Vds 2000
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Die vorliegende Publikation ist unverbindlich. Die Versicherer können im Einzelfall auch andere
Sicherheitsvorkehrungen zu nach eigenem Ermessen festgelegten Konditionen akzeptieren, die
diesen technischen Spezifikationen oder Richtlinien nicht entsprechen.
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VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb
Brandschutz im Betrieb
Enthält die Ergänzung VdS 2000-S1 : 2013-05 (01)
Inhalt
1 Einleitung .................................................................................................................................5
2 Verantwortung für den Brandschutz.........................................................................................5
2.1 Unternehmer ....................................................................................................................................5
2.2 Führungskräfte ................................................................................................................................6
2.3 Arbeitnehmer ...................................................................................................................................6
2.4 Brandschutzbeauftragter.................................................................................................................6
2.5 Fremdfirmen ....................................................................................................................................6
3 Schutzziele des Brandschutzes – Brandschutzkonzept ............................................................6
4 Baulicher Brandschutz .............................................................................................................7
4.1 Brandverhalten von Baustoffen .......................................................................................................7
4.2 Tragwerke.........................................................................................................................................8
4.3 Räumliche und bauliche Trennungen ..............................................................................................8
4.4 Dächer ............................................................................................................................................10
4.5 Nichttragende Außenwände ..........................................................................................................10
4.6 Sicherung von Öffnungen ...............................................................................................................11
4.7 Flucht- und Rettungswege ............................................................................................................15
4.8 Flächen für die Feuerwehr.............................................................................................................16
4.9 Löschwasserrückhaltung ..............................................................................................................16
5 Technischer Brandschutz .......................................................................................................16
5.1 Maßnahmen zur Branderkennung und Brandmeldung ...............................................................16
5.2 Feuerlöschanlagen.........................................................................................................................18
5.3 Brandbekämpfungseinrichtungen .................................................................................................21
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
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Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)
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VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb
J Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. Das Bauordnungsrecht der Bundesländer legt
(BDI) zudem fest, dass jeder Betreiber einer baulichen
und Anlage dafür sorgen muss, dass Leben, Gesund-
J Gesamtverband der Deutschen heit und Umwelt beim Anordnen, Errichten und
Versicherungswirtschaft e.V. (GDV), Betreiben von baulichen Anlagen nicht gefährdet
werden.
gemeinsam dazu aufzurufen, den Brand-
schutz in Betrieben mit angemessenen Mitteln Hinweis: siehe Bauordnungen der Bundesländer
zu verbessern. Der Brandgefahr im Betrieb
kann durch vorbeugende Maßnahmen - Brand- Um die zahlreichen Pflichten eines Unternehmens
schutzmaßnahmen - wirksam begegnet werden. sicher zu erfüllen, ist es zweckmäßig, die betrieb-
Die nachstehenden Ausführungen sollen Anre- lichen Aufgaben und Prozesse, z. B. Arbeits-,
gung und Anleitung für einen effektiveren Brand- Informations- und Kommunikationsprozesse
schutz geben. jeweils durch eine Aufbau- und Ablauforganisa-
tion konkret festzulegen und zu dokumentieren.
Gesetzliche und behördliche Vorschriften sowie Die Zuordnung und Delegation von Aufgaben in
die Vereinbarungen mit dem Versicherer bleiben der hierarchischen Unternehmensstruktur führt
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
lich, ein allgemein gültiges Muster für die jeweils Ein Arbeitgeber kann sich nur unter den engen
erforderlichen Brandschutzmaßnahmen aufzu- Voraussetzungen des § 831 Abs. 1 Satz 2 BGB
stellen. für die Handlungen seiner Arbeitnehmer entlas-
ten (Auswahl- und Überwachungsverschulden).
Für weitergehende Information wird auf gesetz- Die strafrechtliche Verantwortung des Unterneh-
liche und behördliche Vorschriften sowie auf mens kann auch von seinen Mitarbeitern getra-
Richtlinien, Merkblätter und Literatur weiterer gen werden. Basis ist der jeweils gesellschafts-
Institutionen hingewiesen. und arbeitsrechtlich festgelegte innerbetriebliche
Aufgabenbereich des Mitarbeiters.
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Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)
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VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb
4 Baulicher Brandschutz
Hohe Brandlasten und Abbrandverhalten der ver-
wendeten Baustoffe begünstigen die Brandaus-
breitung, erschweren die Brandbekämpfung und
führen damit in vielen Fällen zu Totalschäden.
Um dieser Gefahr zu begegnen, sollten deshalb
zur Errichtung von Bauwerken soweit möglich
nichtbrennbare Bau- und Dämmstoffe verwendet
werden.
Dieses Konzept sollte durch bauliche, technische 4.1 Brandverhalten von Baustoffen
und organisatorische Maßnahmen des vorbeu-
genden und abwehrenden Brandschutzes kon- Das Brandverhalten von Baustoffen wird insbe-
kretisiert werden. sondere durch die Brennbarkeit nach DIN 4102-1
gekennzeichnet (siehe auch Tabelle 1).
Hinweis: siehe
Baustoffklasse
J Anlagen der Informationstechnologie (IT- Bauaufsichtliche Benennung
nach DIN 4102-1
Anlagen), Merkblatt zur Schadenverhütung A A1
(VdS 2007)
nichtbrennbare Baustoffe
J Brandschutz-Management, Leitfaden für die A2
Verantwortlichen im Betrieb und Unterneh-
men (VdS 2009) B
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
B1 schwerentflammbare Baustoffe
J Baustellen, Unverbindlicher Leitfaden für ein
umfassendes Schutzkonzept (VdS 2021)
B2 normalentflammbare Baustoffe
J Holz bearbeitende und verarbeitende Be-
triebe, Richtlinien für den Brandschutz (VdS
B3 leichtentflammbare Baustoffe
2029)
J Brandschutz für Kühl- und Tiefkühllager, Leit- Tabelle 1: Baustoffklassen nach DIN 4102 und ihre
faden für die Planung, Ausführung und den bauaufsichtliche Benennung (ausgenommen Boden-
Betrieb (VdS 2032) beläge)
J Sicherheitsvorschriften für Betriebe des Gast-
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Richtlinien für den Brandschutz (VdS 2371) mehr als leichtentflammbar eingestuft werden.
J Lagerung von Sekundärrohstoffen aus Kunst-
stoff, Brandschutztechnische Richtlinien (VdS Hinweis: siehe Technischer Leitfaden der Feuer-
2513) und Feuerbetriebsunterbrechungs-Versicherung,
J Abfallverbrennungsanlagen, Richtlinien für Risiken, Schutzziele, Schutzkonzepte und Schutz-
den Brandschutz (VdS 2515) maßnahmen (VdS 195)
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Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)
Die Baustoffklassen nach DIN 4102-1 sind durch Betriebsbereiche, die räumlich oder baulich von-
einen Verwendbarkeitsnachweis nach den Bau- einander getrennt werden sollten, sind u. a.:
ordnungen der Bundesländer zu dokumentieren.
J Produktion/Fertigung
Im Zuge europäischer Harmonisierung wer- J Lager für Rohstoff und Fertigwaren, Lager im
den Baustoffe als Bauprodukte bezüglich ihrer Freien und Gefahrstofflager
Brennbarkeit parallel zur DIN 4102-1 nach DIN J Energieversorgung, z. B. Kesselhaus
EN 13501 klassifiziert. Eine Gegenüberstellung J IT-Räume
dieser Klassen ist im Anhang D enthalten. J Verwaltung, Sozialgebäude.
Hinweise: siehe
4.2 Tragwerke
J Anlagen der Informationstechnologie, Merk-
Die tragenden Bauteile der baulichen Anlagen, wie blatt zur Schadenverhütung (VdS 2007)
z. B. Decken, Balken, Stützen und Wände, müssen J Brandschutz im Lager (VdS 2199)
in der Regel eine gemäß geltenden Landesbau-
ordnungen oder Sonderbauvorschriften oder dem Eine räumliche Trennung, z. B. räumliche Kom-
Brandschutzkonzept ausreichende Feuerwider- plextrennung, ist anzustreben. Ist dies nicht zu
standsdauer nach DIN 4102-2 aufweisen und dem verwirklichen, können auch durch Komplextrenn-
Verwendbarkeitsnachweis bzw. den Angaben der wände oder Brandwände sowie feuerbeständige
DIN 4102-4 entsprechend ausgeführt werden. Da- Bauteile bauliche Trennungen geschaffen wer-
bei sind die brandschutztechnischen Anforderun- den.
gen an die Feuerwiderstandsklasse der Bauteile
u. a. von der Gebäudeklasse abhängig. Öffnungen in baulichen Trennungen, die einen
Betriebsfluss bzw. -ablauf ermöglichen, müssen
brandschutztechnisch mit allgemein bauauf-
4.3 Räumliche und bauliche Trennungen
sichtlich zugelassenen bzw. anerkannten Feuer-
schutzabschlüssen geschützt werden (siehe hier-
Die Zusammenfassung mehrerer Betriebsbe- zu auch Abschnitt 4.6).
reiche ohne brandschutztechnisch wirksame
bauliche Trennungen begünstigt die Brandaus-
4.3.1 Räumliche Trennung
breitung und führt häufig zu einer wesentlichen
Schadenvergrößerung bzw. zu einem Totalscha- Für eine räumliche Komplextrennung sind ggf.
den. Räumliche und bauliche Trennungen verhin- folgende Mindestabstände erforderlich:
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
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VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb
Bei der Beurteilung räumlicher Brandabschnitts- Komplextrennwände müssen auf Grund ihrer be-
trennung (bzw. Komplextrennung) zwischen Ge- sonderen brandschutz- und versicherungstech-
bäuden mit einem Abstand von 5 m soll analog nischen Bedeutung höhere Anforderungen erfül-
zu Lägern nichtbrennbarer Stoffe im Freien ins- len als Brandwände.
besondere die Ausführung der Außenwände be-
rücksichtigt werden. Erfahrungsgemäß können Komplextrennwände einschließlich der sie aus-
Außenwände aus nichtbrennbaren Stoffen be- steifenden Bauteile, wie z. B. Riegel oder/und
sonders bei einem geringen zulässigen Abstand Stützen, entsprechen der Feuerwiderstandsklas-
zwischen Gebäuden die Gefahr einer Brandüber- se F 180-A nach DIN 4102 oder REI 180-MGDV.
tragung wirksam begrenzen.
Hinweis: siehe
Der Zwischenraum für den Mindestabstand darf
nicht zum Lagern und Abstellen brennbarer J Baulicher Brandschutz; Produkte und Anlagen
Stoffe, auch nicht für Fahrzeuge, benutzt werden. - Erläuterungen und Verzeichnisse in 10 Tei-
Wird im Zwischenraum brennbares Material gela- len, Teil 3 Konstruktive Bauteile (VdS 2097-3)
gert, so ist die räumliche Komplextrennung wir- J Brand- und Komplextrennwände, Merkblatt
kungslos. Im Brandfall kann dies durch Brandü- für die Anordnung und Ausführung (VdS 2234)
bertragung den Totalschaden des gesamten Be-
triebes zur Folge haben. Brandwände einschließlich der sie aussteifenden
Bauteile entsprechen der Feuerwiderstandsklas-
Gebäudeverbindende Bauteile (Brücken, Tunnel se F 90-A nach DIN 4102 oder REI 90-M nach DIN
etc.) heben eine räumliche Brandabschnittstren- EN 13501. Sie begrenzen Brandabschnitte.
nung nicht auf, wenn:
Komplextrennwände und Brandwände müssen im
J diese Bauteile grundsätzlich aus nicht brenn- Brandfall unabhängig von der Gebäudekonstruk-
baren Baustoffen bestehen, tion auch bei Einsturz eines Gebäudeteils stand-
J Zugänge beiderseits der Verbindung jeweils sicher bleiben und die Ausbreitung von Feuer und
mit feuerhemmenden Türen/Toren (T 30) so- Brandgasen auf andere Gebäude oder Gebäude-
wie einer allgemein bauaufsichtlich zugelas- abschnitte verhindern.
senen Feststellanlage gesichert sind,
J keine brennbaren Gegenstände im Zuge der
4.3.3 Feuerbeständig abgetrennte Räume
Verbindungsbauteile abgestellt, aufbewahrt
oder gelagert werden, Gebäudeabschnitte oder Räume innerhalb von
J eine Brandübertragung durch eine Winkel- Gebäuden gelten als feuerbeständig geschützt,
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
beeinflussung im Anschlussbereich der Ver- wenn sie durch feuerbeständige Wände und De-
bindungsbauteile an Gebäudeaußenwände, cken abgetrennt und deren notwendige Öffnungen
ausgeschlossen ist. feuerbeständig und ggf. rauchdicht geschützt sind
(siehe auch Abschnitt 4.6).
Anstelle von zwei feuerhemmenden Türen/Toren
ist es auch möglich, die Verbindung einseitig mit Innerhalb des Betriebes ist es über bauordnungs-
einer feuerbeständigen Tür bzw. einem feuerbe- rechtliche Bestimmungen hinaus empfehlens-
ständigen Tor (T 90) zu schützen. wert, Bereiche mit besonderer Brandgefahr oder
Abteilungen, die von besonderer betrieblicher Be-
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Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)
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VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb
müssen ihre Verwendbarkeit durch eine allge- durch eine anerkannte Zertifizierungsstelle. An-
meine bauaufsichtliche Zulassung nachweisen dere Rauchschutztüren müssen ihre Verwend-
und dementsprechend eingebaut werden. barkeit durch ein allgemeines bauaufsichtliches
Prüfzeugnis nachweisen.
