gerichtet, sich aus den öffentlich-rechtlichen Auflagen
oder betriebseigenen Sicherheitsstandards ab-
J die Gefahr der Brandentstehung zu minimie- leiten. Der Brandschutzmanager hat dafür zu
ren, sorgen, dass die Brandschutzmaßnahmen in die
J die frühzeitige Brandmeldung und -bekämp- Betriebsabläufe integriert werden. Dazu zählen
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fung sicherzustellen, Arbeitsbeschreibungen für sicherheitsrelevante


J die Rettung gefährdeter Personen zu ermög- Tätigkeiten, Mitwirkung bei Umbaumaßnahmen
lichen, oder Betriebs- und Prozessänderungen sowie
J Brände auf einen möglichst kleinen Raum zu die Schulung und Unterweisung der Mitarbeiter.
begrenzen sowie Eine enge Zusammenarbeit mit den verschie-
J Folgeschäden und mögliche Betriebsunter- denen Abteilungen und Verantwortlichen ist eine
brechungen so gering wie möglich zu halten. Voraussetzung, um den Brandschutz im Betrieb
erfolgreich zu realisieren.
Maßnahmen des organisatorischen Brandschut-
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zes sind allerdings nur dann wirksam, wenn sie Der Brandschutzverantwortliche kann seine Ziele
im betrieblichen Alltag gelebt und von allen Per- am besten erreichen, wenn er die anerkannten
sonen im Betrieb einschließlich der Betriebslei- Methoden des betrieblichen Managements für
tung und Personen von Fremdfirmen beachtet seinen Bereich anwendet. Die einzelnen Schritte
werden. werden in einem Brandschutz-Managementre-
gelkreis verdeutlicht:

35
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)

Methoden anerkannter Managementsysteme, z.


Brandschutzmanagement - Regelkreis B. ISO 9000 für Qualität, ISO 14000 für Umwelt-
Schutzziele schutz oder OH-RIS für Arbeitsschutz, erwerben.
definieren
Die Aufgabe eines Brandschutzmanagements
Ziele Bestand
besteht insbesondere darin, die Planungen und
überprüfen aufnehmen Entscheidungen sowie Umsetzungen der Brand-
schutzmaßnahmen im Betrieb bzw. Unterneh-
Brandschutz-
Ergebnisse
auswerten
Management- Brandrisiken men durch hinreichende Kommunikationen zu
Regelkreis analysieren
überwachen, zu überprüfen und den sich verän-
dernden Randbedingungen anzupassen.
Umsetzung
Maßnahmen
überwachen
planen

Ausführung
Hinweis: siehe Leitfaden für die Verantwortlichen
beauftragen im Betrieb und Unternehmen (VdS 2009)

Abb. 5: Regelkreis des Brandschutzmanagements 7.2 Brandschutzbeauftragter

Viele Unternehmen arbeiten heute mit integrier- Zur Wahrnehmung der umfangreichen Brand-
ten Sicherheitsmanagementsystemen, in denen schutzaufgaben sollte ein Brandschutzbeauftrag-
die verschiedenen Sicherheitsbelange wie Um- ter benannt werden. Bei baulichen Anlagen be-
welt, Gesundheit, Arbeitssicherheit, Brandschutz sonderer Art und Nutzung, z. B. Industriebau mit
zusammengefasst werden. In einer integrierten einer bestimmten Größe der Abschnittsfläche und
Struktur können Aufgaben effizienter und rei- Krankenhäusern, ist die Bestellung eines Brand-
bungsloser erledigt werden. Dies setzt ein hohes schutzbeauftragten gemäß dem Bauordnungs-
Maß an Kommunikation und eine enge Zusam- recht zum Teil vorgeschrieben.
menarbeit mit anderen Abteilungen und Kollegen
voraus.
7.2.1 Qualifikation
Konkret müssen die Betriebsabläufe und Aufga- Dem Brandschutzbeauftragten müssen auf
ben der verschiedenen Beteiligten (Abteilungen) Grund seiner Vorbildung die Probleme des be-
aufeinander abgestimmt werden. Die Schritte trieblichen Brandschutzes ebenso bekannt sein,
zur praktischen Umsetzung sind festzulegen, die wie die speziellen Betriebsverhältnisse, z. B. die
Verantwortungen, Zuständigkeiten und Kompe- im Betrieb vorhandenen Arbeitsstoffe und die
tenzen zu organisieren. Und auch Regelungen für verfahrenstechnischen Besonderheiten der Pro-
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

die Leitung, Zusammenarbeit, Kommunikation duktionsabläufe. Er sollte eine mehrjährige Pra-


und Information sind unverzichtbar. xis im vorbeugenden Brandschutz besitzen oder
eine ausreichende Ausbildung im vorbeugenden
Das Ergebnis sollten abgestimmte Verfahrens- Brandschutz haben. Eine regelmäßige Fort- und
und Arbeitsanweisungen sein, die möglichst un- Weiterbildung ist erfahrungsgemäß notwendig.
kompliziert beschreiben, was der Mitarbeiter zu
tun und zu beachten hat, damit keine Unfälle und
7.2.2 Stellung im Betrieb
Schäden passieren und damit die Zusammenar-
beit funktioniert. In einem integrierten System Der Brandschutzbeauftragte sollte in Analogie
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werden die Aufgaben in der Regel nach einem zur Fachkraft für Arbeitssicherheit unmittelbar
einheitlichen Muster beschrieben (=dokumen- der Leitung des Werkes oder Betriebes unter-
tiert), z.  B mittels Formularen oder Prozessvor- stellt sein, für dessen Brandschutz er zuständig
gaben, und in einem übergeordneten Sicherheits- ist. Er sollte zu allen den Brandschutz betref-
management-Handbuch abgelegt. Eine gängige fenden Fragen des Unternehmens – auch bei der
Form der Aufgabenbeschreibung sind Fließdia- Planung – gehört werden.
gramme, in denen die Verantwortungen der un-
terschiedlichen Bereiche/Abteilungen visuell dar-
7.2.3 Aufgaben und Pflichten
gestellt werden.
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Der Brandschutzbeauftragte soll Gefahren er-


Die Mitarbeit in einem integrierten Management- kennen, beurteilen und dafür sorgen, dass sie
system bedeutet für den Brandschutzverantwort- beseitigt und Schäden möglichst gering gehalten
lichen sowohl fachlich als auch persönlich eine werden. Ihm obliegen insbesondere folgende Auf-
Herausforderung. Um dieser Aufgabe gerecht zu gaben:
werden, sollte er grundlegende Kenntnisse in den

36
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb

J Unterrichtung und Beratung der Unterneh- Folgende Grobgliederung, die in der DIN 14096
mensleitung über die Erfordernisse des jeweils für die verschiedenen Zielgruppen detail-
Brand- und Explosionsschutzes, z. B. bei der liert aufgeführt ist, ist empfehlenswert:
Planung von Neu- und Umbauten sowie bei
betrieblichen Änderungen; Unterstützung bei J Vorbeugende Maßnahmen
der Erstellung einer Unternehmensleitlinie für
die betriebliche Sicherheit Aufstellen der Brandschutzordnung, Maßnah-
J Aufstellen der Brandschutzordnung, der men gegen Brandausbruch sowie Brand- und
Alarm-, Feuerwehr- und Räumungspläne so- Rauchausbreitung
wie ggf. betrieblicher Gefahrenabwehrpläne
(GAP); zur besseren Übersicht kann es zweck- J Verhalten im Brandfall (siehe auch Abs. 9)
mäßig sein, zusätzlich detaillierte Brand-
schutzpläne zu erstellen Brandmeldung, Alarmierung, Personenret-
J Überwachung, dass das genehmigte und um- tung, Brandbekämpfung, Zusammenarbeit mit
gesetzte Brandschutzkonzept eingehalten der Feuerwehr
wird
J Organisation und Überwachung der Brand- J Verhalten nach Bränden
schutzkontrollen im Betrieb
J Veranlassung der Beseitigung von brand- Vermeiden von Folgeschäden, Sichern der
schutztechnischen Mängeln Brandstelle, Wiederherstellen der Einsatzbe-
J Festlegen von Ersatzmaßnahmen bei Ausfall reitschaft von Brandschutzanlagen
oder Außerbetriebsetzen von Brandschutzein-
richtungen Ihrer Bedeutung entsprechend sollte die Brand-
J Zusammenarbeit mit Fachbehörden, z. B. schutzordnung von der Betriebsleitung in Kraft
Bauaufsicht, Berufsgenossenschaften, Feuer- gesetzt und allen aufsichtführenden Betriebsan-
wehr, und Sachversicherern gehörigen zur Kenntnis gebracht werden.
J Organisation von gemeinsamen Übungen und
Betriebsbegehungen. Die Brandschutzordnung ist der Belegschaft im
jeweils notwendigen Umfang bekannt zu geben.
7.2.4 Vollmachten Aushänge sollten nur Angaben enthalten, die für
die Beschäftigten im betreffenden Bereich von
Dem Brandschutzbeauftragten sollten folgende Bedeutung sind (siehe auch Abs. 9).
Vollmachten erteilt werden:
Die Brandschutzordnung sollte ständig auf dem
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

J Weisungsbefugnis im Alarm- und Löschwesen neuesten Stand gehalten werden; insbesondere


des Betriebes sind dabei Änderungen, die sich durch Erweite-
J Weisungsbefugnis bei unmittelbar drohender rung oder Ergänzung der Verfahrenstechnik, des
Gefahr Betriebsablaufs und der baulichen Anlagen erge-
J Weisungsbefugnis zur Wiederherstellung des ben, zu berücksichtigen.
vereinbarten Brandschutzstandards
J Mitentscheidungsrecht über die Art der durch- Hinweis: siehe DIN 14096: Brandschutzordnung
zuführenden Brandschutzmaßnahmen
J Vorschlagsrecht für Brandschutzinvestitionen. J Teil 1: Allgemeines und Teil A (Aushang); Re-
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geln für das Erstellen und das Aushängen


7.3 Brandschutzordnung J Teil 2: Teil B (für Personen ohne besondere
Brandschutzaufgaben); Regeln für das Erstel-
Eine Brandschutzordnung ist eine auf ein be- len
stimmtes Objekt zugeschnittene Zusammen- J Teil 3: Teil C (für Personen mit besonderen
stellung von Regeln für die Brandverhütung und Brandschutzaufgaben); Regeln für das Erstel-
das Verhalten im Brandfall. Zur Regelung der len
Brandverhütung und des Verhaltens im Brandfall
sollte grundsätzlich eine Brandschutzordnung 7.4 Alarmplan
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aufgestellt werden. Es empfiehlt sich, die Brand-


schutzordnung mit der zuständigen Feuerwehr Der Alarmplan hat den Zweck, die schnelle Alar-
abzustimmen. mierung der Löschkräfte und anderer wichtiger
Stellen bei Brandausbruch sicherzustellen. Er ist
im Einvernehmen mit der zuständigen Feuerwehr
aufzustellen. Er enthält Angaben über Alarmie-

37
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)

rungsmittel, Alarmzeichen und den für die An- J Löschwasserentnahmestellen (Hydranten,


ordnung des Räumungsalarms zuständigen Per- Löschteiche, offene Gewässer u. ä.)
sonenkreis. J ortsfeste Feuerlöschanlagen, Standorte der
Feuerlöscher, größere Löschgeräte und Bedie-
Hinweis: siehe DIN 33 404-3: Gefahrensignale für nungsstellen für Rauch- und Wärmeabzugs-
Arbeitsstätten; Akustische Gefahrensignale anlagen
J Standorte der Handfeuermelder, der
Er gibt an, wer die Feuerwehr mit Schlüsseln und Auslöseeinrictungen für Alarmanlagen
Übersichtsplänen zu erwarten und einzuweisen J Zufahrtswege und Lotsenstellen
hat und wer im weiteren Verlauf der Löschtätig- J Flucht- und Rettungswege, Angriffswege und
keit dem Einsatzleiter der zuständigen Feuerwehr Aufstellflächen für die Feuerwehr
zur Beratung über betriebsspezifische Anlagen J Löschwasserrückhalte- und Abwasserpläne
und Verfahren zur Verfügung steht. J Sammelplatz im Freien für Betriebsangehö-
rige.
Schließlich enthält der Alarmplan das Verzeichnis
der leitenden Werksangehörigen mit Angaben, Die Erstellung von Feuerwehrplänen kann mit der
wie sie zu erreichen sind (Adresse, Rufnummer Erstellung von Flucht- und Rettungsplänen laut
usw.) und andere im Brandfall wichtige Instituti- DIN 4844 kombiniert werden.
onen. Der Alarmplan sollte an einer ständig be-
setzten Stelle (z. B. Telefonzentrale, Pförtner) be- Es ist sicherzustellen, dass im Brandfall dem Ein-
reitgehalten werden. satzleiter der Feuerwehr jeweils ein Exemplar
des Feuerwehrplanes zur Verfügung steht (z.  B.
beim Pförtner). Die Pläne sind regelmäßig zu ak-
7.5 Feuerwehrplan
tualisieren.

Der Feuerwehrplan zeigt mit einer einheitlichen


7.6 Offenes Feuer und Rauchen
Symbolik die Gefahrenschwerpunkte und die für
den vorbeugenden und abwehrenden Brandschutz
vorhandenen Sicherheitseinrichtungen auf. Rauchen gehört zu den häufigen Ursachen für
Brand- und Explosionsschäden. Die Missachtung
Hinweise: siehe des Rauchverbotes bzw. dessen Duldung kann im
Ernstfall nicht nur zivil- und strafrechtliche Fol-
J DIN 14 095: Feuerwehrpläne für bauliche An- gen haben, sondern auch zum Verlust des Versi-
lagen cherungsschutzes führen.
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

J DIN4844: Graphische Symbole - Sicherheits-


farben und Sicherheitszeichen Hinweis: siehe Allgemeine Bedingungen für die
Feuerversicherung (VdS 100)
Ein Feuerwehrplan sollte in Abstimmung mit der
örtlichen Brandschutzdienststelle erstellt werden Rauchen sowie der Gebrauch von Feuer und of-
und u. a. Folgendes enthalten: fenem Licht ist in feuer- und explosionsgefähr-
deten Räumen und Bereichen verboten.
J sämtliche Objekte mit Angabe der Nutzung,
der Brandabschnitte, der Lage der Eingänge Als feuergefährdet gelten Räume und Bereiche,
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und Treppenräume in denen leicht entzündliche Stoffe in gefahrdro-


J besondere Hinweise auf feuer- und explosi- hender Menge vorhanden sind, z. B. Produktions-
onsgefährdete Räume und Bereiche sowie die und Lagerbereiche mit brennbaren Stoffen.
Lagerung von Gefahrstoffen
J Bereiche, in denen nicht mit Wasser gelöscht Hinweis: siehe Feuergefährdete Betriebsstätten
werden darf und diesen gleichzustellende Risiken (VdS 2033)
J Bereiche, in denen nur mit Sonderlöschmittel
gelöscht werden darf Als explosionsgefährdet gelten Räume und Be-
J Bereiche, die der Strahlenschutzverordnung reiche, in denen sich Gase, Dämpfe oder Stäube,
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unterliegen die mit Luftsauerstoff explosionsfähige Gemische


J Hochspannungs- und sonstige Energieversor- bilden, in gefahrdrohender Menge ansammeln
gungsanlagen mit ihren Schaltstellen können, z.  B. Läger mit brennbaren Gasen und
J Standorte von Druckgefäßen und Druckbehäl- Flüssigkeiten, Lackierereien, Räume mit brenn-
tern baren Stäuben.

