„Choenkännchen“ – Versionsunterschied

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[[Bild:Greek - Red-Figure Chous with Eros - Walters 48206.jpg|mini|Choenkännchen, um 410 v. Chr., [[Walters Art Museum]], Baltimore 48.206]]
[[Bild:Oinochoe phlyax BM F99.jpg|thumb|[[Herakles]] wirbt um eine Frau, [[Phlyaken]]szene, Choes-Gruppe, um 370/60 v. Chr.]]

Die '''Choe''', auch '''Choenkännchen''', ist eine kleine, gedrungene Kanne mit einer Kleeblattmündung. Das Gefäß aus dem griechischen Altertum fand besonders während des [[Choenfest]]es (''Kannanfest'') Verwendung. Zum Anlass des Festes wurden sie in einer kleinen Form ([[Choenkanne]]) an Kleinkinder verschenkt. Außerdem wurde eine Gruppe [[Rotfigurige Vasenmalerei|griechischer Vasenmaler]] nach dem Gefäß ([[Choes-Gruppe]]) benannt.
Das '''Choenkännchen''', auch '''Choenkanne''' (von {{grcS|χέειν|chéein|de=gießen}}), ist eine kleine, gedrungene, bauchige [[Oinochoe]] (Kanne) vom Typ 3 mit einer Kleeblattmündung aus der griechischen Antike. Ihre Produktion beginnt nach 500 v. Chr., die meisten stammen aus der Zeit von 430 bis 390 v. Chr.

Es handelt sich um eine verkleinerte Form des [[Chous]] ({{lang|grc|Χοῦς}}). Dieses Gefäß fand besonders während des [[Anthesteria#Die Choen|Choenfestes]] (auch bezeichnet als ''Kannenfest'') am zweiten Tag der [[Dionysos|dionysischen]] [[Anthesteria]] beim Wetttrinken Verwendung. Aus Anlass des Festes wurden kleine Choes, die sogenannten Choenkännchen, an dreijährige Kleinkinder verschenkt. Ihre Darstellungen zeigen meist spielende Kinder. Diese zumeist vertretene Deutung ist jedoch nicht völlig sicher.


== Literatur ==
== Literatur ==
* Gerard van Hoorn: ''Choes and anthesteria.'' Brill, Leiden 1951.
* [[Andrea Gorys]]: ''Wörterbuch der Archäologie'', dtv, München 1997, S. 107 ISBN 3-423-32504-6
* [[Wolfgang Schiering]]: ''Die griechischen Tongefäße. Gestalt, Bestimmung und Formenwandel'' (= ''Gebr. Mann Studio-Reihe''). 2., wesentlich veränderte und ergänzte Auflage. Gebr. Mann, Berlin 1983, ISBN 3-7861-1325-4, S. 142.
* [[Richard Hamilton (Altphilologe)|Richard Hamilton]]: ''Choes and anthesteria. Athenian iconography and ritual.'' University of Michigan Press, Ann Arbor 1992, ISBN 0-472-10280-X.
* {{DNP|2|1136||Choenkannen|[[Ingeborg Scheibler]]|}}
* Alexander Heinemann: ''Chous.'' In: ''[[Thesaurus Cultus et Rituum Antiquorum]].'' Band 5: ''Personnel of Cult, Cult Instruments.'' J. Paul Getty Museum, Los Angeles 2005, S. 351–354.

== Weblinks ==
* [https://www.getty.edu/art/collection/objects/29516/attributed-to-group-of-boston-10190-attic-red-figure-oinochoe-shape-iii-chous-greek-attic-about-420-bc/ Choenkännchen im J. Paul Getty Museum]
* Elisabeth Eberwein: ''[https://homepage.univie.ac.at/elisabeth.trinkl/forum/forum0297/02choen.htm Kinderweihe an den Anthesterien?]'' In: ''Forum Archaeologia.'' Nr. 2, 1997.

{{Navigationsleiste Typologie antike Keramik}}


{{SORTIERUNG:Choenkannchen}}
[[Kategorie:Griechische Vasenform]]
[[Kategorie:Griechische Vasenform]]

Aktuelle Version vom 4. August 2021, 22:45 Uhr

Choenkännchen, um 410 v. Chr., Walters Art Museum, Baltimore 48.206

Das Choenkännchen, auch Choenkanne (von altgriechisch χέειν chéein, deutsch ‚gießen‘), ist eine kleine, gedrungene, bauchige Oinochoe (Kanne) vom Typ 3 mit einer Kleeblattmündung aus der griechischen Antike. Ihre Produktion beginnt nach 500 v. Chr., die meisten stammen aus der Zeit von 430 bis 390 v. Chr.

Es handelt sich um eine verkleinerte Form des Chous (Χοῦς). Dieses Gefäß fand besonders während des Choenfestes (auch bezeichnet als Kannenfest) am zweiten Tag der dionysischen Anthesteria beim Wetttrinken Verwendung. Aus Anlass des Festes wurden kleine Choes, die sogenannten Choenkännchen, an dreijährige Kleinkinder verschenkt. Ihre Darstellungen zeigen meist spielende Kinder. Diese zumeist vertretene Deutung ist jedoch nicht völlig sicher.