Erfüllen Feuerschutztüren und Feuerschutztore
auch die Anforderungen an Rauchschutztüren, Hinweis: siehe DIN 18095
ist es möglich, die beiden nachgewiesenen Eig-
nungen zusammenfassend zu kennzeichnen. J Teil 1: Türen; Rauchschutztüren; Begriffe und
Anforderungen
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Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)
1) Feuerschutzabschlüsse dürfen grundsätzlich nur in die Wände und/oder Decken eingebaut werden, die im zugehörigen
Verwendbarkeitsnachweis für die Feuerschutzabschlüsse ausdrücklich angegeben sind. Weitere konkrete Anforderungen
sind in den Landesbauordnungen (LBO), ergänzenden Rechtsverordnungen und Verwaltungsvorschriften, in DIN 4102
und im Verwendbarkeitsnachweis enthalten. Öffnungen in Wänden und Decken, die Brandbekämpfungsabschnitte nach
DIN 18230 trennen, müssen in der Feuerwiderstandsdauer gesichert werden, die auch die Bauteile selbst aufweisen müs-
sen (siehe hierzu auch Muster-Industriebaurichtlinie).
2) Nach dem Merkblatt VdS 2234 sollten in Komplextrennwänden maximal vier Öffnungen für Feuerschutztüren und -tore
sowie Brandschutzverglasungen mit einer gesamten Fläche von 22 m² bzw. einem gesamten Flächenanteil von 10 % vor-
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handen sein. Abschottungen für Kabel- und Rohrdurchführungen bleiben bei der Ermittlung der Anzahl und der Fläche
von Öffnungen unberücksichtigt.
3) Öffnungen in Wänden und Decken der feuerbeständig abgetrennten Räume (siehe auch Abschnitt 4.3.3) sind mit feuerbe-
ständigen Feuerschutzabschlüssen zu sichern.
4) Derzeit gibt es noch keine feuerhemmenden Feuerschutzabschlüsse im Zuge bahngebundener Förderanlagen und Feuer-
schutzabschlüsse für pneumatische Förderleitungen, die allgemein bauaufsichtlich zugelassen sind.
5) Nach den Landesbauordnungen kann die zulässige Größe der einzelnen Brandschutzverglasung beschränkt sein, z. B. auf
1 m2 bzw. 10 % der Brandwand.
6) Einzelne, kleinere Öffnungen, wenn bezüglich des Brandschutzes keine Bedenken bestehen.
7) Über die Zulässigkeit von G-Verglasungen (z. B. in Flucht- und Rettungswegen, ab 1,80 m über dem Fußboden) entschei-
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VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb
Führen Förderanlagen durch die baulichen Tren- Der Schließbereich der Abschlüsse muss ständig
nungen nach Abschnitt 4.3.2 und 4.3.3, müssen die freigehalten werden und deutlich gekennzeichnet
hierfür notwendigen Öffnungen mit Feuerschutz- sein, z. B. durch Beschriftung, Fußbodenmarkie-
abschlüssen geschützt werden. Diese Abschlüsse rung o. ä. Erforderlichenfalls ist durch konstruk-
müssen die Öffnungen im Brandfall auch unter tive Maßnahmen sicherzustellen, dass Leitungen,
Berücksichtigung aller möglichen Störeinflüsse Lagergüter oder Bauteile (z. B. Unterdecken oder
des Förderanlagenbetriebes (z. B. Stromausfall deren Bestandteile) nicht in den freizuhaltenden
und das gleichzeitige Stehenbleiben eines Förder- Bereich hineinfallen können. (siehe Abb. 3).
gutes im Schließbereich des Abschlusses) sichern
und unverzüglich verschließen.
4.6.5 Brandschutzverglasungen
Förderanlagenabschlüsse müssen allgemein Sind Öffnungen in baulichen Trennungen nach Ab-
bauaufsichtlich zugelassen sein und dement- schnitt 4.3.2 und 4.3.3 mit Sichtkontakt erforder-
sprechend ausgeführt werden. Sie müssen nach lich, müssen sie mit Brandschutzverglasungen
ihrem betriebsfertigen Einbau durch einen aner- geschützt werden.
kannten Sachverständigen (z. B. von VdS oder an-
derer vergleichbarer Einrichtung) abgenommen Brandschutzverglasungen bestehen im Wesent-
werden (Abnahmeprüfung). Hierbei ist die ein- lichen aus einem oder mehreren lichtdurchläs-
wandfreie Funktion der Förderanlagenabschlüs- sigen Elementen, die in einen Rahmen und mit
se im Zusammenwirken aller Komponenten zu Halterungen, Dichtungen sowie Befestigungsmit-
prüfen. Über diese Prüfung ist ein Abnahmepro- teln in die umgebenden Bauteile einzubauen sind.
tokoll anzufertigen. Außerdem sind regelmäßige Sie müssen als System ihre Verwendbarkeit durch
Prüfungen entsprechend der allgemeinen bau- eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung
aufsichtlichen Zulassung erforderlich. Die Ergeb- nachweisen oder den Angaben der DIN 4102-4
nisse dieser Prüfungen sind in einem Prüfbuch zu Abschnitt 8.4 entsprechen.
vermerken.
F-Verglasungen sind dazu bestimmt, entspre-
Hinweis: siehe Abnahmeprüfung der Feuer- chend ihrer Feuerwiderstandsdauer die Ausbrei-
schutzabschlüsse im Zuge bahngebundener För- tung von Feuer und Rauch, sowie den Durchtritt
deranlagen; Merkblatt für den Baulichen Brand- der Wärmestrahlung zu verhindern.
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
Feststellanlagen müssen ihre Verwendbarkeit J DIN 4102: Brandverhalten von Baustoffen und
durch eine allgemeine bauaufsichtliche Zulas- Bauteilen; Teil 4: Zusammenstellung und An-
sung nachweisen und entsprechend den Bestim- wendung klassifizierten Baustoffe, Bauteile
mungen der Zulassung ausgeführt werden. Nach und Sonderbauteile Teil 13: Brandschutzver-
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dem betriebsfertigen Einbau ist eine Abnahme- glasungen; Begriffe, Anforderungen und Prü-
prüfung durchzuführen. Außerdem sind regelmä- fungen
ßige Prüfungen entsprechend der Zulassung er-
forderlich. Die Ergebnisse dieser Prüfungen sind
in einem Prüfbuch zu vermerken.
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Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)
Legende:
1 Branderkennungselemente mit Überwachungszei-
chen
2 Auslösevorrichtung mit Überwachungszeichen
3 Elektrische Haltemagnete mit Überwachungszei-
chen
4 Haftplatten
5 Schalter für Handauslösung mit Hinweis “Tür Zu”
6 Hydraulische Türschließer
7 Schließfolgeregler
8 Schild mit folgenden Angaben:
Bezeichnung der Feststellanlage, Überwachungs-
zeichen, Zulassungsnummer, Hersteller,
Name des 3rüfers, 'atum der Abnahme
9 Hinweisschild: Schließbereich freihalten
10 Kennzeichnung des für den Schließvorgang erfor-
derlichen Bereichs
11 Elektromagnetischer Türfeststeller mit Überwa-
chungszeichen
12 Sicherheitszone
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
Abb. 3: Beispiele für Feststellanlagen und Freihalten des Schließbereichs bei Feuerschutzabschlüssen mit
Feststellanlagen
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4.6.6 Durchführungen elektrischer Leitungen eine Nachbelegung der Kabel und Wiederherstel-
lung der Abschottung ohne große Aufwand er-
Führen Kabel durch Wände und Decken nach möglichen, der Vorzug gegeben werden.
Abschnitt 4.3.2 und 4.3.3, müssen die Öffnungen
mit bauaufsichtlich zugelassenen Kabelabschot- Es ist empfehlenswert, alle Kabelabschottungen
tungen geschützt sein. in regelmäßigen Abständen zu überprüfen.
Unmittelbar nach dem Abschluss einer eventu- Hinweis: siehe Muster-Richtlinie über brand-
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VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb
Für die Sicherung von Durchführungen von Rohr- Bestehen im Rahmen des Brandschutzkonzeptes
leitungen mit brennbaren Medien wie Brenn- höhere Anforderungen an den Personen- und
stoff- und Gasleitungen sind die erforderlichen Sachschutz (insbesondere bei Vorhandensein von
Brandschutzmaßnahmen, wie das Absperren der gegenüber Rauchgasen empfindlichen Gütern),
brennbaren Medien im Brandfall, im Einzelnen sind die Brandschutzklappen zusätzlich über
festzulegen. Erforderlichenfalls sind zusätzlich Rauchmelder anzusteuern. Dies kann dezentral,
Maßnahmen des Explosionsschutzes zu berück- an den einzelnen Klappen oder zentral gesche-
sichtigen (s. Abschnitt 6.1). hen (Brandmeldeanlage, Gebäudemanagement-
system, Gebäudeleittechnik).
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
Hinweis: siehe
Brandschutzklappen müssen einen Verwendbar-
J Muster-Richtlinie über brandschutztechnische keitsnachweis in Form einer “Allgemeinen bau-
Anforderungen an Leitungsanlagen (Muster- aufsichtlichen Zulassung” haben und entspre-
Leitungsanlagen-Richtlinie MLAR) chend eingebaut, betrieben und instand gehalten
J DIN 4102: Brandverhalten von Baustoffen werden.
und Bauteilen; Teil 11 Rohrummantelungen,
Rohrabschottungen, Installationsschächte Lüftungsanlagen sollten im Brandfall abgeschal-
und -kanäle sowie Abschlüsse ihrer Revisi- tet und nicht zur Entrauchung verwendet werden.
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Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)
wege zu verlassen sein. Anordnungen und Ausbil- Zur Bemessung von Löschwasser-Rückhaltean-
dung der Flucht- und Rettungswege werden auf lagen beim Lagern wassergefährdender Stoffe
der Grundlage der Bauordnung und der Verord- steht die gleichnamige Richtlinie (LöRüRL) zur
nung für Arbeitsstätten festgelegt. Verfügung. Der Geltungsbereich der LöRüRL be-
schränkt sich auf die Lagerung wassergefähr-
Flucht- und Rettungswege sind gleichzeitig auch dender Stoffe. Sie greift zudem nur dann, wenn
Angriffswege für die Feuerwehr und dürfen we- bestimmte Mengenschwellen überschritten sind.
der verstellt noch durch nachträgliche Umbauten,
Einbauten und Erweiterungen von Anlagen in ih- Das Löschwasser-Rückhaltekonzept muss in je-
rer Funktion eingeschränkt werden. dem Fall in die Einsatzpläne der betrieblichen
Gefahrenabwehr eingebunden sein, damit im
Hinweis: siehe Einsatzfall ein reibungsloser Ablauf der erforder-
lichen Maßnahmen (z. B. kurzfristiger Einsatz von
J Verordnung über Arbeitsstätten (ArbStättV) Löschwasserschotts) gewährleistet ist. Für ggf.
J Arbeitsstättenregel ASR 2.3: Fluchtwege und im Gefahrenfall notwendige Maßnahmen müs-
Notausgänge, Flucht- und Rettungsplan sen entsprechend geschultes Personal in ausrei-
chender Zahl zur Verfügung stehen und die Ver-
4.8 Flächen für die Feuerwehr antwortlichkeiten festgelegt sein.
J Muster-Richtlinien über Flächen für die Feu- Die Brandschutzanlagen sollten nach den aner-
erwehr (MRFlFW) kannten Regeln der Technik geplant, errichtet,
J DIN 14 090: Flächen für die Feuerwehr auf betrieben und geprüft werden.
Grundstücken
Bei der Risikobewertung in der Industrie-Feuer-
4.9 Löschwasserrückhaltung und Feuer-Betriebsunterbrechungs-Versiche-
rung können Brandschutzanlagen von den Feuer-
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VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb
von den anwesenden Mitarbeitern schnell ent- entdecken und melden einen Entstehungsbrand
deckt wird. Hierfür sollten zur Brandmeldung im bereits im Anfangsstadium, unabhängig von der
gesamten Betrieb Telefone verfügbar sein. Die Anwesenheit von Personen auf dem Betriebs-
Rufnummern der Feuerwehr oder der betriebsin- grundstück.
ternen Feuermeldestelle sollten an jedem Appa-
rat deutlich sichtbar angebracht sein. Automatische Brandmeldeanlagen sollten u. a. bei
besonders brandgefährdeten oder brandempfind-
Alternativ kann eine Feuermeldung auch von lichen Anlagen, wie Schaltanlagen, EDV-Anlagen
Hand über Handfeuermelder (Druckknopf-Feu- oder anderen wichtigen Anlagen, die nicht ständig
ermelder) erfolgen. Diese Melder sind vorzugs- mit Personal besetzt sind, installiert werden.
weise im Verlauf von Rettungswegen, z. B. an
den Ausgängen ins Freie anzuordnen. In beson- Automatische Brandmeldeanlagen können auch
ders gefährdeten Bereichen oder in Abhängigkeit zur Ansteuerung von Feuerlöschanlagen nach
von Nutzung und Beschaffenheit eines Gebäudes Abschnitt 5.2 verwendet werden.
sollten die Abstände untereinander nicht mehr als
40 m betragen. Sie müssen von der Anzahl und Um auch während der betriebsfreien Zeit den
vom Anbringungsort her so angeordnet sein, dass Löschkräften, z. B. Feuerwehr, die Chance für
eine Person nicht mehr als maximal 30 m zum eine wirksame und schnelle Brandbekämpfung
nächsten Handfeuermelder zurücklegen muss. durch frühzeitige Alarmierung zu ermöglichen,
Die Melder müssen den einschlägigen Normen bevor es zu einem Großbrand kommt, empfiehlt
entsprechen. es sich, die automatische Brandmeldeanlage auf
eine ständig besetzte Stelle aufzuschalten, z. B.
