„Institut für Medien- und Kommunikationspolitik“ – Versionsunterschied
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⚫ | Das '''Institut für Medien- und Kommunikationspolitik''' (IfM) ist eine [[Forschungseinrichtung]] an der Schnittstelle zwischen Kommunikations- und Politikwissenschaft, Soziologie und Informatik, die das [[Medienpolitik|medien-]] und [[Kommunikationspolitik|kommunikationspolitische]] Feld analysiert. Das IfM wird sowohl von öffentlich-rechtlichen als auch privaten Medienunternehmen finanziert und arbeitet mit der [[Bundeszentrale für politische Bildung]] und verschiedenen Stiftungen zusammen. |
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== Träger == |
== Träger == |
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Das Institut wird von fünf Einzelgesellschaftern getragen, darunter Gründungsdirektor [[Lutz Hachmeister]]. Es war bis 2014 eine [[Tochtergesellschaft]] von ''HMR International,''<ref name="Impressum">{{Internetquelle|url=http://medienpolitik.eu/impressum/|titel=Impressum|autor=IfM|hrsg=|werk=|datum=|sprache=|zugriff=2014-05-26}}</ref> einer Beratungsagentur für Medienunternehmen, die im Jahr 1995 von Lutz Hachmeister, [[Petra Müller (Medienfunktionärin)|Petra Müller]] und Martina Richter gegründet wurde.<ref name="HMR">[http://hmr-international.de/de/ Website von ''HMR International'']</ref> Das IfM arbeitete bis 2014 hauptsächlich von der [[Fasanenstraße (Berlin)|Berliner Fasanenstraße]] 73 aus. 2014 erfolgte der Umzug nach Köln. Das Institut wurde im Juni 2005 ins [[Handelsregister]] von Köln eingetragen, nachdem im März 2005 sein Gesellschaftsvertrag geschlossen worden war.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.genios.de/firmen/firma/IF/ifm-institut-fuer-medien-und-kommunikationspolitik-ggmbh.html|titel=IFM Institut für Medien- und Kommunikationspolitik gGmbH |autor=[[Genios]]|zugriff=2014-05-26}}</ref> |
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Das Institut wird von führenden Unternehmen der deutschen Medienbranche finanziell gefördert, unter anderem von [[ARD]], [[ZDF]], [[RTL]], [[premiere]], [[UFA]], [[Axel Springer AG]], [[Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck]], [[Spiegel-Verlag]] sowie von der [[Medienanstalt Berlin-Brandenburg]]. Dem wissenschaftlichen Beirat des IfM gehören rund 25 angesehene Forscher an<ref>http://medienpolitik.eu/cms/index.php?idcat=14</ref>, die sich in den vergangenen Jahren durch Publikationen zur Medien- und Kommunikationspolitik ausgewiesen haben. Gründungsdirektor ist der Publizist und Medienforscher [[Lutz Hachmeister]]. |
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Das Institut hat seinen Hauptsitz in [[Berlin-Charlottenburg]] und unterhält eine Forschungsabteilung in Köln. Es ist als [[gemeinnützige GmbH]] konstituiert und dient keinen wirtschaftlichen, partei- oder verbandspolitischen Zwecken. |
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Es wird von Medienunternehmen finanziell gefördert,<ref>{{Literatur |Titel=Thinktank Medien |Sammelwerk=Der Tagesspiegel Online |Datum=2006-01-26 |ISSN=1865-2263 |Online=https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/thinktank-medien/678528.html |Abruf=2022-06-21}}</ref> unter anderem von [[ARD]], [[ZDF]], [[Sky Deutschland]], [[FAZ]], [[Axel Springer AG]], [[Spiegel-Verlag]] sowie von der [[Medienanstalt Berlin-Brandenburg]]. Dem Senat des IfM gehören rund 30 Wissenschaftler und Medienschaffende an,<ref name="IfM 1"></ref> die sich in den vergangenen Jahren durch Publikationen zur Medien- und Kommunikationspolitik ausgewiesen haben. |
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Das Institut |
Das Institut ist laut Statut „Forum für die Medienbranche, die Kommunikationsforschung und die handelnde Politik“.<ref> http://medienpolitik.eu/institut/ueber-das-ifm/ </ref> Es soll „konkrete Modelle und Optionen für die Lösung medienpolitischer Aufgaben“ anbieten und diskutiert diese mit politischen Vertretern. Damit soll es dazu beitragen, der Medienpolitik jenen strategischen Stellenwert zuzuordnen, der ihr aus publizistischen und wirtschaftlichen Gründen zukäme. |