38
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb

Auf das Rauchverbot ist durch entsprechende ken beispielsweise können auch noch in Entfer-
Kennzeichnung deutlich und dauerhaft aufmerk- nungen von 10 m und mehr brennbare Stoffe zün-
sam zu machen. Auf das Rauchverbot ist bereits den. Aus diesem Grund sollten im Betrieb grund-
an den Zugängen zur Verbotszone hinzuweisen. sätzlich Feuerarbeiten außerhalb hierfür ständig
Außerhalb der Rauchverbotszone sind geeignete eingerichteter Arbeitsplätze untersagt sein.
Aschenbecher bereitzustellen. Papierkörbe und
Abfallbehälter dürfen nicht als Aschenbecher be- Sind solche Arbeiten unvermeidlich, muss hier-
nutzt werden. Aschenbecher dürfen nicht in Pa- für eine schriftliche Genehmigung durch den
pierkörbe entleert werden. Betriebsleiter oder seinem dafür Beauftragten
erteilt werden (Erlaubnisschein für feuergefähr-
Hinweis: BGV A8 - Sicherheits- und Gesundheits- liche Arbeiten). Damit wird das durchführende
schutzkennzeichnung am Arbeitsplatz Personal (eigenes als auch fremdes) verpflichtet,
alle erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen zu er-
Um heimliches Rauchen in Rauchverbotszonen greifen und zu beachten.
zu verhindern, hat sich in der Praxis die Einrich-
tung von Raucherzonen bewährt. Diese sind von Hinweis: siehe
den Rauchverbotszonen räumlich oder baulich
abzugrenzen und deutlich zu kennzeichnen. J Feuergefährliche Arbeiten, Richtlinien für den
Brandschutz (VdS 2008)
Raucherzonen sind von brennbaren Materialien J Erlaubnisschein für feuergefährliche Arbeiten
freizuhalten. Standfeste Aschenbecher aus nicht- (VdS 2036)
brennbarem Material sind in ausreichender An- J Sicherheitsvorschriften für feuergefährliche
zahl aufzustellen. Arbeiten (VdS 2047)
J BGR 500, Teil 2, Kapitel 2.26: Schweißen,
In explosionsgefährdeten Räumen und Bereichen Schneiden und verwandte Verfahren
dürfen keine Raucherzonen eingerichtet werden.
7.8 Ausbildung und Unterweisung der
Die Durchsetzung des Rauchverbotes setzt eine Belegschaft
entsprechende Unterweisung der Beschäftigten
(Betriebspersonal und Fremdfirmen) voraus. Die Die Betriebsangehörigen sind in angemessenen
diesbezügliche Belehrung sollte bereits im Zuge Zeitabständen über die ihre Arbeitsplätze betref-
der Einstellung bzw. vor Arbeitsaufnahme erfolgen fenden Brandgefahren und Schutzmaßnahmen
und ist mindestens jährlich zu wiederholen. Jede zu unterweisen. Dies gilt insbesondere für Aus-
Unterweisung ist schriftlich zu dokumentieren. zubildende, neu eingestellte oder im Betrieb an
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

anderen Arbeitsplätzen eingesetzte Mitarbeiter.


Die Unterweisung muss an die Gefährdungsent-
7.7 Feuergefährliche Arbeiten
wicklung angepasst sein und regelmäßig wieder-
holt werden.
Feuergefährliche Arbeiten in Zusammenhang mit
Reparatur-, Montage- und Demontagearbeiten, Die Betriebsangehörigen sollten regelmäßig,
wie Schweißen, Trennschleifen, Löten und Brenn- möglichst einmal jährlich, in der Wirkungsweise
schneiden außerhalb des Werkstattbereiches so- und Handhabung der Geräte für die Brandbe-
wie Dacharbeiten mit Flamme sind eine häufige kämpfung sowie über das richtige Verhalten bei
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Brandursache. Ausbruch eines Brandes unterwiesen werden.


Dabei sind besondere betriebliche Gegeben-
Brände können z. B. entstehen durch heiten, z. B. der Umgang mit gefährlichen Stoffen
oder die Kenntnis spezieller Produktionsabläufe,
J offene Flammen, zu berücksichtigen. Die Unterweisungen müssen
J elektrische Lichtbögen, auch die Alarmierung und die Rettung von Per-
J Schweiß-, Schneid- und Schleiffunken, sonen gemäß der Brandschutzordnung enthalten.
J abtropfendes glühendes Metall,
J Wärmestrahlung, Sind im Betrieb ortsfeste Feuerlöschanlagen
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J Wärmeleitung stark erhitzter Werkstoffteile, vorhanden, so ist es erforderlich, die in diesem


J heiße Oberflächen, Bereichen beschäftigten Betriebsangehörigen
J heiße Gase. regelmäßig zu unterrichten, wie die Anlagen wir-
ken, wie sie auszulösen sind und wie die Betriebs-
Gefährdet ist nicht nur die nähere Umgebung der angehörigen sich bei einer Auslösung zu verhal-
Arbeitsstelle. Schweiß-, Schneid- und Schleiffun- ten haben.

39
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)

Nach Möglichkeit ist jährlich eine Brandschutzü- schutzsysteme, Gas- und Ölfeuerungsanlagen
bung, z. B. mit Probealarm, Räumung bei Sicher- und die hierbei festgestellten Mängel
heitsbeleuchtung, abzuhalten. Zu dieser Übung J Veranlassung zur Mängelbeseitigung, Zustän-
sollte ein Beauftragter der zuständigen Feuer- digkeit und Lösungsvorschläge, Erledigung
wehr eingeladen werden. Praktische Löschver- der Mängelbeseitigung.
suche nehmen die Angst, einen plötzlich entstan-
denen Brand sofort anzugreifen. Deshalb sollten In größeren Betrieben sollte regelmäßig eine
– soweit möglich – Löschübungen durchgeführt Brandschutzbegehung mit dem Sachversicherer
werden. durchgeführt werden.

Festgestellte Mängel sollten unverzüglich beho-


7.9 Brandschutzkontrolle im Betrieb
ben werden. Bis zur endgültigen Behebung sind
evtl. gleichwertige Ersatzmaßnahmen zu treffen.
Der Brandschutzbeauftragte sollte den Betrieb in Bei unmittelbar drohender Gefahr für Personen
regelmäßigen Zeitabständen kontrollieren; Emp- und Sachwerte sind Sofortmaßnahmen auf Ver-
fehlungen zu Zeitabständen (täglich/wöchentlich/ anlassung der Betriebsleitung bzw. deren Beauf-
monatlich) und dem Umfang der Kontrolle sind im tragten notwendig (z. B. Abschalten von Anlagen
Anhang enthalten. Er sollte bei den Sicherheits- oder der Energiezufuhr, Räumung).
rundgängen auch die Fachkraft für Arbeitssi-
cherheit hinzuziehen. Die Kontrollen sollten nach Die Mängelbeseitigung ist nachzuprüfen.
einem Plan durchgeführt werden, der die notwen-
digen Prüfungstermine und die zu besichtigenden
7.10 Neubau - Umbau - Nutzungsänderungen
Objekte und Bereiche festlegt.

Die betriebliche Brandschutzkontrolle kann Bei der Planung und Ausführung von Neu- und
ggf. mit der gesetzlich geforderten Brandschau Umbaumaßnahmen und von Nutzungsänderungen
durch die örtlich für den Brandschutz zuständige ist zu prüfen, wie sie sich auf die bereits festge-
Dienststellen kombiniert werden, wenn diese ge- legten Brandschutzmaßnahmen und somit auf
rade ansteht. das Brandschutzkonzept auswirken. Es ist des-
halb sinnvoll, den Brandschutzbeauftragten, den
Das Ergebnis der Überprüfungen und die getrof- Sachversicherer und die zuständige Feuerwehr
fenen Maßnahmen zur Mängelbeseitigung sollten frühzeitig hinzuzuziehen. Bei einer Erhöhung des
schriftlich festgehalten werden, z.  B. in einem Gefährdungspotenzials im Betrieb ist das Brand-
Brandschutz-Kontrollbuch. schutzkonzept entsprechend anzupassen.
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

Außerdem empfiehlt sich, Folgendes zu doku- Der Brandschutz muss auch während der Bau-
mentieren: arbeiten jederzeit sichergestellt sein. Der Brand-
schutzbeauftragte sollte die Baustelle daher
J alle Brände, auch wenn sie sofort gelöscht verstärkt kontrollieren. Es ist darauf zu achten,
werden konnten und ihre Ursachen dass die bestehenden Brandschutzmaßnahmen
J den Bestand an mobilen Feuerlöschgeräten und Sicherheitseinrichtungen voll funktionsfähig
und deren vorgeschriebene Überprüfung bleiben und dem veränderten Risiko angepasst
J die Überprüfung der baulichen, technischen werden. Mitarbeiter von Fremdfirmen sind in die
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und organisatorischen Brandschutzmaßnah- betriebsspezifische Brandschutzordnung einzu-


men weisen.
J die durchgeführten Brandschutzübungen
(Löschübungen, Alarm- und Räumungsü- Insbesondere gilt dies für
bungen u. ä.)
J betriebliche Veränderungen, die eine Erhö- J Flucht- und Rettungswege,
hung der Brandgefahr mit sich bringen kön- J Durchbrüche und Feuerschutzabschlüsse in
nen; Anpassung der Feuerlöschgeräte, -mittel brandschutztechnisch wirksamen baulichen
und -anlagen an diese Änderungen Trennungen nach Abschnitt 4.3.2 und 4.3.3,
© VdS Schadenverhütung GmbH

J Brandschutzkontrollen durch behördliche J Wandhydranten und Feuerlöscher,


Dienststellen und Sachverständige und die J Brandmeldeanlagen,
hierbei festgestellten Mängel J Feuerlöschanlagen,
J die turnusmäßig vorgeschriebenen Überprü- J Rauch- und Wärmeabzugsanlagen,
fungen, z. B. der elektrischen Anlagen, Blitz- J Notrufanlagen,
J Notausschalter.

40
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb

Hinweis: siehe Baustellen, Unverbindlicher Leit- 7.12 Aufstellen einer nichtöffentlichen


faden für ein umfassendes Schutzkonzept (VdS Feuerwehr
2021)
Nichtöffentliche Feuerwehren sind privat einge-
Brandschutzmaßnahmen, z. B. Abschottungen richtete Feuerwehren mit haupt- und/oder ne-
und Brandmelder in Deckenhohlräumen und Dop- benberuflichen Kräften zum Schutz von Betrieben
pelboden, sind nach dem Abschluss der Baumaß- und/oder Einrichtungen (z.  B. Werk-, Betriebs-
nahmen vielfach nicht mehr direkt sichtbar. Um und Dienstleistungsfeuerwehren).
eine lückenlose Instandhaltung zu ermöglichen
(siehe auch Abschnitt 7.8), die eine regelmäßige Hinweis: siehe Nichtöffentliche Feuerwehren;
Wartung und Prüfung sowie umgehende Instand- Merkblatt für die Bewertung (VdS 2034)
setzung bei einer Mängelfeststellung beinhaltet
und wodurch die ständige Funktionsbereitschaft Betriebsfeuerwehren sind öffentlich nicht an-
der brandschutztechnischen Anlagen und Ein- erkannte Feuerwehren zum Schutz von privaten
richtungen erfahrungsgemäß erst sichergestellt oder öffentlichen Betrieben, von Behörden oder
werden kann, ist es empfehlenswert, alle dies- von sonstigen Einrichtungen mit haupt- und/oder
bezüglichen Einbauten und Installationen, die u. nebenberuflich tätigen Einsatzkräften.
a. im vorliegenden Leitfaden genannt sind, z. B.
Brandwände, Feuerschutztüren, Brandmelde- Eine Dienstleistungsfeuerwehr ist eine private
und Feuerlöschanlagen, umfassend zu dokumen- Feuerwehr, die auf einem Privatgelände die Auf-
tieren. gaben einer Werk- oder Betriebsfeuerwehr als
nicht unternehmenseigene Feuerwehr erfüllt.
7.11 Außerbetriebsetzen von
Eine Werkfeuerwehr ist eine behördlich aner-
Brandschutzanlagen
kannte oder behördlich angeordnete Berufs- bzw.
freiwillige Feuerwehr zum Schutz besonders
Brandschutzanlagen dürfen nur in Abstimmung brand- und/oder explosionsgefährlicher gewerb-
mit den hierfür im Betrieb verantwortlichen Per- licher oder sonstiger Betriebe/Einrichtungen.
sonen außer Betrieb genommen werden. Es kann Aufbau, Ausbildung und Ausrüstung müssen
zweckmäßig sein, Außerbetriebsetzungen mit der den Erfordernissen der/des zu schützenden
zuständigen Feuerwehr abzustimmen. Betriebe(s) und den an die öffentlichen Feuerweh-
ren gestellten Anforderungen entsprechen. Werk-
Eine Außerbetriebnahme einer Brandschutzanla- feuerwehren werden in regelmäßigen Abständen
ge sollte dem Versicherer zuvor angezeigt werden. (i. d. R. alle 5 Jahre) von der Anerkennungsbehör-
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

de überprüft. Änderungen und Abweichungen zu


Für die Zeit der Außerbetriebsetzung sind ausrei- den in dem Anerkennungsbescheid festgelegten
chende Ersatzmaßnahmen vorzusehen, z. B. Auflagen sind der zuständigen Behörde unver-
züglich anzuzeigen.
J Brandwachen,
J Sicherstellen der Brandmeldung, Zu den Aufgaben einer Werkfeuerwehr gehören:
J Verringern der Brandlast,
J Bereitstellung manueller Einrichtungen zur J der abwehrende Brandschutz mit Maßnahmen
Brandbekämpfung, z. B. Auslegen von Lösch- der Menschenrettung und Brandbekämpfung
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schläuchen.
und
Die Arbeiten, die ein Außerbetriebsetzen einer
Brandschutzanlage erforderlich machen, sollten J der vorbeugende Brandschutz mit den bau-
so schnell wie möglich durchgeführt werden. lichen und betrieblichen, speziell auf die zu
schützenden Risiken ausgerichteten Brand-
Eine Brandschutzanlage sollte nur in dem Um- schutzmaßnahmen.
fang außer Betrieb gesetzt werden, wie dies un-
bedingt nötig ist. Während der arbeitsfreien Zeit Die Aufstellung von Werkfeuerwehren ist in den
© VdS Schadenverhütung GmbH

ist die Brandschutzanlage möglichst wieder in jeweiligen Brandschutzgesetzen der Bundes-


Betrieb zu nehmen. länder und zum Teil in den darauf aufbauenden
Werkfeuerwehr-Verordnungen geregelt.
Nach der Wiederinbetriebnahme einer Brand-
schutzanlage ist die Betriebsbereitschaft sofort Für Betriebe, die nicht verpflichtet sind, eine
zu überprüfen. Werkfeuerwehr aufzustellen, wird die Aufstellung

41
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)

einer eigenen Betriebsfeuerwehr empfohlen. Die Fremdfirmen sollten bei der Auftragserteilung
Größe der Betriebsfeuerwehr und ihre Ausrüs- schriftlich verpflichtet werden, die Sicherheits-
tung sollten den jeweiligen Betriebsrisiken ange- vorschriften des Betriebes, z. B. die Brandschutz-
passt sein. ordnung, einzuhalten. Sie sind verantwortlich,
ihre Mitarbeiter über die im jeweiligen Betrieb
notwendigen Brandschutzmaßnahmen zu un-
8 Beschäftigung von Fremdfirmen terweisen und haben für eine ordnungsgemäße
Durchführung der Arbeit zu sorgen.
Arbeitsmaßnahmen durch Fremdfirmen können
mit besonderen Brandgefahren für einen Betrieb
verbunden sein, z.  B. feuergefährliche Arbeiten 9 Verhalten im Brandfall
oder Arbeiten in Bereichen mit erhöhtem Brand-
risiko. Deshalb sind neben den zu beachtenden Für die Effektivität von Rettungs- und Brandbe-
einschlägigen Sicherheitsvorschriften und Richt- kämpfungsmaßnahmen ist das richtige Verhalten
linien ggf. weitere schriftliche Verhaltensregeln der Betriebsangehörigen von großer Bedeutung.
(Sicherheitsanweisungen) erforderlich.
Vorgesetzte sollten für ihren Zuständigkeitsbe-
Wichtig ist, dass die Mitarbeiter von Fremdfirmen reich Anweisungen über besondere Maßnahmen
vor Aufnahme von Arbeiten über die betrieblichen im Brandfall erteilen und ihre Mitarbeiter infor-
Besonderheiten (z.  B. Hinweise auf besondere mieren.
Brand- und Explosionsgefahren) belehrt werden.
9.1 Verhalten bei Brandausbruch
Eine schriftliche Sicherheitsanweisung für Arbei-
ten von Fremdfirmen im Betrieb sollte enthalten:
Jeder sollte vorher wissen, was er zu tun hat und
J Allgemeine Hinweise wie er sich im Gefahrenfall zu verhalten hat.
J Art des Betriebes

J Arbeitszeiten J Ruhe bewahren, Panik vermeiden.


