„Agnes Eger“ – Versionsunterschied

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Agnes Egers Eltern waren der spätere Königlich-Preussische Rechnungsrat Robert Eger und Martha Eger, geb. Lingelbach. Sie hatte zwei Brüder, Friedrich und Rudolf.
Agnes Egers Eltern waren der spätere Königlich-Preussische Rechnungsrat Robert Eger und Martha Eger, geb. Lingelbach. Sie hatte zwei Brüder, Friedrich und Rudolf.


Die Familie zog 1890 nach Berlin. Agnes Eger unterrichtete als Zeichenlehrerin vom 1. Oktober 1896 bis zum 1. Januar 1921. Im [[Allgemeiner Deutscher Lehrerinnenverein|Berliner Lehrerverzeichnis]] von 1926 wurde sie als „Lehrerin im Ruhestand“ geführt, zuletzt in der Volksschule Reinickendorf-Ost Lette-Allee 26–27. Bis 1908 lebte Agnes Eger bei ihren Eltern, und zog dann an das Holsteiner Ufer 7. In den Jahren 1916 und 1917 wohnte sie in Berlin-Reinickendorf, Pankower Allee 15.<ref>Adressbuch von 1916: Eger, Agnes, Frl. Lehrerin ; Adressbuch 1917: Eger Agnes, Zeichenlehrerin und Malerin.</ref> Vermutlich zog sie 1918 zu ihrer Mutter nach Niederschönhausen in die Kaiserin-Augusta-Straße 27 (heute Tschaikowskistr. 62), wo sie bis zu ihrem Tod lebte.
Die Familie zog 1890 nach Berlin. Agnes Eger unterrichtete als Zeichenlehrerin vom 1. Oktober 1896 bis zum 1. Januar 1921. Im [[Allgemeiner Deutscher Lehrerinnenverein|Berliner Lehrerverzeichnis]] von 1926 wurde sie als „Lehrerin im Ruhestand“ geführt, zuletzt in der Volksschule Reinickendorf-Ost Lette-Allee 26–27. Bis 1908 lebte Agnes Eger bei ihren Eltern, und zog dann an das Holsteiner Ufer 7. In den Jahren 1916 und 1917 wohnte sie in Berlin-Reinickendorf, Pankower Allee 15.<ref>Adressbuch von 1916: {{" |Text=Eger, Agnes, Frl. Lehrerin ; Adressbuch 1917: Eger Agnes, Zeichenlehrerin und Malerin.}}</ref> Vermutlich zog sie 1918 zu ihrer Mutter nach Niederschönhausen in die Kaiserin-Augusta-Straße 27 (heute Tschaikowskistr. 62), wo sie bis zu ihrem Tod lebte.


Agnes Eger war die Meisterschülerin zweier Professoren ([[Paul Vorgang]] und [[Georg Ludwig Meyn]]) an der [[Königliche Kunstschule zu Berlin|Königlichen Kunstschule zu Berlin]], Grunewaldstraße 2–5 in Berlin-Schöneberg (ab 1945 integriert in die [[Universität der Künste Berlin|Hochschule für bildende Künste]]). Ihre künstlerischen Schwerpunkte waren [[Landschaftsmalerei|Landschaftsbilder]] und [[Porträt]]s (Öl, Aquarell, Kohle). Im [[Schloss Schönhausen|Schloss Niederschönhausen]] in Berlin stellte sie regelmäßig in den halbjährlichen Ausstellungen des Künstlerbunds des Nordens gemeinsam mit anderen Künstlern ihre Werke aus. Auch bei den jährlichen Ausstellungen des VdBK ([[Verein der Berliner Künstlerinnen]]) präsentiert sie ihre Werke, z. B. in den Jahren 1929, 1934, 1937, 1940, 1941, 1942. Sie war Mitglied im [[Reichsverband bildender Künstler Deutschlands|Reichsverband bildenden Künstler]].
Agnes Eger war die Meisterschülerin zweier Professoren ([[Paul Vorgang]] und [[Georg Ludwig Meyn]]) an der [[Königliche Kunstschule zu Berlin|Königlichen Kunstschule zu Berlin]], Grunewaldstraße 2–5 in Berlin-Schöneberg (ab 1945 integriert in die [[Universität der Künste Berlin|Hochschule für bildende Künste]]). Ihre künstlerischen Schwerpunkte waren [[Landschaftsmalerei|Landschaftsbilder]] und [[Porträt]]s (Öl, Aquarell, Kohle). Im [[Schloss Schönhausen|Schloss Niederschönhausen]] in Berlin stellte sie regelmäßig in den halbjährlichen Ausstellungen des Künstlerbunds des Nordens gemeinsam mit anderen Künstlern ihre Werke aus. Auch bei den jährlichen Ausstellungen des VdBK ([[Verein der Berliner Künstlerinnen]]), dessen Mitglied sie von 1911 bis 1942 war, präsentierte sie ihre Werke in den Jahren 1929, 1934, 1937, 1940, 1941 und 1942. Sie war zudem Mitglied im [[Reichsverband bildender Künstler Deutschlands|Reichsverband bildenden Künstler]].