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Schwerpunkt der Institutsarbeit ist eine ständig aktualisierte Online-Datenbank zur internationalen Medienwirtschaft (Presse, Hörfunk und Fernsehen, Online-Medien) mit einem Ranking der weltweit größten Medienkonzerne<ref>http://www.mediadb.eu/</ref> |
Schwerpunkt der Institutsarbeit ist eine ständig aktualisierte Online-Datenbank zur internationalen Medienwirtschaft (Presse, Hörfunk und Fernsehen, Online-Medien) mit einem Ranking der weltweit größten Medienkonzerne.<ref>http://www.mediadb.eu/</ref> |
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Weitere Forschungsinhalte sind: |
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* Theoretische und empirische Fundierung von grundsätzlichen Begriffen und |
* Theoretische und empirische Fundierung von grundsätzlichen Begriffen und Modellen der Medienpolitik |
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* Analyse der „Sprache des Politischen“ in den traditionellen und neuen (Netzwerk-)Medien |
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* Erforschung der Entwicklung im Verhältnis von Print- und Onlinemedien |
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* Erforschung der ökonomischen und publizistischen Beziehungen von Print- und Onlinemedien, besonders in ihren Auswirkungen auf den professionellen Journalismus |
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* Herausgabe und redaktionelle Leitung des „Jahrbuch Fernsehen“<ref>http://www.jahrbuch-fernsehen.de</ref> |
* Herausgabe und redaktionelle Leitung des „Jahrbuch Fernsehen“<ref>http://www.jahrbuch-fernsehen.de/</ref> |
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Bekannt wurde das Institut vor allem durch seine „Medienpolitischen Colloquien“. Bisher waren unter anderem: |
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Bekannt wurde das Institut vor allem durch seine hochrangigen "Medienpolitischen Colloquien". Bisher waren unter anderem [[Greg Dyke]] ([[British Film Institute]]), [[Ernst Uhrlau]] (Präsident des Bundesnachrichtendienst), [[Alan Rusbridger]] (Chefredakteur des "[[Guardian]]"), [[Tim Renner]] (CEO von [[Motor Entertainment]]), [[Mathias Müller von Blumencron]] & [[Georg Mascolo]] ([[Spiegel]]-Chefredaktion), [[Viviane Reding]] (EU-Kommissarin für Informationsgesellschaft und Medien) und [[Holm Friebe]] (Zentrale Intelligenz Agentur) zu Gast. |
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[[Greg Dyke]] (vom [[British Film Institute]]), [[Ernst Uhrlau]] (ehemaliger Präsident des [[Bundesnachrichtendienst]]es), [[Alan Rusbridger]] (ehemaliger Chefredakteur des ''[[The Guardian|Guardian]]''), [[Mathias Müller von Blumencron]] & [[Georg Mascolo]] (ehemals in der Chefredaktion des ''[[Der Spiegel|Spiegels]]''), [[Viviane Reding]] (ehemalige EU-Kommissarin für Informationsgesellschaft und Medien), [[Holm Friebe]] (Zentrale Intelligenz Agentur), [[Peter Altmaier]] (ehemaliger Bundesumweltminister und Chef des Bundeskanzleramts, mittlerweile Bundesminister für Wirtschaft und Energie), [[David Weinberger]] ([[Harvard University]]), [[Evgeny Morozov]] ([[Stanford University]]), [[Norbert Lammert]] (ehemaliger [[Präsident des Deutschen Bundestages]]) und [[Lutz Marmor]] (ehemaliger Vorsitzender der [[ARD]], nunmehr Intendant des [[NDR]]) zu Gast. |
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Außerdem wurde das Institut vom [[Goethe-Institut]] im Rahmen des Programms „Deutschland Denkt“<ref>http://www.goethe.de/wis/fut/prj/for/med/deindex.htm</ref> als eines von sechs herausragenden außeruniversitären Instituten für Medienforschung ausgewählt. |
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== Cologne Futures == |
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Das Institut veranstaltet seit 2012 einmal jährlich die Konferenz ''Cologne Futures'' – bis 2015 unter dem Namen Cologne Conference Futures. Das Format widmet sich den Themen Medienwandel – verstanden als „Medienevolution“ – und der [[Technikfolgenabschätzung]]. Dort sprachen unter anderem [[Richard Barbrook]], [[Nick Bostrom]], [[George Dyson (Historiker)|George Dyson]], [[Kevin Kelly (Eishockeyspieler)|Kevin Kelly]], [[Kathrin Passig]] und [[Tim Wu]].<ref>{{Internetquelle |url=http://medienpolitik.eu/projekte/cologne-futures/ |titel=Vorschau und Rückblick: Cologne Futures – Institut für Medien- und Kommunikationspolitik |sprache=de-DE |abruf=2022-06-21}}</ref> Seit 2015 finden die Cologne Futures in Kooperation mit der [[Kunsthochschule für Medien Köln]] statt. Wichtigster Sponsor der Veranstaltung ist die [[Deutsche Telekom]]. Dokumentiert werden die Vorträge in der Fachzeitschrift ''[[Medienkorrespondenz]].'' |