J Zutrittsformalitäten (Zutrittskontrollen, J Jeder Brand (unabhängig von der Größe) ist
Besucherschein, Schlüsselverwaltung, Na- sofort zu melden (z. B. an ständig besetzte
mensschilder etc.) Stelle, Feuerwehr). Kurze und genaue Anga-
J Spezielle Hinweise ben über Brandort (Gebäude, Geschoss oder
J Ort der Fremdarbeiten Abteilung), Brandobjekt und Personengefähr-
J Information zu Betriebsabläufen, speziellen dung sind zu machen.
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

Gefahrenpotenzialen und vorhandenen J Bis zum Eintreffen der Feuerwehr sind nach
Brandschutzeinrichtungen vor Ort Möglichkeit folgende Maßnahmen zu treffen:
J Auflistung wichtiger Ansprechpartner (z. B. J gefährdete Personen verständigen und,

zuständiger Betriebsleiter, Bauleiter ande- sofern erforderlich und möglich, aus dem
rer Fremdfirmen, Brandschutzbeauftragter) Gefahrenbereich bringen; Hilfestellung für
J Arbeitszeiten der Fremdfirmen Behinderte sicherstellen
J Verhaltensmaßnahmen im Brandfall oder J bei Brandgefahr sind die vom Brand be-

sonstige Besonderheiten troffenen sowie die durch den Brand ge-


J Sicherheitsvorschriften (z. B. der Berufsge- fährdeten Räume sofort und ruhig über die
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nossenschaften, Versicherer) entsprechenden Fluchtwege zu verlassen


J ergänzende betriebliche Regelungen wie und vorgegebene Sammelstellen aufzusu-
Erlaubnisschein für feuergefährliche Arbei- chen (bei verrauchten Räumen möglichst in
ten, Rauchverbotszonen, Sicherheitsmaß- Bodennähe fortbewegen und idealer Weise
nahmen bei Erdarbeiten Brandfluchthauben anlegen)
Hinweis: siehe J bei Gebäuderäumung keine Aufzüge benut-

J Feuergefährliche Arbeiten, Richtlinien zen


für den Brandschutz (VdS 2008) J Feuerschutzabschlüsse, Türen und Fenster

J Erlaubnisschein für feuergefährliche schließen


© VdS Schadenverhütung GmbH

Arbeiten (VdS 2036) J den Brand bekämpfen, ohne dabei eine


J Hinweis auf Verbot alkoholischer Getränke besondere Gefahr einzugehen. Bei Verwen-
J Hinweis auf Ordnung und Sauberkeit an der dung von Feuerlöschern sollten mehrere
Arbeitsstelle Feuerlöscher gleichzeitig zur Brandbe-
kämpfung eingesetzt werden

42
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb

J Anfahrten und Zugänge für die Feuerwehr J wichtige Unterlagen und Güter in Sicherheit
freihalten, Schlüssel, Feuerwehrplan be- bringen.
reithalten
J Gefahrenbereich absperren. Die Feuerwehr ist bei einem Brand unverzüglich
zu benachrichtigen. Eine Meldung an den Feuer-
9.2 Zusammenarbeit mit der Feuerwehr versicherer muss ebenfalls erfolgen.

Bei Eintreffen der Feuerwehr ist dem Einsatzlei-


ter anhand des Feuerwehrplanes kurze sachliche 10 Maßnahmen nach einem Brand
Auskunft zu geben über
Jeder, auch der kleinste Brandfall, sollte der Be-
J Lage der Brandstelle, triebsleitung und dem Brandschutzbeauftragten
J Ausdehnung des Brandes, gemeldet werden.
J Konstruktion und Unterteilung des Gebäudes,
J gefährliche Stoffe (Lagerstätte, Menge), Brandschäden sind dem Versicherer unverzüglich
J Zugang zum Brandherd, anzuzeigen.
J Hinweise auf verletzte, vermisste und gefähr-
dete Personen, Um den Schaden so gering wie möglich zu halten,
J ortsfeste Feuerlöschanlagen. sollten nach einem Brand unverzüglich folgende
Maßnahmen in Abstimmung mit dem Versicherer
Den Anordnungen des Einsatzleiters der Feuer- getroffen werden:
wehr ist unbedingt Folge zu leisten, die zuständi-
gen Betriebs- und Abteilungsleiter haben ihn zu J Sicherung der Brandstätte gegen erneutes
unterstützen. Aufflammen
J Sicherung der Brandstätte gegen das Betre-
ten Unbefugter (Spurensicherung, Schutz vor
9.3 Sonstige Verhaltensmaßnahmen
Plünderung)
J Brandmeldeanlagen, Feuerlöschanlagen, -ge-
Sofern notwendig und zudem keine Gefahr oder räte und -einrichtungen unverzüglich wieder
Gefahrerhöhung besteht, was ggf. auch in Ab- einsatzbereit machen
stimmung mit der Feuerwehr festgestellt wer- J Maßnahmen zur Verringerung des Löschwas-
den kann, sollten folgende Maßnahmen getroffen serschadens (Beseitigen des Löschwassers,
werden: Austrocknen und Lüften von Räumen)
J Abdichten beschädigter Dächer, Schließen
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

J Feststellen, ob ortsfeste Feuerlöschanlagen bzw. Abdecken von Dachöffnungen


und Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA) J Elektrische Anlagen, Installationen und Be-
ausgelöst haben. Erforderlichenfalls sind die triebsmittel erst in Betrieb nehmen, wenn
RWA manuell auszulösen. sichergestellt ist, dass sie noch - oder nach
J Ortsbewegliche Druckgasbehälter (Gasfla- einer Wiederherstellung wieder - den ein-
schen), brennbare Flüssigkeiten und sonstige schlägigen Sicherheitsbestimmungen (z. B.
brennbare Stoffe aus gefährdeten Bereichen VDE-Bestimmungen) entsprechen.
entfernen
J Absperren von Ver- und Entsorgungsleitungen Hinweise zum Umgang mit der kalten Brandstelle
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sowie Abschalten von Lüftungs- und Klimaan- gibt die GDV-Publikation VdS 2357.
lagen
J Bergung von wichtigen Sachwerten, Ferti-
gungs-, Forschungs- und Planungsunterlagen
veranlassen
J Öl- und Druckluftleitungen absperren
J Maschinenanlagen außer Betrieb setzen
J mit Vorzugssteuerung versehene Aufzüge in
ein sicheres Geschoss rufen und dort stilllegen
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J elektrische Anlagen abschalten (Betriebse-


lektriker hinzuziehen); Dauerversuche und
Prozesse dürfen nur auf besondere Anweisung
der Betriebsleitung unterbrochen werden und
nur, wenn dies ohne zusätzliche Gefährdung
möglich ist

43
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)

11 Literatur / Quellen 11.2 Literatur allgemein

11.1 Bezugsquellen Lehrgangsunterlagen VdS-Lehrgang Brand-


schutzbeauftragter;
VdS Schadenverhütung - Schulung und Infor-
Brandschutzpublikationen mation, Köln
FeuerTRUTZ GmbH – wird laufend aktualisiert –
Kanalstraße 24
82515 Wolfratshausen Lemke, E. (Hrsg.):
Handbuch Brandschutz;
Gesetzliche Regelwerke ecomed verlagsgesellschaft mbH & Co KG;
Bundesanzeiger Verlag Landsberg
Postfach 1320 - Loseblattsammlung, wird laufend ergänzt –
53003 Bonn
Mayr, J. (Hrsg.):
Musterbauordnung (MBO), Muster-Industriebau- Brandschutzatlas – Baulicher Brandschutz;
Richtlinien und Landesbauordnungen (LBO) Feuer TRUTZ GmbH, Verlag für Brandschutz-
Verlage der Landesgesetz- und Verordnungs- publikationen; Wolfratshausen
blätter oder örtliche Buchhandlung – Loseblattsammlung, wird laufend ergänzt –

Normen Rempe, A.:


Beuth Verlag, GmbH Praxishandbuch betrieblicher Brandschutz -
10772 Berlin Aufbau, Durchführung, Optimierung;
WEKA Fachverlag für Technische Führungs-
Regeln der Berufsgenossenschaften kräfte; Augsburg
Carl Heymanns Verlag KG – Loseblattsammlung, wird laufend ergänzt –
Luxemburger Straße 449
50939 Köln Sommerfeld, H.:
Brand- und Explosionsschutz als Bestandteile
Technische Regelwerke des Risikomanagements;
Verlag W. Kohlhammer GmbH Verlag W. Kohlhammer; Stuttgart, Berlin,
Zweigniederlassung Köln Köln; 1998
Postfach 400263
50832 Köln Vorbeugender Brandschutz
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

(vfdb-Loseblattsammlung mit Ergänzungslie-


VDE-Bestimmungen ferung aller den Brandschutz betreffenden Ge-
VDE-Verlag GmbH setze, Verordnungen, Richtlinien, Technischen
Bismarkstr. 33 Regeln etc.); Verlag Kultur und Wissen GmbH,
10625 Berlin Wiesbaden
– Loseblattsammlung, wird laufend ergänzt –
GDV- und VdS-Publikationen
VdS Schadenverhütung Verlag
Amsterdamer Straße 174
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50735 Köln

vfdb-Loseblattsammlung
Verlag Kultur und Wissen GmbH
Marktplatz 13
65183 Wiesbaden
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44
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb

11.3 Literaturangaben VdS 2034:


Nichtöffentliche Feuerwehren; Merkblatt für die
VdS 100: Bewertung
Allgemeine Bedingungen für die Feuerversiche-
rung VdS 2035:
Stahltrapezprofildächer, Planungshinweise für
VdS 0195: den Brandschutz
Technischer Leitfaden der Feuer- und Feuerbe-
triebsunterbrechungs-Versicherung, Risiken, VdS 2036:
Schutzziele, Schutzkonzepte und Schutzmaßnah- Erlaubnisschein für feuergefährliche Arbeiten
men
VdS 2038:
VdS 2001: Allgemeine Sicherheitsvorschriften der Feuer-
Regeln für die Ausrüstung von Arbeitsstätten mit versicherer für Fabriken und gewerbliche Anla-
Feuerlöschern gen

VdS 2002: VdS 2047:


VdS-anerkannte Feuerlöscher; Verzeichnis Sicherheitsvorschriften für feuergefährliche Ar-
beiten
VdS 2006:
Blitzschutz durch Blitzableiter; Merkblatt zur VdS 2056:
Schadenverhütung Sicherheitsvorschriften für Betriebe des Gast-
stättengewerbes
VdS 2007:
Anlagen der Informationstechnologie (IT-Anla- VdS 2082:
gen); Merkblatt zur Schadenverhütung Brandschutzkonzept für Hotel- und Beherber-
gungsbetriebe; Richtlinien für die Planung und
VdS 2008: den Betrieb
Feuergefährliche Arbeiten; Richtlinien für den
Brandschutz VdS 2093:
Richtlinien für CO2-Feuerlöschanlagen; Planung
VdS 2009: und Einbau
Brandschutz-Management; Leitfaden für die Ver-
antwortlichen im Betrieb und Unternehmen VdS 2095:
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

Richtlinien für automatische Brandmeldeanla-


VdS 2010: gen; Planung und Einbau
Risikoorientierter Blitz- und Überspannungs-
schutz; Richtlinien zur Schadenverhütung VdS 2105:
Schlüsseldepots (SD), Anforderungen an Anla-
VdS 2021: geteile VdS 2106: Richtlinien für Funkenerken-
Baustellen, Unverbindlicher Leitfaden für ein nungs-, Funkenausscheidungs- und Funken-
umfassendes Schutz-konzept löschanlagen; Planung und Einbau
Heruntergeladen von IP 196.179.226.19 am 10.06.2022 - 14:37

VdS 2029: VdS 2108:


Holz bearbeitende und verarbeitende Betriebe; Richtlinien für Schaum-Löschanlagen; Planung
Richtlinien für den Brandschutz und Einbau

VdS 2031: VdS 2109:


Blitz- und Überspannungsschutz in elektrischen Richtlinien für Sprühwasser-Löschanlagen; Pla-
Anlagen; Richtlinien zur Schadenverhütung nung und Einbau

VdS 2032: VdS 2139:


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Brandschutz für Kühl- und Tiefkühllager, Leitfa- VdS-anerkannte Schlüsseldepots und Adapter;
den für die Planung, Ausführung und den Betrieb Verzeichnis

VdS 2033: VdS 2199:


Feuergefährdete Betriebsstätten und diesen Brandschutz im Lager
gleichzustellende Risiken

45
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)

VdS 2207: VdS 2381:


Aufstellen von Müllpresscontainern; Richtlinien Richtlinien für Feuerlöschanlagen mit haloge-
für den Brandschutz nierten Kohlenwasserstoffen; Planung und Ein-
bau
VdS 2212:
Betriebsbuch für Wasserlöschanlagen (Muster) VdS 2395:
Richtlinien für Halbstationäre Sprühwasser-
VdS 2223: Löschanlagen, Teil1: Planung und Einbau
Abnahmeprüfung der Feuerschutzabschlüsse im
Zuge bahngebundener Förderanlagen; Merkblatt VdS 2815:
für den Baulichen Brandschutz Zusammenwirken von Wasserlöschanlagen und
Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA); Merk-
VdS 2216: blatt zum Brandschutz
Brandschutzmaßnahmen für Dächer; Merkblatt
für die Planung und Ausführung VdS 2833:
Schutzmaßnahmen gegen Überspannung für Ge-
VdS 2226: fahrenmeldeanlagen
Krankenhäuser, Pflegeheime und ähnliche Ein-
richtungen zur Unterbringung oder Behandlung VdS 2878:
von Personen; Richtlinien für den Brandschutz Vernetzung (Zusammenschaltung) von Brand-
melde-Alt- und Neuanlagen; Merkblatt
VdS 2240:
Betriebsbuch für Inertgas- und Pulverlöschanla- VdS 3433:
gen (Muster) Sicherstellung der Qualität für Rauch- und Wär-
meabzugsanlagen; Merkblatt
VdS 2244:
Sandwichelemente als raumabschließende VdS 3435:
Wand- und Dachbauteile; Brandschutz-Hinweise Projektierung von Ansaugbrandmeldern; Merk-
für die Planung, Ausführung und Instandhaltung blatt

VdS 2278: VdS 2496:


Elektrowärme; Merkblatt zur Schadenverhütung Richtlinien für die Ansteuerung von Feuerlösch-
anlagen
VdS 2304:
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

Einrichtungsschutz für elektrische und elektro- VdS 2513:


nische Systeme; Planung und Einbau Lagerung von Sekundärrohstoffen aus Kunst-
stoff; Brandschutztechnische Richtlinien
VdS 3527:
Richtlinien für Inertisierungs- und Sauerstoffre- VdS 2515:
duzierungsanlagen; Planung und Einbau Abfallverbrennungsanlagen; Richtlinien für den
Brandschutz
VdS 2350:
Shlüsseldepots (SD); Planung, Einbau und In- VdS CEA 4001:
Heruntergeladen von IP 196.179.226.19 am 10.06.2022 - 14:37

standhaltung VdS CEA-Richtlinien für Sprinkleranlagen; Pla-


nung und Einbau
VdS 2357:
Richtlinien zur Brandschadensanierung, Richtli- VdS CEA 4020:
nien für den Umweltschutz Natürliche Rauch- und Wärmeabzugsanlagen
(NRA); Planung und Einbau
VdS 2371:
Rauchgas -Entschwefelungs-Anlagen (REA);
Richtlinien für den Brandschutz
© VdS Schadenverhütung GmbH