Als ausgebildete Zeichenlehrerin und durch den Verkauf ihrer Gemälde konnte sie ihren Lebensunterhalt verdienen. Viele der Porträts waren vermutlich Auftragsarbeiten. Agnes Eger reiste viel, ihre Landschaftsgemälde stellen ganz unterschiedliche Regionen dar – die Alpen, Schlesien, Hessen, die Berliner Gegend und die Ostseeküste (z. B. das Werk ''Fischerkate bei Ahrenshoop auf dem Darß''). Durch ihre norwegische Schwägerin entstand eine Beziehung zu [[Ålesund]], wo sie die Stadt, den Hafen und verschiedene Fjordlandschaften in Ölgemälden festhielt. Noch in jungen Jahres wurde Agnes Eger taub. Sie malte bis in die 1940er Jahre. Eine langsam fortschreitende Erblindung zwang sie zur Aufgabe ihres Berufs. Bis zu ihrem Tod im August 1955 kümmerten sich Agnes Egers Bruder Rudolf und seine Frau Ingeborg um die Künstlerin. Agnes Eger wurde 77 Jahre alt.
Als ausgebildete Zeichenlehrerin und durch den Verkauf ihrer Gemälde konnte sie ihren Lebensunterhalt verdienen. Viele der Porträts waren vermutlich Auftragsarbeiten. Agnes Eger reiste viel, ihre Landschaftsgemälde stellen ganz unterschiedliche Regionen dar – die Alpen, Schlesien, Hessen, die Berliner Gegend und die Ostseeküste (z. B. das Werk ''Fischerkate bei Ahrenshoop auf dem Darß''). Durch ihre norwegische Schwägerin entstand eine Beziehung zu [[Ålesund]], wo sie die Stadt, den Hafen und verschiedene Fjordlandschaften in Ölgemälden festhielt. Noch in jungen Jahres wurde Agnes Eger taub. Sie malte bis in die 1940er Jahre. Eine langsam fortschreitende Erblindung zwang sie zur Aufgabe ihres Berufs. Bis zu ihrem Tod im August 1955 kümmerten sich Agnes Egers Bruder Rudolf und seine Frau Ingeborg um die Künstlerin. Agnes Eger wurde 77 Jahre alt.

