„Erich Paulun“ – Versionsunterschied

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'''Erich Hermann Paulun''' (* 4. März 1862 in [[Pasewalk]] <ref> Tauf- und Geburtsregister der ev. Kirchengemeinde Pasewalk, Große Kirchstr. 17, 17309 Pasewalk</ref>; † 5. März 1909 in [[Shanghai]] <ref> Nachruf im Hong Kong Telegraph vom 13.03.1909 </ref>) war ein ehemaliger Marinearzt. Er gründete 1899 gemeinsam mit dem deutschen Arzt Oscar von Schab das Tung-Chee-Krankenhaus für Chinesen (Tung-Chee in Piyin: Tongji). Auf diese Gründung berufen sich heute das Tongji Hospital Shanghai und das Tongji Hospital Wuhan. 1907 gründete die deutsche Reichsregierung die "Deutsche Medizinschule für Chinesen in Shanghai" <ref> aus: Roswitha Reinbothe (Hg.): Tongji-Universität in Shanghai; Dokumente zur Gründungsgeschichte ISBN 978-3-447-06063-9 </ref>. Dr. Paulun war der Gründungsrektor. Auf diese Gründung berufen sich heute die Tongji-Universität in Shanghai und die medizinische Fakultät der Huazhong-Universität für Wissenschaft und Technik in Wuhan.
'''Erich Hermann Paulun''' (* 4. März 1862 in [[Pasewalk]] <ref> Tauf- und Geburtsregister der ev. Kirchengemeinde Pasewalk, Große Kirchstr. 17, 17309 Pasewalk</ref>; † 5. März 1909 in [[Shanghai]] <ref> Nachruf im Hong Kong Telegraph vom 13.03.1909 </ref>) war ein ehemaliger Marinearzt. Er gründete 1899 gemeinsam mit dem deutschen Arzt Oscar von Schab das Tung-Chee-Krankenhaus für Chinesen (Tung-Chee in Pinyin: Tongji). Auf diese Gründung berufen sich heute das Tongji Hospital Shanghai und das Tongji Hospital Wuhan. 1907 gründete die deutsche Reichsregierung die "Deutsche Medizinschule für Chinesen in Shanghai" <ref> aus: Roswitha Reinbothe (Hg.): Tongji-Universität in Shanghai; Dokumente zur Gründungsgeschichte ISBN 978-3-447-06063-9 </ref>. Dr. Paulun war der Gründungsrektor. Auf diese Gründung berufen sich heute die Tongji-Universität in Shanghai und die medizinische Fakultät der Huazhong-Universität für Wissenschaft und Technik in Wuhan.


== Erich Pauluns Leben - vor China ==
== Erich Pauluns Leben - vor China ==

Version vom 28. September 2010, 17:52 Uhr

Erich Hermann Paulun

Erich Hermann Paulun (* 4. März 1862 in Pasewalk [1]; † 5. März 1909 in Shanghai [2]) war ein ehemaliger Marinearzt. Er gründete 1899 gemeinsam mit dem deutschen Arzt Oscar von Schab das Tung-Chee-Krankenhaus für Chinesen (Tung-Chee in Pinyin: Tongji). Auf diese Gründung berufen sich heute das Tongji Hospital Shanghai und das Tongji Hospital Wuhan. 1907 gründete die deutsche Reichsregierung die "Deutsche Medizinschule für Chinesen in Shanghai" [3]. Dr. Paulun war der Gründungsrektor. Auf diese Gründung berufen sich heute die Tongji-Universität in Shanghai und die medizinische Fakultät der Huazhong-Universität für Wissenschaft und Technik in Wuhan.