DIN 4102:
VdS 2380: Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen
Richtlinien für Feuerlöschanlagen mit nicht ver-
flüssigten Inertgasen; Planung und Einbau DIN 4844:
Graphische Symbole - Sicherheitsfarben und Si-
cherheitszeichen

46
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb

DIN 14095: ChemG:


Feuerwehrpläne für bauliche Anlagen Gesetz zum Schutz vor gefährlichen Stoffen –
Chemikaliengesetz
DIN 14096:
Brandschutzordnung ArbStättV:
Verordnung über Arbeitsstätten (Arbeitsstätten-
DIN 14675: verordnung, http://www.arbeitssicherheit.de/de/
Brandmeldeanlagen - Aufbau und Betrieb html/bgvr-verzeichnis)

DIN 18230: BetrSichV:


Baulicher Brandschutz im Industriebau Verordnung über Sicherheit und Gesundheits-
J Teil 1: Rechnerisch erforderliche Feuerwider- schutz bei der Bereitstellung von Arbeitsmitteln
standsdauer und deren Benutzung bei der Arbeit, über Sicher-
J Teil 2: Ermittlung des Abbrandverhaltens von heit beim Betrieb überwachungs-bedürftiger
Materialien in Lageranordnung - Werte für Anlagen und über die Organisation des betrieb-
den Abbrandfaktor m lichen Arbeitsschutzes - Betriebssicherheitsver-
J Teil 3: Rechenwerte Baulicher Brandschutz im ordnung
Industriebau
Arbeitsstättenregel ASR 2.3:
DIN 18234: Fluchtwege und Notausgänge, Flucht- und Ret-
Baulicher Brandschutz großflächiger Dächer - tungsplan
Brandbeanspruchung von unten
Verordnung zum Schutz vor Gefahrstoffen -
DIN 18095: Gefahrstoffverordnung (GefStoffV)
J Teil 1: Türen; Rauchschutztüren; Begriffe und

Anforderungen
J Teil 2: Türen; Rauchschutztüren; Bauartprü-

fung der Dauerfunktionstüchtigkeit und Dicht- TRBS 2152/TRGS 720:


heit Technische Regeln für Betriebssicherheit/Ge-
J Teil 3: Rauchschutzabschlüsse; Anwendung fahrstoffe Gefährliche explosionsfähige Atmo-
von Prüfergebnissen sphäre - Allgemeines

DIN EN 12845: TRBS 2152 Teil 1/TRGS 721:


Ortsfeste Brandbekämpfungsanlagen - Automa- TRBS 2152 Teil 1 Gefährliche explosionsfähige
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

tische Sprinkleranlagen - Planung, Installation Atmosphäre - Beurteilung der Explosionsgefähr-


und Instandhaltung dung

DIN EN 13501-1: TRBS 2151 Teil 2/TRGS 722:


Klassifizierung von Bauprodukten und Bauarten TRBS 2152 Teil 2 Vermeidung oder Einschrän-
zu ihrem Brandverhalten – Teil 1: Klassifizierung kung gefährlicher explosionsfähiger Atmosphäre
mit den Ergebnissen aus den Prüfungen zum
Brandverhalten von Bauprodukten; BGR 104:
Explosionsschutz-Regeln; Regeln für das Ver-
Heruntergeladen von IP 196.179.226.19 am 10.06.2022 - 14:37

meiden der Gefahren durch explosionsfähige


Atmosphäre
MLAR:
Muster-Richtlinie über brandschutztechnische
Anforderungen an Leitungsanlagen (Muster-
Leitungsanlagen-Richtlinie

MLüAR:
Muster-Richtlinie über brandschutztechnische
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Anforderungen an Lüftungsanlagen (Muster-


Lüftungsanlagen-Richtlinie

MRFlFW:
Muster-Richtlinien über Flächen für die Feuer-
wehr

47
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)

Anhang A - Muster-Checkliste

Vorbemerkung

Die nachfolgend aufgeführte Muster-Checkliste für die regelmäßigen Kontrollen wurde als unverbind-
liche Leitlinie entwickelt, um Betriebs- und Erhaltungszustände vorhandener Sicherheitseinrichtungen
zu beurteilen. Sie dient damit auch als Anhalt für bestehende bauordnungsrechtliche oder privatrecht-
liche Bestimmungen zur Einhaltung geforderter Prüf- und Instandhaltungstermine. Sie erhebt keinen
Anspruch auf Vollständigkeit.

Zur Unterstützung der regelmäßigen Kontrolle und Wartung aller eingebauten bzw. installierten Brand-
schutzmaßnahmen hat sich die umfassende Baudokumentation bewährt (siehe auch Abschnitt 7.8 und
7.9)

Diese Checkliste kann nur Anhaltspunkte liefern, da betriebsspezifische Eigenheiten und Umgebungs-
einflüsse nicht berücksichtigt werden können. Sie kann deshalb nicht ohne fachliche Kenntnisse der
jeweiligen betrieblichen Abläufe und brandschutztechnischen Erfordernisse übernommen werden.

Anmerkung: Die Fragen sind so gestellt, dass sowohl der Fachkundige im Brandschutz als auch die
verantwortliche Person der Geschäftsführung die Bedeutung der Abfragen erkennt. Das Ankreuzen der
Spalte ”ja” besagt, dass die Aussage stimmt oder die Vorkehrungen getroffen wurden. Ein Hinweis auf
den entsprechenden Abschnitt in VdS 2000 ist in Klammern gesetzt.

Allgemeine Angaben:

Räumliche Komplextrennung (4.3.1)

ja nein

Ist der vorgesehene Abstand für die räumliche Komplextrennung noch eingehalten?
J Mindestabstand zwischen Gebäuden mit einer Höhe von 5 bis 20 m entspricht der
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

Höhe des höheren Gebäudes


J Mindestabstand zu Lägern brennbarer Stoffe im Freien beträgt mindestens 20 m
J Abstand zwischen sonstigen Gebäuden und Lägern beträgt mindestens 5 m.

Sind brennbare Stoffe (z. B. Paletten, Tanks) ausnahmslos außerhalb der einzuhal-
tenden Abstandsflächen abgestellt bzw. angeordnet?
Sind Kraftfahrzeuge ausnahmslos außerhalb der einzuhaltenden Abstandsflächen
abgestellt?
Bestehen Bauteile bei Gebäudeverbindungen (Brücken, Tunnel, etc.) grundsätzlich
Heruntergeladen von IP 196.179.226.19 am 10.06.2022 - 14:37

aus nicht brennbaren Baustoffen?


Sind Zugänge beiderseits der Gebäudeverbindungen (Brücken, Tunnel, etc.) jeweils
mit feuerhemmenden Türen/Toren oder mit einer/m feuerbeständigen Tür/Tor sowie
einer allgemein bauaufsichtlich zugelassenen Feststellanlage gesichert?
Werden brennbare Gegenstände nicht im Zuge der Verbindungsbauteile abgestellt,
aufbewahrt oder gelagert?
Schließt die Winkelbeeinflussung im Anschlussbereich der Verbindungsbauteile an
Gebäudeaußenwände eine Brandübertragung aus?
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48
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb

Komplextrennwände/Brandwände (4.3.2) Dieser Teil gilt bis auf die Überdachführung auch für
Decken/Wände feuerbeständig abgetrennter Räume

ja nein

Ist die Wand frei von feststellbaren Rissen (z. B. Setzrisse)?


Sind alle Durchgangsöffnungen in der Wand mit feuerbeständigen Feuerschutzab-
schlüssen (T 90) geschützt?
Sind alle sonstigen Wanddurchbrüche mindestens feuerbeständig geschützt; sind
diese Abschottungsmaßnahmen [z. B. für Kabeldurchführungen und Rohrleitungen]
ordnungsgemäß ausgeführt und intakt?
Sind Fugen in der Wand frei von Beschädigungen?
Ist die Überdachführung der Wand frei von möglicher Überbrückung mit brennbaren
Materialien (z. B. Dacheindeckung)?
Sind alle bei der letzten Überprüfung vom __.___._____festgestellten Mängel
beseitigt?

Feuerbeständig abgetrennte Räume (4.3.3), siehe 4.3.2 Komplextrennwände/Brandwände

Dächer (4.4)

ja nein
Ist der Oberflächenschutz durch Bekiesung (vollflächig bzw. streifenförmig beiderseits
der feuerwiderstandsfähigen Wände) noch flächendeckend?
Sind Öffnungen (z. B. Sicken der Trapezprofilbleche) im Anschlussbereich zu Wänden
vollständig mit nichtbrennbaren Baustoffen verschlossen?
Sind die normativen Schutzmaßnahmen für die Dachdurchbrüche (z. B. Aufsetzkranz,
Randeinfassung aus Stahlprofilen, Feuerschutzklappen) vorhanden und funktionsfähig
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

(vgl. DIN 18234-3 und -4)?

Feuerschutzabschlüsse (4.6.1)

ja nein
Liegt der Verwendbarkeitsnachweis für den Feuerschutzabschluss (z. B. allgemeine
bauaufsichtliche Zulassung, Zustimmung im Einzelfall von der obersten Baubehörde)
in Kopie vor?
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Werden Feuerschutzabschlüsse ständig geschlossen gehalten oder verfügen sie über


entsprechend zugelassene Feststellanlagen?
Sind alle Feuerschutzabschlüsse frei von unzulässiger Feststellung mit Keilen oder
sonstigen Materialien?
Ist Während der betriebsfreien Zeit der Feuerschutzabschluss immer geschlossen?
Wird der Zufahrbereich von Lagerungen freigehalten und der Schließbereich von
Feuerschutzabschlüssen nicht mit Material verstellt?
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Sind Hinweise auf beiden Seiten der Feuerschutzabschlüsse vorhanden, wonach im


Schließbereich keine Materialien abgestellt werden dürfen und der Aufenthalt von
Personen im Schließbereich verboten ist ?
Ist der Schließbereich des Feuerschutzabschlusses durch Beschriftung,
Fußbodenmarkierung oder andere Maßnahmen deutlich gekennzeichnet?

49
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)

Ist die Verankerung der Zargen intakt?


Liegt das Türblatt in der vorgeschriebenen Weise in der Zarge (keine Spalte, Abstand
zwischen Zarge und Türblatt nicht zu groß oder zu klein)?
Sind das Türblatt und die Zarge der Abschlüsse frei von feststellbaren Rostschäden
oder mechanischen Beschädigungen?
Ist ein einwandfreies Schließen des Feuerschutzabschlusses sichergestellt (ohne
feststellbare Schleifspuren am Boden)?
Ist der Schließzylinder in den Feuerschutzabschlüssen vorhanden?
Sind Streifen aus im Brandfall aufschäumenden Baustoffen im Bereich der Zarge und
des Türblattes vorhanden und unbeschädigt?
Ist der Feuerschutzabschluss frei von unzulässigen Änderungen (z. B. nachträgliche
Bekleidung der Türblätter oder Zargen, aufgeschweißte Stange, nachträglich
angebrachte elektrische Türöffner, Türschließer, Durchbohrungen des Türblattes)
vorgenommen worden?
Ist die Kennzeichnung des Feuerschutzabschlusses mit dem nach dem
Verwendbarkeitsnachweis vorgeschriebenen Schild vorhanden und lesbar?
Ist ein selbsttätiges, vollständiges Schließen des Feuerschutzabschlusses, und zwar
aus jedem Öffnungswinkel heraus, ohne jegliche fremde Hilfe sichergestellt?
Ist der Schließfolgeregler bei 2-flügeligen Türen funktionsfähig und frei von Beschädi-
gungen?
Ist ein weiches Schließen des Feuerschutzabschlusses ohne größere Erschütterungen
gegeben?
Wurden alle bei der letzten Prüfung vom ___.___.____festgestellten Mängel beseitigt?

Rauchschutztüren (4.6.2), der Checklistenteil für Feuerschutzabschlüsse gilt grundsätzlich auch


hier
ja nein
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

Sind die elastischen Dichtungen in Zarge bzw. im Türblatt vorhanden und bestim-
mungsgemäß an vorgesehener Stelle angebracht?

Feuerschutzabschlüsse im Zuge bahngebundener Förderanlagen (Förderanlagenabschlüsse)


(4.6.3)
ja nein
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Liegt der Verwendbarkeitsnachweis für den Förderanlagenabschluss (z. B. allgemeine


bauaufsichtliche Zulassung, Zustimmung im Einzelfall der obersten Baubehörde), in
Kopie vor?
Liegt das Abnahmeprotokoll über die Prüfung der einwandfreien Funktion der
Förderanlagenabschlüsse im Zusammenwirken mit der Feststell- und Förderanlage
durch einen anerkannten Sachverständigen (z. B. VdS-Sachverständigen) vor und ist
die Prüfplakette angebracht und lesbar?
Ist die monatliche Überprüfung des Abschlusses auf Betriebsbereitschaft erfolgt und
dokumentiert?
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Ist die jährliche Überprüfung auf die störungsfreie Arbeitsweise im Zusammenwirken


mit der Förder- und Feststellanlage (Prüfungen nur durch Fachmann oder einer hier-
für ausgebildeten Person,) erfolgt und dokumentiert (z. B. im Prüfbuch)?
Sind Abschlüsse frei von erkennbaren mechanischen Beschädigungen oder Korrosi-
onserscheinungen?

50
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb

Wurden alle bei der letzten Überprüfung vom ___.___.____festgestellten Mängel


beseitigt?

Feststellanlagen (4.6.4)

ja nein
Liegt der Verwendbarkeitsnachweis für die eingebaute Feststellanlage (z. B. allge-
meine bauaufsichtliche Zulassung, Zustimmung im Einzelfall der obersten Bau-
behörde) in Kopie vor?
Ist die Abnahme der Feststellanlage durch eine Fachkraft erfolgt und die Kennzeich-
nung der Feststellanlage gemäß der Zulassung angebracht und lesbar?
Ist die Handauslösung für die Feststellanlage vorhanden?
Führt die Betätigung der manuellen Auslöseeinrichtung zum vollständigen Schließen
des Feuerschutzabschlusses?
Ist die unterbrechungsfreie Fortsetzung des eingeleiteten Schließvorganges auch
beim nochmaligen Drücken des Handauslösers sichergestellt?
Sind Brandmelder auf beiden Seiten des Feuerschutzabschlusses angeordnet und
entspricht ihre Anzahl der Vorgabe der DIBt-Richtlinie (siehe auch VdS 2097-4)?
Sind die Brandmelder der Feststellanlage frei von Beschädigungen (Sichtkontrolle)?
Ist die Feststelleinrichtung (z. B. Magnetkontakte) funktionsfähig?
Ist die Energieversorgung frei von Beschädigungen (Kabel, Leitung, Batterie/Sicht-
kontrolle)?
Ist die monatliche Funktionskontrolle auf einwandfreies Schließen der Feststellanlage
erfolgt und im Prüfbuch eingetragen?
Ist die jährliche Überprüfung der Feststellanlage auf ordnungsgemäße Arbeitsweise
und störungsfreies Zusammenwirken aller Bauteile, sofern in der Zulassung keine
kürzere Frist genannt ist; erfolgt und im Prüfbuch eingetragen?
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

Wurden alle seit der letzten Überprüfung vom ___.___.____ festgestellten Mängel
beseitigt?

Brandschutzverglasungen (4.6.5)

ja nein
Ist der Zwischenraum zwischen der Verglasung und dem umschließenden Bauteil
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vollständig mit nichtbrennbaren Baustoffen verschlossen?