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Kähne am Strand von Sellin 1902.jpg|Kähne am Strand von Sellin, 1902
Die Lesende 1905.jpg|Die Lesende, 1905
Blick in den Park der Villa Pflug, Berlin ca. 1907, heute Carl von Ossietzky Park.jpg|Blick in den Park der Villa Pflug, 1907
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== Werke (Auswahl) ==
== Werke (Auswahl) ==
* 1902: ''Bad Flintsberg im Riesengebirge,'' Öl
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* 1902: ''Kähne am Strand von Selin,'' Öl
* 1904: ''Strand von Sellin,'' Öl
* 1904: ''Strand von Sellin,'' Öl
* 1905: '' Lesende,'' Öl
* 1905: ''Getreideernte,'' Öl
* 1905: ''Getreideernte,'' Öl
* 1907: ''Junge im See''
* 1907: ''Junge im See''
* 1909: ''Kähne am Strand von Sellin,'' Öl
* 1909: ''Kähne am Strand von Sellin,'' Öl
* 1915: ''Stilleben mit Tulpen, Hyazinthen und Kuchen,'' Öl
* 1915: ''Stilleben mit Tulpen, Hyazinthen und Kuchen,'' Öl
* 1915: ''Waldschneise,'' Öl
* 1919: ''Wiese am Waldrand,'' Öl
* 1919: ''Wiese am Waldrand,'' Öl
* 1921: ''Blick auf einen Gebirgssee,'' Öl
* 1921: ''Blick auf einen Gebirgssee,'' Öl
* 1923: ''Weite Landschaft mit Weidenbäumen,'' Aquarell
* 1923: ''Weite Landschaft mit Weidenbäumen,'' Aquarell
* 1924: ''Flusslauf mit Brücke,'' Öl
* 1924: ''Flusslauf mit Brücke,'' Öl
* 1924: ''Garten,'' Aquarell
* 1924: ''Wiesenlandschaft mit Wasserfall,'' Öl/Leinwald
* 1924: "Kühe im Stall," Öl
* 1925: ''Haigerloch im Schwarzwald,'' Öl
* 1925: ''Haigerloch im Schwarzwald,'' Öl
* 1927: ''Impressionistic garden setting''
* 1927: ''Impressionistic garden setting''
* 1930: ''Weite Seelandschaft,'' Aquarell, Selbstbildnis
* 1930: ''Weite Seelandschaft,'' Aquarell
* 1933: ''Alesund Hafen,'' Öl
* 1933: ''Alesund Hafen,'' Öl
* 1933: ''Der Geirangerfjord in Norwegen,'' Aquarell
* 1934: ''Herbstliche Mittelgebirgslandschaft,'' Öl
* 1934: ''Herbstliche Mittelgebirgslandschaft,'' Öl
* 1936: ''Junge mit Stoffhündchen,'' Öl
* 1936: ''Junge mit Stoffhündchen,'' Öl
* 1936: ''Damenbildnis in Pastell,'' Öl
* 1937: ''Der Geirangerfjord in Norwegen,'' Öl
* 1937: ''Der Geirangerfjord in Norwegen,'' Öl
* 1937: ''Blumenrabatten am Großen Gewächshaus in Kassel,'' Öl
* 1938: ''Hyazinthen,'' Aquarell
* 1944: "Norwegische Küste," Öl



; Werke ohne Datierung:
; Werke ohne Datierung:
* ''Fischerkate bei Ahrenshoop,'' Öl
* ''Fischerkate bei Ahrenshoop,'' Öl
* ''Frühlingslandschaft mit reetgedecktem Bauernhaus,'' Öl
* ''Frühlingslandschaft mit reetgedecktem Bauernhaus,'' Öl
* ''Haus mit Kastanienbaum und Garten,'' Öl
* ''Norddeutsches Bauerhaus mit Weg,'' Öl
* ''Norddeutsches Bauerhaus mit Weg,'' Öl
* ''Kirchdorf vor Bergkulisse,'' Aquarell
* ''Bad Tölz mit Mühlfeldkirche,'' Aquarell
* ''Bad Tölz mit Blick nach Gaißach,'' Aquarell
* ''Frühlingslandschaft mit Häusern,'' Aquarell
* ''Frühlingslandschaft mit Häusern,'' Aquarell
* ''Blühende Obstbäume vor Stadtkulisse,'' Aquarell
* ''Blühende Obstbäume vor Stadtkulisse,'' Aquarell
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* Studie Hand, Kohle; Studie weiblicher Akt, Kohle, 1907
* Studie Hand, Kohle; Studie weiblicher Akt, Kohle, 1907
* ''Studie weiblicher Kopf,'' Kohle, 1895
* ''Studie weiblicher Kopf,'' Kohle, 1895
* Prüfungsarbeit königliche Kunstschule, 1895
* Prüfungsarbeit königliche Kunstschule, 1895}}


