„DELAG“ – Versionsunterschied

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Die '''DELAG''', die '''Deutsche Luftschiffahrts-Aktiengesellschaft''', war die erste [[Fluggesellschaft]] der Welt. Sie wurde am 16. November 1909 mit staatlicher Unterstützung gegründet und betrieb die von der [[Luftschiffbau Zeppelin GmbH]] gebauten [[Verkehrsluftschiff]]e. Sitz der Gesellschaft war [[Frankfurt am Main]].<ref>Hans-Jürgen Becker, Rudolf Höfling: ''100 Jahre Luftschiffe''. Motorbuch Verlag, 2000. ISBN 3-613-02071-8</ref>
Die '''DELAG''', die '''Deutsche Luftschiffahrts-Aktiengesellschaft''', war die erste [[Fluggesellschaft]] der Welt. Sie wurde am 16. November 1909 mit staatlicher Unterstützung gegründet und betrieb die von der [[Luftschiffbau Zeppelin GmbH]] gebauten [[Verkehrsluftschiff]]e. Sitz der Gesellschaft war [[Frankfurt am Main]].<ref>Hans-Jürgen Becker, Rudolf Höfling: ''100 Jahre Luftschiffe''. Motorbuch Verlag, 2000. ISBN 3-613-02071-8</ref>


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Gegründet wurde die DELAG maßgeblich durch [[Alfred Colsman]]. Dieser war in Personalunion der Generaldirektor des LZ-Konzerns, einem Firmengeflecht rund um die Luftschiffbau Zeppelin GmbH aus [[Friedrichshafen]]. Weiterhin waren beteiligt [[Hugo Eckener]] als Prokurist und der Frankfurter Oberbürgermeister [[Franz Adickes]]. Das Gründungskapital betrug drei Millionen Mark. Der Großteil davon (2.600.000 Mark) wurde von Großstädten unter Führung von Adickes (Frankfurt am Main) und [[Wilhelm Marx (Düsseldorf)|W. Marx]] ([[Düsseldorf]]) eingebracht. Die restlichen 400.000 Mark in Form von [[Luftschiff]]en stammten von der Luftschiffbau Zeppelin GmbH.
Gegründet wurde die DELAG maßgeblich durch [[Alfred Colsman]]. Dieser war in Personalunion der Generaldirektor des LZ-Konzerns, einem Firmengeflecht rund um die Luftschiffbau Zeppelin GmbH aus [[Friedrichshafen]]. Weiterhin waren [[Hugo Eckener]] als Prokurist und der Frankfurter Oberbürgermeister [[Franz Adickes (Politiker)|Franz Adickes]] beteiligt. Das Gründungskapital betrug drei Millionen Mark. Der Großteil davon (2.600.000 Mark) wurde von Großstädten unter Führung von Adickes (Frankfurt am Main) und [[Wilhelm Marx (Politiker, 1851)|Wilhelm Marx]] ([[Düsseldorf]]) eingebracht. Die restlichen 400.000 Mark in Form von [[Luftschiff]]en stammten von der Luftschiffbau Zeppelin GmbH.