Sind die Glaselemente frei von Beschädigungen?

Sind die Rahmen und Glashalteleisten intakt und ordnungsgemäß befestigt?

Durchführungen elektrischer Leitungen (4.6.6)

ja nein
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Liegt der Verwendbarkeitsnachweis für die eingebaute Kabelabschottung (z. B.


allgemeine bauaufsichtliche Zulassung, Zustimmung im Einzelfall der obersten
Baubehörde) in Kopie vor?
Ist die Abschottung selbst (z. B. Platte aus Mineralwolle für Weichschott) bestim-
mungsgemäß ausgeführt?

51
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)

Ist der Zwischenraum zwischen der Abschottung und dem umschließenden Bauteil
vollständig mit nichtbrennbaren Baustoffen verschlossen?
Sind Öffnungen in der Abschottung für die erfolgte Nachbelegung zulassungsgemäß
verschlossen?
Sind die Brandschutzbeschichtungen der Kabeltrasse beiderseits der Abschottung
ordnungsgemäß ausgeführt?
Ist bei Deckenschotts die Schutzvorrichtung gegen Durchtritt ordnungsgemäß
vorhanden?
Sind die Kabelschottungen entsprechend des Verwendbarkeitsnachweises gekenn-
zeichnet?

Rohrleitungen (4.6.7)

ja nein
Liegt der Verwendbarkeitsnachweis für die eingebaute Rohrabschottung (z. B. allge-
meine bauaufsichtliche Zulassung, allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis,
Zustimmung im Einzelfall der obersten Baubehörde) in Kopie vor?
Ist das Medium in der Rohrleitung geändert worden? Ist die Rohrabschottung für das
Medium und für die verwendete Rohrleitung geeignet?
Ist der Zwischenraum zwischen der Abschottung und dem umschließenden Bauteil
vollständig mit nichtbrennbaren Baustoffen verschlossen?
Sind die Rohrmanschetten und Rohrummantelungen intakt und ordnungsgemäß
befestigt?
Sind die Rohrschottungen entsprechend der Angaben des Verwendbarkeitsnach-
weises gekennzeichnet?

Pneumatische Förderleitungen (4.6.8)


Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

ja nein
Führen Förderleitungen durch feuerwiderstandsfähige Bauteile und werden diese mit
geeigneten Rohrabschottungen geschützt?
Kann im Brandfall die Förderanlage automatisch abgeschaltet werden und wird die
Förderleitung im Bereich der Rohrabschottung bei einem Brand durch entsprechende
Entlüftung druckfrei?
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Lüftungsleitungen (4.6.9) monatlich/jährlich

ja nein
Liegt der Verwendbarkeitsnachweis für die Brandschutzklappen (z. B. allgemeine
bauaufsichtliche Zulassung, Zustimmung im Einzelfall der obersten Baubehörde) in
Kopie vor?
Entsprechen Lüftungsleitungen der DIN-Norm oder liegt hierfür ein allgemeines
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bauaufsichtliches Prüfzeugnis als Verwendbarkeitsnachweis in Kopie vor?


Sind Brandschutzklappen gemäß der Zulassung eingebaut, z. B. unmittelbar an der
Wand oder der Decke?
Ist die Kennzeichnung der Brandschutzklappen gemäß der Zulassung angebracht und
lesbar?

52
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb

Sind Revisionsöffnungen für die Brandschutzklappen und Lüftungsleitungen vorhan-


den und gut zugänglich?
Ist die aktuelle Anlagendokumentation mit Angaben über z. B. die Führung der
Lüftungsleitungen und Anordnung der Brandschutzklappen vorhanden?
Ist die regelmäßige Wartung der Brandschutzklappe (z. B. monatlich, halbjährlich
oder jährlich je nach den Vorgaben der Zulassung und der bauordnungsrechtlichen
Vorschrift) durchgeführt und dokumentiert (z. B. im Prüfbuch)?
Sind die Lüftungsleitungen und Brandschutzklappen frei von feststellbaren
Korrosionsschäden?
Sind Brandschutzklappen frei von feststellbaren Verschleißschäden oder mecha-
nischer Beschädigung ?
Ist die Überwachung der Brandschutzklappen durch Rauchauslösung vorhanden und
funktionsbereit?
Ist die regelmäßige Prüfung und Wartung der Brandschutzklappen nach Vorgabe
bauordnungsrechtlicher Vorschriften, z. B. Sonderbauvorschriften, Technischer Prüf-
verordnung, Zulassung durchgeführt und dokumentiert?
Sind bewegliche Teile der Brandschutzklappe gut geschmiert und nicht durch
Verunreinigungen am Schließen gehindert?
Schließt die Brandschutzklappe dicht?
Sind Ersatzschmelzlote vorhanden?
Sind die Lüftungsleitungen frei von brennbaren Ablagerungen?
Sind Brandschutzklappen frei von feststellbaren Ablagerungen, z. B. von Staub und
Verunreinigungen von außen?
Sind Leitungen, Leitungsdurchführungen und Isolierungen frei von feststellbaren
Schäden?
Wurden alle bei der letzten Überprüfung vom ___.___.____festgestellten Mängel
beseitigt?
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

Manuelle Brandmeldung (5.1.1)

ja nein
Sind Handfeuermelder gut sichtbar und leicht zugänglich?
Sind Standorte des Handfeuermelders mit Hinweisschildern gekennzeichnet?
Sind Handfeuermelder funktionsfähig?
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Sind alle Handfeuermelder frei von feststellbarer Korrosion?


Ist das Glas des Handfeuermelders unbeschädigt?
Sind Signaleinrichtungen (interner Notruf) funktionsfähig?

Automatische Brandmeldung (5.1.2)

ja nein
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Sind Hinweisschilder zur Brandmelderzentrale für die Feuerwehr oder ist ein Feuer-
wehrbedienfeld vorhanden?
Ist eine gute Zugänglichkeit zur Brandmelderzentrale gewährleistet?

Wird regelmäßig Kontrolle der Anzeigen der Brandmelderzentrale durchgeführt?

53
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)

Liegt Installationsattest des Errichters vor?

Ist das Betriebsbuch vorhanden? Sind alle Vorkommnisse aufgezeichnet?


Ist eine Analyse von Falschalarmen erfolgt? Sind Abhilfemaßnahmen getroffen
worden?
Ist die Raumnutzung oder Raumgestaltung unverändert?
Erfolgt die Wartung ausschließlich durch eine anerkannte Errichterfirma?
Sind alle bei der letzten Überprüfung festgestellten Mängel beseitigt?

Feuerlöschanlagen (5.2)

Sprinkleranlagen (5.2.1), Sprühwasser-Löschanlagen (5.2.2), Schaumlöschanlagen (5.2.5)

ja nein Tägliche Sichtkontrollen


Ist der Wasserstand im Vorrats-, Zwischen-, Hoch-, Schaummittelbehälter und Druck-
luftwasserkessel ausreichend?
Ist der Druck in der Betriebswasserleitung in Ordnung?

Ist der Druck im Druckluftwasserkessel in Ordnung?

Ist Druck vor und nach den Alarmventilen in Ordnung?

Sind alle Anlagen bzw. deren Bauteile frei von Undichtigkeiten?


Sind Heizeinrichtungen (während der Heizperiode) in der Löschanlagenzentrale, im
Bereich von Nassanlagen usw. funktionsfähig?

ja nein Wöchentliche Kontrollen


Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

Wird ein Probealarm an jeder Alarmventilstation mit Überprüfung der mechanischen


und elektrischen Alarmeinrichtungen durchgeführt?
Wird die betriebsbereite Stellung aller Absperrarmaturen, Stellung, Sicherung und
Überwachung der Absperrschieber inspiziert (Plomben, Riemen) und ist gegen
Verstellung durch Unbefugte gesichert?
Wird der Wasserstand von Pumpenauffüllbehältern kontrolliert und ist dieser in
Ordnung?
Ist der Druck vor dem Alarmventil bei Anlagen, die direkt aus dem öffentlichen Netz
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oder dem Betriebswassernetz gespeist werden, in Ordnung (Entleerungsventil DN 50


am Alarmventil ist vollständig zu öffnen, nicht bei Trockenalarmventilen, bei denen die
Entleerung oberhalb des Ventils erfolgt)?
Ist der Druck im Rohrnetz von Trockenanlagen in Ordnung (der Luftdruck im Sprink-
lerrohrnetz darf das am Manometer oder im Abnahmezeugnis angegebene Maximum
nicht über-, das Minimum nicht unterschreiten; der Druck darf innerhalb einer Woche
maximal 0,5 bar fallen)?
Wird die Funktionsfähigkeit der automatischen und manuellen Starteinrichtungen von
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Pumpen – ausgenommen Schaummittelpumpen – überprüft? (Bei Dieselmotoren wird


der Pumpenprobelauf bis zum Erreichen der Betriebstemperatur durchgeführt)
Wird der Fließdruck bei Schaumlöschanlagen, die direkt aus dem Betriebswassernetz
gespeist werden, geprüft?

54
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb

ja nein Monatliche Kontrollen (Vergleich mit VdS CEA 4001)

Werden die Funktionsbereitschaft der Pumpen (außer Schaummittelpumpen) und


ihrer Antriebe überprüft? [Pumpenaggregate sind einem Probebetrieb bei Nennför-
dermenge von mindestens 15 min (Elektromotor) bzw. 30 min (Dieselmotor) zu unter-
ziehen. Bei Elektromotorbetrieb werden Stromaufnahme und bei Dieselmotorbetrieb
Drehzahl, Öldruck, und Kühlwassertemperatur in der Endphase des Probebetriebs
gemessen. Dies gilt auch für Dieselmotoren von Ersatzstromaggregaten. Wird ein
Elektromotor bei Netzausfall von einem Ersatzstromaggregat versorgt, so ist auch die
Umschaltautomatik zu überprüfen?
Werden bei Dieselmotoren der Batteriezustand und die Funktionsfähigkeit der
Batterieladegeräte geprüft (die Wartungsvorschriften des Batterieherstellers sind zu
beachten)?
Sind Kraftstoffvorratsmenge bei Dieselmotoren und Ölstände bei Pumpen, Kompres-
soren, Dieselmotoren in Ordnung?
Ist der Zustand des Rohrnetzes, der Sprinkler, der Düsen und der Rohraufhängungen
in Ordnung (in der kalten Jahreszeit ist besonders auf die Frostsicherheit zu achten)?
Wird eine Funktionsprobe der automatischen Auffüll- und Nachspeisevorrichtungen
für Zwischen-, Pumpenauffüll- und Hochbehälter durchgeführt?

Wird eine Funktionsprobe der Überwachungsanlage durchgeführt?

Wird eine Funktionsprobe der Strömungsmelder durchgeführt?

Sind zulässige Lagerhöhen und Mindestabstände zwischen Sprinklern bzw. Düsen und
Lagergut eingehalten?
Ist die Funktionsfähigkeit der Alarmübermittlung zu den Alarmierungsstellen in
Ordnung?
Wird bei Sprinkleranlagen mit Zumischung von Schaummitteln eine Funktions-
probe der Zumischeinrichtung und deren Armaturen ohne Wasser und Schaummittel
durchgeführt?
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

ja nein Halbjährliche Kontrollen

Wird Funktionsprobe der Trockenalarmventilstationen sowie der Schnellöffner oder


Schnellentlüfter und Ventilstationen von Sprühwasserlöschanlagen durchgeführt?

Wird die Gängigkeit der Schieber überprüft?


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Wird Sichtprüfung der Steinfänger durchgeführt?

Wird eine Funktionsprobe der Schaummittel-Zumischeinrichtung mit Wasser ohne


Verwendung von Schaummitteln, bei Sprinkleranlagen mit Zumischung von Schaum-
mitteln durchgeführt (Ziel der Kontrolle ist die Überprüfung der Funktion aller
mechanischen und elektrischen Komponenten der Schaummittel-Zumischeinrichtung
ohne Zumischung von Schaummittelkonzentrat)?

Wird die Überprüfung der Schaummittel-Behälter und Bauteile, die dauernd mit
Schaummitteln in Berührung stehen, auf äußerlich erkennbare Anzeichen eines
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Defektes, z. B. Undichtigkeit und Verkrustungen an Dichtungen, durchgeführt?

Wird die Überprüfung der mechanisch zu bewegenden Bauteile auf Leichtgängigkeit


durchgeführt?

55
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)

ja nein Jährliche Kontrollen

Wird die Durchschlagsprobe der Trockenalarmventilstationen, der Schnellöffner oder


Schnellentlüfter sowie der Ventilstationen von Sprühwasser-Löschanlagen durchge-
führt (jedoch nicht während der Frostperiode!)?

ja nein Sonstiges

Wird die jährliche Qualitätsprüfung des Schaummittels durch den Hersteller durchge-
führt?
Wird die Verschmutzung der Sprüheinrichtungen wie Sprinkler, Löschdüsen, mit
Farbe, Staubansammlungen, Fasern, beseitigt?
Erfolgt die Verwendung von Sprinklern mit hoher Nennauslösetemperatur nur soweit
wie erforderlich?
Ist der Zustand der Schutzanstriche in Ordnung (Keine Korrosion der Rohrleitungen
feststellbar)?
Wird die Überprüfung der Betriebsverhältnisse auf Einhaltung der Auslegungs-
kriterien für die Feuerlöschanlage vorgenommen (z. B. Einhaltung der Lagerhöhe,
keine Veränderung der Brandbelastung, keine Zunahme von glutbildenden Stoffen in
CO2-geschützten Bereichen, keine bauliche Änderungen festzustellen, die Aus-
wirkungen auf das Rohrnetz haben)?

Sind die Aufhängungen der Rohrleitungen in Ordnung?

Sind die Rohrleitungen frei von feststellbaren/verbogenen Beschädigungen?

Ist eine Installation von anlagenfremden Gegenständen, z. B. Kabel, Wasserrohre,


Lüftungskanäle, Bühnen an Rohrleitungen ausgeschlossen?
Ist die ordnungsgemäße Instandhaltung (Alle 5 Jahre regelmäßige Prüfung und ggf.
Reinigung der Vorrats-, Zwischen-, Hochbehälter und Druckluftwasserkessel. Falls
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

erforderlich, Erneuerung des Korrosionsschutzes) sichergestellt?


Wird die regelmäßige amtliche Überprüfung der Druckluftwasserbehälter entspre-
chend der Druckbehälterverordnung durchgeführt?
Wird ggf. die Kontrolle des gesamten Rohrnetzes nach 25 Jahren (z. B. Durchspülung
und Abpressen des Rohrnetzes, Beseitigung von verengten Rohrquerschnitten -
Inkrustierungen -), Stichprobenartige Überprüfung der Kenndaten der eingebauten
Sprinkler durch die VdS Laboratorien, Ausstellung eines neuen Installationsattestes
und Einreichung bei VdS) durchgeführt?
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Wurden alle bei der letzten Überprüfung festgestellten Mängel beseitigt?

Ist Betriebsanleitung für die Anlage in der Anlagenzentrale oder z. B. bei den Ventil-
stationen vorhanden?

Liegen Abnahme- und Revisionszeugnisse, Wartungs- und Prüfbescheinigungen vor?


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56
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb

Inertgas- (5.2.3) und Pulverlöschanlagen (5.2.4)

ja nein Tägliche Sichtkontrollen


Werden sämtliche Anlagenanzeigen überprüft und sind sie in Ordnung (Hinweis: der
maximale Abstand der Kontrollen darf an Sonn- und Feiertagen 3 Tage nicht über-
schreiten)?
Anmerkung: Wird die Betriebsbereitschaft der Anlage analog VdS 2093, Richtlinien
für CO2-Feuerlöschanlagen – Planung und Einbau, Abschnitt 13, selbsttätig über-
wacht, kann auf die täglichen Kontrollen verzichtet werden. In diesem Fall sind
entsprechende Kontrollen aber mindestens wöchentlich vorzunehmen.

ja nein Wöchentliche Kontrollen

Ist die Betriebsstellung der Armaturen in Ordnung?


