„Betriebsbahnhof“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
Bild mit Weiche; wl |
→Beispiele für Überholbahnhöfe in Deutschland: Wortwahl.. wobei ja Überholbahnhof hier hin weiterleitet |
||
Zeile 6: | Zeile 6: | ||
Typische Betriebsbahnhöfe dienen auf eingleisigen Strecken den [[Zugkreuzung]]en sich begegnender Züge oder sie ermöglichen es schnelleren Zügen, langsamere zu [[Überholvorgang|überholen]], sogenannte '''Überholbahnhöfe'''.<ref name=":0" /> In [[Tschechien]] und der [[Slowakei]] werden solche Betriebsstellen als [[Ausweichstelle]] ({{csS|výhybna}}, {{skS|výhybňa}}) bezeichnet. Auch [[Zugbildungsbahnhof|Zugbildungsbahnhöfe]] ohne verkehrliche Aufgaben sind Betriebsbahnhöfe. Eine Sonderform sind [[Abstellbahnhof|Abstellbahnhöfe]], wo insbesondere [[Reisezug|Reisezüge]] für ihre nächsten Einsätze vorbereitet werden.<ref name=":0" /> Sie sind oft [[Bahnhofsteil|Teil eines Bahnhofes]] und keine eigene Betriebsstelle. |
Typische Betriebsbahnhöfe dienen auf eingleisigen Strecken den [[Zugkreuzung]]en sich begegnender Züge oder sie ermöglichen es schnelleren Zügen, langsamere zu [[Überholvorgang|überholen]], sogenannte '''Überholbahnhöfe'''.<ref name=":0" /> In [[Tschechien]] und der [[Slowakei]] werden solche Betriebsstellen als [[Ausweichstelle]] ({{csS|výhybna}}, {{skS|výhybňa}}) bezeichnet. Auch [[Zugbildungsbahnhof|Zugbildungsbahnhöfe]] ohne verkehrliche Aufgaben sind Betriebsbahnhöfe. Eine Sonderform sind [[Abstellbahnhof|Abstellbahnhöfe]], wo insbesondere [[Reisezug|Reisezüge]] für ihre nächsten Einsätze vorbereitet werden.<ref name=":0" /> Sie sind oft [[Bahnhofsteil|Teil eines Bahnhofes]] und keine eigene Betriebsstelle. |
||
== Beispiele für |
== Beispiele für Betriebsbahnhöfe in Deutschland == |
||
Im Folgenden eine beispielhafte Aufstellung von Überholbahnhöfen an deutschen [[Hochgeschwindigkeitsstrecke]]n mit Durchfahrtsgeschwindigkeiten von mehr als 200 km/h |
Im Folgenden eine beispielhafte Aufstellung von Überholbahnhöfen an deutschen [[Hochgeschwindigkeitsstrecke]]n mit Durchfahrtsgeschwindigkeiten von mehr als 200 km/h |
||
Version vom 6. November 2024, 21:02 Uhr
Ein Betriebsbahnhof (Abkürzung: Bbf), in der Schweiz als Dienstbahnhof bezeichnet,[1] ist ein Bahnhof, der ausschließlich betriebliche Aufgaben erfüllt.[2] Es gibt keine verkehrlichen Anlagen für den Personen- und Güterverkehr.[3][4]
Typische Betriebsbahnhöfe dienen auf eingleisigen Strecken den Zugkreuzungen sich begegnender Züge oder sie ermöglichen es schnelleren Zügen, langsamere zu überholen, sogenannte Überholbahnhöfe.[4] In Tschechien und der Slowakei werden solche Betriebsstellen als Ausweichstelle (tschechisch výhybna, slowakisch výhybňa) bezeichnet. Auch Zugbildungsbahnhöfe ohne verkehrliche Aufgaben sind Betriebsbahnhöfe. Eine Sonderform sind Abstellbahnhöfe, wo insbesondere Reisezüge für ihre nächsten Einsätze vorbereitet werden.[4] Sie sind oft Teil eines Bahnhofes und keine eigene Betriebsstelle.
Beispiele für Betriebsbahnhöfe in Deutschland
Im Folgenden eine beispielhafte Aufstellung von Überholbahnhöfen an deutschen Hochgeschwindigkeitsstrecken mit Durchfahrtsgeschwindigkeiten von mehr als 200 km/h
- Betriebsbahnhof ohne Abzweig
- Schönhausen HGV (Durchfahrt 250 km/h, Überleitverbindung 130 km/h; Bahnhof besitzt keine Überholgleise und besteht lediglich aus einem Weichentrapez, bei der Planung der SFS war hier eine weitere Verbindung zur Stammstrecke vorgesehen.)