1910 sollte mit dem [[Starrluftschiff]] [[LZ 7|LZ 7 „Deutschland“]] der Passagierbetrieb von Frankfurt nach [[Oos (Baden-Baden)|Oos bei Baden-Baden]] und [[Düsseldorf Airport|Düsseldorf]] aufgenommen werden. Das Luftschiff „Deutschland“ wurde jedoch neun Tage nach der Jungfernfahrt am 28. Juni 1910 im Teutoburger Wald in einem Unwettergebiet von einem Windstoß gepackt, in Bäume gedrückt und dabei soweit beschädigt, dass es abgewrackt werden musste.<ref>Peter Meyer: ''Luftschiffe''. Bernard & Graefe Verlag, 1996. ISBN 3-7637-5951-4</ref> Als Ersatz wurde das [[LZ 8|LZ 8 „Deutschland“]] aus den noch verwendbaren Teilen gebaut, welches 1911 durch eine Bö zerstört wurde. 1911 wurde ebenfalls das bis dahin erfolgreichste Starrluftschiff der DELAG [[LZ 10|LZ 10 „Schwaben“]] eingeführt. Um das Wohl der Passagiere der ''Schwaben'' kümmerte man sich in einer holzgetäfelten Passagiergondel mit feinen Speisen und korrespondierenden Weinen.<ref name="Hindenburg">Rick Archbold, Ken Marschall: ''Luftschiff Hindenburg und die Große Zeit der Zeppeline''. Bechtermünz Verlag, 1994. ISBN 3-86047-911-3</ref>
Im Jahr 1910 sollte mit dem [[Starrluftschiff]] [[LZ 7|LZ 7 „Deutschland“]] der Passagierbetrieb von Frankfurt nach [[Oos (Baden-Baden)|Oos bei Baden-Baden]] und [[Flughafen Düsseldorf|Düsseldorf]] aufgenommen werden. Das Luftschiff „Deutschland“ wurde jedoch neun Tage nach der Jungfernfahrt am 28. Juni 1910 im Teutoburger Wald in einem Unwettergebiet von einem Windstoß gepackt, in Bäume gedrückt und dabei soweit beschädigt, dass es abgewrackt werden musste.<ref>Peter Meyer: ''Luftschiffe.'' Bernard & Graefe Verlag, 1996, ISBN 3-7637-5951-4.</ref> Als Ersatz wurde das [[LZ 8|LZ 8 „Deutschland“]] aus den noch verwendbaren Teilen gebaut, welches 1911 durch eine Bö zerstört wurde. 1911 wurde ebenfalls das bis dahin erfolgreichste Starrluftschiff der DELAG [[LZ 10|LZ 10 „Schwaben“]] eingeführt. Um das Wohl der Passagiere der ''Schwaben'' kümmerte man sich in einer holzgetäfelten Passagiergondel mit feinen Speisen und korrespondierenden Weinen.<ref name="Hindenburg">Rick Archbold, Ken Marschall: ''Luftschiff Hindenburg und die Große Zeit der Zeppeline''. Bechtermünz Verlag, 1994. ISBN 3-86047-911-3</ref>


Schon 1913 war ein Verkehrsnetz zwischen Düsseldorf, Oos, [[Berlin-Johannisthal]], [[Gotha]], [[Frankfurt am Main]], [[Hamburg]], [[Dresden]] und [[Leipzig]] entstanden. Der [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] verhinderte jedoch den geplanten Anschluss europäischer Hauptstädte.
Schon 1913 war ein Verkehrsnetz zwischen Düsseldorf, Oos, [[Berlin-Johannisthal]], [[Gotha]], [[Frankfurt am Main]],<ref>Gunter Stemmler: ''100 Jahre Luftschiffhafen Rebstock – Rhein-Main-Flughafen 1912–2012.'' In: ''Archiv für hessische Geschichte und Altertumskunde.'' Nr.&nbsp;70, 2012, S.&nbsp;427–430.</ref> [[Hamburg]], [[Dresden]] und [[Leipzig]] entstanden. Der [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] verhinderte jedoch den geplanten Anschluss europäischer Hauptstädte.


Im Juli 1914, einen Monat vor dem Beginn des Ersten Weltkriegs, hatten die kommerziellen Starrluftschiffe der DELAG insgesamt 34.028 Passagiere auf 1.588 Fahrten transportiert und in 3.176 Flugstunden eine Strecke von 172.535&nbsp;km zurückgelegt.<ref>Kapitän Hans von Schiller: ''Zeppelin, Wegbereiter des Weltluftverkehrs''. Kirschbaum Verlag, Bad Godesberg 1966.</ref>
Im Juli 1914, einen Monat vor dem Beginn des Ersten Weltkriegs, hatten die kommerziellen Starrluftschiffe der DELAG insgesamt 34.028 Passagiere auf 1.588 Fahrten transportiert und in 3.176 Flugstunden eine Strecke von 172.535&nbsp;km zurückgelegt.<ref>Kapitän Hans von Schiller: ''Zeppelin, Wegbereiter des Weltluftverkehrs''. Kirschbaum Verlag, Bad Godesberg 1966.</ref>


Die Starrluftschiffe LZ 11, LZ 13 und LZ 17 wurden im Ersten Weltkrieg an das deutsche Heer abgegeben.
Die Starrluftschiffe [[LZ 11]], [[LZ 13]] und [[LZ 17]] wurden im Ersten Weltkrieg an das deutsche Heer abgegeben.