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== Standpunkte == |
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Das Institut hält die bisherige, am Rundfunkbegriff orientierte Medienpolitik der Bundesländer für veraltet und überfällig. Rundfunkpolitik, so formulierte es Gründungsdirektor Lutz Hachmeister in einem Streitgespräch mit dem für dieses Politikfeld verantwortlichen Staatskanzlei-Chef [[Martin Stadelmaier]] (Rheinland-Pfalz), werde „bald so bedeutend sein wie die Verwaltung der [[Illyrische Provinzen|illyrischen Provinzen]] im 19. Jahrhundert“.<ref>[http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=fl&dig=2008%2F12%2F19%2Fa0100 "Neuer Weg ist überfällig" - Im taz-Streitgespräch fordert der Publizist Lutz Hachmeister eine Neuordnung der Medienregulierung in Deutschland.] 19. Dezember 2008; vgl. auch [http://www.bpb.de/apuz/32162/das-ende-der-rundfunkpolitik?p=all Das Ende der Rundfunkpolitik] - [[Aus Politik und Zeitgeschichte]] 9–10/2009.</ref> Traditionelle Medien- und neue [[Netzpolitik]] müssten zusammen konzipiert und organisiert werden.<ref>http://medienpolitik.eu/cms/media/pdf/FK13-11%20Hachmeister_Vesting.pdf {{Toter Link |url=http://medienpolitik.eu/cms/media/pdf/FK13-11%20Hachmeister_Vesting.pdf |date=2022-06-21}}</ref> Abgesehen von eher [[Ordoliberalismus|ordoliberalen]] oder libertären Standpunkten orientiert sich die Arbeit des Instituts an den Modellen der britischen Medien- und Kulturpolitik, etwa in der Frage der Regulierung des Mediensektors durch eine zentrale Aufsichtsagentur (wie die britische [[Ofcom]]) oder bei der Gestaltung des Verhältnisses zwischen Sendern und Fernseh- und Filmproduzenten. Um Konzentrations- und Vermachtungsprozesse wie im Fall Murdoch zu verhindern und die Öffentlichkeit dafür zu sensibilisieren, fordert das IfM ein stärkeres Monitoring von Konzernverflechtungen, Geschäftsmodellen und publizistischen Standards. Zudem hat das IfM die Idee einer gemeinnützigen „Stiftung Journalismus“ ins Gespräch gebracht.<ref name="IfM 2" /> |
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* [[Bildung und Forschung in Nordrhein-Westfalen]] |
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* [http://medienpolitik.eu/ Website des Instituts für Medien- und Kommunikationspolitik] |
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* [http://www.mediadb.eu/ Mediendatenbank des Instituts für Medien- und Kommunikationspolitik] |
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*[http://www.tagesspiegel.de/medien/archiv/26.01.2006/2312796.asp „Thinktank Medien. Ex-Grimme-Chef Hachmeister hat in Berlin ein Forschungsinstitut eröffnet“], [[Tagesspiegel]], 26. Januar 2006 |
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*[http://www.bpb.de/publikationen/VEI31G,0,0,Grundlagen_der_Medienpolitik.html Bundeszentrale für politische Bildung: Grundlagen der Medienpolitik] (Herausgegeben vom IfM) |
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== Einzelnachweise == |
== Einzelnachweise == |
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| autor=Leonard Novy |
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| archiv-datum=2012-07-31 |
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[[Kategorie:Organisation (Medienwissenschaft)]] |
Aktuelle Version vom 2. September 2024, 15:51 Uhr
Institut für Medien- und Kommunikationspolitik
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---|---|
Rechtsform | gemeinnützige GmbH |
Gründung | 2005 |
Sitz | Köln[1] |
Leitung | Leonard Novy |
Website | medienpolitik.eu |
Das Institut für Medien- und Kommunikationspolitik (IfM) ist eine Forschungseinrichtung an der Schnittstelle zwischen Kommunikations- und Politikwissenschaft, Soziologie und Informatik, die das medien- und kommunikationspolitische Feld analysiert. Das IfM wird sowohl von öffentlich-rechtlichen als auch privaten Medienunternehmen finanziert und arbeitet mit der Bundeszentrale für politische Bildung und verschiedenen Stiftungen zusammen.
