„A2Sa (Inschrift)“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Vorschlag zur Struktur Auffindung/Beschreibung; Inschrift; Rezeption
Zeile 2: Zeile 2:


== Auffindung und Beschreibung ==
== Auffindung und Beschreibung ==
Die Fragmente mit der Inschrift von Artaxerxes II. wurden von dem englischen Archäologen [[William Kennet Loftus]] auf seinen Reisen in den [[Vorderer Orient|Vorderen Orient]] zwischen 1849 und 1852 in Susa entdeckt. Die Inschrift wurde auf Fragmenten von vier Säulenbasen im [[Apadana]] von Susa gefunden. Heute befinden sich die Fragmente im Archäologischem Museum in Susa. Ein kleines Fragment mit babylonischem Text befindet sich im [[Louvre]] in Paris.<ref>Paris, Louvre Inventarnr. AO 20013. [https://collections.louvre.fr/ark:/53355/cl010144728 Eintrag in der Datenbank des Louvre].</ref> Die [[Transliteration]] aller drei Sprachversionen mit einer deutschen Übersetzung veröffentlichte erstmals [[Franz Heinrich Weißbach]] 1911.Die früher als Inschrift [[DSq (Inschrift)|DSq]] bezeichneten altpersischen Fragmente werden heute zu A2Sa gezählt.<ref>Schmitt 2009, S. 26.</ref>

Die Fragmente mit der Inschrift von Artaxerxes II. wurden von dem englischen Archäologen [[William Kennet Loftus]] auf seinen Reisen in den [[Vorderer Orient|Vorderen Orient]] zwischen 1849 und 1852 in Susa entdeckt. Die [[Transliteration]] aller drei Sprachversionen mit einer deutschen Übersetzung veröffentlichte erstmals [[Franz Heinrich Weißbach]] 1911.Die früher als Inschrift [[DSq (Inschrift)|DSq]] bezeichneten altpersischen Fragmente werden heute zu A2Sa gezählt.<ref>Schmitt 2009, S. 26.</ref>

Die Inschrift wurde auf Fragmenten von vier Säulenbasen im [[Apadana]] von Susa gefunden. Heute befinden sich die Fragmente im Archäologischem Museum in Susa. Ein kleines Fragment mit babylonischem Text befindet sich im [[Louvre]] in Paris.<ref>Paris, Louvre Inventarnr. AO 20013. [https://collections.louvre.fr/ark:/53355/cl010144728 Eintrag in der Datenbank des Louvre].</ref>


== Inschrift ==
== Inschrift ==

Version vom 6. Juli 2022, 13:10 Uhr

A2Sa ist die Abkürzung einer Inschrift von Artaxerxes II. (A2). Sie wurde in Susa (S) entdeckt und von der Wissenschaft mit einem Index (a) versehen. Die Inschrift liegt in altpersischer, elamischer und babylonischer Sprache vor.

Auffindung und Beschreibung

Die Fragmente mit der Inschrift von Artaxerxes II. wurden von dem englischen Archäologen William Kennet Loftus auf seinen Reisen in den Vorderen Orient zwischen 1849 und 1852 in Susa entdeckt. Die Inschrift wurde auf Fragmenten von vier Säulenbasen im Apadana von Susa gefunden. Heute befinden sich die Fragmente im Archäologischem Museum in Susa. Ein kleines Fragment mit babylonischem Text befindet sich im Louvre in Paris.[1] Die Transliteration aller drei Sprachversionen mit einer deutschen Übersetzung veröffentlichte erstmals Franz Heinrich Weißbach 1911.Die früher als Inschrift DSq bezeichneten altpersischen Fragmente werden heute zu A2Sa gezählt.[2]

Inschrift

Nachdem der König seinen Rang, Namen und seine Ahnen bis zu Hystaspes aufgeführt hat, fährt er fort:

„Diese Säulenhalle baute Darius (I.), mein Ahn. Später, unter Artaxerxes (I.), meinem Großvater, verzehrte sie das Feuer. Nach dem Willen Ahuramazdas, Anahitas und Mithras baute ich diese Säulenhalle (wieder) auf. Ahuramazda, Anahita und Mitra mögen mich schützen vor allem Widerwärtigen und dies, w[as] ich ge[ma]cht habe, nicht zerschlagen, nicht es beschädigen.“

„Basis für deutsche Übersetzung unklar.“

Artaxerxes II.: Weißbach 1911, S. 123–125

Rezeption

Die Anrufung von Anahita und Mithra auf der Inschrift von Artaxerxes II. wie auch der zweiten, A2Sd, hat den Befürwortern einer zoroastrischen Religion der Achämeniden Auftrieb gegeben, da die wichtigsten Texte des Jungavesta diesen beiden Gottheiten gewidmet sind.[3] Beide Gottheiten kommen in den Verwaltungsarchiven von Persepolis nicht vor und für Anahita sind keine Hinweise vorhanden, dass es einen Kult gegeben hat.[4] Nach Berossos war Artaxerxes II. der erste König, der eine Statue von „Aphrodite Anaitis“ (=Anahita) in Babylon, Susa, Ekbatana, Baktrien, Damaskus und Sardis aufstellen ließ. Die Aussage von Berossos stimmt mit den überlieferten Königsinschriften überein, in denen Artaxerxes II. ebenfalls als erster achämenidischer König Anahita anruft.[5]