Mit den Starrluftschiffen [[LZ 120|LZ 120 „Bodensee“]] und [[LZ 121|LZ 121 „Nordstern“]] wollte die DELAG nach dem Ersten Weltkrieg ab 1919 die Städte in Europa miteinander verbinden. LZ 120 fuhr bereits im Liniendienst zwischen Friedrichshafen und [[Berlin-Staaken]], teilweise mit Zwischenlandung in München. Beide Schiffe mussten jedoch 1921 an die Sieger des Ersten Weltkrieges als [[Reparation]] abgegeben werden.
Mit den Starrluftschiffen [[LZ 120|LZ 120 „Bodensee“]] und [[LZ 121|LZ 121 „Nordstern“]] wollte die DELAG nach dem Ersten Weltkrieg ab 1919 die Städte in Europa miteinander verbinden. LZ 120 fuhr bereits im Liniendienst zwischen Friedrichshafen und [[Berlin-Staaken]], teilweise mit Zwischenlandung in München. Beide Schiffe mussten jedoch 1921 an die Sieger des Ersten Weltkrieges als [[Reparation]] abgegeben werden.
* LZ 120 musste an Italien abgegeben werden, wo es den Namen „Esperia“ erhielt.
* LZ 120 musste an Italien abgegeben werden, wo es den Namen „Esperia“ erhielt.
* LZ 121 musste an Frankreich übergeben werden, wo es den Namen „Méditerranée“ erhielt.
* LZ 121 musste an Frankreich übergeben werden, wo es den Namen „Méditerranée“ erhielt.


Mit dem [[LZ 127|LZ 127 „Graf Zeppelin“]] betrieb die DELAG ab September 1928 das wohl erfolgreichste Starrluftschiff überhaupt. Dieses ermöglichte erstmals eine regelmäßige nonstop Transatlantik-Flugverbindung, noch bevor [[Flugzeug]]e dazu in der Lage waren. LZ 127 war aber auch das letzte Starrluftschiff im Dienst der DELAG.
Mit dem [[LZ 127|LZ 127 „Graf Zeppelin“]] betrieb die DELAG ab September 1928 das wohl erfolgreichste Starrluftschiff überhaupt. Dieses ermöglichte erstmals eine regelmäßige nonstop Transatlantik-Flugverbindung, noch bevor [[Flugzeug]]e dazu in der Lage waren. LZ 127 war aber auch das letzte Starrluftschiff im Dienst der DELAG.


1935 wurde die [[Deutsche Zeppelin-Reederei]] GmbH (DZR) gegründet. Bei der Gründung wurden die Starrluftschiffe LZ 127 und das Starrluftschiff [[LZ 129|LZ 129 „Hindenburg“]], welches zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertiggestellt war, als Startkapital eingebracht. Die DZR sollte mit staatlicher Beteiligung als Fahrgesellschaft für Luftschiffe dienen.<ref name="Hindenburg"/>
Im Jahr 1935 wurde die [[Deutsche Zeppelin-Reederei]] GmbH (DZR) gegründet. Bei der Gründung wurden die Starrluftschiffe LZ 127 und das Starrluftschiff [[LZ 129|LZ 129 „Hindenburg“]], welches zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertiggestellt war, als Startkapital eingebracht. Die DZR sollte mit staatlicher Beteiligung als Fahrgesellschaft für Luftschiffe dienen.<ref name="Hindenburg"/>


Am 15. August 2001 wurde erneut eine Firma mit dem Namen [[Deutsche Zeppelin-Reederei (2001)|Deutsche Zeppelin-Reederei]] GmbH gegründet. Diese ist bis heute eine vollständige Tochter der Zeppelin Luftschifftechnik GmbH & Co KG (ZLT) und betreibt die [[Zeppelin NT|Zeppelin&nbsp;NT]]-Luftschiffe.<ref>Angaben zur Firmengeschichte der Zeppelin Luftschifftechnik GmbH & Co KG / Deutsche Zeppelin-Reederei GmbH vom 1. Juni 2008</ref>
Am 15. August 2001 wurde erneut eine Firma mit dem Namen [[Deutsche Zeppelin-Reederei (2001)|Deutsche Zeppelin-Reederei]] GmbH gegründet. Diese ist bis heute eine vollständige Tochter der Zeppelin Luftschifftechnik GmbH & Co KG (ZLT) und betreibt die [[Zeppelin NT|Zeppelin-NT]]-Luftschiffe.<ref>Angaben zur Firmengeschichte der Zeppelin Luftschifftechnik GmbH & Co KG / Deutsche Zeppelin-Reederei GmbH vom 1. Juni 2008</ref>