Hinweise: siehe DIN EN 54-11: Brandmeldeanla- Feuerwehrleitstelle, Werkschutzleitstelle oder
gen; Teil 11: Handfeuermelder Pförtner.
verfügbar sein. Die Brandschutzpläne sollten da- Brand, Einbruch und Überfall, Teil 2: Festle-
rüber hinaus an der Anlaufstelle der Feuerwehr gungen für Brandmeldeanlagen (BMA)
bereit liegen. J Richtlinien für automatische Brandmeldean-
lagen, Planung und Einbau (VdS 2095), enthält
In Produktions- und Lagerbereichen ohne ständig DIN VDE 0833-2 (VDE 0833 Teil 2)
anwesendes Personal besteht die Gefahr, dass ein J Richtlinien für die Ansteuerung von Feuer-
Brand über längere Zeit unentdeckt bleibt. Des- löschanlagen (VdS 2496)
halb sollten diese Bereiche grundsätzlich über- J Schutzmaßnahmen gegen Überspannung für
wacht werden. Am besten eignen sich hierzu au- Gefahrenmeldeanlagen (VdS 2833)
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Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)
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VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb
chemische Löschgase) zu verstehen. Sie werden schmutzungen hinterlässt, sollte es nur zum Ein-
dort eingebaut, wo das Löschmittel „Wasser” un- satz kommen, wenn keine Alternative möglich
geeignet ist, z. B. in Bereichen mit brennbaren ist. Auf keinen Fall sollten elektronische Einrich-
Flüssigkeiten (Lackieranlagen, Lackläger usw.) tungen mit derartigen Anlagen geschützt werden.
und elektrischen/elektronischen Anlagen.
5.2.5 Schaumlöschanlagen
Die Löschwirkung einer Gaslöschanlage beruht
auf dem Prinzip, dass durch das Eindringen ei- Schaumlöschanlagen können dort eingesetzt
ner ausreichenden Menge des Löschgases in werden, wo mit Wasser keine hinreichenden
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den Schutzbereich eine Löschgaskonzentration Löscherfolge erzielt werden können, z. B. bei
aufgebaut wird, bei der ein Verbrennungsvorgang brennbaren Flüssigkeiten.
nicht mehr ablaufen kann. Diese Konzentration
muss ggf. über eine längere Zeit aufrecht erhal- Grundsätzlich kann Löschschaum je nach dem
ten werden, um eine Rückzündung des Brand- Grad der Verschäumung, der von den eingesetz-
stoffes zu verhindern. Die Herabsetzung des ten Schaumerzeugern und dem Schaummittel
Sauerstoffgehaltes macht Personenschutzmaß- bestimmt wird, in Schwer-, Mittel- und Leicht-
nahmen erforderlich, deren Umfang vom einge- schaum eingeteilt werden. Für die Löschwirk-
setzten Löschgas und der Sauerstoffkonzentrati- samkeit – im Wesentlichen ein Kühl- und Trenn-
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on bestimmt und durch die Sicherheitsregeln der effekt – ist die Höhe der abdeckenden Schaum-
gewerblichen Berufsgenossenschaften festgelegt schicht entscheidend.
wird.
Bei Bränden polarer Flüssigkeiten (Isopropylal-
kohol, Azeton u. ä.) müssen Sonder-Schaummit-
tel eingesetzt werden.
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Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)
5.2.7 Einrichtungsschutzanlagen
Sauerstoffreduzierungsanlagen
Einrichtungsschutzanlagen sind selbsttätige Feu-
erlöschanlagen, die einzelne Maschinen oder An- Die Wirkungsweise der Sauerstoff-Reduzie-
lagen schützen und durch eine gezielte Brander- rungsanlagen beruht auf der Absenkung der Sau-
kennung und -bekämpfung eine ggf. vorhandene erstoffkonzentration in einem Raum. Dabei wird
Raumschutzanlage ergänzen. Geeignete Anwen- die Sauerstoffkonzentration durch die Zuführung
dungsbereiche für Einrichtungsschutzanlagen von Inertgasen gezielt auf einen Wert eingestellt,
sind u. a.: bei dem potenziell brennbare Stoffe nicht mehr
entzündet werden können. Als Inertgas kommt
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Hinweis: siehe Einrichtungsschutz für elektrische Löschanlage übernehmen bzw. ergänzen. Sie
und elektronische Systeme, Planung und Einbau sollen nicht dazu dienen, Maßnahmen im Bereich
(VdS 2304) des Explosionsschutzes zu ersetzen. Sie können
nicht eingesetzt werden, wenn ein Lagergut den
Sauerstoff selber mit in einen möglichen Verbren-
nungsprozess einbringt, bzw. für einen exother-
20
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb
Hinweis: siehe Richtlinien für Inertisierungs- und Hinweis: siehe BGV A 8 (VBG 125): Berufsgenos-
Sauerstoffreduzierungsanlagen, Planung und senschaftliche Vorschriften – Sicherheits- und Ge-
Einbau (VdS 3527) sundheitsschutzkennzeichnung am Arbeitsplatz
Anzustreben ist, zündfähige Funken schon vor Er- J Regeln für die Ausrüstung von Arbeitsstätten
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
reichen von Filter- und Siloanlagen zu erkennen, mit Feuerlöschern (VdS 2001)
abzulöschen oder auszuscheiden (s. Abschnitt J VdS-anerkannte Feuerlöscher, Verzeichnis
5.2.8). Weitere Schutzmaßnahmen sind z. B.: (VdS 2002)
J Anlagen der Informationstechnologie (IT-
J Explosionsunterdrückungsanlagen Anlagen), Merkblatt zur Schadenverhütung
J Löschmittelsperren (Einbringen von Löschpul- (VdS 2007)
ver in Förderstrecken) J Brandschutz-Management, Leitfaden für die
J Inertgas-Feuerlöschanlagen Verantwortlichen im Betrieb und Unterneh-
J Inertisierungsanlagen men (VdS 2009)
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J Schaumlöschanlagen
J Sprühwasser-Löschanlagen (nur begrenzt Bei größerer Brandgefahr sollten leistungsfähige
einsetzbar) fahrbare Löschgeräte bereitgestellt werden.
Welche Schutzmaßnahmen bzw. Schutzkombina- Bei der Ausstattung von Betrieben mit Feuer-
tionen zweckmäßig sind, muss im Einzelfall er- löschern können unter bestimmten Vorausset-
mittelt werden. zungen Wandhydranten mit einem formstabilen
Schlauch angerechnet werden.
Hinweis: siehe Inertisierung von Silos im Brand-
© VdS Schadenverhütung GmbH
fall; Merkblatt zur Schadenverhütung (VdS 2154) Feuerlöscher müssen regelmäßig, mindestens
alle zwei Jahre, durch einen Sachkundigen ge-
prüft werden. Bei hohen Brandrisiken oder
starker Beanspruchung des Löschers, z. B. durch
Umwelteinflüsse, können kürzere Zeitabstände
erforderlich sein.
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Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)
Hinweis: sieh DIN 14 406-4: Tragbare Feuerlö- alle 2 Jahre instand gehalten und sollten aus
scher; Instandhaltung Gründen der Frostsicherheit zu Beginn der Frost-
periode überprüft und, sofern Wasser enthalten
Feuerlöscher müssen typgeprüft (DIN EN 3) und ist, entleert werden.
gemäß 97/23/EWG (EG-Druckgeräterichtlinie)
zertifiziert sowie CE-gekennzeichnet sein.
5.3.3 Löschdecken
Nach der Benutzung sind Feuerlöscher unver- Löschdecken sollten in Bereichen vorhanden sein,
züglich instand zu setzen. in denen von ihrer Wirksamkeit beim Löschein-
satz ausgegangen werden kann, z. B. Lackiere-
reien, Laboratorien und Großküchen.
5.3.2 Löschwasserleitungen und Feuerlösch-
Schlauchanschlusseinrichtungen
Anmerkung: Zur Bekämpfung von Fettbränden,
(Wandhydranten)
wogegen Feuerlöscher der Brandklasse F einge-
In Gebäuden sollten Wandhydranten installiert setzt werden können, sind nach neueren Untersu-
werden. Sie sind frostgeschützt und möglichst chungen der Berufsgenossenschaften die derzeit
an den Eingängen zu den Betriebsräumen oder verfügbaren Löschdecken ungeeignet.
an sonstigen sicher erreichbaren Stellen so an-
zuordnen, dass jeder Punkt der zu schützenden
5.3.4 Notduschen
Räume über die angeschlossenen Schläuche
wirksam erreicht werden kann. Körperduschen zum Löschen von Kleiderbrän-
den müssen in Laborräumen und ähnlichen Be-
Werden diese Anlagen in frostgefährdeten Be- triebsbereichen vorhanden sein, in denen ständig
reichen eingebaut, sind besondere Anlagenteile Personen beschäftigt sind und brennbare Flüs-
zu verwenden (Steigleitungen nass-trocken). sigkeiten oder ätzende Stoffe verwendet werden.
Bau und Ausrüstung müssen den berufsgenos-
Bevorzugt sollten Wandhydranten mit einem senschaftlichen Anforderungen entsprechen.
formstabilen 1”-Schlauch und entsprechendem
Strahlrohr eingesetzt werden. Hinweise: siehe
Hinweis: siehe DIN EN 671-1: Ortsfeste Lösch- J ASR 39/1,3: Mittel und Einrichtungen zur er-
anlagen; Schlauchanlagen; Schlauchhaspeln mit sten Hilfe
formstabilem Schlauch J BGR 120 (ZH 1/119): Berufsgenossenschaft-
liche Regeln für Sicherheit und Gesundheit
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
Werden Wandhydranten auch zum Schutz bei bei der Arbeit - Richtlinien für Laboratorien;
Flüssigkeitsbränden, Brandklasse B, eingesetzt, Anhang 1, Löschmittel für Brände
so sind Schaum-Wasser-Hydranten einzusetzen. J DIN 12899-1: Laboreinrichtungen; Notdu-
schen-Einrichtungen, Körperduschen, Sicher-
Besonders bei mehrgeschossigen Gebäuden heitstechnische Anforderungen, Prüfungen,
sollten „trockene Steigleitungen” vorgesehen J DIN 12899-2: Laboreinrichtungen; Notdu-
werden, die über spezielle Entnahmeeinrich- schen-Einrichtungen, Augenduschen, Sicher-
tungen in den einzelnen Stockwerken verfügen heitstechnische Anforderungen, Prüfungen
und in die die Feuerwehr im Einsatzfall Wasser
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werden.
Hinweis: siehe DVGW Arbeitsblatt W 405: Bereit-
Wandhydranten und Schläuche müssen in re- stellung von Löschwasser durch die öffentliche
gelmäßigen Zeitabständen gewartet und nach Trinkwasserversorgung - Arbeitsblatt
DIN 14461 mindestens jährlich fachgerecht über-
prüft werden. Trockene Steigleitungen müssen
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VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb
Richtwerte für den allgemeinen Löschwasserbe- in der Wand bzw. geeignete Ventilatoren und Lei-
darf unter Berücksichtigung der baulichen Nut- tungen zur Entrauchung ausreichend zu dimensi-
zung und der Gefahr einer Brandausbreitung sind onieren und entsprechend anzuordnen.
in den technischen Regeln DIN 1988-6 enthalten.
Hinweis: siehe
Bei unzureichender Wasserversorgung durch das
öffentliche Versorgungsnetz sind weitere Wasser- J VdS CEA 4020: Natürliche Rauch- und Wärme-
entnahmemöglichkeiten vorzusehen, z. B. aus abzugsanlagen (NRA), Planung und Einbau
besonderen Löschwasserbehältern, Teichen, auf- J Zusammenwirken von Wasserlöschanlagen
gestauten Bächen, Seen, Hafenbecken. und Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA),
Merkblatt zum Brandschutz (VdS 2815)
Empfehlenswert sind Ringleitungssysteme in J Sicherstellung der Qualität für Rauch- und
mindestens DN 150 und daran angeschlossene Wärmeabzugsanlagen, Merkblatt (VdS 3433)
Hydranten im Abstand von nicht mehr als 80 m
untereinander. 5.5 Schlüsseldepot
Die Hydranten sollten als Überflurhydranten aus- Schlüsseldepots (SD) dienen dazu, den berech-
geführt werden, da diese im Vergleich zu Unter- tigten hilfeleistenden Kräften mit den darin auf-
flurhydranten leichter auffindbar, schneller ein- bewahrten Schlüsseln den gewaltfreien Zugang
satzbereit sind und im Winter auch nicht einfrie- zu einem Objekt zu ermöglichen. Diese Schlüs-
ren. Unterflurhydranten müssen von Verschmut- sel sind gegen unbefugten Zugriff geschützt und
zungen sowie von Schnee und Eis freigehalten überwacht; sie sind bei einer Brandmeldung für
werden. die Feuerwehr schnell erreichbar. VdS-anerkann-
te oder von einer vergleichbaren Einrichtung an-
Die Standorte von Hydranten sind grundsätzlich erkannte Systeme für Schlüsseldepots sind zu
freizuhalten und zu kennzeichnen. empfehlen.
nenfalls eingefettet und die Funktion der selbst- Verzeichnis (VdS 2139)
tätigen Entwässerungseinrichtung aus Frost-
schutzgründen überprüft werden. 6 Betrieblicher Brandschutz
Der betriebliche Brandschutz ist ein wesentlicher
5.4 Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA)
Bestandteil des Brandschutzkonzeptes. Sein Ziel
ist die Vermeidung und Minimierung der sich aus
Rauch- und Wärmeabzugsanlagen können in der verwendeten Produktionstechnik und den Be-
Brandfällen triebsabläufen ergebenden Risikopotenziale.
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Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)
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VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb
und die Anlagen erst nach Beheben der Störung stimmungen des Verbandes der Elektrotechnik
durch Fachpersonal wieder in Betrieb zu nehmen. Elektronik Informationstechnik e.V. – VDE) oder
gleichwertiger Sicherheit entsprechen. Elek-
Brennstoffvorräte dürfen nur bis zu den behörd- trische Geräte müssen den für sie geltenden Pro-
lich zugelassenen Höchstlagermengen gelagert duktnormen genügen.
werden.
