TGL Din 1055-03 02-1951

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OK 624:351.

78 GruDDe 700 Deutsche Normen Februar 1951 )(

DIN
Lastannahmen für Bauten -
1055
Verkehrslasten
Blatt 3
Reg.-Nr. 1595-51
1 Vorbemerkung 4 Berücksichtigung unbelasteter leichter Trennwände
1.1 Ständige Lost ist die Summe der unveränder- Statt eines genauen Nachweises darf der Einfluß des
lichen Losten, also das Gewicht der tragenden oder Gewichtes unbelasteter leichter Trennwände durch
stützenden Bauteile und der unveränderlichen, von den einen gleichmäßig verteilten Zuschlag zur Verkehrs-
tragenden Bauteilen dauernd aufzunehmenden Losten last berücksichtigt werden. Ausgenommen sind Wände
(z. B. Auffüllungen, Fußbodenbeläge, Putz u. dgl.). mit einem Gewicht von mehr als 100 kg/m2 Wand-
fläche, die parallel zu den Balken der in Abschnitt
1.2 V e r k eh r s 1o s t ist die veränderliche oder beweg- 6.121 genannten Decken stehen.
liche Belastung des Bauteiles (z. B. Personen, Einrich- Der Zuschlag zur Verkehrslast muß bei Wänden, die
tungsstücke, Lagerstoffe, Riemenantriebe, Kronlasten, einschließlich des Putzes höchstens 100 kg/m2 Wand-
Wind, Schnee). fläche wiegen, mindestens 75 kg/m2, bei Wänden, die
mehr als 100 und höchstens 150 kg/m2 wiegen, minde-
1.3 Weitere Normen für Verkehrs losten: stens 125 kg/m 2 sein. Das Wandgewicht einschl. Putz
„„ ist nach DIN 1055 BI. 2 nachzuweisen.
„ Windlasten . . . . . . . . . . . . . . . . . . DIN 1055 BI. 4
..c
:::s„ Schneelast ...... „ „ „ .. „ . . . DIN 1055 BI. 5 Bei Verkehrslasten von 500 kg/m 2 und mehr ist ein
Krone und Kronbohnen . . . . . . . . DIN 120 gleichmäßig verteilter Zuschlag zur Verkehrslast nicht


'"" Gerüstordnung . . . . . . . . . . . . . . . DIN 4420
nötig.
Fliegende Bauten . . . . . . . . . . . . . DIN 4112
Straßenbrücken . . . . . . . . . . . . . . DIN 1072 5 Berücksichtigung besonderer Lasten
2
~ Rohrbrücken DIN 4230 Die Angaben in Abschnitt 6.12 bis 6.16 gelten für Be-
...„ lastung durch Menschen, Möbel, Geräte, u n b e -
-;:
Bohrtürme DIN 4111 BI. l t rächt 1ich e Warenmengen u. dgl. Kommen in ein-

:;: Fördergerüste für den Bergbau .. DIN 4118 zelnen Räumen etwa besondere Belastungen durch
::„ Akten, Bücher, Warenvorräte, leichte Maschinen usw.
c 1.4 Als „vorwiegend ruhend" gelten die Verkehrslasten noch vor, so ist ein genauer Nachweis für diese Belastungen
..."„
L
.5 Abschnitt 6 und 7 mit Ausnahme der in Abschnitt 6.18,
-;: nicht erforderlich, wenn zu den für diese Räume ange-
i
c
„.: 6.32, 7.21 und 7.3 angegebenen. Die Verkehrslasten in
Werkstätten und Fabriken (Abschnitt 6.17 und 6.19) gel-
nommenen Verkehrslasten ein Zuschlag von 300 kg/m2
eingeführt wird. Wegen der Minderung der Verkehrs-

-· „
a.
Ul
.,;
1""
c
•E
li
ten als vorwiegend ruhend, soweit nicht im Einzelfall
stoßende oder sehr häufig sich wiederholende Losten
wirken oder nicht ausgewuchtete Maschinen laufen.
lasten bei Bauten mit mehr als drei Geschossen vgl.
Abschnitt 9.