== Ausstellungen ==
== Ausstellungen ==
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== Literatur ==
== Literatur ==
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* Auszug aus: ''Käthe, Paula und der ganze Rest – Ein Nachschlagwerk.'' Herausgegeben vom Verein der Berliner Künstlerinnen e. V. 1992. (Malerin (Landschaft, Portrait) tätig in Berlin, Ausbildung: Bei Paul Vorgang und Georg Ludwig Meyn, Unterrichtsanstalt des Berliner Kunstgewerbemuseums. Mitglied: VdBK (Verein der Berliner Künstlerinnen) 1922–1942 Ausstellungen: VdBK 1929 „Kalter Tag“ 1934 „Landschaft“ 1937 „Portraitstudie“ 1940 „Im Dock. Alesund“ 1941 „Schloß Schönhausen“ (Öl) 1942 „Die Großmutter“ (Öl))
* Verein der Berliner Künstlerinnen e. V. (Hrsg.): ''[[Käthe, Paula und der ganze Rest]] – Ein Nachschlagwerk.'' Kupfergraben, Berlin 1992, ISBN 3-89181-411-9, S. 42–43.
* Auszug aus: „Profession ohne Tradition“, 125 Jahre Verein der Berliner Künstlerinnen, Herausgeber Berlinische Galerie, 1992, Seite 439. ("5. April – 1. Mai 1914, Ausstellung von Agnes Eger, Gertrud Frank, Minnie Frisch, Marie Hager, Erna Halleur, Gertrud Knopp-Kressner, Lisa Schröder und Emmi Schulze-Schulzendorf")
* Berlinische Galerie (Hrsg.): ''„Profession ohne Tradition“, 125 Jahre Verein der Berliner Künstlerinnen.'' 1992, S. 439.
* Auszug aus: „Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des 20. Jahrhunderts“ von Hans Vollmer, 1933. ("Eger, Agnes, dtsche Landsch- u. Portraitmalerin, * 25.2.1878 Spangenberg (Hessen-Nassau), ansässig in Berlin. Schülerin von P. Vorgang u. G. u. G. L. Meyn an der Unterrichtsanstalt des Berl. Kstgewerbemus. Im Rathaus in Berlin-Pankow: Eingang zum Schloß Schönholz. Lit.: Dreßler")
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* Auszug aus: „Dresslers Kunsthandbuch“ Ausg. 9, Zweiter Band, 1930, Seite 210: "Eger, Frl. Agnes, M. (Landschaft) – Berlin-Niederschönhausen, Kaiserin-Augusta-Straße 27 --* Spangenberg i. Hessen-Nassau 25.2.1878. Kunstschule u. Kunstgewbe-Museum, Berlin (Prof. Vorgang, Prof. Meyn). W.: „Eingang zum Schloß Schönholz“ (Rathaus, Berlin-Jankow). RvbK., ADK., KVB."
* ''Eger, Frl. Agnes, M. (Landschaft).'' In: ''Dresslers Kunsthandbuch.'' Ausg. 9, Band 2, 1930, S. 210.
* Auszug aus: „Allgemeines Künstlerlexikon“ K.G. Saur München Leipzig 1999. ("Eger, Agnes, landscape painter, portrait painter, * 25.2.1878 Spangenberg, l. before 1955 – Vollmer II".
* Christa und Peter Koronowski (Hrsg.): ''Kunst und Künstler im Berliner Norden 1926–1945: Aus der Geschichte eines Künstlerbundes und dessen Ausstellungen im Schloss Schönhausen.'' Selbstverlag, Berlin 2009.<!-- Seite ??? -->
* Vollmer, Dressler: "Öffentliche Sammlung: Rathaus Berlin-Pankow „Eingang zum Schloß Schönholz“ malte vorrangig norddeutsche und Mecklenburger Landschaften Landschafts- und Portraitmalerin")