Elektrische Anlagen dürfen nur von Elektrofach-
Alle Wärmegeräte und -anlagen müssen mindes- kräften errichtet werden. Für deren Betrieb gilt
tens einmal jährlich von einer Fachkraft geprüft DIN VDE 0105.
werden. Festgestellte Mängel sind unverzüglich
zu beseitigen. Nach DIN VDE 0105 müssen die elektrischen An-
lagen in ordnungsgemäßem Zustand gehalten
werden.
6.1.2 Maschinelle Einrichtungen
Maschinelle Einrichtungen, z. B. Elektrische Anlagen sind regelmäßig, entspre-
chend den VDE-Bestimmungen, den Unfallverhü-
J Dampfkesselanlagen, tungsvorschriften und den mit dem Versicherer
J Einbrenn- und Trockenöfen, vereinbarten Sicherheitsvorschriften zu prüfen.
J Lackieranlagen,
J Antriebsmaschinen (Elektro- oder Verbren- Eine Überprüfung der elektrischen Anlagen kann
nungsmaschinen), gemäß Klausel 3602 im Feuerversicherungsver-
J Fördereinrichtungen, trag vereinbart sein.
J Kompressoranlagen,
J Härtebäder, Anmerkung: Das Erhalten des ordnungsgemäßen
J Funkenerosionsmaschinen, Zustandes bedingt im Allgemeinen nicht, dass
J Hydraulikanlagen und bestehende Anlagen den Anforderungen der spä-
J Wärmeträgeranlagen ter in Kraft getretenen Sicherheitsvorschriften
jeweils angepasst werden, es sei denn, das Wei-
bergen auf Grund ihrer spezifischen Eigenschaf- terbestehen des bisherigen Zustandes bedeutet
ten besondere Gefahren, z. B. stark erhitzte Ober- eine Gefahr für Personen oder Sachen, oder die
flächen, brennbare Gase und Dämpfe, Umgang Anpassung wird in den gesetzlichen oder behörd-
mit brennbaren Stoffen (Öle, Kraftstoffe), Über- lichen Sicherheitsvorschriften, den VDE-Bestim-
hitzung durch Reibung (heiß laufende Lager oder mungen oder den Sicherheitsvorschriften der
Rollen). Feuerversicherer ausdrücklich gefordert.
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
J Drehzahlüberwachung (z. B. bei Förderein- bögen sowie Erhitzung schadhafter oder über-
richtungen) lasteter Anlagenteile können eine Brandgefahr
J Temperatur-Überwachungseinrichtungen darstellen.
J Überlastschutzeinrichtungen
J Installation von Feuerlöschanlagen (Raum- Daher dürfen
und Einrichtungsschutz) J Sicherheitsabstände elektrischer Betriebs-
J Sofortmaßnahmen beim Austritt brennbarer
mittel zu brennbaren Materialien nicht unter-
Stoffe oder bei Überhitzung (Verriegelungen
schritten,
durch technische Verknüpfungen in der Mess-, J Sicherungen nicht geflickt oder überbrückt,
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Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)
Geräte handelt, die ordnungsgemäß betrieben Gefahrerhöhend ist der Umstand, dass Ladege-
werden, am besten unter Aufsicht. Zudem ist es räte nutzungsbedingt außerhalb der allgemeinen
erforderlich, dass regelmäßig Prüfungen durch Arbeitszeit unbeaufsichtigt betrieben werden und
eine Elektrofachkraft durchgeführt werden. Hier- somit Fehler nicht rechtzeitig erkennbar sind.
für trägt der Unternehmer Verantwortung.
Allgemeine Schutzmaßnahmen sind:
Kopierer und Büromaschinen, wie Personalcom-
puter, sind nach Dienstende abzuschalten (evtl. J Ladegeräte müssen auf nichtbrennbaren
über eine Abschaltzeituhr). Geräte, die unbeauf- Unterlagen (Blech, Steinplatten, Brand-
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sichtigt betrieben werden, müssen, entsprechend schutzplatten) abgestellt oder an eine Wand
den Herstellerangaben, für den Dauerbetrieb ge- aus nichtbrennbaren Baustoffen angehängt
eignet sein. Fehlen solche Angaben, sind die Ge- werden.
räte nicht für den Dauerbetrieb geeignet. J Ladegeräte sollten durch die Benutzer täglich
auf sichtbare Beschädigungen und jährlich
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VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb
bzw. im Rahmen der Revision der elektrischen J Der Ladeplatz sollte, soweit möglich, als
Anlagen geprüft werden. Ladebox mit Seitenwänden (nichtbrennbar,
wärmebeständig, standsicher, z. B. Mauer-
In Abhängigkeit der Nutzung und Größe des Auf- werkswand, Gipsdielen-, -kartonwand), die
stellraumes sollten mehrere Ladegeräte (je nach mindestens 1 m über Oberkante Ladegerät
Standort ab ca. fünf Einzelgeräten) in einer zen- reichen, ausgeführt werden.
tralen Ladestation aufgestellt werden, die im
Wesentlichen folgenden Anforderungen genügen Hinweis: siehe Batterieladeanlagen für Elektro-
sollte: fahrzeuge, Richtlinien zur Schadenverhütung
(VdS 2259)
J Die Unterbringung erfolgt in einem eigenen
feuerhemmend abgetrennten Raum.
6.1.5 Selbstentzündung
J Die Belüftung muss entweder durch eine aus-
reichende natürliche Belüftung (Anordnung Einige Stoffe neigen in bestimmten chemischen
des Raumes an einer Außenwand mit groß- Zusammensetzungen oder in feiner Verteilung,
flächigen Dauer-Zu- und -Abluftgittern über besonders in Gegenwart von Katalysatoren, zur
dem Boden und unterhalb der Raumdecke) Selbstentzündung. Gebrauchte Putzlappen oder
oder durch eine Zwangsbe- und -entlüftung verschmutztes Sägemehl (z. B. durch Öl, Lacke,
(ca. 5-facher Luftwechsel, elektrolytbestän- Lösemittel, Kleber) sind in dieser Hinsicht be-
dig - Säure-Schutzanstrich -, explosionsge- sonders gefährlich. Sie sind in nichtbrennbaren
schützt) erfolgen. Behältern mit dicht schließendem Deckel aufzu-
J Die Gasaustrittsöffnungen der Batterien beim bewahren und nach Arbeitsschluss aus den Be-
Ladevorgang müssen mindestens 1 m von triebsräumen zu entfernen.
funkenbildenden Betriebsmitteln (Schalter,
Ladegerät) entfernt sein. Zum Aufnehmen von ausgelaufenen Ölen, La-
J Die elektrische Installation sollte entspre- cken, Klebern, Lösemitteln sollten nur hierfür
chend Feuchträumen (IP 54, Fehlerstrom- geeignete nichtbrennbare Bindemittel verwendet
Schutzeinrichtung (RCD)) ausgebildet sein. und sachgerecht entsorgt werden.
J Die Ladestation muss als erhöht brand- und
explosionsgefährdeter Betriebsbereich ge- Hinweis: siehe Allgemeine Sicherheitsvorschrif-
kennzeichnet und ausgebildet werden (in ten der Feuerversicherer für Fabriken und ge-
Fluchtrichtung aufschlagende Türen, Rauch- werbliche Anlagen (VdS 2038)
verbot, keine offenen Zündquellen, Begren-
zung ggf. vorhandener Oberflächentempera-
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
galen aufgestellt werden. ximal die für den Fortgang der Arbeit nötigen
J Der Ladeplatz sollte mittels Farbmarkie- brennbaren Materialien aufbewahrt werden. Be-
rungen (gelb-schwarze Bodenmarkierung) urteilungskriterium sollte dabei der so genann-
oder Absperrgitter dauerhaft und sichtbar ab- te Tagesbedarf (max. 24 h), bezogen auf eine
getrennt und gekennzeichnet werden. 8-Stundenschicht, sein. Neben den eingesetzten
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Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)
Rohstoffen sollten auch die gefertigten Halbzeuge Kellerräume dennoch zu Lagerzwecken genutzt
und Fertigprodukte beurteilt werden. werden, so sind besonders kleine Brandabschnit-
te vorzusehen. Für eine schnelle Bekämpfung
Die über den Tagesbedarf bzw. die Tagesproduk- sollten Brandmeldeanlagen, Feuerlöschanlagen
tion hinausgehenden Mengen sollten in brand- und maschinelle Rauchabzugseinrichtungen in-
schutztechnisch getrennten Bereichen gelagert stalliert werden.
werden.
6.1.7.1 Brennbare feste Stoffe
In Lagerräumen sollte das Lagergut so angeord-
net werden, dass planmäßige Verkehrswege und Die Verwendung brennbarer Verpackungsmittel
damit Brandschneisen sowie Angriffswege für die sollte möglichst eingeschränkt werden. In die-
Feuerwehr freigehalten werden. Die Teillager- sem Zusammenhang ist der Einsatz von Schaum-
flächen sollten dabei 200 m² und die Seitenlänge kunststoffen besonders kritisch zu überprüfen.
eines Stapels 20 m nicht überschreiten.
Für die über den Tagesbedarf hinausgehende
Hinweis: siehe Brandschutz im Lager (VdS 2199) Verpackungsmittelmenge sollte die Unterbrin-
gung in einem separaten, brandschutztechnisch
Grundsätzlich sollten für brennbare Stoffe kleine abgetrennten Lagerbereich erfolgen.
Teillagerflächen und geringe Stapelhöhen ange-
strebt werden. Grundsätzlich sind bei der Lagerung und Ver-
wendung von brandschutztechnisch kritischen
Stoffen, wie Peroxyde, Magnesium, Natrium oder
Phosphor die gesetzlichen Bestimmungen des
Chemikaliengesetzes, der Gefahrstoffverord-
nung, der Betriebssicherheitsverordnung und der
zugehörigen Technischen Regeln zu beachten.
Weitere Hinweise sind den Sicherheitsdatenblät-
tern der Produkte zu entnehmen. Gefährliche
Stoffe sollten in separaten, brandschutztechnisch
getrennten Räumen gelagert werden.
Hinweis: siehe
ChemG – Chemikaliengesetz
J Verordnung zum Schutz vor Gefahrstoffen
GefStoffV – Gefahrstoffverordnung
Abb. 4: Beispiel für ein feuerbeständiges Brandschutz- J Technische Regeln für Gefahrstoffe (TRGS)
system (F90) mit DIBt - Zulassung zur sicheren Aufbe- J Verordnung über Sicherheit und Gesundheits-
wahrung von Gefahrstoffen, Quelle DENIOS AG schutz bei der Bereitstellung von Arbeitsmit-
teln und deren Benutzung bei der Arbeit, über
Werden brennbare und nichtbrennbare Stoffe Sicherheit beim Betrieb überwachungsbedürf-
zusammen gelagert, empfiehlt es sich, mit den tiger Anlagen und über die Organisation des
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VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb
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Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)
des Umweltschutzes (Sammelbehälter, Auffang- gen für Gase müssen zu anderen Gebäuden, die
einrichtungen etc.) zu beachten. nicht dem Betrieb der Gasanlage dienen, sowie zu
Brandlasten außerhalb der Gasanlage und zu öf-
Grundsätzlich sollte geprüft werden, ob leichtent- fentlichen Verkehrswegen ausreichende Schutz-
flammbare flüssige Stoffe durch nichtbrennbare abstände einhalten.
Produkte oder solche mit geringerer Gefahrklas-
se ersetzt werden können. Die Anlagen für Gase müssen frei zugänglich
sein, Flucht- und Rettungswege sowie Wege zur
Es ist anzustreben, die Produktionsanlagen Brandbekämpfung sind frei zu halten. Grundsätz-
(Tankanlagen, Rührwerke, Lackieranlagen Teile- lich sollten Anlagen zum Melden von Gasgefahren
Reinigungsanlagen etc.) in eigenen, feuerbestän- vorhanden sein.
dig abgetrennten Betriebsteilen unterzubringen.
Anlagen im Freien müssen von außen so zu-
Die betreffenden Räume sollten grundsätzlich gänglich sein, dass eine wirksame Bekämpfung
mit automatischen Systemen zur Branderken- austretender Gase möglich ist. Der Zutritt Unbe-
nung ausgerüstet werden. Darüber hinaus ist der fugter ist sicher zu verhindern.
Einsatz von Gaswarneinrichtungen, Einrichtungs-
oder Raumschutzanlagen zu empfehlen.
6.1.8 Explosionen
Absaugleitungen sind möglichst aus nichtbrenn- Brennbare Gase, Dämpfe oder Stäube, mit Luft
baren, korrosionsbeständigen Stoffen herzustel- oder einem anderen Oxidationsmittel gemischt,
len und regelmäßig instand zu halten. können schon durch geringe Zündenergie zu
schnell verlaufender Verbrennung unter plötz-
licher starker Wärme- und Druckentwicklung (Ex-
6.1.7.3 Brennbare Gase
plosion) angeregt werden. Neben Schäden durch
Anlagen für brennbare Gase müssen den ein- die Druckwirkung ist auf Grund der sehr raschen
schlägigen technischen Regeln entsprechen. Sie Wärmefreisetzung häufig mit großflächigen Fol-
dürfen nur von Fachleuten errichtet und gewartet gebränden zu rechnen.
werden.