6 Lotrechte Verkehrslasten
z 1.5 Als „nicht vorwiegend ruhend" gelten stoßende und
sich häufig wiederholende Losten, die Massenkräfte 6.1 Dachdecken, Decken und Treppen.
nicht ausgewuchteter Maschinen, die Verkehrslasten
von Kronbohnen, befahrbaren Hofkellerdecken u. dgl. 6.11 Waagerechte oder bis 1 : 20 geneigte
Dächer, wenn zeitweiliger Aufenthalt von
Menschen, z. B. zu Spiel-, Beobachtungs-
oder Erholungszwecken vorgesehen ist
2 Ermittlung der Verkehrslasten


(Wind- und Schneelast brauchen außer-
Die der Berechnung eines Bauteils zugrunde zu legen- dem nicht berücksichtigt zu werden) .... 200 kg/m 2
den Verkehrslasten werden durch die Nutzungsart der 6.12 Wohnräume (einschl. der Flure und Dach-
baulichen Anlogen bestimmt. Sie sind in Abschnitt 4 bis bodenräume).
9 angegeben.
6.121 Decken ohne ausreichende Querverteilung
der Losten, z.B. Holzbalkendecken und
Decken aus Stohlbetonfertigteilen noch
3 Bekanntgabe der zulässigen Verkehrslast DIN 42251) Tafel 11Spalte3 . . . . . . . . . . . . . . 200 kg/m2
In Werkstätten, Fabriken, Lagerräumen u. dgl. ist die
der Berechnung zugrunde gelegte Verkehrslast noch für die Bemessung oller anderen Bauteile
Abschnitt 6.17 und 6.19, in Räumen zur Unterbringung (z.B. tragender Wände, Pfeiler) . . . . . . . . 150 kg/m2
von Kraftwagen (Garagen), in Durchfahrten und für
befahrbare Hofkellerdecken sind die zulässigen Ge- 6.122 Decken mit ausreichender Querverteilung
der Losten, z. B.
wichte der Fohrzeuge noch der Tafel 1 in Abschnitt 6.31
in jedem Einzelfalle an Ort und Stelle durch eine leicht Stahlbetondecken nach DIN 1045,
erkennbare und dauerhafte Aufschrift für jede Decke Stahlsteindecken nach DIN 1046,
den Benutzern bekanntzugeben. 1) DIN 4225 - Fertigbauteile aus Stahlbeton - Feb•uar 1951.

Fortsetzung Seite 2 bis 4

Arbeitsgruppe Einheitlich technische Baubestimmungen im Fachnormenausschuß Bauwesen im Deutschen Normenausschuß

Alte1n"lcrkauf der Normblätter durch Beuth·Vertrieb GmbH, Ber!iri W 15 und Köln DIN 1055 Bl. 3 F~br. 1951 x Pre1sgr. 4
Seite 2 DIN 1055 Blatt 3

Decken aus Stahlbetonfertigteilen nach Büchereien, Archive, Aktenräume, soweit


DIN 42251) Tafel II Spalte 2, nicht die Ermittlung nach DIN 1055 BI. 1 -
Lastannahmen für Bauten, Bau- und Lager-
Trägerdecken mit einem Trägerabstand von stoffe, Bodenarten und Schüttgüter-einen
mindestens 1,5 m, höheren Wert ergibt;
volle Gewölbe ....................... . 150 kg/m 2 Gastwirtschaften, Großküchen, Schlächte-
reien, Bäckereien;
6.123 Spitzböden 100 kg/m 2 Fabriken und Werkstätten mit leichtem Be-
trieb,
nicht befahrbare Hofkellerdecken;
6.13 Büro- und Diensträume einschl. der Flure Treppen, Treppenabsätze, Treppenzugänge
und Dachbodenräume und Vorplätze jeglicher Art mit Ausnahme
der in Abschnitt 6.16 bezeichneten;
6.131 Decken und Spitzböden 200 kg/m 2 Großviehstallungen ................... . 500 kg/m 2