* Auszug aus: "Kunst und Künstler im Berliner Norden 1926 – 1945: Aus der Geschichte eines Künstlerbundes und dessen Ausstellungen im Schloss Schönhausen, Von Christa und Peter Koronowski, Berlin 2009. ("Eger, Agnes, Landschafts- und Porträtmalerin, *25.2.1878 in Spangenberg/Hessen. Todesdatum konnte nicht ermittelt werden (zuletzt 1943 in Berlin-Niederschönhausen, Kaiserin-Augusta-Straße 27, heute Tschaikowskistraße).")
== Weblinks ==
* [http://www.artnet.de/künstler/agnes-eger/ Agnes Eger] bei [[artnet]]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />

== Weblinks ==
* [http://www.artnet.com/artists/agnes-eger/ Agnes Eger] bei [[artnet]]


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Aktuelle Version vom 16. Januar 2024, 21:51 Uhr

Agnes Eger (* 25. Februar 1878 in Spangenberg als Martha Josephine Christiane Agnes Eger; † 28. August 1955 in Berlin-Pankow[1]) war eine deutsche Kunstmalerin.

Leben und Wirken

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Agnes Egers Eltern waren der spätere Königlich-Preussische Rechnungsrat Robert Eger und Martha Eger, geb. Lingelbach. Sie hatte zwei Brüder, Friedrich und Rudolf.

Die Familie zog 1890 nach Berlin. Agnes Eger unterrichtete als Zeichenlehrerin vom 1. Oktober 1896 bis zum 1. Januar 1921. Im Berliner Lehrerverzeichnis von 1926 wurde sie als „Lehrerin im Ruhestand“ geführt, zuletzt in der Volksschule Reinickendorf-Ost Lette-Allee 26–27. Bis 1908 lebte Agnes Eger bei ihren Eltern, und zog dann an das Holsteiner Ufer 7. In den Jahren 1916 und 1917 wohnte sie in Berlin-Reinickendorf, Pankower Allee 15.[2] Vermutlich zog sie 1918 zu ihrer Mutter nach Niederschönhausen in die Kaiserin-Augusta-Straße 27 (heute Tschaikowskistr. 62), wo sie bis zu ihrem Tod lebte.

Agnes Eger war die Meisterschülerin zweier Professoren (Paul Vorgang und Georg Ludwig Meyn) an der Königlichen Kunstschule zu Berlin, Grunewaldstraße 2–5 in Berlin-Schöneberg (ab 1945 integriert in die Hochschule für bildende Künste). Ihre künstlerischen Schwerpunkte waren Landschaftsbilder und Porträts (Öl, Aquarell, Kohle). Im Schloss Niederschönhausen in Berlin stellte sie regelmäßig in den halbjährlichen Ausstellungen des Künstlerbunds des Nordens gemeinsam mit anderen Künstlern ihre Werke aus. Auch bei den jährlichen Ausstellungen des VdBK (Verein der Berliner Künstlerinnen), dessen Mitglied sie von 1911 bis 1942 war, präsentierte sie ihre Werke in den Jahren 1929, 1934, 1937, 1940, 1941 und 1942. Sie war zudem Mitglied im Reichsverband bildenden Künstler.

Als ausgebildete Zeichenlehrerin und durch den Verkauf ihrer Gemälde konnte sie ihren Lebensunterhalt verdienen. Viele der Porträts waren vermutlich Auftragsarbeiten. Agnes Eger reiste viel, ihre Landschaftsgemälde stellen ganz unterschiedliche Regionen dar – die Alpen, Schlesien, Hessen, die Berliner Gegend und die Ostseeküste (z. B. das Werk Fischerkate bei Ahrenshoop auf dem Darß). Durch ihre norwegische Schwägerin entstand eine Beziehung zu Ålesund, wo sie die Stadt, den Hafen und verschiedene Fjordlandschaften in Ölgemälden festhielt. Noch in jungen Jahres wurde Agnes Eger taub. Sie malte bis in die 1940er Jahre. Eine langsam fortschreitende Erblindung zwang sie zur Aufgabe ihres Berufs. Bis zu ihrem Tod im August 1955 kümmerten sich Agnes Egers Bruder Rudolf und seine Frau Ingeborg um die Künstlerin. Agnes Eger wurde 77 Jahre alt.

