Catherine Breillat

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Catherine Breillat (2023)

Catherine Breillat (* 13. Juli 1948 in Bressuire) ist eine französische Regisseurin, Schriftstellerin und Drehbuchautorin.

Leben

Breillat begeisterte sich bereits als Kind fürs Kino. Mit zwölf Jahren entschloss sie sich, Schriftstellerin und Regisseurin zu werden.[1] Mit 17 zog sie aus ihrem strengen, katholischen Elternhaus aus und ging nach Paris. Dort schrieb sie mit 17 Jahren ihren ersten Roman Der leichte Mann (L' homme facile, 1968[2]), der als nicht jugendfrei eingestuft wurde.[3] Seither steht sie im Mittelpunkt einer Debatte über die sexuelle Identität der Frau und sieht sich dabei mit dem Vorwurf der Pornografie konfrontiert. Ihre Bücher und Filme zeichnen sich häufig durch explizite Darstellung von Sexualität aus, was oft kontroverse Diskussionen auslöst. Als junge Frau trat Catherine Breillat außerdem in ein paar kleineren Rollen in Filmen auf, u. a. mit ihrer Schwester, der Schauspielerin Marie-Hélène Breillat, in Der letzte Tango in Paris von Bernardo Bertolucci (1972). Bekannt ist Breillat aber vor allem als Autorenfilmerin. Die meisten ihrer Filme basieren auf einem von ihr selbst verfassten Roman oder einer Romanadaption von ihr.

Catherine Breillat hatte ihr Regiedebüt 1976 mit der Verfilmung ihres vierten Romans Le Soupirail unter dem Titel Ein Mädchen (Une vraie jeune fille). Der Film wurde ebenfalls für nicht jugendfrei erklärt. Auch ihr zweiter Film Tapage nocturne von 1979 wurde zensiert.[4] Infolgedessen hatte Breillat zunächst Schwierigkeiten, ihre Filme finanziert zu bekommen. Daher arbeitete sie ab Ende der 1970er bis in die 1990er Jahre sehr erfolgreich als Drehbuchautorin. Nach dem Erfolg ihres dritten Films Lolita ’90 (36 fillette) konnte sie ab Ende der 1980er Jahre weitere Filme drehen.

International bekannt wurde Breillat als Regisseurin 1999 durch ihren Film Romance XXX (Romance) auf dem Internationalen Filmfestival Rotterdam – das Festival widmete ihr eine Retrospektive.[5][6] Im Zuge der Neubewertung ihres künstlerischen Schaffens kam ihr erster Film Ein Mädchen ebenfalls in die Kinos.

Im Jahr 2023 erhielt sie für ihren Spielfilm Im letzten Sommer (L’été dernier) erneut eine Einladung in den Wettbewerb von Cannes.

2004 erlitt Catherine Breillat einen Schlaganfall, der einen fünfmonatigen Krankenhausaufenthalt nach sich zog.[7] Neben ihren Arbeiten als Filmemacherin unterrichtet sie an verschiedenen Instituten im Fach Drehbuchschreiben.

Filmografie

Als Regisseurin und Drehbuchautorin:

Als Drehbuchautorin (Auswahl):

  • 1976: Bilitis – Regie: David Hamilton
  • 1981: Die Haut (La pelle)
  • 1982: Die Augen, der Mund (Gli occhi, la bocca) – Regie: Marco Bellocchio
  • 1985: Der Bulle von Paris (Police)
  • 1986: L’araignée de satin – Regie: Jacques Baratier
  • 1988: Zanzibar – Regie: Christine Pascal
  • 1988: Der schwarze Milan (Milan noir) – Regie: Ronald Chammah
  • 1990: Aventure de Catherine C. – Regie: Pierre Beuchot
  • 1991: Aus Liebe zum Geld (La thune) – Regie: Philippe Galland

als Darstellerin:

Auszeichnungen (Auswahl)

Literatur (Auswahl)

  • Catherine Breillat: Der leichte Mann. Verl. der Europ. Bücherei Hiernomimi, Bonn 1969.
  • Catherine Breillat: Le livre du plaisir. Paris 1999, ISBN 2-86391-934-2 (bnf.fr).
  • Catherine Breillat: Ein Mädchen. Kowalke, Berlin 2001, ISBN 3-932191-26-9.
  • Catherine Breillat: Pornokratie. Goldmann, München 2003, ISBN 3-442-45359-3.
  • Dörte Richter: Pornographie oder Pornokratie? Frauenbilder in den Filmen von Catherine Breillat. Avinus, Berlin, ISBN 978-3-930064-55-7.
Commons: Catherine Breillat – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. cine-fils magazine: CATHERINE BREILLAT on INTIMACY – cine-fils.com. 1. Februar 2010, abgerufen am 6. April 2016.
  2. Catherine Breillat: L’Homme facile, roman. C. Bourgois, Paris 1968 (bnf.fr [abgerufen am 27. Dezember 2021]).
  3. : IKONEN : Artikel Catherine Breillat Pornokratie Anne Burkhardt Georges Bataille Jean Baudrillard Anne Burkhardt. In: www.ikonenmagazin.de. Abgerufen am 9. April 2016.
  4. Catherine Breillat. In: Senses of Cinema. Abgerufen am 14. April 2016 (amerikanisches Englisch).
  5. Catherine Breillat retro. In: IFFR. Abgerufen am 25. April 2016.
  6. Catherine Breillat. In: IFFR. Abgerufen am 25. April 2016.
  7. Catherine Breillat:'All true artists are hated'. The Telegraph, abgerufen am 9. Dezember 2010 (englisch).