6.132 Spitzböden, bei denen das Hinaufschaffen 6.18 Tribünen ohne feste Sitzplätze . . . . . . . . . . 750 kg/m 2
größerer Lasten nicht möglich ist ....... . 100 kg/m 2
6.19 Werkstätten und Fabriken mit schwerem Betrieb, stark
2 belastete Lagerräume usw.:
6.14 Verkaufsräume (Läden) bis 50 m Grund-
fläche in Wohngebäuden; Die Verkehrslast ist in jedem Einzelfall zu bestimmen.
Krankenzimmer und Aufenthaltsräume in Kommen hierfür gleichmäßig verteilte Verkehrslasten
Krankenhäusern; in Betracht, so empfiehlt es sich, zwecks Vereinheit-
lichung die Werte 750, 1000, 1250, 1500, 2000, 2500 und
Kleinviehstallungen ................... . 200 kg/m 2 3000 kg/m 2 zu wählen.
Dient die rechnungsmäßige Verkehrslast im wesent-
lichen als Ersatzlast für schwere Einzellasten (z. B.
6.15 Decken mit Fertigteilen im Einbauzustand schwere Maschinen), so darf sie mit ausdrücklicher Zu-
stimmung der Bauaufsichtsbehörde (Baupolizei) für
6.151 Fertig verlegte Platten, z.B. auch Stahlbeton- Hauptträger und Stützen stufenweise abgemindert
hohldielen. Für den Zustand beim Einbau ist werden, wenn die Ersatzlast, die sich für die gesamte
eine Einzellast von 100 kg in ungünstigster Lastfläche des Bauteils errechnet, wesentlich größer
Stellung in Rechnung zu stellen, wenn nicht ist, als die Last, die tatsächlich - auch beim Ein- und
die Verkehrslast von 200 kg/m 2 nach Ab- Ausbauen der Maschinen - auf der Fläche wirkt.
schnitt 6.121, 6.131 oder 6.14 ungünstiger ist.
Die Verteilungsbreite der Einzellast ist
gleich der Plattenbreite anzunehmen. Bei 6.2 Dächer
einer Verteilungsbreite von mindestens 0,5 m 6.21 Einzelne Tragglieder: Bei Dächern ist in der Mitte der
ist der Nachweis für die Einzellast nur bei einzelnen Sprossen, Sparren oder pfetten und in der
Stützweiten bis 2 m erforderlich. Mitte von Fachwerkstäben (Obergurten), die un-
mittelbar die Dachhaut tragen, unter Außerachtlassung
6.152 Decken und Deckenträger, deren Tragf~hig­ der Schnee- und Windlasten eine Einzellast von 100 kg
keit während des Zusammenbaus geringer anzunehmen für Personen, die das Dach bei Reini-
ist als im Endzustand (z. B. nach DIN 4225 gungs- und Wiederherstellungsarbeiten betreten, wenn
Abschnitt 16.52 bis 16.54). Für das Befahren die auf diese Tragteile entfallende Wind- und Schnee-
mit Fördergefäßen für Mörtel und Beton last kleiner als 200 kg ist.
während des Bauzustandes bei einem Inhalt
der Fördergefäße von 6.22 Dachhaut: Für sie gilt ebenfalls Abschnitt 6.21, soweit
751 75 kg/m 2 sie überhaupt begangen werden kann. Hierbei ist die
1501 ................. . 150 kg/m 2 Verteilungsbreite anzunehmen
2501 ........•......... 250 kg/m 2 bei Stahlbetonplatten und Stahlsteindecken nach
DIN 1045 und DIN 1046 bei Stahlbetonhohldielen (vgl.
Ist eine Einzellast von 150 kg ungünstiger, DIN 4028) und anderen fertig verlegten Platten, Dielen
so ist diese zu berücksichtigen. usw., die an den Längsfugen mit Nut und Feder oder
in gleichwertiger Weise miteinander verbunden und
6.16 Treppen einschl. der Treppenabsätze und mit Zementmörtel vergossen sind (vgl. DIN 4225 Ab-
Treppenzugänge in Wohnhäusern; schnitt 16.51 ), zu zwei Plattenbreiten, jedoch nicht
Hörsäle, Klassenzimmer; größer als 1 m. Beim Verlegen dürfen diese Bauteile
Behandlungsräume, Küchen und Flure in nur auf Laufbohlen betreten werden.
Krankenhäusern;
Haushaltungskeller, ausgenommen Keller 6.23 Dachlatten: Bei Dachlatten sind zwei Einzellasten
besonderer Art (Kohlenkeller), für die von je 50 kg in den Viertelpunkten der Stützweite an-
höhere Werte zu wählen sind ........... . 350 kg/m 2 zunehmen. Für hölzerne Dachlatten mit Querschnitt-
abmessungen, die sich erfahrungsgemäß bewährt ha-
ben, ist bei Sparrenabständen bis etwa 1 m kein rech-
6.17 Versammlungsräume, Kirchen, Theater- und nerischer Nachweis erforderlich.
Lichtspielsäle, Tanzsäle, Turnhallen;
Tribünen mit festen Sitzplätzen; 6.24 leichte Sprossen dürfen mit einer Einzellast von 50 kg
Flure zu Hörsälen und Klassenzimmern; in ungünstigster Stellung berechnet werden, wenn die
Balkone und offene, gegen die Innenräume Dächer nur mit Hilfe von Bohlen und Leitern begehbar
abgeschlossene Hauslauben (Loggien); sind.
Ausstellungs- und Verkaufsräume (Läden)
mit Ausnahme der in Abschnitt 6.14 ge- 6.25 Gewächshäuser, die der Aufzucht dienen und nicht zum
nannten; Aufenthalt von Menschen bestimmt sind: Die Schnee-
Geschäftshäuser, Warenhäuser (Kaufhäu- last und die Einzellast von 100 kg brauchen nicht be-
ser); rücksichtigt zu werden.
DIN 1055 Blatt 3 Seite 3