Während sich die Explosionseigenschaften von
Anlagenteile mit brennbaren Gasen müssen aus Stoffen auf Grund ihrer physikalischen und tech-
nichtbrennbaren Baustoffen, Anlagenteile mit nischen Eigenschaften ergeben, erfordert die Be-
anderen Gasen zumindest aus schwerentflamm- urteilung der in einem Bereich bestehenden Ex-
baren Stoffen bestehen. plosionsgefahr Ermessensentscheidungen. Dabei
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
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VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb
J Unterteilung der gefährdeten Bereiche in Zo- Diese Maßnahmen zielen darauf ab, dass alle ex-
nen: (s. BetrSichV/BGR 104) plosionsgefährdeten Anlagen im Explosionsfall
den zu erwartenden Druckbelastungen stand-
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
mosphäre als Gemisch aus Luft und brennbaren J TRBS 2152, Teil 1/TRGS 721: Beurteilung der
Gasen, Dämpfen oder Nebeln bilden kann. Explosionsgefährdung
J TRBS 2152, Teil 2/TRGS 722: Vermeidung oder
Zone 2 Einschränkung gefährlicher explosionsfähige
ist ein Bereich, in dem bei Normalbetrieb eine Atmosphäre
gefährlich explosionsfähige Atmosphäre als Ge- J BGR 104: Explosionsschutz-Regeln; Regeln
misch aus Luft und brennbaren Gasen, Dämpfen für das Vermeiden der Gefahren durch explo-
oder Nebeln normalerweise nicht oder aber nur sionsfähige Atmosphäre mit Beispielsamm-
kurzzeitig auftritt. lung
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Zone 20
ist ein Bereich, in dem gefährliche explosionsfä-
hige Atmosphäre in Form einer Wolke aus in der
Luft enthaltenem brennbaren Staub ständig, über
lange Zeiträume oder häufig vorhanden ist.
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Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)
Das Schweißen und Schrumpfen von Folien stellt Bauliche Anlagen, die besonders blitzgefährdet
eine besondere Brandgefahr dar, weil in Tem- sind oder bei denen Blitzschlag zu schweren Fol-
peraturbereichen gearbeitet wird, die über der gen führen kann, sind mit Blitz- und Überspan-
Zündtemperatur der meisten brennbaren Stoffe nungs-Schutzeinrichtungen nach den geltenden
liegen können. Brandschutztechnisch besonders DIN VDE Bestimmungen zu versehen. Hierzu ge-
kritisch ist das Schrumpfen mit offener Flamme. hören insbesondere
Wegen der besonderen Gefahr sollte untersucht J bauliche Anlagen, die die Umgebung wesent-
werden, ob ein weniger gefährliches Verpackungs- lich überragen,
verfahren, z. B. Wickelverfahren mit Stretchfolien J bauliche Anlagen, die besonders brand- und
ohne Heißdrahtschneider, Umreifungsverfahren explosionsgefährdet sind und
mit Stahl- oder Kunststoffbändern oder Umhül- J bauliche Anlagen für Personenansammlung.
lungen mit Netzen eingesetzt werden kann. Ist
dies nicht möglich, sind Schrumpfverfahren mit Weiterhin empfehlen sich Blitz- und Überspan-
indirekter Beheizung zu bevorzugen. nungs-Schutzmaßnahmen für
Bei Installation und Betrieb von Folienschweiß- J bauliche Anlagen mit Gefahrenmeldeanlagen
und Schrumpfeinrichtungen sind folgende und
Schutzmaßnahmen dringend zu empfehlen: J bauliche Anlagen mit elektrischen und elek-
tronischen Einrichtungen, wie z. B. EDVA.
J Anlagen sind möglichst in brandschutztech-
nisch abgetrennten Räumen aufzustellen. Ist Eine Übersicht von baulichen Anlagen, die risi-
dies nicht möglich, sind mindestens 5 m breite koorientiert mit Blitz- und Überspannungsschutz
Abstandsflächen zu Bereichen mit brennbaren auszuführen sind, enthalten GDV-Publikationen
Stoffen zu schaffen und durch Farbstreifen zur Schadenverhütung.
deutlich zu markieren. Diese Abstandsflächen
sind immer freizuhalten. Hinweis: siehe
J Frisch geschrumpfte Einheiten sind vor dem
Einlagern zum Auskühlen zwischen zu lagern, J DIN EN 623P5 (VDE 0185 -305) Blitzschutz
z. B. in einem eigenen, feuerbeständig abge- J Risikoorientierter Blitz- und Überspannungs-
trennten Raum oder im Abstand zu anderen schutz, Richtlinien zur Schadenverhütung (VdS
Lagergütern. 2010)
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
einzubeziehen.
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VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb
J VDE Schriftenreihe, Band 44 Blitzschutzanla- richtungen kann z. B. durch den Verlust bzw. die
gen; Erläuterungen zu DIN VDE 0185 Beschädigung von wichtigen Daten, Program-
J DIN V EN V 61 024-1 / VDE V 0185-100: Blitz- men, Konstruktionszeichnungen, Modellen, For-
schutz baulicher Anlagen; Allgemeine Grund- men und Werkzeugen sowie Angebots- und Auf-
sätze tragsunterlagen der Betriebsablauf gestört oder
gänzlich unterbrochen werden. Durch die daraus
33
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)
resultierenden Folgeschäden kann die Existenz Die in diesen Richtlinien beschriebenen vorbeu-
eines Betriebes gefährdet werden. genden Brandschutzmaßnahmen (baulich, tech-
nisch, betrieblich und organisatorisch) können
Datenverarbeitungsanlagen, z. B. für die Steu- erheblich zur Schadenbegrenzung beitragen.
erung von Produktions- und Transportanlagen, Besonders vorteilhaft sind hierbei automatische
sollten von den übrigen Betriebsräumen mindes- Feuerlösch- und Brandmeldeanlagen.
tens feuerbeständig abgetrennt sein. Für die Da-
tensicherung ist ein spezielles Datensicherungs- Um Maßnahmen gegen Brandstiftungen fest-
konzept erforderlich. Sicherungskopien sollten legen zu können ist es erforderlich, durch eine
in einem feuerbeständig abgetrennten Daten- systematische, in regelmäßigen Zeitabständen
sicherungsraum oder besonderen Datensiche- zu aktualisierende Analyse des Betriebes den Ge-
rungsschränken aufbewahrt werden. Alternativ fährdungsgrad zu ermitteln. Hierzu sind Check-
ist die Aufbewahrung in einem anderen Komplex listen, s. Anhang A, eine wertvolle Hilfe, die im
möglich. Gleiches gilt auch für andere wichtige Grundsatz die folgenden Hauptelemente umfas-
Unterlagen (z. B. Konstruktionszeichnungen, Pa- sen sollten:
tente, Qualitätssicherungsdokumente oder Re-
zepturen). Auch hier sollten Duplikate hergestellt J Risikobeurteilung
und nach den vorgenannten Gesichtspunkten ge- J Schutz gegen unbefugtes Betreten
lagert werden. J Organisatorische Sicherungsmaßnahmen.
men ist der Einfluss betriebswichtiger Anlagen reits früher im Betrieb oder in der Nachbarschaft
auf die Produktions- bzw. Liefermöglichkeiten zu ungeklärten Bränden oder Brandstiftungen
des Betriebes. gekommen ist.
34
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb
zes sind allerdings nur dann wirksam, wenn sie Der Brandschutzverantwortliche kann seine Ziele
im betrieblichen Alltag gelebt und von allen Per- am besten erreichen, wenn er die anerkannten
sonen im Betrieb einschließlich der Betriebslei- Methoden des betrieblichen Managements für
tung und Personen von Fremdfirmen beachtet seinen Bereich anwendet. Die einzelnen Schritte
werden. werden in einem Brandschutz-Managementre-
gelkreis verdeutlicht:
35
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)
Ausführung
Hinweis: siehe Leitfaden für die Verantwortlichen
beauftragen im Betrieb und Unternehmen (VdS 2009)
Viele Unternehmen arbeiten heute mit integrier- Zur Wahrnehmung der umfangreichen Brand-
ten Sicherheitsmanagementsystemen, in denen schutzaufgaben sollte ein Brandschutzbeauftrag-
die verschiedenen Sicherheitsbelange wie Um- ter benannt werden. Bei baulichen Anlagen be-
welt, Gesundheit, Arbeitssicherheit, Brandschutz sonderer Art und Nutzung, z. B. Industriebau mit
zusammengefasst werden. In einer integrierten einer bestimmten Größe der Abschnittsfläche und
Struktur können Aufgaben effizienter und rei- Krankenhäusern, ist die Bestellung eines Brand-
bungsloser erledigt werden. Dies setzt ein hohes schutzbeauftragten gemäß dem Bauordnungs-
Maß an Kommunikation und eine enge Zusam- recht zum Teil vorgeschrieben.
menarbeit mit anderen Abteilungen und Kollegen
voraus.
7.2.1 Qualifikation
Konkret müssen die Betriebsabläufe und Aufga- Dem Brandschutzbeauftragten müssen auf
ben der verschiedenen Beteiligten (Abteilungen) Grund seiner Vorbildung die Probleme des be-
aufeinander abgestimmt werden. Die Schritte trieblichen Brandschutzes ebenso bekannt sein,
zur praktischen Umsetzung sind festzulegen, die wie die speziellen Betriebsverhältnisse, z. B. die
Verantwortungen, Zuständigkeiten und Kompe- im Betrieb vorhandenen Arbeitsstoffe und die
tenzen zu organisieren. Und auch Regelungen für verfahrenstechnischen Besonderheiten der Pro-
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
werden die Aufgaben in der Regel nach einem zur Fachkraft für Arbeitssicherheit unmittelbar
einheitlichen Muster beschrieben (=dokumen- der Leitung des Werkes oder Betriebes unter-
tiert), z. B mittels Formularen oder Prozessvor- stellt sein, für dessen Brandschutz er zuständig
gaben, und in einem übergeordneten Sicherheits- ist. Er sollte zu allen den Brandschutz betref-
management-Handbuch abgelegt. Eine gängige fenden Fragen des Unternehmens – auch bei der
Form der Aufgabenbeschreibung sind Fließdia- Planung – gehört werden.
gramme, in denen die Verantwortungen der un-
terschiedlichen Bereiche/Abteilungen visuell dar-
7.2.3 Aufgaben und Pflichten
gestellt werden.
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36
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb
J Unterrichtung und Beratung der Unterneh- Folgende Grobgliederung, die in der DIN 14096
mensleitung über die Erfordernisse des jeweils für die verschiedenen Zielgruppen detail-
Brand- und Explosionsschutzes, z. B. bei der liert aufgeführt ist, ist empfehlenswert:
Planung von Neu- und Umbauten sowie bei
betrieblichen Änderungen; Unterstützung bei J Vorbeugende Maßnahmen
der Erstellung einer Unternehmensleitlinie für
die betriebliche Sicherheit Aufstellen der Brandschutzordnung, Maßnah-
J Aufstellen der Brandschutzordnung, der men gegen Brandausbruch sowie Brand- und
Alarm-, Feuerwehr- und Räumungspläne so- Rauchausbreitung
wie ggf. betrieblicher Gefahrenabwehrpläne
(GAP); zur besseren Übersicht kann es zweck- J Verhalten im Brandfall (siehe auch Abs. 9)
mäßig sein, zusätzlich detaillierte Brand-
schutzpläne zu erstellen Brandmeldung, Alarmierung, Personenret-
J Überwachung, dass das genehmigte und um- tung, Brandbekämpfung, Zusammenarbeit mit
gesetzte Brandschutzkonzept eingehalten der Feuerwehr
wird
J Organisation und Überwachung der Brand- J Verhalten nach Bränden
schutzkontrollen im Betrieb
J Veranlassung der Beseitigung von brand- Vermeiden von Folgeschäden, Sichern der
schutztechnischen Mängeln Brandstelle, Wiederherstellen der Einsatzbe-
J Festlegen von Ersatzmaßnahmen bei Ausfall reitschaft von Brandschutzanlagen
oder Außerbetriebsetzen von Brandschutzein-
richtungen Ihrer Bedeutung entsprechend sollte die Brand-
J Zusammenarbeit mit Fachbehörden, z. B. schutzordnung von der Betriebsleitung in Kraft
Bauaufsicht, Berufsgenossenschaften, Feuer- gesetzt und allen aufsichtführenden Betriebsan-
wehr, und Sachversicherern gehörigen zur Kenntnis gebracht werden.
J Organisation von gemeinsamen Übungen und
Betriebsbegehungen. Die Brandschutzordnung ist der Belegschaft im
jeweils notwendigen Umfang bekannt zu geben.
7.2.4 Vollmachten Aushänge sollten nur Angaben enthalten, die für
die Beschäftigten im betreffenden Bereich von
Dem Brandschutzbeauftragten sollten folgende Bedeutung sind (siehe auch Abs. 9).
Vollmachten erteilt werden:
Die Brandschutzordnung sollte ständig auf dem
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
37
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)
38
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb
Auf das Rauchverbot ist durch entsprechende ken beispielsweise können auch noch in Entfer-
Kennzeichnung deutlich und dauerhaft aufmerk- nungen von 10 m und mehr brennbare Stoffe zün-
sam zu machen. Auf das Rauchverbot ist bereits den. Aus diesem Grund sollten im Betrieb grund-
an den Zugängen zur Verbotszone hinzuweisen. sätzlich Feuerarbeiten außerhalb hierfür ständig
Außerhalb der Rauchverbotszone sind geeignete eingerichteter Arbeitsplätze untersagt sein.
