„À“ – Versionsunterschied

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Der Buchstabe '''À''' (kleingeschrieben '''à''') ist ein [[Buchstabe]] des [[Lateinisches Schriftsystem|lateinischen Schriftsystems]], bestehend aus einem [[A]] mit [[Gravis (Typografie)|Gravis]]. Verwendet wird der Buchstabe in der [[Katalanische Sprache|katalanischen]], [[Französische Sprache|französischen]], [[Italienische Sprache|italienischen]], [[Portugiesische Sprache|portugiesischen]], [[schottisch-gälische Sprache|schottisch-gälischen]] und in der [[Vietnamesische Sprache|vietnamesischen Sprache]]. Im Französischen ist der Akzent auf dem Großbuchstaben fakultativ. Ferner wird es in der [[Pinyin]]-Transliteration benutzt. In den meisten Sprachen stellt dieser Buchstabe den Laut {{IPA-Zeichen|a}} dar.
Der Buchstabe '''À''' (kleingeschrieben '''à''') ist ein [[Buchstabe]] des [[Lateinisches Schriftsystem|lateinischen Schriftsystems]], bestehend aus einem [[A]] mit [[Gravis (Typografie)|Gravis]]. Verwendet wird der Buchstabe in der [[Katalanische Sprache|katalanischen]], [[Französische Sprache|französischen]], [[Italienische Sprache|italienischen]], [[Portugiesische Sprache|portugiesischen]], [[schottisch-gälische Sprache|schottisch-gälischen]] und in der [[Vietnamesische Sprache|vietnamesischen Sprache]]. Im Französischen ist der Akzent auf dem Großbuchstaben fakultativ. In der [[Pinyin]]-Transliteration wird der Gravis zur Bezeichnung eines der [[Töne des Hochchinesischen|vier Töne]] benutzt. In den meisten Sprachen stellt dieser Buchstabe den Laut {{IPA-Zeichen|a}} dar.


Im Französichen bedeutet die [[Präposition]] ''à'' „zu“, abgeleitet aus der lateinischen Präposition ''ad'', die den [[Akkusativ]] nach sich zieht. In Wörtern und Bezeichnungen, die dem Französischen entlehnt wurden, wird das À auch im Deutschen meist beibehalten (wie in ''[[à la]] carte'').
Im Französischen bedeutet die [[Präposition]] ''à'' „zu“, abgeleitet aus der lateinischen Präposition ''ad'', die den [[Akkusativ]] nach sich zieht. In Wörtern und Bezeichnungen, die dem Französischen entlehnt wurden, wird das À auch im Deutschen meist beibehalten (wie in ''[[à la]] carte'').


Von der französichen Bedeutung übernommen steht à im Deutschen auch in der Bedeutung von „zu je“ oder „je“. Seit dem 16. Jahrhundert ist diese Präposition zur Angabe des Stückpreises oder der Stückzahl bezeugt, z. B. in „Kürbis à 5,– €“. Ein Kürzel für das lateinische ''ad'' ist auch das [[@]]. Die Präposition ist aus der Kaufmannssprache in die Allgemeinsprache übergegangen.
Von der französischen Bedeutung übernommen steht à im Deutschen auch in der Bedeutung von „zu je“ oder „je“. Seit dem 16. Jahrhundert ist diese Präposition zur Angabe des Stückpreises oder der Stückzahl bezeugt, z. B. in „Kürbis à 5,– €“. Ein Kürzel für das lateinische ''ad'' ist auch das [[@]]. Die Präposition ist aus der Kaufmannssprache in die Allgemeinsprache übergegangen.


Abweichend von der französischen und kaufmännischen Bedeutung wurde in nicht wenigen [[Renaissance-Humanismus|humanistischen]] Texten «à» für die lateinische Präposition «a» verwendet, schon im klassischen Latein eine Variante der Präposition «ab», also deutsch „von, seit“, verwendet, die den [[Ablativ]] nach sich zieht («ab urbe condita» „seit Gründung der Stadt“, «a mundo condito» „seit Erschaffung der Welt“). Beispiel: «Comes Albertus à Comite Hinrico de Zuuerin in prælioo capitur.»<ref>[https://archive.org/details/den-kbd-all-130017588789-002/page/n76/mode/2up Historia archiepiscoporum Bremensium, S.&nbsp;67]</ref> Übersetzung: „Graf Albert wurde von Graf Heinrich von Schwerin in der Schlacht gefangen genommen.“
Abweichend von der französischen und kaufmännischen Bedeutung wurde in nicht wenigen [[Renaissance-Humanismus|humanistischen]] Texten «à» für die lateinische Präposition «a» verwendet, schon im klassischen Latein eine Variante der Präposition «ab», also deutsch „von“ oder „seit“, die den [[Ablativ]] nach sich zieht («ab urbe condita» „seit Gründung der Stadt“, «a mundo condito» „seit Erschaffung der Welt“). Beispiel: «Comes Albertus à Comite Hinrico de Zuuerin in prælio capitur.»<ref>[https://archive.org/details/den-kbd-all-130017588789-002/page/n76/mode/2up Historia archiepiscoporum Bremensium, S.&nbsp;67]</ref> Übersetzung: „Graf Albert wurde von Graf Heinrich von Schwerin in der Schlacht gefangen genommen.“