== Luftschiffe der DELAG ==
== Luftschiffe der DELAG ==
[[Datei:LZ7 passenger zeppelin enhanced.jpg| miniatur|Luftschiff [[LZ 7|LZ 7 „Deutschland“]]]]
[[Datei:LZ-6 airship.jpg|mini|Luftschiff LZ 6]]
[[Datei:LZ7 passenger zeppelin enhanced.jpg|mini|Luftschiff [[LZ 7|LZ 7 „Deutschland“]]]]
[[Datei:LZ11 Viktoria Louise.jpg| miniatur|Luftschiff [[LZ 11|LZ 11 „Viktoria Luise“]]]]
[[Datei:LZ11 Viktoria Louise.jpg|mini|Luftschiff [[LZ 11|LZ 11 „Viktoria Luise“]]]]
Vor dem Ersten Weltkrieg:
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* [[LZ 6]]
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* [[LZ 127|LZ 127 „Graf Zeppelin“]]
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== Einzelnachweise ==
== Siehe auch ==
* [[Liste ehemaliger Fluggesellschaften (Europa)]]
<references/>

== Literatur ==
* [[Gunter Stemmler]]: ''100 Jahre Luftschiffhafen Rebstock – Rhein-Main-Flughafen 1912–2012.'' In: ''Archiv für hessische Geschichte und Altertumskunde.'' Nr&nbsp;70, 2012, S.&nbsp;427–430.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* [http://www.zeppelinflug.de/ Deutsche Zeppelin-Reederei GmbH]
* [http://www.zeppelin-museum.de/ Zeppelin Museum Friedrichshafen]
* [https://zeppelinflug.de Deutsche Zeppelin-Reederei GmbH]
* [https://www.zeppelin-museum.de/ Zeppelin Museum Friedrichshafen]

== Einzelnachweise ==
<references />


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Aktuelle Version vom 3. Oktober 2024, 23:25 Uhr

DELAG-Aktie, 1910
DELAG-Ovalstempel, 1910

Die DELAG, die Deutsche Luftschiffahrts-Aktiengesellschaft, war die erste Fluggesellschaft der Welt. Sie wurde am 16. November 1909 mit staatlicher Unterstützung gegründet und betrieb die von der Luftschiffbau Zeppelin GmbH gebauten Verkehrsluftschiffe. Sitz der Gesellschaft war Frankfurt am Main.[1]

Gegründet wurde die DELAG maßgeblich durch Alfred Colsman. Dieser war in Personalunion der Generaldirektor des LZ-Konzerns, einem Firmengeflecht rund um die Luftschiffbau Zeppelin GmbH aus Friedrichshafen. Weiterhin waren Hugo Eckener als Prokurist und der Frankfurter Oberbürgermeister Franz Adickes beteiligt. Das Gründungskapital betrug drei Millionen Mark. Der Großteil davon (2.600.000 Mark) wurde von Großstädten unter Führung von Adickes (Frankfurt am Main) und Wilhelm Marx (Düsseldorf) eingebracht. Die restlichen 400.000 Mark in Form von Luftschiffen stammten von der Luftschiffbau Zeppelin GmbH.

Im Jahr 1910 sollte mit dem Starrluftschiff LZ 7 „Deutschland“ der Passagierbetrieb von Frankfurt nach Oos bei Baden-Baden und Düsseldorf aufgenommen werden. Das Luftschiff „Deutschland“ wurde jedoch neun Tage nach der Jungfernfahrt am 28. Juni 1910 im Teutoburger Wald in einem Unwettergebiet von einem Windstoß gepackt, in Bäume gedrückt und dabei soweit beschädigt, dass es abgewrackt werden musste.[2] Als Ersatz wurde das LZ 8 „Deutschland“ aus den noch verwendbaren Teilen gebaut, welches 1911 durch eine Bö zerstört wurde. 1911 wurde ebenfalls das bis dahin erfolgreichste Starrluftschiff der DELAG LZ 10 „Schwaben“ eingeführt. Um das Wohl der Passagiere der Schwaben kümmerte man sich in einer holzgetäfelten Passagiergondel mit feinen Speisen und korrespondierenden Weinen.[3]

Schon 1913 war ein Verkehrsnetz zwischen Düsseldorf, Oos, Berlin-Johannisthal, Gotha, Frankfurt am Main,[4] Hamburg, Dresden und Leipzig entstanden. Der Erste Weltkrieg verhinderte jedoch den geplanten Anschluss europäischer Hauptstädte.