Träger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Institut wird von fünf Einzelgesellschaftern getragen, darunter Gründungsdirektor Lutz Hachmeister. Es war bis 2014 eine Tochtergesellschaft von HMR International,[1] einer Beratungsagentur für Medienunternehmen, die im Jahr 1995 von Lutz Hachmeister, Petra Müller und Martina Richter gegründet wurde.[2] Das IfM arbeitete bis 2014 hauptsächlich von der Berliner Fasanenstraße 73 aus. 2014 erfolgte der Umzug nach Köln. Das Institut wurde im Juni 2005 ins Handelsregister von Köln eingetragen, nachdem im März 2005 sein Gesellschaftsvertrag geschlossen worden war.[3]
Es wird von Medienunternehmen finanziell gefördert,[4] unter anderem von ARD, ZDF, Sky Deutschland, FAZ, Axel Springer AG, Spiegel-Verlag sowie von der Medienanstalt Berlin-Brandenburg. Dem Senat des IfM gehören rund 30 Wissenschaftler und Medienschaffende an,[5] die sich in den vergangenen Jahren durch Publikationen zur Medien- und Kommunikationspolitik ausgewiesen haben.
Aufgaben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Institut ist laut Statut „Forum für die Medienbranche, die Kommunikationsforschung und die handelnde Politik“.[6] Es soll „konkrete Modelle und Optionen für die Lösung medienpolitischer Aufgaben“ anbieten und diskutiert diese mit politischen Vertretern. Damit soll es dazu beitragen, der Medienpolitik jenen strategischen Stellenwert zuzuordnen, der ihr aus publizistischen und wirtschaftlichen Gründen zukäme. Schwerpunkt der Institutsarbeit ist eine ständig aktualisierte Online-Datenbank zur internationalen Medienwirtschaft (Presse, Hörfunk und Fernsehen, Online-Medien) mit einem Ranking der weltweit größten Medienkonzerne.[7] Weitere Forschungsinhalte sind:
- Theoretische und empirische Fundierung von grundsätzlichen Begriffen und Modellen der Medienpolitik
- Analyse der „Sprache des Politischen“ in den traditionellen und neuen (Netzwerk-)Medien
- Erforschung der ökonomischen und publizistischen Beziehungen von Print- und Onlinemedien, besonders in ihren Auswirkungen auf den professionellen Journalismus
- Herausgabe und redaktionelle Leitung des „Jahrbuch Fernsehen“[8]
Bekannt wurde das Institut vor allem durch seine „Medienpolitischen Colloquien“. Bisher waren unter anderem: Greg Dyke (vom British Film Institute), Ernst Uhrlau (ehemaliger Präsident des Bundesnachrichtendienstes), Alan Rusbridger (ehemaliger Chefredakteur des Guardian), Mathias Müller von Blumencron & Georg Mascolo (ehemals in der Chefredaktion des Spiegels), Viviane Reding (ehemalige EU-Kommissarin für Informationsgesellschaft und Medien), Holm Friebe (Zentrale Intelligenz Agentur), Peter Altmaier (ehemaliger Bundesumweltminister und Chef des Bundeskanzleramts, mittlerweile Bundesminister für Wirtschaft und Energie), David Weinberger (Harvard University), Evgeny Morozov (Stanford University), Norbert Lammert (ehemaliger Präsident des Deutschen Bundestages) und Lutz Marmor (ehemaliger Vorsitzender der ARD, nunmehr Intendant des NDR) zu Gast.