Aschenbecher bereitzustellen. Papierkörbe und
Abfallbehälter dürfen nicht als Aschenbecher be- Sind solche Arbeiten unvermeidlich, muss hier-
nutzt werden. Aschenbecher dürfen nicht in Pa- für eine schriftliche Genehmigung durch den
pierkörbe entleert werden. Betriebsleiter oder seinem dafür Beauftragten
erteilt werden (Erlaubnisschein für feuergefähr-
Hinweis: BGV A8 - Sicherheits- und Gesundheits- liche Arbeiten). Damit wird das durchführende
schutzkennzeichnung am Arbeitsplatz Personal (eigenes als auch fremdes) verpflichtet,
alle erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen zu er-
Um heimliches Rauchen in Rauchverbotszonen greifen und zu beachten.
zu verhindern, hat sich in der Praxis die Einrich-
tung von Raucherzonen bewährt. Diese sind von Hinweis: siehe
den Rauchverbotszonen räumlich oder baulich
abzugrenzen und deutlich zu kennzeichnen. J Feuergefährliche Arbeiten, Richtlinien für den
Brandschutz (VdS 2008)
Raucherzonen sind von brennbaren Materialien J Erlaubnisschein für feuergefährliche Arbeiten
freizuhalten. Standfeste Aschenbecher aus nicht- (VdS 2036)
brennbarem Material sind in ausreichender An- J Sicherheitsvorschriften für feuergefährliche
zahl aufzustellen. Arbeiten (VdS 2047)
J BGR 500, Teil 2, Kapitel 2.26: Schweißen,
In explosionsgefährdeten Räumen und Bereichen Schneiden und verwandte Verfahren
dürfen keine Raucherzonen eingerichtet werden.
7.8 Ausbildung und Unterweisung der
Die Durchsetzung des Rauchverbotes setzt eine Belegschaft
entsprechende Unterweisung der Beschäftigten
(Betriebspersonal und Fremdfirmen) voraus. Die Die Betriebsangehörigen sind in angemessenen
diesbezügliche Belehrung sollte bereits im Zuge Zeitabständen über die ihre Arbeitsplätze betref-
der Einstellung bzw. vor Arbeitsaufnahme erfolgen fenden Brandgefahren und Schutzmaßnahmen
und ist mindestens jährlich zu wiederholen. Jede zu unterweisen. Dies gilt insbesondere für Aus-
Unterweisung ist schriftlich zu dokumentieren. zubildende, neu eingestellte oder im Betrieb an
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
39
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)
Nach Möglichkeit ist jährlich eine Brandschutzü- schutzsysteme, Gas- und Ölfeuerungsanlagen
bung, z. B. mit Probealarm, Räumung bei Sicher- und die hierbei festgestellten Mängel
heitsbeleuchtung, abzuhalten. Zu dieser Übung J Veranlassung zur Mängelbeseitigung, Zustän-
sollte ein Beauftragter der zuständigen Feuer- digkeit und Lösungsvorschläge, Erledigung
wehr eingeladen werden. Praktische Löschver- der Mängelbeseitigung.
suche nehmen die Angst, einen plötzlich entstan-
denen Brand sofort anzugreifen. Deshalb sollten In größeren Betrieben sollte regelmäßig eine
– soweit möglich – Löschübungen durchgeführt Brandschutzbegehung mit dem Sachversicherer
werden. durchgeführt werden.
Die betriebliche Brandschutzkontrolle kann Bei der Planung und Ausführung von Neu- und
ggf. mit der gesetzlich geforderten Brandschau Umbaumaßnahmen und von Nutzungsänderungen
durch die örtlich für den Brandschutz zuständige ist zu prüfen, wie sie sich auf die bereits festge-
Dienststellen kombiniert werden, wenn diese ge- legten Brandschutzmaßnahmen und somit auf
rade ansteht. das Brandschutzkonzept auswirken. Es ist des-
halb sinnvoll, den Brandschutzbeauftragten, den
Das Ergebnis der Überprüfungen und die getrof- Sachversicherer und die zuständige Feuerwehr
fenen Maßnahmen zur Mängelbeseitigung sollten frühzeitig hinzuzuziehen. Bei einer Erhöhung des
schriftlich festgehalten werden, z. B. in einem Gefährdungspotenzials im Betrieb ist das Brand-
Brandschutz-Kontrollbuch. schutzkonzept entsprechend anzupassen.
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
Außerdem empfiehlt sich, Folgendes zu doku- Der Brandschutz muss auch während der Bau-
mentieren: arbeiten jederzeit sichergestellt sein. Der Brand-
schutzbeauftragte sollte die Baustelle daher
J alle Brände, auch wenn sie sofort gelöscht verstärkt kontrollieren. Es ist darauf zu achten,
werden konnten und ihre Ursachen dass die bestehenden Brandschutzmaßnahmen
J den Bestand an mobilen Feuerlöschgeräten und Sicherheitseinrichtungen voll funktionsfähig
und deren vorgeschriebene Überprüfung bleiben und dem veränderten Risiko angepasst
J die Überprüfung der baulichen, technischen werden. Mitarbeiter von Fremdfirmen sind in die
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VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb
schläuchen.
und
Die Arbeiten, die ein Außerbetriebsetzen einer
Brandschutzanlage erforderlich machen, sollten J der vorbeugende Brandschutz mit den bau-
so schnell wie möglich durchgeführt werden. lichen und betrieblichen, speziell auf die zu
schützenden Risiken ausgerichteten Brand-
Eine Brandschutzanlage sollte nur in dem Um- schutzmaßnahmen.
fang außer Betrieb gesetzt werden, wie dies un-
bedingt nötig ist. Während der arbeitsfreien Zeit Die Aufstellung von Werkfeuerwehren ist in den
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41
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)
einer eigenen Betriebsfeuerwehr empfohlen. Die Fremdfirmen sollten bei der Auftragserteilung
Größe der Betriebsfeuerwehr und ihre Ausrüs- schriftlich verpflichtet werden, die Sicherheits-
tung sollten den jeweiligen Betriebsrisiken ange- vorschriften des Betriebes, z. B. die Brandschutz-
passt sein. ordnung, einzuhalten. Sie sind verantwortlich,
ihre Mitarbeiter über die im jeweiligen Betrieb
notwendigen Brandschutzmaßnahmen zu un-
8 Beschäftigung von Fremdfirmen terweisen und haben für eine ordnungsgemäße
Durchführung der Arbeit zu sorgen.
Arbeitsmaßnahmen durch Fremdfirmen können
mit besonderen Brandgefahren für einen Betrieb
verbunden sein, z. B. feuergefährliche Arbeiten 9 Verhalten im Brandfall
oder Arbeiten in Bereichen mit erhöhtem Brand-
risiko. Deshalb sind neben den zu beachtenden Für die Effektivität von Rettungs- und Brandbe-
einschlägigen Sicherheitsvorschriften und Richt- kämpfungsmaßnahmen ist das richtige Verhalten
linien ggf. weitere schriftliche Verhaltensregeln der Betriebsangehörigen von großer Bedeutung.
(Sicherheitsanweisungen) erforderlich.
Vorgesetzte sollten für ihren Zuständigkeitsbe-
Wichtig ist, dass die Mitarbeiter von Fremdfirmen reich Anweisungen über besondere Maßnahmen
vor Aufnahme von Arbeiten über die betrieblichen im Brandfall erteilen und ihre Mitarbeiter infor-
Besonderheiten (z. B. Hinweise auf besondere mieren.
Brand- und Explosionsgefahren) belehrt werden.
9.1 Verhalten bei Brandausbruch
Eine schriftliche Sicherheitsanweisung für Arbei-
ten von Fremdfirmen im Betrieb sollte enthalten:
Jeder sollte vorher wissen, was er zu tun hat und
J Allgemeine Hinweise wie er sich im Gefahrenfall zu verhalten hat.
J Art des Betriebes
Gefahrenpotenzialen und vorhandenen J Bis zum Eintreffen der Feuerwehr sind nach
Brandschutzeinrichtungen vor Ort Möglichkeit folgende Maßnahmen zu treffen:
J Auflistung wichtiger Ansprechpartner (z. B. J gefährdete Personen verständigen und,
zuständiger Betriebsleiter, Bauleiter ande- sofern erforderlich und möglich, aus dem
rer Fremdfirmen, Brandschutzbeauftragter) Gefahrenbereich bringen; Hilfestellung für
J Arbeitszeiten der Fremdfirmen Behinderte sicherstellen
J Verhaltensmaßnahmen im Brandfall oder J bei Brandgefahr sind die vom Brand be-
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VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb
J Anfahrten und Zugänge für die Feuerwehr J wichtige Unterlagen und Güter in Sicherheit
freihalten, Schlüssel, Feuerwehrplan be- bringen.
reithalten
J Gefahrenbereich absperren. Die Feuerwehr ist bei einem Brand unverzüglich
zu benachrichtigen. Eine Meldung an den Feuer-
9.2 Zusammenarbeit mit der Feuerwehr versicherer muss ebenfalls erfolgen.
sowie Abschalten von Lüftungs- und Klimaan- gibt die GDV-Publikation VdS 2357.
lagen
J Bergung von wichtigen Sachwerten, Ferti-
gungs-, Forschungs- und Planungsunterlagen
veranlassen
J Öl- und Druckluftleitungen absperren
J Maschinenanlagen außer Betrieb setzen
J mit Vorzugssteuerung versehene Aufzüge in
ein sicheres Geschoss rufen und dort stilllegen
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43
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)
50735 Köln
vfdb-Loseblattsammlung
Verlag Kultur und Wissen GmbH
Marktplatz 13
65183 Wiesbaden
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44
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb
Brandschutz für Kühl- und Tiefkühllager, Leitfa- VdS-anerkannte Schlüsseldepots und Adapter;
den für die Planung, Ausführung und den Betrieb Verzeichnis
45
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)
DIN 4102:
VdS 2380: Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen
Richtlinien für Feuerlöschanlagen mit nicht ver-
flüssigten Inertgasen; Planung und Einbau DIN 4844:
Graphische Symbole - Sicherheitsfarben und Si-
cherheitszeichen
46
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb
Anforderungen
J Teil 2: Türen; Rauchschutztüren; Bauartprü-
MLüAR:
Muster-Richtlinie über brandschutztechnische
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MRFlFW:
Muster-Richtlinien über Flächen für die Feuer-
wehr
47
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)
Anhang A - Muster-Checkliste
Vorbemerkung
Die nachfolgend aufgeführte Muster-Checkliste für die regelmäßigen Kontrollen wurde als unverbind-
liche Leitlinie entwickelt, um Betriebs- und Erhaltungszustände vorhandener Sicherheitseinrichtungen
zu beurteilen. Sie dient damit auch als Anhalt für bestehende bauordnungsrechtliche oder privatrecht-
liche Bestimmungen zur Einhaltung geforderter Prüf- und Instandhaltungstermine. Sie erhebt keinen
Anspruch auf Vollständigkeit.
Zur Unterstützung der regelmäßigen Kontrolle und Wartung aller eingebauten bzw. installierten Brand-
schutzmaßnahmen hat sich die umfassende Baudokumentation bewährt (siehe auch Abschnitt 7.8 und
7.9)
Diese Checkliste kann nur Anhaltspunkte liefern, da betriebsspezifische Eigenheiten und Umgebungs-
einflüsse nicht berücksichtigt werden können. Sie kann deshalb nicht ohne fachliche Kenntnisse der
jeweiligen betrieblichen Abläufe und brandschutztechnischen Erfordernisse übernommen werden.
Anmerkung: Die Fragen sind so gestellt, dass sowohl der Fachkundige im Brandschutz als auch die
verantwortliche Person der Geschäftsführung die Bedeutung der Abfragen erkennt. Das Ankreuzen der
Spalte ”ja” besagt, dass die Aussage stimmt oder die Vorkehrungen getroffen wurden. Ein Hinweis auf
den entsprechenden Abschnitt in VdS 2000 ist in Klammern gesetzt.
Allgemeine Angaben:
ja nein
Ist der vorgesehene Abstand für die räumliche Komplextrennung noch eingehalten?
J Mindestabstand zwischen Gebäuden mit einer Höhe von 5 bis 20 m entspricht der
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
Sind brennbare Stoffe (z. B. Paletten, Tanks) ausnahmslos außerhalb der einzuhal-
tenden Abstandsflächen abgestellt bzw. angeordnet?
Sind Kraftfahrzeuge ausnahmslos außerhalb der einzuhaltenden Abstandsflächen
abgestellt?
Bestehen Bauteile bei Gebäudeverbindungen (Brücken, Tunnel, etc.) grundsätzlich
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VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb
Komplextrennwände/Brandwände (4.3.2) Dieser Teil gilt bis auf die Überdachführung auch für
Decken/Wände feuerbeständig abgetrennter Räume
ja nein
Dächer (4.4)
ja nein
Ist der Oberflächenschutz durch Bekiesung (vollflächig bzw. streifenförmig beiderseits
der feuerwiderstandsfähigen Wände) noch flächendeckend?
Sind Öffnungen (z. B. Sicken der Trapezprofilbleche) im Anschlussbereich zu Wänden
vollständig mit nichtbrennbaren Baustoffen verschlossen?
Sind die normativen Schutzmaßnahmen für die Dachdurchbrüche (z. B. Aufsetzkranz,
Randeinfassung aus Stahlprofilen, Feuerschutzklappen) vorhanden und funktionsfähig
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
Feuerschutzabschlüsse (4.6.1)
ja nein
Liegt der Verwendbarkeitsnachweis für den Feuerschutzabschluss (z. B. allgemeine
bauaufsichtliche Zulassung, Zustimmung im Einzelfall von der obersten Baubehörde)
in Kopie vor?
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Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)
Sind die elastischen Dichtungen in Zarge bzw. im Türblatt vorhanden und bestim-
mungsgemäß an vorgesehener Stelle angebracht?
50
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb
Feststellanlagen (4.6.4)
ja nein
Liegt der Verwendbarkeitsnachweis für die eingebaute Feststellanlage (z. B. allge-
meine bauaufsichtliche Zulassung, Zustimmung im Einzelfall der obersten Bau-
behörde) in Kopie vor?
Ist die Abnahme der Feststellanlage durch eine Fachkraft erfolgt und die Kennzeich-
nung der Feststellanlage gemäß der Zulassung angebracht und lesbar?
Ist die Handauslösung für die Feststellanlage vorhanden?
Führt die Betätigung der manuellen Auslöseeinrichtung zum vollständigen Schließen
des Feuerschutzabschlusses?