Erich Pauluns Leben - vor China

Erich Pauluns Eltern starben während seiner Kindheit. Bei der Geburt der Schwester Marie im Jahre 1864 wurde bei den Eltern Lungentuberkulose festgestellt, seinerzeit eine nicht heilbare Krankheit. Es war damals üblich, gesunde Kinder von den Eltern zu trennen und in eine gesunde Familie zu geben. Die Eltern gingen nach Berlin in eine Lungenklinik, wo sie kurze Zeit später verstarben, beide noch nicht 32 Jahre alt. Vom zweiten bis zum zehnten Lebensjahr lebte Erich Paulun bei seinen Großeltern (Namen Lecke) in Schöppenstedt auf dem ehemaligen Zehnthof in der Sackstr. 1, in durchaus wohlhabenden Verhältnissen. In Schöppenstedt besuchte er die Bürgerschule bis zum zehnten Lebensjahr. Er lebte im gleichen Haushalt mit der jüngeren Schwester seiner Mutter, bis diese den Tierarzt Sieverling in Wolfenbüttel heiratete. Das Verhältnis zwischen den beiden war so, wie es zwischen einer großen Schwester und einem kleinen Bruder normalerweise ist: Sie hat versucht, ihn auch zu erziehen, und er hat sich dagegen gewehrt. Daraus ist später die Geschichte einer sehr harten Kindheit entstanden. Erst nach dem Tode der Großeltern kam er zu seiner Tante in Wolfenbüttel, (Haushalt Tierarzt Sieverling), Schloßstr. 8. In Wolfenbüttel besuchte er das Gymnasium Große Schule bis zum Abitur. (Zu diesem Lebensabschnitt gibt es im Schularchiv einen ausführlichen handschriftlichen Lebenslauf Erich Pauluns mit Datum vom 12.08.1882. In diesem Lebenslauf betont er - in Hinblick auf seine schwachen Leistungen in lateinischer Stilistik - auch ausdrücklich und sehr selbstbewusst, "dass er sich den medicinischen als Lebensberuf erwählt habe". Das hat er seit seinem fünften Lebensjahr auch mehrmals mündlich geäußert.) Erich Paulun war ein guter Schüler. Im Sport und im Turnen stellte Erich Paulun seine außergewöhnliche Körperkraft und Willensstärke unter Beweis, ... insbesondere auch bei waghalsigen Mutproben. Er gehörte zu den führenden Schülern seiner Schule. Seine Tante war stolz auf ihn.

Auch einige handfeste Raufereien sind im Schularchiv dokumentiert. Nach dem Abitur am 22.09.1882 wurde er am 28.10.1882 in das Königlich medizinisch-chirurgische Friedrich-Wilhelms-Institut in Berlin aufgenommen. (Die oft zitierte Marineschule Mürwik wurde erst nach Pauluns Tod gegründet und hat auch nie Marineärzte ausgebildet. Ebensowenig hate er das Kaiser-Wilhelms-Institut in Kiel besucht, das eine Auslagerungsmassnahme während des 2. Weltkrieges war.) Einen Grundwehrdienst leistete er vom 01.04. bis 31.10.1883 bei der 5. Comp. des Kaiser Alexander-Garde-Grenadier-Regiments No. 1 in Berlin. Das Examen Physikum absolvierte er am 19.07.1884, das Examen Rigorosum am 16.07.1886 (Prüfer war u.a. Robert Koch). Seine Promotion (in Medizin und Chirurgie) erfolgte am 27.07.1887 an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin.

Lebenslauf, Stand 27.07.1887

Erich Paulun selber ist eine glaubwürdige Quelle zu seinem Leben. Der Dissertation fügte er den nachfolgenden Lebenslauf bei: „Verfasser dieser Arbeit, Hermann Erich Paulun, evangelischer Confession, wurde am 4. März 1862 zu Pasewalk in Pommern geboren. Seine wissenschaftliche Vorbildung erhielt derselbe auf dem Gymnasium zu Wolfenbüttel, welches er am 22. September 1882 mit dem Zeugnis der Reife verliess. Er wurde am 28. October desselben Jahres in das Königl. med. chir. Friedrich - Wilhelms - Institut aufgenommen. Vom 1. April bis 31. October 1883 diente er mit der Waffe bei der 5. Comp. des Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiments No. 1. Am 19. Juli 1884 bestand er das Examen physicum, am 16. Juli 1886 das Rigorosum. Laut Erlass vom 10. November 1886 zum Unterarzt im 3. Pommerschen Infanterie-Regiment No. 14. ernannt. Während seiner Studienzeit besuchte er die Vorlesungen, Kliniken und Kurse folgender Herren Professoren und Docenten: Bardeleben, v. Bergmann, Dilthey, du Bois-Reymond, Eichler (+), Ewald, Fraentzel, Gerhardt, Gurlt. Gusserow, Hartmann, v. Helmholtz, Henoch, Hirsch, Hofmann, Jäckel, Koch, Köhler, Kossel, Leyden. Leuthold, Lewin, Liebreich, Liman, Orth, Reichert (+), Salkowski, Schweigger, Schwendener, Schweninger; Schultze, Sonnenburg, Trautmann, Virchow, Waldeyer, Westphal. Allen diesen, seinen hochverehrten Lehrern, spricht Verfasser hiermit seinen Dank aus.“ [4]