Wird die Funktionsbereitschaft der Zusatzaggregate (z.B. Kühlaggregate) überprüft
und ist sie in Ordnung?
Wird die Energieversorgung überprüft (Betriebsbereitschaft des elektrischen Netzes,
der Druckversorgung und der Auslösegewichte jeweils nach Anlagenart) und ist sie in
Ordnung?
Werden Löschmittelgewicht, Löschmitteldruck, Schwundmeldung, Gewicht oder
Druck des Treibmittels (jeweils nach Anlagenart) überprüft und sind sie in Ordnung?
Wird bei Raumschutzanlagen die Kontrolle sowohl auf unzulässige Öffnungen als
auch auf einwandfreie Funktion selbstschließender Feuerschutzabschlüsse durchge-
führt und sind sie in Ordnung?

ja nein Monatliche Kontrollen

Wird der Zustand der Branderkennungselemente, der Alarmmittel und der Düsen auf
Verschmutzung und Beschädigung hin überprüft und sind sie in Ordnung?
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

Ist die Raumdichtigkeit weiterhin gegeben?

ja nein Sonstiges

Wird bei Pulverlöschanlagen jährlich eine Probe aus dem Löschmittelbehälter ent-
nommen und diese untersucht?
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Hinweis: Besondere betriebliche Gegebenheiten können es erforderlich machen, dass Not-


stromaggregate und Alarmsysteme in kürzeren Zeitabständen zu prüfen sind

Funkenlöschanlagen (5.2.8)

ja nein
Sind Funkendetektoren und der Löschköpfe in der Absaugleitung frei von Ver-
schmutzung?
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Sind Funkendetektoren und den Löschköpfen für Revisions- und Wartungszwecke gut
zugänglich?
Sind Betriebs- und Prüfbuch vorhanden?
Sind die vorgeschriebenen Service- und Wartungsintervalle (z. B. herstellerseitig)
eingehalten?

57
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)

Liegen Abnahme- und Revisionszeugnisse einer Technischen Prüfstelle, z. B. VdS,


vor?
Sind Löschwasserzuleitungen frei von feststellbaren Korrosionserscheinungen?
Sind Löschwasserleitungen frostsicher verlegt oder mit Begleitheizungen ausge-
rüstet?
Ist die Absauggeschwindigkeit unverändert geblieben?
Ist die Absaugrohrleitung frei von feststellbaren Anbackungen?
Sind die abgesaugten/transportierten Materialien unverändert geblieben?
Sind alle bei der letzten Überprüfung festgestellten Mängel beseitigt?

Feuerlöscher (5.3.1)

ja nein
Entspricht die Anzahl und Art der bereit gestellten Feuerlöscher den Regeln für die
Ausrüstung von Arbeitsstätten mit Feuerlöschern (VdS 2001 bzw. ASR)?
Befinden sich alle Feuerlöscher noch an ihren vorgesehenen Standorten?
Ist der Feuerlöscherart für den Arbeitsplatz/-bereich geeignet und kann ggf. auf den
Einsatz Pulverlöschern auf Grund von Löschmittelschäden verzichtet werden?
Sind Feuerlöscher und benutzt und unbeschädigt? Ist die Plombe in Ordnung?
Sind Feuerlöscherkenndaten wie Hersteller, Gebrauchsanleitung, Zulassungs-Nr.,
zugelassene Brandklasse nach DIN EN 3 und DIN 14406, erkennbar?
Sind Feuerlöscherstandorte gut sichtbar, frei zugänglich und durch Hinweisschilder
gekennzeichnet?
Werden Feuerlöscher regelmäßig geprüft und ist die Prüfplakette vorhanden?
Sind Feuerlöscher in leicht erreichbarer Höhe aufgehängt (auch für kleinere
Personen)?
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

Sind Beschäftigte in der Handhabung der Feuerlöscher unterwiesen?


Ist die letzte Prüfung des Feuerlöschers durch einen Sachkundigen vor < 2 Jahren
erfolgt?

Wandhydranten, Steigleitungen, Löschwasserleitungen (5.3.2)

ja nein
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Ist die Einspeisestelle für die Feuerwehr in die Steigleitung unverstellt und frei
zugänglich?
Sind die Anschlussleitungen oder wasserführenden Anlagenteilen frei von fest-
stellbaren Korrosionen?
Sind die Anschlusskupplungen für die Feuerwehr unbeschädigt?
Ist der Steigleitungsanschluss für die Feuerwehr gekennzeichnet?
Sind Wandhydranten-Zuleitungen und Steigleitungen dicht?
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Sind Steigleitungen unbeschädigt (z. B. Dellen, Knicke)?


Liegt die Prüfbescheinigung der letzten Prüfung vor (letztes Prüfdatum...............)?
Sind Wandhydrantenkästen gut sichtbar und leicht zugänglich?
Sind Wandhydranten durch Hinweisschilder gekennzeichnet?

58
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb

Sind die Plomben in Ordnung?


Werden Wandhydranten regelmäßig gewartet?

Ist der Schlauch mit angeschlossenem Strahlrohr vorhanden?

Ist das Strahlrohr frei von Ablagerungen im Rohr und die Strahlrohrmündung nicht
verklebt?
Ist der Schlauch oder das Strahlrohr frei von feststellbarer Beschädigung?

Kann das Ventil geöffnet werden, um Schmutzwasser zu entfernen?


Sind eine ausreichende Wasserlieferung sowie Ruhe- und Fließdruck geprüft und für
in Ordnung befunden worden?
Ist die Leichtgängigkeit der Kupplung von Strahlrohr und Schlauch gegeben?
Wurden alle bei der letzten Überprüfung am . . . festgestellten Mängel beseitigt?

Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (5.4)

ja nein
Liegen Installationsattest und Bescheinigungen der regelmäßigen Wartung und
Prüfung vor?
Wurden alle bei der letzten Überprüfung festgestellten Mängel beseitigt?

Sind Auslöseeinrichtungen von den Zugangstüren her leicht zugänglich?


Sind Auslöseeinrichtungen in Ordnung frei von äußerlich erkennbaren Beschädi-
gungen?
Ist das Anzeigeschild ”RAUCHABZUG” vorhanden?
Ist die Bedienungsanleitung/das RWA-Hinweisschild vorhanden?
Sind Steuerleitungen frei von Korrosionen und sonstigen Beschädigungen (Sicht-
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

kontrolle)?
Ist die RWA-Kuppel dicht und frei von sichtbaren Beschädigungen (Sichtkontrolle)?
Ist das Glasfass oder die Schmelzlote in Ordnung und frei von Beschädigungen,
Farben und sonstigen Verschmutzungen (Sichtkontrolle, sofern möglich)?
Ist das Betriebsbuch für die RWA vorhanden?
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Achtung: Viele Rauch- und Wärmeabzugsanlagen besitzen Öffnungssysteme, die nur für den ein-
maligen Gebrauch ausgelegt sind. Von daher sollte bei einer betrieblichen Kontrolle die Anlage
niemals probeweise ausgelöst werden. Daneben gibt es auch andere Bauarten, z.B. Betrieb über
Druckluft und Umschaltventil.

Feuerungs- und Erhitzungsanlagen (6.1.1)

ja nein
Entsprechen die Aufstellung und der Betrieb den bauordnungsrechtlichen
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Bestimmungen und technischen Regeln (z. B. FeuVO NRW)?


Sind vorgeschriebene Prüfungen durchgeführt (letzte Prüfung, Datum..................)?

Ist der ordnungsgemäße Betrieb sichergestellt? Arbeiten die Anlagen ohne Störung?

Werden Sicherheitseinrichtungen regelmäßig kontrolliert?

59
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)

Sind Mindestabstände zu brennbaren Stoffen eingehalten?


Werden Feuer- und Erhitzungsanlagen von brennbaren Stoffen freigehalten (z.B.
keine Lagerung brennbarer Stoffe in Heizräumen, Einhaltung von Sicherheits-
abständen)?
Werden die Brennstoffversorgungseinrichtungen regelmäßig kontrolliert (Öllager-
räume, Gasversorgungen, Flüssiggasläger)?
Ist eine standsichere Aufstellung von Flüssiggasflaschen gewährleistet?
Werden gasbefeuerte Wärmestrahlgeräte ordnungsgemäß betrieben? Sind
Sicherheitsabstände zu brennbaren Stoffen, auch Baustoffen, vorhanden?
Sind ortsfeste und -veränderliche Warmlufterzeuger fachgerecht montiert bzw. auf-
gestellt?

Wird der Heizraum/Aufstellraum nicht anderweitig genutzt?

Maschinelle Einrichtungen (6.1.2)

ja nein

Wird eine regelmäßige Sichtkontrolle aller maschinellen Einrichtungen durchgeführt


(Leckagen, Beschädigungen usw.)?
Sind technische Einrichtungen, z.B. Motoren, Kabelanlagen, elektrische
Schalteinrichtungen, frei von brennbaren Staubablagerungen?
Arbeiten Prozesswärmeanlagen z. B. Wärmeträgerölanlagen, Dampfkesselheizungen,
ohne Mängel?
Sind die Folienschrumpfeinrichtungen in Ordnung und werden sie regelmäßig
kontrolliert?
Erfolgen die vorgeschriebenen Prüfungen an technischen Einrichtungen, z. B.
Dampf-, Druckluftkessel, Kompressor- und Verdichteranlagen, Zu- und Abluft-
einrichtungen usw., in regelmäßigen Zeitabständen?
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

Werden Ablagerungen brennbarer Stoffe an Beschichtungs- und Trocken/


Trocknungsanlagen, z. B. Farbreste usw., regelmäßig beseitigt?.
Arbeiten Fördereinrichtungen und ihre Bauteile, z. B. Transportbänder, Ketten-
förderer, Becherwerke etc., ohne Mängel?
Werden Sicherheitseinrichtungen zur Unfallverhütung regelmäßig überprüft und sind
sie in Ordnung?
Sind ölbetriebene Betriebseinrichtungen in Ordnung (keine Ölverluste – Leckagen in
Hydraulikanlagen)?
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Ist die vorgeschriebene Prüfung der Flüssigkeiten (Flüssigkeitsstand) regelmäßig


erfolgt?
Sind Tauchbäder (Härteanlagen, Galvanik) mängelfrei und in Ordnung?

Elektrische Einrichtungen (6.1.3)


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ja nein

Wird die Kontrolle der elektrischen Einrichtungen, z. B. auf Beschädigungen, be-


stimmungswidriger Gebrauch, unzulässige Erwärmungen, regelmäßig durchgeführt?
Erfolgt die Prüfung der elektrischen Anlagen nach Vorschriften (z. B. Prüfung laut
Feuerversicherungsbedingungen)?

60
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb

Erfolgt der Betrieb elektrischer Betriebseinrichtungen ohne außergewöhnliche


Vorkommnisse (z. B. Häufiges Auslösen von Überstrom-Schutzeinrichtungen,
Sicherungen bzw. Motorschutzschaltungen etc.)?
Sind die Ursachen bei Ansprechen von Schutzeinrichtungen festgestellt worden?
Sind die zur Befestigungsfläche hin offene elektrische Betriebsmittel, z. B. Schalt-
geräte sowie Leuchten ohne Kennzeichnung bzw. mit dem Symbol F (im Dreieck
durchkreuzt), auf nichtbrennbaren Unterlagen montiert?
Sind Leitungen ordnungsgemäß verlegt?

Werden elektrische Wärmestrahlgeräte ordnungsgemäß betrieben?

Sind Zündquellen durch das Vorhandensein brennbarer Stoffe ausgeschlossen?


Werden elektrische Schaltanlagen, z. B. Niederspannungshauptverteilungen, Not-
Ausschalter frei und zugänglich gehalten sowie gekennzeichnet?
Sind Blitz- und Überspannungsschutzanlagen in Ordnung (letzte Prüfung, Datum
........................)
Werden Batterieladeanlagen vorschriftsmäßig, z. B. nach VdS 2259 „Batterielade-
anlagen für Elektrofahrzeuge; Richtlinien zur Schadenverhütung“ betrieben (Abstän-
de zu brennbaren Stoffen, Kabelverbindungen)?
Sind Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD) vorhanden?
Sind Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD) funktionstüchtig (manuelle Auslösung)?

Brennbare feste Stoffe (6.1.7.1)

ja nein
Sind Bereiche möglicher Zündquellen (Elektrische Geräte, Heizanlagen etc.) frei von
brennbaren Stoffen?
Werden brennbare Abfallstoffe, auch selbstentzündliche Stoffe, aus den Produktions-
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

und Lagerbereichen nach dem Arbeitsschluss entfernt?


Erfolgt die Lagerung größerer Mengen brennbarer Verpackungen in abgetrennten
Räumen?
Wird die Mengenbegrenzung in den Betriebsräumen auf den Tagesbedarf, z. B. an
Verpackungsmaterial, eingehalten?

Brennbare Flüssigkeiten (6.1.6.2)


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ja nein
Ist die Mengenbegrenzung in Betriebsräumen auf Tagesbedarf eingehalten?
Erfolgt die ordnungsgemäße Aufbewahrung brennbarer Flüssigkeiten in dafür vorge-
sehenen Sicherheitsschränken?
Erfolgt die Lagerung brennbarer Flüssigkeiten in einem feuerbeständig abgetrennten
Raum?
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Ist eine zulässige Mengenschwelle vorhanden?


Sind entsprechende Auffangvorrichtungen vorhanden und nutzbar?
Sind Zu- und Ablufteinrichtungen zur Verhinderung einer explosionsfähigen Atmo-
sphäre funktions- und betriebsfähig (evtl. Ersatzstromversorgung)?
Ist ein Rauchverbot erlassen und durch Aushang bekannt gemacht worden?

61
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)

Ist der Zutritt zum Lagerraum nur für Berechtigte möglich und ist dieser ordnungs-
gemäß verschlossen?
Werden verschmutzte Putzlappen (z. B. durch Öl, Lösungsmittel, Klebstoffe) in nicht-
brennbaren Behältnissen mit einem dichtschließenden Deckel aufbewahrt?
Werden nichtbrennbare Behältnisse mit einem dichtschließenden Deckel für ver-
schmutzte Putzlappen nach Arbeitsschluss aus den Betriebsräumen entfernt?

Brennbare Gase (6.1.6.3)

ja nein
Wird eine regelmäßige Sichtkontrolle der Betriebseinrichtungen für brennbare Gase
regelmäßig durchgeführt (Produktionseinrichtungen, Lagerräume)?
Werden die einschlägigen ”Technischen Regeln für brennbare Gase” (BetrSichV)
beachtet; werden Sicherheitsvorschriften eingehalten?
Werden die vorgeschriebenen Prüfungen für Verbrauchsanlagen fristgerecht durch-
geführt?
Sind die sichere Aufbewahrung und der Betrieb von Druckgasbehältern gewährleistet
(Lagerräume, Abtrennungen, Zündquellen, Zutrittssicherungen gegen Unbefugte)?
Wurde die Prüfung der Kontroll- und Sicherheitseinrichtungen, zum Beispiel
Gaswarneinrichtungen, Be- und Entlüftung, ohne Beanstandung durchgeführt?
Ist eine ordnungsgemäße Kennzeichnung von gasführenden Rohrleitungen
vorhanden?
Sind Explosionsschutzeinrichtungen vorhanden und funktionstüchtig (letzte Prüfung,
Datum......................)?

Blitzschutzanlage (6.2)
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

ja nein
Sind Blitzschutzanlagen auf allen Gebäuden vorhanden?
Sind Auffangeinrichtungen in Ordnung und unbeschädigt?
Ist die äußere Blitzschutzanlage frei von Beschädigungen oder Fehlern?
Sind Auffangeinrichtungen und Leiter frei von Korrosionen und dadurch hervorge-
rufenen Querschnittsveränderungen?
Sind die Schutzanstriche in Ordnung?
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Sitzen alle Verbindungen fest?


