„Jörg Mager“ – Versionsunterschied

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1915 trat er mit einer eigenen Vierteltontheorie, die er in einer Broschüre unter dem Titel "[[Viertelton-Musik|Vierteltonmusik]]" in Aschaffenburg veröffentlichte.
1915 trat er mit einer eigenen Vierteltontheorie, die er in einer Broschüre unter dem Titel "[[Viertelton-Musik|Vierteltonmusik]]" in Aschaffenburg veröffentlichte.


Die Radiofirma [[Lorenz A.G.]] stellte ihm ein Tonerzeugungsapparat zur Verfügung, mit dem er eine 72-Teilung der Oktave erreichte. [[Alois Hába]] und [[Iwan Alexandrowitsch Wyschnegradsky]] waren zwar begeistert, doch Mager blieb der einzige, der sich weiter auf elektrischem Wege mit der Mikrointervallik auseinandersetzte. Seine Versuchsapparatur nannte er zunächst ''Elektrophon'', später ''Sphärophon''. Es war, ebenso wie das [[Theremin]], ein Schwebungssummer.
Die Radiofirma Lorenz A.G. stellte ihm ein Tonerzeugungsapparat zur Verfügung, mit dem er eine 72-Teilung der Oktave erreichte. [[Alois Hába]] und [[Iwan Alexandrowitsch Wyschnegradsky]] waren zwar begeistert, doch Mager blieb der einzige, der sich weiter auf elektrischem Wege mit der Mikrointervallik auseinandersetzte. Seine Versuchsapparatur nannte er zunächst ''Elektrophon'', später ''Sphärophon''. Es war, ebenso wie das [[Theremin]], ein Schwebungssummer.


[[Georg Schünemann]] und [[Leo Kestenberg]] unterstützten ihn in seinen Versuchen. Der Aufsatz von Richard H. Stein ''Zukunftsmusik im Rundfunk'' öffnet Mager den Weg zu den "Funkinstanzen", dem "[[Telegraphisch-technisches Reichsamt|Telegraphisch-technischen Reichsamt]]" und der "[[Heinrich-Hertz-Gesellschaft]]".
[[Georg Schünemann]] und [[Leo Kestenberg]] unterstützten ihn in seinen Versuchen. Der Aufsatz von Richard H. Stein ''Zukunftsmusik im Rundfunk'' öffnet Mager den Weg zu den "Funkinstanzen", dem ''Telegraphentechnischen Reichsamt'' und der ''Heinrich-Hertz-Gesellschaf''.


1926 erfolgte die erste öffentliche Präsentation des Instruments auf dem [[Kammermusikfest]] in [[Donaueschingen]]. Danach boten sich Haba, Wischnegradsky, [[Paul Hindemith]] und [[Georg Rimski-Korsakow]] an, Stücke für das Sphärophon zu schreiben, es blieb aber bei Lippenbekenntnissen.
1926 erfolgte die erste öffentliche Präsentation des Instruments auf dem Kammermusikfest in [[Donaueschingen]]. Danach boten sich Haba, Wischnegradsky, [[Paul Hindemith]] und [[Georg Rimski-Korsakow]] an, Stücke für das Sphärophon zu schreiben, es blieb aber bei Lippenbekenntnissen.


Weiter entwickelte er das ''Kaleidosphon'' mit einer klavierähnliche Tastatur.
Weiter entwickelte er das ''Kaleidosphon'' mit einer klavierähnliche Tastatur.


1931 stellte er das fünstimmigen ''Partiturophon'' vor, das anschließend bei den Bayreuther Festspielen zur elektronischen Realisation der "[[Parsival#1. Aufzug, Waldlichtung und Gralsburg|Parsifal-Gralsglocken" eingesetzt wurde.
1931 stellte er das fünstimmigen ''Partiturophon'' vor, das anschließend bei den Bayreuther Festspielen zur elektronischen Realisation der "[[Parsival#1. Aufzug, Waldlichtung und Gralsburg|Parsifal-Gralsglocken]]" eingesetzt wurde.


==Werke==
==Werke==

Version vom 21. Juli 2008, 19:57 Uhr

Jörg (Georg Adam) Mager (* 1880 in Eichstätt; † 1939) war ein Pionier der elektronischen Musik.

Sein Vater war Uhrmacher, die Mutter stammte angeblich aus einem alten Kantorengeschlecht. Er hatte zehn Geschwister. Mangels Vermögen konnte er das angestrebte Musikstudium nicht aufnehmen. So wurde er Volksschullehrer und Küster, wobei auch die Tätigkeit als Kantor und Organist in seine Aufgabenbereiche fielen.

Die Verstimmung eines Obermanualregisters seiner Orgel im heißen Sommer 1911 regte ihn zur Konstruktion elektrischer Instrumente an. Mit vom Orgelbauer Steinmayer aus Oettingen geliehenen Orgelpfeifen baute er noch im selben Jahr sein erstes Vierteltonharmonium.

1915 trat er mit einer eigenen Vierteltontheorie, die er in einer Broschüre unter dem Titel "Vierteltonmusik" in Aschaffenburg veröffentlichte.

Die Radiofirma Lorenz A.G. stellte ihm ein Tonerzeugungsapparat zur Verfügung, mit dem er eine 72-Teilung der Oktave erreichte. Alois Hába und Iwan Alexandrowitsch Wyschnegradsky waren zwar begeistert, doch Mager blieb der einzige, der sich weiter auf elektrischem Wege mit der Mikrointervallik auseinandersetzte. Seine Versuchsapparatur nannte er zunächst Elektrophon, später Sphärophon. Es war, ebenso wie das Theremin, ein Schwebungssummer.

Georg Schünemann und Leo Kestenberg unterstützten ihn in seinen Versuchen. Der Aufsatz von Richard H. Stein Zukunftsmusik im Rundfunk öffnet Mager den Weg zu den "Funkinstanzen", dem Telegraphentechnischen Reichsamt und der Heinrich-Hertz-Gesellschaf.

1926 erfolgte die erste öffentliche Präsentation des Instruments auf dem Kammermusikfest in Donaueschingen. Danach boten sich Haba, Wischnegradsky, Paul Hindemith und Georg Rimski-Korsakow an, Stücke für das Sphärophon zu schreiben, es blieb aber bei Lippenbekenntnissen.

Weiter entwickelte er das Kaleidosphon mit einer klavierähnliche Tastatur.

1931 stellte er das fünstimmigen Partiturophon vor, das anschließend bei den Bayreuther Festspielen zur elektronischen Realisation der "Parsifal-Gralsglocken" eingesetzt wurde.

Werke

  • Eine neue Epoche der Musik durch Radio; Berlin Neukölln 1924
  • Eine Rundfunkprophezeihung; Aufsatz in: Der deutsche Rundfunk, 2. Jg., 1924, Heft 49, S. 2952ff.
  • Biographisches zum Sphärophon

Literatur

  • Richard H. Stein: Zukunftsmusik im Rundfunk; Aufsatz in: Der deutsche Rundfunk, 3. Jg. 1925, Heft 12, S. 733ff.
  • Arno Huth: Elektrische Tonerzeugung, in: Die Musik XX/1 (Oktober 1927), S. 43
  • Emil Schenck: Jörg Mager, dem deutschen Pionier der Elektro-Musikforschung zum Gedächtnis