Ist die unterbrechungsfreie Fortsetzung des eingeleiteten Schließvorganges auch
beim nochmaligen Drücken des Handauslösers sichergestellt?
Sind Brandmelder auf beiden Seiten des Feuerschutzabschlusses angeordnet und
entspricht ihre Anzahl der Vorgabe der DIBt-Richtlinie (siehe auch VdS 2097-4)?
Sind die Brandmelder der Feststellanlage frei von Beschädigungen (Sichtkontrolle)?
Ist die Feststelleinrichtung (z. B. Magnetkontakte) funktionsfähig?
Ist die Energieversorgung frei von Beschädigungen (Kabel, Leitung, Batterie/Sicht-
kontrolle)?
Ist die monatliche Funktionskontrolle auf einwandfreies Schließen der Feststellanlage
erfolgt und im Prüfbuch eingetragen?
Ist die jährliche Überprüfung der Feststellanlage auf ordnungsgemäße Arbeitsweise
und störungsfreies Zusammenwirken aller Bauteile, sofern in der Zulassung keine
kürzere Frist genannt ist; erfolgt und im Prüfbuch eingetragen?
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
Wurden alle seit der letzten Überprüfung vom ___.___.____ festgestellten Mängel
beseitigt?
Brandschutzverglasungen (4.6.5)
ja nein
Ist der Zwischenraum zwischen der Verglasung und dem umschließenden Bauteil
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ja nein
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Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)
Ist der Zwischenraum zwischen der Abschottung und dem umschließenden Bauteil
vollständig mit nichtbrennbaren Baustoffen verschlossen?
Sind Öffnungen in der Abschottung für die erfolgte Nachbelegung zulassungsgemäß
verschlossen?
Sind die Brandschutzbeschichtungen der Kabeltrasse beiderseits der Abschottung
ordnungsgemäß ausgeführt?
Ist bei Deckenschotts die Schutzvorrichtung gegen Durchtritt ordnungsgemäß
vorhanden?
Sind die Kabelschottungen entsprechend des Verwendbarkeitsnachweises gekenn-
zeichnet?
Rohrleitungen (4.6.7)
ja nein
Liegt der Verwendbarkeitsnachweis für die eingebaute Rohrabschottung (z. B. allge-
meine bauaufsichtliche Zulassung, allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis,
Zustimmung im Einzelfall der obersten Baubehörde) in Kopie vor?
Ist das Medium in der Rohrleitung geändert worden? Ist die Rohrabschottung für das
Medium und für die verwendete Rohrleitung geeignet?
Ist der Zwischenraum zwischen der Abschottung und dem umschließenden Bauteil
vollständig mit nichtbrennbaren Baustoffen verschlossen?
Sind die Rohrmanschetten und Rohrummantelungen intakt und ordnungsgemäß
befestigt?
Sind die Rohrschottungen entsprechend der Angaben des Verwendbarkeitsnach-
weises gekennzeichnet?
ja nein
Führen Förderleitungen durch feuerwiderstandsfähige Bauteile und werden diese mit
geeigneten Rohrabschottungen geschützt?
Kann im Brandfall die Förderanlage automatisch abgeschaltet werden und wird die
Förderleitung im Bereich der Rohrabschottung bei einem Brand durch entsprechende
Entlüftung druckfrei?
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ja nein
Liegt der Verwendbarkeitsnachweis für die Brandschutzklappen (z. B. allgemeine
bauaufsichtliche Zulassung, Zustimmung im Einzelfall der obersten Baubehörde) in
Kopie vor?
Entsprechen Lüftungsleitungen der DIN-Norm oder liegt hierfür ein allgemeines
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52
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb
ja nein
Sind Handfeuermelder gut sichtbar und leicht zugänglich?
Sind Standorte des Handfeuermelders mit Hinweisschildern gekennzeichnet?
Sind Handfeuermelder funktionsfähig?
Heruntergeladen von IP 196.179.226.19 am 10.06.2022 - 14:37
ja nein
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Sind Hinweisschilder zur Brandmelderzentrale für die Feuerwehr oder ist ein Feuer-
wehrbedienfeld vorhanden?
Ist eine gute Zugänglichkeit zur Brandmelderzentrale gewährleistet?
53
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)
Feuerlöschanlagen (5.2)
54
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb
Sind zulässige Lagerhöhen und Mindestabstände zwischen Sprinklern bzw. Düsen und
Lagergut eingehalten?
Ist die Funktionsfähigkeit der Alarmübermittlung zu den Alarmierungsstellen in
Ordnung?
Wird bei Sprinkleranlagen mit Zumischung von Schaummitteln eine Funktions-
probe der Zumischeinrichtung und deren Armaturen ohne Wasser und Schaummittel
durchgeführt?
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
Wird die Überprüfung der Schaummittel-Behälter und Bauteile, die dauernd mit
Schaummitteln in Berührung stehen, auf äußerlich erkennbare Anzeichen eines
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55
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)
ja nein Sonstiges
Wird die jährliche Qualitätsprüfung des Schaummittels durch den Hersteller durchge-
führt?
Wird die Verschmutzung der Sprüheinrichtungen wie Sprinkler, Löschdüsen, mit
Farbe, Staubansammlungen, Fasern, beseitigt?
Erfolgt die Verwendung von Sprinklern mit hoher Nennauslösetemperatur nur soweit
wie erforderlich?
Ist der Zustand der Schutzanstriche in Ordnung (Keine Korrosion der Rohrleitungen
feststellbar)?
Wird die Überprüfung der Betriebsverhältnisse auf Einhaltung der Auslegungs-
kriterien für die Feuerlöschanlage vorgenommen (z. B. Einhaltung der Lagerhöhe,
keine Veränderung der Brandbelastung, keine Zunahme von glutbildenden Stoffen in
CO2-geschützten Bereichen, keine bauliche Änderungen festzustellen, die Aus-
wirkungen auf das Rohrnetz haben)?
Ist Betriebsanleitung für die Anlage in der Anlagenzentrale oder z. B. bei den Ventil-
stationen vorhanden?
56
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb
Wird der Zustand der Branderkennungselemente, der Alarmmittel und der Düsen auf
Verschmutzung und Beschädigung hin überprüft und sind sie in Ordnung?
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
ja nein Sonstiges
Wird bei Pulverlöschanlagen jährlich eine Probe aus dem Löschmittelbehälter ent-
nommen und diese untersucht?
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Funkenlöschanlagen (5.2.8)
ja nein
Sind Funkendetektoren und der Löschköpfe in der Absaugleitung frei von Ver-
schmutzung?
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Sind Funkendetektoren und den Löschköpfen für Revisions- und Wartungszwecke gut
zugänglich?
Sind Betriebs- und Prüfbuch vorhanden?
Sind die vorgeschriebenen Service- und Wartungsintervalle (z. B. herstellerseitig)
eingehalten?
57
Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)
Feuerlöscher (5.3.1)
ja nein
Entspricht die Anzahl und Art der bereit gestellten Feuerlöscher den Regeln für die
Ausrüstung von Arbeitsstätten mit Feuerlöschern (VdS 2001 bzw. ASR)?
Befinden sich alle Feuerlöscher noch an ihren vorgesehenen Standorten?
Ist der Feuerlöscherart für den Arbeitsplatz/-bereich geeignet und kann ggf. auf den
Einsatz Pulverlöschern auf Grund von Löschmittelschäden verzichtet werden?
Sind Feuerlöscher und benutzt und unbeschädigt? Ist die Plombe in Ordnung?
Sind Feuerlöscherkenndaten wie Hersteller, Gebrauchsanleitung, Zulassungs-Nr.,
zugelassene Brandklasse nach DIN EN 3 und DIN 14406, erkennbar?
Sind Feuerlöscherstandorte gut sichtbar, frei zugänglich und durch Hinweisschilder
gekennzeichnet?
Werden Feuerlöscher regelmäßig geprüft und ist die Prüfplakette vorhanden?
Sind Feuerlöscher in leicht erreichbarer Höhe aufgehängt (auch für kleinere
Personen)?
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
ja nein
Heruntergeladen von IP 196.179.226.19 am 10.06.2022 - 14:37
Ist die Einspeisestelle für die Feuerwehr in die Steigleitung unverstellt und frei
zugänglich?
Sind die Anschlussleitungen oder wasserführenden Anlagenteilen frei von fest-
stellbaren Korrosionen?
Sind die Anschlusskupplungen für die Feuerwehr unbeschädigt?
Ist der Steigleitungsanschluss für die Feuerwehr gekennzeichnet?
Sind Wandhydranten-Zuleitungen und Steigleitungen dicht?
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58
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb
Ist das Strahlrohr frei von Ablagerungen im Rohr und die Strahlrohrmündung nicht
verklebt?
Ist der Schlauch oder das Strahlrohr frei von feststellbarer Beschädigung?
ja nein
Liegen Installationsattest und Bescheinigungen der regelmäßigen Wartung und
Prüfung vor?
Wurden alle bei der letzten Überprüfung festgestellten Mängel beseitigt?
kontrolle)?
Ist die RWA-Kuppel dicht und frei von sichtbaren Beschädigungen (Sichtkontrolle)?
Ist das Glasfass oder die Schmelzlote in Ordnung und frei von Beschädigungen,
Farben und sonstigen Verschmutzungen (Sichtkontrolle, sofern möglich)?
Ist das Betriebsbuch für die RWA vorhanden?
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Achtung: Viele Rauch- und Wärmeabzugsanlagen besitzen Öffnungssysteme, die nur für den ein-
maligen Gebrauch ausgelegt sind. Von daher sollte bei einer betrieblichen Kontrolle die Anlage
niemals probeweise ausgelöst werden. Daneben gibt es auch andere Bauarten, z.B. Betrieb über
Druckluft und Umschaltventil.
ja nein
Entsprechen die Aufstellung und der Betrieb den bauordnungsrechtlichen
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Ist der ordnungsgemäße Betrieb sichergestellt? Arbeiten die Anlagen ohne Störung?
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Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)
ja nein
ja nein
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VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb
ja nein
Sind Bereiche möglicher Zündquellen (Elektrische Geräte, Heizanlagen etc.) frei von
brennbaren Stoffen?
Werden brennbare Abfallstoffe, auch selbstentzündliche Stoffe, aus den Produktions-
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
ja nein
Ist die Mengenbegrenzung in Betriebsräumen auf Tagesbedarf eingehalten?
Erfolgt die ordnungsgemäße Aufbewahrung brennbarer Flüssigkeiten in dafür vorge-
sehenen Sicherheitsschränken?
Erfolgt die Lagerung brennbarer Flüssigkeiten in einem feuerbeständig abgetrennten
Raum?
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Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)
Ist der Zutritt zum Lagerraum nur für Berechtigte möglich und ist dieser ordnungs-
gemäß verschlossen?
Werden verschmutzte Putzlappen (z. B. durch Öl, Lösungsmittel, Klebstoffe) in nicht-
brennbaren Behältnissen mit einem dichtschließenden Deckel aufbewahrt?
Werden nichtbrennbare Behältnisse mit einem dichtschließenden Deckel für ver-
schmutzte Putzlappen nach Arbeitsschluss aus den Betriebsräumen entfernt?
ja nein
Wird eine regelmäßige Sichtkontrolle der Betriebseinrichtungen für brennbare Gase
regelmäßig durchgeführt (Produktionseinrichtungen, Lagerräume)?
Werden die einschlägigen ”Technischen Regeln für brennbare Gase” (BetrSichV)
beachtet; werden Sicherheitsvorschriften eingehalten?
Werden die vorgeschriebenen Prüfungen für Verbrauchsanlagen fristgerecht durch-
geführt?
Sind die sichere Aufbewahrung und der Betrieb von Druckgasbehältern gewährleistet
(Lagerräume, Abtrennungen, Zündquellen, Zutrittssicherungen gegen Unbefugte)?
Wurde die Prüfung der Kontroll- und Sicherheitseinrichtungen, zum Beispiel
Gaswarneinrichtungen, Be- und Entlüftung, ohne Beanstandung durchgeführt?
Ist eine ordnungsgemäße Kennzeichnung von gasführenden Rohrleitungen
vorhanden?
Sind Explosionsschutzeinrichtungen vorhanden und funktionstüchtig (letzte Prüfung,
Datum......................)?
Blitzschutzanlage (6.2)
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
ja nein
Sind Blitzschutzanlagen auf allen Gebäuden vorhanden?
Sind Auffangeinrichtungen in Ordnung und unbeschädigt?
Ist die äußere Blitzschutzanlage frei von Beschädigungen oder Fehlern?
Sind Auffangeinrichtungen und Leiter frei von Korrosionen und dadurch hervorge-
rufenen Querschnittsveränderungen?
Sind die Schutzanstriche in Ordnung?
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62
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb
ja nein
Sind die Zaunanlagen und Außenbeleuchtungen in Ordnung?
Werden Türen und Fenster nach Arbeitsschluss verschlossen?
Wird die Einbruchmeldeanlage bei Betriebsschluss aktiviert?
Sind Brandmelder- und Feuerlöschzentralen gegen den Zutritt von Unbefugten
geschützt?
Ist die Beleuchtung von Gebäuden, Freiflächen und Außenbereichen während der
Dunkelheit eingeschaltet bzw. mit Bewegungsmeldern gekoppelt?
Wird das Betriebsgelände außerhalb der Betriebszeit bewacht und sind Bewachungs-
rundgänge dokumentiert?
Werden Zugänge und Zufahrten (z. B. Tore) ständig überwacht?
Ist die Zugangskontrolle (Mitarbeiter, Fremdfirmen, Besucher) lückenlos?
Werden Schlüssel sicher aufbewahrt?
Erfolgt die Abfallbeseitigung aus den Betriebsräumen täglich und ist die sichere Auf-
bewahrung bzw. sicherer Verschluss leicht entflammbarer Stoffe ordnungsgemäß?