6.3 Befahrene Decken 7.41 Bei Säulen, Stützen und Pfeilern von Bauwerken, die
in unmittelbarer Nähe der Bordschwelle stehen und
6.31 Kraftwagenräume (Garagen): Je nach dem Gesamt-
so der Gefahr des Anpralls von Straßenfahrzeugen
gewicht (Gewicht von Wagen, Ausrüstung, Betriebs-
ausgesetzt sind, z. B. bei Bogengängen, ist zur Berück-
stoff und Ladung) der unterzubringenden Wagen sind
sichtigung dieser Kraftwirkung in 1,2 m Höhe über Ge-
die in der Tafel l aufgeführten und in Bild l dar-
lände eine waagerechte Kraft anzunehmen, getrennt je
gestellten Regelfahrzeuge in ungünstigster Stellung
einmal in Richtung der Längs- und Querachse der Säule
neben- und hintereinander (wenn nötig auch in ver-
usw., und zwar bei
schiedener Fahrtrichtung) anzuordnen. Hierbei sind
Säulen, Stützen und Pfeilern an ausspringenden Ge-
entlastend wirkende Rad- oder Achslasten unberück-
bäudeecken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 t
sichtigt zu lassen. Alle Bauteile sind aber auch für
bei anderen Säulen usw. • . . . . . . . . . . . . . . . . • . . . . 25 t
eine Verkehrslast p = 350 kg/m 2 zu bemessen. Der
oder es ist nachzuweisen, daß die beim Ausfall der
ungünstigere Wert ist maßgebend 2). Soweit in Räume
Säule usw. verbleibenden Bauteile in der Lage sind, die
für leichtere Kraftfahrzeuge Feuerwehrfahrzeuge ein-
Lasten auf benachbarte Säulen oder andere Bauteile
fahren sollen, ist hierfür ein einzelner 9 t-Wagen in
zu übertragen, und diese befähigt sind, die Lasten in
Rechnung zu stellen. den Baugrund zu leiten.
7.42 Bei beiden Nachweisen sind folgende Spannungen zu-
lässig:
7.421 Stahl
Baustahl St 37.12 und Handelsbaustahl 2200 kg/cm 2
St 52 ............................... . 3400 kg/cm2
Betonstahl 1 •••.••••••••..••••••••.•• 2200 kg/cm2
II ............. ············ 3400 kg/cm 2
III ... „ „ „ „ „ . „ „ • . „ . . . 4000 kg/ cm 2
Bild 1. Grundriß der Regelfahrzeuge IV ........................ . 5000 kg/ cm 2
7.422 Beton und Mauerwerk
Tafel l. Regellasten für Kraftwagenräume, befahrbare Das zweifache der in DIN 1045, 1047, 4225 und 1053 an-
Hofkellerdecken und Durchfahrten gegebenen Werte.