Werke (Auswahl)

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  • 1902: Bad Flintsberg im Riesengebirge, Öl
  • 1902: Kähne am Strand von Selin, Öl
  • 1904: Strand von Sellin, Öl
  • 1905: Lesende, Öl
  • 1905: Getreideernte, Öl
  • 1907: Junge im See
  • 1909: Kähne am Strand von Sellin, Öl
  • 1915: Stilleben mit Tulpen, Hyazinthen und Kuchen, Öl
  • 1915: Waldschneise, Öl
  • 1919: Wiese am Waldrand, Öl
  • 1921: Blick auf einen Gebirgssee, Öl
  • 1923: Weite Landschaft mit Weidenbäumen, Aquarell
  • 1924: Flusslauf mit Brücke, Öl
  • 1924: Garten, Aquarell
  • 1924: Wiesenlandschaft mit Wasserfall, Öl/Leinwald
  • 1924: "Kühe im Stall," Öl
  • 1925: Haigerloch im Schwarzwald, Öl
  • 1927: Impressionistic garden setting
  • 1930: Weite Seelandschaft, Aquarell
  • 1933: Alesund Hafen, Öl
  • 1933: Der Geirangerfjord in Norwegen, Aquarell
  • 1934: Herbstliche Mittelgebirgslandschaft, Öl
  • 1936: Junge mit Stoffhündchen, Öl
  • 1936: Damenbildnis in Pastell, Öl
  • 1937: Der Geirangerfjord in Norwegen, Öl
  • 1937: Blumenrabatten am Großen Gewächshaus in Kassel, Öl
  • 1938: Hyazinthen, Aquarell
  • 1944: "Norwegische Küste," Öl