Im Portugiesischen bezeichnet ''à'' die Verschmelzung der Präposition ''a'' („zu“, also lateinisch «ad») mit dem weiblichen [[Artikel (Wortart)|Artikel]] ''a'' („die“, abgeleitet aus dem lateinischen [[Pronomen]] «ea»), ''à'' bedeutet also etwa „zur“. Im Unterschied zur leicht geöffneten Aussprache beider einfacher ''a'' [ɐ] wird es deutlich ausgesprochen, [a]. Wegen seines [[Phonetik|phonetischen]] Wertes kommt der Buchstabe à selbstverständlich auch in anderen Wörtern vor.


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Aktuelle Version vom 9. Juli 2024, 07:00 Uhr

Àà

Der Buchstabe À (kleingeschrieben à) ist ein Buchstabe des lateinischen Schriftsystems, bestehend aus einem A mit Gravis. Verwendet wird der Buchstabe in der katalanischen, französischen, italienischen, portugiesischen, schottisch-gälischen und in der vietnamesischen Sprache. Im Französischen ist der Akzent auf dem Großbuchstaben fakultativ. In der Pinyin-Transliteration wird der Gravis zur Bezeichnung eines der vier Töne benutzt. In den meisten Sprachen stellt dieser Buchstabe den Laut a dar.

Im Französischen bedeutet die Präposition à „zu“, abgeleitet aus der lateinischen Präposition ad, die den Akkusativ nach sich zieht. In Wörtern und Bezeichnungen, die dem Französischen entlehnt wurden, wird das À auch im Deutschen meist beibehalten (wie in à la carte).

Von der französischen Bedeutung übernommen steht à im Deutschen auch in der Bedeutung von „zu je“ oder „je“. Seit dem 16. Jahrhundert ist diese Präposition zur Angabe des Stückpreises oder der Stückzahl bezeugt, z. B. in „Kürbis à 5,– €“. Ein Kürzel für das lateinische ad ist auch das @. Die Präposition ist aus der Kaufmannssprache in die Allgemeinsprache übergegangen.

Abweichend von der französischen und kaufmännischen Bedeutung wurde in nicht wenigen humanistischen Texten «à» für die lateinische Präposition «a» verwendet, schon im klassischen Latein eine Variante der Präposition «ab», also deutsch „von“ oder „seit“, die den Ablativ nach sich zieht («ab urbe condita» „seit Gründung der Stadt“, «a mundo condito» „seit Erschaffung der Welt“). Beispiel: «Comes Albertus à Comite Hinrico de Zuuerin in prælio capitur.»[1] Übersetzung: „Graf Albert wurde von Graf Heinrich von Schwerin in der Schlacht gefangen genommen.“

Im Portugiesischen bezeichnet à die Verschmelzung der Präposition a („zu“, also lateinisch «ad») mit dem weiblichen Artikel a („die“, abgeleitet aus dem lateinischen Pronomen «ea»), à bedeutet also etwa „zur“. Im Unterschied zur leicht geöffneten Aussprache beider einfacher a [ɐ] wird es deutlich ausgesprochen, [a]. Wegen seines phonetischen Wertes kommt der Buchstabe à selbstverständlich auch in anderen Wörtern vor.

Darstellung auf dem Computer

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Unicode enthält das À an den Codepunkten U+00C0 (Großbuchstabe) und U+00E0 (Kleinbuchstabe). Dieselben Stellen belegt es in ISO 8859-1.

In HTML gibt es die benannten Zeichen &Agrave; für das große À und &agrave; für das kleine à.

In TeX kann man mit \`A bzw. \`a das A mit Gravis bilden.

Tastatureingabe

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Auf Tastaturen wird das À mit der Gravis-Tottaste (d. h. der Akut-Tottaste zusammen mit der Umschalttaste betätigt) erzeugt, die zuerst gedrückt wird, und danach entweder das große oder kleine A.

  • Großbuchstabe À: +´+A
  • Kleinbuchstabe à: +´A

Das deutsche Tastaturlayout sieht auch für die Buchstaben à, è, ì, ò, ù keine eigenen Tasten vor, sodass auch dort die Eingabe wie oben beschrieben erfolgt.

Unter Verwendung der Compose-Taste lautet die Tastenfolge Compose`A für à, bzw. Compose`+A für À.

Wiktionary: À – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: à – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Historia archiepiscoporum Bremensium, S. 67