Erich Paulun als Militärarzt

Nach der Promotion trat Erich Paulun am 1.10.1887 wieder in die Pommersche Infanterie ein und wurde dort als Unterarzt im 3. Pommerschen Infanterie-Regiment eingesetzt. Ein Medizinstudium als Militärarzt, war ein anerkannter und qualifizierter Weg zum Arztberuf, nämlich dann wenn das Geld in einer Familie knapp war. Das Medizinstudium war kostenlos. Man musste sich jedoch verpflichten, nach dem Abschluss des Studiums pro Semester ein Jahr als Militärarzt zu dienen. Viele berühmte Ärzte sind diesen Weg gegangen, wie Virchow, Koch, von Helmholtz ... und weitere, die Erich Paulun oben in seinem Lebenslauf erwähnt.

Erich Paulun als Marinearzt

Der Übergang vom Militärarzt in Pommern zum Marinearzt in Wilhelmshaven ist noch nicht mit Dokumenten abgesichert. Die Ernennung zum Marine-Assistenzarzt 2. Klasse am 24.01.1888 findet man wiederholt in den Marineranglisten, die jährlich vom Oberkommando der Marine herausgegeben wurden. Laut Marinerangliste für das Jahr 1891, Stichtag der Daten 31.10.1990, war Dr. Paulun in Wilhelmhaven tätig. Laut Marinerangliste für das Jahr 1892, Stichtag 31.10.1891, war Dr. Paulun Schiffsarzt auf Kanonenboot Iltis (1) in ostasiatischen Gewässern.[5] Die Bezeichnung Iltis (1) ist sinnvoll, weil der Namen Iltis mindestens viermal vergeben wurde. Nach dem Untergang von Iltis (1) am 23.07.1896 gab es einen Neubau mit demselben Namen, den man als Iltis (2) unterscheiden sollte. Beide Kanonenboote werden oft verwechselt. Eine Ernennung zum Stabsarzt erfolgte am 23.02.1893; Dr. Paulun machte noch immer Dienst auf Kanonenboot Iltis (1). Der Abschied aus der Marine wurde für Dr. Paulun zum 30.06.1893 bewillig. Die detailreiche Geschichte über das spontane Ausscheiden Dr. Pauluns aus der Marine im Juni 1891 kann nicht stattgefunden haben. Ebensowenig kann es, wie in einer früheren Version behauptet, eine Rückkehr auf dem Kanonenboot Iltis (1) nach Deutschland und eine zweijährige ärztliche Weiterbildung gegeben haben. Zum einen ist Iltis (1) nie wieder nach Deutschland zurückgekehrt. Es gab eine Strandung mit Totalverlust in den Klippen vor Leuchtturm Moyedao, Shandong, mit 76 Toten, darunter alle Offiziere, auch der Schiffsarzt. Zum anderen ist Dr. Paulun am 30.06.1993 in Shanghai aus dem aktiven Dienst ausgeschieden, aber bereits am 15.09.1893 wird er in einem Schreiben des Generalkonsulats Shanghai an den Reichskanzler als Vertreter und Nachfolger des Konsulatsarztes Dr. Zedelius ausdrücklich erwähnt [6]. Damit kann auch eine weitere alte Behauptung nicht zutreffen, dass Dr. Paulun aus Deutschland zurückkehrte und eine eigene Praxis bzw. eine Privatpraxis in Shanghai gegründet hätte.