Gesamt- Raddruck 8 Stoßzahlen


gewicht t Maße des Wagens in m
Verkehrslasten, die Stöße oder Schwingungen verur-
des Vorder-1 Hinter· ' sachen, sind von Fall zu Fall mit einer Stoßzahl ip 5) zu
Wagens rod je rod fe a / b / c i e / f i g i h vervielfachen. Es empfiehlt sich, vor endgültiger Wahl
1 2 1 3 4I 5 : 6 17 8 9 10 1 der Stoßzahl die Entscheidung der Bauaufsichtsbehörde
1 (Baupolizei) einzuholen.
1,5 0,3 0,45 4 1,5 2,511.2 0.0:10,14 o,75
2,5 0,5 0,75 5 2 l3 1,4 0,08 0,18 1 Bei den Verkehrslasten nach Abschnitt 6.11 bis 6.31
6 0,75 2,25 612,5 :3 i 1,6 0,08 0,18 1,5 brauchen keine Stoßzahlen in Rechnung gestellt zu
9 1,5 3 6 2,5'3 1,6 0,12 0,24 1,5 werden, ebenso nicht bei der Berechnung der Grün-
12 1) 2 4 6 2.5;3 !1,6 o,12jo.24: 1,5 dungskörper und der Beanspruchung des Baugrundes
(vgl. aber Abschnitt 4).
Bei Durchfahrten und befahrbaren Hofkellerdecken
6.32 Durchfahrten und befahrbare Hofkellerdecken sind für nach Abschnitt 6.32 ist für Fahrzeuge ip = 1,4 einzu-
Belastungen nach Abschnitt 6.31, jedoch mindestens für setzen. Für das Einfahren von Feuerwehrfahrzeugen
6 t-Wagen in ungünstigster Stellung oder für eine Ver- (siehe Abschnitt 6.31) braucht jedoch keine Stoßzahl
kehrslast von 500 kg/m2 zu berechnen. Der ungünsti- berücksichtigt zu werden.
gere Wert ist maßgebend. Bei Maschinen mit freien Massenkräften sind die dyna-
mischen Einflüsse rechnerisch zu untersuchen (vgl. auch
7 Waagerechte Verkehrslasten DIN 4024 und Entwurf DIN 4025 6).
7.1 Seitenkraft an Brüstungen und Geländern in Holmhöhe: Bei Teilen von Schutzbrücken unter Seilbahnen, die, wie
z.B. der Belag und die Längs- und Querträger, unmittel-
7.11 bei Treppen nach Abschnitt 6.16 und bei bar von herabfallenden Lasten getroffen werden kön-
Balkonen und offenen Hauslauben . . . . . . . . 50 kg/m nen, muß eine Stoßzahl in Rechnung gestellt werden,
7.12 in Versammlungsräumen, Kirchen, Schulen, die in erster Linie nach der Fallhöhe abzustufen ist7).
Theater- und Lichtspielsälen, Vergnügungs- Bei nur mittelbar beanspruchten Bauteilen braucht
stätten, Sportbauten und Tribünen . . . . . . . . 100 kgim keine Stoßzahl in Rechnung gestellt zu werden.

7.2 zur Erzielung einer ausreichenden Längs- und Quer- 2) Der Nachweis für die Verkehrslast p = 350 kglm' genügt, wenn folgende
Stützweiten erreicht oder überschritten werden:
steifigkeit neben der vorgeschriebenen Windbelastung Wagengewicht
und etwaigen anderen waagerechten Kräften: 1,5 t 2,5 t
Platten 1,75 m 3m
7.21 bei Tribünenbauten und ähnlichen Sitz- und Stehein- Balken 3,0 m 5m
3) Das 12 t-Regelfahrzeug vertritt in ungünstigster Aufstellung bei Stütz-
richtungen eine in Fußbodenhöhe angreifende waage- weiten bis zu 10 m auch schwerere Fahrzeug_e, soweit diese der Straßenver~
rechte Seitenkraft von 1/ 20 der lotrechten Verkehrslast, kehrs-Ordnung vom 13. November 1937 (RGBI. 1 S. 1215) entsprechen. Kom-
men ausnahmsweise größere Stützweiten in Betracht oder ist mit noch
schwereren Fahrzeugen zu rechnen, so sind die tatsächlich zu erwartenden
7.22 bei Gerüsten eine in Schalungshöhe angreifende schwersten Fahrzeuge der Berechnung zugrunde zu legen (vgl. DIN 1072
waagerechte Seitenkraft von 1/, 00 aller lotrechten Straßenbrücken, Lastannahmen).
Lasten. ~a~bl~-d~B~:v~i~ü~9'42gs.eJ!n~ vom 28. Mai 1942 RABI. 1942 S. 1, 279, Zen-
Die Seitenkräfte nach Abschnitt 7.21 und 7.22 können
5) Bisher ist mit einer Stoßzahl 'I' = 1,1 bis 2,0 gerechnet worden. Einen
nach jeder beliebigen Richtung wirken. Anhalt bieten in gewissen Fällen die Schwingbeiwerte in den Berechnungs-
grundlagen für stählerne Straßenbrücken DIN 1073, hölzerne Straßen-
brücken DIN l<J74 und für massive Brücken DIN l<J75. Vgl. auch DIN 4150
7.3 Bremskräfte und waagerechte Seitenkräfte von Kranen &schütterungsschutz im Bauwesen.
sind nach DIN 120 in Rechnung zu stellen•). 6) In Vorbereitung.
7) Bisher wurde hierbei mit einer Stoßzahl von 10 bis 20 gerechnet. Im
7.4 Seitenstöße auf Säulen an Straßen: übrigen vgl. Zentralbl. d. Bauverw. 1913 S. 235; 1916 S. 734 und 1941 S. 754.
Seite 4 DIN 1055 Blatt 3