Werden brennbare Abfälle in im Freien aufgestellten, geschlossenen Container oder
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
Lüftungsanlagen
ja nein
Ist die Überwachung der Lüftungsanlage funktionsfähig?
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Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)
Gaswarnanlagen
ja nein
Werden nur Geräte verwendet, für die messtechnische Gutachten der BAM (Bundes-
anstalt für Materialprüfung) oder der DMT (Deutsche Montan Technologie, Prüfstelle
für Grubenbewetterung) vorliegen?
Wird eine regelmäßige Kalibrierung der Gaswarngeräte auf die Umgebungs-
bedingungen vorgenommen?
Sind die Anlagen frei von feststellbaren Korrosionen an den Anlagenteilen (Sicht-
kontrolle)?
Sind die Messeinrichtungen und Leitungen frei von feststellbaren mechanischen
Beschädigungen (Sichtkontrolle)?
Sind die Sensoren frei von feststellbaren Verschmutzungen, z. B. durch Staub-
ablagerungen (Sichtkontrolle)?
Sind die betrieblichen Gegebenheiten seit Einbau der Sensoren bzw. ggf. nach der
Überprüfung der Funktionssicherheit unverändert geblieben?
Sind Unterlagen über Betrieb, Einsatzort, Messstellen, Alarmpunkte, Typenbezeich-
nung usw. vorhanden?
Liegt das Protokoll über die Funktionsprüfung nach UVV 2 § 26 a vor (vor Inbetrieb-
nahme und mindestens jährliche Überprüfung der Funktionsfähigkeit durch einen
Sachkundigen)?
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
Explosionsdruck-Entlastungseinrichtungen
ja nein
Ist die technische Lebensdauer der eingesetzten Berstscheiben bekannt (Verfalls-
datum beachten)?
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VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb
Explosionsunterdrückung
ja nein
Sind die Prozessbedingungen unverändert geblieben?
Ist ein Prüf- und Wartungsbuch vorhanden)?
Sind die Löschmittelbehälter frei von feststellbaren mechanischen Beschädigungen
(Sichtkontrolle)?
Sind die Anlagenteilen frei von feststellbaren Korrosionserscheinungen (Sicht-
kontrolle)?
Ist die Aufhängevorrichtung der Löschmittelbehälter in Ordnung (Sichtkontrolle)?
Inertisierung
ja nein
Sind die Betriebsbedingungen unverändert geblieben?
Sind die Prozessbedingungen unverändert geblieben?
Sind die eingesetzten Stoffe unverändert geblieben?
Ist ein Prüf- und Wartungsbuch vorhanden?
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
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Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)
Brandverhütungsvorschriften
für Fabriken und gewerbliche Anlagen
Feuerschutz- Selbstschließende Feuerschutzabschlüsse dürfen nicht (z. B. durch Verkeilen oder
Festbinden) blockiert werden.
abschlüsse
Elektrische Elektrische Anlagen sind nach den anerkannten Regeln der Elektrotechnik (Bestimmungen
des Verbandes Deutscher Elektrotechniker - VDE -) nur von Fachkräften oder unterwiesenen
Anlagen V Personen zu errichten und zu betreiben.
D E
Rauchen und In feuer- und/oder explosionsgefährdeten Räumen und Bereichen ist Rauchen und Umgang
mit Feuer oder offenem Licht verboten. In explosionsgefährdeten Räumen und Bereichen
offenes Feuer dürfen außerdem funkenbildende Geräte, Werkzeuge und nicht explosionsgeschützte
Elektrogeräte nicht verwendet werden.
Feuerarbeiten Außerhalb ständiger, hierfür vorgesehener Arbeitsplätze sind Schweiß-, Schneid-, Schleif- und
Aufheizarbeiten nur mit schriftlicher Genehmigung (Schweißerlaubnisschein) der
Betriebsleitung zulässig. Dieser Schein muss genaue Angaben über die zu treffenden
Schutzmaßnahmen enthalten.
Brennbare Beim Umgang mit brennbaren Flüssigkeiten und Gasen ist besondere Vorsicht geboten l In
den Betriebsräumen dürfen höchstens die für den Fortgang der Arbeit nötigen Mengen
Flüssigkeiten
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
(jedoch nicht mehr als der Tagesbedarf) aufbewahrt werden l Brennbare Flüssigkeiten sind in
sicheren Gefäßen aufzubewahren. Sie dürfen nicht in Ausgüsse oder Abwasserkanäle
und Gase geschüttet werden.
Verpackungs- In den Packräumen darf leicht entflammbares Verpackungsmaterial (Holzwolle, Stroh, Papier,
Faserstoffe, Kunststoffolien, Schaumstoffe und dgl.) höchstens in der Menge eines
material Tagesbedarfs vorhanden sein. Zerkleinertes Material dieser Art (Füllstoffe) ist in nichtbrennba-
ren Behältern mit dichtschließendem Deckel aufzubewahren. Packräume und Lagerräume für
Verpackungsmaterial dürfen nicht direkt (z. B. durch Ofen, Strahler, Öl befeuerte Lufterhitzer)
beheizt werden.
Abfälle Brennbare Abfälle sind täglich aus den Arbeitsräumen zu entfernen. Sie sind im Freien mit
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Feuerlösch- Feuerlöscheinrichtungen müssen gut erkennbar und leicht zugänglich sein l Jede Benutzung
ist der Betriebsleitung sofort zu melden. Die Feuerlöscheinrichtungen sind nach der
einrichtungen Benutzung unverzüglich wieder betriebsbereit zu machen. Missbräuchliche Benutzung ist
verboten.
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Kontrolle nach Nach Arbeitsschluss hat eine der Betriebsleitung verantwortliche Person die Betriebsräume
auf gefahrdrohende Umstände zu kontrollieren.
Arbeitsschluss Es ist besonders zu prüfen, dass l alle Feuerschutzabschlüsse geschlossen, l alle nicht
benötigten elektrischen Anlagen ausgeschaltet, l an Stellen, an denen Reparaturarbeiten
vorgenommen wurden, keine Brandgefahr vorhanden, l die Abfälle ordnungsgemäß beseitigt
und l die Feuerstätten und Heizeinrichtungen gegen Brandausbruch gesichert sind.
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VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb
Brände verhüten
r
Feuer, offenes Licht und Rauchen verboten
Mu
Hilflose mitnehmen
bringen Türen schließen
Gekennzeichnetem
Fluchtweg folgen
Löschversuch Feuerlöschgeräte
oder Löschschlauch
unternehmen benutzen
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Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)
Anhang D
Die Zuordnung der Klassen nach DIN 4102 bzw. nach DIN EN 13501 zu den bauaufsichtlichen Anforde-
rungen ersetzt nicht die für die jeweiligen Bauprodukte und Bauarten vorgeschriebenen bauaufsicht-
lichen Verwendbarkeits-nachweise bzw. Anwendbarkeitsnachweise.
Baustoffklassen nach DIN 4102 – 1 bzw. DIN EN 13501 – 1 und ihre bauaufsichtliche Benennung
D -s3, d1 DL -s3, d1
D -s1, d2 DL -s1, d2
D -s2, d2 DL -s2, d2
D -s3, d2 DL -s3, d2
E -d2 EL -d2
leichtentflammbare
B3 F FL
Baustoffe
1) In den europäischen Prüf- und Klassifizierregeln ist das Glimmverhalten von Baustoffen nicht erfasst.
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Für Verwendungen, in denen das Glimmverhalten erforderlich ist, ist das Glimmverhalten nach nationalen
Regeln nachzuweisen.
2) anwendbar nach Ergänzung der DIN EN 13501-1
Tabelle 1: Baustoffklassen nach DIN 4102 und DIN EN 13501 – 1 und ihre bauaufsichtliche Benennung (ausge-
nommen Bodenbeläge)
68
VdS 2000 : 2010-12 (04) Brandschutz im Betrieb
Die Rauchentwicklung und das brennende Abtropfen oder Abfallen, welche in der Baustoffklasse nach
DIN 4102-1 jeweils mit erfasst sind, werden im europäischen Klassensystem mit Zusatzbuchstaben s
(smoke) und d (droplets) gekennzeichnet (s. Tabelle 3). Das Kürzel ... L (Linear pipe Thermal Insula-
tion Products) kennzeichnet Brandverhaltensklassen für Produkte zur Wärmedämmung von linearen
Rohren.
Baustoffklasse Euroklasse
Bauaufsichtliche Benennung
DIN 4102 - 1 DIN EN 13501-1
A1 A1fl
A nichtbrennbare Baustoffe
A2 A2fl -s1
brennbare Baustoffe
Bfl -s1
B1 schwerentflammbare Baustoffe
Cfl -s1
A2fl -s2
Bfl, -s2
B
Cfl, -s2
B2 normalentflammbare Baustoffe
Dfl -s1
Dfl -s2
Efl
B3 leichtentflammbare Baustoffe Ffl
Tabelle 2: Baustoffklassen nach DIN 4102 und DIN EN 13501-1 und ihre bauaufsichtliche Benennung für
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
Bodenbeläge
Hinweis: siehe
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Brandschutz im Betrieb VdS 2000 : 2010-12 (04)
Brennendes Abtropfen/
Smoke (s) Rauchentwicklung Droplets (d)
Abfallen
kein brennendes
SMOGRA 30 m² /s² und
s1 d0 Abtropfen/Abfallen
TSP600S 50 m²
innerhalb 600 Sec.
kein brennendes
SMOGRA 180 m²/s² und
s2 d1 Abtropfen/Abfallen > 10
TSP600S 200 m²
Sec. innerhalb 600 Sec.
Hierbei wird mit “SMOGRA” (smoke growth rate) die Geschwindigkeit der Rauchfreisetzung und mit
“TSP” (total smoke poduction) die gesamte Rauchfreisetzung während der normierten Prüfdauer von
10 Minuten erfasst.
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
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Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
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Brandschutz im Betrieb
Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
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Betriebsstilllegung
(Themenspezifische Ergänzung des
Leitfadens zum Brandschutz im Betrieb –
VdS 2000)
Die vorliegende Publikation ist unverbindlich. Die Versicherer können im Einzelfall auch andere Sicherheitsvor-
kehrungen oder Installateur- oder Wartungsunternehmen zu nach eigenem Ermessen festgelegten Konditionen
akzeptieren, die diesen technischen Spezifikationen oder Richtlinien nicht entsprechen.
nen kurzfristigere „Ruhephasen“ für eine gründ- dung und -bekämpfung, sind jederzeit einsatz-
liche Wartung und Überprüfung der Produktions- bereit zu halten. Werden technische Anlagen
anlagen und Sicherheitseinrichtungen genutzt bei Betriebsstilllegungen ganz oder teilweise
werden, um bei einem Wiederanlauf die Anlagen demontiert, ist darauf zu achten, dass deren
optimal nutzen zu können. Objektschutzanlagen ggf. ebenfalls nicht ein-
satzbereit sind.
Der Versicherer sollte über eine geplante Betriebs- J
Sämtliche Räume sind mit Stilllegung des Be-
stilllegung rechtzeitig informiert werden, um die triebes gründlich zu reinigen, um die Brandge-
bestehende Gefährdungseinschätzung überprüfen fahren durch die Minimierung der Brandlasten
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J
Minimierung von Zündquellen und betrieblichen dungen rechtzeitig zu erkennen und zu beseitigen.
Brandlasten einschließlich Anlagerungen, Nachfolgend ist eine Muster-Checkliste mit den
J
Sicherstellung der Funktionsbereitschaft aller wichtigsten Maßnahmen zur Vorbereitung von Be-
vorhandenen Sicherheitseinrichtungen und triebsstillständen bzw. Betriebsstilllegungen auf-
-anlagen, geführt. Diese Empfehlungen sollten ggf. objekt-
spezifisch angepasst und ergänzt werden.
Die nachfolgend aufgeführte Muster-Checkliste wurde als unverbindliche Leitlinie entwickelt. Sie dient
bei der Vorbereitung von Betriebsstillständen bzw. Betriebsstilllegungen als eine erste Orientierungshilfe
für Sicherheitsfachkräfte bzw. -beauftragte und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da betriebs-
spezifische Eigenheiten und Umgebungseinflüsse nicht berücksichtigt werden können. Sie ist ggf. an die
objektspezifischen Gegebenheiten anzupassen.
Firma / Betrieb
Bereich Datum Prüfer
Nicht
Ja Nein Anmerkungen
relevant
Allgemeine Angaben zur Stilllegung
Sind Angaben über Standort, Gebäude, Ge-
bäudeteil, Anlagen und Maschinen der stillge-
legten bzw. stillzulegenden Betriebsbereiche
bekannt?
Ist der voraussichtliche Zeitraum der Stillle-
gung o. g. Betriebsbereiche festgelegt?
Wurde die Betriebsstilllegung dem
Versicherer gemeldet?
unverzüglich repariert?
Sind vertraglich vereinbarte Einbruchmelde-
anlagen vorhanden?
Sind diese außerhalb der Betriebszeiten und
Begehungen scharfgeschaltet?
Wird das Grundstück ständig bewacht?
Wurde das Konzept zur Überwachung des Ge-
ländes durch Wach- und Kontrollpersonal mit
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VdS 2000-S1 : 2013-05 (01) Betriebsstilllegung
3
Betriebsstilllegung VdS 2000-S1 : 2013-05 (01)
1
Als kurzfristig kann ein Zeitraum von z. B. 24 oder
48 Stunden zwischen dem Versicherer und Ver-
sicherungsnehmer individuell vereinbart werden.
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VdS 2000-S1 : 2013-05 (01) Betriebsstilllegung
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Vervielfältigungen/Veröffentlichungen – auch für innerbetriebliche Verwendung – nicht gestattet
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Betriebsstilllegung
VdS 2000-S1 : 2013-05 (01)
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Betriebsstilllegung VdS 2000-S1 : 2013-05 (01)
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