Da dieser Brief vom 15.09.1893 der erste sichere Nachweis für das Auftreten von Dr. Paulun in Shanghai ist und ihn (indirekt) auch qualifiziert, wird der Wortlaut nachfolgend wiedergegeben:

„Seiner Excellenz dem Reichskanzler, General der Infanterie, Herrn Grafen von Caprivi. Der in Gemäßheit des hohen Erlasses vom 5. März 1887 - II 3961 / 7772 - als Arzt der hiesigen Kaiserlichen Behörde thätig gewesene Dr. med. Zedelius hat Shanghai verlassen, um sich wenn möglich in Deutschland eine neue Stellung zu schaffen. Seine hiesige nicht unbedeutende Praxis hat derselbe käuflich dem bisherigen Schiffsarzt Seiner Majestät Kanonenboot Iltis, Stabsarzt der Reserve, Dr. Paulun zunächst als Vertreter, eventuell als Nachfolger übergeben. Da sich die Abwesenheit des Herrn Zedelius selbst für den Fall seiner Rückkehr nach Shanghai jedenfalls auf 1 bis 2 Jahre erstrecken wird, glaube ich die von ihm wegen Vertretung oder Nachfolgerschaft getroffene Abmachung, soweit dieselbe das Kaiserliche Generalkonsulat berührt, nicht ohne Weiteres annehmen zu dürfen, beehre mich vielmehr, hierfür Eurer Excellenz hochgeneigte Genehmigung mit dem Hinzufügen ganz gehorsamst nachzusuchen, dass es Herr Dr. Paulun in der kurzen Zeit seiner civilärztlichen Thätigkeit in Shanghai verstanden hat, sich schnell das Vertrauen seiner Kollegen und der fremden Colonie zu erwerben und gewiß auch zu bewahren verstehen wird.“

Den letzten Teil des Briefes darf man sicherlich "als ein gutes Zeugnis" für Dr. Paulun werten. Die Zeitangabe "... in der kurzen Zeit seiner civilärztlichen Thätigkeit ..." kann sich nur auf die Zeit vom 01.07. bis zum 15.09.1893 beziehen. Das ist eigentlich sehr wenig Zeit, um sich "als neuer Arzt" das Vertrauen der Kollegen und Patienten zu erwerben.

Tätigkeit in Shanghai

Der Reichskanzler setzte Dr. Paulun durch Erlass vom 06.11.1893 als Vertreter für Dr. Zedelius als Konsulatsarzt ein, und zwar unter den gleichen Bedingungen wie sie Dr. Zedelius bisher hatte.

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Tätigkeit in Hong Kong

Bisher völlig unbekannt war ein mehrjähriger Aufenthalt von Dr. Paulun in Hong Kong. Der Eintrag in das Hong Kong Medical Register erfolgte im Februar 1896. Die Praxis war in der Queen’s Road Nr. 16, ... in bester Lage. Für das Jahr 1898 ist Dr. Paulun im Chronicle & Directory for China noch als wohnhaft in Hong Kong aufgeführt. Erst nach dem Tode von Dr. Zedelius im Januar 1899 kehrt Dr. Paulun nach Shanghai zurück.

Warum ging Dr. Paulun nach Hong Kong? Dr. Zedelius war doch wieder von Deutschland nach Shanghai zurückgekehrt und übernahm wieder seine alte Stellung. Der genaue Zeitpunkt ist noch nicht gesichert, wahrscheinlich im Herbst 1895. Die Zusammenarbeit zwischen den beiden recht wesensverschiedenen Männern gestaltete sich zunehmend schwierig. Dr. Zedelius entstammte einer alten Familie aus Oldenburg, die über Jahrhunderte Offiziere, Ärzte, Theologen ... in leitenden Funktionen gestellt hatte. Sein Vater war Regierungspräsident von Oldenburg. Dr. Zedelius war als Schüler mit dem letzten regierenden Herzog von Oldenburg gemeinsam erzogen worden. Er dachte und gab sich elitär. Dr. Paulun war vital und impulsiv. Vor allem aber hatte er als Waisenkind keine Familie vorzuweisen.