Literatur

  • William Kennet Loftus: Travels and Researches in Chaidaea and Susiana in 1849-52. New York 1857, S. 371–373. (Digitalisat)
  • Edwin Norris: Memoir on the Scythic [today called Elamite] Version of the Behistun Inscription ((=The Journal of the Royal Asiatic Society of Great Britain and Ireland. Band 15). London 1855, Tafel vii. (JSTOR)
  • Franz Heinrich Weißbach: Die dreisprachige Inschrift von Artaxerxes Mnemon (=Zeitschrift für Assyriologie und verwandte Gebiete. Band 6) 1891, S. 159f. (Digitalisat)
  • Franz Heinrich Weißbach: Die Keilinschriften der Achämeniden. Hinrichs, Leipzig 1911, S. xxvii, 123–125 (Digitalisat).
  • Jean-Vincent Scheil: Inscriptions des Achéménides à Suse (=Memoires de la Mission Archeologique de Perse. Band 21). Paris 1929, S. 65, Nr. 15B und 94f., Nr. 29.
  • Wilhelm Brandenstein: Die neuen Achämenideninschriften (=Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes. Band 39). Wien 1932, S. 63 und 88f. (Digitalisat)
  • Roland Grubb Kent: Old Persian. Grammar, Texts, Lexicon. 2. Revidierte Edition (= American Oriental Series. Band 33). American Oriental Society, New Haven 1953, S. 113, 154 und 111, 146. (Digitalisat)
  • François Vallat: Corpus des inscriptions royales en élamite achéménide. Dissertation Université la Sorbonne. Paris 1977, S. 226f.
  • Manfred Mayrhofer: Supplement zur Sammlung der altpersischen Inschriften. Sitzungsberichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, philosophisch‐historische Klasse 338. Wien 1978, S. 30f., §7.1.
  • Marie–Joseph Steve: Nouveaux mélanges épigraphiques: Inscriptions royales de Suse et de la Susiane. Nizza 1987. ISBN 978-2-86410-098-0, S. 88–94.
  • Pierre Lecoq: Les inscriptions de la Perse achéménide traduit du vieux-perse, de l'élamite, du babylonien et de l'araméen. Paris 1997, S. 272f.
  • Günter Schweiger: Kritische Neuedition der achaemenidischen Keilinschriften (in zwei Bänden). Taimering 1998, S. I,138 f.; II,485–496.
  • Rüdiger Schmitt: Beiträge zu altpersischen Inschriften. Wiesbaden 1999. ISBN 3-89500-114-7, S. 69–78, 79 Anmerkung 44.
  • Chlodwig H. Werba: mavāred-rā na-bāyad ziyād kard be joz-e ehtiyāj. (Indo-)Iranische Rekonstrukte als textkritisches Korrektiv in der Altiranistik. In: Heiner Eichner, Bert G. Fragner, Velizar Sadovski, Rüdiger Schmitt: Iranistik in Europa – gestern, heute, morgen. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2006, S. 263–297.
  • Amélie Kuhrt: The Persian Empire. A Corpus of Sources from the Achaemenid Empire. London/New York 2007, S. 364f.
  • Rüdiger Schmitt: Die altpersischen Inschriften der Achaimeniden. Editio minor mit deutscher Übersetzung. Reichert, Wiesbaden 2009, S. 26, 191f. (Digitalisat)

Einzelnachweise

  1. Paris, Louvre Inventarnr. AO 20013. Eintrag in der Datenbank des Louvre.
  2. Schmitt 2009, S. 26.
  3. Jean Kellens: Die Religion der Achämeniden. In: Altorientalische Forschungen. Band 10, 1983, S. 110.
  4. Wouter F. M. Henkelman: The Heartland Pantheon. In: Bruno Jacobs, Robert Rollinger (Hrsg.): A Companion to the Achaemenid Persian Empire. Wiley-Blackwell, Hoboken NJ 2021, ISBN 978-1-119-17428-8, S. 1222 und 1235.
  5. Berossos nach Clemens von Alexandria, Protrepticus 5.65.3. Anders Hultgård: Invoking Anāhitā – from Iran to Asia Minor. In: Ashk P. Dahlén (Hrsg.): Achaemenid Anatolia: Persian Presence and Impact in the Western Satrapies 546−330 BC. Proceedings of an International Symposium at the Swedish Research Institute in Istanbul 7–8 September 2017. (Dedicated to Professor Emeritus Carl Nylander on the occasion of his 88th birthday). Uppsala Universität 2020, S. 165. ISBN 978-91-513-0794-7. (Digitalisat).