Außerdem wurde das Institut vom Goethe-Institut im Rahmen des Programms „Deutschland Denkt“[9] als eines von sechs herausragenden außeruniversitären Instituten für Medienforschung ausgewählt.
Cologne Futures
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Institut veranstaltet seit 2012 einmal jährlich die Konferenz Cologne Futures – bis 2015 unter dem Namen Cologne Conference Futures. Das Format widmet sich den Themen Medienwandel – verstanden als „Medienevolution“ – und der Technikfolgenabschätzung. Dort sprachen unter anderem Richard Barbrook, Nick Bostrom, George Dyson, Kevin Kelly, Kathrin Passig und Tim Wu.[10] Seit 2015 finden die Cologne Futures in Kooperation mit der Kunsthochschule für Medien Köln statt. Wichtigster Sponsor der Veranstaltung ist die Deutsche Telekom. Dokumentiert werden die Vorträge in der Fachzeitschrift Medienkorrespondenz.
Standpunkte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Institut hält die bisherige, am Rundfunkbegriff orientierte Medienpolitik der Bundesländer für veraltet und überfällig. Rundfunkpolitik, so formulierte es Gründungsdirektor Lutz Hachmeister in einem Streitgespräch mit dem für dieses Politikfeld verantwortlichen Staatskanzlei-Chef Martin Stadelmaier (Rheinland-Pfalz), werde „bald so bedeutend sein wie die Verwaltung der illyrischen Provinzen im 19. Jahrhundert“.[11] Traditionelle Medien- und neue Netzpolitik müssten zusammen konzipiert und organisiert werden.[12] Abgesehen von eher ordoliberalen oder libertären Standpunkten orientiert sich die Arbeit des Instituts an den Modellen der britischen Medien- und Kulturpolitik, etwa in der Frage der Regulierung des Mediensektors durch eine zentrale Aufsichtsagentur (wie die britische Ofcom) oder bei der Gestaltung des Verhältnisses zwischen Sendern und Fernseh- und Filmproduzenten. Um Konzentrations- und Vermachtungsprozesse wie im Fall Murdoch zu verhindern und die Öffentlichkeit dafür zu sensibilisieren, fordert das IfM ein stärkeres Monitoring von Konzernverflechtungen, Geschäftsmodellen und publizistischen Standards. Zudem hat das IfM die Idee einer gemeinnützigen „Stiftung Journalismus“ ins Gespräch gebracht.[13]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website des Instituts für Medien- und Kommunikationspolitik
- Mediendatenbank des Instituts für Medien- und Kommunikationspolitik
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b IfM: Impressum. Abgerufen am 26. Mai 2014.
- ↑ Website von HMR International
- ↑ Genios: IFM Institut für Medien- und Kommunikationspolitik gGmbH. Abgerufen am 26. Mai 2014.
- ↑ Thinktank Medien. In: Der Tagesspiegel Online. 26. Januar 2006, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 21. Juni 2022]).
- ↑ IfM-Senat. In: medienpolitik.eu. Institut für Medien- und Kommunikationspolitik, abgerufen am 7. Mai 2019.
- ↑ http://medienpolitik.eu/institut/ueber-das-ifm/
- ↑ http://www.mediadb.eu/
- ↑ http://www.jahrbuch-fernsehen.de/
- ↑ http://www.goethe.de/wis/fut/prj/for/med/deindex.htm
- ↑ Vorschau und Rückblick: Cologne Futures – Institut für Medien- und Kommunikationspolitik. Abgerufen am 21. Juni 2022 (deutsch).
- ↑ "Neuer Weg ist überfällig" - Im taz-Streitgespräch fordert der Publizist Lutz Hachmeister eine Neuordnung der Medienregulierung in Deutschland. 19. Dezember 2008; vgl. auch Das Ende der Rundfunkpolitik - Aus Politik und Zeitgeschichte 9–10/2009.
- ↑ http://medienpolitik.eu/cms/media/pdf/FK13-11%20Hachmeister_Vesting.pdf (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2022. Suche in Webarchiven)
- ↑ Leonard Novy: Stiftung Journalismus. (PDF; 369 kB) Funk-Korrespondenz, Oktober 2011, S. 45 ff, archiviert vom am 31. Juli 2012; abgerufen am 16. Dezember 2017.