Nach einem heftigen Streit ging Dr. Paulun nach Hong Kong. Diese Entscheidung war naheliegend, denn Dr. Paulun hatte als Chirurg unter den englischen Ärzten in China einen ausgezeichneten Ruf. So hatte er beispielsweise im englischen Hospital in Shantou (früher Swatau), östlich von Hong Kong, während eines Aufenthaltes von Iltis (1) im Hafen von Shantou eine für nicht durchführbar erklärte Operation unter der kritischen Beobachtung aller englischen Kollegen dennoch ausgeführt. Der Patient, Carl von der Osten-Fabeck, überlebte und wurde vollständig rehabilitiert. Er schrieb die Details später in seinen Lebenserinnerungen nieder. [7]

Nach dem Tode von Dr. Zedelius ging Dr. Paulun zurück nach Shanghai, löste dessen Praxis auf und verkaufte sie. Vom Erlös ging die Witwe Zedelius mit ihren vier Kindern nach Deutschland zurück und wohnte in Hamburg. Im folgenden Jahr reiste Dr. Paulun nach Hamburg und heiratete dort die älteste Tochter von Dr. Zedelius. Gemeinsam kehrten sie nach Shanghai zurück.

Die Witwe Zedelius heiratete den Hamburger China-Kaufmann Arnholt. Gemeinsam bauten sie das Haus Elbchaussee 268, in dem sich heute das chinesische Generalkonsulat befindet.

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Gründungsgeschichte des Krankenhauses

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Gründungsgeschichte der Medizinschule

Die "Deutsche Medizinschule für Chinesen in Shanghai" wurde 1907 von der deutschen Regierung als erstes großes Projekt auswärtiger Kulturpolitik gegründet. Dafür engagierten sich insbesondere der deutsche Generalkonsul in Shanghai, Wilhelm Knappe, und der Ministerialdirektor im preußischen Kultusministerium, Friedrich Althoff. Sie arbeiteten dabei mit den deutschen Ärzten Erich Paulun, Oscar von Schab und Paul Krieg zusammen, die in Shanghai ein auf Initiative Dr. Pauluns errichtetes Krankenhaus für Chinesen, das Tung-Chee Hospital (Tongji-Hospital), betrieben. Dieses diente ab Oktober 1909 als Lehrkrankenhaus, wurde jedoch unabhängig von der Medizinschule geführt.

Details der Finanzierung durch Koppelstiftung, Spenden ...

Reise nach Europa und Tod Dr. Pauluns

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Weitere Entwicklung nach Dr. Pauluns Tod

1912 schloss die deutsche Regierung der Medizinschule die "Deutsche Ingenieurschule für Chinesen in Shanghai" mit Lehrwerkstatt an. Unterstützt wurde sie dabei in noch viel größerem Maße als bei der Medizinschule von deutschen Firmen, die am Chinamarkt interessiert waren, darunter Krupp, Thyssen, Siemens, Bayer, BASF, Deutsche Bank. Eine Sprachschule bereitete die chinesischen Schüler auf das deutschsprachige Fachstudium vor. 1917 wurde die "Deutsche Medizin- und Ingenieurschule für Chinesen in Shanghai" von der französischen Kolonialmacht geschlossen. Sie wurde jedoch mit chinesischer Hilfe in anderen Gebäuden provisorisch weitergeführt und, nachdem die chinesische Regierung sie 1923 als Universität anerkannt hatte, 1924 als chinesische Tongji-Universität wieder eröffnet. Deren technische Ausrüstung stiftete abermals die deutsche Industrie, und deutsche Dozenten erteilten weiterhin den Fachunterricht auf Deutsch. Damit wurden vor gut hundert Jahren die Grundlagen für eine intensive deutsch-chinesische Zusammenarbeit geschaffen, die bis heute erhalten geblieben ist.

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Quellen und Einzelnachweise

  1. Tauf- und Geburtsregister der ev. Kirchengemeinde Pasewalk, Große Kirchstr. 17, 17309 Pasewalk
  2. Nachruf im Hong Kong Telegraph vom 13.03.1909
  3. aus: Roswitha Reinbothe (Hg.): Tongji-Universität in Shanghai; Dokumente zur Gründungsgeschichte ISBN 978-3-447-06063-9
  4. Archiv der Humboldt-Universität zu Berlin, Acta der Königl. Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, 482
  5. Marine-Ranglisten Jahrgänge 1890 bis 1894
  6. Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes, vormals Bundesarchiv, R 9208 - 792
  7. Carl von der Osten-Fabeck, Erinnerungen, ISBN 978-3-8391-5628-5