9 Verminderung der Verkehrslasten 8) Bauteil ruhenden Verkehrslast darf aber bei den in Ab-
schnitt 9.1 genannten Gebäuden 40%, bei den in 9.2 ge-
Bei der Bemessung von Bauteilen, die die Lasten von
nannten 20% nicht überschreiten.
mehr als drei Vollgeschossen aufnehmen, wie Stützen,
Unterzüge, Wandpfeiler, Grundmauern u. dgl., und bei Sind die von den einzelnen Geschossen herrührenden
der Ermittlung der entsprechenden Bodenpressungen Verkehrslasten einander gleich, so ergeben sich daraus
darf die durch Zusammenzählen der Verkehrslasten der die in den Zeilen 1 und 3 der Tafel 2 in % angegebenen
einzelnen Geschosse sich ergebende Gesamtverkehrs- Abzüge und die in den Zeilen 2 und 4 angegebenen
last nach folgenden Regeln ermäßigt werden. Bei auf die Gesamtverkehrslast bezogenen Minderungs-
Werkstätten mit schwerem Betrieb und bei Speichern zahlen a (d. i. das Verhältnis der in Rechnung zu stel-
und Lagerräumen ist eine solche Lastminderung jedoch lenden Verkehrslast zur Gesamtverkehrslast).
unzulässig.
Die Verkehrslasten der drei den Bauteil am stärksten
belastenden Geschosse sind mit dem vollen Betrage Tafel 2. Abzüge und Minderungszahlen für die Verkehrslast
einzusetzen, dagegen darf von den auf diesen Bauteil bei mehrgeschossigen Gebäuden mit gleicher Ver-
wirkenden Verkehrslasten der anderen Geschosse, bei kehrslast in allen Geschossen:
ungleichen Lasten geordnet nach der Größe dieser
Lasten in absteigender Folge, ein um einen bestimmten
Bruchteil wachsender Betrag abgezogen werden. Die- Geschosse 1 23 4 5 6 7 8 9 10 11 12
ser Bruchteil beträgt:
9.1 bei Wohngebä,uden, Büro- und Geschäftshäusern 20%
bis zum Höchstbetrage von 80%,
olo~~g,e~gr:olus~. In~~, ~gslc2~J"4b.j140
l. Abzüge in ~o ol owl
.Minderungs-
9.2 bei Werkstätten mit leichtem Betrieb und Warenhäu- zahl a 1 1 1 o,950,83 0,80 0.11 o,6s o,6oo,6o!o.6o o,6
1 1 1
sern (Kaufhäusern) und bei Gebäuden, die zum Teil
als Werkstätten oder Warenhäuser dienen, 10% bis .Abzüge in%
zum Höchstbetrage von 40%.
Die Verminderung der gesamten auf einem solchen zahl a
8) Erläuterungen s. Ellerbeck .Ermäßigung der Lastannahmen für mehr-
geschossige Bauten", Zentralbl. d. Bauverw. 1934 S. 8.

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