Werke ohne Datierung
  • Fischerkate bei Ahrenshoop, Öl
  • Frühlingslandschaft mit reetgedecktem Bauernhaus, Öl
  • Haus mit Kastanienbaum und Garten, Öl
  • Norddeutsches Bauerhaus mit Weg, Öl
  • Bad Tölz mit Mühlfeldkirche, Aquarell
  • Bad Tölz mit Blick nach Gaißach, Aquarell
  • Frühlingslandschaft mit Häusern, Aquarell
  • Blühende Obstbäume vor Stadtkulisse, Aquarell
  • Div. Studien in Pastell, Kreide und Kohle, 1894–1907
  • Mittelgebirgslandschaft im Sommer, Öl
  • Dame mit Hut, Pastell
  • Allee im Herbst, Aquarell
  • Grasende Kühe, Aquarell
  • Gartenseite der Spenerstr. Berlin, Öl, vermutlich zwischen 1900 und 1907
  • Frühling im Dorf, Öl, vermutlich vor 1924
  • Studie Hand, Kohle; Studie weiblicher Akt, Kohle, 1907
  • Studie weiblicher Kopf, Kohle, 1895
  • Prüfungsarbeit königliche Kunstschule, 1895
  • VdBK, mit den Werken: 1929 Kalter Tag, 1934 Landschaft, 1937 Portraitstudie, 1940 Im Dock. Ålesund, 1941 Schloß Schönhausen (Öl), 1942 Die Großmutter (Öl)
  • Künstlerbund des Nordens
  • 1928: Schloß Niederschönhausen, „Blume und Bild“, 6. – 16. September, 3 Kinderportraits
  • 1930: Schloß Niederschönhausen, Kunstausstellung, 3. – 31. Mai, mit den Werken: Portrait Wolfgang E. (Öl), Dahlienstrauß (Öl), Kalter Tag (Moltkestraße, Öl), Fuldalandschaft (Öl), Am Treibhaus (Öl), Schloß Niederschönhausen (Aquarell), Wintersonne (Aquarell), Nachmittag a.d. Havel (Aquarell), Garben (Aquarell), Herbstgold im Schloßpark (Aquarell), Zitti (Kohlezeichnung),
  • 1932: Schloß Niederschönhausen, Kunstausstellung, 29. Mai – 10. Juli, mit den Werken: Am Wochenende (Portr. Herr H.), Schloß Wilhelmshöhe (Öl), Maientag (Öl), Erntezeit (Öl), Lesende (Öl), Porträt Frl. K.P. (Öl), Porträt Frl. L.R. (Öl), Porträt Herr K. (Öl), Stillleben mit Alpenveilchen (Öl), Hyazinthen (Öl), Vom Schloß Wilhelmshöhe (Öl), Am Zingergraben (Öl), Frühling im Volkspark (Öl), Wolfgang, Kinderstudie (Zeichnung),
  • 1933: Schloß Niederschönhausen, Ausstellung, Mitte Mai, „Blütenpracht im Mai“
  • 1934: Schloß Niederschönhausen, Ausstellung, 27. Mai – 24. Juni, mit den Werken: Aus Norwegen, Walfischfängerschiffe im Dock Ålesund (Öl), Hafen von Ålesund (Öl), Walderhangfjord bei Ålesund (Öl), Uurdal-Sykkylven mit Blick nach Ålesund (Öl), Alm Sykkylven (Öl), Der Geirangerfjord (Öl)
  • 1935: Schloß Niederschönhausen, Ausstellung, 19. Mai – 16. Juni, mit den Werken: Porträt Geh. Rat Prof. Dr. S., Irmgard S., Kurt-Detlef S., Edith, Witzenhausen an der Werra, Kassel Altstadt, Am Fährhaus Oberhavel, Selbstporträt
  • 1938: Pankow, Wollankstraße 132, 9. – 31. Oktober, mit den Werken: Herbst im Schloßpark (Öl), Porträt Hitlerjunge (Öl)
  • 1939/1940: Schloß Niederschönhausen, 10. Dez. 1939 – 1. Feb. 1940, mit den Werken: Der Geiranger Fjord (Öl), Schloß Schönhausen (Öl), Frühling im Schloßpark (Öl), Trudi (Kohlezeichnung), Wintersonne (Aquarell)
  • Eger, Agnes. In: Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexicon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. Vorbereitet von Hermann Alexander Müller. Band 6: Zweiter Nachtrag mit Berichtigungen. Literarische Anstalt, Rütten & Loening, Frankfurt a. M. 1922, S. 82 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Verein der Berliner Künstlerinnen e. V. (Hrsg.): Käthe, Paula und der ganze Rest – Ein Nachschlagwerk. Kupfergraben, Berlin 1992, ISBN 3-89181-411-9, S. 42–43.
  • Berlinische Galerie (Hrsg.): „Profession ohne Tradition“, 125 Jahre Verein der Berliner Künstlerinnen. 1992, S. 439.
  • Eger, Agnes. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 2: E–J. E. A. Seemann, Leipzig 1955 (archive.org – Leseprobe).
  • Eger, Frl. Agnes, M. (Landschaft). In: Dresslers Kunsthandbuch. Ausg. 9, Band 2, 1930, S. 210.
  • Christa und Peter Koronowski (Hrsg.): Kunst und Künstler im Berliner Norden 1926–1945: Aus der Geschichte eines Künstlerbundes und dessen Ausstellungen im Schloss Schönhausen. Selbstverlag, Berlin 2009.

Einzelnachweise

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  1. Sterbeurkunde Agnes Eger
  2. Adressbuch von 1916: „Eger, Agnes, Frl. Lehrerin ; Adressbuch 1917: Eger Agnes, Zeichenlehrerin und Malerin.“