Ist eine ausreichende Verbindung von Teilen der Blitzschutzanlage mit der baulichen
Anlage vorhanden?
Wird die Blitzschutzerdung mit dem Potenzialausgleich der baulichen Anlage
verbunden?
Ist der Zustand des Überspannungsschutzgerätes (SPD) in Ordnung?
Sind die stromführende Leitungen von MSR Leitungen getrennt und mit ausrei-
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chendem Abstand zu Blitzschutzanlagen (Gefahr von Induktionen)?


Ist ein Blitzschutz-Potentialausgleich vorhanden?
Wurden alle bei der Prüfung der Anlage am . . festgestellten Mängel beseitigt?
Wurde die Blitzschutzanlage seit der Inbetriebnahme schon einmal überprüft?

62
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb

Wird der Kennmelder/Funktionsanzeige bei Ableitern nach jedem Gewitter regel-


mäßig überprüft und Überspannungsschutzgerät ggf. ausgewechselt?
Wird der Zustand der Erdungsanlage durch Messung des Gesamtwiderstandes und
der Einzelwiderstände an den einzelnen Erdleitungen überprüft?
Liegen alle Prüfbescheinigungen vor?
Wird das Überstromschutzorgan zur Absicherung des Überspannungsschutzgerätes
nach jedem Gewitter regelmäßig geprüft und ggf. ausgewechselt oder eingeschaltet?

Schutz gegen Brandstiftung (6.5)

ja nein
Sind die Zaunanlagen und Außenbeleuchtungen in Ordnung?
Werden Türen und Fenster nach Arbeitsschluss verschlossen?
Wird die Einbruchmeldeanlage bei Betriebsschluss aktiviert?
Sind Brandmelder- und Feuerlöschzentralen gegen den Zutritt von Unbefugten
geschützt?
Ist die Beleuchtung von Gebäuden, Freiflächen und Außenbereichen während der
Dunkelheit eingeschaltet bzw. mit Bewegungsmeldern gekoppelt?
Wird das Betriebsgelände außerhalb der Betriebszeit bewacht und sind Bewachungs-
rundgänge dokumentiert?
Werden Zugänge und Zufahrten (z. B. Tore) ständig überwacht?
Ist die Zugangskontrolle (Mitarbeiter, Fremdfirmen, Besucher) lückenlos?
Werden Schlüssel sicher aufbewahrt?
Erfolgt die Abfallbeseitigung aus den Betriebsräumen täglich und ist die sichere Auf-
bewahrung bzw. sicherer Verschluss leicht entflammbarer Stoffe ordnungsgemäß?
Werden brennbare Abfälle in im Freien aufgestellten, geschlossenen Container oder
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

anderen Behältnissen gesammelt (Hinweis: Der Abstand der Abfallsammelstelle


sollte mindestens 10 m von Gebäuden entfernt liegen)?
Wird eine Lagerung brennbarer Materialien auf Rampen, unter Vordächern oder
direkt am Gebäude vermieden?
Wird eine Lagerung brennbarer Materialien im unmittelbaren Bereich der
Außenumzäunung (empfohlener Mindestabstand: 5 m) vermieden?
Wird eine Aufbewahrung von Geldbeträgen im Unternehmen in der betriebsfreien Zeit
(z. B. Kaffeekasse) vermieden?
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Werden Werkzeuge sicher verschlossen?

Lüftungsanlagen

ja nein
Ist die Überwachung der Lüftungsanlage funktionsfähig?
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Ist der Ventilator frei von Verschmutzungen?


Ist der Ventilator frei von feststellbaren mechanischen Beschädigungen, z. B. Schleif-
spuren?
Sind die Anlagenteilen frei von feststellbaren Korrosionen?
Sind die Prozessbedingungen unverändert geblieben?

63
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)

Ist die regelmäßige, stichprobenartige Messung der Konzentration, z. B. in Ecken,


Bodenvertiefungen, Toträumen erfolgt?
Sind Bedingungen für elektrische Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen ein-
gehalten?
Wurden alle bei der letzten Überprüfung am . . festgestellten Mängel beseitigt?
Wird die Prüfung der Lüftungsanlage regelmäßig durchgeführt und dokumentiert?

Gaswarnanlagen

ja nein
Werden nur Geräte verwendet, für die messtechnische Gutachten der BAM (Bundes-
anstalt für Materialprüfung) oder der DMT (Deutsche Montan Technologie, Prüfstelle
für Grubenbewetterung) vorliegen?
Wird eine regelmäßige Kalibrierung der Gaswarngeräte auf die Umgebungs-
bedingungen vorgenommen?
Sind die Anlagen frei von feststellbaren Korrosionen an den Anlagenteilen (Sicht-
kontrolle)?
Sind die Messeinrichtungen und Leitungen frei von feststellbaren mechanischen
Beschädigungen (Sichtkontrolle)?
Sind die Sensoren frei von feststellbaren Verschmutzungen, z. B. durch Staub-
ablagerungen (Sichtkontrolle)?
Sind die betrieblichen Gegebenheiten seit Einbau der Sensoren bzw. ggf. nach der
Überprüfung der Funktionssicherheit unverändert geblieben?
Sind Unterlagen über Betrieb, Einsatzort, Messstellen, Alarmpunkte, Typenbezeich-
nung usw. vorhanden?
Liegt das Protokoll über die Funktionsprüfung nach UVV 2 § 26 a vor (vor Inbetrieb-
nahme und mindestens jährliche Überprüfung der Funktionsfähigkeit durch einen
Sachkundigen)?
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

Wurden alle bei der letzten Überprüfung am . . festgestellten Mängel beseitigt?

Explosionsdruck-Entlastungseinrichtungen

ja nein
Ist die technische Lebensdauer der eingesetzten Berstscheiben bekannt (Verfalls-
datum beachten)?
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Sind die Einrichtungen frei von feststellbaren Korrosionen oder Verwitterungser-


scheinungen?
Ist die Berstscheibenöffnung oder Explosionsklappe frei von der Materialablage?
Stand Regenwasser oder Schnee auf der Druckentlastungsöffnung (bei horizontaler
Druckentlastungsfläche)?
Ist die Druckentlastung so angeordnet, dass durch den Explosionsdruck Nachbar-
anlagen oder Personen nicht gefährdet werden?
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Sind die beweglichen Teile bei Explosionsklappen frei von Farbanstrichen?


Sind die Einrichtungen frei von zusätzlichen Anbauten oder Überbauten en, z. B.
Befestigung von Seilen, Überquerung durch Rohre oder Leitungen oder sogar Über-
dachungen?
Sind die Prozessbedingungen unverändert geblieben?

64
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb

Wurden alle bei der letzten Überprüfung am . . festgestellten Mängel beseitigt?

Explosionsunterdrückung

ja nein
Sind die Prozessbedingungen unverändert geblieben?
Ist ein Prüf- und Wartungsbuch vorhanden)?
Sind die Löschmittelbehälter frei von feststellbaren mechanischen Beschädigungen
(Sichtkontrolle)?
Sind die Anlagenteilen frei von feststellbaren Korrosionserscheinungen (Sicht-
kontrolle)?
Ist die Aufhängevorrichtung der Löschmittelbehälter in Ordnung (Sichtkontrolle)?

Ist die gute Erreichbarkeit der Löschmittelbehälter sichergestellt?

Wurden alle bei der letzten Überprüfung am . . festgestellten Mängel beseitigt?

Inertisierung

ja nein
Sind die Betriebsbedingungen unverändert geblieben?
Sind die Prozessbedingungen unverändert geblieben?
Sind die eingesetzten Stoffe unverändert geblieben?
Ist ein Prüf- und Wartungsbuch vorhanden?
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
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Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)

Anhang B - Aushang gemäß VdS 2038

Brandverhütungsvorschriften
für Fabriken und gewerbliche Anlagen
Feuerschutz- Selbstschließende Feuerschutzabschlüsse dürfen nicht (z. B. durch Verkeilen oder
Festbinden) blockiert werden.
abschlüsse

Elektrische Elektrische Anlagen sind nach den anerkannten Regeln der Elektrotechnik (Bestimmungen
des Verbandes Deutscher Elektrotechniker - VDE -) nur von Fachkräften oder unterwiesenen
Anlagen V Personen zu errichten und zu betreiben.
D E

Rauchen und In feuer- und/oder explosionsgefährdeten Räumen und Bereichen ist Rauchen und Umgang
mit Feuer oder offenem Licht verboten. In explosionsgefährdeten Räumen und Bereichen
offenes Feuer dürfen außerdem funkenbildende Geräte, Werkzeuge und nicht explosionsgeschützte
Elektrogeräte nicht verwendet werden.

Feuerarbeiten Außerhalb ständiger, hierfür vorgesehener Arbeitsplätze sind Schweiß-, Schneid-, Schleif- und
Aufheizarbeiten nur mit schriftlicher Genehmigung (Schweißerlaubnisschein) der
Betriebsleitung zulässig. Dieser Schein muss genaue Angaben über die zu treffenden
Schutzmaßnahmen enthalten.

Feuerstätten, Feuerstätten (einschließlich Schornsteinen und Ofenrohren) und Heizeinrichtungen müssen


im Umkreis von mindestens 2 m von brennbaren Stoffen freigehalten werden. Benzin,
Heizein- Petroleum, Spiritus, Lackreste oder ähnliches dürfen nicht als Feuerungsmaterial verwendet
werden l Heiße Schlacke und Asche müssen in dafür vorgesehene feuerbeständig abge-
richtungen trennten Gruben oder Räumen oder im Freien mit sicherem Abstand gelagert werden l
Behelfsmäßige Feuerstätten, elektrische Heiz- und Kochgeräte sowie Tauchsieder dürfen nur
mit Zustimmung der Betriebsleitung benutzt werden.

Brennbare Beim Umgang mit brennbaren Flüssigkeiten und Gasen ist besondere Vorsicht geboten l In
den Betriebsräumen dürfen höchstens die für den Fortgang der Arbeit nötigen Mengen
Flüssigkeiten
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

(jedoch nicht mehr als der Tagesbedarf) aufbewahrt werden l Brennbare Flüssigkeiten sind in
sicheren Gefäßen aufzubewahren. Sie dürfen nicht in Ausgüsse oder Abwasserkanäle
und Gase geschüttet werden.

Verpackungs- In den Packräumen darf leicht entflammbares Verpackungsmaterial (Holzwolle, Stroh, Papier,
Faserstoffe, Kunststoffolien, Schaumstoffe und dgl.) höchstens in der Menge eines
material Tagesbedarfs vorhanden sein. Zerkleinertes Material dieser Art (Füllstoffe) ist in nichtbrennba-
ren Behältern mit dichtschließendem Deckel aufzubewahren. Packräume und Lagerräume für
Verpackungsmaterial dürfen nicht direkt (z. B. durch Ofen, Strahler, Öl befeuerte Lufterhitzer)
beheizt werden.

Abfälle Brennbare Abfälle sind täglich aus den Arbeitsräumen zu entfernen. Sie sind im Freien mit
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sicherem Abstand oder in feuerbeständig abgetrennten Räumen (Lagerplatz) zu lagern.


Ölige, fettige oder mit brennbaren Flüssigkeiten getränkte Putzwolle, Lappen und dergleichen
dürfen nur in nichtbrennbaren Behältern mit dicht schließendem Deckel - keinesfalls in der
Arbeitskleidung - aufbewahrt werden l Zigarettenasche und Abfälle, die noch Glut enthalten
können, sind in geeigneten Aschenbehältern aufzubewahren.

Feuerlösch- Feuerlöscheinrichtungen müssen gut erkennbar und leicht zugänglich sein l Jede Benutzung
ist der Betriebsleitung sofort zu melden. Die Feuerlöscheinrichtungen sind nach der
einrichtungen Benutzung unverzüglich wieder betriebsbereit zu machen. Missbräuchliche Benutzung ist
verboten.
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Kontrolle nach Nach Arbeitsschluss hat eine der Betriebsleitung verantwortliche Person die Betriebsräume
auf gefahrdrohende Umstände zu kontrollieren.
Arbeitsschluss Es ist besonders zu prüfen, dass l alle Feuerschutzabschlüsse geschlossen, l alle nicht
benötigten elektrischen Anlagen ausgeschaltet, l an Stellen, an denen Reparaturarbeiten
vorgenommen wurden, keine Brandgefahr vorhanden, l die Abfälle ordnungsgemäß beseitigt
und l die Feuerstätten und Heizeinrichtungen gegen Brandausbruch gesichert sind.

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VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb

Anhang C - Muster-Aushang gemäß DIN 14 096

Brände verhüten

r
Feuer, offenes Licht und Rauchen verboten

ste Verhalten im Brandfall


Ruhe bewahren
Feuerwehr 112 oder
Brand melden
Brandmelder betätigen

Gefährdete Personen warnen


In Sicherheit
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

Mu
Hilflose mitnehmen
bringen Türen schließen

Gekennzeichnetem
Fluchtweg folgen

Keinen Aufzug benutzen


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Auf Anweisungen achten

Löschversuch Feuerlöschgeräte
oder Löschschlauch
unternehmen benutzen
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Brandschutzordnung nach DIN 14096

67
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)

Anhang D

Die Zuordnung der Klassen nach DIN 4102 bzw. nach DIN EN 13501 zu den bauaufsichtlichen Anforde-
rungen ersetzt nicht die für die jeweiligen Bauprodukte und Bauarten vorgeschriebenen bauaufsicht-
lichen Verwendbarkeits-nachweise bzw. Anwendbarkeitsnachweise.

Baustoffklassen nach DIN 4102 – 1 bzw. DIN EN 13501 – 1 und ihre bauaufsichtliche Benennung

Euroklasse DIN EN 13501-11)


Baustoffklasse Bauaufsichtliche Bauprodukte,
DIN 4102 -1 Benennung ausgenommen lineare lineare Rohrdämmstoffe2)
Rohrdämmstoffe
A1 nichtbrennbare Bau- A1 A1L
A
A2 stoffe A2 -s1, d0 A2L -s1, d0
brennbare Baustoffe
B -s1, d0 BL -s1, d0
C -s1, d0 CL -s1, d0
A2 -s2, d0 A2L -s2, d0
A2 -s3, d0 A2L -s3, d0
B -s2, d0 BL -s2, d0
B -s3, d0 BL -s3, d0
C -s2, d0 CL -s2, d0
C -s3, d0 CL -s3, d0
schwerentflammbare
B1 A2 -s1, d1 A2L -s1, d1
Baustoffe
A2 -s1, d2 A2L -s1, d2
B -s1, d1 BL -s1, d1
B -s1, d2 BL -s1, d2
C -s1, d1 CL -s1, d1
C -s1, d2 CL -s1, d2
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

B A2 -s3, d2 A2L -s3, d2


B -s3, d2 BL -s3, d2
C -s3, d2 CL -s3, d2
D -s1, d0 DL -s1, d0
D -s2, d0 DL -s2, d0
D -s3, d0 DL -s3, d0
E EL
normalentflammbare D -s1, d1 DL -s1, d1
B2 D -s2, d1 DL -s2, d1
Baustoffe
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D -s3, d1 DL -s3, d1
D -s1, d2 DL -s1, d2
D -s2, d2 DL -s2, d2
D -s3, d2 DL -s3, d2
E -d2 EL -d2
leichtentflammbare
B3 F FL
Baustoffe
1) In den europäischen Prüf- und Klassifizierregeln ist das Glimmverhalten von Baustoffen nicht erfasst.
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Für Verwendungen, in denen das Glimmverhalten erforderlich ist, ist das Glimmverhalten nach nationalen
Regeln nachzuweisen.
2) anwendbar nach Ergänzung der DIN EN 13501-1

Tabelle 1: Baustoffklassen nach DIN 4102 und DIN EN 13501 – 1 und ihre bauaufsichtliche Benennung (ausge-
nommen Bodenbeläge)

68
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb

Die Rauchentwicklung und das brennende Abtropfen oder Abfallen, welche in der Baustoffklasse nach
DIN 4102-1 jeweils mit erfasst sind, werden im europäischen Klassensystem mit Zusatzbuchstaben s
(smoke) und d (droplets) gekennzeichnet (s. Tabelle 3). Das Kürzel ... L (Linear pipe Thermal Insula-
tion Products) kennzeichnet Brandverhaltensklassen für Produkte zur Wärmedämmung von linearen
Rohren.