- Überholbahnhof ohne Überleitverbindung
- Rödental Bbf (Durchfahrt 300 km/h, Abzweig 100 km/h; Bahnhof besitzt keine Überleitverbindung; er liegt zwischen den Abzweigen Esbacher See und Weißenbrunn am Forst)
- Überholbahnhof mit Überleitverbindung
- Durchfahrtgeschwindigkeit 300 km/h, Überleitgeschwindigkeit 130 km/h, Abzweiggeschwindigkeit 100 km/h
- Bahnhof Dörstewitz, Bahnhof Eischleben, Bahnhof Großbrembach, Bahnhof Ilmenau-Wolfsberg (ursprünglich als Personenbahnhof mit Bahnsteigen genehmigt, jedoch beim Bau nur als Betriebsbahnhof ausgeführt.), Bahnhof Jüdendorf, Bahnhof Theuern
- Durchfahrtgeschwindigkeit 300 km/h, Überleit- und Abzweiggeschwindigkeit jeweils 100 km/h
- Bahnhof Saubachtal (Weichentrapez aus Platzgründen zwischen den Weichen zu den Überholgleisen)
- Durchfahrtgeschwindigkeit 280 km/h, Überleitgeschwindigkeit 130 km/h, Abzweiggeschwindigkeit 100 km/h
- Bahnhof Almstedt, Burgsinn Bbf, Bahnhof Escherde, Bahnhof Kraichtal (südliches Weichentrapez nur mit 100 km/h befahrbar), Bahnhof Rohrbach (im Bahnhof endet zudem die Nantenbacher Kurve in abzweigend mit 200 km/h befahrbaren Weichen)
- Durchfahrtgeschwindigkeit 280 km/h, Überleit- und Abzweiggeschwindigkeit jeweils 100 km/h
- Bahnhof Hockenheim, Bahnhof Jühnde, Bahnhof Kirchheim, Bahnhof Körle Ost, Bahnhof Langenschwarz, Bahnhof Licherode, Bahnhof Mottgers, Bahnhof Nörten-Hardenberg (fungiert an der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg als Betriebsbahnhof mit Überholgleisen sowie als Überleitverbindungen zur Bahnstrecke Hannover–Kassel), Bahnhof Orxhausen
- Durchfahrtgeschwindigkeit 250 km/h, Überleitgeschwindigkeit 120 km/h, Abzweiggeschwindigkeit 100 km/h
- Bahnhof Oebisfelde (betrieblich als Keilbahnhof angelegt; an der SFS Weichenverbindungen sowie ein Überholgleis)
- Durchfahrtgeschwindigkeit 300 km/h, Überleitgeschwindigkeit 130 km/h, Abzweiggeschwindigkeit 100 km/h
Literatur
- Moritz Oder: Abstellbahnhöfe. In: Victor von Röll (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Auflage. Band 1: Abdeckung–Baueinstellung. Urban & Schwarzenberg, Berlin / Wien 1912, S. 72–76, Abb. 93–98 „auch Betriebsbahnhöfe genannt, dienen zur Aufstellung, Auflösung und Zusammenstellung von Personenzügen.“.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Bruno Lämmli: Aufgaben der Bahnhöfe. In: lokifahrer.ch. 2022, abgerufen am 14. Mai 2024.
- ↑ Reinhard Menius, Volker Matthews: Definition der Bahnanlagen. In: Bahnbau und Bahninfrastruktur. 10. Auflage. Springer Vieweg, Wiesbaden 2020, ISBN 978-3-658-27733-8, S. 45–52, hier: S. 46, doi:10.1007/978-3-658-27733-8_5.
- ↑ Eberhard Hunger, Uwe Steinert: Stromversorgung der Infrastruktur. In: Lothar Fendrich, Wolfgang Fengler (Hrsg.): Handbuch Eisenbahninfrastruktur. 3. Auflage. Springer Vieweg, Berlin 2019, ISBN 978-3-662-56062-4, S. 787–829, hier: S. 812, doi:10.1007/978-3-662-56062-4_15.
- ↑ a b c Betriebsbahnhof. In: Lexikon Eisenbahn. 6., bearbeitete und ergänzte Auflage. Transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1981, S. 119.