Im Juli 1914, einen Monat vor dem Beginn des Ersten Weltkriegs, hatten die kommerziellen Starrluftschiffe der DELAG insgesamt 34.028 Passagiere auf 1.588 Fahrten transportiert und in 3.176 Flugstunden eine Strecke von 172.535 km zurückgelegt.[5]

Die Starrluftschiffe LZ 11, LZ 13 und LZ 17 wurden im Ersten Weltkrieg an das deutsche Heer abgegeben.

Mit den Starrluftschiffen LZ 120 „Bodensee“ und LZ 121 „Nordstern“ wollte die DELAG nach dem Ersten Weltkrieg ab 1919 die Städte in Europa miteinander verbinden. LZ 120 fuhr bereits im Liniendienst zwischen Friedrichshafen und Berlin-Staaken, teilweise mit Zwischenlandung in München. Beide Schiffe mussten jedoch 1921 an die Sieger des Ersten Weltkrieges als Reparation abgegeben werden.

  • LZ 120 musste an Italien abgegeben werden, wo es den Namen „Esperia“ erhielt.
  • LZ 121 musste an Frankreich übergeben werden, wo es den Namen „Méditerranée“ erhielt.

Mit dem LZ 127 „Graf Zeppelin“ betrieb die DELAG ab September 1928 das wohl erfolgreichste Starrluftschiff überhaupt. Dieses ermöglichte erstmals eine regelmäßige nonstop Transatlantik-Flugverbindung, noch bevor Flugzeuge dazu in der Lage waren. LZ 127 war aber auch das letzte Starrluftschiff im Dienst der DELAG.

Im Jahr 1935 wurde die Deutsche Zeppelin-Reederei GmbH (DZR) gegründet. Bei der Gründung wurden die Starrluftschiffe LZ 127 und das Starrluftschiff LZ 129 „Hindenburg“, welches zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertiggestellt war, als Startkapital eingebracht. Die DZR sollte mit staatlicher Beteiligung als Fahrgesellschaft für Luftschiffe dienen.[3]

Am 15. August 2001 wurde erneut eine Firma mit dem Namen Deutsche Zeppelin-Reederei GmbH gegründet. Diese ist bis heute eine vollständige Tochter der Zeppelin Luftschifftechnik GmbH & Co KG (ZLT) und betreibt die Zeppelin-NT-Luftschiffe.[6]

Luftschiffe der DELAG

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Luftschiff LZ 6
Luftschiff LZ 7 „Deutschland“
Luftschiff LZ 11 „Viktoria Luise“

Vor dem Ersten Weltkrieg:

Nach dem Ersten Weltkrieg:

  • Gunter Stemmler: 100 Jahre Luftschiffhafen Rebstock – Rhein-Main-Flughafen 1912–2012. In: Archiv für hessische Geschichte und Altertumskunde. Nr 70, 2012, S. 427–430.
Commons: DELAG – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Hans-Jürgen Becker, Rudolf Höfling: 100 Jahre Luftschiffe. Motorbuch Verlag, 2000. ISBN 3-613-02071-8
  2. Peter Meyer: Luftschiffe. Bernard & Graefe Verlag, 1996, ISBN 3-7637-5951-4.
  3. a b Rick Archbold, Ken Marschall: Luftschiff Hindenburg und die Große Zeit der Zeppeline. Bechtermünz Verlag, 1994. ISBN 3-86047-911-3
  4. Gunter Stemmler: 100 Jahre Luftschiffhafen Rebstock – Rhein-Main-Flughafen 1912–2012. In: Archiv für hessische Geschichte und Altertumskunde. Nr. 70, 2012, S. 427–430.
  5. Kapitän Hans von Schiller: Zeppelin, Wegbereiter des Weltluftverkehrs. Kirschbaum Verlag, Bad Godesberg 1966.
  6. Angaben zur Firmengeschichte der Zeppelin Luftschifftechnik GmbH & Co KG / Deutsche Zeppelin-Reederei GmbH vom 1. Juni 2008