Baustoffklasse Euroklasse
Bauaufsichtliche Benennung
DIN 4102 - 1 DIN EN 13501-1

A1 A1fl
A nichtbrennbare Baustoffe
A2 A2fl -s1

brennbare Baustoffe

Bfl -s1
B1 schwerentflammbare Baustoffe
Cfl -s1

A2fl -s2

Bfl, -s2
B
Cfl, -s2
B2 normalentflammbare Baustoffe
Dfl -s1

Dfl -s2

Efl

B3 leichtentflammbare Baustoffe Ffl

Tabelle 2: Baustoffklassen nach DIN 4102 und DIN EN 13501-1 und ihre bauaufsichtliche Benennung für
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

Bodenbeläge

Das Kürzel ... fl (floorings) kennzeichnet Brandverhaltensklassen für Bodenbeläge

Hinweis: siehe

J Bauregellisten A und B und der Liste C – Ausgabe 2009/1, Anlage 0.2.2


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Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)

Brennendes Abtropfen/
Smoke (s) Rauchentwicklung Droplets (d)
Abfallen

kein brennendes
SMOGRA  30 m² /s² und
s1 d0 Abtropfen/Abfallen
TSP600S 50 m²
innerhalb 600 Sec.

kein brennendes
SMOGRA  180 m²/s² und
s2 d1 Abtropfen/Abfallen > 10
TSP600S 200 m²
Sec. innerhalb 600 Sec.

s3 weder s1 noch s2 d2 weder d0 noch d1

Tabelle 3: Zusatzkennzeichnungen des Brandverhaltens

Hierbei wird mit “SMOGRA” (smoke growth rate) die Geschwindigkeit der Rauchfreisetzung und mit
“TSP” (total smoke poduction) die gesamte Rauchfreisetzung während der normierten Prüfdauer von
10 Minuten erfasst.
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
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Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
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Herausgeber: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV)

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Copyright by VdS Schadenverhütung GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Betriebsstilllegung
(Themenspezifische Ergänzung des
Leitfadens zum Brandschutz im Betrieb –
VdS 2000)
Die vorliegende Publikation ist unverbindlich. Die Versicherer können im Einzelfall auch andere Sicherheitsvor-
kehrungen oder Installateur- oder Wartungsunternehmen zu nach eigenem Ermessen festgelegten Konditionen
akzeptieren, die diesen technischen Spezifikationen oder Richtlinien nicht entsprechen.

Mit der Betriebsstilllegung, z. B. infolge längerer J


Schutz von Gebäuden und sonstigen tech-
Betriebsferien, saisonale Betriebsstillstände oder nischen Anlagen vor weiteren Gefahren, z. B.
Aufgabe von Betriebsbereichen, fallen in der Regel Sturm, Überschwemmung und Schäden durch
die produktionsspezifischen und geschäftsbezo- Leitungswasser.
genen Risiken vorübergehend weg. Zugleich kön-
nen neben der weiter bestehenden Gefährdung aus Dabei haben sich u. a. die nachfolgenden Empfeh-
Nachbarbereichen zusätzliche Gefahrenpotenziale lungen in der Praxis bewährt:
erwachsen, z. B. durch Brandstiftung, Diebstahl
und Vandalismus. Eine frühe Branderkennung J
Alle stillgelegten Maschinen und sämtliche Zu-
durch Mitarbeiter des Betriebs ist nicht zu erwar- behörteile sind gründlich zu reinigen, zu kon-
ten, da sie nicht ständig anwesend sind. servieren und nötigenfalls mit Schutzhüllen zu
versehen, um sie in funktionsbereitem Zustand
Vor einer Betriebstilllegung sollten deshalb risiko- zu halten.
gerechte Sicherheitsmaßnahmen rechtzeitig gep- J
Sicherheitsanlagen und -einrichtungen, z. B.
lant und umgesetzt werden. Gegebenenfalls kön- Anlagen und Einrichtungen zur Brandvermei-
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

nen kurzfristigere „Ruhephasen“ für eine gründ- dung und -bekämpfung, sind jederzeit einsatz-
liche Wartung und Überprüfung der Produktions- bereit zu halten. Werden technische Anlagen
anlagen und Sicherheitseinrichtungen genutzt bei Betriebsstilllegungen ganz oder teilweise
werden, um bei einem Wiederanlauf die Anlagen demontiert, ist darauf zu achten, dass deren
optimal nutzen zu können. Objektschutzanlagen ggf. ebenfalls nicht ein-
satzbereit sind.
Der Versicherer sollte über eine geplante Betriebs- J
Sämtliche Räume sind mit Stilllegung des Be-
stilllegung rechtzeitig informiert werden, um die triebes gründlich zu reinigen, um die Brandge-
bestehende Gefährdungseinschätzung überprüfen fahren durch die Minimierung der Brandlasten
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und ggf. revidieren zu können. zu begrenzen. Abfälle sind unverzüglich aus


den Betriebsräumen zu entfernen und zu be-
Ziele der Sicherheitsmaßnahmen bei Betriebsstill- seitigen.
legungen sollen sein: J
Beschädigte Schlösser, Türen oder Fenster
sind zum Schutz vor unbefugtem Zutritt unver-
J
Schutz vor unbefugtem Zutritt zum Betriebsge- züglich wieder instand zu setzen.
lände und -gebäude (Sicherung gegen Brand-
stiftung, Diebstahl, Einbruchdiebstahl und Die stillgelegte Betriebsstätte ist regelmäßig zu
Vandalismus), begehen und zu bewachen, um mögliche Gefähr-
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J
Minimierung von Zündquellen und betrieblichen dungen rechtzeitig zu erkennen und zu beseitigen.
Brandlasten einschließlich Anlagerungen, Nachfolgend ist eine Muster-Checkliste mit den
J
Sicherstellung der Funktionsbereitschaft aller wichtigsten Maßnahmen zur Vorbereitung von Be-
vorhandenen Sicherheitseinrichtungen und triebsstillständen bzw. Betriebsstilllegungen auf-
-anlagen, geführt. Diese Empfehlungen sollten ggf. objekt-
spezifisch angepasst und ergänzt werden.

VdS 2000-S1 : 2013-05 (01)


Betriebsstilllegung VdS 2000-S1 : 2013-05 (01)

Muster-Checkliste für Betriebsstilllegung

Die nachfolgend aufgeführte Muster-Checkliste wurde als unverbindliche Leitlinie entwickelt. Sie dient
bei der Vorbereitung von Betriebsstillständen bzw. Betriebsstilllegungen als eine erste Orientierungshilfe
für Sicherheitsfachkräfte bzw. -beauftragte und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da betriebs-
spezifische Eigenheiten und Umgebungseinflüsse nicht berücksichtigt werden können. Sie ist ggf. an die
objektspezifischen Gegebenheiten anzupassen.

Firma / Betrieb
Bereich Datum Prüfer
Nicht
Ja Nein Anmerkungen
relevant
Allgemeine Angaben zur Stilllegung
Sind Angaben über Standort, Gebäude, Ge-
bäudeteil, Anlagen und Maschinen der stillge-
legten bzw. stillzulegenden Betriebsbereiche
bekannt?
Ist der voraussichtliche Zeitraum der Stillle-
gung o. g. Betriebsbereiche festgelegt?
Wurde die Betriebsstilllegung dem
Versicherer gemeldet?

Sicherung gegen Brandstiftung, Diebstahl und Vandalismus:


Ist das Betriebsgelände komplett umzäunt?
Sind alle Gebäude/Betriebshallen gegen un-
befugten Zutritt, z. B. durch den Einbau von
risikogerechten Schlössern, Tür- und Fenster-
sicherungen, geschützt?
Werden Schlösser, Türen oder Fenster regel-
mäßig kontrolliert und im Beschädigungsfall
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

unverzüglich repariert?
Sind vertraglich vereinbarte Einbruchmelde-
anlagen vorhanden?
Sind diese außerhalb der Betriebszeiten und
Begehungen scharfgeschaltet?
Wird das Grundstück ständig bewacht?
Wurde das Konzept zur Überwachung des Ge-
ländes durch Wach- und Kontrollpersonal mit
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dem Versicherer abgestimmt, z. B. hinsicht-


lich personeller Besetzung, Anzahl der Rund-
gänge, Festlegung der Kontrollwege?
Werden die Gebäudeaußenhüllen und Zaun-
anlagen regelmäßig mit Nachweis kontrolliert,
z. B. mindestens alle 2 Tage und über die
Stechuhrkontrolle?
Werden die Gebäude regelmäßig begangen
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(innen und außen)?


Ist das Betriebsgelände bei Dunkelheit ausge-
leuchtet, inkl. der Umzäunung, möglicher
Freilager und der Gebäudehülle?

2
VdS 2000-S1 : 2013-05 (01) Betriebsstilllegung

Bereich Datum Prüfer


Nicht
Ja Nein Anmerkungen
relevant
Minimierung von Zündquellen:
Gilt auch während des Betriebsstillstandes
Zulässige Ausnahme:
auf dem ganzen Betriebsgelände ein uneinge-
Raucherzonen
schränktes Rauchverbot?
Werden Betriebsbereiche zentral spannungs-
frei geschaltet? (Wenn ja, welche?)
Hinweis: Sicherheitsrelevante Einrichtungen/
Anlagen, wie z. B. Brandschutzanlagen oder
Notbeleuchtungen, dürfen von der Spannungs-
freischaltung nicht betroffen sein.
Werden elektrische Geräte und Anlagen, so-
weit sie noch im Betrieb sind, weiterhin ge-
mäß BGV A3 von einer Elektrofachkraft bzw.
gemäß Klausel 3602 von einem anerkannten
Sachverständigen, z. B. VdS-anerkannten
Sachverständigen überprüft?
Werden ortsveränderliche, elektrische Be-
triebsmittel und Geräte (z. B. Leuchten, PC,
Drucker, Kaffeemaschinen, Kühlschränke,
mobile Heizlüfter) durch Ziehen des Steckers
vom Netz getrennt?

Reinigung/Minimierung von betrieblichen Brandlasten:


Werden alle Betriebsräume vor dem Be-
triebsstillstand gründlich gereinigt und werden
Abfälle aus den Betriebsräumen beseitigt?
Werden Produktionsanlagen komplett
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

heruntergefahren und gereinigt?


Werden Brandlasten aus unnötigem Material, Angabe der Reduzie-
z. B. vorerst nicht mehr benötigte Verpa- rung in %: ________
ckungsmittel bzw. brennbare Roh- und Ein-
satzstoffe (fest/flüssig oder gasförmig), vor
dem Betriebsstillstand aus den Produktions-
und Lagerbereichen entfernt?
Werden Lagerbestände von brennbaren Fer- Angabe der Reduzie-
tig-/Halbfertigwaren weitestgehend reduziert? rung in %: ________
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Wird auf die Lagerung von brennbaren Mate-


rialien in Außenbereichen (zum Schutz gegen
Brandstiftung) verzichtet?
Werden unverzichtbare Außenlagerungen
brennbarer Materialien in einem ausreich-
enden Abstand zu Gebäuden und Grundstücks-
grenzen angeordnet, z. B. mindestens 10 m?
Werden – wenn aus betrieblichen/technolo-
© VdS Schadenverhütung GmbH

gischen Gründen vertretbar – Wasser-, Emulsi-


ons-, Schmier- oder Hydrauliköle sowie weitere
Betriebs- und Gefahrstoffe aus Maschinen und
Anlagen entfernt?

3
Betriebsstilllegung VdS 2000-S1 : 2013-05 (01)

Bereich Datum Prüfer


Nicht
Ja Nein Anmerkungen
relevant
Werden Maschinen und Anlagen durch Ein-
fetten oder Schutzhüllen gegen Korrosion
geschützt und regelmäßig überprüft?

Sicherheitsvorkehrungen in Bezug auf Brandschutzeinrichtungen:


Wird bei der in Ausnahmefällen kurzfristig1
notwendigen Außerbetriebnahme von Brand-
melde- oder Löschanlagen der Versicherer
über die Abschaltung der Anlage informiert?
Werden brandschutztechnische Kompen-
sationsmaßnahmen mit dem Versicherer
abgestimmt?
Werden Wartungen, Revisionen und Instand-
setzungsarbeiten durch eigenes Betriebsper-
sonal, Fachfirmen oder Sachverständige, z. B.
VdS, in gewohnter Art und in den gewohnten
Abständen an Brandschutzanlagen (BMA,
Löschanlagen, Brandschutztore, etc.)
durchgeführt?
Wird eine entsprechende Gefährdungsbeur-
teilung durchgeführt, wenn die Wartungs- und
Prüfzyklen auf Grund der Betriebsstilllegung
angepasst werden sollen?
Wird die Alarmweiterleitung der Brandmelde-
anlagen an die ggf. veränderten personellen
Situationen angepasst?
Wird in Bereichen mit Löschanlagen-Nass-
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet

gruppen sichergestellt, dass die Gebäude-


temperatur nicht unter + 5 °C absinkt oder
dass durch sonstige Maßnahmen ausreichend
Schutz gegen Einfrieren besteht, z. B. durch
redundant ausgeführte Begleitheizungen?
Werden alle Brandschutztore und -türen zum
Betriebsstillstand geschlossen?

Sicherheitsvorkehrungen an Gebäuden und technischen Anlagen:


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Werden Fahrzeuge so auf dem Betriebsgelän-


de abgestellt, dass diese keine Brandgefahr
für die Gebäude darstellen?
Hinweis: Die Garagenverordnung ist zu beachten.
Werden alle wasserführenden Anlagen und
Rohre (Frisch-, Heizungs-, Prozess- und
Löschwasser) vor Frost geschützt, wenn keine
gesicherte und überwachte Beheizung der Ge-
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bäude gewährleistet werden kann?

1
Als kurzfristig kann ein Zeitraum von z. B. 24 oder
48 Stunden zwischen dem Versicherer und Ver-
sicherungsnehmer individuell vereinbart werden.

4
VdS 2000-S1 : 2013-05 (01) Betriebsstilllegung

Bereich Datum Prüfer


Nicht
Ja Nein Anmerkungen
relevant
Werden Gasverbraucher, die während des
Betriebsstillstandes nicht im Betrieb sind, an
Hauptabsperrhähnen von der Gasversorgung
getrennt?

Sonstige organisatorische Maßnahmen:


Werden besondere Sicherheitsmaßnahmen
bei der Durchführung von Heiß- und Schweiß-
arbeiten vorgenommen? Werden vor Beginn
der Arbeiten Erlaubnisscheine für feuerge-
fährliche Arbeiten ausgestellt?
Werden Alarmpläne z. B. hinsichtlich neuer
Telefonnummern oder sonstiger veränderter
Randbedingungen regelmäßig angepasst?
Werden verantwortliche Mitarbeiter rechtzeitig
über Unwetterwarnungen informiert, um z. B.
bei Stürmen und/oder starken Niederschlägen
(Regen und Schneefall) Sicherheitsmaßnahmen
einzuleiten (z. B. 48 Stunden im Voraus)?
Wird das Sicherheits- und Kontrollpersonal
auf die bestehenden Gefahren/Brandgefahren
sowie Schutzmaßnahmen, z. B. Rauchverbot,
ordnungsgemäße Bedienung der Alarmierungs-
systeme und Brandschutzanlagen, geschult?
Werden die betriebsfremden Mitarbeiter
registriert und eingewiesen?
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
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Betriebsstilllegung
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Herausgeber: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV)

Verlag: VdS Schadenverhütung GmbH


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